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Gebiet der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zur Abwicklung einer Finanztransaktion zwischen einem Auftraggeber und einem Empfänger.
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Stand der Technik
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Beim Kauf von Waren oder Dienstleistungen kann zwischen einer Bezahlung mit Bargeld und einer bargeldlosen Bezahlung unterschieden werden sowie zwischen dem Einkauf über das Internet oder in der „realen” Welt.
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Bei Einkäufen in der „realen” Welt wird meist mit Bargeld bezahlt, vor allem bei kleinen zu bezahlenden Beträgen. Der Vorteil der Bezahlung mit Bargeld liegt darin, dass dies in der Regel schnell und sicher vonstattengeht und keinerlei zusätzliches Equipment auf Seiten des Käufers und Verkäufers notwendig ist. Bei größeren Beträgen wird demgegenüber oft bargeldlos bezahlt. Dies erfordert, dass der Käufer eine Kreditkarte oder Debitkarte, wie beispielsweise eine EC-Karte, mitführt und dass auf Seiten des Verkäufers ein geeignetes Kartenlesegerät vorhanden ist. Die damit verbundenen Kosten für Erstanschaffung, Nachrüstung oder Ersatz der Geräte, insbesondere wenn neue oder verbesserte Standards eingeführt werden, sind vor allem bei Läden mit geringen Umsätzen nachteilig.
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Werden Waren und Dienstleistungen über das Internet gehandelt, findet die Bezahlung weitestgehend bargeldlos statt. Die derzeit dazu verwendeten Bezahlsysteme erfordern meist eine relativ zeitaufwendige Identifikation des Käufers inklusive zusätzlicher Sicherheitsabfragen so dass der prinzipiell schnelle und bequeme Kauf über das Internet letztendlich doch einen gewissen Zeitaufwand erfordert, der oft als nachteilig angesehen wird. Neben den Zahlungsmodalitäten muss der Käufer in der Regel zusätzlich auch Daten zu seiner Person und zur Abwicklung der Warenlieferung angeben.
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Immer wieder wurde versucht, das Bezahlen durch spezielle Bezahlverfahren unter Einbeziehung von Mobiltelefonen zu erleichtern. Allerdings fanden derartige Verfahren kaum eine weite Verbreitung. Durch die zunehmende Verbreitung sogenannter Smartphones, die eine vergleichbare Funktionalität wie Computer aufweisen und mittels dafür entwickelter Anwendungen, den sogenannten „Apps”, mit verschiedensten Funktionen ausgerüstet werden können, wurde auch versucht, Bezahlvorgänge unter Einbeziehung von Smartphones zu erleichtern.
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So bietet die US-Kaffeehauskette Starbucks eine App an, die auf dem Bildschirm des Smartphones des Kunden einen Barcode erzeugt, den dann ein Barcodescanner an der Kasse einliest und das Kassensystem den fälligen Betrag von einem Guthabenkonto des Kunden abbucht (Meldung vom 19.1.2011 in Spiegel Online).
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Des Weiteren existiert ein System mit dem Namen BezahlCode (www.bezahlcode.de), mit dem die Durchführung von Überweisungen unter Verwendung eines Smartphones erleichtert wird. Bei diesem System werden die für die Überweisung erforderlichen Daten demjenigen der die Bezahlung anweisen soll in codierter Form in einem zweidimensionalen Strichcode, einem sogenannten QR Code®, übermittelt. Der Code kann unter Verwendung der Kamera des Smartphones direkt in eine Bankingsoftware auf dem Smartphone eingelesen werden, so dass sich der Nutzer dadurch das zeitaufwändige Eintippen der Daten spart.
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Offenbarung der Erfindung
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Es fehlt jedoch weiterhin ein Bezahlsystem bzw. Bezahlverfahren das den gesamten Einkauf inklusive des Bezahlvorgangs vereinfacht und das darüber hinaus universell einsetzbar ist.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung eines Bezahlsystems bzw. Bezahlverfahrens, mit dem die Abwicklung des Bestellvorgangs über das Internet bei Beibehaltung der Sicherheit vereinfacht durchgeführt werden kann und womit auch in der „realen” Welt auf einfache und sichere Weise eingekauft und bezahlt werden kann.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein System gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren gemäß Anspruch 9.
