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Die Erfindung bezieht sich auf einen gewerblichen Kühlschrank, dessen vertikale Zugriffsöffnung durch mindestens zwei jeweils in einer vertikalen Ebene versetzt zueinander stehende transparente Türelemente verschlossen ist.
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Unter einem Kühlschrank ist vorliegend sowohl ein auf Temperaturen unter 0°C kühlender Tiefkühlschrank als auch ein auf Temperaturen über 0°C kühlender Kühlschrank zu verstehen. Für beengte Platzverhältnisse weisen gewerbliche Kühlschränke zwei transparente verschiebbare Türelemente auf, die jeweils nur wechselseitig geöffnet werden können. Insbesondere beim Befüllen des Kühlschranks mit neuer Ware ist es jedoch nachteilig, dass jeweils nur eine der beiden tiefenmäßig zueinander versetzt angeordneten Türelemente in einer Öffnungsposition stehen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, einen gewerblichen Kühlschrank für beengte Platzverhältnisse zu schaffen, der einfach und effektiv befüllt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Kühlschrank mit den Merkmalen des Patentanspruches 1.
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Der erfindungsgemäße Kühlschrank weist einen von einem Schrankkörper umgebenen Kühlraum auf, in dem von vorne zugängliche Regalböden angeordnet sein können. Die in einer Vertikalebene liegende Zugriffsöffnung des Schrankkörpers wird durch zwei jeweils ebenfalls in einer Vertikalebene liegende und tiefenmäßig versetzt zueinander angeordnete transparente Türelemente verschlossen. Jedes Türelement ist jeweils an einem Schieberahmen gelagert, und im Verhältnis zu dem Schieberahmen um eine vertikale Achse schwenkbar an dem Schieberahmen befestigt. Der Schieberahmen ist in Querrichtung in der Zugriffsöffnung verschiebbar an einer feststehenden Laufschiene des Schrankkörpers gelagert. Das Türelement kann also im Verhältnis zu dem Schieberahmen jeweils geschwenkt werden und kann alternativ zusammen mit dem Schieberahmen im Verhältnis zu der Laufschiene beziehungsweise dem Schrankkörper in der Zugriffsöffnung seitlich verschoben werden.
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Eine Sperranordnung fixiert das Türelement in der Verkaufskonstellation unschwenkbar an dem Schieberahmen, wobei der Schieberahmen an der Laufschiene frei verschiebbar ist. In der Verkaufskonstellation ist das Türelement also ausschließlich verschiebbar, nicht jedoch schwenkbar. In der Befüllungskonstellation fixiert die Sperranordnung den Schieberahmen unverschiebbar an der Laufschiene, und zwar in der Schließposition des Schieberahmens, wobei das Türelement im Verhältnis zu dem Schieberahmen schwenkbar ist, da die Schwenkbarkeit des Türelements durch die Sperranordnung freigegeben ist.
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Das Türelement ist also alternativ in seiner Verkaufskonstellation eine Schiebetür und in seiner Befüllungskonstellation eine Schwenktür. Der Kühlschrank ist für beengte Platzverhältnisse geeignet, da in der Verkaufskonstellation die Türelemente verschiebbar sind. Zur Erleichterung der Befüllung des Kühlraumes mit neuer und/oder frischer Ware können die Schieberahmen in ihrer Schließposition unverschiebbar fixiert werden und die Schwenkfunktion der Türelemente freigegeben werden. Auf diese Weise lässt sich die Zugriffsöffnung vollständig öffnen, so dass das Befüllen mit neuer Ware erleichtert ist. Die Sperranordnung ist so konzipiert, dass stets nur die Befüllungskonstellation oder die Verkaufskonstellation eingestellt werden kann.
