DE102011011766B4 - Längseinstellbarer Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen längseinstellbaren Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1.
- Aus der
DE 10 2008 056 969 B3 ist ein Längseinsteller für einen Fahrzeugsitz bekannt. Hierbei definieren bei einem Schienenpaar für einen längseinstellbaren Fahrzeugsitz mit einer strukturfesten ersten Schiene, einer in dieser ersten Schiene geführten, mit dem Fahrzeugsitz verbundenen zweiten Schiene, einem ersten Endanschlag, einem zweiten Endanschlag, und einer lösbaren Verriegelungsvorrichtung zum lösbaren Verriegeln der Position der ersten Schiene gegenüber der zweiten Schiene, eine mit dem ersten Endanschlag zusammenwirkende erste Anschlagsfläche und eine mit dem zweiten Endanschlag zusammenwirkende zweite Anschlagsfläche einen Verfahrweg der zweiten Schiene relativ zur ersten Schiene. Ferner ist ein über eine Betätigungsvorrichtung betätigbarer dritter Endanschlag vorgesehen, welcher in Zusammenwirken mit der ersten Anschlagsfläche eine dritte Endstellung definiert, und diese dritte Endstellung der zweiten Schiene relativ zur ersten Schiene ist zwischen besagter erster Endstellung und besagter zweiter Endstellung angeordnet. Bei diesem dritten, wegschaltbaren Endanschlag handelt es sich bevorzugt um den hinteren Endanschlag für die normale Benutzung, so dass der Verfahrweg bei Bedarf vergrößert werden kann. - Aus der
DE 10 2006 032 328 A1 ist ein Fahrzeugsitz bekannt, welcher in einer vorderen Position zurückgehalten wird, solange keine rückwärts gerichtete Kraft, welche größer als ein vorbestimmter Wert ist, auf die Sitzfläche einwirkt. Hierzu ist eine außen an der ersten Schiene angebrachte Kufe vorgesehen, welche mit einer außen an der zweiten Schiene angebrachten Blattfeder zusammenwirkt. - Ein ähnlicher Fahrzeugsitz, welcher ebenfalls eine außen an der ersten Schiene angebrachte Kufe umfasst, welche mit einer außen an der zweiten Schiene angebrachten Blattfeder zusammenwirkt, ist aus der
FR 2 865 166 A1 - In der
DE 10 2004 021 673 A1 ist ein Fahrzeugsitz offenbart, bei welchem beim Zurückklappen der Rückenlehne aus einer nach vorne geschwenkten Position eine vorbestimmte Kraft zu überwinden ist. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen längseinstellbaren Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Dadurch, dass eine von der im Komfortverstellbereich des Fahrzeugsitzes wirkenden Verriegelungsvorrichtung unabhängige Haltevorrichtung vorgesehen ist, welche den Fahrzeugsitz in einer Endstellung, insbesondere der vordersten (Easy-Entry-) Stellung hält, kann der Komfort erhöht werden. Das Lösen der Haltevorrichtung erfolgt, indem der Fahrzeugsitz zurückgezogen wird, wobei die Haltevorrichtung den Fahrzeugsitz freigibt, sobald eine vorbestimmte Kraft überschritten wird.
- Die Haltevorrichtung wirkt hierbei zumindest überwiegend kraftschlüssig. Insbesondere bevorzugt ist ein erster Teil der Haltevorrichtung im gehaltenen Zustand hinter einer Schräge des anderen Teils der Haltevorrichtung in Kontakt, wobei diese Stellung durch eine Federkraft gehalten wird. Das Lösen erfolgt, indem der erste Teil der Haltevorrichtung entlang der Schräge des zweiten Teils der Haltevorrichtung entgegen der Federkraft bewegt wird, wodurch ein (zumindest temporäres) Spannen der Feder erfolgt.
