DE102011013762A1 - Härteprüfgerät - Google Patents
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Abstract
Bei einem Härteprüfgerät (4) mit einem Prüfkörper (6, 7, 8, 25) und mit einem Niederhalter (12) ist der Niederhalter (12) am Härteprüfgerät (4) verschwenkbar befestigt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Härteprüfgerät mit einem Prüfkörper und mit einem Niederhalter.
- Härteprüfgeräte haben üblicherweise einen fix montierten Prüfkopf, an welchem wenigstens ein Prüfkörper bzw. Eindringkörper und wenigstens ein Objektiv angeordnet sind, um den vom Prüfkörper im Prüfobjekt bzw. Werkstück erzeugten Eindruck vermessen zu können. Zusätzlich haben manche Härteprüfgeräte einen Niederhalter, der am Prüfkopf ebenfalls fest montiert ist und der dazu dient, das Prüfobjekt am Maschinentisch festzuhalten, um eine exakte Messung zu ermöglichen. Je nachdem, welche Geometrie das Prüfobjekt aufweist, können Niederhalter aber entweder überhaupt nicht eingesetzt werden oder müssten an die Geometrie angepasst werden, um verwendet werden zu können. Da die Niederhalter aber – soweit vorhanden – fest am Prüfkopf montiert sind, müssen diese entweder umständlich demontiert und anschließend wieder montiert werden, wenn sie stören oder an die Geometrie des Prüfobjekts angepasst werden müssen.
- Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Härteprüfgerät so weiterzuentwickeln, dass der Niederhalter entweder einfach entfernt oder angepasst werden kann.
- Gelöst wird diese Aufgabe bei einem Härteprüfgerät der eingangs genannten Art dadurch, dass der Niederhalter am Härteprüfgerät verschwenkbar befestigt ist. Dadurch, dass der Niederhalter schwenkbar am Härteprüfgerät befestigt ist, kann er sehr einfach aus dem Wirkungsbereich des Prüfkopfes, in dem er stören würde oder nicht erforderlich ist, entfernt werden.
- Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Prüfkörper in einer Kraftachse mit einer Prüfkraft beaufschlagbar ist und dass eine Schwenkachse des Niederhalters die Kraftachse schneidet. Auf diese Weise ist eine sehr gute Krafteinleitung möglich, welche zu präzisen Messergebnissen beiträgt.
- Dieser Vorteil der Erfindung kann alternativ oder zusätzlich noch weiter dadurch verbessert werden, dass der Prüfkörper in einer Kraftachse mit einer Prüfkraft beaufschlagbar ist und dass der Niederhalter zwei Arme aufweist, welche symmetrisch zu beiden Seiten der Kraftachse am Härteprüfgerät gelagert sind, da auf diese Weise eine sehr symmetrische Krafteinleitung möglich ist.
- Wenn im Stand der Technik aufgrund einer besonderen Geometrie des Prüfobjekts eine andere Geometrie eines Niederhalters erforderlich war bzw. der Niederhalter verschlissen oder aus anderen Gründen beschädigt war, musste der gesamte Niederhalter ausgetauscht werden. Erfindungsgemäß kann zur Vermeidung des Problems vorgesehen sein, dass am Niederhalter ein vorzugsweise austauschbares Druckelement angeordnet ist, wobei der erfindungsgemäße Niederhalter noch dadurch weiter verbessert werden kann, dass das Druckelement die beiden Arme des Niederhalters verbindet.
- Da der Niederhalter aus seiner Arbeitsstellung heraus geschwenkt werden kann, ist auch der Austausch des erfindungsgemäßen Druckelementes leichter möglich als im Stand der Technik, bei dem der Prüfkörper und/oder das Objektiv beim Austausch stören würden, wenn nicht der gesamte Niederhalter abmontiert wird. Dabei ist es möglich, dass der Niederhalter nicht nur in seine normale Wartestellung geschwenkt werden kann, sondern auch in eine dritte Montagestellung, die das Austauschen des Druckelementes erleichtert.
- Die Austauschbarkeit des Druckelementes weist den weiteren Vorteil auf, dass das Druckelement, das aus hochwertigerem und somit teurerem Material gefertigt und anschließend in der Regel auch noch wärmebehandelt ist, nur so groß wie unbedingt nötig sein muss und daher verschiedene Geometrien (je nach Eindringkörper, Objektiv oder Werkstück) vorrätig gehalten werden können.