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Vorzugsweise weist die Sperranordnung eine Türelement-Hubvorrichtung auf, durch die das vertikal anhebbare bzw. absenkbare Türelement zur Freigabe der Schwenkfunktion angehoben bzw. zur Freigabe der Schiebefunktion abgesenkt wird. Durch das Anheben des Türelements können Haltemittel, Sperrmittel und Führungsmittel derart geöffnet bzw. geschlossen werden, dass hierdurch die Schwenkfunktion freigegeben und die Schiebefunktion blockiert wird, bzw. die Schwenkfunktion blockiert und die Schiebefunktion freigegeben wird. Insbesondere bietet das Anheben des Türelements die Möglichkeit, ein Führungselement am unteren Ende des Türelements aus einem entsprechenden Längs-Führungsprofil des Schrankkörpers herauszuheben. Gleichzeitig kann das Türelement an seiner Oberseite aus entsprechenden Haltestrukturen des Schieberahmens herausgehoben werden, wodurch auch an der Oberseite des Türelements die Schwenkfunktion freigegeben wird. Mit Hilfe der Türelement-Hubvorrichtung können mit einer einzigen Aktion eine Vielzahl von Haltemitteln, Sperrmitteln und Führungsmitteln geöffnet bzw. geschlossen werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Sperranordnung mindestens ein separates Schieberahmen-Sperrelement auf, durch das der Schieberahmen bei freigegebener Schwenkfunktion unverschiebbar an der Laufschiene fixiert ist. Das Sperrelement ist separat von der Hubvorrichtung vorgesehen. Besonders bevorzugt ist die Sperranordnung derart konzipiert, dass beim Umschalten in die Schwenkfunktion zuerst das Schieberahmen-Sperrelement in die Sperrfunktion gelangt, bevor die Hubvorrichtung das Türelement anhebt und die Schwenkfunktion freigibt. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass der Schieberahmen und das Türelement in der Schieberahmen-Schließposition bereits fixiert sind, bevor die Schwenkbarkeit des Türelements freigegeben wird. Hierdurch wird die Bedienungssicherheit erhöht.
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Vorzugsweise ist jedem Türelement eine Vorspanneinrichtung mit einem
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Federelement zugeordnet, die an dem Schieberahmen verankert ist, wobei das Türelement durch das Federelement nach oben vorgespannt ist. Das transparente Türelement weist in der Regel mindestens eine, bei einem Tiefkühlschrank mindestens zwei Glasscheiben auf, so dass das Türelement in aller Regel ein Gewicht von weit mehr als 20 kg hat. Wenn die Hubvorrichtung das gesamte Eigengewicht des Türelements anheben müsste, wäre hierfür bei manueller Betätigung viel Kraft und/oder eine größere Getriebeuntersetzung der Sperranordnung erforderlich. Die vertikale Vorspanneinrichtung spannt das Türelement im Verhältnis zu dem Schieberahmen nach oben vor, so dass hierdurch der größte Teil des Eigengewichts des Türelements bereits kompensiert wird. Das Türelement kann beispielsweise so eingestellt werden, dass das durch die Hubvorrichtung zu hebende Hubgewicht nur noch im einstelligen Kilogrammbereich liegt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Vorspanneinrichtung eine hohlzylindrische Traghülse in der Schwenkachse des Türelements auf, wobei die Traghülse mit ihrem oberen Ende an dem Schieberahmen fixiert ist und an ihrem unteren Ende das Federelement stützt, das mit seinem oberen Ende das Türelement abstürzt. In dem Zylinderraum der Traghülse können andere Mittel angeordnet werden, beispielsweise eine Schubstange und/oder elektrische Leitungen. Durch die gefederte Aufhängung des Türelements an seinem oberen Ende entfällt die Notwendigkeit, den Schieberahmen auch an dem unteren Ende des Türelements vorzusehen. Hierdurch wird die Konstruktion des Schieberahmens erheblich vereinfacht.