- Insbesondere bevorzugt ist die Kraft zum Betätigen der Haltevorrichtung kleiner als zu ihrem Lösen erforderliche Kraft. Dies kann besonders einfach durch eine geeignete Wahl der Schrägen bewirkt werden.
- Ein derartiger Fahrzeugsitz kann beispielsweise bei einem Personenkraftfahrzeug oder einem Nutzfahrzeug verwendet werden, wobei es sich nicht notwendigerweise um den Fahrersitz handeln muss. Ein derartiger Fahrzeugsitz ist vorzugsweise in einer vorderen Sitzreihe vorgesehen, er kann aber auch in einer mittleren oder hinteren Sitzreihe vorgesehen sein, beispielsweise auch bei einem Van.
- Im Folgenden ist die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen, teilweise unter Bezugnahme auf die Zeichnung, näher erläutert. Es zeigen:
-
1 einen Längsschnitt durch ein Schienenpaar für einen längseinstellbaren Fahrzeugsitz gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel, -
2 einen1 entsprechenden Schnitt, wobei das Schienenpaar unmittelbar vor Erreichen einer Easy-Entry-Stellung dargestellt ist, -
3 einen1 entsprechenden Schnitt, wobei das Schienenpaar in einer arretierten Easy-Entry-Stellung dargestellt ist, -
4 eine perspektivische Darstellung der beiden Schienenpaare gemäß dem ersten bzw. zweiten Ausführungsbeispiel, -
5 einen Schnitt quer durch ein Schienenpaar gemäß dem ersten bzw. zweiten Ausführungsbeispiel zur Verdeutlichung der Funktion der Haltevorrichtung, wobei die Rastplatte in ihrer vollständig entriegelten Stellung dargestellt ist, -
6 eine perspektivische, geschnittene Ansicht durch den Verriegelungsbereich gemäß dem ersten bzw. zweiten Ausführungsbeispiel, -
7 eine schematische Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes mit zwei Schienenpaaren gemäß dem ersten bzw. zweiten Ausführungsbeispiel, -
8a einen Längsschnitt durch ein Schienenpaar für einen längseinstellbaren Fahrzeugsitz gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel, wobei das Schienenpaar in einer verriegelten Benutzungsstellung dargestellt ist, -
8b eine Detailansicht von8a , -
9a einen8a entsprechenden Schnitt, wobei das Schienenpaar vor Erreichen der Easy-Entry-Stellung dargestellt ist, und -
9b eine Detailansicht von9a , -
10a einen8a entsprechenden Schnitt, wobei das Schienenpaar in einer arretierten Easy-Entry-Stellung dargestellt ist, und -
10b eine Detailansicht von10a . - Ein längseinstellbarer Fahrzeugsitz
1 , vorliegend für ein dreitüriges Kraftfahrzeug, weist eine Sitzfläche2 und eine über einen Beschlag auf bekannte Weise neigungseinstellbar mit der Sitzfläche2 verbundene Rückenlehne3 auf. Die Sitzfläche2 weist einen nicht näher dargestellten Sitzunterbau auf, welcher auf beliebige Weise ausgebildet sein kann, beispielsweise auch als Scherengestell mit Höhen- und Neigungseinstellbarkeit. - Der Fahrzeugsitz
1 ist über zwei Schienenpaare10 mit einer Fahrzeugstruktur11 verbunden, wobei die beiden Schienenpaare10 jeweils einander entsprechend ausgebildet sind, so dass im Folgenden nur ein Schienenpaar10 näher beschrieben wird. Der Fahrzeugsitz1 weist einen Längseinsteller mit einem Bügel5 als Bedienelement für den Längseinsteller auf, wobei über den Bügel5 eine das Schienenpaar10 verriegelnde Verriegelungsvorrichtung6 entriegelbar ist, so dass der Fahrzeugsitz1 innerhalb eines Komfortverstellbereichs längseinstellbar ist. Zum Bedienen der Verriegelungsvorrichtung6 ist besagter Bügel5 unten am Fahrzeugsitz1 vorgesehen. Das über den Bügel5 eingeleitete Drehmoment wird über eine Querstange5' auf die an beiden Schienenpaaren10 vorgesehenen Verriegelungsvorrichtungen6 gleichzeitig übertragen. - Ferner weist der Fahrzeugsitz
