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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wiederaufbereiten von bei der Herstellung von Filtersträngen der Tabak verarbeitenden Industrie anfallenden, nicht zur Verarbeitung geeigneten, strangförmigen Abschnitten des Filterstrangs.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Wiederaufbereiten von bei der Herstellung von Filtersträngen der Tabak verarbeitenden Industrie anfallenden, nicht zur Verarbeitung geeigneten, strangförmigen Abschnitten des Filterstrangs sowie eine Anordnung zum Herstellen von Filtersträngen der Tabak verarbeitenden Industrie.
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Bei der Herstellung von Filterstäben, insbesondere Acetat-Filterstäben bzw. Filter zur Herstellung von Zigaretten, Zigarillos oder dergleichen fallen große Mengen von so genannten Wastefiltern an. Darunter versteht man solche nicht zur Weiterverarbeitung geeignete Abschnitte von Filtersträngen, beispielsweise Filterstäbe oder Filterstrangsegmente, die bei der Herstellung z. B. durch ungenaue Maschineneinstellung oder ungleichmäßige Materialverteilung anfallen. Zusätzlich zu den Wastefiltern werden durch die Anfahr- und Abfahrprozesse an den jeweiligen Filterstrangmaschinen weitere nicht zur Weiterverarbeitung geeignete Filterabschnitte produziert. Bisher werden die Wastefilter und die beim An- und Abfahren produzierten Filterabschnitte, also der gesamte Ausschuss, gesammelt und anschließend einer kontrollierten Entsorgung außerhalb der Fabrik zugeführt. Die bisherige Praxis weist jedoch erhebliche Nachteile auf. Der Ausschuss weist ein großes Volumen bei geringem Gewicht auf, was zu hohen Sammel- und Transportkosten führt. Des Weiteren entstehen hohe Entsorgungskosten, da der Ausschuss üblicherweise Zusätze wie z. B. Triacetin enthält. Das führt dazu, dass der belastete Ausschuss einer gesonderten Entsorgung bzw. Behandlung zugeführt werden muss.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur effektiven Nutzung des bei der Herstellung von Filtersträngen anfallenden Ausschusses vorzuschlagen. Die Aufgabe besteht weiterhin darin, eine entsprechende Vorrichtung sowie eine Anordnung zum Wiederaufbereiten des Ausschusses vorzuschlagen.
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Die Aufgabe wird durch das eingangs genannte Verfahren dem den folgenden Schritte gelöst: Sammeln der Abschnitte, Verdichten der gesammelten Abschnitte, Bilden von Pellets gewünschter Länge, und Granulieren der Pellets zu einer bei der Herstellung von Filtersträngen verarbeitbaren Größe. Unter dem Begriff „Abschnitte” werden alle Varianten von bei der Herstellung von Filtersträngen anfallendem Ausschuss zusammengefasst, nämlich insbesondere auch die weiter oben erwähnten Wastefilter und die beim An- und Abfahren produzierten Filterabschnitte. Unter Pellets versteht man aus zerkleinerten (Endlos-)Strängen gebildete, verdichtete Teilchen gewünschter Länge, in vorliegendem Fall aus Filtermaterial, wobei es sich primär bei dem Filtermaterial um reines Filtertow zur Bildung so genannter weißer Filter oder um Filtertow, das durch Additive, Geschmacksstoffe oder dergleichen in Form von Granulat, Flüssigkeit oder dergleichen angereichert ist, handelt. Durch das Verdichten und Pelletieren werden die aus dem Produktionsprozess ausgeschleusten Abschnitte platzsparend und kostengünstig für eine weitere Behandlungsstufe vorbereitet. Durch das Granulieren der Pellets zu einer in der Filterstrangherstellung verarbeitbaren Größe kann das recycelte Granulat wieder in den Prozess der Filterstrangherstellung als Füllmaterial zurückgeführt werden. Dadurch entfallen zum einen die hohen Sammel- und Transportkosten. Zum anderen kann durch das Beimischen des recycelten Granulats der Filtertowanteil in dem Filterstrang reduziert werden, was die Filterherstellung günstiger macht. Selbst wenn die Pellets und/oder das erzeugte Granulat nicht weiter verarbeitet werden, kann das Volumen des Ausschusses dadurch deutlich reduziert werden, so dass die Transport- und/oder Entsorgungskosten deutlich reduziert werden.
