DE19752058A1 - Verfahren zum Hinterschäumen von eine Kappnaht aufweisenden Lederformstücken - Google Patents
Verfahren zum Hinterschäumen von eine Kappnaht aufweisenden LederformstückenInfo
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- B29C44/00—Shaping by internal pressure generated in the material, e.g. swelling or foaming ; Producing porous or cellular expanded plastics articles
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- B29C44/12—Incorporating or moulding on preformed parts, e.g. inserts or reinforcements
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- B60R13/02—Internal Trim mouldings ; Internal Ledges; Wall liners for passenger compartments; Roof liners
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Hinterschäumen oder Hinterpressen
von zumindest eine Kappnaht aufweisenden Lederformstücken mit einem
Kunststoff-Material insbesondere zur Herstellung lederverkleideter Fahr
zeug-Innenausstattungsteile, wobei das Lederformstück mit seiner Vorder
seite auf die Formhälfte eines geeigneten Werkzeuges aufgelegt und danach
in diesem auf die Rückseite des Lederformstückes das Kunststoff-Material
unter zumindest geringfügiger Druckentwicklung aufgebracht wird.
Lediglich beispielshalber wird zum technischen Umfeld auf die
EP 0 337 183 B1 verwiesen.
Unter anderem Innenausstattungsteile von Fahrzeugen werden häufig mit
Leder dekoriert. Dabei kann ein geeignetes Lederformstück auf das bei
spielsweise in Kunststoff vorgefertigte Innenausstattungs-Formteil von Hand
aufkaschiert werden, wodurch sich ein qualitativ hochwertiges Erschei
nungsbild ergibt. Insbesondere gilt dies auch für den Bereich der sog. Kapp
nähte, in denen zumindest zwei Lederteilstücke aufeinanderliegend mitein
ander vernäht sind, wobei das oben liegende Leder-Teilstück zumeist zu
sätzlich einen nach innen umgeschlagenen Umbug aufweist, um zur Außen
seite bzw. Vorderseite hin keinen sichtbaren Leder-Randschnitt vorliegen zu
haben.
Einen Prinzipschnitt durch ein derartiges mit Leder dekoriertes Innenaus
stattungsteil zeigt die beigefügte Fig. 2, wobei mit der Bezugsziffer 1 ein das
Innenausstattungsteil bildendes Formteil (beispielsweise aus einem Kunst
stoff-Material) bezeichnet ist und das Lederformstück 2 aus den beiden mit
den Bezugsziffern 2a, 2b bezeichneten Leder-Teilstücken besteht. Dabei ist
das untenliegende Leder-Teilstück 2b mit einem oben liegenden Leder-Teil
stück 2a, welches zusätzlich randseitig einen Umbug aufweist, über eine
sog. Kappnaht 3 vernäht. Durch diese Kappnaht 3 ergibt sich ein Höhenun
terschied h zwischen der Vorderseite des oben liegenden Leder-Teilstückes
2a und der Vorderseite des untenliegenden Leder-Teilstückes 2b, welcher
einen gefälligen, hochwertigen Gesamteindruck vermittelt. Darauf hingewie
sen sei an dieser Stelle, daß sich die Begriffe "untenliegend" und
"obenliegend" auf die jeweilige Position der Leder-Teilstücke 2a, 2b längs
der Kappnaht 3 beziehen, und daß die Begriffe "Vorderseite" bzw.
"Außenseite" für die jeweils sichtbare (Ober-)Seite der Leder-Teilstücke 2a,
2b stehen, während deren sog. Rückseiten dem Formteil 1 zugewandt sind.
