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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Bauteils mit Slush-Häuten, sowie ein solches Bauteil. Ein Bauteil mit mehreren Slush-Häuten kann beispielsweise ein Innenverkleidungsteil oder eine Instrumententafel in einem Fahrzeug sein. Der Anwendungsbereich ist jedoch nicht auf den Automobilbau beschränkt, sondern betrifft Verkleidungsteile im Allgemeinen. Bei den verwendeten Slush-Häuten handelt es sich bevorzugt um jeweils Slush-Häute, die dem Bauteil ein besonderes Äußeres verleihen.
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Stand der Technik
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Bei der konventionellen Herstellung von Armaturentafeln eines Automobile ist es bekannt, dünnhäutige und großflächige Erzeugnisse aus Kunststoff (Slush-Häute) mit einer feinen Oberflächenstruktur in ein Formwerkzeug einzubringen. Diese Slush-Häute wurden in einem vorangegangen Schritt aus Kunststoff hergestellt. Beispielsweise wird zur Herstellung der Slush-Häute der Kunststoff in Pulverform zugeführt oder in die entsprechende Form aufgespritzt. Als Material ist hierfür PVC gängig.
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Das Werkzeug, in dem eine solche Slush-Haut eingelegt und mittels Hinterschäumung mit einem Träger verbunden wird, kann verschiedenste dreidimensionale Oberflächenstrukturen aufweisen. Die flexible Slush-Haut fügt sich an diese Oberflächenstruktur des Werkzeugs an.
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Im Stand der Technik ist es bekannt, mehrfarbige Slush-Häute herzustellen, und eine solche Slush-Haut zur Verkleidung einer Fläche einer Instrumententafel zu verwenden. Hierbei werden die Slush-Häute, die eine flexible Haut von einigen Zehnteln bis zu einigen Millimetern Dicke ausbilden, beispielsweise mit einem Galvano-Formungsverfahren hergestellt. Die Slush-Häute werden mittels verschiedener bekannter Verfahren mit einem Träger verbunden, wobei beispielsweise zwischen dem Träger und den Slush-Häuten ein Schaummaterial vorgesehen ist.
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So offenbart das Dokument
DE 10 2007 043 933 A1 ein Verfahren und ein Formwerkzeug zur Herstellung mehrfarbiger Slush-Häute. Bei diesem bekannten Verfahren wird in einem ersten Verfahrensschritt eine primäre Slush-Haut mittels eines Formwerkzeugs hergestellt. Diese primäre Slush-Haut verbleibt dann vollständig oder teilweise im Formwerkzeug. In einem zweiten Schritt wird eine sogenannte sekundäre Slush-Haut unter Verwendung des mit der primären Slush-Haut bedeckten Formwerkzeugs hergestellt, wobei die sekundäre Slush-Haut sowohl die Oberfläche des Formwerkzeugs als auch die primäre Slush-Haut bedeckt. Unerwünschte Slush-Haut-Bereiche können mit einen Trennwerkzeug herausgeschnitten werden, und anschließend kann beispielsweise eine neue Slush-Haut aufgebracht werden.
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Dieses Vorgehen hat allerdings den Nachteil, dass relativ viel Material für die Slush-Häute aufgewendet werden muss, um letztlich eine endgültige Slush-Haut mit mehreren Farbabschnitten herzustellen. Ferner besteht darin ein Problem, dass es bei der Fertigung zu Verunreinigungen aufgrund verschiedener Farbpartikel kommt.
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Als weiterer Stand der Technik offenbart die
DE 10 2008 041 435 A1 ein Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Slush-Häute. Bei diesem bekannten Verfahren wird während des Auftrags der primären Slush-Haut ein Abschnitt des Formwerkzeuges, der eine andere Farbe (andere Slush-Haut) aufweisen soll, mit einer Blende abgedeckt. Somit wird der abgedeckte Bereich des Formwerkzeuges nicht mit der Kunststoffschicht benetzt, wodurch auch keine Slush-Haut in diesem Bereich ausgebildet wird. In einem nachfolgenden Schritt wird in dem Bereich, in dem die primäre Slush-Haut aufgetragen wurde, ebenfalls eine Blende derart vorgesehen, dass die primäre Slush-Haut zumindest abschnittsweise abgedeckt wird. Wird nun in einem weiteren Verfahrensschritt die sekundäre Slush-Haut aufgebracht, so entsteht lediglich in einem kleineren Bereich der primären Slush-Haut eine Überlappung.
