DE102008034136A1 - Verfahren zum Bestimmen einer Eindruckoberfläche - Google Patents

Verfahren zum Bestimmen einer Eindruckoberfläche Download PDF

Info

Publication number
DE102008034136A1
DE102008034136A1 DE200810034136 DE102008034136A DE102008034136A1 DE 102008034136 A1 DE102008034136 A1 DE 102008034136A1 DE 200810034136 DE200810034136 DE 200810034136 DE 102008034136 A DE102008034136 A DE 102008034136A DE 102008034136 A1 DE102008034136 A1 DE 102008034136A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
impression
images
different
determining
image
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE200810034136
Other languages
English (en)
Inventor
Fritz Mueller
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE200810034136 priority Critical patent/DE102008034136A1/de
Publication of DE102008034136A1 publication Critical patent/DE102008034136A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N3/00Investigating strength properties of solid materials by application of mechanical stress
    • G01N3/40Investigating hardness or rebound hardness
    • G01N3/42Investigating hardness or rebound hardness by performing impressions under a steady load by indentors, e.g. sphere, pyramid
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N2203/00Investigating strength properties of solid materials by application of mechanical stress
    • G01N2203/0058Kind of property studied
    • G01N2203/0076Hardness, compressibility or resistance to crushing
    • G01N2203/0078Hardness, compressibility or resistance to crushing using indentation
    • G01N2203/008Residual indentation measurement
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N2203/00Investigating strength properties of solid materials by application of mechanical stress
    • G01N2203/02Details not specific for a particular testing method
    • G01N2203/06Indicating or recording means; Sensing means
    • G01N2203/0641Indicating or recording means; Sensing means using optical, X-ray, ultraviolet, infrared or similar detectors
    • G01N2203/0647Image analysis

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Pathology (AREA)
  • Length Measuring Devices By Optical Means (AREA)

