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Die Erfindung betrifft eine Seitenhalterung zum Halten eines Gehäuses in einem Rack, umfassend ein Profil mit einer vertikalen Befestigungsplatte, mit der das Profil in einem Rack befestigbar ist, z. B. an einer Seitenwand eines Racks, wobei das Profil eine mit der Befestigungsplatte verbundene horizontale Gleitplatte umfasst, auf die ein Gehäuse aufstellbar und gleitend verschiebbar ist und wenigstens ein Halteelement umfasst, mit dem von dem Profil aus auf eine Seitenwand des Gehäuses eine in horizontaler Richtung wirkende Kraft ausübbar ist.
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Eine solche Seitenhalterung ist z. B. bekannt aus der Veröffentlichung
DE 102 13 526 A1 , die dort in Zusammenhang mit einer Einschubbaugruppe für einen dazu passenden Einbaukäfig eines Computers beschrieben ist.
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Seitenhalterungen dieser Art werden benutzt, um Gehäusen, die in einem Rack befestigt werden sollen, einen besseren Halt zu geben gegenüber der ansonsten nur erfolgenden Befestigung der Frontplatte des Gehäuses an der Front des Racks. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn es sich um sehr schwere Gehäuse handelt, die nicht nur an der Frontplatte in ein Rack eingehängt werden können, wie es z. B. bei Computern der Fall ist. Üblicherweise handelt es sich bei solchen Gehäusen und Racks um solche nach dem 19-Zoll-Industriestandard, die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Arten von Gehäusen und Racks beschränkt.
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Zur Verbesserung der Befestigung wird je eine solche Seitenhalterung z. B. mit Schrauben an je einer vertikalen Seitenwand des Gehäuses befestigt, wobei weiterhin mit Schrauben sodann die Seitenhalterung zusammen mit dem Gehäuse im Rack montiert wird, entweder an der Seitenwand oder auch in einem rückwärtigen Bereich. Eine solche Seitenhalterung weist demnach eine Längserstreckung in Richtung der Seitenwand des Gehäuses und/oder Racks auf.
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Dabei wird es als nachteilig empfunden, dass zur Befestigung mit Schrauben ein Gehäuse sehr genau positioniert werden muss, um das Verschrauben im Rack an den dafür vorgesehenen Bohrungen oder Ausnehmungen zu ermöglichen. Hierfür werden gerade bei sehr schweren Gehäusen mehrere Personen benötigt.
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung eine verbesserte Seitenhalterung bereit zu stellen, mit der auf einfache Art und Weise eine Montage verschiedener Gehäuse in einem Rack ermöglicht wird und die weiterhin eine sichere Lagefixierung des Gehäuses auch im seitlichen und/oder hinteren Bereich gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass die vom Halteelement ausgeübte Kraft und/oder die Ausladung/der Abstand des unbelasteten Halteelementes gegenüber der Befestigungsplatte einstellbar ist.
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So ist es ein wesentlicher Kerngedanke der Erfindung, dass eine solche Seitenhalterung zunächst an der Innenseite einer Seitenwand eines Racks befestigt werden kann, z. B. durch Verschraubung der Befestigungsplatte an dieser Seitenwand. Hierdurch ergibt sich an der Seitenwand eine montierte Gleitplatte. Die Montage erfolgt an beiden Seitenwänden eines Racks mit entsprechend spiegelbildlich ausgestalteten Seitenhalterungen.
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Auf die sodann vorhandenen Gleitplatten, die sich von den jeweiligen Befestigungsplatten bezogen auf das Rack in dessen Inneres erstrecken kann dann ein Gehäuse aufgestellt und gleitend in das Rack eingeschoben werden, bis dass die Gehäusefrontplatte an der Rackfront anliegt und dort verschraubt werden kann. Bei diesem Einschubvorgang wird das gesamte Gewicht des Gehäuses von den Gleitplatten aufgenommen, so dass eine solche Montage problemlos auch von einer einzigen Person durchgeführt werden kann.
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Um eine Lagestabilität des Gehäuses im Rack nicht nur über die Frontplattenverschraubung zu erhalten ist es gemäß der Erfindung nun vorgesehen, dass an dem Profil der Seitenhalterung wenigstens ein Halteelement angeordnet ist, mit dem eine Kraft in horizontaler Richtung auf die der Befestigungsplatte gegenüberliegende Seitenwand des Gehäuses ausgeübt wird, wobei das Halteelement die Seitenwand kontaktiert. Aufgrund der Montage von zwei spiegelbildlichen erfindungsgemäßen Seitenhalterung zu beiden Seiten des Gehäuses wirken somit einander entgegen gerichtete Kräfte von beiden Seiten auf das Gehäuse, so dass dieses Gehäuse zwischen den Halteelementen der einander gegenüberliegenden Seitenhalterungen in der Lage fixiert ist, insbesondere durch Einklemmung zwischen den Halteelementen.