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Ferner sind weitere Verfahren bekannt, bei denen eine Slush-Haut auf die Oberfläche einer Galvanoform aufgesprüht wird, wobei in die Form eine Maske eingelegt ist.
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Die bekannten Verfahren zeigen, dass entweder ein gewisser technischer Aufwand betrieben werden muss, um eine zweifarbige Slush-Haut herzustellen, und/oder relativ viel Kunststoffmaterial verbraucht werden muss. Letzteres führt zu erhöhten Herstellungskosten. Auch ist es stets problematisch, eine optisch saubere Trennnaht zwischen den aneinander gefügten Slush-Häuten zu erreichen.
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Gegenstand der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung wurde durchgeführt, um die zuvor genannten Probleme zu lösen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Bauteils mit mehreren Slush-Häuten sowie ein auf diese Weise hergestelltes Bauteil bereitzustellen, bei dem die Trennnaht zwischen den Slush-Häuten ein ansprechendes Äußeres aufweist, und gleichzeitig die Herstellungskosten für Bauteile mit mehreren Slush-Häuten gesenkt werden.
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Die genannte Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 sowie ein Bauteil gemäß Anspruch 9 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
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Kerngedanke der vorliegenden Erfindung ist es, bei der Herstellung eines Bauteils mit mehreren Slush-Häuten diese nicht in einem vorangegangenen Arbeitsschritt zu einer einzelnen Slush-Haut zusammenzufügen, und anschließend in ein Schäumwerkzeug zur Weiterverarbeitung einzulegen. Vielmehr sollen einzelne Slush-Häute hergestellt werden, die erst in einem abschließenden Verfahrensschritt mit dem Träger und ggf. einem oder mehreren dazwischen befindlichen Materialien (u. a. Schaum) verbunden werden.
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Bei dem Verfahren gemäß Anspruch 1 entfällt der Verfahrensschritt zur Herstellung einer einzelnen, mehrfarbigen Slush-Haut, bevor diese mit dem Träger verbunden wird. Ferner entfallen Materialverluste, die bei der Herstellung dieser einzelnen, mehrfarbigen Slush-Haut gemäß dem Stand der Technik entstehen. Auch kann ein optisch hochwertiger Schnittstellenbereich realisiert werden. Es muss beim Verfahren nach Anspruch 1 betont werden, dass der Verfahrensschritt des Ausfüllens des Raumes oberhalb der Slush-Häute (Aufbringen des Schaums) alternativ auch vor Einbringen des Trägers stattfinden kann.
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In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das Füllmittel derart in den Hohlraum eingeführt, dass es die Verbindung der ersten und zweiten Slush-Haut fixiert. Somit ist keine zusätzliche Fixierung zwischen den Slush-Häuten erforderlich.
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Eine weitere Verfahrensvariante gekennzeichnet sich dadurch, dass die Slush-Häute zumindest abschnittsweise um einen Vorsprung des Werkzeuges gelegt werden, und sich im Bereich des Vorsprungs zumindest teilweise überlappen. Mit dem angesprochenen Vorsprung kann eine Trennfuge realisiert werden. Im Bereich der Trennfuge liegt der überlappende Bereich zwischen den zwei genannten Slush-Häuten.
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Ferner kann ein Abschnitt des Trägers mit einem im Bereich des Vorsprungs des Werkzeuges liegenden Abschnitt der ersten und/oder der zweiten Slush-Haut in Kontakt kommen. Hierdurch werden die Slush-Häute aneinander fixiert, bevor das Füllmittel in den Hohlraum zwischen Träger und den Slush-Häuten eindringt.