Das manuelle Kaschieren des Formteiles 1 mit dem Lederformstück 2 bzw.
den miteinander vernähten Leder-Teilstücken 2a, 2b ist jedoch arbeits- und
daher kostenintensiv. Einfacher hergestellt werden kann ein mit Leder ver
kleidetes Innenausstattungsteil oder Formteil 1, wenn das Lederformstück 2
in einem geeigneten Werkzeug mit dem das Formteil 1 bildenden Kunststoff-Ma
terial hinterschäumt oder auch hinterpreßt wird. Hierbei wird - wie Fig. 3
als bekannten Stand der Technik zeigt - das Lederformstück 2 mit seiner
Außenseite/Vorderseite auf die Formhälfte 4 des nicht näher dargestellten
Hinterschäum- oder Hinterpreßwerkzeuges aufgelegt, wonach auf die Rück
seite des Lederformstückes 2 das Kunststoffmaterial aufgebracht und verteilt
und dabei zum Formstück 1 geformt wird.
Beim Hinterschäumen oder Hinterpressen des Lederformstückes 2 mit dem
das Formteil 1 bildenden Kunststoff-Material wird durch dieses Kunststoff
material Druck auf das Lederformstück 2 aufgebracht, wodurch dieses im
wesentlichen vollflächig auf der üblicherweise planen Oberfläche der Form
hälfte 4 zum Liegen kommt. Insbesondere gilt dies auch für den der Kapp
naht 3 unmittelbar benachbarten Bereich, was zur Folge hat, daß das unten
liegende Leder-Teilstück 2b in unschöner Weise nach oben gewölbt wird,
wodurch der an sich gewünschte Höhenunterschied h zwischen der Außen
seite des obenliegenden Leder-Teilstückes 2a und der Außenseite des un
tenliegenden Leder-Teilstückes 2b im wesentlichen ausgeglichen wird, d. h.
dieser Höhenunterschied h verschwindet bzw. nimmt nahezu den Wert "0"
an. Hierdurch ergibt sich ein ungewünschtes Erscheinungsbild des Innen
ausstattungsteiles bzw. des mit dem Lederformstück 2 verkleideten Form
teiles 1, bei welchem - nachdem dieses Innenausstattungsteil dem Werk
zeug entnommen ist -, die Kappnaht 3 bzw. das obenliegende Leder-Teil
stück 2a im Bereich dieser Kappnaht 3 gegenüber dem untenliegenden
Leder-Teilstück 2b nicht mehr erhaben ist.
Eine zumindest theoretische Abhilfemaßnahme für diese Problematik be
stünde darin, in der Formhälfte 4 eine Ausnehmung 5 oder Sicke 5 zumin
dest zur Aufnahme der Kappnaht 3 bzw. des gesamten obenliegenden Leder-Teil
stückes 2a vorzusehen, so daß der Höhenunterschied h im fertigen In
nenausstattungsteil erhalten bleibt, wie Fig. 4a zeigt. Diese Lösung ist in der
Realität jedoch nicht praktikabel, da - bedingt durch die relativ große Lage
toleranz der Kappnaht 3 bezüglich des Lederformstückes 2 - diese Kappnaht
3 häufig nicht exakt in der Ausnehmung 5 bzw. Sicke positionierbar ist. Als
Folge hiervon wird (wie in Fig. 4b dargestellt) beim Hinterschäumen im un
tenliegenden Leder-Teilstück 2b eine Stufe 6 neben der Kappnaht 3 erzeugt.
Ein derart verformtes Innenausstattungsteil ist jedoch unbrauchbar.
Eine demgegenüber verbesserte Abhilfemaßnahme für die oben geschil
derte Problematik aufzuzeigen, ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfin
dung.
Die Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß der im Bereich
der Kappnaht zwischen dem obenliegenden Leder-Teilstück und dem unten
liegenden Leder-Teilstück anzutreffende stufenartige Höhenunterschied
durch ein zwischen die Leder-Vorderseite und die Werkzeug-Formhälfte ein
gelegtes Übergangsstück ausgeglichen wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind Inhalt der Unteransprüche. So kann das im
Querschnitt im wesentlichen dreieckförmige Übergangsstück, dessen Quer
schnittsfläche von einem parallel zur planen Oberfläche der Formhälfte ver
laufenden ersten Schenkel und einem dazu im wesentlichen senkrechten,
dem Höhenunterschied entsprechenden (und diesen ausgleichenden) zwei
ten Schenkel begrenzt wird, mit seinem dritten Schenkel auf die Vorderseite
des untenliegenden Leder-Teilstückes aufgeklebt werden. Dabei kann die
ses Übergangsstück als selbstklebendes, flexibles und quasi endloses
Formband ausgebildet sein.
