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Die Erfindung betrifft eine Entlüftungsvorrichtung, insbesondere zur Entlüftung eines Fahrzeuginnenraums, umfassend ein rahmenartiges Trägerteil mit wenigstens einer Lüftungsöffnung, sowie wenigstens eine die Lüftungsöffnung reversibel verschließbare Lüftungsklappe, wobei umlaufend um die Außenseite des Trägerteils ein flexibles Dichtelement angeordnet ist.
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Entsprechende Entlüftungsvorrichtungen dienen insbesondere der Entlüftung des Fahrzeuginnenraums und sind an und für sich sowohl betreffend ihren konstruktiven Aufbau als auch ihrer Funktionsweise in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt.
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Beispielsweise zeigt
DE 195 48 551 A1 eine Lüftungsklappenanordnung für Kraftfahrzeuge mit einem einen Grundrahmen umfassenden Trägerteil und einem in dem Grundrahmen ausgebildeten Gittereinsatz mit mehreren Lüftungsöffnungen, welche über jeweils in einer der Lüftungsöffnungen angeordnete, weichelastische Lüftungsklappen abdeckbar sind. Die Lüftungsklappen sind an eine in Montagenuten des Grundrahmens einsetzbare, einen Teil eines Klemmrahmenteils bildende Klemmleiste angespritzt.
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Die Anbringung entsprechender Entlüftungsvorrichtungen an eine Fahrzeugkarosserie erfolgt regelmäßig über das Einpressen der Entlüftungsvorrichtung in eine fahrzeugkarosserieseitige, durchbruchartige Öffnung, wobei eine Abdichtung zwischen der Fahrzeugkarosserie und der Entlüftungsvorrichtung über ein an dieser umlaufend ausgebildetes Dichtelement erfolgt. So ist in dem oben erwähnten Prinzip eine umlaufend um den Grundrahmen ausgebildete Aufnahmerinne vorgesehen, in welcher eine weichelastische Dichtlippe angeordnet ist.
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Die Verbindung eines solchen Dichtelements mit der Entlüftungsvorrichtung erfolgt üblicherweise in einem separaten Arbeitsschritt entweder durch manuelles Einsetzen eines vorgefertigten Dichtelements oder durch automatisches Einbringen eines schäumbaren Materials, üblicherweise basierend auf einem Zweikomponenten-Reaktionsharz wie Polyurethan (PU), in eine entsprechende Aufnahmenut des Trägerteils, was das Herstellungsverfahren entsprechender Entlüftungsvorrichtungen gleichsam aufwändiger gestaltet.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine insbesondere hinsichtlich einer vereinfachten Herstellbarkeit verbesserte Entlüftungsvorrichtung anzugeben.
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Das Problem wird erfindungsgemäß durch eine Entlüftungsvorrichtung der eingangs genannten Art gelöst, welche sich dadurch auszeichnet, dass das Dichtelement aus einem in einem Spritzgießverfahren angespritzten, geschäumten thermoplastischen Elastomer gebildet ist.
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Die erfindungsgemäße Lehre schlägt ein neuartiges Prinzip zur Anbringung eines Dichtelements an ein Trägerteil einer Entlüftungsvorrichtung vor, nach welchem das Dichtelement direkt an das Trägerteil angespritzt wird, was durch die Verwendung eines in einem Spritzgießverfahren verarbeitbaren thermoplastischen Elastomers als das Dichtelement bildende Material ermöglicht wird. Mithin ist die nachträgliche Befestigung bzw. Anordnung eines Dichtelements nicht mehr notwendig, was sowohl den zeitlichen als auch maschinellen sowie gegebenenfalls auch personellen Aufwand zur Herstellung einer Entlüftungsvorrichtung reduziert.
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Thermoplastische Elastomere (TPE) liegen üblicherweise als Mehrphasensysteme vor. Sie enthalten im Wesentlichen eine thermoplastische Hartphase, in der eine einen elastomerähnlichen Charakter aufweisende Weichphase dispergiert ist. Grundsätzlich weisen thermoplastische Elastomere bei Raumtemperatur weichelastische, flexible, mithin gummiähnliche Eigenschaften auf, lassen sich jedoch im Gegensatz zu reinen Elastomeren thermoplastisch, d. h. insbesondere über Spritzgießverfahren oder Extrusionsverfahren verarbeiten.
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Gleichermaßen sind thermoplastische Elastomere schäumbar, dass heißt, sie lassen sich durch geeignete Schäumverfahren, auf welche im Weiteren noch eingegangen wird, als zellularer Schaumstruktur (TPE-Schaum), insbesondere als in Form einer Integralschaumstruktur, ausbilden. Derart können insbesondere die elastischen Eigenschaften thermoplastischer Elastomere weiter erhöht werden. Entsprechend lassen sich die für die Eignung als Dichtelement wichtigen mechanischen Eigenschaften wie beispielsweise der Druckverformungsrest, Härte, Spannungsrelaxation etc. verbessern bzw. individuell einstellen. Das Eigenschaftsspektrum eines TPE-Schaums hängt wesentlich von den eingesetzten Materialien sowie den Verarbeitungsparametern ab und ist insofern an unterschiedliche Anforderungen anpassbar.
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Durch die Möglichkeit einer thermoplastischen Verarbeitung ergibt sich auch, dass das aus TPE gebildete Dichtelement in einer nahezu beliebigen Anzahl an geometrischen Formen vorliegen kann. Querschnittlich betrachtet sind demnach beispielsweise rundlich bzw. konvex oder konkav gewölbte, rechteckige, dreieckige, sich verjüngende oder aufweitende sowie hinterschnittene Geometrien denkbar. Dabei ist es möglich, das Dichtelement über seine Länge abschnittsweise mit unterschiedlichen Formen auszubilden.
