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Die Erfindung betrifft eine Passagier-Serviceeinheit, einen Passagier-Servicekanal sowie damit ausgestattete Verkehrsmittel.
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Passagier-Serviceeinheiten finden sich beispielsweise in Passagierflugzeugen oberhalb der Sitzreihen und dienen der Bereitstellung diverser Service-Funktionen für die Passagiere. Als Service-Funktionen sind üblicherweise Leseleuchten, Lautsprecher und ein oder mehrere beleuchtbare Symbole, wie beispielsweise ein Nichtrauchersymbol oder ein zum Anschnallen aufforderndes Symbol usw., vorgesehen.
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Eine solchen Passagier-Serviceeinheit ist beispielsweise aus der
DE 10 2009 032 078 A1 bekannt. Darin wird insbesondere auch ein Verfahren zur Vereinfachung des Installationsaufwands bei einem Passagier-Servicekanal vorgeschlagen. Trotz des bereits bekannten Verfahrens gibt es jedoch weiteren Bedarf zur Vereinfachung der Installation und Montage von Passagier-Serviceeinheiten und Passagier-Servicekanälen.
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Aus der
DE 10 2006 061 455 A1 ist eine Anordnung zumindest einer Personal Service Unit in einem Fahrzeug bekannt, wobei fahrzeugseitig zumindest eine Schiene angeordnet ist, die mindestens einen Leiter aufweist. Die Personal Service Unit weist zumindest einen Stromabnehmer auf, welcher derart angeordnet ist, dass er den zumindest einen Leiter der Schiene im eingebauten Zustand der Personal Service Unit in dem Fahrzeug leitend kontaktiert.
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Aus der US 2006 / 0 261 970 A1 ist ein Beleuchtungssystem und ein Verfahren bekannt zur Erzeugung eines automatisch positionierbaren Lichtstrahls, der entsprechend der Position eines Rückenlehnenteils eines Sitzes auf einer mobilen Plattform ausgerichtet ist.
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Aus der US 2007 / 0 236 926 A1 ist ein programmierbarer und abwechselnd konfigurierbarer Beleuchtungskörper bekannt mit einem Leuchtdiodenarray, das in einem Leuchtengehäuse angebracht werden kann.
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Aus der
DE 197 21 452 A1 ist eine Stromleiteranschlußanordnung bekannt für Automobiltüren, die folgende Merkmale aufweist: erste Hilfseinrichtungen, die innerhalb eines Türflügels angeordnet sind; einen Steuerungsträger zum Steuern der ersten Hilfseinrichtungen; einen an einer Fläche des Türflügels angebrachten ersten Stromleiterkörper, der die ersten Hilfseinrichtungen und den Steuerungsträger miteinander verbindet; zweite Hilfseinrichtungen, die an der Innenseite einer Türverkleidung angeordnet sind; und einen an einer Fläche der Türverkleidung angebrachten zweiten Stromleiterkörper von flacher Gestalt, der mit den zweiten Hilfseinrichtungen verbunden ist und mit dem ersten Stromleiterkörper in Form einer Steckverbindung verbindbar ist.
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Aus der
DE 198 54 180 A1 ist ein Modulgehäuse bekannt für Halbleiterbauteile, mit: einem Träger-Basisteil mit oberen und unteren Oberflächen und einer darin ausgebildeten Öffnung, die sich von der oberen Oberfläche zur unteren Oberfläche erstreckt, einem ebenen thermisch leitenden Substrat, das in der Öffnung des Träger-Basisteils derart angeordnet ist, daß eine untere Oberfläche des Substrates mit einem externen Kühlkörper in Eingriff bringbar ist, der unterhalb der unteren Oberfläche des Träger-Basisteils angeordnet wird, zumindest einem Halbleiterbauteil, das auf einer oberen Oberfläche des thermisch leitenden Substrates befestigt ist, zumindest einer Leiterplatte, die oberhalb der oberen Oberfläche des Träger-Basisteils und in Abstand von dieser angeordnet ist und eine darin ausgebildete Öffnung aufweist, die oberhalb des thermisch leitenden Substrates liegt, zumindest einem weiteren Bauteil, das auf einer oberen Oberfläche der Leiterplatte befestigt ist, wobei die obere Oberfläche der Leiterplatte zumindest einen Anschlußkissenbereich aufweist, der am Umfang der Öffnung in der Leiterplatte angeordnet ist und elektrisch mit dem zumindest einem anderen Bauteil verbunden ist, und zumindest einem Verbindungsdraht zum Verbinden des zumindest einen Halbleiterbauteils mit dem Anschlußkissen.
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Ausgehend davon ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Passagier-Serviceeinheit und einen Passagier-Servicekanal für ein Verkehrsmittel bereitzustellen, welche in einfacher Weise montiert und installiert werden können.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den jeweils abhängigen Ansprüchen.
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Insbesondere wird zur Lösung dieser Aufgabe gemäß einem ersten unabhängigen Anspruch eine Passagier-Serviceeinheit für Kabinen von Verkehrsmitteln, insbesondere für Flugzeugkabinen, vorgeschlagen, welche mehrere auf der Grundlage elektronischer Funktionseinheiten implementierte Servicefunktionen umfasst.
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Dabei soll die Formulierung „auf der Grundlage elektronischer Funktionseinheiten“ insbesondere bedeuten, dass die Servicefunktionen zumindest teilweise durch Funktionen oder die Mitwirkung von elektronischen Einheiten, insbesondere elektronischen Bauelementen und elektronischen Schaltungen, erreicht bzw. bereitgestellt werden. Beispielsweise bildet bei einem Symbol, welches durch Beleuchtung optisch hervorgehoben den Passagier zum Anlegen des Anschnallgurts auffordert, eine Beleuchtungs-Lichtquelle, ggf. mit zugehöriger elektronischer Schaltung oder Steuerung, die zu Grunde liegende elektronische Funktionseinheit.
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Bei der Passagier-Serviceeinheit, welche im Weiteren kurz „Serviceeinheit“ genannt wird, sind die elektronischen Funktionseinheiten verkabelungsfrei auf einer, vorzugsweise gemeinsamen, Leiterplatte aufgenommen.
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Unter dem Begriff „verkabelungsfrei“ soll insbesondere verstanden werden, dass die elektronischen Funktionseinheiten keine zusätzliche, außerhalb der Leiterplatte geführte Kabel oder Verkabelungen aufweisen und erfordern. Eine Leitungsführung, beispielsweise zur Stromversorgung und/oder Signalübertragung betreffend die elektronischen Funktionseinheiten erfolgt bei der verkabelungsfreien Konfiguration über Leiterbahnen auf der Leiterplatte, und, sofern zutreffend, ggf. über kabellose Verbindungen, wie z. B. Funk und dgl.. Lediglich zur Anbindung der Leiterplatte an ein Bordnetz, sei es zur Versorgung mit elektrischer Energie oder zur Übertragung von Daten, kann eine Kabelverbindung vorgesehen sein, muss aber nicht. Jedoch wird darauf hingewiesen, dass eine solche Kabelverbindung nicht unmittelbar die elektronischen Funktionseinheiten der Leiterplatte betrifft, so dass dennoch von verkabelungsfrei gesprochen werden kann.