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der Eindruckoberfläche eines Eindrucks in einem Untersuchungsmaterial bei Härteprüfungen. Hierbei ist der Eindruck in die Oberfläche des Untersuchungsmaterials eingebracht und weist Eindruckflächen auf. Von dem Bereich des Eindrucks und der Oberfläche des Untersuchungsmaterials werden digitale Bilder erzeugt, die unterschiedliche Fokussierungsebenen aufweisen. Anhand dieser unterschiedlichen Bilder wird die Eindruckoberfläche des Eindruckes bestimmt. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Bestimmen der Eindruckoberfläche eines Eindrucks in einem Untersuchungsmaterial bei Härteprüfungen.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen der Eindruckoberfläche eines Eindrucks in einem Untersuchungsmaterial bei Härteprüfungen. Hierbei ist der Eindruck in der Oberfläche des Untersuchungsmaterials vorhanden und weist insbesondere seitliche Eindruckflächen auf. Zum Bestimmen der Eindruckoberfläche wird von einem Bereich des Eindrucks und der Oberfläche des Untersuchungsmaterials ein digitales Bild erzeugt.
  • Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Bestimmen der Eindruckoberfläche eines Eindruckes in einem Untersuchungsmaterial zur Härteprüfung. Gattungsgemäße Vorrichtungen weisen eine digitale Kamera zum Erzeugen eines Bildes des Eindrucks und der Oberfläche des Untersuchungsmaterials auf. Außerdem ist eine Beleuchtungseinrichtung vorgesehen, die zum Beleuchten des Bereichs ausgelegt ist, von dem die digitale Kamera ein Bild erzeugt. Zum Ermitteln der Eindruckoberfläche und zum Steuern der digitalen Kamera sowie der Beleuchtungseinrichtung ist eine Steuer- und Auswerteeinrichtung vorhanden.
  • Eine Härteprüfung wird beispielsweise in der Qualitätssicherung durchgeführt, um festzustellen, ob die untersuchten Materialien die erforderlichen Qualitätsstandards erfüllen. Grundsätzlich wird bei einer Härteprüfung die mechanische Festigkeit von zu untersuchenden Materialien ermitteln. Hierbei wird meist ein Eindringkörper in das zu untersuchende Material mit einer definierten Kraft eingedrückt. Anschließend wird je nach verwendeten Prüfverfahren beispielsweise gemessen, wie tief der Eindringkörper eingedrungen ist oder wie groß die Eindruckoberfläche auf dem Untersuchungsmaterial ist.
  • Bei der Vermessung der Eindruckoberfläche, beispielsweise bei einer Prüfung nach Vickers oder Brinell, wird unter Zuhilfenahme einer mikroskopähnlichen Optik ein digita les Bild des Eindrucks erzeugt. Dieses Bild wird anschließend mittels einer Bildverarbeitung und Bildanalyse ausgewertet, um die Eindruckoberfläche des Eindruckes zu ermitteln.
  • Idealerweise ist das Untersuchungsmaterial poliert. Somit erscheint das Material selbst hell und die Vertiefung auf dem digitalen Bild dunkel. Hierdurch ist ein großer Kontrast vorhanden, so dass zumindest theoretisch die Eindruckobertläche des Eindrucks relativ genau vermessen werden kann. Jedoch unterscheiden sich die real erzeugten Eindrücke von dem theoretischen Bild eines idealen Eindrucks, der eine scharfe Kante aufweist. Der reale Eindruck weicht abhängig vom Untersuchungsmaterial, dessen Oberflächenbeschaffenheit und der aufgewendeten Kraft deutlich vom zuvor beschriebenen Idealbild ab. Derartige Abweichungen sind beispielsweise in seitlichen Verwerfungen oder unregelmäßigen Rändern zu sehen. Hierdurch ist es relativ kompliziert, die exakte Oberfläche des Eindruckes zu bestimmen.
  • Neben der Thematik der Analyse dieser Unregelmäßigkeiten tritt zusätzlich das Problem auf, dass beispielsweise beim Testen von Oberflächenbeschichtungen aus Titan nur mit sehr geringen Eindringtiefen getestet wird. Die durch einen Eindringkörper bei einer bestimmten Eindringtiefe erzeugte Eindruckobertläche hängt maßgeblich von der Eindringtiefe ab, so dass bei sehr geringen Eindringtiefen auch die Eindruckoberfläche äußerst gering ist. Bei Tests von Oberflächenbeschichtungen wird beispielsweise lediglich mit Kräften gearbeitet, die Gewichten im Bereich von 10 bis 50 g entsprechen. Daher ist die Eindringtiefe wie auch die Eindruckoberfläche meist äußerst gering. Demnach ist zum Ermitteln der Eindruckobertläche eine sehr hohe Messgenauigkeit notwendig, da bereits Abweichungen von wenigen Mikrometern deutliche Unterschiede in dem ermittelten Härtegrad zur Folge hätten.
  • Bei einer Titanbeschichtung entstehen beispielsweise beim Durchführen eines Härtetests nach Brinell am Rand des Eindrucks leichte Unregelmäßigkeiten in einer Größenordnung von ca. 0,3 μm. Da allerdings das optische Auflösungsvermögen des digitalen Bildes durch die mikroskopartige Optik und aufgrund der Wellenlänge des Lichtes bei ca. 1 μm liegt, ist ein Erkennen und Analysieren der Unregelmäßigkeiten äußerst schwierig. Hierdurch kann nur relativ schwer der exakte Schnittpunkt des Eindruckes mit der Oberfläche des Untersuchungsmaterials ermittelt werden, da die Unregelmäßigkeiten eigentlich zu berücksichtigen wären.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren anzugeben, welches ein genaues Bestimmen der Eindruckoberfläche eines Eindrucks ermöglicht. Außerdem soll eine Vorrichtung bereitgestellt werden, mit der ein genaues Bestimmen der Eindruckoberfläche möglich ist.
  • Diese Aufgabe wird in einem ersten Gesichtspunkt der Erfindung durch ein Verfahren zum Bestimmen der Eindruckoberfläche eines Eindrucks in einem Untersuchungsmaterial bei Härteprüfungen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
  • In einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung zum Bestimmen der Eindruckoberfläche eines Eindrucks in einem Untersuchungsmaterial bei Härteprüfungen gemäß dem Anspruch 10 gelöst.
  • Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den Figuren und deren Erläuterungen angegeben.
  • Gemäß dem Anspruch 1 wird zum Bestimmen der Eindruckoberfläche des Eindrucks in einem Untersuchungsmaterial bei Härteprüfungen mindestens ein weiteres Bild in einer zum ersten Bild unterschiedlichen Fokussierungsebene erzeugt. Basierend auf den nun vorhandenen mindestens zwei Bildern in jeweils unterschiedlichen Fokussierungsebenen werden nun die Schnittkanten zwischen der Oberfläche des Untersuchungsmaterials und dem Eindruck ermittelt, um die Eindruckoberfläche zu bestimmen. Hierbei ist es nicht erforderlich, dass die Schnittkanten kontinuierlich entlang des gesamten Eindrucks ermittelt werden, sondern auch eine lediglich punktuelle Ermittlung ist ausreichend.