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Vorzugsweise werden Abschnitte, die aus mit Umhüllungspapier umwickeltem Filtermaterial bestehen und über den gesamten Querschnitt des Filterstrangs von diesem abgetrennt wurden, wiederaufbereitet, wobei aus den Abschnitten endlose Stränge geformt und diese anschließend zu den Pellets zerkleinert werden. Dadurch wird eine effektive Nutzung des Ausschusses erreicht.
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Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Pellets vor dem Granulieren getrocknet und/oder gekühlt werden. Dadurch ist einerseits der Granulierprozess vereinfacht. Andererseits kann das recycelte Granulat unmittelbar und direkt in den Herstellungsprozess der Filterstränge eingeschleust werden.
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Vorteilhafterweise wird das Umhüllungspapier vor dem Verdichten und Pelletieren der Abschnitte von dem Filtermaterial separiert, so dass nur das Filtermaterial pelletiert und granuliert wird. Durch diesen Abscheideprozess wird nur reines Filtertow bzw. Filtertow, das durch Additive, Geschmacksstoffe oder dergleichen in Form von Granulat, Flüssigkeit oder dergleichen angereichert ist, wieder in den Herstellungsprozess der Filterstränge zurückgeführt.
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Das bisher beschriebene, erfindungsgemäße Verfahren ist ein eigenständiges Recycling-Verfahren, das direkt am Standort der Filterherstellung oder an anderen Standorten unabhängig von der Filterherstellung ausgeführt werden kann.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist aber dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren zum Wiederaufbereiten der Abschnitte Bestandteil eines Verfahrens zur Herstellung von Filtersträngen der Tabak verarbeitenden Industrie mit den Schritten: Bilden eines Filtermaterialstrangs aus einem ersten, aus Filtertow bestehenden Filtermaterial sowie mindestens einem zweiten, aus Granulat bestehenden Filtermaterial, Formen des Filtermaterialstrangs zu dem zylindrischen Filterstrang sowie Schneiden des Filterstrangs in einzelne Abschnitte, ist. Das aus den Abschnitten wiederaufbereitete Filtermaterial kann sowohl in einen Prozess, in dem endlose Fasern verarbeitet werden, als auch in einen Prozess, in dem endliche Fasern verarbeitet werden, beispielsweise in den bekannten Turmalin-Prozeß, zurückgeführt werden. Mit dieser Ausführungsform ist das Recycling-Verfahren unmittelbar in den Herstellungsprozess für Filterstränge eingebunden, so dass eine direkte und kostengünstige Wiederverarbeitung bereits ausgeschleuster Abschnitte ohne Zwischenlagerung und Zwischentransport gewährleistet ist.
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Vorteilhafterweise ist das erfindungsgemäße Recycling-Verfahren besonders dann effektiv, wenn der Filtermaterialstrang durch Aufschauern von endlichen, aus Filtertow bestehenden Fasern als erstem Filtermaterial sowie von Granulat als zweitem Filtermaterial auf einem Saugstrangförderer gebildet wird. Durch das Beimischen des Granulats in einen aus endlichen Fasern gebildeten Filtermaterialstrang, wie es z. B. im Turmalin-Prozeß erfolgt, kann eine besonders gute Verteilung und vor allem ein hoher Anteil des Granulat, also eine hohe Granulatbeladung erreicht werden, wodurch der Faseranteil des eigentlichen und originären Filtertows reduziert werden kann.
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Für den Fall, dass in der Filterstrangmaschine Filterstränge aus Filtertow, das durch Additive, Geschmacksstoffe oder dergleichen in Form von Granulat, Flüssigkeit oder dergleichen, angereichert wird, hergestellt werden, ist es besonders vorteilhaft, dass die Zusammensetzung des wiederaufbereiteten Granulats bezüglich der jeweiligen Anteile der Filtermaterialien gemessen wird. Dadurch kann die Rückführung des recycelten Granulats derart gesteuert werden, dass sich die tatsächliche Zusammensetzung des bereits mit Zusätzen versehenen Filterstrangs durch die Zugabe des recycelten Granulats nicht ändert. Anders ausgedrückt schafft die Messung der Zusammensetzung des Granulats die Voraussetzung dafür, dass auch Zusätze enthaltenes, wieder aufbereitetes Granulat zurückgeführt werden kann, ohne die gewünschte Zusammensetzung des herzustellenden Filterstrangs zu verändern. Wenn bekannt ist, welche Zusammensetzung das recycelte Material aufweist, kann dieses dann dosiert dem eigentlichen Herstellungsprozess zugeführt werden.