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Vorzugsweise ist das Schieberahmen-Sperrelement eine an dem Türelement in seiner Schwenkachse angeordnete Schubstange, die in der Schwenkfunktion in eine entsprechende Schubstangen-Öffnung der Laufschiene eingreift. Die Schubstange ist also in dem Türelement vertikal verschiebbar geführt und definiert die Drehachse des Türelements. Die Schubstange kann, muss jedoch nicht, ständig in einer entsprechenden Gelenköffnung des Schieberahmens sitzen. Zur Herstellung der Schwenkfunktion wird die Schubstange bevorzugt nach oben geschoben, um in die Schubstangen-Öffnung der Laufschiene einzugreifen. Bevorzugt ist die Schubstange innerhalb des Zylinderraums der Traghülse angeordnet.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Sperranordnung ein einziges mechanisches Schaltelement auf, durch das sowohl die Türelement-Hubvorrichtung als auch das Schieberahmen-Sperrelement synchron zwischen der Schiebefunktions-Position und der Schwenkfunktions-Position geschaltet bzw. bewegt wird. Mit einer einzigen manuellen Betätigung der Sperranordnung werden also alle Mittel, die zum Umschalten zwischen der Schiebefunktion und der Schwenkfunktion betätigt werden müssen, in ihre entsprechende Position bewegt. Hierdurch wird die Bedienung so einfach wie möglich gehalten.
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Vorzugsweise ist jeder Schieberahmen jeweils an zwei Laufwagen aufgehängt, die in der schrankkörperseitigen Laufschiene verschiebbar gelagert sind. Die Laufwagen weisen Wälzkörper auf, beispielsweise Räder, die einen besonders leichtgängigen Lauf der Laufwagen in der Laufschiene sicherstellen.
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Besonders bevorzugt weist die Laufschiene einen Längsschlitz auf, durch den ein vertikaler Verbindungsstift des Laufwagens nach unten hindurchragt, wobei an dem Verbindungsstift der Schieberahmen aufgehängt ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist das Türelement untenseitig mindestens ein Führungselement auf, das horizontal und in Querrichtung beweglich in einem korrespondierenden Führungsprofil des Schrankkörpers geführt ist. Das Führungselement bildet zusammen mit dem Führungsprofil eine einfache Querführung, wobei auf Wälzkörper verzichtet werden kann, da eine vertikale Abstützung durch das Führungselement nicht erfolgt. Hierdurch wird eine wirksame und einfache untere Führung des Schieberahmens realisiert. Die vertikale Abstützung erfolgt durch die obenseitige Führung.
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Vorzugsweise ist eine auf den Schieberahmen wirkende Rückstell-Anordnung vorgesehen, der den Schieberahmen in seine Schließposition zieht. Das die Rückstellkraft generierende Element kann eine Feder oder ein Gewicht sein. Durch Rücksteil-Anordnung ist zum einen eine einfache Bedienung für den Ware aus dem Kühlraum entnehmenden Kunden sichergestellt, da er das Türelement nach dem Öffnen nicht selbst wieder schließen muss. Zum anderen wird sichergestellt, dass der Schieberahmen während des Umschaltens zwischen der Schiebefunktion und der Schwenkfunktion, also während der Betätigung der Sperranordnung, zuverlässig in der Schließposition steht und verbleibt. Dies ist deshalb wichtig, weil nur in der Schließposition des Schieberahmens die Umschaltung zwischen der Schiebefunktion und der Schwenkfunktion zulässig ist.
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Vorzugsweise sind die den beiden Schieberahmen zugeordneten Laufschienen tiefenmäßig versetzt zueinander angeordnet, so dass die beiden Schieberahmen bzw. die beiden Türelemente voreinander geschoben und auf diese Weise zur Deckung gebracht werden können.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung sind der Schieberahmen und das Türelement jeweils als im Querschnitt C-förmige Profilkörper ausgebildet, die gegensinnig zueinander angeordnet sind. Die beiden Profilkörper greifen in der Schiebefunktion derart ineinander, dass sich zusammengesetzt ein S-förmiger Querschnitt ergibt. Auf diese Weise wird mit einfachen Profilen eine kompakte Konstruktion realisiert.