  • Ein Grundgedanke der Erfindung kann darin gesehen werden, mindestens ein weiteres Bild mit einer unterschiedlichen Fokussierungsebene zur Auswertung der Eindruckoberfläche heranzuziehen. Als Fokussierungsebene kann im Sinne der Erfindung eine virtuelle Ebene verstanden werden. Beim Erzeugen eines Bildes in dieser Fokussierungsebene ist der Bereich der virtuellen Ebene scharf dargestellt, wohingegen andere Bildbereiche unscharf dargestellt sein können. Die anderen Bildbereiche liegen näher oder weiter weg zu der verwendeten Optik im Vergleich zu der Fokussierungsebene. Da die anderen Bildbereiche unscharf sind, können sie nur bedingt zur Bewertung und Analyse der Eindruckoberfläche herangezogen werden.
  • Durch das Verwenden von zwei Bildern, die jeweils einen unterschiedlichen Bereich des Untersuchungsmaterials bzw. des Eindrucks scharf darstellen, ist es möglich, weitere Informationen über den Verlauf der Eindruckflächen und des zu untersuchenden Materials bzw. dessen Oberfläche zu ermitteln. Anhand dieser Daten können dann die Schnittkanten zwischen der Oberfläche des Untersuchungsmaterials und dem Eindruck genauer bestimmt werden, da die zuvor beschriebenen Unregelmäßigkeiten anhand der zusätzlichen Informationen herausgerechnet bzw. vernachlässigbar werden.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird mindestens ein Oberflächenbild in einer Fokussierungsebene erzeugt, welche im Wesentlichen eine scharfe Darstellung der Oberfläche des Untersuchungsmaterials ermöglicht. Dieses Oberflächenbild wäre grundsätzlich zur Auswertung der Eindruckoberfläche ausreichen, würden keinerlei Unregelmäßigkeiten am Rand des Eindrucks vorliegen.
  • Des Weiteren wird mindestens ein, in einer vorteilhaften Ausführungsform mindestens zwei, Eindruckbilder in jeweils unterschiedlichen Fokussierungsebenen erzeugt. Diese Fokussierungsebenen sind derart eingestellt, dass sie im Wesentlichen eine scharfe Darstellung von mindestens zwei unterschiedlichen Bereichen des Eindrucks ermöglichen. Anschließend wird basierend auf den bevorzugt mindestens zwei Eindruckbildern der Verlauf der Eindruckflächen ermittelt.
  • Zum Ermitteln der Eindruckflächen kann auch das Oberflächenbild hinzugezogen werden. Abschließend werden basierend auf dem Oberflächenbild und dem ermittelten Verlauf der Eindruckflächen die Schnittkanten zwischen der Oberfläche und dem Eindruck errechnet. Anhand der Schnittkanten kann dann die Eindruckoberfläche bestimmt werden.
  • Die verschiedenen Eindruckbilder ermöglichen jeweils unterschiedliche scharfe Darstellungen von definierten Fokussierungsebenen des Eindruckes. Da die grundsätzliche Geometrie des Eindringkörpers bekannt ist, kann basierend auf den Eindruckbildern beispielsweise über Interpolation der Verlauf der Eindruckflächen ermittelt werden. Hierzu wird beispielsweise auf jedem Eindruckbild, mittels einer Bildanalyse die Position der Eindruckflächen ermittelt bzw. die Position eines Teilbereichs der Eindruckflächen, welche in der Fokussierungsebene, mit dem das Eindruckbild erzeugt wurde, scharf dargestellt sind. Unter Berücksichtigung dieser ermittelten Positionen und der bekannten Fokussierungsebene kann dann der Verlauf der Eindruckoberfläche bestimmt werden.
  • In ähnlicher Weise ist es möglich, auf dem Oberflächenbild den Verlauf der Oberfläche zu ermitteln. Hierzu ist aber grundsätzlich nur ein Oberflächenbild notwendig, da durch eine Einstellung der Fokussierungsebene bereits die relative Position der Oberfläche des Untersuchungsmaterials, welche angenähert eine ebene Fläche darstellt, bekannt ist. Basierend auf diesen Informationen können dann die Schnittkanten oder Punkte der Oberfläche mit dem Eindruck beispielsweise durch mathematische Methoden ermittelt werden.
  • Prinzipiell können die Eindruckbilder mit beliebigen Fokussierungsebenen erzeugt werden, die jeweils eine im Wesentlichen scharfe Darstellung eines Bereichs des Eindrucks ermöglichen. Bevorzugt ist jedoch, wenn ein Eindruckbild in einer Fokussierungsebene erstellt wird, die eine im Wesentlichen scharfe Darstellung des tiefsten Bereichs des Eindrucks ermöglicht. Wenn die Form des Eindruckkörpers bekannt ist, gibt es den Vorteil, dass, ausgehend von dem tiefsten Bereich, eine einfache Analyse und Bestimmung des Verlaufs der Eindruckflächen möglich ist. Hierbei ist auch zu berücksichtigen, dass oft die Eindruckkörper derart ausgelegt sind, dass die tiefste Stelle des Eindrucks mittig in Bezug auf die Eindruckoberfläche ausgeprägt wird. Diese zusätzliche Information kann bei der Berechnung des Verlaufs der Eindruckflächen ebenfalls berücksichtigt werden.
  • In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden mehrere Oberflächenbilder und/oder Eindruckbilder in derselben Fokussierungsebene erzeugt, wobei die Bilder mit einer jeweils unterschiedlichen Beleuchtung der Oberfläche des Untersuchungsmaterials bzw. des Eindruckes erzeugt werden. Eine Möglichkeit ist hierbei zum Erzeugen der Bilder mit unterschiedlicher Beleuchtung das Zentrum der ausgeleuchteten Fläche jeweils zu variieren. Des Weiteren kann die Position der Lichtquelle relativ zu dem Eindruck verändert werden, so dass ebenfalls eine unterschiedliche Beleuchtung vorliegt.
  • Vorteilhaft an dem Erzeugen von Bildern mit unterschiedlichen Beleuchtungen ist, dass je nach Lage des Zentrums der ausgeleuchteten Fläche, Polarisierung des Lichts, Position und Art der Quelle des Lichts oder ähnlichen Variablen unterschiedliche Schatten und Lichtreflexe auf der Oberfläche des Untersuchungsmaterials und dem Eindruck sichtbar sind. Diese zusätzlichen Merkmale können sowohl zum Bestimmen des Verlaufes der Eindruckflächen wie auch der Oberfläche verwendet werden. Dieses Ermitteln wird zusätzlich erleichtert, wenn mitberücksichtigt wird, bei welcher Beleuchtung das Bild jeweils erzeugt wurde.
  • Grundsätzlich sind zum Variieren der Beleuchtung verschiedene Möglichkeiten denkbar. Beispielsweise kann eine Lichtquelle geschwenkt werden. Besonders vorteilhaft ist jedoch, wenn mehrere Lichtquellen vorgesehen sind, die flexibel angesteuert werden können. Es ist beispielsweise denkbar, fünf Lichtquellen kreuzartig anzuordnen, so dass durch die Ansteuerungen der einzelnen Lichtquellen unterschiedliche Beleuchtungsmuster erzeugt werden können. Diese Lichtquellen können auch derart angesteuert werden, dass es zu einem Beleuchtungsmuster führt, welches durch das Verschwenken lediglich einer Lichtquelle entstehen würden. Hierbei kann beispielsweise die Intensität der Lichtquelle oder auch die Lichtfarbe sowie die Lichttemperatur variiert werden.