1 eine Easy-Entry-Funktion auf. Zum Erleichtern des Einsteigens kann mittels Betätigung eines an der Lehnenseite angeordneten Griffs8 die Rückenlehne3 entriegelt und nach vom geschwenkt werden, wobei vorliegend zeitlich etwas versetzt bezüglich des Vorschwenkens der Rückenlehne3 auch die Verriegelungsvorrichtung6 entriegelt wird, so dass der Fahrzeugsitz1 nach vorn verschiebbar ist, vorliegend über den Komfortverstellbereich hinaus. - Hierbei werden, ausgelöst durch eine Betätigung des Griffs
8 , die Beschläge zur Neigungseinstellung der Rückenlehne3 des Fahrzeugsitzes1 entriegelt. Durch die Schwenkbewegung der Rückenlehne3 wird ein Bowdenzug8' betätigt, welcher auf mindestens einer Sitzseite vorgesehen ist. Der Bowdenzug8' , welcher einen auf bekannte Weise ausgebildeten Überhubschutz8" aufweist, ist mit der Verriegelungsvorrichtung6 verbunden, welche beim Vorschwenken der Rückenlehne3 gelöst wird. - Das Schienenpaar
10 weist eine, vorliegend unter Zwischenlage zweier Adapter, mit der Fahrzeugstruktur11 fest verbundene, unten angeordnete, erste Schiene12 und eine mit dem Sitzunterbau verbundene zweite Schiene13 auf. Hierbei ist die erste Schiene12 mit einem an der Fahrzeugstruktur11 anliegenden Boden12a , in welchem Durchbrüche zur Anbindung vorgesehen sind, und zwei nach oben umgebogenen Seiten12b ausgebildet, welche um 180° nach innen umgebogene Randbereiche12c aufweisen. - Die zweite Schiene
13 ist innerhalb der ersten Schiene12 angeordnet, wobei sie einen oben angeordneten ebenen Bereich13a zur Anbindung an den Sitzunterbau, zwei nach unten gebogene Seiten13b und nach außen umgebogene Randbereiche13c aufweist, welche in den Randbereichen12c der ersten Schiene12 angeordnet sind, so dass die erste Schiene12 die zweite Schiene13 umgreift. Um die Reibung zwischen den beiden Schienen12 und13 gering zu halten, sind mehrere Kugeln14 oberhalb und unterhalb auf beiden Seiten der nach außen umgebogenen Randbereiche, d.h. jeweils im seitlichen Bereich des Schienenzwischenraums, unter Einlage von Kugelhaltern angeordnet. - Die zweite Schiene
13 ist für die normale Benutzung des Fahrzeugsitzes1 zwischen durch Endanschläge bestimmten Endpositionen verschiebbar, wobei sie innerhalb eines Komfortverstellbereichs mit Hilfe besagter Verriegelungsvorrichtung6 , wie sie vom Prinzip her in derDE 10 2008 056 683 A1 gezeigt ist, oder alternativ beispielsweise einer Verriegelungsvorrichtung6 wie sie in derEP 1 389 557 B1 gezeigt ist, an verschiedenen Sitzlängspositionen des Fahrzeugsitzes1 lösbar verriegelt werden kann. - Ein Bereich der ersten Schiene
12 (außerhalb des Komfortverstellbereichs) ist jedoch derart ausgebildet, dass die Verriegelungsvorrichtung6 nicht eingreifen kann, so dass in diesem Bereich keine zum Einsitzen eines Insassen geeignete Verriegelung vorgesehen ist. Dieser Bereich ist derart angeordnet, dass der Fahrzeugsitz1 sich in Fahrtrichtung vorn, insbesondere in einer sogenannten Easy-Entry-Stellung, befindet. Der Komfortverstellbereich kann durch einen wegschaltbaren Anschlag begrenzt sein, wie beispielsweise in derDE 10 2008 056 969 B3 beschrieben, deren diesbezüglicher Offenbarungsgehalt ausdrücklich mit einbezogen wird. - Zum Verriegeln von erster Schiene