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Das thermoplastische Elastomer ist bevorzugt ein thermoplastisches Polyamidelastomer (TPA), ein thermoplastisches Copolyesterelastomer (TPC), ein thermoplastisches Olefinelastomer (TPO), ein thermoplastisches Styrolelastomer (TPS), ein thermoplastisches Urethanelastomer (TPU), ein thermoplastischen Vulkanisat (TPV) oder eine Mischung der Vorgenannten. Grundsätzlich lassen sich alle schäumbaren thermoplastischen Elastomere oder Mischungen aus diesen zur Ausbildung des Dichtelements verwenden, weshalb die vorgenannte Aufzählung lediglich beispielhaft und keinesfalls abschließend zu verstehen ist. Grundsätzlich ist auch die Verwendung von Polyvinylchlorid (PVC) als schäumbares Material zur Bildung des Dichtelements sowie gegebenenfalls weiterer weichelastisch auszubildender Komponenten der Entlüftungsvorrichtung wie insbesondere der wenigstens einen Lüftungsklappe denkbar.
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Zur Einstellung eines gewünschten Eigenschaftsspektrums des Dichtelements ist es möglich, dass das thermoplastische Elastomer wenigstens einen Füllstoff, insbesondere Kautschukpartikel, Glasmehl, Talkum, Ruß, enthält. Die genannten Füllstoffe dienen insbesondere als Nukleierungsmittel und begünstigen den Aufschäumvorgang des das Dichtelement bildenden thermoplastischen Elastomers respektive das Eigenschaftsspektrum des Dichtelements. Beispielhaft für ein die mechanischen Eigenschaften des thermoplastischen Elastomers respektive des daraus gebildeten Dichtelements beeinflussenden Füllstoff werden Kautschukpartikel genannt, welche den elastomerähnlichen Charakter des jeweiligen thermoplastischen Elastomers verstärken. Alternativ oder zusätzlich können in dem thermoplastischen Elastomer auch thermoplastische verarbeitbare Kunststoffe sowie weitere, im Rahmen der Herstellung von thermoplastischen Formteilen verwendete Füllstoffe enthalten sein. Das Eigenschaftsspektrum des jeweiligen thermoplastischen Elastomers, das heißt auch des daraus gebildeten Dichtelements ist sonach auch über entsprechende Füllstoffe gezielt einstell- und veränderbar.
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Es ist möglich, dass das thermoplastische Elastomer chemisch und/oder physikalisch geschäumt ist. Um ein Schäumen des thermoplastischen Elastomers grundsätzlich zu ermöglichen, beinhaltet dieses wenigstens ein ein Treibgas freisetzendes Treibmittel. Hierbei wird zwischen chemischen und physikalischen Treibmitteln unterschieden. Chemische Treibmittel setzen während des Plastifizierens (Aufschmelzens) über chemische Reaktionen ein Treibgas frei, werden in der Regel als sog. Masterbatch in Granulatform zugegeben und gemeinsam mit dem später aufzuschäumenden Kunststoff im Schneckengang einer Spritzgussmaschine plastifiziert. Demgegenüber werden physikalische Treibmittel vornehmlich im sog. superkritischen Zustand einer bereits plastifizierten Kunststoffschmelze unter hohen Drücken zudosiert. Denkbar ist es in diesem Zusammenhang auch, das Kunststoffgranulat vorab über hohe Drücke mit einem Treibgas zu beladen. Es ist möglich, das thermoplastische Elastomer sowohl auf physikalischem als auch auf chemischem Wege zu schäumen.
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Das Trägerteil kann aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polyamid (PA), Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polycarbonat (PC), Polystyrol (PS) oder einer Mischung der Vorgenannten gebildet sein. Selbstverständlich sind auch andere thermoplastischen Kunststoffe oder Kunststoffmischungen zur Ausbildung des Trägerteils denkbar. Mithin ist die vorgenannte Aufzählung lediglich beispielhaft und nicht abschließend.
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In Weiterbildung der Erfindung kann das Dichtelement form- und/oder stoffschlüssig in einer umlaufend um das Trägerteil ausgebildeten Aufnahmenut angeordnet sein. Die trägerteilseitige Aufnahmenut bietet sonach die Möglichkeit einer stabilen und definierten Anordnung des Dichtelements an dem Trägerteil. Die Form bzw. die Abmessungen, das heißt insbesondere Breite und Tiefe, der Aufnahmenut sind grundsätzlich beliebig wählbar. Dabei kann es sein, dass diese Querschnittsveränderungen aufweist, so dass eine stabile formschlüssige Anordnung im Sinne einer Verankerung des Dichtelements innerhalb der Aufnahmenut möglich ist. Der Formschluss kann etwa auch dergestalt erreicht werden, dass sich durch die durch das Schäumen des thermoplastischen Elastomers bedingte Expansion gegen die die, gegebenenfalls beidseits hinterschnittene Aufnahmenut begrenzenden Wände eine eine Befestigung des Dichtelements bewirkende Kraft ausbildet. Formschlüssige Verbindungen sind in der Regel ohne Schädigungen der Fügepartner lösbar.
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Ein Stoffschluss, das heißt insbesondere eine atomare oder molekulare unlösbare Verbindung zwischen den Fügepartnern, ist insbesondere dann möglich, wenn eine hohe chemische Ähnlichkeit zwischen dem Material des Trägerteils und dem Material des Dichtelements besteht. Eine beispielhafte, einen Stoffschluss ermöglichende Materialkombination wäre ein Trägerteil aus Polypropylen (PP) und ein Dichtelement aus einem ebenfalls auf Polypropylen (PP) basierenden thermoplastischen Polyolefin (PPO). Ein weiteres Beispiel für eine entsprechend stoffschlüssige Verbindung wäre ein Trägerteil aus Polystyrol (PS) und ein an dieses angespritztes Dichtelement aus einem thermoplastischen Styrolelastomer (TPS).