  • Zum Ermitteln des Verlaufs der Eindruckflächen und/oder der Oberfläche werden Muster auf den erzeugten Bildern ausgewertet. Hierbei können beispielsweise Konturen, Hell-Dunkel-Verläufe, Schatten, eine Arealbetrachtung und/oder der Gesamteindruck zur Auswertung herangezogen werden. Ebenso ist es möglich, die Fokussierungsebenen und damit den Abstand der scharfen Bereiche der Bilder zu einem Referenzpunkt in die Beurteilung mit einfließen zu lassen. Des Weiteren ist es auch möglich, Unregelmäßigkeiten auf der Oberfläche bei der Auswertung zu berücksichtigen.
  • Grundsätzlich kann das erfindungsgemäße Verfahren zur Ermittlung der Eindruckoberfläche für beliebige Härteprüfverfahren durchgeführt werden. Besonders vorteilhaft ist es jedoch bei der Härteprüfung nach Vickers oder Brinell, bei der eine gleichseitige Pyramide bzw. eine Kugel als Eindringkörper verwendet wird. Das verwendete Prüfverfahren kann auch bei der Errechnung der Schnittkanten und des Verlaufs der Eindruckflächen berücksichtigt werden, wodurch zusätzliche Informationen zur Berechnung zur Verfügung stehen.
  • Erfindungsgemäß kann eine gattungsgemäße Vorrichtung zur Bestimmung der Eindruckoberflächen eines Eindrucks in einem Untersuchungsmaterial bei Härteprüfungen derart weitergebildet werden, dass die Kamera zum Erzeugen von Bildern in unterschiedlichen Fokussierungsebenen eingerichtet ist. Hierzu kann beispielsweise eine entsprechende Optik vorgesehen werden. Ferner ist die Steuer- und Auswerteeinrichtung zum Ermitteln der Eindruckoberfläche basierend auf den von der digitalen Kamera erzeugten Bilder ausgelegt.
  • Meist wird zum Erzeugen der Bilder durch die digitale Kamera eine mikroskopähnliche Optik oder eine Mikroskopoptik verwendet, über die erfindungsgemäß unterschiedliche Fokussierungsebenen einstellbar sind. Als Fokussierungsebene können im Rahmen der Erfindung virtuelle Ebenen auf der Oberfläche oder dem Eindruck verstanden werden, die im Unterschied zum restlichen Bereich des Bildes scharf abgebildet sind und so eine Analyse dieser scharfen Bereiche zulassen. Bei der Ermittlung der Eindruckoberfläche kann die Steuer- und Auswerteeinheit zusätzlich zu den von den erzeugten Bildern stammenden Informationen auch die verwendete Fokussierungsebene berücksichtigen, da hierdurch der Abstand relativ zur Optik bekannt ist.
  • Die Steuer- und Auswerteeinheit kann als speziell für diesen Zweck aufgebaute und konstruierte Rechen- und Steuereinheit ausgeführt sein. Es ist aber ebenso möglich, die Funktionen der Steuer- und Auswerteeinheit durch einen angeschlossenen Rechner beispielsweise einen PC zu verwirklichen, auf dem eine entsprechende Software installiert ist.
  • In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Steuer- und Auswerteeinrichtung zum Ermitteln des Verlaufs der Eindruckflächen ausgelegt. Dieser Verlauf wird basierend auf Bildern, welche in unterschiedlichen Fokussierungsebenen erzeugt wurden, bestimmt. Auf Grundlage des ermittelten Verlaufs der Eindruckflächen des Eindrucks kann die Steuer- und Auswerteeinheit dann zum Errechnen der Schnittkanten zwischen der Oberfläche und dem Eindruck verwendet werden. Diese Schnittkanten müssen nicht zwingend kontinuierlich bestimmt werden, sondern eine punktuelle Ermittlung ist abhängig von der vorliegenden Eindruckoberfläche bereits ausreichend.
  • Um neben Bildern in unterschiedlichen Fokussierungsebenen weitere unterschiedliche Bilder erzeugen zu können, welche zur Ermittlung des Verlaufs der Eindruckflächen, der Lage der Oberfläche des Untersuchungsmaterials und somit der Schnittkanten verwendet werden, ist es vorteilhaft, wenn Bilder mit unterschiedlicher Beleuchtung erstellt werden.
  • Hierbei ist vorgesehen, dass die Beleuchtungseinrichtung das Untersuchungsmaterial mit dem Eindruck auf unterschiedliche Arten beleuchten kann. So sind beispielsweise unterschiedliche Polarisierungen von Licht, unterschiedliche Lichtfarben oder eine unterschiedliche Richtung des Lichtes möglich. Eine andere Möglichkeit ist, das Zentrum der Beleuchtungsfläche in einer beliebigen Fokussierungsebene zu variieren.
  • Hierfür kann die Beleuchtungseinrichtung mehrere Lichtquellen aufweisen, die kreuzartig angeordnet sind. Bevorzugt sind hierbei fünf Lichtquellen. Durch eine entsprechende Ansteuerung dieser fünf Lichtquellen kann das Zentrum des beleuchteten Bereiches lediglich durch unterschiedliche Intensität der Lichtquellen verschoben werden, ohne dass eine physikalische Verschiebung der Lichtquellen notwendig ist.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bestimmen der Eindruckoberfläche eines Eindrucks in einem Untersuchungsmaterial bei Härteprüfungen kann im Rahmen eines Härteprüfers verwendet werden und erhöht dadurch die Genauigkeit der durchgeführten Härteprüfung.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und schematischen Zeichnungen näher erläutert. In diesen Zeichnungen zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung eines Härteprüfers;
  • 2 eine Aufsicht auf ein Untersuchungsmaterial nach dem Erzeugen eines Eindrucks;
  • 3 eine Schnittansicht eines Eindrucks mit unterschiedlichen Fokussierungsebenen;
  • 4 eine Schnittansicht eines Eindrucks mit unterschiedlichen Beleuchtungen;
  • 5 ein Ausführungsbeispiel einer Beleuchtungseinrichtung; und
  • 6 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
  • In 1 ist der grundlegende Aufbau eines Härteprüfers 31 vereinfacht dargestellt. Der Härteprüfer 31 weist einen Grundkörper 32 auf. Auf diesem Grundkörper befindet sich ein Probentisch 33, der zur Halterung und zur Auflage der Probe 34 ausgebildet ist. Diese Probe 34 kann als Untersuchungsmaterial bezeichnet werden. Je nach zu untersuchender Probe 34 können unterschiedliche Härteprüfungsverfahren verwendet werden.
  • Im Folgenden wird exemplarisch eine Härteprüfung nach Vickers angenommen, welche beispielsweise zur Überprüfung von Oberflächenbeschichtungen verwendet wird. Der exakte Aufbau des Härteprüfers 31 ist insbesondere vom durchzuführenden Härteprüfungsverfahren abhängig.
  • Am oberen Ende des Grundkörpers 32 ist ein Motor 39 vorgesehen, welcher zum Antreiben einer Spindel 38 eingerichtet ist. Am Ende der Spindel 38 befindet sich eine Spindelmutter 37, die mit einer Kraftmesszelle 36 verbunden ist. An dieser Kraftmesszelle 36 ist ein Eindringkörper 35 befestigt.