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In einer bevorzugten Ausführung ist es vorgesehen, dass das wenigstens eine Halteelement an der Befestigungsplatte oberhalb der Gleitplatte angeordnet ist. Durch die Anordnung oberhalb der Gleitplatte wird sichergestellt, dass das Halteelement immer einen Bereich der Seitenwand eines Gehäuses oberhalb von dessen Unterfläche kontaktiert, wobei durch die Anordnung an der Befestigungsplatte die Möglichkeit geschaffen wird, dass sich das Halteelement an der Befestigungsplatte abstützen kann, um so die Kraft in die Richtung zur Seitenwand des Gehäuses aufbringen zu können.
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Gemäß der Erfindung ist es vorgesehen, dass die vom Halteelement auf eine Seitenwand ausgeübte Kraft und/oder die Ausladung des unbelasteten Halteelementes gegenüber der Befestigungsplatte einstellbar ist.
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Es besteht so die Möglichkeit die erfindungsgemäße Seitenhalterung an verschiedene Gehäuse anzupassen, z. B. hinsichtlich der Breite des Gehäuses. Hierfür ist die Ausladung des Halteelementes/der Abstand des Halteelementes von der Befestigungsplatte in Richtung zur Seitenwand verstellbar. Beispielsweise kann das Halteelement bei jedem der beiden in einem Rack angeordneten Seitenhalterungen so eingestellt werden, dass in der unbelasteten Auslenkung der Halteelemente der Abstand zwischen den Halteelementen beider Seitenhalterungen kleiner ist als die Gehäusebreite. Insbesondere ist es hier von Vorteil, wenn die Halteelemente gegen eine Federkraft in Richtung zur Befestigungsplatte zurückweichen können, wenn durch eine Seitenwand eines Gehäuses eine solche Kraft auf ein Halteelement ausgeübt wird. Wird demnach das Gehäuse zwischen die Seitenhalterung geschoben, so weichen die Halteelemente zurück und üben eine Kraft auf die jeweilige Seitenwand des Gehäuses auf. Hierfür kann ein Halteelement selbst z. B. ein Federelement ausbilden oder mit einer Feder in Richtung zur einer Seitenwand eines Gehäuse vorgespannt sein.
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Um ein Einschieben eines Gehäuses zwischen die Halteelemente zu erleichtern, kann es auch vorgesehen sein, dass ein jeweiliges Halteelement eine Anlaufschräge aufweist, auf welche das Gehäuse bei Einschieben zunächst auftrifft, um sodann das Halteelement über diese Anlaufschräge zurückzudrücken, z. B. gegen eine Federkraft.
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In bevorzugter Ausgestaltung kann das Profil ausgebildet sein als L-Profil mit einer Längserstreckung entlang einer Seitenwand eines Einschubgehäuses und/oder Racks. Dies ist besonders vorteilhaft, da so zur Bildung einer erfindungsgemäßen Seitenhalterung auf kommerziell einfach erhältliche und günstige Längsprofile zurückgegriffen werden kann. Bei einem solchen L-Profil kann einer der Schenkel des L die Gleitplatte bilden und der andere Schenkel die Befestigungsplatte. An dieser Befestigungsplatte kann zugleich das wenigstens eine Halteelement angeordnet sein.
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Ein solches Halteelement kann in einer möglichen Ausgestaltung ausgebildet sein als eine Platte, z. B. ein Bandprofil mit einer zumindest teilweisen Erstreckung parallel zur Befestigungsplatte, wobei zwischen dem Bandprofil, insbesondere dessen parallelen Bereich und der Befestigungsplatte wenigstens eine Druckfeder angeordnet ist, mittels welcher das Bandprofil von der Befestigungsplatte weg und auf eine Seitenwand eines Gehäuses zu gedrückt werden kann. Ein Bandprofil kann an dessen Anfang (in Einschubrichtung betrachtet) z. B. eine schräge Abkantung oder eine gerundete Abbiegung aufweisen, die eine Anlaufschräge bildet, wie zuvor erläutert.