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Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines Kühlschranks mit einer ersten Ausführungsform einer Türanordnung mit zwei Türelementen,
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2 einen Längsschnitt des linken oberen Eckbereichs der Türanordnung der 1,
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3 einen Längsschnitt des linken unteren Eckbereichs der Türanordnung der 1,
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4 einen Querschnitt des linken oberen Eckbereichs der Türanordnung der 1,
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5 eine perspektivische Darstellung eines Kühlschranks mit einer zweiten Ausführungsform einer Türanordnung mit zwei Türelementen,
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6 einen Längsschnitt der oberen Hälfte der Türanordnung der 5 mit einem geschlossenen Türelement, 7 eine perspektivische Ansicht des oberen Teiles eines der Türanordnung der 5 mit einem aufgeschwenkten Türelement,
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8 einen Querschnitt des oberen Teiles der Türanordnung der 5, und
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9 eine perspektivische Ansicht des unteren Teils der Türanordnung der 5 mit einem aufgeschwenkten Türelement.
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In den 1–9 ist ein Kühlschrank 10; 110 dargestellt, dessen Kühlraum 14 auf Temperaturen über 0°C, beispielsweise auf +5°C, gekühlt wird. Grundsätzlich kann sich die Erfindung jedoch auch auf einen Kühlschrank beziehen, dessen Kühlraum 14 auf Temperaturen unter 0°C, beispielsweise auf circa –18°C gekühlt wird.
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Der Kühlschrank 10; 110 weist einen Schrankkörper 12 auf, der den Kühlraum 14 umgibt. In dem Kühlraum 14 sind mehrere von vorne zugängliche Regalböden 18 angeordnet, auf denen Waren 20 gelagert werden können. Der Schrankkörper 12 weist vorderseitig eine großflächige und in einer Vertikalebene liegende Zugriffsöffnung 16 auf, durch die der Zugriff auf die Waren 20 möglich ist beziehungsweise der Kühlschrank 10 wieder mit Waren 20 befüllt werden kann. In der Zugriffsöffnung 16 sitzt eine Türanordnung 11; 111, die im Wesentlichen zwei Türelemente 32, 32'; 132, 132', einen Schieberahmen 22, 22'; 122, 122' einer Laufschiene 42; 142 und eine Sperranordnung 23; 123 aufweist. Die Türanordnung 11; 111 wurde an dem Kühlschrank 10; 110 nachgerüstet, d. h. nach der Aufstellung des Kühlschranks 10; 110 nachträglich in die Zugriffsöffnung 16 montiert.
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Die Zugriffsöffnung 16 wird jeweils durch zwei jeweils in einer Vertikalebene und tiefenmäßig versetzt zueinander stehende transparente Türelemente 32, 32'; 132, 132' verschlossen, wenn die Türelemente 32, 32' in ihrer Schließposition stehen.
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Die beiden Türelemente 32, 32'; 132, 132' weisen jeweils einen transparenten Glas-Scheibenkörper 55 auf, an dem ein Griff 59 fixiert ist und der unter anderem eingerahmt ist durch ein oberes waagerechtes Rahmenteil 58 und ein gelenksseitiges seitliches senkrechtes Rahmenteil 56; 156.
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Im Folgenden wird zunächst der Kühlschrank 10 einschließlich der Türanordnung 11 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel beschrieben, das in den 1–4 dargestellt ist.
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Jedes Türelement 32, 32' ist um eine vertikale Schwenkachse schwenkbar jeweils an einem Schieberahmen 22,22' aufgehängt, der seinerseits jeweils in einer Doppel-Laufschiene 42 in Querrichtung verschiebbar aufgehängt ist. Die Doppel-Laufschiene 42 ist starr an dem Schrankkörper 12 befestigt. Die Doppel-Laufschiene 42 weist zwei in der Tiefe direkt aneinander angrenzende Einzel-Schienen 42 1, 42 2 auf, in denen jeweils zwei Schlitten 36 laufen, an denen jeweils ein Türelement 32, 32' aufgehängt ist. Jedes Türelement 32, 32' kann also im Verhältnis zum Schieberahmen 22, 22' geschwenkt werden, wenn die Schwenkfunktion gewählt ist, und kann im Verhältnis zu dem Schrankkörper 12 in Querrichtung verschoben werden, wenn die Schiebefunktion gewählt ist. Die beiden Einzel-Schienen 42 1, 42 2 erstrecken sich jeweils über die gesamte Breite der Zugriffsöffnung 16. Die beiden Türelemente 32, 32' können also in jeder Schiebe-Position vollständig miteinander zur Deckung gebracht werden.
