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Die Erfindung betrifft einen Gurtförderer gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Ein Gurtförderer der eingangs genannten Art ist nach der
WO 2009/121938 A1 bekannt. Dieser besteht aus einem über eine Umlenktrommel (dort Abwurftrommel genannt) laufenden Fördergurt, wobei zum Abstreifen von Material vom Fördergurt im Bereich der Umlenktrommel ein schraubengangartig an den Fördergurt angepasst ausgebildeter (Primär-)Abstreifer vorgesehen ist. Derartige Gurtförderer werden insbesondere im Berg- und Tunnelbau verwendet und dienen zum Transport von abgebautem Material, also Steinen, Kohle oder dergleichen. Dabei wird das Material auf dem so genannten Obertrumm des Gurtförderers von einer Stelle zu einer anderen Stelle transportiert. Am in Förderrichtung gesehen hinteren Ende des Gurtförderers befindet sich die besagte Abwurftrommel, von der das Material je nach Fördergeschwindigkeit mehr oder weniger schnell in Förderrichtung vom Gurtförderer abgeworfen wird. Damit kein Material über das so genannte Untertrumm (an dem bei Bedarf ein so genannter Sekundär-Abstreifer angeordnet sein kann) zum in Förderrichtung gesehen vorderen Ende des Gurtförderers zurückbefördert wird bzw. unterhalb des Gurtförderers als Schmutz anfällt, ist an der abwurfseitigen Umlenktrommel der besagte Primärabstreifer vorgesehen, und zwar unterhalb des Abwurfbereichs des Gurtförderers. Dieser Primärabstreifer dient also dazu, nicht abgeworfenes, am Fördergurt anhaftendes Material gewissermaßen vom Fördergurt abzuschälen. Dies gelingt mit dem oben beschriebenen Primärabstreifer zu gut 95%.
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Obige Ausführungen gelten identisch für den nachfolgend zu erläuternden, erfindungsgemäßen Gurtförderer.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gurtförderer der eingangs genannten Art zu verbessern.
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Diese Aufgabe ist mit einem Gurtförderer der eingangs genannten Art durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
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Nach der Erfindung ist also vorgesehen, dass der Umlenktrommel ein Anschlusskopf zugeordnet ist, der einen Kopfboden aufweist, dessen abstreiferseitiger Rand schraubengangartig an den Abstreifer angepasst ausgebildet ist.
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Mit anderen Worten zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, dass nunmehr mit Hilfe des so genannten Anschlusskopfes (auch Übergabekopf genannt) wesentlich genauer die weitere Bewegungsrichtung des abgeworfenen Materials bestimmt werden kann. Damit dabei kein vom (Primär-)Abstreifer abgestreiftes Material in den Umgebungsbereich des Gurtförderers gelangen kann, ist der Kopfboden des Anschlusskopfes bzw. insbesondere dessen abstreiferseitiger Rand erfindungsgemäß passgenau an den schraubengangartig verlaufenden Abstreifer angepasst ausgebildet. Dies bedeutet insbesondere, dass der abstreiferseitige Rand des Kopfbodens nicht (wie zum Beispiel aus der
DE 299 09 587 U1 bekannt) gerade und horizontal verlaufend, sondern ebenfalls schraubengangartig ausgebildet ist. Unter ”schraubengangartig” ist dabei zu verstehen, dass sich der abstreiferseitige Rand wie der Gewindegang einer Schraube im Bereich der Umlenktrommel um den Fördergurt legt. Dabei ist die Umschließung der Umlenktrommel um so größer, je schräger (in Bezug auf eine gedachte Horizontale) der Primärabstreifer angeordnet ist. Typischer Weise ist ein Umschließungswinkel von etwa 90° vorgesehen (ein Viertel des Umfangs der Umlenktrommel).
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Zu beachten ist weiterhin, dass die spezielle, erfindungsgemäße Ausbildung des Anschlusskopfes zunächst und im Vergleich zu den bisher bekannten Anschlussköpfen (siehe zum Beispiel wiederum die
DE 299 09 587 U1 ) mit horizontalem Rand des Kopfbodens Nachteile mit sich bringt. Zum einen ist die jeweils erforderliche Konstruktion des Kopfbodens erheblich aufwändiger (und damit kostenintensiver), zum anderen führt der schräge Verlauf des Randes des Kopfbodens zu einer an sich unerwünschten Taschenbildung, nämlich im tiefstgelegenen Bereich des Kopfbodens, wo sich eventuell vom Primärabstreifer abgestreiftes Material ansammelt.
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Mit Blick auf die besonders gute Funktionsweise des schraubengangartig geformten Primärabstreifers überwiegen dann aber überraschender Weise doch die Vorteile der erfindungsgemäßen Ausbildung, zumal es dank dieser Lösung erstmals möglich ist, bei einem Gurtförderer mit schraubengangartig ausgebildeten Primärabstreifer die Bewegungsrichtung des Materials nach dem Abwurf vom Fördergurt präzise zu bestimmen.
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Andere vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Gurtförderers ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
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Der erfindungsgemäße Gurtförderer einschließlich seiner vorteilhaften Weiterbildungen gemäß der abhängigen Patentansprüche wird nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigt schematisch
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1 in Seitenansicht den erfindungsgemäßen Gurtförderer (teilweise) mit Anschlusskopf und schraubengangartig geformten Rand des Kopfbodens;
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2 in Vorderansicht den Anschlusskopf mit Abstreifer und ohne Gurtförderer; und
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3 angedeutet den Rand des Kopfbodens in seiner bevorzugten Anordnung zum Abstreifer.
