DE102005024527A1 - Vorrichtung zur Zwangsentlüftung eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
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Abstract
Bei der Herstellung einer Vorrichtung (1) zur Zwangsentlüftung eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs, wobei die Vorrichtung einen eine durch Streben (4, 5) unterteilte Durchgangsöffnung (6) begrenzten Rahmen (2) und an einem Rahmen (2) gelagerten und in ihrer Geschlossenstellung an dem Rahmen (2) und den Streben (4, 5) anliegende und die Durchgangsöffnung (6) verschließende Lüftungsklappe (8) aus Elastomerwerkstoff aufweist, wobei der Rahmen (2) zusammen mit den die Durchgangsöffnung (6) unterteilenden Streben (4, 5) aus einem harten Kunststoff (3) gespritzt wird und wobei die Lüftungsklappe (8) an den Rahmen (2) angespritzt wird, wird die Lüftungsklappe (8) in ihrer Geschlossenstellung aus einem nicht chemisch an den harten Kunststoff (3) anbindenden Elastomerwerkstoff (9) angespritzt, wobei die Lüftungsklappe (8) durch formschlüssiges Einspritzen des Elastomerwerkstoffs (9) in mindestens einer Ausnehmung (11) in dem Rahmen (2) an dem Rahmen (2) gelagert wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung zur Zwangsentlüftung eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs mit den Merkmalen des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Zwangsentlüftung eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs mit den Merkmalen des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs 8.
- Eine Vorrichtung zur Zwangsentlüftung eines Kraftfahrzeugs dient dazu, einen Druckaufbau im Innenraum des Kraftfahrzeugs zu vermeiden. Ein solcher Druckaufbau kann durch die Lüftung des fahrenden Kraftfahrzeugs, ein laufendes Gebläse bei stehendem Kraftfahrzeug, das Zuschlagen der Türen des Kraftfahrzeugs oder auch durch das Aufblasen des Airbags des Kraftfahrzeugs hervorgerufen werden. Eine Vorrichtung zur Zwangsentlüftung sorgt in allen diesen Fällen dafür, dass Luft aus dem Innenraum des Kraftfahrzeugs entweichen kann, um einen Druckausgleich zwischen dem Innenraum und der Umgebung des Kraftfahrzeugs zu schaffen. Nur so kann die Belüftung bzw. das Gebläse überhaupt frische Luft in das Kraftfahrzeug einbringen, wird das Schließen der Tür nicht durch den Gegendruck im Kraftfahrzeug behindert, und treten beim explosionsartigen Aufblasen des Airbags keine gesundheitsgefährdenden Druckspitzen auf. Umgekehrt soll eine Vorrichtung zur Zwangsentlüftung das unkontrollierte Eintreten von Luft aus der Umgebung des Kraftfahrzeugs in das Kraftfahrzeug verhindern, Beispielsweise das Eintreten von mit Abgasen belasteter Luft bei stehendem Kraftfahrzeug.
- Ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 zur Herstellung einer Vorrichtung zur Zwangsentlüftung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 8 ist aus der
EP 0 912 357 B1 bekannt. Die Lüftungsklappe aus dem Elastomerwerkstoff wird hier in einer Offenstellung an den Rahmen aus dem harten Kunststoff angespritzt, in der die Lüftungsklappe außer im Bereich ihrer Lagerung an dem Rahmen in keinem Kontakt mit dem Rahmen oder den dessen Durchgangsöffnung unterteilenden Streben steht. Auf diese Weise wird verhindert, dass der Elasomerwerkstoff der Lüftungsklappe in anderen Bereichen als der gewünschten Lagerung an dem Rahmen an den harten Kunststoff des Rahmens und der Streben anbindet. Aus der Offenstellung, in der die Lüftungsklappe bei dem bekannten Verfahren an den Rahmen angespritzt wurde, soll sie sich beim Abkühlen außerhalb des verwendeten Spritzwerkzeugs in ihre Geschlossenstellung an den Rahmen und die Querstreben heranziehen. Um dies tatsächlich zu erreichen und dabei Verwertungen der Lüftungsklappe zu vermeiden, müssen bestimmte Verfahrensparameter exakt eingehalten werden. Außerdem ist ein für das bekannte Verfahren benötigtes Spritzwerkzeug recht komplex; und es gibt Beschränkungen bezüglich der Lage der Lüftungsklappe innerhalb des Rahmens. Insbesondere ist es nicht möglich, dass sich die Lüftungsklappe in ihrer Geschlossenstellung von ihrem Anbindungsbereich an den Rahmen weg in einer Richtung erstreckt, die in einer gedachten Verlängerung durch den Rahmen hindurch verläuft. - Eine Vorrichtung zur Zwangsentlüftung eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs und ein Verfahren zu deren Herstellung, die sich von den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 8 dadurch unterscheiden, dass die Durchgangsöffnung des Rahmens nicht durch Streben unterteilt ist, sind aus der
US 5,194,038 bekannt. Hier wird die Lüftungsklappe aus einem Elastomerwerkstoff, der an den harten Kunststoff des Rahmens anbindet, in einer Herstellungsstellung, in der sich die Lüftungsklappe jenseits der Durchgangsöffnung befindet, an den Rahmen angespritzt. Die Lüftungsklappe muss aus dieser Herstellungsstellung anschließend durch die Durchgangsöffnung hindurch gedrückt werden, um auf die Seite des Rahmens zu gelangen, auf der ihre Geschlossenstellung und ihre Offenstellungen im Betrieb der Vorrichtung liegen. Eine Unterteilung der Durchgangsöffnung des Rahmens ist bei dieser Vorrichtung und dem Verfahren ihrer Herstellung zumindest nicht mit solchen Querstreben möglich, die einstückig mit dem Rahmen aus hartem Kunststoff ausgebildet sind. Entsprechend können diese Streben auch nicht zur Abstützung der Lüftungsklappe in ihrer Geschlossenstellung dienen. Eine solche Abstützung ist aber sinnvoll, um ein unerwünschtes Durchdrücken der Lüftungsklappe aus ihrer Geschlossenstellung durch die Durchgangsöffnung zu verhindern, was insbesondere dann droht, wenn die Lüftungsklappe aus Elastomerwerkstoff besonders dünnwandig ist, aber gleichzeitig Voraussetzung dafür ist, dass die Lüftungsklappe auch bei kleineren Druckunterschieden in der gewollten Öffnungsrichtung aus ihrer Geschlossenstellung heraus öffnet. - Eine Vorrichtung zur Zwangsentlüftung eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs und ein Verfahren zu deren Herstellung, die sich von den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 8 dadurch unterscheiden, dass die Durchgangsöffnung des Rahmens nicht durch Streben unterteilt ist und dass die Lüftungsklappen nicht einstückig aus Elastomerwerkstoff besteht, sind aus der