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Die Aufgabe wird auch durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass eine Einrichtung zum Verdichten der gesammelten Abschnitte, eine Einrichtung zum Bilden von Pellets gewünschter Länge sowie eine Einrichtung zum Granulieren der Pellets zu einer bei der Herstellung von Filtersträngen verarbeitbaren Größe vorgesehen ist. Die Aufgabe wird auch durch eine Anordnung mit den eingangs genannten Merkmalen dadurch gelöst, dass die Anordnung mindestens eine Filterstrangmaschine sowie eine Vorrichtung zum Wiederaufbereiten nach Anspruch 10 umfasst, wobei die Filterstrangmaschine und die Vorrichtung zum Wiederaufbereiten zur Bildung einer direkten Rückführung des wiederaufbereiteten Granulats an die Filterstrangmaschine miteinander verbunden und an eine gemeinsame Steuerung angeschlossen sind. Die sich aus der erfindungsgemäßen Vorrichtung und der erfindungsgemäßen Anordnung ergebenden Vorteile wurden ausführlich im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben, weshalb zur Vermeidung von Wiederholungen auf die entsprechenden Passagen verwiesen wird.
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Weitere zweckmäßige und/oder vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung. Das erfindungsgemäße Verfahren sowie besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
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1 eine schematische Darstellung des Materialflusses zwischen den einzelnen Bearbeitungsstationen in den einzelnen Verfahrensschritten.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wiederaufbereiten von bei der Herstellung von Filtersträngen der Tabak verarbeitenden Industrie anfallenden, nicht zur Verarbeitung geeigneten, strangförmigen Abschnitten des Filterstrangs sowie eine Vorrichtung und eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens. Das Verfahren sowie die Vorrichtung und die Anordnung können jedoch in gleicher Weise zur Wiederaufbereitung von anderen Produkten der Tabak verarbeitenden Industrie, beispielsweise von Abschnitten des Tabakstrangs, also den Tabakstöcken, fertigen Zigaretten, Tabakfiltern und dergleichen eingesetzt werden. Beschrieben wird die Erfindung jedoch anhand von Abschnitten des Filterstrangs.
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Üblicherweise werden die Filterstränge aus mit Umhüllungspapier umwickeltem Filtermaterial gebildet. Das Umhüllungspapier gibt dem Filterstrang Stabilität, z. B. um den Filterstrang insbesondere einem Schneidprozess zur Bildung einzelner Filterstäbe unterziehen zu können. Auf das Umhüllungspapier kann unter Umständen auch verzichtet werden, wenn das strangförmige Filtermaterial anderweitig stabilisiert wird, z. B. durch Anschmelzen der Oberfläche oder dergleichen, so dass ein Trenn- bzw. Schneidprozess an dem Filterstrang durchführbar ist. Im Folgenden wird die Erfindung anhand von wieder aufzubereitenden Abschnitten beschrieben, die aus mit Umhüllungspapier umwickeltem Filtermaterial bestehen.
