DE102021123628A1 - Verfahren zum Herstellen eines Bauteils mit einem sichtseitigen Kaschiermaterial, welches eine Naht aufweist - Google Patents

Verfahren zum Herstellen eines Bauteils mit einem sichtseitigen Kaschiermaterial, welches eine Naht aufweist Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Bauteils mit einem sichtseitigen Kaschiermaterial, welches eine Naht aufweist, mit folgenden Schritten:
- Einlegen und Vorpositionieren des eine Naht aufweisenden Kaschiermaterials in eine Sichtseite einer einen Hohlraum bildenden Kavität eines Spritzgießwerkzeugs derart, dass die Naht des Kaschiermaterials über einem Nahtgraben einer der Sichtseite gegenüberliegenden Nicht-Sichtseite der Kavität des Spritzgießwerkzeugs angeordnet ist und ein der Nicht-Sichtseite der Kavität des Spritzgießwerkzeugs zugewandter Nahtstummel des Kaschiermaterials innerhalb des Nahtgrabens positioniert ist,
- Schließen des Spritzgießwerkzeugs,
- Befüllen des verbleibenden Hohlraums der Kavität des Spritzgießwerkzeugs zwischen Kaschiermaterial und Nicht-Sichtseite der Kavität des Spritzgießwerkzeugs mit einer Kunststoffschmelze, wobei sich Schmelzfronten der Kunststoffschmelze dem Nahtgraben beidseitig nähern,
- Ausrichten des Nahtstummels im Nahtgraben durch die Schmelzfronten,
- Ausbilden einer Bindenaht beim Zusammentreffen der Schmelzfronten im Bereich des Nahtgrabens,
- Verbinden der Kunststoffschmelze mit dem Kaschiermaterial,
- Erstarren der Kunststoffschmelze,
- Öffnen des Spritzgießwerkzeugs und
- Entformen des Bauteils mit dem damit verbundenen Kaschiermaterial.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Bauteils mit einem sichtseitigen Kaschiermaterial, welches eine Naht aufweist
  • Unter einer Kaschierung versteht man ein Verbinden mehrerer Lagen gleicher oder verschiedener Materialien mit Hilfe geeigneter Kaschiermittel, beispielsweise Lack, Leim oder Wachs. Eine Kaschierung hat den Zweck, ein Material zu schützen und/ oder zu dekorieren oder das Material mit verbesserten Eigenschaften auszustatten.
  • Zur Vorbereitung einer Kaschierung wird das Kaschiermaterial oder ein Träger mit einem wärmeaktivierbaren Klebstoff versehen. Danach wird der zu kaschierende Träger an einer oberen Werkzeughälfte und das Kaschiermaterial an einer unteren Werkzeughälfte befestigt. Schließlich erfolgt eine Erwärmung des wärmeaktivierbaren Klebstoffs und ein Verschließen des Werkzeugs zur Durchführung des Kaschiervorgangs.
  • Aus der DE 10 2009 041 683 A1 sind ein Verfahren zur Herstellung eines Innenverkleidungsteils für ein Kraftfahrzeug sowie ein Innenverkleidungsteil für ein Kraftfahrzeug bekannt. Das Innenverkleidungsteil weist eine Dekorschicht auf, die in ihrem optischen Eindruck als aus mindestens zwei Teilen zusammengesetzt erscheint. Dabei erscheint die Dekorschicht an einem mindestens eine Nut aufweisenden Trägerteil gebildet. Bei diesem bekannten Verfahren erfolgt ein Eindrücken eines Abschnitts der Dekorschicht in Längsrichtung der Nut des Trägerteils, wodurch sich eine in der Nut positionierte Ausbuchtung der Trägerschicht bildet. Danach erfolgt ein Vernähen des Trägerteils und der Dekorschicht mit mindestens einer Naht, die in einer Längsrichtung der in der Nut liegenden Ausbuchtung verläuft und die Dekorschicht und das Trägerteil durchdringt.
  • Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Herstellen eines Bauteils mit einem sichtseitigen Kaschiermaterial, welches eine Naht aufweist, anzugeben, bei welchem ein unerwünschtes Verschieben der Naht vermieden wird.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 9 angegeben. Die Ansprüche 10 und 11 haben ein Spritzgießwerkzeug zum Gegenstand, das zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9 ausgebildet ist.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung weist ein Verfahren zum Herstellen eines Bauteils mit einem sichtseitigen Kaschiermaterial, welches eine Naht aufweist, folgende Schritte auf:
    • - Einlegen und Vorpositionieren des eine Naht aufweisenden Kaschiermaterials in eine Sichtseite einer einen Hohlraum bildenden Kavität eines Spritzgießwerkzeugs derart, dass die Naht des Kaschiermaterials über einem Nahtgraben einer der Sichtseite gegenüberliegenden Nicht-Sichtseite der Kavität des Spritzgießwerkzeugs angeordnet ist und ein der Nicht-Sichtseite der Kavität des Spritzgießwerkzeugs zugewandter Nahtstummel des Kaschiermaterials innerhalb des Nahtgrabens positioniert ist,
    • - Schließen des Spritzgießwerkzeugs,
    • - Befüllen des verbleibenden Hohlraums der Kavität des Spritzgießwerkzeugs zwischen Kaschiermaterial und Nicht-Sichtseite der Kavität des Spritzgießwerkzeugs mit einer Kunststoffschmelze, wobei sich Schmelzfronten der Kunststoffschmelze dem Nahtgraben beidseitig nähern,
    • - Ausrichten des Nahtstummels im Nahtgraben durch die Schmelzfronten,
    • - Ausbilden einer Bindenaht beim Zusammentreffen der Schmelzfronten im Bereich des Nahtgrabens,
    • - Verbinden der Kunststoffschmelze mit dem Kaschiermaterial,
    • - Erstarren der Kunststoffschmelze,
    • - Öffnen des Spritzgießwerkzeugs und
    • - Entformen des Bauteils mit dem damit verbundenen Kaschiermaterial.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird das Befüllen der Kavität mit der Kunststoffschmelze über eine oder mehrere Düsen vorgenommen.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird das Befüllen der Kavität mit der Kunststoffschmelze unter Verwendung einer oder mehrerer U-förmig ausgebildeter Anbindebrücken vorgenommen.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird die Bindenaht zur Positionierung der Naht des Kaschiermaterials durch die Anordnung der einen oder mehreren Düsen und/oder die U-förmigen Anbindebrücken provoziert, wobei die in die Kavität ausgegebene Kunststoffschmelze dem Nahtgraben zur Bildung der Bindenaht beidseitig zugeführt wird.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird die in die Kavität eintretende Kunststoffschmelze an einem Anspritzpunkt in die Kavität ausgegeben.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird die in die Kavität eintretende Kunststoffschmelze an einem Anspritzband in die Kavität ausgegeben.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird die Kunststoffschmelze an Anspritzpunkten und/oder Anspritzbändern in die Kavität ausgegeben.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist das Kaschiermaterial eine oder mehrere Zwischenschichten auf.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird als Kaschiermaterial Stoff oder Textilmaterial oder Leder oder Kunstleder verwendet.
  • Gemäß einer Ausführungsform betrifft die Erfindung ein Spritzgießwerkzeug, welches eine einen Hohlraum bildende Kavität aufweist, deren Anbindung als U-förmige Anbindebrücke ausgebildet ist und die einen die oberen Endbereiche der U-förmig ausgebildeten Anbindung verbindenden Verbindungsarm aufweist, wobei in diesem Verbindungsarm ein Nahtgraben ausgebildet ist.
  • Gemäß einer Ausführungsform betrifft die Erfindung ein Spritzgießwerkzeug, bei welchem in einem Bodenbereich des U-förmig ausgebildeten unteren Bereiches der Kavität ein Eingangsanschluss vorgesehen ist, über welchen der Kavität eine Schmelze zuführbar ist.
  • Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, dass das beanspruchte Verfahren positionsgenau reproduzierbar ist, da ein unkontrolliertes Verschieben der Naht im Spritzgießprozess, welches sich nach der Entformung als Fehlstellung abbilden würde, vermieden wird. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn das Kaschiermaterial eine oder mehrere Zwischenschichten aufweist. In diesem Falle kann die Naht selbst dann, wenn das Kaschiermaterial nicht exakt in der Kavität des Spritzgießwerkzeugs vorpositioniert sein sollte, durch die Zwischenschicht, beispielsweise PUR-Schaum, nach der Entformung in die gewünschte genaue Position verrutschen. Die gewünschte Reproduzierbarkeit des Verfahrens wird dabei durch die vorgegebenen fließtechnischen (= rheologischen) Gegebenheiten gewährleistet und kann durch vorherige Simulation bereits entsprechend ausgelegt werden.
  • Weitere vorteilhafte Eigenschaften der Erfindung ergeben sich aus deren nachfolgender beispielhafter Erläuterung anhand der Figuren.
  • Die 1 zeigt eine Skizze zur Erläuterung eines Ausführungsbeispiels für die Erfindung.
  • Die 2 bis 7 zeigen Skizzen zur Veranschaulichung des Befüllens der Kavität des Spritzgießwerkzeugs.
  • Die 1 zeigt eine Skizze zur Erläuterung eines Ausführungsbeispiels für die Erfindung.
  • Aus dieser Skizze ist ersichtlich, dass beim erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen eines Bauteils mit einem sichtseitigen Kaschiermaterial, welches eine Naht aufweist, zunächst ein Einlegen und Vorpositionieren des eine Naht 3 aufweisenden Kaschiermaterials 2 in eine Sichtseite 4 einer einen Hohlraum bildenden Kavität 5 eines Spritzgießwerkzeugs 6, 7 erfolgt. Dieses Spritzgießwerkzeug weist ein Oberteil 6 und ein Unterteil 7 auf. In den vorliegenden beispielhaften Figuren bildet das Oberteil 6 des Spritzgießwerkzeugs die spätere Sichtseite 4 des fertigen Bauteils 1 ab und das Unterteil 7 des Spritzgießwerkzeugs die sog. „Nicht-Sichtseite 9“ des fertigen Bauteils 1 ab. Das Einlegen und Vorpositionieren erfolgt derart, dass die Naht 3 des Kaschiermaterials 2 über einem Nahtgraben 8 einer der Sichtseite gegenüberliegenden Nicht-Sichtseite 9 der Kavität 5 des Spritzgießwerkzeugs angeordnet ist und ein der Nicht-Sichtseite der Kavität 5 des Spritzgießwerkzeugs zugewandter Nahtstummel 3a des Kaschiermaterials 2 innerhalb des Nahtgrabens 8 positioniert ist.
  • Als Kaschiermaterial 2 wird vorzugsweise Stoff oder Textilmaterial oder Leder oder Kunstleder verwendet.
  • Die Kavität 5 des Spritzgießwerkzeugs weist einen ersten Seitenarm 5a, einen zweiten Seitenarm 5b, eine U-förmig ausgebildete Anbindebrücke 15 und einen die oberen Endbereiche der U-förmig ausgebildeten Anbindebrücke verbindenden Verbindungsarm 18 auf. Der Verbindungsarm 18 und die beiden als Seitenarme 5a und 5b bezeichneten Abschnitte der Kavität 5 bilden die Oberfläche des Bauteils, die in Verbindung mit dem Kaschiermaterial 2 steht. Im Verbindungsarm 18, vorzugsweise in dessen mittlerem Bereich, ist der bereits genannte Nahtgraben 8 vorgesehen. In einem Bodenbereich der U-förmig ausgebildeten Anbindebrücke, der die Anbindungsbereich zu der Kavität 5 bildet, ist ein Eingangsanschluss 19 vorgesehen, über welchen der Kavität 5 - wie noch unten erläutert wird - eine Kunststoffschmelze zuführbar ist. Diese Schmelze wird der Kavität über eine Düse 14 zugeführt. Bei dieser Düse handelt es sich vorzugsweise um eine Heißkanaldüse. Es kann sich bei dieser Düse aber alternativ dazu auch um eine Kaltkanaldüse handeln.