12 und zweiter Schiene13 sind auf jeder Fahrzeugsitzseite Rastplatten6a vorgesehen, welche jeweils in der Verriegelungsrichtungz in der zweiten Schiene13 beweglich geführt sind und zum Zusammenwirken mit der ersten Schiene12 ausgebildet sind. Jede Rastplatte6a weist einen flachen Grundkörper auf, welcher sich in Sitzlängsrichtungx erstreckt und von welchem auf beiden Längsseiten des Grundkörpers je mehrere Zähne in einer Querrichtungy abstehen. - Die Führung in der zweiten Schiene
13 erfolgt mittels eines Führungsstiftes, welcher in der Verriegelungsrichtungz vom Grundkörper der Rastplatte6a absteht und mit Spiel durch eine Führungsöffnung in der zweiten Schiene13 , vorliegend in deren Oberseite, greift. Die Führungsöffnung ist vorzugsweise mit einem etwas größeren Querschnitt als der Führungsstift ausgebildet, um Spielausgleichsmöglichkeiten zu schaffen. - Eine Zugfeder, die einerseits an der zugeordneten Rastplatte
6a und andererseits an der zweiten Schiene13 eingehängt ist, spannt die Rastplatte6a in Verriegelungsrichtungz gegen die zweite Schiene13 vor. Die Sitzlängsrichtungx , die Querrichtungy und die Verriegelungsrichtungz stehen senkrecht zueinander und bilden ein Koordinatensystem. Jeder Zahn ist vorliegend sowohl in derx-z -Ebene als auch in der x-y-Ebene rechteckförmig profiliert, wobei alle Zähne die gleichen Abmessungen aufweisen. Somit weist jeder Zahn in Sitzlängsrichtungx betrachtet eine vordere Zahnflanke und eine hintere Zahnflanke auf. - Vorliegend ist der Einfachheit halber nur eine Rastplatte
6a dargestellt. Es können aber auch zwei oder mehr Rastplatten6a vorgesehen sein, die dann in Sitzlängsrichtungx hintereinander mit ihrem Grundkörper innerhalb des im wesentlichen U-förmigen Profils der zweiten Schiene13 angeordnet sind, wobei alle vorliegend acht Zähne der Rastplatten6a durch Schlitze in den Seitenwänden der zweiten Schiene13 herausragen. Seitlich der Schlitze sind in den Seitenwänden der zweiten Schiene13 Aussparungen vorgesehen. - Der Materialbereich der Seitenwand zwischen einem Schlitz und einer Aussparung oder einem benachbarten Schlitz sei als Steg bezeichnet. Die Schlitze und die Aussparungen sind rechteckförmig ausgebildet, so dass bei jedem Schlitz die beiden benachbarten Stege (und bei dem in Sitzlängsrichtung
x ersten und letzten Schlitz die Seitenwand der zweiten Schiene13 ) je einen in Verriegelungsrichtungz verlaufenden Rand zur Begrenzung der Schlitze bilden, also einen in Sitzlängsrichtungx vorderen Rand und einen in Sitzlängsrichtungx hinteren Rand. - Die Zähne der Rastplatte
6a sind zum Einfallen in Rasten12d der ersten Schiene12 vorgesehen, wobei die Rasten12d durch Vorsprünge12e der ersten Schiene12 getrennt sind. Die Vorsprünge12e weisen zwei Flanken auf, welche die dazwischen angeordnete Raste12d in Sitzlängsrichtungx begrenzen, wodurch eine vordere Flanke und eine hintere Flanke definiert sind. Unter einem Vorsprung12e soll die Materialpartie, unter einer Raste12d die Lücke im Material verstanden werden. - Die Rasten