  • Bei einer Härteprüfung nach Vickers hat der Eindringkörper 35 die Form einer gleichseitigen Diamantpyramide mit einem Öffnungswinkel von ca. 136°. Der Eindringkörper 35, der auch als Prüfkörper bezeichnet wird, wird mit einer definierten Prüfkraft in das Untersuchungsmaterial 34 eingedrückt. Hierzu treibt der Motor 39 die Spindel 38 an, so dass die Spindelmutter 37 mit der Kraftmesszelle 36 und dem Eindruckkörper 35 in Richtung des Probentisches 33 bewegt wird. Der Motor 39 fährt die Spindelmutter 37 mit den verbundenen Einrichtungen so lange in Richtung des Probentisches 33, bis eine definierte Kraft durch die Kraftmesszelle 36 gemessen wird.
  • Anschließend wird diese definierte Kraft eine bestimmte Zeitspanne aufrechterhalten. Nach Ablauf der Zeitspanne bewegt der Motor 39 die Spindel 38 wieder zurück, so dass der Eindringkörper 35 aus dem Untersuchungsmaterial 34 gezogen wird. Die Größe des Eindringkörper 35 und insbesondere der aufgebrachten Kraft ist abhängig von dem Material der Probe 34 und dem Prüfverfahren. Beispielsweise werden zum Testen von Titanbeschichtungen Kräfte aufgewendet, die Gewichten von 10 g bzw. 50 g entsprechen. Daher sind die in dem Untersuchungsmaterial 34 erzeugten Eindrücke 2 nicht besonders tief und groß, wodurch erhöhte Anforderungen an die Genauigkeit der Auswertung gestellt werden.
  • Da die Eindrücke 2 bei derartig geringen Gewichten relativ klein sind, wird zur Auswertung oft eine mikroskopähnliche Optik 17 verwendet. Über diese Optik 17 wird ein digitales Bild erzeugt, an dem dann die endgültige Auswertung durchgeführt wird, da am Untersuchungsmaterial 34 selbst der Eindruck 2 so klein ist, dass keine zuverlässige Messung durchgeführt werden kann.
  • In 2 ist ein Untersuchungsmaterial 34 mit einem Eindruck 2 dargestellt. Hierbei wird die Prämisse angenommen, dass der Eindruck 2 im Rahmen eines Vickers-Prüfungsverfahrens erzeugt wurde, bei dem eine gleichseitige Pyramide in das Untersuchungsmaterial 34 eingedrückt wird. Die verkleinerte Grundfläche dieses Eindringkörpers 35 ist in der Oberfläche 6 des Untersuchungsmaterials 34 als Eindruckoberfläche 3 abgebildet. Zum Ermitteln der Härte nach Vickers, muss die Eindruckoberfläche 3 des Eindrucks 2 bestimmt werden. Hierzu reicht es grundsätzlich aus, die beiden Diagonalen 11 und 12 zu ermitteln, da diese zur Errechnung der Eindruckoberfläche 3 ausreichende Informationen liefern. Hierzu werden idealerweise die Ecken 21, 22, 23, 24 der Eindruckoberfläche 3 bestimmt, so dass die Länge der beiden Diagonalen 11 und 12 errechenbar ist.
  • Der Eindruck 2 wird durch die Schnittkanten 26 begrenzt. Bei einem idealen Eindruck würde es ausreichen, diese Schnittkanten 26 bzw. die entsprechenden Ecken 21, 22, 23 und 24 zu bestimmen. Hieraus kann dann theoretisch die Eindruckoberfläche 3 errechnet werden.
  • Allerdings bilden sich beim Einbringen des Eindruckkörpers 35 in das Untersuchungsmaterial 34 keine eindeutigen Schnittkanten 26 aus. Die exakte Form der Schnittkanten 26 wird im Folgenden in 3 erläutert. Diese Darstellung zeigt schematisch eine Schnittansicht des Eindrucks 2 aus 2 entlang der gestrichelten Linie 28.
  • In der Schnittansicht ist der Eindruck 2 in das Untersuchungsmaterial 34 dargestellt. Hierbei sind zwei Eindruckflächen 4, welche auch als Eindruckschräge bezeichnet werden können, die den Eindruck 2 definieren, eingezeichnet. Zum genauen Bestimmen der Eindruckoberfläche 3 ist es notwendig, die Schnittkanten 26 zwischen den Eindruckflächen 4 und der Oberfläche 6 des Untersuchungsmaterials 34 zu ermitteln.
  • Herkömmlicherweise wurde dies auf Basis eines digitalen Bildes versucht, welches über eine Vergrößerungsoptik aufgenommen wurde. Wie in 3 an den Schnittkanten 26 gezeigt, entstehen aber an den Schnittkanten 26 keine scharfen oder idealen Übergänge zu der Oberfläche 6 des Untersuchungsmaterials 34, sondern so genannte Aufwerfungen und Unregelmäßigkeiten 8 und 9. Diese Aufwertungen und Unregelmäßigkeiten 8, 9 können allgemein als Störstellen bezeichnet werden und stellen z. B. Materialanhäufungen dar. Diese Störstellen treten vor allem bei Härteprüfungen von Untersuchungsmaterialien 34 mit dünnen, harten Beschichtungen auf. Diese können auch bei ein- und demselben Eindruck unabhängig von ihrer Position unterschiedliche Formen aufweisen.
  • Bei der herkömmlichen Ermittlung der Schnittkanten 26 über lediglich eine digitale Aufnahme war es problematisch, die exakte Lage der Schnittkanten 26 zu bestimmen. Dies war neben dem Problem der Lokalisierung dieser Schnittkanten 26 auch dadurch be dingt, dass die Unregelmäßigkeiten, beispielsweise bei einem Titanbeschichtungshärtetest, lediglich eine Ausdehnung im Bereich von 0,3 μm aufweisen. Da jedoch bedingt durch das verwendete Licht, die Mikroskopoptik und eine Einstellung, insbesondere gemäß Köhler, lediglich ein optisches Auflösungsvermögen von ca. 1 μm vorliegt, kann nicht zuverlässig der exakte Verlauf der Schnittkante 26 bestimmt werden.
  • Aus diesem Grund wird beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht nur ein digitales Bild erzeugt. So wird beispielsweise ein erstes Oberflächenbild in einer Fokussierungsebene 41 erstellt. In diesem Oberflächenbild ist im Wesentlichen die Oberfläche 6 scharf dargestellt.
  • Tiefere Bereiche des Eindrucks 2 sind aber unscharf und können nicht zur Auswertung herangezogen werden. Dieses Oberflächenbild dient herkömmlicherweise als alleiniges Bewertungskriterium zur Ermittlung der Eindruckoberfläche 3, was jedoch fehlerhaft und ungenau ist.
  • Zusätzlich werden weitere so genannte Eindruckbilder gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugt. Hierzu sind in 3 drei weitere Fokussierungsebenen 42, 43 und 44 dargestellt. In jeder dieser Ebenen wird ein Eindruckbild erstellt, welches im Wesentlichen den Bereich der jeweiligen Fokussierungsebene scharf darstellt. Anhand diesen Aufnahmen ist es möglich, zusammen mit der Information, welche Fokussierungsebene exakt gewählt wurde, die Position 19 der Eindruckflächen 4 in der Fokussierungsebene zu bestimmen. Mit Hilfe dieser Positionsbestimmung kann anschließend der Verlauf der Eindruckflächen 4 errechnet werden.
  • Hierbei kann auch das verwendete Härteprüfverfahren und insbesondere die Form des Eindringkörpers 35 zu einer Effektivierung und höheren Präzision des errechneten Verlaufs der Eindruckflächen 4 hinzugezogen werden.