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Dazu bedarf es einer Vorrichtung 10, die eine Einrichtung 11 zum Verdichten gesammelter Abschnitte, eine Einrichtung 12 zum Bilden von Pellets gewünschter Länge sowie eine Einrichtung 13 zum Granulieren der Pellets zu einer bei der Herstellung von Filtersträngen verarbeitbaren Größe umfasst. Als Einrichtung 11 zum Verdichten und Einrichtung 12 zum Bilden der Pellets aus mit Umhüllungspapier umwickelten Filtermaterialien kann erfindungsgemäß eine die Verfahrensschritte Verdichten und Pelletieren kombinierende Pelletierpresse oder dergleichen verwendet werden. Solche Pelletierpressen weisen mehrere Walzen auf, die die gesammelten Abschnitte durch eine Loch-Matrize drücken und dabei verdichtete (Endlos-)Stränge aus den wieder aufzubereitenden Abschnitten bilden. Beim Austritt aus der Matrize werden die Endlosstränge zu Pellets geformt, z. B. durch Abschaben von der ausgangsseitigen Matrizenfläche, durch Schneiden, durch Kratzen oder dergleichen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 ist durch die Einrichtung und Anpassung der Verdichtungs- und Pelletierwerkzeuge besonders für das Pelletieren der aus umhülltem Filtermaterial bestehenden Abschnitte geeignet. Je nach gewünschter Pelletgröße können die Öffnungen der Matrize im Durchmesser und/oder in der Form angepasst werden. Beispielsweise können die Pellets eine Länge von 10 mm aufweisen. Die Pellets können jedoch auch kürzer oder länger sein. Die Einrichtung 13 zum Granulieren ist ebenfalls auf die zu granulierenden Abschnitte aus Filtermaterial oder umwickeltem Filtermaterial ausgebildet und eingerichtet. Beispielsweise kann ein Granulat mittels eines so genannten Granulierstuhls mit einem Durchmesser von 0,2 mm oder kleiner erzeugt werden.
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Im Folgenden werden weitere Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 beschrieben, die jeweils für sich oder in Kombination miteinander realisiert sein können. Der Vorrichtung 10 können die wieder aufzubereitenden Abschnitte direkt zugeführt werden. Alternativ kann vor der Einrichtung 11 zum Verdichten eine Sammelstation 16 vorgesehen sein. Beispielsweise kann der Vorrichtung 10 zum Wiederaufbereiten eine Einrichtung 14 zum Trocknen und/oder Kühlen der mittels der Einrichtung 12 produzierten Pellets zugeordnet sein. Diese Einrichtung 14 ist vorzugsweise in Richtung des Materialflusses, der in der 1 durch die Pfeile angedeutet ist, zwischen der Einrichtung 12 zum Bilden der Pellets und der Einrichtung 13 zum Granulieren angeordnet. Die Vorrichtung 10 kann weiterhin eine Einrichtung 15 zum Separieren des Umhüllungspapiers vom Filtermaterial aufweisen, die dann vor der Einrichtung 11 zum Verdichten angeordnet ist. Nicht gezeigt sind Ausführungsformen, in denen die Vorrichtung 10 eine Entleerstation zum Entleeren der z. B. in so genannten „Bigbags” gesammelten Abschnitte und/oder ein Rührwerksbehälter umfasst. Sowohl die Entleerstation als auch der Rührwerksbehälter sind als Option in Materialflussrichtung vor der Einrichtung 11 zum Verdichten angeordnet. Des Weiteren kann in Materialflussrichtung hinter der Einrichtung 13 zum Granulieren eine Siebvorrichtung für das erzeugte Granulat angeordnet sein.
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Die Vorrichtung 10 kann als so genannte „stand-alone”-Vorrichtung vorgesehen sein, also auch außerhalb von Betrieben der Tabak verarbeitenden Industrie stehen. Bevorzugt ist die Vorrichtung 10 jedoch Bestandteil einer Anordnung 17, die aus einer Vorrichtung 10 zum Wiederaufbereiten der Abschnitte und mindestens einer Filterstrangmaschine 18 gebildet ist. Die einzelnen Komponenten der Anordnung 17 können ortsnah zueinander positioniert sein, so dass die Zuführung aus der Filterstrangmaschine 18 ausgeschleuster Abschnitte an die Vorrichtung 10 sowie eine direkte Rückführung des wiederaufbereiteten Granulats aus der Vorrichtung 10 zurück an die Filterstrangmaschine 18 realisierbar ist. Bevorzugt sind die Vorrichtung 10 und die Filterstrangmaschine 18 dazu miteinander verbunden und an eine gemeinsame, nicht explizit dargestellte Steuerung angeschlossen.