EP 0 961 701 B1 bekannt. Hier ist die Lüftungsklappe zweiteilig und besteht in der Fläche aus einem Material, das zwar weniger hart als der harte Kunststoff des Rahmens, aber immer noch härter als ein weichelastisches Material ist, über das die Lüftungsklappe an einer Seite an dem Rahmen gelagert ist und das ansonsten eine Dichtung ausbildet, über die die Lüftungsklappe dichtend an dem Rahmen anschlägt. Das bekannte Verfahren zur Herstellung dieser Lüftungsklappe weist das Spritzen des Rahmens aus dem harten Kunststoff und das Spritzen des Hauptbereichs der Lüftungsklappen aus dem etwas weniger harten Kunststoff in demselben Spritzwerkzeug auf, ohne dass diese beiden Teile in Verbindung miteinander stehen. Dann wird das weichelastische Material nach Wechsel eines Teils des Spritzwerkzeugs an den Rahmen und den Hauptbereich der Lüftungsklappe angespritzt, wobei dieses weichelastische Material chemisch zwar an den Hauptbereich der Lüftungsklappe, nicht aber an den Rahmen anbindet. Die Lagerung der Lüftungsklappe über das weichelastische Material an dem Rahmen erfolgt dadurch, dass dieses in Ausnehmungen in den Rahmen formschlüssig eingespritzt und so in dem Rahmen verankert wird. Durch die Verwendung dreier unterschiedlicher Materialien ist die Herstellung dieser bekannten Vorrichtung zur Zwangsentlüftung grundsätzlich aufwändig. Mit dem im Vergleich zu den Dichtungen aus weichelastischen Material, über die die Lüftungsklappe an dem Rahmen aus hartem Kunststoff anschlägt, härteren Hauptbereich der Lüftungsklappe ist zwar die Gefahr reduziert, dass die Lüftungsklappe aus ihrer Geschlossenstellung in ihrer Sperrrichtung ungewollt durch die Durchgangsöffnung in dem Rahmen hindurchgedrückt wird, doch beeinflusst dieses härtere Material auch das Ansprechverhalten der Lüftungsklappe in ihrer gewollten Öffnungsrichtung, weil sie sich nicht aufgrund geringer Druckunterschiede aufbiegen kann, sondern erst bei größeren Druckunterschieden um ihren Anbindungsbereich an den Rahmen als ganzes aufschwenkt. - Vorteilhafte Details der Ausgestaltung einer Lüftungsklappe einer Vorrichtung zur Zwangsentlüftung eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs sind aus der
DE 103 58 545 B3 bekannt. Hier ist für eine besonders dünne Lüftungsklappe mit besonders gutem Ansprechverhalten angegeben, dass sie einen verstärkten Rand aufweisen sollte, um die gewünschte Planizität der Lüftungsklappe in ihrer Geschlossenstellung sicherzustellen. Konkret wird für eine Lüftungsklappe aus einem Elastomerwerkstoff mit einer Flächenstärke von 0,5 bis 1,0 mm eine Randstärke von 0,8 bis 2,0 mm vorgeschlagen, wobei das Verhältnis der Randstärke zu der Flächenstärke in dem Bereich von 1,5 bis 2,0 zu 1 liegt. Vorzugsweise soll die Randstärke kleinergleich 1,4 mm und die Flächenstärke kleinergleich 0,8 mm sein. - AUFGABE DER ERFINDUNG
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung zur Zwangsentlüftung eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs mit den Merkmalen des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Zwangsentlüftung eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs mit dem Merkmal des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs 8 aufzuzeigen, die das Problem von Planizitätsfehlern der Lüftungsklappe in ihrer Geschlossenstellung lösen, ohne das Ansprechverhalten der Lüftungsklappe oder das sichere Verschließen der Durchgangsöffnung mit der Lüftungsklappe auch bei größeren Druckunterschieden in Sperrrichtung zu gefährden.
- LÖSUNG
- Die Aufgabe der Erfindung wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 und durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unanhängigen Patentanspruchs 8 gelöst.
- Bevorzugte Ausführungsformen des neuen Verfahrens sind in den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 7 beschrieben, während die abhängigen Patentansprüche 9 bis 17 bevorzugte Ausführungsform der neuen Vorrichtung betreffen.
- BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
- Bei dem neuen Verfahren wird die Lüftungsklappe in ihrer Geschlossenstellung aus einem nicht chemisch an den harten Kunststoff anbindenden Elastomerwerkstoff angespritzt, wobei die Lüftungsklappe durch formschlüssiges Einspritzen des Elastomerwerkstoffs in mindestens eine Ausnehmung in dem Rahmen an dem Rahmen gelagert wird. Dies impliziert, dass der Elastomerwerkstoff der Lüftungsklappe sowohl an den Rahmen als auch die dessen Durchgangsöffnung unterteilendem Streben angespritzt wird, ohne dass er sich mit dem harten Kunststoff des Rahmens und der Streben verbindet. Um dennoch die notwendige Lagerung der Lüftungsklappe an dem Rahmen zu erzielen, ist das formschlüssige Einspritzen des Elastomerwerkstoffs in die mindestens eine Ausnehmung in dem Rahmen vorgesehen. Dabei besteht die gesamte Lüftungsklappe der auf diese Weise hergestellten neuen Vorrichtung aus Elastomerwerkstoff und kann sehr dünn ausgebildet sein, um ein schnelles Öffnen der Lüftungsklappe in ihrer Öffnungsrichtung zu ermöglichen, ohne dass in der Sperrrichtung der Lüftungsklappe die Gefahr besteht, dass sie aus ihrer Geschlossenstellung durch die Durchgangsöffnung in dem Rahmen hindurchgedrückt wird. In diesem Zusammenhang ist es als überraschend anzusehen, dass es möglich ist, eine sehr dünne Lüftungsklappe in einer Geschlossenstellung, in der sie sowohl an dem Rahmen als auch an dem dessen Durchgangsöffnung unterteilenden Streben anliegt, zu spritzten, ohne dass es zu anschließenden Verwerfungen der Lüftungsklappe beim Abkühlen kommt. Aufgrund der sehr ungünstigen Umstände der Herstellung der Lüftungsklappe wäre ein erhebliches Maß an Verwerfungen zu vermuten gewesen, soweit der Fachmann überhaupt in Betracht gezogen hätte, eine einstückige Lüftungsklappe in einer solchen Geschlossenstellung zu spritzen.
- Eine geeignete Materialkombination für die Lüftungsklappe und den Rahmen einschließlich der Streben ist ein thermoplastisches Elastomer (TPE) als Elastomerwerkstoff für die Lüftungsklappe und Akryl-Butadien-Styrol (ABS) für den harten Kunststoff des Rahmens und der Streben. TPE bindet nicht ohne weiteres an ABS an.
- Vorzugsweise wird bei dem neuen Verfahren der Rahmen mit den Streben in einem mehrteiligen Spritzwerkzeug gespritzt, wobei der Rahmen mit den Streben in einem Teil des Werkzeugs verbleibt und ein anderer Teil des Werkzeugs ausgetauscht wird, um in demselben Spritzwerkzeug die Lüftungsklappe an den Rahmen anzuspritzen. Dabei können für die Ausnehmungen, in die der Elastomerwerkstoff formschlüssig eingespritzt wird, um die Lüftungsklappe an dem Rahmen zu lagern, Schieber an dem Spritzwerkzeug vorgesehen sein.
- Dies gilt insbesondere dann, wenn der Elastomerwerkstoff der Lüftungsklappe in mindestens eine hinterschnittene Ausnehmung in dem Rahmen eingespritzt wird, um die Lüftungsklappe in dem Rahmen zu verankern.
- Eine einzige Ausnehmung, in die der Elastomerwerkstoff der Lüftungsklappe eingespritzt wird, kann für die Verankerung der Lüftungsklappe in dem Rahmen ausreichend sein. Bevorzugt ist es jedoch, wenn der Elastomerwerkstoff der Lüftungsklappe in mehrere auf einer Geraden liegenden Ausnehmungen in dem Rahmen eingespritzt wird. Parallel zu dieser Geraden kann in der Lüftungsklappe eine ihren Querschnitt verringernde Nut vorgesehen sein, um ein Filmscharnier auszubilden, um das sich die Lüftungsklappe insgesamt öffnen kann. Zusätzlich ist es aber auch vorgesehen, dass sich die Lüftungsklappe durch Aufbiegen öffnen kann. Insbesondere wird sie ihr Öffnen bei geringen Druckdifferenzen in ihrer Öffnungsrichtung mit einem solchen Aufbiegen beginnen.
- Zusätzlich zu der Lüftungsklappe kann auch eine Dichtlippe an den Rahmen angespritzt werden. Vorzugsweise wird die Dichtlippe dabei aus einem an den harten Kunststoff anbindenden weiteren Elastomerwerkstoff ausgebildet, der ohne die Notwendigkeit eines formschlüssigen Eingreifens in irgendwelche Ausnehmungen in dem Rahmen die Dichtlippe allein durch chemisches Anbinden an dem Rahmen festlegt.
- Dieser weitere Elastomerwerkstoff kann ebenfalls ein thermoplastisches Elastomer sein. Dieses muss jedoch so modifiziert sein, dass es an den harten Rahmen chemisch anbindet. Zu entsprechenden Maßnahmen ist der Kunststofffachmann in der Lage.