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Mit der vorgeschlagenen Serviceeinheit kann der Montage- und Installationsaufwand, insbesondere wegen der nicht erforderlichen Verkabelung der Funktionseinheiten, deutlich reduziert werden. Ferner kann gerade wegen der eben nicht erforderlichen Verkabelung der Funktionseinheiten ein Gewichtsvorteil gegenüber aufwändig verkabelten Serviceeinheiten wie im Stand der Technik erreicht werden. Letzteres ist besonders in der Luftfahrtindustrie ein gewichtiger Faktor. Ferner können Herstellungs- und Montagekosten verringert werden. Des Weiteren kann eine höhere Lebensdauer erreicht werden, da wegen der verkabelungsfreien Ausführung Kabelbrüche, Kontaktprobleme usw. vermieden werden können.
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Eine besonders effektive Verringerung des Montage- und Installationsaufwands kann bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung insbesondere dadurch erreicht werden, dass sämtliche elektronischen Funktionseinheiten auf einer einzigen bzw. gemeinsamen Leiterplatte angebracht sind. In diesem Fall ist lediglich eine einzige Leiterplatte zu montieren, was beispielsweise über eine Rastverbindung erfolgen kann, und ggf. an das Bordnetz anzuschließen. Ein Anschluss der Serviceeinheit an das Bordnetz kann beispielsweise durch eine Steckerverbindung hergestellt werden. Möglich ist es jedoch auch, dass die Verbindung zwischen Serviceeinheit und Bordnetz zumindest teilweise über eine Drahtlose Verbindung, insbesondere eine Funkverbindung erfolgt.
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Zumindest eine der Funktionseinheiten ist eine Beleuchtungseinheit. Zumindest eine der Funktionseinheiten ist vorzugsweise ausgewählt aus folgender Gruppe: Auswahleinheit, Anzeigeeinheit, Akustikeinheit, Sensoreinheit, Steuereinheit.
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Eine Auswahleinheit kann beispielsweise einem Passagier eine oder mehrere fest vorgegebene Servicefunktionen zur Auswahl anbieten. Eine Beleuchtungseinheit kann beispielsweise eine Leseleuchte umfassen, welche durch passagierseitige Betätigung beispielsweise über eine Auswahleinheit, z. B. einen Schalter oder Taster, an- oder ausgeschaltet oder gedimmt werden kann. Eine Anzeigeeinheit kann beispielsweise zur Anzeige eines oder mehrerer, insbesondere fest vorgegebener, Anzeigesymbole ausgebildet sein. Dabei können die Anzeigesymbole als fest vorgegebene, durch Beleuchtung bzw. Hinterleuchtung hervorhebbare Piktogramme oder mittels digitaler Anzeigemodule dargestellt werden. Die Akustikeinheit kann beispielsweise ein Lautsprechermodul zur Abgabe diverser akustischer Signale oder sprachlichen Informationen oder Aufforderungen umfassen. Die Sensoreinheit kann ein oder mehrere Sensoren umfassen, mit welchen, insbesondere passagier-, sitz- oder liegeplatz spezifische Parameter und Größen erfasst werden können. Auf der Grundlage und in Abhängigkeit der erfassten Parameter oder Größen können beispielsweise weitere Funktionseinheiten, wie z. B. Beleuchtung usw., betrieben, insbesondere gesteuert, werden. Die Steuereinheit kann ein oder mehrer Steuermodule oder elektronische Steuerbausteine umfassen, welche zur Steuerung, Regelung oder Überwachung einer oder mehrerer Funktionseinheiten ausgebildet sein können.
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Bevorzugt umfasst die Serviceeinheit Funktionseinheiten jeweils für einzelne Passagier-Stehplätze, -Sitzplätze oder Liegeplätze. Insoweit ist es von Vorteil, wenn die Serviceeinheit in der Nähe der jeweiligen Steh-, Sitz- oder Liegeplätze angebracht, und jeweils leicht zu erreichen ist. Insbesondere kommt der bei Verkehrsflugzeugen übliche Einbauort oberhalb der Sitzreihen im Bereich der Unterseite von Überkopfstaufächern in Betracht.
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Wie vorweg beschrieben kann eine Serviceeinheit mehrere, oder sogar eine Vielzahl an Servicefunktionen umfassen. Wegen der verkabelungsfreien Anbringung der elektronischen Funktionseinheiten auf der Leiterplatte kann die Serviceeinheit selbst bei komplexem Aufbau dennoch vergleichsweise einfach montiert und installiert werden. Ferner ist bei zunehmender Komplexität auch die Tatsache der Gewichtseinsparung auf Grund nicht erforderlicher Verkabelungen ein entscheidender Vorteil.
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In einer Ausgestaltung kann die Auswahleinheit zumindest ein auf der Leiterplatte angebrachtes Auswahlfeld und/oder zumindest ein mit einer auf der Leiterplatte angebrachten Auswahlschnittstelle kabellos verbindbares Auswahlfeld umfassen. Das Auswahlfeld kann zumindest ein mechanisch, berührungssensitiv oder berührungslos arbeitendes Schaltelement umfassen. Dabei kann das Schaltelement einen mechanischen Schalter oder Taster umfassen, durch welchen ein auf der Leiterplatte angeordneter Schaltbaustein, beispielsweise über einen Stößel und/oder andere mechanische Kopplungselemente, betätigbar ist. Das Schaltelement kann auch einen Schaltbaustein umfassen, welcher durch Berührung einer Schaltfläche durch kapazitive oder induktive Prozesse betätigbar ist. Die Betätigung oder Berührung der Schaltfläche durch einen Passagier kann auch durch Funksignale, oder in anderer Weise kabellos zum Schaltbaustein übertragen werden. Letzteres ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Schaltfläche entfernt von der Leiterplatte gelegenen ist, insbesondere im Falle einer nach Art einer Fernsteuerung ausgebildeten mobilen Bedieneinheit. Ferner kann eine kabellose Übertragung verwendet werden, wenn die Schaltfläche am Passagiersitz angebracht ist, während die Leiterplatte im Überkopfbereich angeordnet ist. Das Auswahlfeld kann an Stelle oder zusätzlich zu den beschriebenen Schaltelementen auch ein oder mehrere berührungssensitive Anzeigefelder; sog. Touch-Displays, aufweisen, mit welchen ebenfalls eine Auswahl und Schaltfunktion bereitgestellt werden können. Hinsichtlich der Übertragung der Betätigung einer Schaltfläche auf dem Anzeigefeld zum Schaltbaustein gelten die vorgenannten Grundsätze entsprechend.