  • Bei dem in der 1 veranschaulichten Ausführungsbeispiel weist das Kaschiermaterial 2 auf seiner Unterseite eine Zwischenschicht 17 auf. Bei dieser Zwischenschicht 17 handelt es sich um PUR-Schaum oder um ein Vlies. Alternativ dazu kann das Kaschiermaterial 2 auch ohne Zwischenschicht oder gar mehreren Zwischenschichten ausgebildet sein.
  • Zum Fixieren des eine Naht 3 aufweisenden Kaschiermaterials 2 in der in der 1 gezeigten Position wird in einem nächsten Schritt das Spritzgießwerkzeug durch ein Zusammenführen des Oberteils 6 und des Unterteils 7 geschlossen.
  • Danach wird der verbleibende Hohlraum der Kavität 5 des Spritzgießwerkzeugs 6, 7 zwischen dem Kaschiermaterial 2 und der Nicht-Sichtseite der Kavität des Spritzgießwerkzeugs mit einer Kunststoffschmelze befüllt. Zu diesem Zweck wird der Kavität 5 am Eingangsanschluss 19 über die Düse 14 eine Kunststoffschmelze 10 zugeführt, wobei sich Schmelzfronten 12, 12 dieser Kunststoffschmelze 10 dem Nahtgraben 8 beidseitig nähern und bei ihrem Zusammentreffen im Bereich des Nahtgrabens eine Bindenaht 13 bilden. Dieses Befüllen der Kavität 5 mit einer Kunststoffschmelze 10 wird nachfolgend anhand der 2 bis 7 näher erläutert.
  • Aus der 2 ist ersichtlich, dass zunächst die Düse 14 mit der Kunststoffschmelze 10 gefüllt wird, wie es durch den in der 2 gezeigten Pfeil veranschaulicht ist. Die Kunststoffschmelze 10 wird der Kavität 5 an ihrem Eingangsanschluss 16 maschinenseitig bereitgestellt, der im Bodenbereich der U-förmig ausgebildeten Anbindung der Kavität vorgesehen ist. Bei dieser Anbindung des U-förmig ausgebildeten unteren Bereiches der Kavität 5 handelt es sich um den unteren Bereich einer U-förmigen Anbindebrücke 15, deren obere Endbereiche mittels des Verbindungsarmes 18 miteinander verbunden sind. In diesem Verbindungsarm 18 befindet sich - wie bereits ausgeführt wurde - der Nahtgraben 8, innerhalb dessen der Nahtstummel 3a des Kaschiermaterials vorpositioniert ist.
  • Aus der 3 ist ersichtlich, dass die der Kavität 5 an ihrem Eingangsanschluss 16 über die Düse 14 zugeführte Kunststoffschmelze 10 im Bodenbereich der U-förmig ausgebildeten Anbindebrücke 15 aufgeteilt wird, durch diese Aufteilung in Richtung der in der 3 nach oben verlaufenden Arme der U-förmigen Anbindebrücke 15 verläuft und jeweils an ihrem in Fließrichtung vorderen Ende eine Schmelzfront 11 bzw. 12 bildet. Innerhalb der nach oben verlaufenden Arme der U-förmigen Anbindebrücke 15 fließt die der Kavität 5 zugeführte Kunststoffschmelze nach oben bis zum oberen Ende des jeweiligen Armes. Dies ist aus der 4 ersichtlich, in welcher die Schmelzfronten 11 und 12 sich in den oberen Endbereichen der nach oben verlaufenden Arme der U-förmigen Anbindebrücke 15 befinden.
  • Aus der 5 ist ersichtlich, dass die Kunststoffschmelze im oberen Endbereich des jeweiligen Armes der U-förmigen Anbindebrücke 15 wiederum aufgeteilt wird, wobei ein Teil der jeweiligen Kunststoffschmelze in einen Seitenarm 5a bzw. 5b der Kavität 5 und der andere Teil der Kunststoffschmelze in den die oberen Endbereiche der U-förmig ausgebildeten Anbindebrücke 15 verbindenden Verbindungsarm 18 geführt wird. Dort bildet die in den Verbindungsarm 18 geführte Kunststoffschmelze die in der 5 gezeigten Schmelzfronten 11 und 12, die sich dem Nahtgraben 8 beidseitig nähern.