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Das erfindungsgemäße System zur Abwicklung einer Finanztransaktion zwischen einem Auftraggeber und einem Empfänger führt für den Auftraggeber ein Auftraggeberkonto und für den Empfänger ein Empfängerkonto und umfasst:
Codierungseinheit, die zumindest Informationen zur Identifizierung des Empfängerkontos in einen maschinenlesbaren grafischen Code umwandelt, der von dem Auftraggeber zur Einleitung der Finanztransaktion mittels eines Lesegeräts zum Einlesen von maschinenlesbaren grafischen Codes gelesen werden kann,
Empfangseinheit, die über das Internet von dem Auftraggeber die in dem maschinenlesbaren grafischen Code codierten Informationen zur Identifizierung des Empfängerkontos und zusätzlich Informationen zur Identifizierung des Auftraggeberkontos und die Höhe eines Geldbetrags, der von dem Auftraggeberkonto auf das Empfängerkonto umgebucht werden soll, empfängt,
Autorisierungseinheit, die prüft, ob das Auftraggeberkonto eine Deckung in mindestens der Höhe des Geldbetrags aufweist, und
Buchungseinheit, die unmittelbar nachdem die Autorisierungseinheit festgestellt hat, dass die Deckung vorhanden ist, die Umbuchung durchführt, indem sie den Geldbetrag von dem Auftraggeberkonto abbucht und dem Empfängerkonto gutschreibt,
wobei das System unmittelbar nach der Gutschrift auf dem Empfängerkonto dem Auftraggeber und/oder dem Empfänger die Gutschrift des Geldbetrags mitteilt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Abwicklung einer Finanztransaktion zwischen einem Auftraggeber und einem Empfänger umfasst die folgenden Schritte:
Umwandeln von zumindest Informationen zur Identifizierung eines Empfängerkontos in einen maschinenlesbaren grafischen Code, der von dem Auftraggeber zur Einleitung der Finanztransaktion mittels eines Lesegeräts zum Einlesen von maschinenlesbaren grafischen Codes gelesen werden kann,
Übermitteln des maschinenlesbaren grafischen Codes an den Empfänger, Empfangen von dem Auftraggeber über das Internet von zumindest der in dem maschinenlesbaren grafischen Code codierten und von dem Auftraggeber mittels des Lesegeräts gelesenen Informationen zur Identifizierung des Empfängerkontos und zusätzlich von Informationen zur Identifizierung eines Auftraggeberkontos und der Höhe eines Geldbetrags, der von dem Auftraggeberkonto auf das Empfängerkonto umgebucht werden soll,
Überprüfen, ob das Auftraggeberkonto eine Deckung in mindestens der Höhe des Geldbetrags aufweist,
Durchführen des Umbuchens unmittelbar nachdem die Deckung festgestellt ist, durch Abbuchen des Geldbetrags von dem Auftraggeberkonto und Gutschreiben des Geldbetrags auf dem Empfängerkonto, und
dem Auftraggeber und/oder dem Empfänger, unmittelbar nachdem der Geldbetrag gutgeschrieben ist, die Gutschrift des Geldbetrags auf dem Empfängerkonto mitteilen.
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Mit dem erfindungsgemäßen System und Verfahren wird es möglich, innerhalb sehr kurzer Zeit einen definierten Geldbetrag von einem Auftraggeberkonto auf ein Empfängerkonto zu übertragen und den Empfänger über den Eingang des Geldbetrags auf seinem Konto zu informieren. Damit sind bargeldlose Zahlungen für eine Vielzahl der alltäglichen Besorgungen realisierbar, wobei die speziellen Nachteile, wie sie den bisher bekannten bargeldlosen Verfahren eigen sind, vermieden werden können und der Verkäufer sicher sein kann, den für die verkaufte Ware geforderten Geldbetrag erhalten zu haben.
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Auf der Seite des Verkäufers entfällt so beispielsweise die Bereitstellung entsprechender Lesegeräte, wie sie für alle kartenbasierte Verfahren notwendig sind, um die Kredit- bzw. Debitkarten einlesen zu können. Der Verkäufer benötigt lediglich eine Darstellung des grafischen maschinenlesbaren Codes in dem zumindest Informationen codiert sind, mit denen sein Konto, das Empfängerkonto, identifiziert werden kann. Eine derartige Darstellung kann ein Ausdruck auf Papier oder einem anderen Material sein oder kann ein Aufkleber sein, der an einer geeigneten Stelle in seinem Geschäft angebracht ist.