- Durch das neue Verfahren zu ihrer Herstellung ist es bei der neuen Vorrichtung zur Zwangsentlüftung eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs möglich, die Lage der Lüftungsklappe innerhalb des Rahmens freier zu wählen als bislang. Insbesondere kann sich die Lüftungsklappe in ihrer Geschlossenstellung von ihrer Lagerung an dem Rahmen in einer Richtung weg erstrecken, die in einer gedachten Verlängerung durch den harten Kunststoff des Rahmens hindurch verläuft. Wenn bei der neuen Vorrichtung mehrere Lüftungsklappen vorgesehen sind, was ohne weiteres möglich ist, so bedeutet dies nicht, dass dieses Merkmal, sofern es zutrifft, für alle Lüftungsklappen gilt. Vielmehr wird im Regelfall von mehreren übereinander angeordneten Lüftungsklappen diese Merkmal nur auf die unterste zutreffend.
- Wenn bei der neuen Vorrichtung die Lüftungsklappe besonders dünnwandig ausgebildet sein soll, um sie besonders leicht auch bei geringen Druckdifferenzen ansprechen zu lassen, kann die Lüftungsklappe einen verstärkten Rand aufweisen, um ihre Planizität trotzdem sicherzustellen. Als weitere Maßnahme kann die Lüftungsklappe in ihrer Fläche durch sich unter rechten Winkeln schneidende, insbesondere diagonal zu ihrem Rand verlaufende Verstärkungsrippen verstärkt sein. Es stellt sich überraschenderweise heraus, dass diagonal verlaufende Verstärkungsrippen die Planizität der Lüftungsklappe in ganz besonderem Maße fördern, und zwar viel stärker als beispielsweise parallel zu den Rändern der Lüftungsklappe verlaufende Verstärkungsrippen ansonsten gleicher Abmessungen und Anordnung.
- Konkret können die Verstärkungsrippen eine Höhe von 0,1 bis 0,3 mm aufweisen, wobei die Flächenstärke der Lüftungsklappe zwischen den Verstärkungsrippen 0,4 bis 0,8 mm beträgt. Die Verstärkungsrippen sind demnach nicht besonders hoch und erhöhen die Flächendichte des Elastomerwerkstoffs im Mittel über die Lüftungsklappe kaum. Dennoch kann aufgrund der durch sie geförderten Planizität der Lüftungsklappe diese besonders dünnwandig ausgebildet werden.
- Ein seitliches Raster der Verstärkungsrippen kann eine Größe von 5 bis 15 mm aufweisen, wobei die einzelnen Verstärkungsrippen jeweils eine Breite von mehr als 0,5 und maximal 2,5 mm aufweisen. Diese Verstärkungsrippen ergeben zusammen mit dem verstärkten Rand in der Lüftungsklappe ein markantes Erscheinungsbild.
- Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen und der gesamten Beschreibung. Weitere Merkmale sind den Zeichnungen – insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung – zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche abweichend von den gewählten Rückbeziehungen ist ebenfalls möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungsfiguren dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden.
- KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
- Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiels weiter erläutert und beschrieben.