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Die Beleuchtungseinheit umfasst zumindest eine fest auf der Leiterplatte angebrachte Beleuchtungs-Lichtquelle. Vorzugsweise umfasst die Beleuchtungs-Lichtquelle zumindest eine Lumineszenz-Lichtquelle, bevorzugt zumindest eine Elektrolumineszenz-Lichtquelle, insbesondere eine oder mehrere LEDs (LED: lichtemittierende Diode, engl.: light emitting diode) und/oder OLEDs (OLED: organische Leuchtdiode; engl.: organic light emitting diode). Die Beleuchtungs-Lichtquelle kann beispielsweise Bestandteil einer Leseleuchte oder einer sonstigen Leuchte zur Beleuchtung eines gewissen Raumbereichs in der Nähe eines Passagiersitzplatzes, eines Passagierstehplatzes oder eines Passagierliegeplatzes sein. Indem die Beleuchtungs-Lichtquelle unmittelbar auf der Leiterplatte angebracht ist können Verkabelungen entfallen, wodurch die Montage der Serviceeinheit deutlich vereinfacht werden kann.
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Die Beleuchtungs-Lichtquelle kann ein- oder auch mehrfarbige Lichtquellen umfassen, insbesondere ein- oder mehrfarbige LEDs und/oder OLEDs. Bei geeigneter Ausgestaltung der Beleuchtungseinheit, z. B. einer entsprechenden Steuerung für die Lichtquellen, können mit mehrfarbigen Lichtquellen Mischfarben, einschließlich Weißlicht, erzeugt werden. Die Mischfarben können dabei so eingestellt werden, dass für den jeweiligen Raumbereich eine, insbesondere situationsangepasste, Beleuchtung erreicht wird. Die Einstellung einer jeweiligen Mischfarbe kann entweder automatisch erfolgen oder vorgegeben werden. Möglich ist es auch, dass der jeweilige Passagier über die Serviceeinheit die jeweils gewünschte Mischfarbe einstellen kann. Hierzu kann die Serviceeinheit, insbesondere die Auswahleinheit, entsprechende Schaltelemente, Auswahlelemente, Schieber und dgl. aufweisen. Insbesondere können die Schaltelemente, Auswahlelemente usw. durch ein berührungssensitives Display bereitgestellt werden, anhand dessen der Passagier die gewünschte Mischfarbe auswählen kann. Dazu kann auf dem Display beispielsweise eine Palette von möglichen Farben, ggf. gar der ganze oder ein Ausschnitt des möglichen Farbraums, zur Auswahl bereitgestellt werden.
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Zur Kühlung der Beleuchtungs-Lichtquelle, insbesondere der Lichtquellen, insbesondere der LEDs und/oder OLEDs können entsprechende Kühlkörper vorgesehen sein und/oder die Leiterplatte als solche kann zumindest teilweise als Kühlkörper verwendet werden. Dazu kann die Leiterplatte beispielsweise entsprechend Wärme gut ableitende Bereiche oder Elemente aufweisen, insbesondere mit Wärme gut leitendem Material, wie beispielsweise Kupfer, ausgekleidete Bohrungen, Durchgänge oder Löcher, insbesondere sog. Vias, aufweisen.
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In einer Ausgestaltung umfasst die Anzeigeeinheit zumindest ein auf der Leiterplatte angebrachtes Anzeigefeld, ein mit einer auf der Leiterplatte angeordneten Anzeigeschnittstelle kabellos verbindbares Anzeigefeld und/oder zumindest ein mit einer auf der Leiterplatte angebrachten Projektionslichtquelle be- oder hinterleuchtbares Projektionsanzeigefeld. Die Anzeigeeinheit kann beispielsweise ausgebildet sein, einem Passagier ein oder mehrere Symbole, beispielsweise in Form von Piktogrammen, anzuzeigen. Die Piktogramme können auf einer durchleuchtbaren Fläche angeordnet sein, so dass diese und die damit verbundene Information durch Beleuchtung der Fläche mit der Projektionslichtquelle hervorgehoben werden können. An Stelle einer projektionsbasierten Anzeige können auch andere Anzeigeeinheiten wie beispielsweise digitale Anzeigefelder, Displays usw. verwendet werden.
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In einer Ausgestaltung weist die Akustikeinheit zumindest ein auf der Leiterplatte angebrachtes Lautsprechermodul und/oder zumindest ein mit einer auf der Leiterplatte angeordneten Lautsprecherschnittstelle kabellos verbindbares Lautsprechermodul auf. Das Lautsprechermodul kann zur Wiedergabe von akustischen Signalen, Warnungen und/oder Durchsagen, die für einen jeweiligen Passagier oder eine Gruppe von Passagieren bestimmt sind, verwendet werden. Wegen der kabellosen Ausführung der Akustikeinheit kann, wie auch bei den kabellos ausgeführten weiteren Funktionseinheiten, eine vergleichsweise einfache Montage und Installation erreicht werden.