12d und Vorsprünge12e sind in wenigstens einer in Sitzlängsrichtungx verlaufenden Reihe, in der Regel in zwei in Querrichtungy gegenüberliegenden Reihen angeordnet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Rasten12d in den nach unten gebogenen Bereichen der Längsränder der ersten Schiene12 ausgebildet, d. h. die halboffenen Rasten12d öffnen sich nach unten, während die Vorsprünge12e zahnartig nach unten ragen. Die Vorsprünge12e verjüngen sich zu ihrem freien Ende hin (also entgegen der Verriegelungsrichtungz ). - Das Entriegeln kann mittels Betätigung des Bügels
5 oder mittels Betätigung des Griffs8 in Verbindung mit einem Vorklappen der Rückenlehne3 erfolgen. In beiden Fällen erfolgt eine Betätigung der Führungsstifte, welche ein Absenken der Rastplatten6a und damit ein Außereingriffbringen der Zähne aus den Rasten12d bewirkt. Dieses Prinzip der Verriegelungsvorrichtung6 ist aus derDE 10 2008 056 683 A1 bekannt. Im entriegelten Zustand ist eine Relativverschiebung der ersten Schiene12 relativ zu der zweiten Schiene13 möglich, wobei die Relativbewegung durch die Endanschläge begrenzt ist. - In Richtung nach vorn, bezogen auf die normale Einbaurichtung des Fahrzeugsitzes
1 und Fahrtrichtung des Fahrzeugs, wird der vordere Endanschlag durch eine Anschlagsfläche12' an einem ersten Vorsprung am Boden12a der fahrzeugstrukturfesten ersten Schiene12 und eine Anschlagsfläche13' an einem zweiten Vorsprung an der sitzfesten zweiten Schiene13 gebildet. - Auf entsprechende Weise, jedoch nicht dargestellt, wird in Richtung nach hinten der hintere Endanschlag durch eine nicht dargestellte Anschlagsfläche an einem zweiten Vorsprung am Boden
12a der fahrzeugstrukturfesten ersten Schiene12 und eine ebenfalls nicht dargestellte Anschlagsfläche an einem zweiten Vorsprung an der sitzfesten zweiten Schiene13 gebildet. - Die Anschlagsflächen
12' ,13' sind vorliegend durch hochgestellte Laschen gebildet, also einstückig mit der entsprechenden Schiene12 ,13 ausgebildet. Natürlich ist beispielsweise auch eine Ausgestaltung mit getrennt ausgebildeten, die Anschläge bildenden Teilen möglich. - Gemäß beiden Ausführungsbeispielen ist ferner eine Haltevorrichtung
20 vorgesehen, welche den Fahrzeugsitz1 in seiner vordersten freigeschwenkten Stellung, also in der (vordersten) Easy-Entry-Stellung festhält und bei Auferlegen einer ausreichend großen Rückstellkraft wieder freigibt. Die Ausführungsbeispiele unterscheiden sich jedoch in Hinblick auf die Ausgestaltung der Haltevorrichtung20 . - Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die
1 bis3 die Haltevorrichtung20 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel näher erläutert. - Die Haltevorrichtung
20 weist einen ersten, mit der ersten Schiene12 fest verbundenen Teil21 und einen zweiten, mit der zweiten Schiene13 fest verbundenen Teil22 auf, welcher dazu geeignet ist, mit dem ersten Teil21 in Eingriff zu gelangen. Der erste Teil21 ist durch ein nietartiges Element aus Kunststoff, vorliegend mittels Ultraschallschweißens an der ersten Schiene12 angebracht und mit einem nach oben in Richtung der zweiten Schiene13 ragenden, abgerundeten, pilzkopfförmigen Vorsprung21a ausgebildet. Der zweite Teil22 wird im Wesentlichen durch einen durch eine Blattfeder