-
1 zeigt eine Ansicht der neuen Vorrichtung zur Zwangsentlüftung des Innenraums eines Kraftfahrzeugs mit Blickrichtung in der Sperrrichtung der Lüftungsklappen der Vorrichtung. -
2 zeigt einen Vertikalschnitt durch die Vorrichtung gemäß1 . -
3 zeigt einen Horizontalschnitt durch die Vorrichtung gemäß1 ; und -
4 zeigt eine Lüftungsklappe im Vertikalschnitt als vergrößertes Detail von2 . - FIGURENBESCHREIBUNG
- Die in den Figuren gezeigte Vorrichtung
1 weist einen Rahmen2 aus einem harten Kunststoff3 auf. Der harte Kunststoff3 bildet zugleich Streben4 und5 aus, die zwei Durchgangsöffnungen6 des Rahmens2 unterteilen. Die Streben4 unterscheiden sich von den Streben5 durch ihre Erstreckung in einer Sperrrichtung7 der Vorrichtung1 . Die Streben4 und5 haben bei der Vorrichtung1 verschiedene Funktionen. Sie begrenzen die Durchlassgröße der Durchgangsöffnung6 , so dass z. B. das Hindurchtreten größerer Tiere durch die Durchgangsöffnung6 gezielt verhindert wird. Weiterhin dienen die Streben4 und5 dazu, Lüftungsklappen8 , die mit geringer Dicke aus Elastomerwerkstoff9 ausgebildet sind, in der Sperrrichtung7 abzustützen, so dass die Dichtungsklappen8 nicht durch die Durchgangsöffnungen6 hinduchgedrückt werden, sondern die Durchgangsöffnungen6 in der Sperrrichtung7 verschließen. Hierzu liegen die Lüftungsklappen8 in ihrer in den1 bis3 gezeigten Geschlossenstellung an dem Rahmen2 und den Streben4 und5 an. In dieser Stellung, in der die Lüftungklappen und die sie abstützenden Teile des Rahmens2 und der Streben4 und5 eine Neigung in der Sperrichtung aufweisen, sind die Lüftungsklappen8 aus dem Elastomerwerkstoff9 an den Rahmen2 angespritzt worden. Eine chemische Verbindung zwischen dem Elastomerwerkstoff9 der Lüftungsklappen8 und dem harten Kunststoff3 des Rahmens2 ist dabei durch eine geeignete Materialauswahl verhindert worden. Konkret handelt es sich hier bei dem Elastomerwerkstoff9 um ein TPE und bei dem harten Kunststoff3 um ABS. Um die Lüftungsklappen9 dennoch direkt durch ihr Anspritzten an den Rahmen8 jeweils in einem oben liegenden Bereich10 an dem Rahmen2 zu lagern, d. h. an diesem zu befestigen, ist der Elastomerwerkstoff9 in hinterschnittene Ausnehmungen11 in dem Rahmen2 eingespritzt. Dieses Detail ist besonders gut aus dem oberen Teil von4 zu entnehmen. - Die hinterschnittenen Ausnehmungen
11 erstrecken sich nicht über die gesamte Breite der jeweiligen Lüftungsklappe8 . Vielmehr ist eine Mehrzahl von derartigen Ausnehmungen längs der Bereiche10 verteilt. Unterhalb der Verankerung der Lüftungsklappen8 durch Formschluss mit dem Rahmen2 in den Bereichen10 weisen die Lüftungsklappen8 parallel zu den Bereichen10 verlaufende Nuten12 auf, die sich über die gesamte Breite der Lüftungsklappen8 erstrecken. Der am Grund der Nuten12 verbleibende Elastomerwerkstoff9 bildet jeweils ein Filmscharnier13 auf, um das herum sich die Lüftungsklappen8 aus ihrer gezeigten Öffnungsstellung von dem Rahmen2 und den Streben4 und5 weg öffnen können. Zusätzlich können sich die Lüftungsklappen8 auch durch Aufbiegen um parallel zu dem Filmscharnier13 verlaufende Achsen öffnen. Dies ist für ein besonders schnelles Ansprechen der Lüftungsklappen8 auch auf kleinere Druckdifferenzen in einer der Sperrrichtung7 entgegen gesetzten Öffnungsrichtung der Vorrichtung1 wünschenswert. Das Durchbiegen der Lüftungsklappen8 wird dadurch erleichtert, dass diese besonders geringe Wandstärken von deutliche unter 1 mm aufweisen. Um die Lüftungsklappen8 dennoch in ihrer Geschlossenstellung gemäß den1 bis3 plan zu halten, so dass sie die Durchgangsöffnungen6 unter umlaufender Anlage ihres Rands14 an dem Rahmen2 verschließen, sind die Lüftungsklappen8 unterhalb