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In einer Ausgestaltung kann die Sensoreinheit zumindest ein auf der Leiterplatte angebrachtes Sensormodul und/oder zumindest ein mit einer auf der Leiterplatte angebrachten Sensorschnittstelle kabellos verbindbares Sensormodul umfassen, wobei das oder die Sensormodule insbesondere ausgebildet und eingerichtet sind zur Erfassung passagierspezifischer Parameter. Die erfassten Parameter können insbesondere von anderen Funktionseinheiten oder zur Steuerung anderer Funktionseinheiten verwendet werden. Als Parameter kommen insbesondere in Frage die Helligkeit im Bereich eines Passagiersitzes, eines -stehplatzes oder -liegeplatzes, die Anwesenheit bzw. Abwesenheit des Passagiers, Temperatur, die Position und/oder Lage von Gegenständen und Einrichtungsgegenständen im Bereich eines Passagiersitzes, eines -stehplatzes oder -liegeplatzes usw.. Für Position und/oder Lage von Gegenständen und Einrichtungsgegenständen kommen insbesondere in Betracht Rückenlehne und Armlehne eines Sitzes, Klapptablett des jeweiligen Sitzplatzes, Anschnallgurt des jeweiligen Sitzplatzes usw.. Die jeweils erfassten Parameter können mit vorgegebenen Referenzwerten verglichen werden, und im Falle maßgeblicher Abweichungen können Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Beispielsweise kann als eine Gegenmaßnahme ein auf die Abweichung hinweisendes Symbol auf der Anzeigeeinheit angezeigt werden, beispielsweise ein Symbol zum Schließen des Anschnallgurts, und/oder die Farbe der Beleuchtung kann auf eine jeweilige Signalfarbe eingestellt werden. Die Gegenmaßnahme wird vorzugsweise so lange aufrechterhalten, bis die Abweichung beseitigt ist, was durch einen kontinuierlichen oder in gewissen Zeitintervallen erfolgenden Vergleich der jeweils erfassten Parameter mit den Referenzwerten erfolgen kann. Die Parameter bzw. die von der Sensoreinheit erfassten Daten können zumindest teilweise auch an eine zentrale Rechnereinheit weitergeleitet werden, so dass Kabinenpersonal darauf aufmerksam gemacht werden kann und ggf. eingreifen kann. Eine Abweichung kann beispielsweise darin bestehen, dass beim Start eines Verkehrsflugzeug die Rückenlehne nicht in aufrechter Stellung ist und/oder der Klapptisch bzw. das Klapptablett nicht hochgeklappt und/oder der Anschnallgurt nicht angelegt und geschlossen ist. Durch Anzeigen eines entsprechenden Symbols wird der jeweilige Passagier auf die Abweichung aufmerksam gemacht. Durch weiterleiten an eine zentrale Rechnereinheit, beispielsweise an ein zentrales Kabinen-Management-System, können die Abweichungen auch anderen, insbesondere dem Servicepersonal, zur Kenntnis gebracht werden. Für den Fall einer spezifischen Beleuchtung des jeweiligen Passagiersitzes, -stehplatzes oder -liegeplatzes, beispielsweise in der Farbe rot, oder einer beliebigen anderen Signalfarbe, können diejenigen Passagiersitze, -stehplätze oder -liegeplätze sowohl vom jeweiligen Passagier als auch vom Servicepersonal in einfacher Weise erkannt werden, an welchen Abweichungen vorliegen. Insbesondere bei entsprechender Beleuchtung kann das Servicepersonal Abweichungen mit im Wesentlichen einem Blick durch die Kabine erkennen. Möglich ist es auch, dass für den Fall, dass keine Abweichungen vorliegen oder festgestellt werden, entsprechende positive Statusanzeigen oder -meldungen erfolgen, insbesondere mit entsprechenden Symbolen und/oder entsprechender Beleuchtung.
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Die Serviceeinheit weist des Weiteren zumindest eine Optik mit jeweils zumindest einem, vorzugsweise fest angebrachten, optischen Element auf. Der Begriff Optik soll dabei insbesondere ein oder mehrere, zum Zwecke der Ablenkung und/oder Bündelung oder Zerstreuung von Licht ausgebildete optische Elemente mit umfassen. Eine Optik kann demnach ein oder mehrere Linsen, insbesondere ein Linsensystem mit mehreren Linsen, und/oder andere optische Elemente wie Spiegel, Kollimatoren, Reflektoren usw. umfassen. Für Flugzeugkabinen mit 3-er Sitzgruppen wird beispielsweise ein Linsensystem mit zwei Linsen als ausreichend erachtet.
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Die Optik ist zumindest einer der Beleuchtungs-Lichtquellen nachgeschaltet und derart ausgebildet und eingerichtet, dass ein von der Beleuchtungs-Lichtquelle ausgehendes Licht auf einen vorgegebenen Ausleuchtungsbereich in der Kabine gelenkt werden kann. Es bestehen insbesondere die Möglichkeiten, dass eine Optik für jeweils eine Beleuchtungs-Lichtquelle oder gleichzeitig für mehrere Beleuchtungslichtquellen vorgesehen ist.
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Die Linsen, oder allgemeiner die optischen Elemente, sind vorzugsweise hintereinander und versetzt zueinander angeordnet. In solchen Fällen kann eine Umlenkung des von den fest auf der Leiterplatte angeordneten Beleuchtungs-Lichtquellen in die jeweils gewünschte Richtung in effektiver Weise und auf vergleichsweise kleinem Bauraum erfolgen.
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Optiken in Verbindung mit den Beleuchtungs-Lichtquellen können insbesondere bei Leseleuchten für Passagiersitze verwendet werden. Bei Passagiersitzen, deren Einbaulage fest bleibt, so dass der jeweils auszuleuchtende Bereich ebenfalls fest vorgegeben ist, können die Optiken und die relative Lage der Optiken zu der jeweiligen Beleuchtungs-Lichtquelle fest vorgegeben sein. Durch eine geeignete Ausbildung der Optiken, insbesondere in Verbindung mit Hochleistungslichtquellen, wie etwa Hochleistungs-Leuchtdioden, ist eine gesonderte Verstellmöglichkeit zur Anpassung der Abstrahlcharakteristik und des Abstrahlkegels nicht mehr zwingend erforderlich. Das bringt insbesondere konstruktive Vereinfachungen mit sich. Auch können die Oberflächen, an welchen das z. B. von den Leseleuchten erzeugte Licht austritt, gegenüber der Situation mit Verstellmöglichkeiten, einfacher gestaltet werden, was insbesondere im Hinblick auf Design-Möglichkeiten und einfacher Reinigung der jeweiligen Oberflächen von Vorteil ist.
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Allerdings liegt es durchaus im Rahmen der Erfindung, wenn des Weiteren eine Verstellvorrichtung zur, insbesondere manuellen, bevorzugt automatischen, Veränderung von Position und/oder Ausrichtung des zumindest einen optischen Elements vorgesehen ist, derart, dass der Ausleuchtungsbereich und/oder die Ausleuchtung im jeweiligen Ausleuchtungsbereich angepasst werden kann. Eine solche Verstellvorrichtung könnte beispielsweise mit einer entsprechenden Funktion der Auswahleinheit gekoppelt sein, so dass die Optik entsprechend der jeweiligen Auswahl verstellt werden kann. D. h. über die Auswahleinheit könnten Möglichkeiten zur Verstellung der Optik bereitgestellt werden. Ferner wäre es möglich, dass, zumindest in gewissen Grenzen, eine Einstellung der Optik automatisch anhand von Sensordaten der Sensoreinheit erfolgt.