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Vorteilhaft ist die wenigstens eine Lüftungsklappe aus einem thermoplastischen Kunststoff, bevorzugt aus einem thermoplastischen Elastomer gebildet. Die Lüftungsklappe ist derart auch über für thermoplastische Kunststoffe geeignete Verarbeitungsverfahren herstellbar. Es ist hierbei möglich, die Lüftungsklappen über ein Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren in einem Spritzgießzyklus gemeinsam mit dem Trägerteil und dem Dichtelement auszubilden, so dass über ein erstes Einspritzaggregat das in der Regel aus einer Hartkomponente gebildete Trägerteil ausgeformt wird, in einem zweiten Schritt über ein zweites Einspritzaggregat die Lüftungsklappen an das Trägerteil angeformt werden und in einem dritten Schritt über ein drittes Einspritzaggregat das aus dem thermoplastischen Elastomer gebildete Dichtelement an das Trägerteil angeformt wird. Selbstverständlich kann der zweite und der dritte Schritt vertauscht werden, respektive gleichzeitig ausgeführt werden.
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Mit besonderem Vorteil ist die wenigstens eine Lüftungsklappe aus demselben Material wie das Dichtelement gebildet, das heißt die wenigstens eine Lüftungsklappe besteht aus demselben thermoplastischen Elastomer wie das Dichtelement. In dieser Ausführungsform kann die wenigstens eine Lüftungsklappe mit dem Dichtelement über ein gemeinsames Einspritzaggregat an das Trägerteil angeformt werden, was die Komplexität der Herstellung der erfindungsgemäßen Entlüftungsvorrichtung weiter reduziert. In diesem Fall können an dem Trägerteil entsprechende Fließwege bildende Durchbrüche ausgebildet sein, so dass das plastifizierte thermoplastische Elastomer ungehindert die Bereiche des späteren Dichtelements bzw. der späteren Lüftungsklappe(n) erreicht.
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Dabei ist es möglich, dass die integral mit dem Dichtelement ausgebildete Lüftungsklappe eine Dichtereduktion im Bereich von 1 bis 10%, insbesondere im Bereich von 3 bis 6%, im Vergleich zu einer ungeschäumten Lüftungsklappe aufweist. Die Dichtereduktion kann durch entsprechende, im Rahmen des Herstellungsverfahrens durchgeführte Lüftungshübe im Bereich der Lüftungsklappe variiert werden, so dass sich insgesamt unterschiedliche Dichtereduktion und folglich unterschiedliche, insbesondere mechanische, Eigenschaften der Lüftungsklappe einstellen lassen. Selbstverständlich können in Ausnahmen auch andere als die vorgenannten Dichtereduktionen möglich sein.
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Analog dazu ist es möglich, dass das Dichtelement eine Dichtereduktion im Bereich von 10 bis 95%, insbesondere im Bereich von 20 bis 75%, im Vergleich zu einem ungeschäumten Dichtelement aufweist. Das Dichtelement kann in Abhängigkeit der jeweiligen Dichtereduktion, welche im Wesentlichen von dem im Rahmen des Herstellungsverfahrens im Bereich des Dichtelements durchgeführten Lüftungshub bestimmt wird, unterschiedliche, insbesondere mechanische, Eigenschaften aufweisen. Hierunter ist vornehmlich das mechanisch-elastische Verhalten des Dichtelements zu verstehen, welches durch entsprechende Kennwerte wie beispielsweise den die materialimmanente Rückstellkraft beschreibenden Druckverformungsrest, die Härte, insbesondere Shorehärte, etc. ausgedrückt werden kann. Selbstverständlich können in Ausnahmen auch andere als die vorgenannten Dichtereduktionen möglich sein.
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Die Ausbildung einer integralen Schaumstruktur des Dichtelements, welche gleichermaßen die Eigenschaften des Dichtelements definiert, kann durch eine entsprechend gezielte Werkzeugtemperierung beeinflusst werden. Mithin kann das Spritzgießwerkzeug bereichsweise mit einer dynamischen Werkzeugtemperierung etwa in Form einer induktiven und/oder keramischen Heizung und/oder entsprechender oberflächennaher Heiz- bzw. Kühlkanäle, durch welche ein Heiz- bzw. Kühlmittel wie z. B. Wasser oder Wasserdampf strömt, versehen sein. Die Temperierung des Spritzgießwerkzeugs erfolgt in den entsprechenden dynamisch temperierbaren Bereichen in Abhängigkeit der jeweils eingespritzten Kunststoffmaterialen, wobei materialspezifische Kenngrößen wie etwa die Kristallisationstemperatur teilkristalliner Thermoplaste oder die Glasübergangstemperatur amorpher Thermoplaste berücksichtigt werden können.
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Grundsätzlich ist es denkbar, dass die wenigstens eine Lüftungsklappe direkt an dem Trägerteil oder einem mit dem Trägerteil verbundenen Halteteil befestigt ist. Die Verbindung der wenigstens einen Lüftungsklappe an das Trägerteil oder das Halteteil kann in einer ersten Alternative über mechanische, insbesondere form- und/oder kraftschlüssige Verbindungen wie z. B. Verklipsen, Verrasten, Verpressen, Heißverpressen, Prägen, Heißprägen, Verschweißen etc. erfolgen. Derart ist sowohl eine lösbare als auch eine unlösbare Anbindung der wenigstens einen Lüftungsklappe an das Trägerteil bzw. das Halteteil möglich. In einer zweiten Alternative kann die Verbindung der wenigstens einen Lüftungsklappe an das Trägerteil oder das Halteteil durch Anformen oder Anspritzen in einem Spritzgießverfahren, insbesondere einem Mehrkomponentenspritzgießverfahren und/oder einem Montagespritzgießverfahren, ausgebildet sein. Mithin kann die wenigstens eine Lüftungsklappe wenigstens abschnittsweise einstückig bzw. integral mit dem Trägerteil oder Halteteil ausgebildet sein. Hierbei sind in Abhängigkeit der chemischen Ähnlichkeit zwischen dem die Lüftungsklappe und dem das Trägerteil respektive das Halteteil bildenden Material unlösbare stoffschlüssige Verbindungen möglich.