- Das Verschwenken des Niederhalters kann entweder dadurch bewerkstelligt werden, dass der Niederhalter einen motorischen Schwenkantrieb aufweist oder dass der Niederhalter manuell verschwenkbar ist.
- Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der übrigen Unteransprüche.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die angeschlossenen Zeichnungen. Es zeigt:
-
1 eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Härteprüfmaschine mit einem erfindungsgemäßen Härteprüfgerät in Schrägansicht, -
2 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Härteprüfgerätes teilweise im Schnitt von der Seite, -
3 die Ausführungsform von2 in Schrägansicht von unten, -
4 eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Härteprüfgerätes teilweise im Schnitt mit ausgeschwenktem Niederhalter, -
5 die Ausführungsform von4 in Schrägansicht von unten, -
6 die Ausführungsform von4 teilweise im Schnitt mit eingeschwenktem Niederhalter und -
7 die Ausführungsform von6 in Schrägansicht von unten. - Die in
1 dargestellte Härteprüfmaschine weist einen Maschinenrahmen1 mit einem Tisch2 auf, auf welchem Prüfobjekte, im dargestellten Beispiel ein Rohr3 , aufgelegt werden. Unter dem Tisch2 ist ein Elektromotor angeordnet, der über ein Spindelgetriebe eine vertikal ausgerichtete Gewindespindel antreibt. Mit der Gewindespindel wirkt eine Spindelmutter zusammen, welche mit einem Härteprüfgerät4 verbunden ist. Das Härteprüfgerät4 ist des Weiteren über eine nicht im Detail dargestellte, vertikale Führung am Maschinenrahmen1 auf und ab, also zum Prüfobjekt3 hin und von diesem weg, verschiebbar. - Am Härteprüfgerät
4 ist wenigstens ein Prüfkörper angeordnet, der je nach verwendeter Messmethode beispielsweise ein Prüfkörper für eine Härteprüfung nach Vickers, Brinell oder Rockwell sein kann. Die Erfindung ist nicht auf eine bestimmte Form und Art der Härteprüfung beschränkt, sondern kann für alle möglichen bzw. bekannten Formen und Arten von Härteprüfungen verwendet werden. In der Ausführungsform gemäß2 und3 ist ein Prüfkopf5 in Form eines Revolverkopfes dargestellt, an dem sich drei Prüfkörper6 ,7 ,8 und drei Objektive9 ,10 ,11 befinden, welche in einem Winkel von 45° zur Drehachse des Prüfkopfes5 ausgerichtet sind und je nach einzusetzender Prüfmethode in ihre Arbeitsstellung gedreht werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich der Prüfkörper7 in der Arbeitsstellung. - Ein Niederhalter
12 ist um eine Achse13 in Richtung des Doppelpfeils14 verschwenkbar, wobei er in2 und3 in der Arbeitstellung dargestellt ist. Die Achse13 , um welche der Niederhalter12 verschwenkbar ist, schneidet eine Kraftachse15 , welche gleichzeitig auch eine optische Achse für die Objektive9 bis11 ist. Der Niederhalter12 weist zwei Arme16 auf, welche über ein Druckelement17 miteinander verbunden sind, mit welchem das Werkstück3 gegen den Tisch2 gespannt wird, bevor die Messung beginnt. Das Druckelement17 ist mittels Schrauben18 an den Armen16 befestigt und kann so auf einfache Weise gegen ein anderes Druckelement ausgetauscht werden, das die jeweiligen Anforderungen besser erfüllt. - Am dem Druckelement
17 gegenüberliegenden Ende19 sind die Arme16 an einem Rahmen des Prüfgerätes4 so gelagert, dass die beiden Lager gleich weit von der Kraftachse15 entfernt und somit symmetrisch zu dieser angeordnet sind. - Zum Verschwenken des Niederhalters
12 ist im in2 und3 dargestellten Ausführungsbeispiel ein elektrischer Linearmotor20 vorgesehen, der einerseits an einer Schwenkachse21 am Rahmen des Prüfgerätes4 und andererseits an einer zweiten Schwenkachse22 an einem Arm16 des Niederhalters12 gelagert ist. Der Niederhalter12 kann somit motorisch von der in2 und3 dargestellten Betriebsstellung in eine zweite Wartestellung ausgeschwenkt werden. Das Ein- und Ausschwenken des Niederhalters12 kann über die Betriebssoftware des Härteprüfgerätes steuerbar sein, womit schon bei der Auswahl der Prüfmethode angegeben werden kann, ob mit oder ohne Niederhalter12 geprüft wird. Das Ein- und Ausschwenken des Niederhalters12 ist somit auf einfache Weise automatisierbar. - Das Härteprüfgerät kann im Übrigen wie aus dem Stand der Technik bekannt ausgeführt sein, so dass es hier nicht näher beschrieben wird.