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Die Anordnung 17 kann als offenes oder geschlossenes System ausgebildet sein. In einem geschlossenen System werden nur die aus der oder jeder der Anordnung 17 zugehörigen Filterstrangmaschine 18 ausgeschleusten Abschnitte, vornehmlich von einem zylindrischen Strang über den gesamten Querschnitt abgetrennte und mit Umhüllungspapier umwickelte Filtermaterialabschnitte, gesammelt, wiederaufbereitet und unmittelbar der oder jeder Filterstrangmaschine 18 zugeführt. Vorzugsweise ist die Anordnung jedoch ein offenes System, bei dem sowohl die Vorrichtung 10 als auch die Filterstrangmaschine 18 zusätzlich Zugänge zum Zuführen von an anderen Maschinen oder Vorrichtungen ausgeschleusten Abschnitten, Materialresten und dergleichen einerseits und zum Zuführen von weiteren Additiven, Komponenten und dergleichen andererseits und/oder zusätzliche Abgänge zum Ausschleusen z. B. von Teilströmen des wiederaufbereiteten Granulats, separierter Bestandteile aus einem Materialstrom und dergleichen, aufweisen kann.
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Der Vorrichtung 10 zum Wiederaufbereiten und/oder der Anordnung 17 kann ein Messmittel 19 zur Bestimmung der Zusammensetzung des wiederaufbereiteten Granulats zugeordnet sein. Dieses Messmittel 19 ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn die wieder aufzubereitenden Abschnitte nicht nur Filtertow sondern auch noch andere Additive, Granulate, Tabakreste oder dergleichen enthalten. Die vom Messmittel 19 erhaltenen Informationen können dann von der Steuerung zum Dosieren des wiederaufbereiteten Granulats in den Herstellungsprozess verwendet werden, um eine homogene Filterstrangherstellung zu gewährleisten.
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Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand der 1 näher erläutert: Die zur Wiederaufbereitung aus Produktionsmaschinen der Tabak verarbeitenden Industrie ausgeschleusten Produkte, insbesondere aus Filterstrangmaschinen ausgeschleuste, nicht zur Verarbeitung geeignete, strangförmige Abschnitte, die von dem Filterstrang über den gesamten Querschnitt abgetrennt wurden und aus mit Umhüllungspapier umwickeltem Filtermaterial bestehen, werden gesammelt und anschließend verdichtet. Nach dem oder beim Verdichten werden aus den gesammelten Abschnitten so genannte Pellets einer gewünschten Länge, z. B. ca. 10 mm, gebildet. Die Pellets wiederum werden zu einer bei der Herstellung von Filtersträngen verarbeitbaren Größe, z. B. 0,1 bis 0,2 mm im Durchmesser, granuliert.
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Zur Bildung der Pellets werden die Abschnitte durch ein mit Öffnungen versehenes Element, beispielsweise eine Loch-Matrize- gepresst, so dass endlose Stränge geformt werden. Diese Stränge werden beim Austritt aus der Loch-Matrize zu den Pellets zerkleinert, indem sie z. B. durch rotierende Schaber oder dergleichen abgestreift oder auf andere übliche Weise aus den Strängen gebildet werden. Optional können die Pellets dann vor dem Granulieren getrocknet und/oder gekühlt werden. Dazu werden die Pellets dann z. B. auf einer Kühlstrecke oder einem Trocknungsband entsprechend behandelt. Für den Fall, dass die Abschnitte neben den Filtermaterialien, nämlich z. B. Filtertow, Aktivkohle, Geschmacksstoffe, Granulate oder dergleichen, auch Umhüllungspapier aufweisen, kann es sinnvoll sein, das Umhüllungspapier vor dem Verdichten und Pelletieren von dem Filtermaterial zu separieren. Dazu können die Abschnitte bzw. die daraus gebildete Masse z. B. üblichen Abscheideeinrichtungen zugeführt werden. Das gewonnene Filtermaterial kann dann in einem Materialstrom MFilter der Einrichtung 11 zum Verdichten zugeführt werden. Das abgeschiedene Umhüllungspapier kann in einem Materialstrom MPapier ausgeschleust und einer anderen Weiterverarbeitungsstation zugeführt werden.