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Die Optik kann beispielsweise an der Leiterplatte oder der Beleuchtungs-Lichtquelle befestigt sein. Die Optik ist an einer die Leiterplatte tragenden Abdeckung angebracht. In letzterem Fall ist es möglich, ein und dasselbe Leiterplattendesign, genauer eine Leiterplatte vorgegebener Konfiguration und Geometrie und Bestückung, für eine Mehrzahl unterschiedlicher Abdeckungen, die ggf. für unterschiedliche Geometrien, Lagen und Grö-ßen der zu beleuchtenden Bereiche erforderlich sind, zu verwenden. Insbesondere kann durch eine entsprechende Anordnung der Optiken und der optischen Elemente an der Abdeckung erreicht werden, dass das von den auf der Leiterplatte angeordneten Beleuchtungs-Lichtquellen ausgehende Licht jeweils entsprechend abgelenkt und/oder gebündelt wird. Auf diese Weise kann die Beleuchtungseinheit, unter Beibehaltung des Leiterplattendesigns, in einfacher und flexibler Weise an unterschiedliche Geometrien, Grö-ßen, Lagen der auszuleuchtenden Bereiche, die beispielsweise abhängig sein können von Anordnung, Abstand und Größe von Passagiersitzen, angepasst werden.
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Die Optik kann besonders Platz sparend und kompakt ausgebildet werden. Beispielsweise kann die Optik eine Länge von etwa 30 mm oder weniger, vorzugsweise von etwa 25 mm oder weniger, vorzugsweise von etwa 20 mm oder weniger, aufweisen. Ferner ist es möglich, dass eine, in Position und Orientierung vorzugsweise fest vorgegebene, beispielsweise auf der Abdeckung gelegene, Lichtaustrittsfläche der Beleuchtungseinheit Abmessungen in Länge und/oder Breite von etwa 18 mm oder mehr aufweist. Solche Geometrien haben sich insbesondere als ausreichend für Leseleuchten bei Passagiersitzen in Flugzeugkabinen erwiesen. Die Lichtaustrittsfläche kann dabei rechteckig, quadratisch, rund, oval, dreieckig usw. ausgebildet sein. Für runde Lichtaustrittsflächen ergibt sich ein bevorzugter Durchmesser von etwa 18 mm oder mehr.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Beleuchtungs-Lichtquelle in Helligkeit, Lichtstärke, Lichtstrom, Farbe, Spektrum und/oder räumlicher Abstrahlcharakteristik veränderbar ausgebildet ist, vorzugsweise in Abhängigkeit von mit der Sensoreinheit ermittelten und/oder über die Auswahleinheit ausgewählten bzw. eingegebenen Parametern.
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Die Serviceeinheit weist, wie bereits angedeutet, des weiteren eine bei bestimmungsgemäßer Verwendung kabinenseitig zu liegen kommende, der Leiterplatte vorgeschaltete Abdeckung auf. Die Leiterplatte ist mit der Abdeckung mittels einer - bevorzugt lösbaren - Rastverbindung verbunden. Das ermöglicht einerseits einen einfachen Einbau und eine einfache Montage und andererseits einen vergleichsweise leichten Austausch der Leiterplatte.
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In einer Ausgestaltung weist die Abdeckung Befestigungsstrukturen zur Befestigung des Auswahlfelds, des Anzeigefelds, des Lautsprechermoduls, des Sensormoduls und/oder der Optik, insbesondere des Linsensystems, auf, wobei die Befestigungsstrukturen derart ausgebildet und eingerichtet sind, dass bei Montage der Leiterplatte an der Abdeckung die jeweiligen Felder oder Module - sofern erforderlich - automatisch mit entsprechenden Schnittstellen der Leiterplatte verbunden werden.
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Nach einem zweiten unabhängigen Anspruch ist ein Passagier-Servicekanal vorgesehen, umfassend zumindest eine daran, bevorzugt lösbar, angebrachte, vorzugsweise in Längsrichtung des Passagier-Servicekanals frei positionierbare, Passagier-Serviceeinheit gemäß zumindest einer Ausgestaltung der obigen Beschreibung.
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In einer Ausgestaltung des Passagier-Servicekanals kann vorgesehen sein, dass dieser derart ausgebildet und eingerichtet ist, dass eine Bordnetzschnittstelle der Leiterplatte bei Montage der Passagier-Serviceeinheit oder der Leiterplatte am Passagier-Servicekanal automatisch mit einer korrespondierenden Bornetzschnittstelle des Verkehrsmittels verbunden wird.
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Wegen Vorteilen und vorteilhaften Wirkungen des Passagier-Servicekanals wird auf die obigen Ausführungen verwiesen, die in entsprechender Weise gelten.
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Nach einem noch weiteren unabhängigen Anspruch ist ein Verkehrsmittel vorgesehen, umfassend zumindest eine Passagier-Serviceeinheit nach zumindest einer wie weiter oben beschriebenen Ausgestaltung und/oder zumindest einen Passagier-Servicekanal nach zumindest einer wie vorweg beschriebenen Ausgestaltung. Hinsichtlich von Vorteilen wird auf obige Ausführungen verwiesen.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der anliegenden Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine Rückansicht einer Serviceeinheit;
- 2 eine Frontansicht einer Serviceeinheit;
- 3 schematisch ein Detail der Serviceeinheit;
- 4 schematisch einen Querschnitt der Serviceeinheit; und
- 5 schematisch ein weiteres Detail der Serviceeinheit.
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In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente durchwegs mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Die Figuren sind nicht zwingend maßstabsgetreu, und Maßstäbe zwischen einzelnen Figuren können variieren.
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1 zeigt eine Rückansicht einer Serviceeinheit 1 einer Flugzeugkabine. Dabei soll Rückansicht die Aufsicht oder Ansicht der bei gewöhnlicher Verwendung in der Flugzeugkabine abgewandten Seite der Serviceeinheit bedeuten.
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Die Serviceeinheit 1 umfasst eine Abdeckung 2 und eine Leiterplatte 3. Die Abdeckung 2 ist der Leiterplatte 3 bei bestimmungsgemäßer Verwendung und Montage der Serviceeinheit 1 kabinenseitig vorgeschaltet. Die Leiterplatte 3 ist mit der Abdeckung 2 über Rastelemente 4 lösbar verbunden.
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Mit der Serviceeinheit 1 können einem Passagier mehrere, auf elektronischen Funktionseinheiten basierende Servicefunktionen zur Verfügung gestellt werden. Im gezeigten Beispiel umfasst die Serviceeinheit 1 Leseleuchten, umfassend jeweils eine Optik 5 und eine auf der Leiterplatte 3 angebrachte LED 6. Ferner umfasst die Serviceeinheit 1 mehrere, voneinander durch Stege getrennte Projektionsanzeigefelder 7 zur Darstellung oder Anzeige von Informationen, wobei jedem Projektionsanzeigefeld 7 eine LED 8 zugeordnet ist, mit welcher das Projektionsanzeigefeld 7 zur Hervorhebung des darauf befindlichen Symbols von hinten beleuchtet werden kann. Bei den Symbolen kann es sich beispielhaft um Hinweise zum Anlegen des Anschnallgurts, oder um Verbotsschilder betreffend die Benutzung von Mobiltelefonen oder betreffend das Rauchen handeln.