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In einer Ausführungsform kennzeichnet sich das vorliegende Verfahren dadurch, dass die überlappenden Abschnitte der Slush-Häute flächig ausgebildet sind. Alternativ kann zumindest eine der Slush-Häute eine Erhebung aufweisen, mit der eine formschlüssige Verbindung zwischen den Slush-Häuten hergestellt wird. In einer weiteren Variante sind beide Slush-Häute jeweils mit zumindest einer Erhebung versehen, wobei die Slush-Häute derart in das Werkzeug eingelegt werden, dass die Erhebungen ineinander eingreifen.
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Auch kann eine der Slush-Häute einen sogenannten Anker und die andere der Slush-Häute eine Nut aufweisen. Der Anker greift in die Nut ein, wenn die Slush-Häute in das Werkzeug eingelegt wurden, und stellt eine formschlüssige Verbindung zwischen den Slush-Häuten her. Die genannten Verbindungsarten stellen jedoch stets sicher, dass ein Schaummaterial nicht durch die Schnittstelle zwischen den Slush-Häuten dringen kann. Vielmehr kann das Schaummaterial ggf. eine Vorspannung aufbringen, die die Schnittstelle zwischen den Slush-Häuten verschließt.
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Ferner ist die vorliegende Anmeldung auf ein Bauteil nach Anspruch 9 gerichtet. Dieses ist gegenüber Bauteilen mit Slush-Häuten gemäß dem Stand der Technik kostengünstig, und kann die Anforderungen an das optische Äußere erfüllen. In bestimmten Ausführungsformen wird eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung zwischen den Slush-Häuten bereitgestellt. Ferner wird bevorzugt im überlappenden Bereich der Slush-Häute eine Trennfuge ausgebildet.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Anhand der beigefügten Figuren sollen einige beispielhafte Ausführungsformen zur Verbindung von Slush-Häuten an einem Bauteil erläutert werden.
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1A zeigt eine erste Ausführungsform eines Bauteils in einem Werkzeug, bei dem zwei verschiedene Häute vorgesehen sind;
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1B zeigt eine erste Variante der ersten Ausführungsform;
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1C zeigt eine zweite Variante der ersten Ausführungsform;
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2A zeigt eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die eine alternative Verbindungssektion zwischen den Slush-Häuten zeigt;
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2B zeigt eine weitere Variante der zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
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3A zeigt eine dritte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit einer weiteren Ausgestaltung einer Verbindungssektion zwischen den Slush-Häuten;
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3B zeigt eine Detailansicht der Verbindungsstelle zweier Slush-Häute einer weiteren Variante der dritten Ausführungsform (das Werkzeug, das Schaummaterial und der Träger wurde weggelassen);
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4 zeigt eine vierte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mit einer anderen Verbindungssektion zwischen den Slush-Häuten.
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Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Nachfolgend werden beispielhaft verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beschrieben. Verfahrensschritte, die in den einzelnen Ausführungsformen ähnlich oder gleich sind, werden nicht wiederholt erklärt, sondern es wird auf bereits erfolgte Erläuterungen verwiesen.
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Im Zusammenhang mit den beschriebenen Ausführungsformen wird das Verbinden zweier Slush-Häute beschrieben. Es ist jedoch selbstverständlich, dass ein fertiges Bauteil mehr als zwei Slush-Häute aufweisen kann. Auch sei betont, dass in erster Linie Slush-Häute angesprochen werden, die jeweils unterschiedliche Farben aufweisen. Die Slush-Häute können jedoch auch gleichfarbig sein und/oder sich in anderen Eigenschaften unterscheiden, beispielsweise ihrer haptischen oder optischen Eigenschaften, oder auch ihres jeweiligen Glanzgrades.