des Filmscharniers13 in einer speziellen Weise ausgebildet, die besonders deutlich aus den1 und4 hervorgeht. Die Lüftungsklappen8 sind im Bereich ihres umlaufenden Rands14 verstärkt. Sie weisen hier eine Dicke auf, die etwa doppelt so groß ist wie eine Flächenstärke der Lüftungsklappen8 von 0,6 mm oder weniger. Zusätzlich sind die Lüftungsklappen8 in ihrer Fläche mit Verstärkungsrippen15 und16 versehen. Die Verstärkungsrippen15 und16 schneiden sich unter rechten Winkeln und verlaufen diagonal zu dem Rand14 , d. h. diagonal zu der in1 eingezeichneten Vertikalrichtung17 . Die Verstärkungsrippen15 und16 erheben sich nur 0,2 mm über der Fläche der Lüftungsklappen8 und weisen dabei eine Breite von hier 1,5 mm bei einem seitlichen Rastermaß von 9,5 mm auf. Trotz des durch die Verstärkungsrippen15 und16 nur minimal erhöhten mittleren Flächengewichts der Lüftungsklappen8 sorgen die Verstärkungsrippen15 und16 für eine stark verbesserte Planizität der Lüftungsklappen8 in ihrer Geschlossenstellung. Zusätzlich zu den Lüftungsklappen8 ist an dem Rahmen2 eine umlaufende Dichtlippe18 angespritzt. Diese Dichtlippe18 besteht aus einem modifizierten TPE19 , das chemisch an den harten Kunststoff3 des Rahmens2 anbindet, so dass die Dichtlippe19 ohne mechanische Verankerung in dem Rahmen2 allein durch chemische Bindung an dem Rahmen2 befestig ist. Als weiteres Detail sind2 Rastvorsprünge20 zu entnehmen, mit denen die Vorrichtung1 in eine Ausnehmung in einer Karosserie eines Kraftfahrzeugs einrastbar ist. Als Besonderheit der neuen Vorrichtung1 ist2 darüber hinaus zu entnehmen, dass sich die untere Lüftungsklappe8 in einer Richtung von dem Bereich10 , in dem sie an dem Rahmen2 gelagert ist, weg erstreckt, die in einer gedachten Verlängerung durch den harten Kunststoff3 des Rahmens2 hindurch verläuft. Dies zeigt die Flexibilität bei der Anordnung der Lüftungsklappen8 innerhalb des Rahmens2 der neuen Vorrichtung1 . -
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Rahmen
- 3
- harter Kunststoff
- 4
- Strebe
- 5
- Strebe
- 6
- Durchgangsöffnung
- 7
- Sperrrichtung
- 8
- Lüftungsklappe
- 9
- Elastomerwerkstoff
- 10
- Bereich
- 11
- hinterschnittene Ausnehmung
- 12
- Nut
- 13
- Filmscharnier
- 14
- Rand
- 15
- Verstärkungsrippe
- 16
- Verstärkungsrippe
- 17
- Vertikale
- 18
- Dichtlippe
- 19
- TPE
- 20
- Rastvorsprung
Claims (17)
- Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung zur Zwangsentlüftung eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs, wobei die Vorrichtung einen eine durch Streben unterteilte Durchgangsöffnung begrenzenden Rahmen und eine an dem Rahmen gelagerte und in einer Geschlossenstellung an dem Rahmen und den Streben anliegende und die Durchgangsöffnung verschließende Lüftungsklappe aus Elastomerwerkstoff aufweist, wobei der Rahmen zusammen mit den die Durchgangsöffnung unterteilende Streben aus einem harten Kunststoff gespritzt wird und wobei die Lüftungsklappe an den Rahmen angespritzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftungsklappe (
8 ) in ihrer Geschlossenstellung aus einem nicht chemisch an den harten Kunststoff (3 ) anbindenden Elastomerwerkstoff (9 ) angespritzt wird, wobei die Lüftungsklappe (8 ) durch formschlüssiges Einspritzen des Elastomerwerkstoffs (9 ) in mindestens eine Ausnehmung (11 ) in dem Rahmen (2 ) an dem Rahmen (2 ) gelagert wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftungsklappe (
8 ) aus thermoplastischem Elastomer (TPE) an einen Rahmen (2 ) aus Akryl-Butadien-Styrol (ABS) angespritzt wird. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (
2 ) mit den Streben (4 ,5 ) in einem mehrteiligen Spritzwerkzeug gespritzt wird, wobei der Rahmen (2 ) mit den Streben (4 ,5 ) in einem Teil des Werkzeug verbleibt und ein anderer Teil des Werkzeugs ausgetauscht wird, um in demselben Spritzwerkzeug die Lüftungsklappe (8 ) an den Rahmen (2 ) anzuspritzen. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Elastomerwerkstoff (
9 ) der Lüftungsklappe (8 ) in mindestens eine hinterschnittene Ausnehmung (11 ) in dem Rahmen (2 ) eingespritzt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Elastomerwerkstoff (
9 ) der Lüftungsklappe (8 ) in mehrere auf einer Geraden liegende Ausnehmungen (11 ) in dem Rahmen (2 ) eingespritzt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dichtlippe (
18 ) aus einem an den harten Kunststoff (3 ) anbindenden weiteren Elastomerwerkstoff an den Rahmen (2 ) angespritzt wird. - Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtlippe (
18 ) aus einem modifizierten thermoplastischen Elastomer (TPE) (19 ) an den Rahmen (2 ) angespritzt wird. - Vorrichtung zur Zwangsentlüftung eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs, mit einem eine durch Streben unterteilte Durchgangsöffnung begrenzenden Rahmen und einer an dem Rahmen gelagerten und in einer Geschlossenstellung an dem Rahmen und den Streben anliegenden und die Durchgangsöffnung verschließenden Lüftungsklappe aus Elastomerwerkstoff, wobei der Rahmen zusammen mit den die Durchgangsöffnung unterteilende Streben einstückig aus einem harten Kunststoff besteht und wobei die Lüftungsklappe an den Rahmen angespritzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftungsklappe (
8 ) durch formschlüssiges Eingreifen in mindestens eine Ausnehmung (11 ) in dem Rahmen (2 ) gelagert ist, wobei der Elastomerwerkstoff (9 ) der Lüftungsklappe (8 ) nicht chemisch an den Rahmen (2 ) angebunden ist. - Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Elastomerwerkstoff (
9 ) aus TPE und der harte Kunststoff (3 ) aus ABS besteht. - Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Elastomerwerkstoff (
9 ) der Lüftungsklappe (8 ) in mindestens eine hinterschnittene Ausnehmung (11 ) in dem Rahmen eingreift. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Elastomerwerkstoff (
9 ) der Lüftungsklappe (8 ) in mehrere auf einer Geraden liegende Ausnehmungen (11 ) in dem Rahmen (2 ) eingreift. - Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Lüftungsklappe (
8 ) in ihrer Geschlossenstellung von der Geraden weg in einer Richtung erstreckt, die in einer gedachten Verlängerung durch den harten Kunststoff (3 ) des Rahmens (2 ) hindurch verläuft. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftungsklappe (
8 ) einen verstärkten Rand (14 ) aufweist und in der Fläche durch sich unter rechten Winkeln schneidende, vorzugsweise diagonal zu dem Rand (14 ) verlaufende Verstärkungsrippen (15 ,16 ) verstärkt ist. - Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsrippen (
15 ,16 ) eine Höhe von 0,1 bis 0,3 mm aufweisen, wobei die Flächenstärke der Lüftungsklappe (8 ) zwischen den Verstärkungsrippen (15 ,16 ) 0,4 bis 0,8 mm beträgt - Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungsrippen (
15 ,16 ) in einem seitlichen Raster von 5 bis 15 mm angeordnet sind und eine Breite von mehr als 0,5 bis zu 2,5 mm aufweisen. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dichtlippe (
18 ) aus einem weiteren Elastomerwerkstoff chemisch an den Rahmen (2 ) angebunden ist. - Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Elastomerwerkstoff ein modifiziertes thermoplastisches Elastomer (TPE) (
19 ) ist.
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- 2005-05-28 DE DE200510024527 patent/DE102005024527A1/de not_active Withdrawn
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