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Der Käufer muss zwar zusätzlich ein geeignetes Gerät mit sich führen mit dem der maschinenlesbare Code eingelesen werden kann. Mit der zunehmenden Verbreitung von Smartphones ist dieses Erfordernis jedoch in vielen Fällen bereits erfüllt. So verfügen Smartphone in der Regel über eine Kamera, mit der die Darstellung des maschinenlesbaren Codes abfotografiert werden kann. Ferner sind auf vielen Smartphones auch bereits Programme vorhanden, mit denen derartige Codes gelesen werden können, oder können diese leicht installiert werden. Smartphones verfügen ferner in der Regel auch über einen Zugang zum Internet.
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Somit kann das zum Einsatz kommende Lesegerät vorzugsweise ein Mobiltelefon insbesondere ein Smartphone sein.
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Um das Smartphone als für das erfindungsgemäße Verfahren geeignetes Lesegerät verwenden zu können kann optional noch ein spezielles Programm (eine App) installiert werden, welches die Übermittlung der für die Finanztransaktion notwendigen Daten durchführt. Das Smartphone kann aber auch ohne ein derartiges Programm als Lesegerät genutzt werden, wenn der Auftraggeber, hier der Kunde, vorher eine Internetseite aufruft, welche eine entsprechende Funktionalität aufweist, oder wenn der maschinenlesbare Code eine entsprechende Internetadresse codiert beinhaltet die nach dem Einlesen des Codes von dem Smartphone automatisch aufgerufen wird.
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Im Fall des Kaufs eines alltäglichen Konsumartikels muss der Käufer nur noch die vom Verkäufer bereitgestellte Darstellung des maschinenlesbaren Codes mittels seines Smartphones fotografieren und den zu bezahlenden Betrag eingeben, wenn dieser nicht bereits in dem eingelesenen Code enthalten ist. Diese Informationen werden dann automatisch von dem Smartphone über eine bestehende Internetanbindung zu der Empfangseinheit des erfindungsgemäßen Systems übertragen.
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Bei dieser Übertragung werden zusätzlich Informationen zur Identifizierung des Kontos des Kunden, des Auftraggeberkontos, übertragen. Nach dem Empfang aller für die Durchführung der Finanztransaktion notwendigen Informationen, wird von dem System geprüft, ob auf dem Konto des Auftraggebers eine ausreichende Deckung vorhanden ist. Ist die Deckung ausreichend, wird umgehend die Umbuchung durchführt, d. h. der Geldbetrag von dem Auftraggeberkonto abgebucht und dem Empfängerkonto gutgeschrieben. Diese sofortige Umbuchung ist möglich, da sowohl der Auftraggeber als auch der Empfänger ein von dem erfindungsgemäßen System geführtes Konto besitzen. Dies bedeutet, dass das erfindungsgemäße System die Konten verwaltet bzw. einen direkten Zugriff darauf hat, so dass es die entsprechenden Buchungsvorgänge wie Abbuchen und Gutschreiben durchführen kann.
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Unmittelbar nach der erfolgten Umbuchung wird dann der Empfänger über die Gutschrift auf seinem Konto informiert, entweder direkt, beispielsweise per SMS oder E-Mail, oder indirekt über eine entsprechende Anzeige auf dem Smartphone des Kunden.
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Bei dem erfindungsgemäßen System und Verfahren können in dem maschinenlesbaren grafischen Code zusätzlich zu den Informationen zur Identifizierung des Empfängerkontos eine oder mehrere der folgenden Informationen codiert enthalten sein: der Umbuchungsbetrag, eine Rabattinformation, eine Produktidentifikation, eine Mengenangabe, eine Internetadresse oder eine Information betreffend eine Gutschrift oder einen Gutschein. Auf diese Weise lassen sich das erfindungsgemäße System und Verfahren auf vielfältige Weise verwenden. Die Informationen zur Identifizierung des Empfängerkontos oder des Auftraggeberkontos können beispielsweise eine Kontonummer oder eine andere Kennung sein, mit der das Konto eindeutig identifiziert werden kann. Wenn jeder Nutzer des erfindungsgemäßen Systems und Verfahrens nur über ein einziges Konto verfügt auf das das System Zugriff hat, was eine bevorzugte Ausführungsform darstellt, so kann das Konto auch über die Person des Besitzers identifiziert werden.