aus Metall gebildeten Federarm22a gebildet, der sich etwa in Höhe des Vorsprungs21a parallel zur Schienenlängsrichtung in Fahrtrichtung erstreckt, wobei er einen in Richtung der ersten Schiene12 im Längsschnitt löffelartig gebogenen, vorderen Bereich aufweist, welcher in normaler, unbelasteter Stellung tiefer als der Vorsprung21a angeordnet ist. Der löffelartige Bereich weist am in Fahrtrichtung vorderen Ende einen kleineren Winkel zur Schienenlängsachse auf als am hinteren Ende des Bereichs. Dadurch ist es einfacher, die Haltevorrichtung20 beim Vorfahren des Fahrzeugsitzes1 zu aktivieren als beim Zurückfahren des Fahrzeugsitzes1 zu öffnen. - Wird der Fahrzeugsitz
1 in seine Easy-Entry-Stellung bewegt, so gelangt kurz vor Erreichen der vorderen Endposition der löffelartig gebogene, vordere Bereich des Federarms22a in Anlage an den Vorsprung21a , wie in1 dargestellt. Aufgrund der Krümmung wird das vordere Ende des Federarms22a angehoben, über den Vorsprung21a bewegt (siehe2 ) und gelangt am Ende der Vorwärtsbewegung, wenn der Endanschlag erreicht wird, wieder zumindest annähernd in seine Ausgangsstellung, wobei der löffelartige Bereich hinter dem Vorsprung21a zu liegen kommt. - Das hintere Ende des löffelartigen Bereichs hält clipsartig den Federarm
22a und damit die zweite Schiene13 in ihrer Stellung relativ zur ersten Schiene12 . Wird eine Kraft nach hinten auf den Fahrzeugsitz1 ausgeübt, so wird unter Anhebens des Federarms22a die Haltevorrichtung20 gelöst, sobald die Kraft ausreichend groß ist. - Die erforderliche Kraft zum Lösen der Haltevorrichtung
20 wird bestimmt durch die Blechdicke und Breite des Federarms22a , die Winkelverhältnisse am Ende des löffelartigen Bereichs, insbesondere dem Steigungswinkel in Richtung der Rückseite des löffelartigen Bereichs, sowie die Vorspannung des Federarms. Aufgrund der Materialpaarung Metall-Kunststoff wirkt die Haltevorrichtung20 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen geräuschlos. - Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die
8a bis10b die Haltevorrichtung20 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel näher erläutert. - Die Haltevorrichtung
20 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel wird im Wesentlichen durch einen geeigneten Verlauf eines Randbereichs der ersten Schiene12 als erstem Teil21 und durch die Verriegelungsvorrichtung6 mit ihrer mit nach außen ragenden Zähnen versehenen Rastplatte6a und die dieselbe nach oben ziehende Zugfeder als zweitem Teil22 gebildet. - Hierbei weist die erste Schiene
12 nachfolgend in dem Bereich, in welchem keine Rasten/Vorsprünge ausgebildet sind, eine Schräge21b mit nachfolgend parallel zur Schienenlängsrichtung verlaufendem Rastbereich21c auf, wobei die Tiefe der Rasten12d inz -Richtung vorliegend größer als die des Rastbereichs21c ist, d.h. der Eingriffsweg inz -Richtung der Rastplatte6a in die Rasten12d ist größer als der Eingriffsweg inz -Richtung in den Rastbereich21c . Im Prinzip ist auch eine Ausgestaltung mit einer Tiefe des Rastbereichs21c entsprechend der Tiefe der Rasten12d möglich. - Die Schräge