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Im Weiteren wird eine Übersicht über besonders bevorzugte konstruktive Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Entlüftungsvorrichtung gegeben, wie sich im Wesentlichen durch die jeweils verschiedenen Anbindungskonzepte der wenigstens einen Lüftungsklappe an die Entlüftungsvorrichtung unterscheiden. Bezüglich der Art der Verbindung der wenigstens einen Lüftungsklappe mit dem Trägerteil oder dem Halteteil in seinen beiden Ausführungsformen wird grundsätzlich auf den vorstehenden Absatz verwiesen.
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Es ist beispielsweise denkbar, dass die wenigstens eine Lüftungsklappe an einem mit dem Trägerteil verbundenen Halteteil befestigt ist, wobei das Halteteil als wenigstens eine Klemmleiste ausgebildet ist und die Klemmleiste mit der wenigstens einen Lüftungsklappe verstehen ist. Mithin wird hier wenigstens eine wenigstens eine Lüftungsklappe halternde Klemmleiste mit dem Trägerteil verbunden, um die Entlüftungsvorrichtung auszubilden. Die wenigstens eine Lüftungsklappe kann mit der Klemmleiste über unterschiedliche Verbindungsarten lösbar oder unlösbar verbunden sein. Insbesondere ist auch eine integrale Ausführung der Klemmleiste mit der Lüftungsklappe denkbar, das heißt, die eine Lüftungsklappe ist wenigstens abschnittsweise einstückig an die Klemmleiste angeformt.
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Alternativ dazu kann die wenigstens eine Lüftungsklappe an einem mit dem Trägerteil verbundenen Halteteil befestigt sein, wobei das Halteteil als Tragrahmen ausgebildet ist und der Tragrahmen mit der wenigstens einen Lüftungsklappe versehen ist. Mithin wird hier ein eine Lüftungsklappe halternder Tragrahmen mit dem Trägerteil verbunden, um die Entlüftungsvorrichtung auszubilden. Die Lüftungsklappe kann mit dem Tragrahmen über unterschiedliche Verbindungsarten lösbar oder unlösbar verbunden sein. Insbesondere ist auch eine integrale Ausführung des Tragrahmens mit der Lüftungsklappe möglich, das heißt, die Lüftungsklappe ist wenigstens abschnittsweise einstückig an den Tragrahmen angeformt.
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Als weitere Alternative ist es denkbar, dass die wenigstens eine Lüftungsklappe direkt an dem Trägerteil befestigt ist, wobei das Halteteil als Klemmrahmen, welcher Klemmrahmen als Anlagefläche für die wenigstens eine Lüftungsklappe dient, ausgebildet ist. Mithin ist in dieser Ausführungsform die wenigstens eine Lüftungsklappe mit dem Trägerteil verbunden, dieses sorgt jedoch nicht für eine geeignete An- oder Auflagefläche der wenigstens einen Lüftungsklappe. Die An- oder Auflagefläche für die wenigstens eine Lüftungsklappe wird hier durch den mit dem Trägerteil verbundenen Tragrahmen gebildet, derart ist die Möglichkeit eines unerwünschten „Durchhängens“ der Lüftungsklappe(n) ausgeschlossen. Die Verbindung einer Lüftungsklappe mit dem Trägerteil kann über verschiedene lösbare oder unlösbare Verbindungsarten hergesellt sein. Analog zu den vorgenannten Ausführungsformen kann eine Lüftungsklappe integral mit dem Trägerteil ausgeführt, das heißt, an das Trägerteil angespritzt sein.
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Die Verbindung des Trägerteils mit dem Halteteil erfolgt bevorzugt über am Trägerteil sowie an dem Halteteil ausgebildete, korrespondierende Befestigungsmittel, insbesondere in Form von Rastvorsprüngen oder Rastaufnahmen. Mithin umfasst die Entlüftungsvorrichtung hier im Wesentlichen einen zweiteiligen Aufbau bestehend aus dem Trägerteil und dem mit diesem verbindbaren oder verbundenen Halteteil, wobei die Verbindung des Trägerteils mit dem Halteteil in Abhängigkeit der geometrischen Ausbildung der Befestigungsmittel, das heißt etwa der Rastvorsprünge bzw. Rastaufnahmen, lösbar oder unlösbar sein kann.
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Es ist zweckmäßig, wenn an dem Trägerteil wenigstens ein Befestigungsmittel, insbesondere ein Rastvorsprung oder eine Rastaufnahme, zur Anbringung des Trägerteils an einer Fahrzeugkarosserie ausgebildet ist. Das Befestigungsmittel dient einer stabilen Anordnung der Entlüftungsvorrichtung an einer hierfür vorgesehenen Stelle einer Fahrzeugkarosserie, das heißt insbesondere einer hierfür vorgesehenen fahrzeugkarosserieseitigen Ausnehmung, Öffnung oder dergleichen. Neben den genannten Rastvorsprüngen bzw. Rastaufnahmen sind selbstverständlich auch andersartige Befestigungsmittel oder Befestigungsabschnitte denkbar. Die Befestigungsmittel können grundsätzlich derart an dem Trägerteil ausgebildet sein, dass eine Montage der Entlüftungsvorrichtung von außerhalb der Fahrzeugkarosserie oder von innerhalb der Fahrzeugkarosserie möglich ist. Selbstverständlich folgen auch die weiteren Komponenten der Entlüftungsvorrichtung ihrer konstruktiven Auslegung nach einer vorgegebenen Montagerichtung. Denkbar ist alternativ oder ergänzend auch eine Ausbildung entsprechender Befestigungsmittel an dem Halteteil.