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Der in 1 dargestellte Gurtförderer besteht in bekannter Weise aus einem über eine Umlenktrommel 1 laufenden Fördergurt 2. Dieser wird an der Umlenktrommel 1, deren Breite größer als ihr Durchmesser ist, um etwa 180° umgelenkt. Zum Abstreifen von Material (nicht extra dargestellt) vom Fördergurt 2 im Bereich der Umlenktrommel 1 ist ein schraubengangartig an den Fördergurt 2 angepasst ausgebildeter Abstreifer 3 vorgesehen. Dabei wird etwa ein Viertel des Umfangs der Umlenktrommel 1 vom Abstreifer 3 umfasst.
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Wesentlich für den erfindungsgemäßen Gurtförderer ist nun, dass der Umlenktrommel 1 ein Anschlusskopf 4 zugeordnet ist, der einen Kopfboden 5 aufweist, dessen abstreiferseitiger Rand 6 schraubengangartig an den Abstreifer 3 angepasst ausgebildet ist.
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Wie eingangs erläutert, ist es aufgrund dieser erfindungsgemäßen Maßgabe erstmals möglich, einem Material, das mit einem einen schraubengangartigen Abstreifer 3 aufweisenden Gurtförderer transportiert wird, eine gewünschte Bewegungsrichtung aufzuzwingen, und zwar mit Hilfe des noch näher zu erläuternden Anschlusskopfes 4, der vorzugsweise aus Blechzuschnitten gebildet und an dem fördergurtabgewandt vorzugsweise eine so genannte Schurre angeordnet ist.
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Genauer betrachtet, ist vorgesehen, dass der Anschlusskopf 4 fördergurtseitig einen Zufuhrbereich 9 und fördergurtabgewandt einen Abfuhrbereich 10 aufweist, wobei der Kopfboden 5 einen Übergang zwischen dem Zufuhrbereich 9 und dem Abfuhrbereich 10 bildet und wobei der Zufuhrbereich 9 bei Betrieb des Gurtförderers oberhalb des Abfuhrbereichs 10 angeordnet ist.
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Ferner ist mit Verweis auf 2 der Anschlusskopf 4 fördergurtseitig wie eine Hälfte eines eckigen Kanals und fördergurtabgewandt wie eine Hälfte eines runden Rohres ausgebildet. Zwei Seitenwände 11 und der Kopfboden 5 sind zur Ausbildung des Anschlusskopfes 4, der besonders bevorzugt rinnenartig ausgebildet ist, vorgesehen.
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Weiterhin ist ist vorgesehen, dass die Umlenktrommel 1 an einem Gehäuse 12 angeordnet ist und der Anschlusskopf 4 an diesem Gehäuse 12 befestigt ist. Dabei ist der Anschlusskopf 4 vorzugsweise (nicht dargestellt) mit einer Abdeckung versehen, wobei dann der Abfuhrbereich 10 des mit einer Abdeckung versehenen Anschlusskopfes 4 einen runden Querschnitt aufweist.
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Besonders bevorzugt ist weiterhin vorgesehen, dass der Abstreifer 3 am Anschlusskopf 4 befestigt ist. Diese Maßgabe hat den Vorteil, dass der Abstreifer 3 und der entsprechend kopfbodenseitig ausgeformte Anschlusskopf 4 als Baueinheit (Modul) mit mehr oder weniger beliebigen Gurtförderern kombiniert werden kann.
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Wie bereits aus der vorgenannten
WO 2009/121938 A1 bekannt (siehe dort
18), ist auch bei der erfindungsgemäßen Lösung vorgesehen (siehe
3), dass der Abstreifer
3 in Vorderansicht parallelogrammartig mit einem oberen und einem unteren Endbereich
7,
8 geformt ausgebildet ist, wobei der obere Endbereich
7 einen oberen und einen unteren Eckbereich
7.1,
7.2 und der untere Endbereich
8 ebenfalls einen oberen und einen unteren Eckbereich
8.1,
8.2 aufweist.
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Gemäß der besonders bevorzugten, in den Figuren dargestellten Ausführungsform ist schließlich vorgesehen, dass der Rand 6 des Kopfbodens 5 vom unteren Eckbereich 7.2 des oberen Endbereichs 7 zum oberen Eckbereich 8.1 des unteren Endbereichs 8 verlaufend ausgebildet ist. Wie insbesondere aus 1 ersichtlich, wird somit etwa nur ein Zwölftel des Umfangs der Umlenktrommel 1 vom Rand 5 des Kopfbodens 5 umfasst, was zur Folge hat, dass der Kopfboden 5 erheblich weniger schräg als der Abstreifer 3 verläuft, was den eingangs genannten Nachteil bezüglich der Taschenbildung verringert, wobei prinzipiell darauf hinzuweisen ist, dass der größte Teil des Materials ohnehin praktisch nur abfuhrbereichsseitig mit dem Anschlusskopf 4 in Berührung kommt, da es über den Übergangsbereich zwischen dem Abstreifer 3 und dem Rand 6 des Kopfbodens 5 hinweg fliegt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Umlenktrommel
- 2
- Fördergurt
- 3
- Abstreifer
- 4
- Anschlusskopf
- 5
- Kopfboden
- 6
- Rand
- 7
- oberer Endbereich
- 7.1
- oberer Eckbereich
- 7.2
- unterer Eckbereich
- 8
- unterer Endbereich
- 8.1
- oberer Eckbereich
- 8.2
- unterer Eckbereich
- 9
- Zufuhrbereich
- 10
- Abfuhrbereich
- 11
- Seitenwand
- 12
- Gehäuse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2009/121938 A1 [0002, 0024]
- DE 29909587 U1 [0007, 0008]
- DE 801144 B [0011]
- US 2878926 A [0011]