  • Weiter vereinfacht sich die Errechnung des Verlaufs der Eindruckflächen 4 dadurch, dass eine Fokussierungsebene 44 derart gebildet wird, dass sie die tiefste Stelle 5 des Eindrucks 2 darstellt. Mit der Position 19 der tiefsten Stelle 5 und einer weiteren Position 19 auf der Eindruckfläche 4 kann so bei einer Härteprüfung nach Vickers mit einer Diamantpyramide mittels relativ einfacher Projektion der Verlauf der Eindruckflächen ermittelt werden.
  • In ähnlicher Weise ist es auch möglich, die exakten Koordinaten der Oberfläche 6 des Untersuchungsmaterials 34 zu bestimmen. Anhand dieser Koordinaten und dem Verlauf der Eindruckflächen können nun rechnerisch die Schnittkanten 26 genau bestimmt werden, ohne Ungenauigkeiten durch die auftretenden Aufwertungen und Unregelmäßigkeiten 8 und 9 im ermittelten Ergebnis berücksichtigen zu müssen.
  • In 4 ist wiederum die Schnittansicht durch den Eindruck aus 2 entlang der gestrichelten Linie 28 dargestellt. Zusätzlich zum Erstellen von digitalen Aufnahmen in oder mit unterschiedlichen Funktionsebenen ist es auch möglich, Bilder in einer Fokussierungsebene mit unterschiedlicher Beleuchtung anzufertigen.
  • Exemplarisch sind in 4 hierzu zwei unterschiedliche Beleuchtungsrichtungen 51 und 52 eingezeichnet. Durch die unterschiedlichen Beleuchtungsrichtungen entstehen andere Schatten und/oder Muster auf der Oberfläche 6 des Untersuchungsmaterials 34. Basierend auf den unterschiedlichen Schatten und dem Wissen, welche Schatten mit welcher Beleuchtung 51, 53 erzeugt wurden, ist es möglich, weitere Informationen über die Lage der Oberfläche 6 und/oder den Verlauf der Eindruckflächen 4 zu erhalten. Hierdurch können die Schnittkanten mit einer höheren Genauigkeit bestimmt werden. In 4 sind exemplarisch lediglich zwei unterschiedliche Beleuchtungsrichtungen 51, 52 dargestellt. Die Beleuchtung kann aber auch mit unterschiedlichen Farben bzw. Wellenlängen, Polarisierungen oder ähnlichen Variationen durchgeführt werden. Eine Möglichkeit ist hierbei, das Zentrum der Beleuchtung zu verschieben.
  • Grundsätzlich ist es möglich, hierzu eine Lichtquelle physikalisch zu bewegen. Dies ist aber bei den hier geforderten Genauigkeiten relativ schwierig und nur unter hohem Kostenaufwand durchführbar. In 5 sind mehrere Lichtquellen 63 bis 71 dargestellt, die bei entsprechender Ansteuerung das Verschieben einer Lichtquelle imitieren können. Grundsätzlich reichen hierzu auch weniger als die neun in 5 dargestellten Lichtquellen 63 bis 71 aus. Beispielsweise ist eine kreuzartige Anordnung der Lichtquellen, wie sie durch die Lichtquellen 63 bis 67 ausgeführt ist, ebenfalls möglich.
  • Durch eine Ansteuerung der Lichtstärke und Intensität der einzelnen Lichtquellen 63 bis 71 ist es möglich, eine virtuelle Lichtquelle an einer beliebigen Position zu erzeugen, welche sich innerhalb eines Kreises um die zentrale Lichtquelle 63 befindet, wobei der Kreis einen Radius von in etwa der Entfernung zwischen der inneren Lichtquelle 63 und einer der äußeren Lichtquellen 64 bis 71 aufweist. Hierdurch ist es möglich, virtuelle Lichtquellen 73 oder 74 zu erzeugen. Mit einer derartig ausgeführten Beleuchtungseinrichtung 61 können Bilder erzeugt werden, die Eigenschaften aufweisen, als wären sie mit unterschiedlich ausgerichteten Beleuchtungsquellen aufgenommen worden. Die Lichtquellen 63 bis 71 können beispielsweise in Form von LEDs ausgeführt sein.
  • In 6 ist ein schematischer Aufbau einer Vorrichtung 10 zum Ausführen des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Die maßgeblichen Bauteile hierfür sind eine digitale Kamera 16, eine entsprechende Optik 17 und eine Beleuchtungsrichtung 61. Diese drei Bauteile werden von einer Steuer- und Auswerteeinheit 15 gesteuert und liefern Informationen zurück an die Steuer- und Auswerteeinheit. Es ist aber ebenso möglich, die digitale Kamera 16 und die Optik 17 in Art eines Mikroskops auszuführen, welches digitale Bilder erstellen kann.
  • Beim Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bestimmen der Eindruckoberfläche 3 eines Eindruckes 2 in einem Untersuchungsmaterial 34 wird die Optik 17 im Zusammenhang mit der Beleuchtungseinrichtung 61 derart eingestellt, dass die digitale Kamera 16 Bilder des Eindruckes 2 und der Oberfläche 6 in unterschiedlichen Fokussierungsebenen anfertigen kann. Hierbei ist die Abstimmung entsprechend Köhler ausgeführt, um eine gute Bildqualität zu erreichen. Die Kamera kann beispielsweise in Form eines CCD oder CMOS-Chips mit entsprechender Ansteuerung ausgeführt werden.
  • Zusätzlich kann die Steuer- und Auswerteeinheit die Beleuchtungseinrichtung 61 derart ansteuern, dass das Zentrum des ausgeleuchteten Bereichs verschoben wird, und so unterschiedliche Konturen auf den durch die digitale Kamera 16 erstellten Bildern zu sehen sind.
  • Die in 6 beschriebene Vorrichtung 10 kann, obwohl sie hier separat beschrieben wurde, auch in den Härteprüfer 31 aus 1 integriert werden. Insbesondere sind zur Ausgabe der endgültigen Härte des Untersuchungsmaterials 34 Informationen über die angewandte Kraft und dergleichen notwendig, welche nur im Härteprüfer 31 zur Verfügung stehen. Diese Informationen müssen mittels einer Datenübertragung an die Steuer- und Auswerteeinheit 15 übertragen werden.
  • Hierbei kann die Steuer- und Auswerteeinheit 15 auch die komplette Steuerung des Härteprüfers 31 übernehmen. Bei einer Integration der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 in einem Härteprüfer 31 ist darauf zu achten, dass die digitale Kamera 16 sowie die Optik 17 und die Beleuchtungseinrichtung 61 durch die Bauteile, welche zum Erzeugen des Eindrucks 2 verwendet wurden, nicht im Betrieb gestört werden.
  • Die Ausführungsbeispiele der 1 bis 6 wurden in Bezug auf eine Härteprüfung nach Vickers beschrieben. Ebenso ist aber das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Verwendung mit anderen Härteprüfungsverfahren, beispielsweise nach Brinell, einsetzbar.
  • Durch das erfindungsgemäße Bestimmungsverfahren der Schnittkanten ist es somit möglich, die Eindruckoberfläche eines Eindrucks äußerst genau zu errechnen, wodurch die Präzision bei Härteprüfungen verbessert wird. Mit anderen Worten, wird beim erfindungsgemäßen Verfahren durch Erstellen von mehreren Bildern in unterschiedlichen Fokussierungsebenen eine dreidimensionale Vermessung des Eindrucks ermöglicht.