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1A zeigt eine erste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Hierbei sind auf einem Werkzeug 1 (Schäumwerkzeug) zwei verschiedene (hier: verschiedenfarbige) Slush-Häute 2, 3 aufgebracht. An der Verbindungsstelle zwischen den zwei verschiedenfarbigen Slush-Häuten 2, 3 weist das Werkzeug 1 einen im Querschnitt im Wesentlichen rechtwinkligen Vorsprung 1a auf. Die erste Slush-Haut 2 wird derart um den Vorsprung 1a des Werkzeugs 1 gelegt, dass zwei Seiten des Vorsprungs 1a zumindest abschnittsweise durch die erste Slush-Haut 2 bedeckt werden. In 1A handelt es sich bei den zwei Seiten um einen vertikalen Abschnitt und einen horizontalen Abschnitt des Vorsprungs 1a.
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Die zweite Slush-Haut 3 ist an eine dritte Seite (vertikaler Abschnitt) des Vorsprungs 1a angelegt und überlappt die zweite Slush-Haut 2 zumindest abschnittsweise im Bereich des horizontalen Abschnitts des Vorsprungs 1a.
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Zur Fixierung dieser Überlappung zwischen der ersten Slush-Haut 2 und der zweiten Slush-Haut 3 weist der Träger 4 einen Vorsprung 4a auf, der auf die Überlappung drückt, wenn die erste Slush-Haut 2, die zweite Slush-Haut 3 und der Träger 4, wie in 1A dargestellt, in das Werkzeug 1 eingelegt sind. Beim fertigen Bauteil ist in Hohlräumen, die zwischen dem Träger 4 und den Slush-Häuten 2, 3 ausgebildet werden, ein Schaummaterial 5 vorgesehen. Im Bereich des Vorsprungs 4a des Trägers 4 sind Durchbrüche 4b ausgebildet, die den Durchfluss des Schaummaterials ermöglichen. Die Durchbrüche 4b verleihen dem Vorsprung 4a in einer Seitenansicht ein kammartiges Äußeres. Mit anderen Worten berührt der Vorsprung 4a eine der Slush-Häute nur abschnittsweise, während im Bereich der Durchbrüche 4b kein Kontakt vorgesehen ist.
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Zur Herstellung der Instrumententafel werden die Slush-Häute 2, 3 nacheinander derart in das Werkzeug 1 eingelegt, dass sie sich im Bereich des horizontalen Abschnitts des Vorsprungs 1a des Werkzeugs 1 überlappen. Werkzeugseitig wird ein Vakuum aufgebracht. Anschließend wird der Träger derart in das Werkzeug eingelegt, dass die Überlappung zwischen der ersten Slush-Haut 2 und der zweiten Slush-Haut 3 durch den Vorsprung 4a des Trägers 4 fixiert wird. Hierbei kommt der Vorsprung 4a mit der zweiten Slush-Haut 3 in Kontakt.
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Nachdem nun das Werkzeug 1 geschlossen wurde, und somit eine Kraft aus der Richtung des Trägers 4 auf diesen und die Überlappung der Slush-Häute 2, 3 aufgebracht wurde, wird die Instrumententafel durch Hinterschäumen fertig gestellt. Hierbei wird ein Schaum in die zwischen dem Träger 4 und den Slush-Häuten 2, 3 ausgebildeten Hohlräume eingeführt, und kann sich bei aufgebrachtem Träger durch die Durchbrüche gleichmäßig verteilen. Es kann jedoch auch vor dem Einlegen des Trägers Schaummaterial auf die Slush-Häute aufgebracht werden. So kann in allen Ausführungsformen mit oder ohne aufgebrachtem Träger 4 geschäumt werden. Das Schaummaterial 5 härtet anschließend aus, und die Instrumententafel kann dann aus dem Werkzeug 1 entnommen werden.
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Hierbei wurde durch die Überlappung zwischen der ersten Slush-Haut 2 und der zweiten Slush-Haut 3 eine schaumdichte Verbindung zwischen den zwei Slush-Häuten bereitgestellt. Durch den Vorsprung 1a des Werkzeugs 1 wird beim ausgeformten Bauteil eine Trennfuge realisiert.