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In einer anderen und demgegenüber bevorzugten Ausführung kann es auch vorgesehen sein, dass das Halteelement ausgebildet ist als zur Befestigungsplatte konkaves und/oder zur Seitenwand eines Einschubgehäuses konvexes bogenförmiges Bandprofil, insbesondere Metallband, das an wenigstens einem seiner Enden mit der Befestigungsplatte verbunden ist.
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Hier kann es sodann vorgesehen sein, dass das andere Ende die Befestigungsplatte zumindest lose kontaktiert oder auch an der Befestigungsplatte befestigt ist.
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Durch die Bogenform ergibt sich eine Art Blattfeder, die mit dem ausgebauchten Bereich, also dem, der maximalen Abstand zur Befestigungsplatte aufweist, die Seitenwand eines Gehäuses kontaktiert und so auf diese Wand eine Kraft ausübt. Durch die Bogenform wird automatisch auch eine Anlaufschräge ausgebildet.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Bandprofil an einem seiner Enden an der Befestigungsplatte ortsvariabel befestigbar ist und am anderen ortsfest. Dies hat den Vorteil, dass der Abstand zwischen den an der Befestigungsplatte befestigten Enden des bogenförmigen Bandprofils verstellt werden kann, was sich auf die Stärke der Ausbauchung des Bandprofils auswirkt, da dessen Länge gleich bleibt. So kann der Abstand zwischen zwei gegenüberliegenden Federelementen von zwei gegenüberliegenden Seitenhalterungen eingestellt werden, ebenso wie die Federkraft, die auf die Seitenwände des Gehäuses nach dem Einschieben wirkt.
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In weiterer Ausgestaltung können ggfs. auch beide Enden ortsvariabel an der Befestigungsplatte befestigbar sein.
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Um solche Verstellungen des wenigstens einen ortsvariabel befestigbaren Endes zu erleichtern kann es vorgesehen sein, dass ein solches Ende einen zur Befestigungsplatte parallelen Bandbereich aufweist, in dem ein Langloch angeordnet ist, durch das eine Befestigungsschraube hindurchgreift, mit der der parallele Bandbereich an der Befestigungsplatte befestigbar ist. So kann der Abstand zwischen den Enden des Bandprofiles innerhalb der Länge des Langloches verstellt werden. Mit der Befestigungsschraube kann das verstellbare Ende sodann fixiert werden. Hier kann es auch vorgesehen sein, dass durch dieselbe Befestigungsschraube auch gleichzeitig die Befestigungsplatte an einer Seitenwand eines Racks befestigbar ist.
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Die Verstellbarkeit wird weiterhin dadurch erleichtert, dass in einer möglichen Weiterbildung an der Befestigungsschraube mit einem Ende eine Stellschraube befestigt ist, deren Erstreckung parallel zum Langloch ist und parallel zur Oberfläche der Gleitplatte ist und deren anderes Ende durch eine Lasche am Ende des Bandprofils durchgreift und wenigstens eine Verstellmutter trägt. Hier ist die Befestigungsschraube an der Befestigungsplatte ortsfest, so dass durch Lageänderung der Verstellmutter die Lasche und somit das Ende des Bandprofil örtlich verlagert wird und so die Ausladung des bogenförmigen Bandprofils änderbar ist. Hier ist der weitere Vorteil, dass die Verstellmutter auch dann noch zugänglich ist, wenn ein Gehäuse in ein Rack eingeschoben ist, da sich diese Verstellmutter in einem Bereich zwischen der Seitenwand des Gehäuses und der Seitenwand des Racks befindet.
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Weiterhin kann es in einer Ausführung vorgesehen sein, dass das Bandprofil eine Höhe aufweist, die sich ausgehend von den Enden des Bandprofils in Richtung der maximalen Ausbauchung verringert. Hierdurch wird die Steifigkeit des Bandprofils herabgesetzt, so dass die Ausbauchung auch einfache Art und Weise mittels Verschiebung wenigstens eines der Enden des Bandprofils geändert werden kann. Auch kann der in der Höhe verringerte Bereich einfacher zwischen ggfs. vorhandene eng beabstandete Vorsprünge auf der Seitenwand eines Gehäuses angeordnet werden. Solche Vorsprünge können sich z. B. durch Schraubenköpfe ergeben.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend beschrieben. Es zeigen:
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1: eine Seitenhalterung gemäß einer ersten Alternative
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2: ein Bandprofil für eine Seitenhalterung gemäß einer zweiten Alternative
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Die 1 zeigt eine erfindungsgemäße Seitenhalterung 1 gemäß einer ersten möglichen Ausführung. Diese Seitenhalterung umfasst ein L-förmiges Profil 2, wobei ein Schenkel 2a eine Befestigungsplatte 2a bildet, mit dem die Seitenhalterung 1 an einer Seitenwand innen in einem Rack befestigbar ist. Die hier gezeigte Ausführung ist für eine Befestigung an einer linken Seitenwand des Racks vorgesehen.