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Die Serviceeinheit 1 umfasst des Weiteren einen Lautsprecher 9 zur akustischen Wiedergabe von Informationen. Der Lautsprecher 9 ist Bestandteil einer Akustikeinheit, wobei der Lautsprecher 9 über ein Kabel oder mit entsprechenden, bei Montage sich automatisch kontaktierenden Kontaktelementen, beispielsweise Kontaktpins, mit einem auf der Leiterplatte angeordneten Akustikmodul verbunden sein kann. Die Verwendung automatisch kontaktierender Kontaktelemente hat den Vorteil eines verringerten Verkabelungsaufwands und damit einhergehenden Gewichtseinsparungen.
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Die Serviceeinheit 1 umfasst des Weiteren mehrere Taster, jeweils umfassend ein auf der Leiterplatte 3 angeordnetes Schaltelement 10 und einen an der Abdeckung 2 bewegbar angebrachten Schaltknopf 11. Der Schaltknopf 11 ist eingerichtet und ausgebildet, so dass, im montierten Zustand, eine, z. B. durch einen Passagier erfolgende, Betätigung des Schaltknopfs 11 über einen Stößel mechanisch auf das Schaltelement 10 übertragen wird. Es handelt sich hier also um einen Taster mit mechanischer Betätigung und Auslösung. Der Taster kann beispielsweise zum An- und Abschalten der Leseleuchte, als Notfallknopf zur Benachrichtigung des Kabinenpersonals oder für sonstige Auswahl- und Schaltzwecke eingerichtet sein.
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Es soll bemerkt werden, dass die Anzahl der von der Serviceeinheit 1 jeweils umfassten Komponenten auch von der in den Figuren gezeigten Anzahl abweichen kann. So können auch mehr oder auch weniger Taster, Leseleuchten usw. vorhanden sein.
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Die Leiterplatte 3 weist mehrere darauf aufgenommene, beispielsweise ein oder mehrere elektronische Bauelemente aufweisende, elektronische Funktionseinheiten auf, welche jeweils zumindest einer Servicefunktion der Serviceeinheit 1 zugeordnet sind. Die Implementierung der Funktionseinheiten auf einer gemeinsamen Leiterplatte 3 ermöglicht einen verkabelungsfreien Aufbau der Serviceeinheit 1. Lediglich die Anbindung der Leiterplatte 3 an ein Bordnetz des Flugzeugs kann durch eine Kabelverbindung 12 ausgeführt sein, wobei es jedoch hier auch möglich ist, verkabelungsfreie Steckverbindungen, welche beim Einbau der Serviceeinheit 1 automatisch verbunden werden, zu verwenden. Möglich sind auch kontaktlose Verbindungen, insbesondere auf Funk oder optischer Signalübertragung basierende Verbindungen zwischen der Leiterplatte, genauer den elektronischen Funktionseinheiten, und dem Bordnetz.
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Der Vollständigkeit halber und ohne weiter darauf einzugehen umfasst die Serviceeinheit 1 ferner einen Luftkasten 13 mit kabinenseitigen Frischluftdüsen 14 (2).
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Es wird deutlich, dass durch den verkabelungsfreien Aufbau der Montage- und Installationsaufwand für die Serviceeinheit deutlich verringert werden kann.
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2 zeigt eine Frontansicht einer Serviceeinheit 1. Frontansicht soll in diesem Zusammenhang eine kabinenseitige Draufsicht auf die Serviceeinheit 1 bedeuten, d. h. eine Ansicht, wie sie sich für einen im inneren der Flugzeugkabine befindlichen Passagier ergibt.
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Die Serviceeinheit 1 kann in der Ansicht der 2 formal in fünf verschiedene Segmente untergliedert werden.
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Ein erstes Segment betrifft die Frischluftdüsen 14, auf die nicht weiter eingegangen wird, da diese in der Regel keine elektronischen Funktionseinheiten umfassen oder mit solchen gekoppelt sind. Allerdings liegt es im Rahmen der Erfindung, wenn die Frischluftdüsen 14, im weiteren Sinne die Frischluftzufuhr, auf der Grundlage einer elektronischen Funktionseinheit betrieben, z. B: durch eine elektronische Funktionseinheit, u. U. unter Berücksichtigung von Sensordaten, gesteuert oder geregelt wird. Beispielsweise ist es möglich, dass durch eine Auswahleinheit der Luftstrom und/oder die Temperatur der austretenden Luft gewählt bzw. eingestellt werden kann, und die Frischluftdüsen bzw. die Frischluftzufuhr entsprechend automatisch eingestellt werden. Hier können beispielsweise auf die Frischluftdüsen einwirkende Aktoren und dgl. verwendet werden.
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Ein zweites Segment umfasst im dargestellten Beispiel insgesamt fünf Schaltknöpfe 11. Zwei der Schaltknöpfe 11, in der Darstellung die äußeren, sind als Ruftasten für das Kabinenpersonal vorgesehen. Die weiteren drei Schaltknöpfe 11 sind dazu vorgesehen, die Leseleuchten 15, welche ein drittes Segment bilden, ein- und auszuschalten. Die Schaltknöpfe 11 können mit einer integrierten Beleuchtung ausgestattet sein. Beispielsweise kann Licht von einer auf der Leiterplatte 3 Lichtquelle, insbesondere LED, über einen Lichtleiter auf ein transparentes Fenster der Schaltknöpfe 11 geleitet werden.
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Die Leseleuchten 15 weisen in der Darstellung kabinenseitig an der Abdeckung 2 fest, insbesondere nicht verdreh- und verkippbar, angebrachte Lichtaustrittselemente 16 auf. Derart ausgebildete Lichtaustrittselemente 16 haben den Vorteil, dass bei der Abdeckung 2 eine durchgehende und einfach zu säubernde Oberfläche realisiert werden kann.
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Die gezeigte Serviceeinheit 1 ist für eine Dreier-Sitzgruppe ausgebildet, d. h. für jeden Sitz der Dreier-Sitzgruppe ist jeweils eine Leseleuchte 15 und eine Frischluftdüse 14 vorgesehen. Damit jeder der Sitze in geeigneter Weise ausgeleuchtet bzw. im entsprechenden Bereich geeignet beleuchtet werden kann, sind die Optiken 5 derart ausgebildet, dass das von den auf der Leiterplatte 3 erzeugte Licht entsprechend abgelenkt und ggf. gebündelt und fokussiert oder je nach Gegebenheiten auch zerstreut wird. Einzelheiten hierzu ergeben sich noch in der weiteren Beschreibung.