- In den
4 bis7 ist eine alternative Ausführungsform der Erfindung mit einem manuell verschwenkbaren Niederhalter12 dargestellt, wobei der Niederhalter12 in den4 und5 in der ausgeschwenkten Wartestellung und in den6 und7 in der eingeschwenkten Betriebstellung dargestellt ist. - Bei dem in den
4 bis7 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Prüfkopf23 um eine Achse24 drehbar, welche zur Schwenkachse13 des Niederhalters12 parallel liegt, wobei ein in diesen Figuren sichtbarer Prüfkörper25 und ein Objektiv26 im rechten Winkel zur Drehachse24 des Prüfkopfes23 ausgerichtet sind. - Zum Verschwenken des Niederhalters 12 um dessen Schwenkachse
13 ist bei diesem Ausführungsbeispiel ein manuell betätigbarer Hebel27 vorgesehen, der am Niederhalter12 befestigt ist. Um den Niederhalter12 in zwei Endstellungen, nämlich der Betriebsstellung und der Wartestellung, zu fixieren, ist eine Feder, im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Gasdruckfeder28 , vorgesehen, welche über ein Gelenk29 am Rahmen des Härteprüfgerätes4 und über ein Gelenk30 an einem Arm16 des Niederhalters12 befestigt ist. Beim Verschwenken des Niederhalters12 von einer ersten Endstellung in die zweite Endstellung wird die Gasfeder zunächst gespannt bis ein Totpunkt überwunden wird, bei dem die Gelenke29 und30 sowie die Schwenkachse13 in einer Ebene liegen, worauf sich die Gasfeder wieder entspannen und den Niederhalter12 in die zweite Endstellung drücken kann.
Claims (10)
- Härteprüfgerät (
4 ) mit einem Prüfkörper (6 ,7 ,8 ,25 ) und mit einem Niederhalter (12 ), dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (12 ) am Härteprüfgerät (4 ) verschwenkbar befestigt ist. - Härteprüfgerät (
4 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Prüfkörper (6 ,7 ,8 ,25 ) in einer Kraftachse (15 ) mit einer Prüfkraft beaufschlagbar ist und dass eine Schwenkachse (13 ) des Niederhalters (12 ) die Kraftachse (15 ) schneidet. - Härteprüfgerät (
4 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Prüfkörper (6 ,7 ,8 ,25 ) in einer Kraftachse (15 ) mit einer Prüfkraft beaufschlagbar ist und dass der Niederhalter (12 ) zwei Arme (16 ) aufweist, welche symmetrisch zu beiden Seiten der Kraftachse (15 ) am Härteprüfgerät (4 ) gelagert sind. - Härteprüfgerät (
4 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Niederhalter (12 ) ein vorzugsweise austauschbares Druckelement (17 ) angeordnet ist. - Härteprüfgerät (
4 ) nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckelement (17 ) die beiden Arme (16 ) des Niederhalters (12 ) verbindet. - Härteprüfgerät (
4 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (12 ) einen motorischen Schwenkantrieb (20 ) aufweist. - Härteprüfgerät (
4 ) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der motorische Schwenkantrieb (20 ) ein linearer Antrieb ist. - Härteprüfgerät (
4 ) nach einem Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (12 ) manuell (27 ) verschwenkbar ist. - Härteprüfgerät (
4 ) nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch eine Feder (28 ), gegen deren Kraft der Niederhalter (12 ) über einen Totpunkt verschwenkbar in eine Arbeitsstellung und in eine Wartestellung verschwenkbar ist. - Härteprüfgerät (
4 ) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (20 ) eine Gasdruckfeder ist.
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