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Wie oben erwähnt wurde, zeichnet sich die erfindungsgemäße Entlüftungsvorrichtung durch ihre besonders einfache Herstellbarkeit aus. Beispielhafte Verfahren zur Herstellung einer Entlüftungsvorrichtung, werden im Folgenden vorgestellt.
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Gemäß einer Grundvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung einer Entlüftungsvorrichtung wird über ein Spritzgießverfahren, insbesondere ein Mehrkomponentenspritzgießverfahren, in einem ersten Schritt eine plastifizierte Kunststoffmasse in ein durch eine erste Werkzeugkavität begrenztes erstes Werkzeugvolumen eines Spritzgießwerkzeugs zur Ausbildung des rahmenartigen Trägerteils eingespritzt. In einem folgenden zweiten Schritt wird ein erster Schieber des Spritzgießwerkzeugs zur Bildung eines durch eine zweite Werkzeugkavität begrenzten zweiten Werkzeugvolumens des Spritzgießwerkzeugs in eine Öffnungsstellung bewegt. Alternativ dazu ist es möglich, das Spritzgießwerkzeug zur Bildung eines durch eine zweite Werkzeugkavität begrenzten zweiten Werkzeugvolumens des Spritzgießwerkzeugs, insbesondere horizontal und/oder vertikal, zu verfahren. In einem folgenden dritten Schritt wird zur Bildung eines um die Außenseiten des rahmenartigen Trägerteils umlaufenden, flexiblen Dichtelements ein mit einem Treibmittel beladenes thermoplastisches Elastomer (TPE) in das zweite Werkzeugvolumen, eingespritzt. In Schritt vier wird ein Lüftungshub des zweiten Werkzeugvolumens durch Ziehen des Schiebers zur Vergrößerung des zweiten Werkzeugvolumens durchgeführt, wobei durch die Volumenvergrößerung ein Aufschäumvorgang des das Dichtelement bildenden, mit dem Treibmittel beladenen plastifizierten thermoplastischen Elastomers erfolgt. In einem folgenden fünften Schritt wird das rahmenartige Trägerteils samt um dessen Außenseite umlaufend angeordnetem Dichtelement aus dem Spritzgießwerkzeug entnommen.
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Die Anbringung der oder wenigstens einer die Lüftungsöffnung reversibel verschließbaren Lüftungsklappe kann beispielsweise in einem nachfolgenden fünften Schritt durch Anbringen der Lüftungsklappe in wenigstens einer trägerteilseitig ausgebildeten Aufnahmenut und nachfolgendes stabiles Verbinden der Lüftungsklappe, insbesondere eines Randbereichs der Lüftungsklappe, mit der Aufnahmenut erfolgen. Die Verbindung zwischen dem Trägerteil und der wenigstens einen Lüftungsklappe kann lösbar oder unlösbar sein.
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Es ist jedoch besonders zweckmäßig, eine eine Lüftungsöffnung des rahmenartigen Trägerteils reversibel verschließbare Lüftungsklappe ebenso im Rahmen des Spritzgießverfahrens gemeinsam mit dem Trägerteil auszubilden, das heißt direkt an das Trägerteil anzuformen. Dies erfordert eine Werkzeugkonstruktion, welche es ermöglicht, durch Bewegen eines zweiten Schiebers, worunter auch eine Tauchkante oder dergleichen zu verstehen ist, in eine Öffnungsstellung ein durch eine dritte Werkzeugkavität des Spritzgießwerkzeugs begrenztes drittes Werkzeugvolumen auszubilden, in welche eine plastifizierte Kunststoffmasse zur Ausbildung der wenigstens einen Lüftungsklappe eingespritzt wird. Alternativ dazu ist es möglich, das durch eine dritte Werkzeugkavität des Spritzgießwerkzeugs begrenzte dritte Werkzeugvolumen durch, insbesondere horizontales und/oder vertikales, Verfahren des Spritzgießwerkzeugs zu bilden. Gleichermaßen wird in das dritte Werkzeugvolumen eine plastifizierte Kunststoffmasse, insbesondere aus einem thermoplastischen Kunststoff, bevorzugt aus einem thermoplastischen Elastomer, besonders bevorzugt aus demselben thermoplastischen Elastomer wie das Dichtelement, zur Ausbildung wenigstens einer die Lüftungsöffnung reversibel verschließbaren Lüftungsklappe eingespritzt.
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Die wenigstens eine Lüftungsklappe ist sonach in beiden vorgenannten Varianten aus einem thermoplastischen Kunststoff gebildet, welcher beispielsweise auch in Form eines thermoplastischen Elastomers vorliegen kann.
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In letzterem Fall ist es besonders bevorzugt, dass die wenigstens eine Lüftungsklappe aus demselben thermoplastischen Elastomer wie das Dichtelement gespritzt wird. Dies ermöglicht es, die wenigstens eine Lüftungsklappe gemeinsam mit dem Dichtelement über denselben Einspritzvorgang an das Trägerteil anzuformen. Selbstverständlich sind sowohl in werkzeugtechnischer Hinsicht als auch in Hinsicht auf die konstruktive Auslegung des Trägerteils entsprechende Fließwege vorgesehen, so dass das mit einem Treibmittel beladene plastifizierte thermoplastische Elastomer sowohl das Dichtelement als auch die wenigstens eine Lüftungsklappe ausbilden kann. Hierbei ist ein günstiger Nebeneffekt, dass das sowohl im Rahmen eines chemisch oder physikalisch bedingten Schäumvorgangs entstehende gasförmige Treibmittel in der Regel zu einer Absenkung der Schmelzeviskosität führt, das heißt die Fließeigenschaften des plastifizierten thermoplastischen Elastomers erheblich verbessert.