Näher erläutert wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungs
beispieles, wobei die beigefügte Fig. 1 ein beispielsweise in einem Hinter
schäum-Werkzeug eingelegtes und mit Leder dekoriertes Innenausstat
tungsteil zeigt, und wobei diese Darstellung im wesentlichen der bereits er
läuterten Darstellungen nach Fig. 3 entspricht.
Erfindungsgemäß wird im Bereich der Kappnaht auf das untenliegende Le
der-Teilstück 2b ein Übergangsstück 7 aufgelegt, welches in der Lage ist,
den stufenartigen Höhenunterschied h zwischen der Vorderseite des oben
liegenden Leder-Teilstückes 2b und derjenigen des untenliegenden Leder-Teil
stückes 2b auszugleichen. Wie ersichtlich ist hierbei die Oberfläche der
Formhälfte 4 des nicht näher dargestellten Hinterschäum- oder Hinterpreß
werkzeuges plan, d. h. eben gehalten. Nun verhindert jedoch dieses Über
gangsstück 7, daß das untenliegende Leder-Teilstück 2b zumindest in der
direkten Umgebung der Kappnaht 3 durch die Druckentwicklung bei der Her
stellung des Formteiles 1 (d. h. beim Hinterschäumen oder Hinterpressen der
Lederformstückes 2) auf die Oberfläche der Formhälfte 4 gepreßt wird. Viel
mehr gewährleistet dieses Übergangsstück 7, daß der Höhenunterschied h
erhalten bleibt.
Selbstverständlich soll in einem gewissen Abstand von der Kappnaht 3 das
untenliegende Leder-Teilstück 2b wieder an der Oberfläche der Formhälfte 4
zum Anliegen kommen, da ja hierdurch die Form des gesamten Innenaus
stattungsteiles, bestehend aus dem Formteil 1 sowie dem Lederformstück 2
bestimmt wird. Deshalb besitzt dieses Übergangsstück 7 einen im wesentli
chen dreieckförmigen Querschnitt, wobei der erste Schenkel von dessen
Querschnittsfläche parallel zur planen Oberfläche der Formhälfte 4 verläuft,
der zweite hierzu senkrechte Schenkel dem Höhenunterschied h entspricht,
und der die Dreiecksfläche ergänzende dritte Schenkel auf der Oberfläche
des untenliegenden Leder-Teiles 2b aufliegt.
Bevorzugt wird das Übergangsstück 7 auf das untere Leder-Teilstück 2b
entsprechend positioniert aufgeklebt, ehe das Lederformstück 2 in das Hin
terschäumwerkzeug eingelegt, d. h. auf die Formhälfte 4 aufgebracht wird.
Dabei sollte die Klebeverbindung zwischen dem Übergangsstück 7 sowie
dem Lederformstück 2 selbstverständlich nur übergangsweise haftend aus
gebildet sein, d. h. nach Entnahme des fertig hinterschäumten Innenausstat
tungsteiles soll das Übergangsstück 7 auf einfache Weise vom untenliegen
den Leder-Teilstück 2b abgezogen werden können. Dabei muß das Über
gangsstück 7 keineswegs absolut druckfest ausgebildet sein, vielmehr kann
es zumindest geringfügig kompressibel und dabei auch flexibel gestaltet
sein. Die letztgenannte Ausbildung ermöglicht es zudem, dieses Übergangs
stück 7 als quasi endloses Formband auszubilden, welches beispielsweise
mit Hilfe eines Paket-Klebeband-Abrollers oder dgl. auf einfache Weise ma
nuell auf das Lederformstück 2 bzw. auf das untenliegende Leder-Teilstück
2b aufgebracht werden kann.