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Bei dem erfindungsgemäßen System und Verfahren können ferner dem Empfänger nach der Gutschrift auf dem Empfängerkonto zusätzlich eine Produktidentifikation, eine Mengenangabe, eine Lieferadresse, Name und Adresse des Auftraggebers und/oder die geodätische Position des Auftraggebers mitteilt werden.
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Wie oben kurz geschildert, kann unter Verwendung des erfindungsgemäßen Systems bzw. Verfahrens ein alltäglicher Einkauf auf einfache und zeitsparende Weise durchgeführt werden. Dazu wird der maschinenlesbare grafische Code von dem Verkäufer als Darstellung bereitgehalten, entweder in gedruckter Form auf Papier, Karton oder einem anderen geeigneten Träger, der ausgelegt, aufgehängt oder aufgeklebt werden kann, oder in Form einer grafischen Darstellung auf einem Bildschirm, der beispielsweise Teil eines Kassensystems ist. Sind in dem maschinenlesbaren grafischen Code nur Informationen zur Identifizierung des Empfängerkontos enthalten, so ist der Code für alle angebotenen Produkte verwendbar und muss der Kunde nach dem Einlesen des Codes nur noch den jeweiligen zu bezahlenden Geldbetrag eingeben.
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Der Verkäufer kann jedoch auch spezielle Codes für einzelne Produkte oder Dienstleistungen bereitstellen, in denen der zu zahlende Geldbetrag bereits codiert enthalten ist. Dadurch muss der Kunde den Geldbetrag nicht selbst eingeben und wird der Bezahlvorgang weiter vereinfacht und beschleunigt. Der Verkäufer kann auch im Rahmen einer Rabattaktion entsprechende Codes bereithalten, in denen entsprechende Preisnachlässe codiert enthalten sind, die beispielsweise an bestimmten Tagen oder zu bestimmten Tageszeiten gelten. Wenn das vom Kunden verwendete Lesegerät wie ein Smartphone über ein GPS-Modul verfügt, mit dem die geodätische Position erfasst werden kann, kann nach dem erfolgten Umbuchen des Geldbetrags dem Empfänger optional zusätzlich zu der Mitteilung über die erfolgte Gutschrift auf seinem Konto noch die geodätische Position des Auftraggebers (Kunden) übermittelt werden, wodurch ein zusätzliches Sicherheitsmerkmal verfügbar ist.
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Das erfindungsgemäße System und Verfahren können ferner dazu verwendet werden, in Zeitschriften, Katalogen, Werbebroschüren oder Aushängen, wie beispielsweise Plakaten, Produkte oder Dienstleistungen anzubieten. In diesem Fall kann der maschinenlesbare grafische Code zusätzlich Informationen zur Identifizierung eines Produkts oder einer Dienstleistung, wie eine Produktnummer, enthalten oder kann eine Internetadresse enthalten, unter der weitere Informationen bereitgestellt werden. So kann der Kunde, wenn er ein entsprechendes Angebot in einer Zeitschrift annehmen will, den maschinenlesbaren grafischen Code einlesen und damit das angebotene Produkt per Vorkasse bezahlen.
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Wenn der Kunde (Auftraggeber) in dem erfindungsgemäßen System zusätzlich seine Adresse und eventuell eine spezielle Lieferadresse hinterlegt hat, so kann mit der Finanztransaktion gleichzeitig der gesamte Bestellvorgang abgewickelt werden. Dies vereinfacht und verkürzt sowohl die Bestellung als auch Bezahlung. Auf diese Weise ist auch ein Bestellvorgang inklusive Bezahlung im Internet durchführbar. Dazu muss lediglich auf der Internetseite des Anbieters ein entsprechender maschinenlesbarer grafischer Code für das angebotene Produkt dargestellt sein, den der Kunde mittels eines geeigneten Lesegeräts, wie eines Smartphones, einlesen kann.
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Der bei dem erfindungsgemäßen System und Verfahren verwendete maschinenlesbare grafische Code kann ein zweidimensionaler Strichcode (2D-Code) sein wie beispielsweise ein Barcode oder ein sogenannter „QR-Code”. QR Code® ist ein eingetragenes Warenzeichen der Denso Corporation und bezeichnet eine in der Regel aus schwarzen und weißen Punkten bestehende quadratische Matrix, in der die kodierten Daten binär dargestellt sind. Kodiert bedeutet im vorliegenden Fall, dass die in dem Code enthaltenen, d. h. kodierten, Daten in binärer Form vorliegen. Der maschinenlesbare grafische Code kann auch ein Barcode sein oder eine andere graphisch darstellbare Codierung, die mittels eines Lesegeräts eingelesen werden kann.