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Jeder Schlitten 36 weist zwei Räder 37 auf, mit denen der Schlitten 36 widerstandsarm in der Doppel-Laufschiene 42 verschiebbar ist. Jeder Schlitten 36 weist einen vertikalen Verbindungsstift 80 auf, der durch einen Längsschlitz 82 in der Laufschiene 42 vertikal nach unten ragt und mit seinem unteren Ende den Schieberahmen 22 trägt.
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In den 2–4 sind die Mittel detailliert dargestellt, mit deren Hilfe zwischen der Schwenkfunktion und der Schiebefunktion gewählt werden kann. Hierzu sind zum Einen eine Sperranordnung 23, durch die der Schieberahmen 22 an der Laufschiene 42 fixiert wird, und zum Anderen eine Hubvorrichtung 90 vorgesehen, durch die das Türelement 32 in Bezug auf ein unteres feststehendes Führungsprofil 70 und im Querschnitt U-förmiges des Schrankkörpers 12 angehoben bzw. abgesenkt werden kann. Die Sperranordnung 23 und die Hubvorrichtung 90 sind mechanisch durch ein einziges mechanisches Schaltelement 94 miteinander gekoppelt und synchronisiert. Das Schaltelement 94 weist einen Schalthebel 88 auf, mit dem das mechanische Schaltelement 94 manuell umgeschaltet werden kann, um zwischen der Schwenkfunktion und der Schiebefunktion zu wählen. Durch Betätigung des Schaltelements 94 bzw. des Schalthebels 88 werden jeweils sowohl die Sperranordnung 23 als auch die Hubvorrichtung 90 zwischen der Schiebefunktion und der Schwenkfunktion bewegt bzw. geschaltet.
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Die Sperranordnung 23 wird im Wesentlichen von dem Schaltelement 94, einem als Schubstange 93 ausgebildeten Schieberahmen-Sperrelement 92 und einer Schubstangen-Öffnung 99 in der Laufschiene 42 gebildet. Das Schaltelement 94 ist fest in dem senkrechten Türelement-Rahmenteil 56 fixiert. Bei Betätigung des Schaltelements 94 wird die Schubstange vertikal nach oben oder unten bewegt, und greift hierbei in die Schubstangen-Öffnung 99 ein bzw. wird aus dieser herausgezogen. Wenn die Schubstange 93 in die Schubstangen-Öffnung 99 eingeschoben ist, ist hierdurch der Schieberahmen 22 unverschiebbar an der feststehenden Laufschiene 42 fixiert. Dies ist bei gewählter Schwenkfunktion der Fall. Wenn die Schubstange 93 aus der Schubstangen-Öffnung 99 herausgezogen ist, ist der Schieberahmen 22 zusammen mit dem daran aufgehängten Türelement 32 in Querrichtung verschiebbar. Die Schubstange 93 ist in dem senkrechten Türelement-Rahmenteil 56 exakt in der Türelement-Schwenkachse angeordnet und ragt durch eine entsprechende Öffnung in dem Profilkörper 44 des Schieberahmens 22 nach oben hindurch.