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Das im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendete Spritzgießwerkzeug kann wenigstens bereichsweise über eine dynamische Werkzeugtemperierung etwa in Form einer induktiven und/oder keramischen Heizung und/oder entsprechender oberflächennaher Heiz- bzw. Kühlkanäle, durch welche ein Heiz- bzw. Kühlmittel wie z. B. Wasser oder Wasserdampf strömt, verfügen. Die Temperierung des Spritzgießwerkzeugs erfolgt in den entsprechenden dynamisch temperierbaren Bereichen in Abhängigkeit der jeweils eingespritzten Materialen, wobei materialspezifischen Kenngrößen wie etwa die Kristallisationstemperatur teilkristalliner Thermoplaste oder die Glasübergangstemperatur amorpher Thermoplaste berücksichtigt werden kann.
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Das rahmenartige Trägerteil kann mit einem Halteteil, insbesondere einem als Klemmrahmen ausgebildeten Halteteil verbunden werden, welches Halteteil als Anlagefläche für eine oder die wenigstens eine Lüftungsklappe dient.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine Aufsicht auf eine Entlüftungsvorrichtung gemäß einer ersten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
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2 eine Schnittansicht durch die Entlüftungsvorrichtung gemäß 2;
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3 eine Schnittansicht durch eine Entlüftungsvorrichtung gemäß einer zweiten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
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4 eine Schnittansicht durch eine Entlüftungsvorrichtung gemäß einer dritten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
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5 eine Schnittansicht durch eine Entlüftungsvorrichtung gemäß einer vierten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
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6 eine Schnittansicht durch eine Entlüftungsvorrichtung gemäß einer fünften beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
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7 eine Schnittansicht durch eine Entlüftungsvorrichtung gemäß einer sechsten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
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8 eine Schnittansicht durch ein Dichtelement gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung; und
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9 eine Schnittansicht durch ein Dichtelement gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt eine Aufsicht auf eine Entlüftungsvorrichtung 1 gemäß einer ersten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung. Die Entlüftungsvorrichtung 1 umfasst ein etwa aus Polypropylen gebildetes rahmenartiges, im Wesentlichen rechteckiges Trägerteil 2. Das Trägerteil 2 umfasst eine Anzahl an jeweils parallel angeordneten Längsstegen 3 und Querstegen 4. Die Längsstege 3 sind an die Schenkel 2a, 2b und die Querstege 4 an die Schenkel 2c, 2d des Trägerteils 2 angebunden. Zwischen den jeweiligen Schenkeln 2a, 2b, 2c, 2d des Trägerteils 2 und/oder zwischen den Längsstegen 3 bzw. Querstegen 4 sind Lüftungsöffnungen 5 ausgebildet, welche der Entlüftung eines Fahrzeuginnenraums dienen.
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Umlaufend um die Außenseite des Trägerteils 2 ist mit diesem einstückig eine Aufnahmenut 6 mit einem darin angeordneten Dichtelement 7 aus einem in einem Spritzgießverfahren angespritzten geschäumten thermoplastischen Elastomer wie etwa einem thermoplastischen Olefinelastomer (TPO) ausgebildet. In Abhängigkeit der chemischen Ähnlichkeit zwischen dem thermoplastischen Elastomer und dem das Trägerteil 2 bildenden Materials sind stoff- und/oder formschlüssige Verbindungen möglich. Gegebenenfalls kann das thermoplastische Olefinelastomer (TPO) Kautschukpartikel enthalten, welche die weichelastischen Eigenschaften des Materials erhöhen und/oder als Nukleierungskeime während des Aufschäumens dienen.
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Das Dichtelement 7 dient der Abdichtung der in eine fahrzeugkarosserieseitige Öffnung 8 (vgl. 2), wie beispielsweise einen Entlüftungskanal, eingesetzten Entlüftungsvorrichtung 1 und hindert beispielsweise das Eindringen von Spritzwasser in das Innere der Fahrzeugkarosserie 9.
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Wie aus 2 ersichtlich ist, sind die in Längsrichtung des Trägerteils 2 benachbart zueinander angeordneten Lüftungsöffnungen 5 über Lüftungsklappen 10 reversibel verschließbar. Die Lüftungsklappen 10 sind von einer Verschließstellung, in welcher diese die Lüftungsklappen 5 abdichtend abdecken, so dass kein Luftstrom durch die Lüftungsöffnungen 5 möglich ist, in eine Öffnungsstellung, in welcher diese die Lüftungsöffnung 5 wenigstens teilweise freigeben, so dass ein Luftstrom durch die Lüftungsöffnungen 5 möglich ist, verschwenkbar (vgl. Pfeil 11). Entsprechend weisen die Querstege 4 eine rampenartige Struktur auf, wobei die Lüftungsklappen 10 bevorzugt randseitig in den jeweiligen Rampentälern befestigt sind. Die insbesondere stoff- und/oder formschlüssige Befestigung der Lüftungsklappen 10 kann hier beispielsweise über Anformen in einem Spritzgießverfahren erfolgen. Gleichermaßen ist es auch denkbar, die Lüftungsklappen 10 in entsprechende, im Bereich der Rampentäler angeordnete Aufnahmen einzubringen und dort beispielsweise über Prägen mit einem Ultraschallprägestempel zu befestigen.