21b ist relativ zu dem Rastbereich und zur Sitzlängsrichtungx geneigt. Die Neigung weist eine verhältnismäßig kleine Steigung auf, beispielsweise 45°. Die Rasten12d verjüngen sich, wie bereits erwähnt, zu ihrem freien Ende hin, die Randbereiche der Rasten12d sind damit auch relativ zur Sitzlängsrichtungx geneigt, jedoch weist diese Neigung eine verhältnismäßig große Steigung auf, beispielsweise 85° - 89°. Die Neigung der Schräge21b ist somit flacher als die Neigung der Randbereiche der Rasten12d . - Um die Verriegelungsvorrichtung
6 in einem Bereich, in welchem dieselbe normalerweise nicht wirksam ist, als Haltevorrichtung20 zu nutzen, ist vorliegend eine nicht näher dargestellte Zwangssteuerung vorgesehen, welche in Abhängigkeit von der Längsposition des Fahrzeugsitzes1 wirkt. Im Komfortverstellbereich des Fahrzeugsitzes1 ist diese Zwangssteuerung nicht aktiv, d.h. die Rastplatte6a kann bei der Entriegelung nach unten gedrückt werden, vorliegend sowohl im Falle einer Entriegelung durch den Griff8 als auch durch den Bügel5 . - Im Easy-Entry-Bereich, d.h. vor dem Komfortverstellbereich, in welchem keine Rasten
12d vorgesehen sind, wird die Entriegelungskraft durch die Zwangssteuerung ausgekoppelt. Dadurch bewegt sich die Rastplatte6a wieder nach oben und in Anlage an die erste Schiene12 , welche in diesem Bereich einen Rand aufweist, welcher sich parallel zur Schienenlängsachse erstreckt. Kurz vor Erreichen der vordersten Easy-Entry-Stellung, also vor Erreichen des entsprechenden Endanschlags, gelangt die Rastplatte6a an besagte Schräge21b , über welche sie gleitet und in Anlage an den nachfolgenden Rastbereich21c gelangt, im Wesentlichen gleichzeitig mit dem Erreichen des Endanschlags. - Gemäß einer Variante der Zwangssteuerung ist der Fahrzeugsitz
1 derart ausgebildet, dass zum Verschieben des Fahrzeugsitzes1 für ein Einnehmen der Easy-Entry-Stellung der Griff8 festgehalten werden muss. Wird der Griff8 losgelassen, so bewegt sich die Rastplatte6a wieder nach oben. Ist dies der Fall in einem Bereich außerhalb des Komfortverstellbereichs, so bewegt sich die Rastplatte6a wieder nach oben und in Anlage an die erste Schiene12 . Die weitere Funktion entspricht derjenigen, die zuvor beschrieben wurde. - Gemäß einem weiteren, nicht in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel Schienenpaare
10 sind die um 90° gedreht zur Anordnung des ersten Ausführungsbeispiels angeordnet, d.h. die erste Schiene12 ist beispielsweise an einer vertikal verlaufenden Wand der Fahrzeugstruktur angebracht, während die zweite Schiene13 von innen (oder ggf. auch außen) her am Scherengestell (oder ggf. auch einem anderen Sitzunterbau) angebracht ist. Die eigentliche Ausgestaltung und Funktion Haltevorrichtung entspricht jedoch der des ersten oder zweiten Ausführungsbeispiels, so dass hierauf nicht näher eingegangen wird. - Obwohl vorstehend nicht beschrieben, kann für ein Begrenzen des Komfortbereichs nach vom ein Zusatzanschlag vorgesehen sein, welcher im Falle eines Vorklappens der Rückenlehne
3 nach einer Betätigung des Griffs8 weggeschaltet wird, so dass nur bei vorgeklappter Rückenlehne3 der Easy-Entry-Bereich, insbesondere die vorstehend beschriebene mittels der Haltevorrichtung20 gehaltene Easy-Entry-Stellung, eingenommen werden kann. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Sitzfläche
- 3
- Rückenlehne
- 5
- Bügel (Verriegelungsvorrichtung)
- 5'
- Querstange
- 6
- Verriegelungsvorrichtung