  • Aus der 6 ist ersichtlich, dass die der Kavität 5 zugeführte Kunststoffschmelze die Seitenarme 5a und 5b der Kavität zunehmend ausfüllt und auch beidseitig in den Nahtgraben 8 geführt wird, so dass sich die Schmelzfronten 11 und 12 innerhalb des Nahtgrabens 8 einander annähern.
  • Treffen die Schmelzfronten 11, 12 innerhalb des Nahtgrabens 8 schließlich aufeinander, dann wird im Bereich des Nahtgrabens 8 eine Bindenaht 13 gebildet, wie es in der 7 veranschaulicht ist. Zu diesem Zeitpunkt sind auch die beiden Seitenarme 5a und 5b der Kavität 5 mit Kunststoffschmelze 10 gefüllt.
  • Im Bereich der von den aneinanderstoßenden Schmelzfronten 11 und 12 gebildeten Bindenaht 13, die sich im Nahtgraben 8 bildet, wird der Nahtstummel 3a im Nahtgraben 8 ausgerichtet. Des Weiteren verbindet sich die Kunststoffschmelze 10 mit dem Kaschiermaterial 2.
  • Anschließend erfolgt ein Erstarren der Kunststoffschmelze 10 im gesamten Bereich der nunmehr vollständig mit Kunststoffschmelze 10 gefüllten Kavität 5.
  • Ist dies geschehen, dann erfolgt ein Öffnen des Spritzgießwerkzeugs und ein Entformen des hergestellten Bauteils 1 mit dem mit diesem verbundenen Kaschiermaterial 2. Dieses Bauteil 1 enthält einen in der Kavität 5 durch die Abkühlung der Kunststoffschmelze gebildeten Kunststoffträger 20 und das auf den Kunststoffträger 20 aufgebrachte Kaschiermaterial 2, wobei dieses Kaschiermaterial 2 beim gezeigten Ausführungsbeispiel eine Zwischenschicht 17 enthält.
  • Alternativ zu dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel kann das Befüllen der Kavität 5 mit der Kunststoffschmelze auch über mehrere Düsen oder andere Anbindungsarten, z. B. Bandangüsse, Bananenangüsse, Tunnelangüsse, usw., vorgenommen werden, wobei weitere Düsen beispielsweise im Endbereich der Seitenarme 5a und 5b der Kavität vorgesehen sein können.
  • Dabei kann das Befüllen der Kavität 5 mit der Kunststoffschmelze 10 unter Verwendung von einer oder mehreren Anbindebrücken vorgenommen werden.
  • Bei allen Ausführungsbeispielen ist dafür Sorge zu tragen, dass die Position der Bindenaht zur Positionierung der Naht des Kaschiermaterials durch eine jeweils geeignete Anordnung der einen oder mehreren Düsen und/oder der verwendeten Anbindebrücken derart provoziert wird, dass die in die Kavität ausgegebene Kunststoffschmelze dem Nahtgraben zur Bildung der Bindenaht beidseitig zugeführt wird. Um dies sicherzustellen, können im Bereich der Kavität auch Fließhilfen oder Fließbremsen vorgesehen werden, die den Fluss der Kunststoffschmelze durch die Kavität begünstigen oder abbremsen und damit steuern können oder auch spezielle Füllmethoden, wie bspw. eine Kaskadenanbindung genutzt werden.