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Die in den 1, 2 gezeigte Ausführungsform ist über den Fahrzeugkarosserieaußenbereich 12 gemäß der durch den Pfeil 13 angedeuteten Montagerichtung montierbar. Entsprechend sind auch die Befestigungsmittel in Form der Rastvorsprünge 14 an das Trägerteil 2 angeformt, so dass eine Montage der Entlüftungsvorrichtung 1 in Richtung des Pfeils 13 ausgehend von dem Fahrzeugkarosserieaußenbereich 12 erfolgen kann.
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3 zeigt eine Schnittansicht durch eine Entlüftungsvorrichtung 1 gemäß einer zweiten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung. Der wesentliche Unterschied zu der in den 1, 2 gezeigten Ausführungsform besteht in der Orientierung des Dichtelements 7, welches hier gleichermaßen in einer umlaufend um die Außenseite des Trägerteils 2 vorgesehenen Aufnahmenut 6 angeordnet ist. Mithin zeigt das Dichtelement 7 in 3 nach oben, das heißt es zeigt in Richtung des Fahrzeugkarosserieaußenbereichs 12, während es in der Ausführungsform gemäß den 1, 2 in Richtung des Fahrzeugkarosserieinnenbereichs 16 zeigt. Hieraus ergibt sich, dass die in 3 gezeigte Entlüftungsvorrichtung 1 in der durch den Pfeil 13 angedeuteten Montagerichtung von dem Fahrzeugkarosserieinnenbereich 16 montiert, das heißt in die fahrzeugkarosserieseitige Öffnung 8 eingesetzt werden kann. Entsprechend sind auch die Befestigungsmittel in Form der Rastvorsprünge 14 an das Trägerteil 2 angeformt, so dass eine Montage der Entlüftungsvorrichtung 1 in Richtung des Pfeils 13 ausgehend von dem Fahrzeugkarosserieinnenbereich 16 erfolgen kann.
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4 zeigt eine weitere beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Entlüftungsvorrichtung 1 in einer Schnittansicht. Die Entlüftungsvorrichtung 1 besteht im Wesentlichen aus einem rahmenförmigen Trägerteil 2, welches hier jedoch nur Längsstege 4 aufweist, an oder im Bereich deren freien Enden jeweils Lüftungsklappen 10 angeordnet sind. Die Anbringung der Lüftungsklappen 10 kann beispielsweise durch Anformen dieser an die freien Enden der Längsstege 4 in einem Spritzgießvorgang erfolgen. Denkbar ist es auch, dass diese über Heißprägen in entsprechenden an den oder im Bereich der freien Enden der Längsstege 4 gebildeten Aufnahmenuten (nicht gezeigt) angebracht sind.
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Um ein unerwünschtes „Durchhängen“ der Lüftungsklappen 10 zu verhindern, welches eine abdichtende Verschließbarkeit der Lüftungsöffnungen 5 verhindert, ist ein Halteteil in Form eines Tragrahmens 17 mit dem Trägerteil 2 verbunden. Der Tragrahmen 17 wird über an dessen Außenseite ausgebildete Befestigungsabschnitte in Form der Rastvorsprünge 18, welche die am Trägerteil 2 außenseitig angeordneten Rastaufnahme 19 hintergreifen, mit dem Trägerteil 2 verbunden. Die derart vormontierte Entlüftungsvorrichtung 1 wird in Richtung des Pfeils 13 von dem Fahrzeugkarosserieaußenbereich 12 in die fahrzeugkarosserieseitige Öffnung 8 eingesetzt. Dabei rasten die an dem Tragrahmen 17 zusätzlich ausgebildeten Rastvorsprünge 20 hinter die die fahrzeugkarosserieseitige Öffnung 8 definierenden Wände der Fahrzeugkarosserie 9, das heißt die Rastvorsprünge 20 übergreifen im montierten Zustand der Entlüftungsvorrichtung 1 die die fahrzeugkarosserieseitige Öffnung 8 definierenden Wände der Fahrzeugkarosserie 9.
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Es ist alternativ zu der in 4 gezeigten Ausführungsform auch denkbar, die Lüftungsklappen 10 an den Tragrahmen 17 anzuformen, welcher dann bevorzugt als Zweikomponenten-Spritzgießbauteil, bestehend aus einer den Tragrahmen 17 bildenden Hartkomponente wie Polypropylen (PP) und einer die Lüftungsklappen 10 bildenden Weichkomponente wie einem thermoplastischen Elastomer (TPE) vorliegt und etwa durch Verrasten mit dem Trägerteil 2 verbindbar ist.
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Die Anbringung einer derart vormontierten Entlüftungsvorrichtung 1 wäre gleichermaßen auch von dem Fahrzeugkarosserieinnenbereich 16 möglich, wie 5 zeigt. Hier ist die Orientierung der Aufnahmenut 6 respektive des Dichtelements 7 umgekehrt zu der in 4 gezeigten Ausführungsform. Die Aufnahmenut 6 ist zusätzlich versetzt, das heißt an einer mittigen Position bezüglich der Länge des Längsstegs 4 angeordnet. Das Befestigungsmittel, das heißt der Rastvorsprung 14 zur Befestigung der Entlüftungsvorrichtung innerhalb der fahrzeugkarosserieseitigen Öffnung 8 befindet sich an dem Trägerteil 2.