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Die in 1B dargestellte erste Variante der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unterscheidet sich von der in 1A gezeigten Ausführung dadurch, dass ein größerer Überlappungsbereich zwischen den Slush-Häuten 2, 3 vorgesehen wird (in 1B an der linken Seite des Vorsprungs 1a). Hierdurch kann noch besser verhindert werden, dass Schaummaterial durch den Überlappungsbereich dringt (dies ist jedoch auch in 1A sichergestellt).
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Die in 1C dargestellte zweite Variante der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unterscheidet sich von der in 1A gezeigten Ausführung dadurch, dass zum einen der Endabschnitt der ersten Slush-Haut 2 abgeschrägt ist, und der Endabschnitt der zweiten Slush-Haut 3 weiter über den Vorsprung 1a des Werkzeuges 1 geführt wird. Letzteres bewirkt, dass die zweite Slush-Haut 3 über einen größeren Bereich über die erste Slush-Haut 2 anliegt. Zur schematischen Darstellung in 1C sei angemerkt, dass sich die zweite Slush-Haut 3 an die erste Slush-Haut 2 durch den Druck des Schaums anschmiegt. Die Ausgestaltung nach 1C verhindert auf sichere Weise ein Austreten des Schäummaterials zur Sichtseite (zum Werkzeug weisend).
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2A zeigt eine zweite Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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In dieser Ausführungsform wird ein ähnliches Werkzeug 1' (Schäumwerkzeug) verwendet wie bei der ersten Ausführungsform.
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Bei dieser Ausführungsform befindet sich der Träger 4' im fertig gestellten Bauteil nicht in Kontakt mit der Überlappung zwischen der ersten Slush-Haut 2' und der zweiten Slush-Haut 3'. Vielmehr ist die erste Slush-Haut 2' um die sich im Querschnitt horizontal erstreckende Nase 1b des Vorsprungs 1a' gelegt. Somit deckt die erste Slush-Haut 2' den die Nase 1b aufweisenden vertikalen Abschnitt des Vorsprungs 1a' und einen Teil des horizontalen Abschnitts des Vorsprungs 1a' ab.
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Die zweite Slush-Haut 3' weist einen im Randbereich verdickten Abschnitt 3a' auf. Dieser verdickte Abschnitt 3a' dringt in die durch die den verdickten Abschnitt 2a' der ersten Slush-Haut 2' gebildete Hinterschneidung des Vorsprungs 1a' ein. Folglich überlappt die zweite Slush-Haut 3' die erste Slush-Haut 2'.
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Bei der Herstellung eines Bauteils werden die zwei Slush-Häute nacheinander in das Werkzeug eingelegt, damit sie sich wie zuvor beschrieben überlappen. Durch das Einlegen der Slush-Häute 2', 3' wird eine feste und schaumdichte Verbindung zwischen den zwei Slush-Häuten 2', 3' hergestellt. Anschließend wird der Träger 4' in das Werkzeug 1 eingebracht, wobei zwischen Träger 4' und den bereits eingelegten Slush-Häuten 2', 3' ein Hohlraum ausgebildet wird.
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In einem nachfolgenden Verfahrensschritt wird ein Schaummaterial 5 in den zwischen dem Träger 4 und den Slush-Häuten 2', 3' ausgebildeten Hohlraum eingebracht. Hierbei bringt das Schaummaterial 5 eine Kraft F am überlappenden Bereich der Slush-Häute auf (in 2 durch Pfeile angedeutet). Diese Kraft wird in ähnlicher Weise bei allen hier beschriebenen Ausführungsformen und Varianten aufgebracht. Hierdurch wird eine gewisse Vorspannung erreicht, wodurch die Verbindung der Slush-Häute 2', 3' durch Aushärten des Schaummaterials 5 fixiert wird und somit beim Ausformen des fertig gestellten Bauteils verbleibt.
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2B zeigt eine weitere Variante der zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Hierbei weist der verdickte Abschnitt 2a' in einem Endbereich der zweiten Slush-Haut 2' eine Stufe 2x' auf, um die sich die zweite Slush-Haut 3' anschmiegt.