- 6a
- Rastplatte
- 8
- Griff
- 8'
- Bowdenzug
- 8"
- Überhubschutz
- 10
- Schienenpaar
- 11
- Fahrzeugstruktur
- 12
- erste Schiene
- 12'
- Anschlagsfläche
- 12a
- Boden
- 12b
- Seite
- 12c
- Randbereich
- 12d
- Raste
- 12e
- Vorsprung
- 13
- zweite Schiene
- 13'
- Anschlagsfläche
- 13a
- ebener Bereich
- 13b
- Seite
- 13c
- Randbereich
- 14
- Kugel
- 20
- Haltevorrichtung
- 21
- erster Teil
- 21a
- Vorsprung
- 21b
- Schräge
- 21c
- Rastbereich
- 22
- zweiter Teil
- 22a
- Federarm
- x
- Sitzlängsrichtung
- y
- Querrichtung
- z
- Verriegelungsrichtung
Claims (6)
- Längseinstellbarer Fahrzeugsitz (1) aufweisend mindestens ein Schienenpaar (10), mit einer strukturfesten ersten Schiene (12), einer in dieser ersten Schiene (12) geführten, mit dem Fahrzeugsitz (1) verbundenen zweiten Schiene (13), eine lösbare Verriegelungsvorrichtung (6) zum lösbaren Verriegeln der Position der ersten Schiene (12) gegenüber der zweiten Schiene (13) innerhalb eines Komfortverstellbereichs des Fahrzeugsitzes (1), und mindestens einen Endanschlag, welcher die Verfahrbarkeit des Schienenpaares (10) in eine Richtung begrenzt, wobei eine von der Verriegelungsvorrichtung (6) unabhängige oder zumindest unabhängig in einem Bereich außerhalb des Komfortverstellbereichs des Fahrzeugsitzes (1) betätigbare Haltevorrichtung (20) vorgesehen ist, welche bei einer Bewegung der zweiten Schiene (13) relativ zu der ersten Schiene (12) in Fahrtrichtung die Schienen (12, 13) arretiert, wobei die Arretierung durch Ausübung einer vorgegebenen, auf den Fahrzeugsitz (1) entgegen der Fahrtrichtung wirkenden Kraft lösbar ist, wobei die Haltevorrichtung (20) einen mit der ersten Schiene (12) fest verbundenen ersten Teil (21) und einen mit der zweiten Schiene (13) fest verbundenen zweiten Teil (22) aufweist, welcher dazu geeignet ist, mit dem ersten Teil (21) in Eingriff zu gelangen, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teil (21) durch ein nietartiges Element aus Kunststoff an der ersten Schiene (12) angebracht und mit einem nach oben in Richtung der zweiten Schiene (13) ragenden, abgerundeten, pilzkopfförmigen Vorsprung (21a) ausgebildet ist, wobei der zweite Teil (22) durch einen durch eine Blattfeder aus Metall gebildeten Federarm (22a) gebildet ist, welcher mit dem Vorsprung (21a) zusammenwirkt.
- Längseinstellbarer Fahrzeugsitz nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (20) zumindest überwiegend kraftschlüssig wirkt. - Längseinstellbarer Fahrzeugsitz nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft zum Aktivieren der Haltevorrichtung (20) kleiner ist als die zu ihrem Lösen erforderliche Kraft. - Längseinstellbarer Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung (20) in einem Bereich wirksam ist, in welchem die Verriegelungsvorrichtung (6) nicht wirksam ist.
- Längseinstellbarer Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teil (21) mittels Ultraschallschweißens an der ersten Schiene (12) angebracht ist.
- Längseinstellbarer Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, dass der Federarm (22a) ein im Längsschnitt löffelartig ausgebildetes, freies Ende aufweist, welches bei Erreichen eines Endanschlags hinter dem Vorsprung (21a) positioniert ist.
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