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Eine zu den 4, 5 ähnliche Ausführungsform zeigt 6. Hier sind die Lüftungsklappen 10 an an den oder im Bereich der freien Enden der Längsstege 4 ausgebildeten Vorsprüngen 21 angeordnet, das heißt die Vorsprünge 21 durchsetzen gegengleich bzw. korrespondierende, im Randbereich der Lüftungsklappen 10 ausgebildete Öffnungen (nicht gezeigt). Eine stabile Anordnung der Lüftungsklappen 10 an das Trägerteil 2 erfolgt hier durch ein als Klemmrahmen 22 ausgebildetes Halteteil, welches die Lüftungsklappen mechanisch mit dem Trägerteil 2 im Sinne eines Presssitzes verklemmt. Die Verbindung zwischen dem Klemmrahmen 22 und dem Trägerteil 2 erfolgt analog zu den in den 4, 5 gezeigten Ausführungsformen durch Verrasten der jeweiligen Rastmittel, das heißt der am Klemmrahmen 22 ausgebildeten Rastvorsprünge 18 mit den am Trägerteil 2 ausgebildeten Rastnasen 19. Die Montage der vormontierten Entlüftungsvorrichtung 1 erfolgt analog zu den in den 4, 5 gezeigten Ausführungsformen entweder vom Fahrzeugkarosserieaußenbereich 12 oder vom Fahrzeugkarosserieinnenbereich 16.
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7 zeigt eine Schnittansicht durch eine Entlüftungsvorrichtung 1 gemäß einer sechsten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung. Der wesentliche Unterschied zu den zuvor gezeigten Ausführungsformen besteht in einem insbesondere als Halteteil für die Lüftungsklappen 10 dienenden Klemmleistenteil 23, welches über Längsstege 24 und in der Schnittansicht nicht sichtbare Querstege in entsprechende am Trägerteil 2 ausgebildete Aufnahmenuten 25 eingesetzt und derart unverlierbar mit dem Trägerteil 2 verbunden ist. Das Klemmrahmenteil 23 ist bevorzugt ein Zweikomponenten-Spritzgießbauteil, d. h. es besteht aus einer die Längsstege 24 und die Querstege bildenden Hartkomponente beispielsweise aus Polypropylen (PP) und einer die Lüftungsklappen 10 bildenden Weichkomponente beispielsweise aus einem thermoplastischen Elastomer (TPE).
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Entsprechend ist es in besonders vorteilhafter Ausgestaltung möglich, die Lüftungsklappen 10 aus demselben thermoplastischen Elastomer wie auch das Dichtelement 7 auszubilden, so dass das Dichtelement 7 gemeinsam mit den Lüftungsklappen 10 an das Klemmleistenteil 23 anformbar bzw. angeformt ist. Selbstverständlich wird im Rahmen der Herstellung eines entsprechenden Klemmrahmenteils 23 im Bereich des Dichtelements 7 ein entsprechender Lüftungshub durchgeführt, so dass das das Dichtelement 7 und die Lüftungsklappen 10 bildende thermoplastische Elastomer in diesem Bereich aufschäumt.
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Die 8, 9 zeigen jeweils vergrößerte Schnittansichten durch ein Dichtelement 7 gemäß beispielhaften Ausführungsformen der Erfindung. Ersichtlich weist das in der Ausführungsform gemäß 8 gezeigte Dichtelement eine im Wesentlichen rundlich gewölbte Form auf. Zusätzlich ist in gestrichelter Darstellung das Volumen respektive die Geometrie des Dichtelements 7 vor dem Ziehen des Schiebers, das heißt vor Durchführung eines Lüftungshubs, gezeigt.
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Hieran ist die durch den Lüftungshub erzeugte deutliche Volumenzunahme des Dichtelements 7 bedingt durch den Aufschäumvorgang zu erkennen. Dabei sind in Abhängigkeit des jeweiligen Lüftungshubs Dichtereduktionen im Bereich von 10 bis 95%, insbesondere im Bereich von 20 bis 75%, im Vergleich zu einem ungeschäumten Dichtelement 7 aus dem gleichen Material möglich. Die Angaben stützen sich auf entsprechende Messungen an thermoplastischen Copolyesterelastomeren (TPC) für Lüftungshübe im Bereich von 1 bis 10 mm an Bauteilen mit einer Ausgangswandstärke von 2 mm.
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Mit Bezug auf die in 2 bis 4 gezeigten Ausführungsformen, in denen die Lüftungsklappen 10 integral mit dem Dichtelement 7 an das Trägerteil 2 ausgebildet, mithin direkt an das Trägerteil 2 angespritzt sein können, wobei sowohl das Dichtelement 7 als auch die Lüftungsklappen 10 aus dem in einem Kunststoffspritzgießverfahren verarbeitbaren thermoplastischen Elastomer gebildet sind, lässt sich bei den Lüftungsklappen 10 eine Dichtereduktion im Bereich von 1 bis 10%, insbesondere im Bereich von 3 bis 6%, im Vergleich zu einem ungeschäumten Material erzeugen.
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Die Ausführungsform gemäß 9 zeigt das Dichtelement 7 mit einer hinterschnittenen Geometrie, so dass das Dichtelement 7 durch die an diesem einstückig ausgebildete Nase 25 zusätzlich eine Dichtlippe ausbildet. Wiederum stellt die gestrichelte Linie das Volumen des Dichtelements 7 vor Durchführung eines Lüftungshubs dar. Hieraus ergibt sich auch, dass die durch den Aufschäumvorgang bedingte Volumenvergrößerung des Dichtelements 7 gleichermaßen als formgebender Schritt erachtet werden kann, da die hinterschnittene Geometrie in Form der Nase 25 erst durch das durch das Ziehen des entsprechenden Schiebers und dem damit verbundenen Lüftungshub bedingte Aufschäumen des thermoplastischen Elastomers ausgebildet wird.
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Selbstverständlich sind andere hinterschnittene Geometrien des Dichtelements 7 als die in 9 gezeigte Nase 25, wie etwa querschnittlich gesehen keilartige Geometrien, ebenso denkbar.
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Sämtliche in den Fig. gezeigten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Entlüftungsvorrichtung werden bevorzugt mit dem vorstehend beschrieben Verfahren zur Herstellung einer Entlüftungsvorrichtung hergestellt.