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3A zeigt eine dritte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Wie in der zweiten Ausführungsform befindet sich der Träger 4'' nicht unmittelbar in Kontakt mit der Überlappung zwischen der ersten und zweiten Slush-Haut 2'', 3''. Vielmehr wird wie in der zweiten Ausführungsform eine feste und schaumdichte Verbindung zwischen den zwei Slush-Häuten 2'', 3'' im Bereich des Vorsprungs 1a'' des Werkzeugs 1'' ausgebildet.
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Hierbei weist der Vorsprung 1a'' eine zum Vorsprung 1a der ersten Ausführungsform im Wesentlichen ähnliche, im Querschnitt rechtwinklige Gestalt auf. Allerdings ist das Verhältnis der Höhe zur Breite des Vorsprungs 1a'' in dieser konkreten Ausführungsform größer als der Vorsprung 1a der ersten Ausführungsform (ähnlich zur zweiten Ausführungsform).
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Die erste Slush-Haut 2'' weist in dem Randbereich, der an eine Fläche des Vorsprungs 1a'' anlegt, zwei Erhebungen 2a'', 2b'' auf. Die zweite Slush-Haut 3'' weist ebenso im Randbereich, der mit der ersten Slush-Haut 2'' in Kontakt gebracht werden soll, ebenfalls zwei Erhebungen 3a'', 3b'' auf. Da 3A die Slush-Häute im Querschnitt zeigt, ist ersichtlich, dass die an den Randbereichen der Slush-Häute ausgebildeten Erhebungen leistenförmig sind.
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Somit kann bei der Herstellung des Bauteils die erste Slush-Haut 2'' an einen vertikalen Abschnitt des Vorsprungs 1a'' derart angelegt werden, dass die Erhebungen 2a'', 2b'' in eine vom Vorsprung weg weisende, horizontale Richtung gerichtet sind. Die zweite Slush-Haut wird über den Vorsprung 1a'' des Werkzeugs 1'' gelegt, wobei die zweite Slush-Haut 3'' hinsichtlich des Werkzeuges 1'' umgekehrt ausgerichtet ist als die erste Slush-Haut 2''. Folglich weisen die Erhebungen 3a'', 3b'' der zweiten Slush-Haut 3'' in Richtung des Werkzeuges 1''.
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Wird die zweite Slush-Haut 3'' in das Werkzeug 1'' eingelegt, so dringen die Erhebungen 3a'', 3b'' der zweiten Slush-Haut 3'' in die durch die Erhebungen 2a'', 2b'' der ersten Slush-Haut 2'' ausgebildeten Vertiefungen ein. Hierdurch wird eine feste und schaumdichte Verbindung zwischen den Slush-Häuten hergestellt.
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Anschließend wird der Träger 4 in das Werkzeug 1 eingelegt, wobei – wie bei der zweiten Ausführungsform – ein Hohlraum zwischen Träger 4'' und den zwei Slush-Häuten 2'', 3'' bereitgehalten wird. In einem nachfolgenden Verfahrensschritt wird ein Schaummaterial 5 in den zwischen dem Träger und den Slush-Häuten ausgebildeten Hohlraum eingeschäumt, so dass das Bauteil (Instrumententafel) ausgebildet wird. Wie in der zweiten Ausführungsform wird durch das Schaummaterial eine Fixierung der Slush-Häute aneinander erreicht.
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3B soll verdeutlichen, dass gegenüber der in 3A dargestellten „Verzahnung” der beiden zu verbindenden Slush-Häute auch andere Geometrien möglich sind. So greifen die an der ersten Slush-Haut 2'' ausgebildeten Zähne 2aa', 2bb' in komplementäre Abschnitte der zweiten Slush-Haut 3'' ein, die durch die Erhebungen 3aa'', 3bb'' und entsprechende Ausschnitte ausgebildet werden.
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4 zeigt eine vierte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Bei dieser Ausführungsform ist das Werkzeug 1'' in dem Bereich, in dem die zwei Slush-Häute 2''', 3''' miteinander verbunden werden sollen, nicht wie in den Ausführungsformen 1–3 mit einem Vorsprung versehen, sondern weist eine im Wesentlichen ebene Fläche auf.