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Der Schenkel 2b bildet eine Gleitplatte 2b, auf die ein Gehäuse aufstellbar ist und gleitend in des Innere des Racks eingeschoben werden kann. Oberhalb der Gleitplatte 2b ist ein Halteelement 3 angeordnet, dass als Bandprofil ausgebildet ist und zwischen seinen beiden Enden 3a und 3b einen bogenförmig ausgebauchten, bzw. zur Befestigungsplatte 2a konkaven und zur Seitenwand eines Gehäuses konvexen Bereich 3c hat.
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Dieses Halteelement ist an der Befestigungsplatte 2a befestigt und übt eine Federkraft parallel zur Oberfläche der Gleitplatte 2b in die Richtung einer Seitenwand des Gehäuses aus, wie durch den Pfeil F dargestellt ist. Die beiden Enden 3a und 3b umfassen jeweils einen planen Teil, der parallel zur Befestigungsplatte 2a orientiert ist.
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Das in der 1 hintere Ende 3a ist mit einer Schraube 4 an der Befestigungsplatte 2a ortsfest fixiert. Diese Schraube 4 kann auch dazu dienen, die gesamte Seitenhalterung 1 an einer Seitenwand im Inneren des nicht gezeigten Racks zu befestigen.
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Das vordere Ende 3b hat in dem Teil, der parallel zur Befestigungsplatte 2a liegt eine Langloch-Ausnehmung 5, durch die eine Schraube 6 hindurch in die Befestigungsplatte 2a eingreift und zu dieser ortsfest ist. Innerhalb des durch das Langloch 5 gegebenen Verschiebewegs kann so der Abstand zwischen den Enden 3a und 3b verstellt werden, wodurch die Ausbauchung des Bandprofils und damit die auf eine Seitenwand eines Gehäuses wirkende Kraft F geändert wird. Auch mit der Schraube 6 kann die Seitenhalterung als Ganze im Rack befestigt werden.
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Zwecks vereinfachter Handhabung bei der Verschiebung der Enden 3a und 3b zueinander kann das verschiebbare Ende eine Lasche 7 aufweisen, die aus der Ebene des parallelen Teils des Endes 3b abgekantet ist und z. B. im Wesentlichen senkrecht zur Befestigungsplatte 2a orientiert ist.
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Statt einer geschraubten Befestigung des fasten Endes 3a mit der Schraube 4 kann dieses Ende auch stoffschlüssig mit der Befestigungsplatte 2a verbunden sein, z. B. durch Kleben oder Schweißen. Bevorzugt ist die gesamte Anordnung aus Profil 2 und Halteelement 3 aus Metall gefertigt, wobei das Halteelement 3 z. B. aus einem Federstahl gefertigt sein kann.
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Die 2 zeigt als Einzelteil lediglich ein Halteelement 3 als Alternative zu demjenigen der 1. Hier Ist das vordere Ende 3b im Prinzip genauso ausgebildet wie bei der 1, es ist hier jedoch zusätzlich an der Schraube 6 eine weitere Stellschraube 8 befestigt, die in die Richtung des Langlochs 5 erstreckt ist und deren Ende durch die Lasche 7 hindurchgreift, wofür in der Lasche eine Bohrung vorhanden ist. Das Ende der Stellschraube 8 trägt eine Verstellmutter 9. Mit dieser Mutter 9, die auch bei eingebauten Gehäuse zugänglich ist, kann die Lasche 7 und damit das ganze Ende 3b relativ zur Schraube 6 verschoben werden und so die Ausbauchung des Bandprofils 3 verändert werden, ausgehend von der gezeigten Position verstärkt werden.
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Beide Figuren zeigen weiterhin, dass der bogenförmige Teil 3c des Bandprofils in der Höhe in Richtung maximalen Abstandes von der Befestigungsplatte 2a abnimmt, wodurch die Steifigkeit des Halteelementes 3 herabgesetzt werden kann.