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Die Hubvorrichtung 90 wird im Wesentlichen gebildet von dem Schaltelement 94, einer Schubstange 104 und einer Schubstangen-Pfanne 106 in dem Führungsprofil 70. Wenn die Schubstange 104 durch die Hubvorrichtung 90 nach unten bewegt wird, dabei mit dem teilkonischen Schubstangen-Kopf 108 in die Schubstangen-Pfanne 106 eingreift und weiter nach unten bewegt wird, wird hierdurch schließlich das Türelement 32 sowohl im Verhältnis zu dem Schrankkörper 12 als auch im Verhältnis zu dem Schieberahmen 22 um 1–2 cm angehoben. Hierbei wird zum Einen ein langgestrecktes horizontales Führungselement 72 des Türelements 32 vertikal aus der zweischienigen Führungsschiene 70 des Schrankkörper 12 herausgehoben, so dass das untere Ende des Türelements 32 nicht mehr in Querrichtung geführt ist. Zum Anderen wird an der Oberseite des Türelements 32 sein oberes waagerechtes Rahmenteil 58 außer Eingriff gebracht mit dem Schieberahmen 22, wie insbesondere in 4 nachvollzogen werden kann. Das waagerechte Rahmenteil 58 einerseits und der Schieberahmen 22 andererseits weisen jeweils einen zueinander im Querschnitt gegensinnig C-förmigen Profilkörper 57, 44 auf, die klammerartig ineinander greifen. Die waagerechten und aufeinander liegenden Schenkel der Profilkörper 57, 44 können Formschluss-Elemente, beispielsweise Bolzen und Öffnungen, aufweisen, durch die in der abgesenkten Türelement-Position, also bei gewählter Schiebefunktion, diese formschlüssig ineinandergreifen und ein unbeabsichtigtes Schwenken des Türelements 32 in Bezug auf den Schieberahmen 92 blockieren.
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Jedem der beiden Türelemente 32, 32' ist jeweils eine vertikale Vorspanneinrichtung 96 zugeordnet, die im Wesentlichen von einer hohlzylindrischen Traghülse 97, einem als Schraubenfeder ausgebildeten Federelement 98 und einer Justiermutter 102 gebildet wird. Die Traghülse 97 ist in der Schwenkachse des Türelements 32 vertikal angeordnet. Im Innern der Taghülse 97 ist die Sperrelement-Schubstange 93 verschiebbar und konzentrisch geführt. Das obere Ende der Traghülse 97 ist außenseitig an dem Schieberahmen 22 aufgehängt bzw. fixiert. Auf das untere Ende der Traghülse 97 ist außenseitig die Justiermutter 102 aufgeschraubt, die wiederum das untere Ende des Federelements 98 abstürzt. Das obere Ende des Federelements 98 stützt den Öffnungsrand einer entsprechenden Öffnung in einem oberen waagerechten Rahmenteil 58 des Türelement-Rahmens. Das Federelement 98 ist durch die Justiermutter 102 derart vorgespannt, dass das Federelement 98 den größten Teil des Eigengewichts des Türelements 32 bereits kompensiert.
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Die Zugriffsöffnung 16 des Schrankkörpers 12 ist eingerahmt durch die obere horizontale Doppel-Laufschiene 42, das untere Führungsprofil 70 und zwei seitliche Rahmenteile 41, die jeweils als Hohlprofil ausgebildet sind. In dem so gebildeten rechteckigen Zugriffsöffnungs-Rahmen ist an jeder Seite jeweils eine Rücksteil-Anordnung 60 vorgesehen, die für die selbsttätige Rückstellung der beiden Schieberahmen 22, 22' in ihre Schließpositionen sorgen. Die Rücksteil-Anordnung 60 wird im Wesentlichen gebildet von einem Rückstellgewicht 62, das in dem seitlichen Rahmenteil 41 geführt ist und an einem Seilzug 64 aufgehängt ist. Der das Rückstellgewicht 62 tragende vertikale Teil des Seilzuges 64 wird in der oberen Ecke des Zugriffsöffnungs-Rahmens von einer Umlenkrolle 66 um 90° in die Waagerechte umgelenkt und ist mit seinem waagerechten Ende an einem der beiden Laufwagen 36 eines Türelements 32 fixiert.
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Im Folgenden wird das in den 5–9 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel beschrieben, wobei im wesentlichen die vom ersten Ausführungsbeispiel abweichenden Merkmale beschrieben werden.