  • Ferner kann die Kavität einen oder mehrere Anspritzpunkte und/oder ein oder mehrere Anspritzbänder enthalten, an welchen der Kavität die Kunststoffschmelze zugeführt wird.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Bauteil
    2
    Kaschiermaterial
    3
    Naht
    3a
    Nahtstummel
    4
    Sichtseite
    5
    Kavität
    5a
    Seitenarm der Kavität
    5b
    Seitenarm der Kavität
    6
    Oberteil eines Spritzgießwerkzeugs
    7
    Unterteil eines Spritzgießwerkzeugs
    8
    Nahtgraben
    9
    Nicht-Sichtseite
    10
    Kunststoffschmelze
    11
    Schmelzfront
    12
    Schmelzfront
    13
    Bindenaht
    14
    Düse
    15
    Anbindebrücke
    16
    Anspritzpunkt
    17
    Zwischenschicht
    18
    Verbindungsarm
    19
    Eingangsanschluss
    20
    Kunststoffträger
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 102009041683 A1 [0004]

Claims (11)

  1. Verfahren zum Herstellen eines Bauteils (1) mit einem sichtseitigen Kaschiermaterial (2), welches eine Naht (3) aufweist, mit folgenden Schritten: - Einlegen und Vorpositionieren des eine Naht (3) aufweisenden Kaschiermaterials (2) in eine Sichtseite einer einen Hohlraum bildenden Kavität (5) eines Spritzgießwerkzeugs derart, dass die Naht (3) des Kaschiermaterials (2) über einem Nahtgraben (8) einer der Sichtseite gegenüberliegenden Nicht-Sichtseite der Kavität des Spritzgießwerkzeugs angeordnet und ein der Nicht-Sichtseite der Kavität (5) des Spritzgießwerkzeugs zugewandter Nahtstummel (3a) des Kaschiermaterials innerhalb des Nahtgrabens (8) positioniert ist, - Schließen des Spritzgießwerkzeugs, - Befüllen des verbleibenden Hohlraums der Kavität (5) des Spritzgießwerkzeugs zwischen Kaschiermaterial (2) und Nicht-Sichtseite der Kavität (5) des Spritzgießwerkzeugs mit einer Kunststoffschmelze (10), wobei sich Schmelzfronten (11, 12) der Kunststoffschmelze (10) dem Nahtgraben (8) beidseitig nähern, - Ausrichten des Nahtstummels (3a) im Nahtgraben (8) durch die Schmelzfronten (11, 12), - Ausbilden einer Bindenaht (13) beim Zusammentreffen der Schmelzfronten (11, 12) im Bereich des Nahtgrabens (8), - Verbinden der Kunststoffschmelze (10) mit dem Kaschiermaterial (2), - Erstarren der Kunststoffschmelze (10), - Öffnen des Spritzgießwerkzeugs und - Entformen des Bauteils (1) mit dem damit verbundenen Kaschiermaterial (2).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem das Befüllen der Kavität (5) mit der Kunststoffschmelze (10) über eine oder mehrere Düsen (14) vorgenommen wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, bei welchem das Befüllen der Kavität (5) mit der Kunststoffschmelze (10) unter Verwendung einer oder mehrerer U-förmig ausgebildeter Anbindebrücken (15) vorgenommen wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, bei welchem die Bindenaht (13) zur Positionierung der Naht (3) des Kaschiermaterials (2) durch die Anordnung der einen oder mehreren Düsen (14) und/oder der einen oder mehreren U-förmigen Anbindebrücken (15) provoziert wird, wobei die in die Kavität (5) ausgegebene Kunststoffschmelze (10) dem Nahtgraben (8) zur Bildung der Bindenaht (13) beidseitig zugeführt wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei welchem die in die Kavität (5) eintretende Kunststoffschmelze (10) an einem Anspritzpunkt (16) in die Kavität ausgegeben wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei welchem die in die Kavität eintretende Kunststoffschmelze an einem Anspritzband in die Kavität ausgegeben wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, bei welchem die Kunststoffschmelze an Anspritzpunkten (16) und/oder Anspritzbändern in die Kavität ausgegeben wird.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem das Kaschiermaterial (2) eine oder mehrere Zwischenschichten (17) aufweist.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem als Kaschiermaterial (2) Stoff oder Textilmaterial oder Leder oder Kunstleder verwendet wird.
  10. Spritzgießwerkzeug zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welches eine einen Hohlraum bildende Kavität (5) aufweist, deren Anbindung als U-förmige Anbindebrücke (15) ausgebildet ist und die einen die oberen Endbereiche der U-förmig ausgebildeten Anbindebrücke (15) verbindenden Verbindungsarm (18) aufweist, wobei in diesem Verbindungsarm (18) ein Nahtgraben (8) ausgebildet ist.
  11. Spritzgießwerkzeug nach Anspruch 10, bei welchem in einem Bodenbereich des U-förmig ausgebildeten unteren Bereiches (15) der Kavität (5) ein Eingangsanschluss (16) vorgesehen ist, über welchen der Kavität (5) eine Schmelze zuführbar ist.
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