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Ein viertes Segment umfasst die Projektionsanzeigefelder 7, die kabinenseitig in einer einheitlichen Blende integriert sind. Die Blende ist derart ausgerichtet, hier geneigt, dass die Symbole der Projektionsanzeigefelder 7 vom Passagiersitz aus leicht erkannt werden können, was in 4 durch das schematische menschliche Auge angedeutet ist. Die Projektionsanzeigefelder 7 sind vorliegend jeweils nur einfach vorgesehen. Möglich ist es jedoch auch, dass gewisse Symbole sitzplatzspezifisch vorgesehen sind und ggf. sitzplatzspezifisch aktiviert werden können. In Betracht käme hier beispielsweise die Anzeige der Sitzplatznummer, oder des Namens des Passagiers. Zur Anzeige des Namens des Passagiers werden vorteilhafter Weise jedoch keine Projektionsanzeigefelder 7, sondern elektronische Anzeigefelder, z. B. 7-Segment-Anzeigen oder Displays, verwendet, welche je nach Ansteuerung eine Vielzahl verschiedener Informationen anzeigen können.
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Die Symbole sind im gezeigten Beispiel auch ohne Hinterleuchtung durch die LEDs 8 erkennbar. Durch Aktivierung der Hinterleuchtung, d. h. der LEDs 8, werden die Symbole hervorgehoben, so dass dadurch der Passagier auf die entsprechende Information aufmerksam gemacht wird. Möglich wäre auch, dass die Symbole ohne Hinterleuchtung nicht sichtbar sind, wodurch die Signalwirkung bei Aktivierung der Hinterleuchtung verstärkt werden könnte.
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Ein fünftes Segment umfasst Schalldurchtrittsöffnungen für den Lautsprecher 9. Da durch diese Schalldurchtrittsöffnungen die Reinigung der Abdeckung 2 erschwert wird, ist es auch möglich, im Bereich des Lautsprechers 9 eine schalldurchlässige, geschlossene Membran und dgl. zu verwenden, oder gar die Abdeckung 2, zumindest jedoch einen Teil derselben, selbst als schwingungsfähiges System, z. B. als Resonanzkörper, auszubilden, über welches eine Schallabstrahlung erfolgen kann. Möglich ist es insbesondere, dass auf der Leiterplatte oder auf der Abdeckung ein Schwinger, insbesondere ein sog. Exciter, angebracht ist, über welchen eine Schallübertragung erfolgen kann. Der Schwinger könnte dabei mit der Abdeckung 2 entsprechend akustisch gekoppelt, z. B. verklebt, sein, so dass eine Schallabstrahlung über die Abdeckung 2 erfolgen kann. Ein auf der Abdeckung angebrachter, d. h. mit der Abdeckung 2 akustisch gekoppelter, Schwinger könnte mit der Leiterplatte über geeignete Kontaktierungen kabellos verbunden werden oder sein, wobei die Kontaktierungen so ausgestaltet sein können, dass eine Kontaktierung automatisch mit der Montage der Leiterplatte 3 an der Abdeckung 2 erfolgt.
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Aus 2 ist auch ersichtlich, wie die Abdeckung in einen Passagier-Servicekanal 17 im Bereich unterhalb von Überkopf-Staufächern 18 integriert sein kann.
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3 zeigt ein Detail der Serviceeinheit 1, wobei deren relative Lage in der Kabine und bezüglich einer Dreier-Sitzgruppe aus der einen schematischen Querschnitt der Passagierkabine zeigenden linken oberen Darstellung der 3 entnommen werden kann. Das in 3 gezeigte, ebenfalls im Querschnitt dargestellte Detail betrifft konkret die Beleuchtungseinheit der Serviceeinheit 1, genauer die Ablenkung und Ausrichtung des durch die LEDs 6 erzeugten Lichts durch die Optik 5. Die auf der Leiterplatte 3 angeordneten LEDs 6 sind, und können aus Platzgründen im Regelfall nicht direkt über den entsprechenden Passagiersitzen angeordnet werden. Auf Grund dessen ist es zur optimalen Ausleuchtung bzw. Beleuchtung der jeweils gewünschten Bereiche der Passagiersitze erforderlich, das Licht entsprechend umzulenken, was in 3 durch Pfeile angedeutet ist. Eine Ablenkung und ggf. Fokussierung oder Zerstreuung des Lichts erfolgt vorliegend mit den Optiken 5. Jeder der LEDs 6 ist jeweils eine Optik 5 zugeordnet.
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Jede Optik 5 weist im vorliegenden Fall zwei hintereinander geschaltete Linsen 19 auf. Die Linsen 19 können bezüglich ihrer optischen Achsen gegeneinander verkippt und versetzt zueinander angeordnet sein. Letzteres kann beispielsweise erfolgen, um eine geeignete Ablenkung, hier quer zur Längsrichtung des Flugzeugs, des von den LEDs 6 ausgehenden Lichts zu erreichen. Ein Versatz und eine Verkippung ist in der Darstellung der 3 bei den beiden äußeren Optiken 5 erkennbar. Die Optiken 5 können quer zur Leiterplattenebene beispielsweise eine Länge von 25 mm oder weniger aufweisen, wobei die Lichtaustrittsfläche für Licht, z. B. die Lichtaustrittsfläche der Lichtaustrittselemente 16, beispielsweise einen Durchmesser von 18 mm oder mehr aufweisen kann.
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4 zeigt schematisch einen Querschnitt der Serviceeinheit 1. Insbesondere aus 4 wird ersichtlich die relative Lage und Ausrichtung der einzelnen Elemente, insbesondere der LEDs 6, der zugeordneten Optiken 5, der Schaltknöpfe 11 und der Schaltelemente 10, der LEDs 8 und des Projektionsanzeigefelds 7. Ferner ist die Befestigung der Leiterplatte 3 an der Abdeckung 2 mittels Rastelementen deutlich erkennbar.
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Im Hinblick auf die Schaltknöpfe 11 soll noch erwähnt werden, dass diese Stößel 20 aufweisen, welche bei Betätigung der Schaltknöpfe 11 auf die Schaltelemente 11 auf der Leiterplatte 3 einwirken, und diese entsprechend betätigen. Bei beleuchtbaren Schaltknöpfen 11 kann Licht einer LED durch diese Stößel 20, beispielsweise mittels Lichtleiter, zu einem transparenten Abschnitt der passagierseitigen Fläche der Schaltknöpfe 11 geleitet werden.