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In dem vom Empfänger bereitgehaltenen maschinenlesbaren grafischen Code können zusätzlich zu den genannten Informationen auch nicht kodierte Informationen enthalten sein, wie lesbarer Text und/oder eine Grafik. Diese nicht kodierten Informationen können zur einfacheren Identifizierung bei der Verwendung mehreren verschiedener Codes bzw. zu Werbezwecken verwendet werden.
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Eine Finanztransaktion im Sinne der vorliegenden Erfindung ist eine Übertragung, d. h. Umbuchung eines definierten Geldbetrags zwischen zwei Konten. Der Auftraggeber ist die Person, die die Finanztransaktion anweist und damit den Auftrag erteilt, den definierten Geldbetrag von einem Konto des Auftraggebers auf ein Konto eines Empfängers zu übertragen. Diese Übertragung bzw. Umbuchung umfasst ein Abbuchen des Geldbetrags vom Auftraggeberkonto und ein Gutschreiben des Geldbetrags auf dem Empfängerkonto.
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Beide Konten, d. h. das Auftraggeberkonto wie auch das Empfängerkonto werden von dem erfindungsgemäßen System geführt bzw. verwaltet. Auf diese Weise ist es möglich, dass die Umbuchung ohne Zeitverzögerung, d. h. unmittelbar, stattfinden kann und der umgebuchte Geldbetrag innerhalb kürzester Zeit auf dem Empfängerkonto gutgeschrieben ist.
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Mit dem erfindungsgemäßen System und Verfahren ist es möglich, dass nach dem Übermitteln der für die Finanztransaktion notwendigen Daten an das erfindungsgemäße System die Schritte des Überprüfens der Deckung des Auftraggeberkontos durch die Autorisierungseinheit und des Durchführens der Umbuchung durch die Buchungseinheit innerhalb von maximal 1 min, vorzugsweise innerhalb von maximal 30 s und weiter bevorzugt innerhalb von maximal 15 s durchgeführt werden können.
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Es ist bevorzugt, das die Buchungsvorgänge unabhängig von zeitlich vorgegebenen Buchungsläufen durchgeführt werden, wie sie ansonsten in entsprechenden Systemen zur Verwaltung von Geldkonten üblich sind. Dadurch werden Zeitverzögerungen vermieden und wird ein unmittelbares Umbuchen realisiert.
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Es ist ferner bevorzugt, dass bei der unter Verwendung des erfindungsgemäßen Systems und Verfahrens durchgeführten Finanztransaktion elektronisches Geld umgebucht wird. Im Gegensatz zu dem klassischen Zentralbankgeld kann elektronisches Geld deutlich schneller verbucht werden. Elektronisches Geld, auch „E-Geld” genannt wird gemäß der Richtlinie 2000/46/EG des europäischen Parlaments und des Rates vom 18.9.2000 beispielsweise folgendermaßen definiert:
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Der Ausdruck „elektronisches Geld” (E-Geld) bezeichnet einen monetären Wert in Form einer Forderung gegen die das E-Geld ausgebende Stelle (E-Geld-Institut), der
- i) auf einem Datenträger gespeichert ist,
- ii) gegen Entgegennahme eines Geldbetrags ausgegeben wird, dessen Wert nicht geringer ist als der ausgegebene monetäre Wert,
- iii) von anderen Unternehmen als der ausgebenden Stelle als Zahlungsmittel akzeptiert wird.
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Bei dem erfindungsgemäßen System sind die Empfangseinheit, Autorisierungseinheit, Buchungseinheit und Codierungseinheit vorzugsweise Teile eines Computersystems oder eines Computernetzwerks. Weiter bevorzugt sind die oben genannten Einheiten Teile eines Computersystems oder Computernetzwerks eines Zahlungsinstituts, bei dem die Konten von Auftraggeber und Empfänger geführt bzw. verwaltet werden. Das Zahlungsinstitut kann unter anderem eine Bank oder ein E-Geld-Institut sein.