Claims (15)

  1. Verfahren zum Bestimmen der Eindruckoberfläche (3) eines Eindruckes (2) in einem Untersuchungsmaterial (34) bei Härteprüfungen, wobei der Eindruck (2) in der Oberfläche (6) des Untersuchungsmaterials (34) vorhanden ist und Eindruckflächen (4) aufweist, bei dem von einem Bereich des Eindrucks (2) und der Oberfläche (6) des Untersuchungsmaterials ein digitales Bild erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein weiteres Bild in einer unterschiedlichen Fokussierungsebene (42, 43, 44) erzeugt wird, und dass basierend auf den mindestens zwei Bildern in jeweils unterschiedlichen Fokussierungsebenen (41, 42, 43, 44) Schnittkanten (26), zumindest punktuell, zwischen der Oberfläche (6) des Untersuchungsmaterials (34) und dem Eindruck (2) ermittelt werden, um die Eindruckoberfläche (3) zu bestimmen.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Oberflächenbild in einer Fokussierungsebene (41) erzeugt wird, die im Wesentlichen eine scharfe Darstellung der Oberfläche (6) des Untersuchungsmaterials (34) ermöglicht, dass mindestens zwei Eindruckbilder in jeweils unterschiedlichen Fokussierungsebenen (42, 43, 44) erzeugt werden, die im Wesentlichen eine scharfe Darstellung von mindestens zwei unterschiedlichen Bereichen des Eindrucks (2) ermöglichen, dass basierend auf den Eindruckbildern der Verlauf der Eindruckflächen (4) ermittelt wird und dass basierend auf dem Oberflächenbild und dem Verlauf der Eindruckflächen (4) die Schnittkanten (26), zumindest punktuell, zwischen der Oberfläche (6) und dem Eindruck (2) errechnet werden, um die Eindruckoberfläche zu ermitteln.
  3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Eindruckbild in einer Fokussierungsebene (42, 43, 44) erzeugt wird, die im Wesentlichen eine scharfe Darstellung des tiefsten Bereiches des Eindrucks (2) ermöglicht.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Oberflächenbilder und/oder Eindruckbilder in derselben Fokussierungsebene (41, 42, 43, 44) erzeugt werden, wobei die Bilder mit einer jeweils unterschiedlichen Beleuchtung (51, 52) der Oberfläche (6) des Untersuchungsmaterials (34) bzw. des Eindruckes (2) erzeugt werden.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erzeugen von Bildern mit unterschiedlicher Beleuchtung das Zentrum der ausgeleuchteten Fläche jeweils variiert wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zum Variieren der Beleuchtung mehrere, insbesondere fünf, Lichtquellen (63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71) flexibel angesteuert werden.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zum Ermitteln des Verlaufes der Eindruckflächen (4) und/oder der Oberfläche (6) Konturen, Hell-Dunkel-Verläufe, Schatten und/oder die Fokussierungsebenen (41, 42, 43, 44) ausgewertet werden.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Eindruckoberfläche (3) für eine Härteprüfung nach Vickers oder Brinell ermittelt wird.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zum Errechnen der Schnittkanten (26) das Härteprüfungsverfahren berücksichtig wird.
  10. Vorrichtung zum Bestimmen der Eindruckoberfläche (3) eines Eindruckes (2) in einem Untersuchungsmaterial (34) bei Härteprüfungen, wobei der Eindruck (3) in der Oberfläche (6) des Untersuchungsmaterials (34) vorhanden ist und Eindruckflächen (4) aufweist, mit einer digitalen Kamera (16) zum Erzeugen von digitalen Bildern des Eindrucks (2) und der Oberfläche (6) des Untersuchungsmaterials (34), mit einer Beleuchtungseinrichtung (61) zum Beleuchten des Bereichs, von dem die digitale Kamera (16) ein Bild erzeugt und mit einer Steuer- und Auswerteeinrichtung (15) zum Ermitteln der Eindruckoberfläche (3) und Steuern der digitalen Kamera (16) und der Beleuchtungseinrichtung (61), dadurch gekennzeichnet, dass die digitale Kamera (16) zum Erzeugen von Bildern in unterschiedlichen Fokussierungsebenen (41, 42, 43, 44) eingerichtet ist und dass die Steuer- und Auswerteeinrichtung (15) zum Ermitteln der Eindruckoberfläche (3), basierend auf den von der digitalen Kamera (16) erzeugten Bildern, ausgelegt ist.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- und Auswerteeinrichtung (15) zum Ermitteln des Verlaufs der Eindruckflächen (4), basierend auf Bildern in unterschiedlichen Fokussierungsebenen (41, 42, 43, 44) ausgelegt ist und dass die Steuer- und Auswerteeinrichtung (15) zum Errechnen der Schnittkanten (26), zumindest punktuell, zwischen der Oberfläche (6) und dem Eindruck (2) ausgelegt ist, um die Eindruckoberfläche (3) zu ermitteln.
  12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung (61) zum Variieren des Zentrums der Beleuchtungsfläche in einer beliebigen Fokussierungsebene (41, 42, 43, 44) ausgelegt ist.
  13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Beleuchtungseinrichtung (61) mehrere Lichtquellen, insbesondere fünf Lichtquellen (63, 64, 65, 66, 67), aufweist, welche kreuzartig angeordnet sind.
  14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuer- und Auswerteeinrichtung (15) zum Variieren der Lichtstärke der Lichtquellen (63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71) der Beleuchtungseinrichtung (61) eingerichtet ist, um die Beleuchtungsfläche in einer Fokussierungsebene (41, 42, 43, 44) zu variieren.
  15. Härteprüfer (31), gekennzeichnet durch eine Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 10 bis 14.
DE200810034136 2008-07-22 2008-07-22 Verfahren zum Bestimmen einer Eindruckoberfläche Withdrawn DE102008034136A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200810034136 DE102008034136A1 (de) 2008-07-22 2008-07-22 Verfahren zum Bestimmen einer Eindruckoberfläche