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Wie aus 4 ebenfalls ersichtlich ist, sind die Optiken 5, genauer die Linsen 19, an der Abdeckung 2 befestigt. Das hat den Vorteil, dass ein und dieselbe Leiterplatte 3, genauer ein und dasselbe Leiterplattendesign, insbesondere im Hinblick auf die Ausleuchtung oder Beleuchtung des entsprechenden Bereichs des Passagiersitzes, für unterschiedliche Sitzkonfigurationen und Sitzanordnungen verwendet werden kann. Für eine andere Sitzkonfiguration ist es, ohne dass Änderungen oder Anpassungen der Leiterplatte 3 erforderlich wären, lediglich erforderlich, die Anordnung und Ausrichtung der einzelnen Linsen 19 entsprechend zu verändern. Letzteres stellt jedoch meist kein schwerwiegendes Problem dar, denn für unterschiedliche Sitzkonfigurationen, beispielsweise in unterschiedlichen Flugzeugtypen, werden in der Regel ohnehin unterschiedliche Abdeckungen 2 verwendet, so dass die Befestigungselemente für die Linsen 19 bei deren Herstellung entsprechend vorgesehen werden können.
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Möglich ist es jedoch auch, Befestigungselemente, oder vielmehr Befestigungssysteme für die Linsen vorzusehen, welche unterschiedliche Anordnungen und Ausrichtungen der Linsen 19 ermöglichen. In diesem Falle kann die Beleuchtung einer Serviceeinheit 1 verändert werden, ohne dass eine neue Abdeckung erforderlich wäre. Das kann beispielsweise für den Fall einer Veränderung der Sitzplatzverteilung, z. B. bei einer Veränderung der Sitzabstände in einer Sitzreihe, von Vorteil sein. Die Verstellbarkeit der Linsen 19, und damit der Optiken 5, kann mechanisch oder durch entsprechende Aktoren und Stellmotoren verwirklicht sein.
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Eine Verstellbarkeit der Linsen 5 kann auch grundsätzlich vorgesehen sein, derart dass eine für den jeweiligen Passagier individuelle Einstellung der Beleuchtung möglich ist. Hierzu kann die Serviceeinheit beispielsweise weitere Schalt- oder Auswahlelemente aufweisen, mit welchen die Beleuchtung, insbesondere die Ablenkung und Fokussierung des Lichts, verändert werden kann. Weitere Schalt- oder Auswahlelemente, die beispielsweise Bestandteil einer Auswahleinheit sein können, können dazu vorgesehen sein, weitere Parameter der Beleuchtung zu verändern, wie beispielsweise Helligkeit und/oder Farbe usw.. Die Schalt- und Auswahlelemente, einschließlich der weiter oben genannten, können mechanisch oder berührungssensitiv ausgebildet sein, insbesondere in Form von berührungsempfindlichen Displays.
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Es ist auch möglich, die Beleuchtung, insbesondere die Ausrichtung, Helligkeit, Farbe usw. auf der Grundlage von mittels Sensoren erfassten Daten, insbesondere passagierspezifischen und/oder umgebungsspezifischen und/oder tages- bzw. ortszeitspezifischen Daten, einzustellen. Zu diesem Zwecke kann die Serviceeinheit 1 entsprechende Sensoren aufweisen, wobei es im Sinne der Erfindung liegt, wenn mittels Sensoren erfasste Daten zur automatischen Einstellung, Anpassung und/oder Bereitstellung anderer Servicefunktionen verwendet werden. Die erfassten Daten können, zumindest teilweise, auch an ein übergeordnetes Bus-System, welches mit einem zentralen Steuerrechner verbunden ist, weitergegeben werden, so dass die Funktion der Serviceeinheit 1, beispielsweise Anzahl und Umfang der jeweils verfügbaren Servicefunktionen, zentral vorgegeben bzw. gesteuert werden kann. Hierzu kann das Bus-System insbesondere als bidirektionales Bus-System ausgebildet sein, welches einen Austausch von Informationen von und zu den Serviceeinheiten 1 ermöglicht. Möglich ist es auch, dass Serviceeinheiten 1 untereinander Informationen austauschen, beispielsweise um erfasste Informationen und Daten zu vergleichen und/oder auf Schlüssigkeit oder Stimmigkeit zu prüfen. Ferner können, beispielsweise für einen gewissen Passagierbereich innerhalb der Kabine, durch Kommunikation mit dem zentralen Steuerrechner oder durch Kommunikation der Serviceeinheiten 1 untereinander Funktionen, insbesondere der Funktionsumfänge, der Serviceeinheiten 1, insbesondere unter Einbeziehung jeweils verfügbarer Parameter, automatisch aneinander angepasst werden.
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5 zeigt schematisch ein weiteres Detail der Serviceeinheit 1. Konkret zeigt 5 eine Möglichkeit, wie der Lautsprecher 9 in einfacher Weise elektrisch mit der Leiterplatte 3, genauer entsprechenden Audiobausteinen auf der Leiterplatte 3, verbunden werden kann. Dazu weist die Leiterplatte 3 eine erste Schnittstelle 21, und der Lautsprecher eine zweite Schnittstelle 22 auf. Die erste 21 und zweite Schnittstelle 22 sind derart ausgebildet, angeordnet und angebracht, dass bei Montage der Leiterplatte 3 an der Abdeckung 2, was im vorliegenden Fall über Rastelemente 4 erfolgt, die Leiterplatte 3 automatisch mit dem Lautsprecher 9 elektrisch kontaktiert wird. Der elektrische Kontakt kann beispielsweise zur Übertragung von Audiosignalen benutzt werden.
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Es soll ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass eine wie vorweg beschriebene kabellose bzw. verkabelungsfreie Kontaktierung über kabellose Schnittstellen in analoger Weise verwendet werden kann, weitere, insbesondere zu Servicefunktionen der Serviceeinheit 1 zugeordnete, Elemente elektrisch mit der Leiterplatte 3 zu verbinden. Insbesondere sei erwähnt, dass die weitere oben beschriebene, über eine Kabelverbindung 12 erfolgende Anbindung der Leiterplatte 3 an das Bordnetz als eine wie vorweg beschriebene verkabelungsfreie Kontaktierung über entsprechende Schnittstellen ausgeführt sein kann.
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Insbesondere im Zusammenhang mit der Beschreibung der Ausführungsbeispiele wird deutlich, dass die vorgeschlagene Serviceeinheit eine einfache Montage und Installation bei gleichzeitiger Gewichtsreduktion ermöglicht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Serviceeinheit
- 2
- Abdeckung
- 3
- Leiterplatte
- 4
- Rastelement
- 5
- Optik
- 6
- LED
- 7
- Projektionsanzeigefeld
- 8
- LED
- 9
- Lautsprecher
- 10
- Schaltelement
- 11
- Schaltknopf
- 12
- Kabelverbindung
- 13
- Luftkasten
- 14
- Frischluftdüse
- 15
- Leseleuchte
- 16
- Lichtaustrittselement
- 17
- Passagier-Servicekanal
- 18
- Überkopf-Staufach
- 19
- Linse
- 20
- Stößel
- 21
- erste Schnittstelle
- 22
- zweite Schnittstelle