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Zur Herstellung einer Verbindung weist die erste Slush-Haut 2'' einen Anker 2b'' auf, der von der planaren Fläche der Slush-Haut im Wesentlichen senkrecht hervorsteht.
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Die zweite Slush-Haut 3''' weist in einem mit der ersten Slush-Haut 2''' zu verbindenden, verdickten Bereich 3a''' eine Nut 3b''' auf, die derart ausgebildet ist, dass der Anker 2b''' in diese Nut 3b''' eindringen und die beiden Slush-Häute 2''', 3''' miteinander verbinden kann. Die Ausgestaltung der Endabschnitte der Slush-Häute wird bereits bei deren Herstellung realisiert. Auch hierdurch wird eine feste und schaumdichte Verbindung zwischen den Slush-Häuten bereitgestellt.
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Bei der Herstellung werden die beiden Slush-Häute 2''', 3''' in das Werkzeug 1 eingelegt, wobei die Randbereiche der jeweiligen Slush-Haut, die die Verbindungsstelle zwischen den Slush-Häuten bereitstellen, im Wesentlichen senkrecht von einer Fläche des Werkzeugs 1 abgewinkelt sind.
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Durch den Anker 2b der ersten Slush-Haut 2''' und der Nut 3b''' der zweiten Slush-Haut 3''' wird eine schaumdichte Verbindung zwischen den Slush-Häuten bereitgestellt. Anschließend wird der Träger 4''' in das Werkzeug 1''' eingelegt, wobei wie in den Ausführungsformen 2–3 keine Verbindung zwischen dem Träger 4''' und dem Verbindungsbereich der Slush-Häute vorgesehen ist.
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In einem nachfolgenden Verfahrensschritt wird das Schaummaterial 5 in den zwischen den Slush-Häuten und dem Träger 4''' ausgebildeten Hohlraum eingeschäumt. Dieses Schaummaterial härtet aus, und stellt eine feste Verbindung zwischen dem Träger und den Slush-Häuten bereit. Ist das Schaummaterial 5 ausreichend ausgehärtet, kann das somit fertig gestellte Bauteil aus dem Werkzeug 1''' ausgeformt werden.
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Im Zusammenhang mit den beschriebenen Ausführungsformen sollte erwähnt werden, dass die einzelnen Merkmale der verschiedenen Ausführungsformen auch in Kombination miteinander auftreten können. So kann beispielsweise auch in den Ausführungsformen 2–4 eine Verbindung zwischen dem Träger und den Slush-Häuten bereitgestellt werden, wie dies durch den Vorsprung 4a der Ausführungsform 1 vorgesehen ist. Auch sind andere oder weitere Verbindungsstellen denkbar. Ferner kann vor oder nach dem Einlegen der Träger Schaummaterial zugeführt werden.
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Weiter sei darauf hingewiesen, dass die in den Ausführungsformen dargestellten Verbindungsvarianten lediglich beispielhaft aufgeführt sind, und eine Vielzahl weiterer Ausgestaltungen der Kontaktbereiche zwischen den Slush-Häuten denkbar ist. Ziel ist es allerdings, eine feste und schaumdichte Verbindung zwischen den einzeln hergestellten Slush-Häuten herzustellen, so dass beim Hinterschäumen kein Schaummaterial durch die Schnittstelle. zwischen den Slush-Häuten austritt. Auch können die einzelnen Ausführungsformen und Varianten in ihrem Merkmal miteinander kombiniert werden, wodurch neue Modifikationen erhalten werden.
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Folglich können, um konkret eine weitere Alternative zu nennen, in der in 3A gezeigten Ausführungsform weitere Erhebungen an den Randabschnitten der Slush-Häute vorgesehen sein. Auch kann die in den Ausführungsformen 2 und 3 unten liegende, erste Slush-Haut weiter um den Vorsprung des Werkzeugs geführt sein, und somit eine größere Überlappung als die in den Figuren gezeigte realisieren.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007043933 A1 [0005]
- DE 102008041435 A1 [0007]