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Die Codierungseinheit kann ein Computerprogramm sein, das aus den vorab ausgewählten Informationen wie der Informationen zur Identifizierung des Empfängerkontos und gegebenenfalls einer oder mehrerer der Informationen ausgewählt aus einem Umbuchungsbetrag, einer Rabattinformation, einer Produktidentifikation, einer Mengenangabe, einer Internetadresse und einer Information betreffend eine Gutschrift oder einen Gutschein den oben genannten maschinenlesbaren grafischen Code erstellt.
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Die Codierungseinheit kann somit den Schritt des Umwandelns von zumindest Informationen zur Identifizierung eines Empfängerkontos in einen maschinenlesbaren grafischen Code, der von dem Auftraggeber, zur Einleitung der Finanztransaktion, mittels eines Lesegeräts zum Einlesen von maschinenlesbaren grafischen Codes gelesen werden kann, durchführen.
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Die Empfangseinheit kann ein Programmodul eines Computersystems sein, das über einen Datenverbindung zum Internet verfügt und in der Lage ist die vom Auftraggeber übermittelten Informationen zu empfangen.
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Die Empfangseinheit kann somit den Schritt des Empfangens von dem Auftraggeber über das Internet von zumindest der in dem maschinenlesbaren grafischen Code codierten und von dem Auftraggeber mittels des Lesegeräts gelesenen Informationen zur Identifizierung des Empfängerkontos und zusätzlich von Informationen zur Identifizierung eines Auftraggeberkontos und der Höhe eines Geldbetrags, der von dem Auftraggeberkonto auf das Empfängerkonto umgebucht werden soll, durchführen.
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Die Autorisierungseinheit kann ein Programmodul eines Computersystems sein, das Zugriff zu den von dem erfindungsgemäßen System geführten oder verwalteten Konten hat und anhand der von der Empfangseinheit empfangenen Daten (Informationen) überprüft, ob das Auftraggeberkonto über die erforderliche Deckung verfügt. Das heißt, ob das Guthaben des Auftraggeberkontos gleich oder größer ist als der vom Auftraggeber zur Umbuchung angewiesene Geldbetrag. Die Autorisierungseinheit teilt der Buchungseinheit mit, dass die Umbuchung durchgeführt werden kann, wenn eine ausreichende Deckung festgestellt ist.
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Die Autorisierungseinheit kann somit den Schritt des Überprüfens, ob das Auftraggeberkonto eine Deckung in mindestens der Höhe des Geldbetrags aufweist, durchführen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems teilt das System bei fehlender Deckung auf dem Auftraggeberkonto dem Auftraggeber die fehlende Deckung des Auftraggeberkontos mit. Dies bedeutet, dass in diesem Fall das erfindungsgemäße Verfahren einen entsprechenden Schritt des Mitteilens umfasst. Die Umbuchung wird dann nicht durchgeführt.
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Die Buchungseinheit kann ein Programmodul eines Computersystems sein, das Zugriff zu den von dem erfindungsgemäßen System geführten oder verwalteten Konten hat und unmittelbar nachdem die Autorisierungseinheit eine Ausreichende Deckung auf dem Auftraggeberkonto festgestellt hat die Umbuchung durchführt. Dazu wird der vom Auftraggeber angewiesene Geldbetrag vom Auftraggeberkonto abgebucht und dem Empfängerkonto gutgeschrieben.
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Die Buchungseinheit kann somit den Schritt des Durchführens des Umbuchens unmittelbar nachdem die Deckung festgestellt ist, durch Abbuchen des Geldbetrags von dem Auftraggeberkonto und Gutschreiben des Geldbetrags auf dem Empfängerkonto, durchführen.
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Die von dem erfindungsgemäßen System geführten Konten sind vorzugsweise Guthabenkonten, d. h. Konten, die nicht überzogen werden können.
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Weiter bevorzugt besitzt jeder der Nutzer des erfindungsgemäßen Systems oder Verfahrens, wie Auftraggeber bzw. Empfänger, nur ein Konto auf das von dem System zugegriffen werden kann. Damit kann das Konto eindeutig über dessen Besitzer identifiziert werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Darstellung des maschinenlesbaren grafischen Codes Bestandteil des erfindungsgemäßen Systems.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- www.bezahlcode.de [0007]
- Richtlinie 2000/46/EG [0033]