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200810034136 DE102008034136A1 (de) 2008-07-22 2008-07-22 Verfahren zum Bestimmen einer Eindruckoberfläche

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102008034136A1 true DE102008034136A1 (de) 2010-01-28

Family

ID=41428554

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200810034136 Withdrawn DE102008034136A1 (de) 2008-07-22 2008-07-22 Verfahren zum Bestimmen einer Eindruckoberfläche

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102008034136A1 (de)

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102014104704B4 (de) * 2013-04-10 2018-11-08 EMCO-TEST Prüfmaschinen GmbH Verfahren und Vorrichtung zur computerunterstützten Auswertung von Härteprüfungen eines Prüfkörpers
CN109724890A (zh) * 2017-10-30 2019-05-07 株式会社三丰 硬度测试器和程序
EP3671178A1 (de) * 2018-12-20 2020-06-24 SSAB Technology AB Testsystem und -verfahren zur messung und berechnung der härte eines materials
US20220373442A1 (en) * 2021-05-22 2022-11-24 Vishal Khosla Method for determining hardness of a material with implementation of three-dimensional imaging
US12123854B2 (en) 2018-12-20 2024-10-22 Ssab Technology Ab Test system and method for measuring and calculating hardness of material

Cited By (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102014104704B4 (de) * 2013-04-10 2018-11-08 EMCO-TEST Prüfmaschinen GmbH Verfahren und Vorrichtung zur computerunterstützten Auswertung von Härteprüfungen eines Prüfkörpers
CN109724890A (zh) * 2017-10-30 2019-05-07 株式会社三丰 硬度测试器和程序
EP3671178A1 (de) * 2018-12-20 2020-06-24 SSAB Technology AB Testsystem und -verfahren zur messung und berechnung der härte eines materials
WO2020127531A1 (en) * 2018-12-20 2020-06-25 Ssab Technology Ab Test system and method for measuring and calculating hardness of material
US12123854B2 (en) 2018-12-20 2024-10-22 Ssab Technology Ab Test system and method for measuring and calculating hardness of material
US20220373442A1 (en) * 2021-05-22 2022-11-24 Vishal Khosla Method for determining hardness of a material with implementation of three-dimensional imaging
US11988642B2 (en) * 2021-05-22 2024-05-21 Vishal Khosla Method for determining hardness of a material with implementation of three-dimensional imaging

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE112015001461B4 (de) Mikroskopbetrachtungsbehälter und dessen Verwendung
DE102015113557B4 (de) Probenvorrichtung mit Referenzmarkierung
DE102014118753A1 (de) Prüfvorrichtung
DE102006015792A1 (de) Verfahren und System zur Formmessung einer reflektierenden Oberfläche
DE69833835T2 (de) Verfahren zur Bestimmung der Dicke eines optischen Prüfkörpers
DE102007040839A1 (de) Optisches Untersuchungssystem mit einstellbarer Blende und Farbfilterbewertungsvorgang
DE102013022115A1 (de) Gewindelehrdorn und Gewindelehrring mit einem Wartungsstrich o.ä. sowie deren Herstellungsverfahren
DE102008034136A1 (de) Verfahren zum Bestimmen einer Eindruckoberfläche
EP3374755B1 (de) Lichtmikroskop und verfahren zum bestimmen einer wellenlängenabhängigen brechzahl eines probenmediums
DE19720864C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur zerstörungsfreien Bestimmung der Elastizität von Materialien
EP3473997B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur dynamischen belastungsprüfung
EP2420820B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung von bruchgetrennten Bauteilen
DE102006005874B4 (de) Verfahren zum berührungsfreien Vermessen
DE68905190T2 (de) Verfahren zur automatisierung der korrelation der im mikroskop beobachteten seriellen schichten.
DE10138656B4 (de) Oberflächenprofilmesseinrichtung
DE102017111819B4 (de) Bohrungsinspektionsvorrichtung
DE4127116A1 (de) Einrichtung zur messung mechanischer werkstoffkennwerte und zur beobachtung und auswertung von risssystemen eines bauteils
DE4022382A1 (de) Haertepruefer
DE4102990A1 (de) Messprinzip und messsystem zur bestimmung des randwinkels von fluessigkeitstropfen auf einer materialprobe mit glatter oder strukturierter oberflaeche
DE102006031006B4 (de) Messanordnung und Verfahren zur Bestimmung von Polarisationseigenschaften einer refraktiven optischen Komponente
DE3938471A1 (de) Verfahren zur optischen oberflaechenkontrolle
DE102007030951B4 (de) Vorrichtung für die Bestimmung von mechanischen Eigenschaften eines zu untersuchenden Objekts
DE102006009809A1 (de) Messvorrichtung und Verfahren zur Bestimmung der Topographie und/oder von Profilen eines Probenkörpers
DE19743028A1 (de) Gießform
DE2102488C3 (de) EindringtiefenmeBverfahren zur Bestimmung von molekül- oder strukturbedingten Werkstoffanisotropien sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Legal Events

Date Code Title Description
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee

Effective date: 20130201