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Jedes Türelement 132, 132' ist jeweils an einem eigenen obenseitigen Schieberahmen 122, 122' um eine Vertikalachse schwenkbar gelagert. Der Schieberahmen 122, 122' seinerseits ist in Querrichtung über die gesamte Breite der Zugriffsöffnung 16 verschiebbar an einer Laufschiene 142 gelagert, die an dem Schrankkörper 12 befestigt ist.
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An den der Zugriffsöffnungs-Mitte zugewandten Enden der Schieberahmen 122, 122' ist jeweils eine Sperranordnung 123 vorgesehen, mit der, bezogen auf das zugeordnete Türelement 132, 132', zwischen einer Schwenkfunktion des Türelements 132, 132' im Bezug auf den zugeordneten Schieberahmen 122, 122' einerseits und einer Schiebefunktion des Schieberahmens 122, 122' in Bezug auf die Laufschiene 142 andererseits umgeschaltet werden kann.
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Die beiden Türelemente 32, 32' weisen jeweils einen transparenten Glas-Scheibenkörper 55 auf, der unter anderem eingerahmt ist durch ein oberes waagerechtes Rahmenteil 158 und ein gelenksseitiges seitliches senkrechtes Rahmenteil 156. In dem senkrechten Rahmenteil 156 ist ein senkrechter Schwenklager-Bolzen 157 fixiert, der in einer Schwenklager-Bohrung 178 des Schieberahmens 122 drehbar gelagert ist. Ferner ragt der Schwenklager-Bolzen 157 nach oben aus dem Schieberahmen 122 heraus und in einen Längsschlitz 182 der betreffenden Schiene 142 1 der Laufschiene 142 hinein. Das obere waagerechte Rahmenteil 158 ist im Querschnitt im oberen Teil C-förmig ausgebildet.
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Jeder Schieberahmen 122, 122' wird von einem im unteren Teil im Querschnitt C-förmigen Profilkörper 144 gebildet, und ist jeweils an zwei Laufwagen 36 aufgehängt.
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An den der Mitte der Zugriffsöffnung 16 zugewandten Enden der beiden Schieberahmen 122, 122' ist jeweils eine Sperranordnung 123 angeordnet, die jeweils im Wesentlichen von einem vertikal verschiebbaren Schaltbolzen 150, einem daran befestigten horizontalen Führungsstift 151 und einer Kulisse 184 gebildet wird, die den Führungsstift 151 führt. Der Schaltbolzen 150 ist vertikal beweglich in einer Führungsbohrung 186 des Schieberahmen-Profilkörpers 144 gelagert. Der Führungsstift 151 dient auch als Betätigungselement für die manuelle Betätigung der Sperranordnung 123.
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Mit der Sperranordnung 123 wird entweder das Türelement 132 unschwenkbar an dem Schieberahmen 122 fixiert, wobei der Schieberahmen 122 gleichzeitig verschiebbar ist, oder aber wird der Schieberahmen 122 unverschiebbar an der Laufschiene 142 fixiert, wobei das Türelement 132 gleichzeitig schwenkbar ist. Je nach Drehposition des Führungsstifts 151 in der Kulisse 184 ragt der Schaltbolzen 150 entweder in eine vertikale Sperrbohrung 153 des oberen Rahmenteils 158 des Türelements 132 oder in eine vertikale Sperrbohrung 152 der betreffenden Schiene 142 1, 142 2 der Doppel-Laufschiene 142 hinein. Das Umschalten kann durch Ergreifen und entsprechendes Drehen des Führungsstiftes 151 in der Kulisse 184 manuell erfolgen.
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Die Lagerung der unteren Enden der Türelemente 132 ist in der 9 dargestellt. Das untere Führungsprofil 170 weist ebenfalls zwei zueinander benachbarte parallele Schienen 170 1, 170 2 auf, in denen jeweils ein Führungselement 172 horizontal in Querrichtung gleiten kann. Das Führungselement 172 weist einen vertikalen Bolzen 174 auf, der in einer entsprechenden Bohrung des Türelement-Rahmenteils 156 drehbar gelagert ist.