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Wie weiter oben bereits erwähnt, ist das „Recycling-Verfahren” vorzugsweise in die Filterstrangherstellung eingebunden. In einer Filterstrangmaschine 18 oder mehreren Filterstrangmaschinen 18 werden Filterstränge und anschließend Filterstäbe produziert. Nicht zur Verarbeitung geeignete Abschnitte werden aus der oder jeder Filterstrangmaschine 18 in einem Materialstrom MAusschuss ausgeschleust und gesammelt, beispielsweise in der Sammelstation 16. Über die Sammelstation 16 werden die Abschnitte in der dargestellten Verfahrensweise erst der Einrichtung 11 zum Verdichten und dann der Einrichtung 12 zum Pelletieren zugeführt. Die Pellets werden danach der Einrichtung 14 zum Trocknen und/oder Kühlen und anschließend der Einrichtung 13 zum Granulieren zugeführt. Das erzeugte Granulat wird dann in einem Materialstrom MGranulat entweder ausgeschleust und gesammelt oder direkt zurück an die oder jede Filterstrangmaschine 18 geführt.
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Wenn das wiederaufbereitete Granulat direkt an die oder jede Filterstrangmaschine 18 zurück geführt wird, besteht die Möglichkeit, die Zusammensetzung des Granulats bezüglich der jeweiligen Anteile der Filtermaterialien zu messen. Dazu wird der Materialstrom MGranulat dem Messmittel 19 zugeführt. Die Informationen über die Zusammensetzung, beispielweise die Konzentration und/oder die Beladung des Filtertows mit Additiven, Granulaten oder dergleichen, kann dann an die Steuerung zur Regelung bzw. Dosierung des wiederaufbereiteten Granulats in die Filterstrangherstellung verwendet werden. Eine weitere Option besteht darin, dem wiederaufbereiteten Granulat, also dem Materialstrom MGranulat vor dem Rückführen in die Filterstrangmaschine 18 weitere Zusatzstoffe, also z. B. Geschmacksstoffe, Additive, zusätzliche Granulate oder dergleichen, zuzuführen.
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Der Filterstrangmaschine 18 wird ein erstes Filtermaterial, nämlich Filtertow, in einem Materialstrom MTow zugeführt. Des Weiteren kann der Filterstrangmaschine 18 mindestens ein weiteres Filtermaterial, nämlich z. B. Aktivkohle, Granulat oder dergleichen, in einem Materialstrom MZusatz zugeführt werden. Aus den Filtermaterialien wird ein Filtermaterialstrang gebildet, der dann in der Filterstrangmaschine 18 getrimmt und zu einem zylindrischen Filterstrang geformt wird. Dieser Filterstrang wird dann in einzelne Abschnitte, die Filterstäbe zerteilt, die die Filterstrangmaschine 18 als Materialstrom MFilter verlassen. Besonders geeignet ist das „Recycling-Verfahren” im Zusammenhang mit dem so genannten Turmalin-Prozess, bei dem das Filtertow als endliche Faser verarbeitet wird. Das Filtertow und die Zusätze, Additive und dergleichen werden dabei auf einem Saugstrangförderer aufgeschauert. Durch die endlichen Fasern wird eine Verteilung in alle Raumrichtungen erreicht, wodurch eine verbesserte Beladung mit den Additiven, Zusätzen und dergleichen erreicht wird. Das wiederaufbereitete Granulat dient dann bei der Filterstrangherstellung als Füllstoff, wodurch der Anteil an dem Filtertow gesenkt werden kann, was zu einer günstigen Filterherstellung führt.
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Das Verfahren kann in einem geschlossenen System ablaufen. In der 1 ist ein offenes System gezeigt. Bei der dargestellten Ausführungsform kann auch recycelfähiges Material aus anderen Maschinen und sogar an anderen Standorten gesammelt und in einem Materialstrom Mextern der Sammelstation 16 zugeführt werden. Das wiederaufbereitete Granulat kann auch gesammelt und an andere Produktionsstandorte transportiert oder anderweitig weiter verarbeitet werden, also ohne direkte Rückführung an die Filterstrangmaschine 18. Der Einrichtung 11 zum Verdichten kann ebenfalls in einem Materialstrom Mextern zusätzliches und recycelfähiges Material, insbesondere auch Tabakreste, Filter, Zigaretten oder dergleichen zugeführt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren wurde im Zusammenhang mit dem Wiederaufbereiten von Filterstrangabschnitten beschrieben. Es ist jedoch in gleicher Weise als Recyclingverfahren für andere Produkte der Tabak verarbeitenden Industrie anwendbar.