Mit dem beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren ist es somit möglich,
beispielsweise lederverkleidete Fahrzeug-Innenausstattungsteile auch durch
Hinterschäumen oder Hinterpressen in etwa gleich guter Qualität bzw. mit
gleich hochwertigem optischen Erscheinungsbild herzustellen, wie dies beim
Handkaschieren eines Lederformstückes 2 auf ein vorgefertigtes Formteil 1
möglich ist. Dabei ist die beschriebene Lösung deutlich einfacher als die in
Fig. 4a, 4b beschriebene alternative Lösungsmöglichkeit und liefert darüber
hinaus die besseren Ergebnisse. Insgesamt ist dieses Übergangsstück 7
leicht und schnell zu applizieren und ermöglicht einen hochwertigen Quali
tätseindruck auch beim Hinterschäumen oder Hinterpressen eines Leder
formstückes 2. Dabei kann die sich parallel zur Vorderseite des Lederform
stückes 2 erstreckende Breite dieses Übergangsstückes 7 den jeweiligen
Anfordernissen entsprechend gewählt werden. Selbstverständlich sind dabei
eine Vielzahl von Abwandlungen vom gezeigten Ausführungsbeispiel mög
lich, ohne den Inhalt der Patentansprüche zu verlassen.
1
Formteil (bspw. aus Kunststoff-Material)
2
Lederformstück
2
a obenliegendes Leder-Teilstück
2
b untenliegendes Leder-Teilstück
3
Kappnaht
4
Formhälfte
5
Ausnehmung
6
Stufe (in
Fig.
4
b)
7
Übergangsstück
h Höhenunterschied
h Höhenunterschied
Claims (3)
1. Verfahren zum Hinterschäumen oder Hinterpressen von zumindest
eine Kappnaht (3) aufweisenden Lederformstücken (2) mit einem
Kunststoff-Material, insbesondere zur Herstellung lederverkleideter
Fahrzeug-Innenausstattungsteile, wobei das Lederformstück (2) mit
seiner Vorderseite auf die Formhälfte (4) eines geeigneten Werkzeu
ges aufgelegt und danach in diesem auf die Rückseite des Leder
formstückes (2) das Kunststoff-Material unter zumindest geringfügiger
Druckentwicklung aufgebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der im Bereich der Kappnaht (3) zwi
schen dem obenliegenden Leder-Teilstück (2a) und dem unten liegen
den Leder-Teilstück (2b) anzutreffende stufenartige Höhenunterschied
(h) durch ein zwischen die Leder-Vorderseite und die Werkzeug-Form
hälfte (4) eingelegtes Übergangsstück (7) ausgeglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das im Querschnitt im wesentlichen
dreieckförmige Übergangsstück (7), dessen Querschnittsfläche von
einem parallel zur planen Oberfläche der Formhälfte (4) verlaufenden
ersten Schenkel und einem dazu im wesentlichen senkrechten, dem
Höhenunterschied (h) entsprechenden und diesen ausgleichenden
zweiten Schenkel begrenzt wird, mit seinem dritten Schenkel auf die
Vorderseite des untenliegenden Leder-Teilstückes (2b) aufgeklebt
wird.
3. Übergangsstück für die Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
2,
dadurch gekennzeichnet, daß es als selbstklebendes, flexibles und
quasi endloses Formband ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997152058 DE19752058A1 (de) | 1997-11-25 | 1997-11-25 | Verfahren zum Hinterschäumen von eine Kappnaht aufweisenden Lederformstücken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997152058 DE19752058A1 (de) | 1997-11-25 | 1997-11-25 | Verfahren zum Hinterschäumen von eine Kappnaht aufweisenden Lederformstücken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19752058A1 true DE19752058A1 (de) | 1999-05-27 |
Family
ID=7849684
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997152058 Withdrawn DE19752058A1 (de) | 1997-11-25 | 1997-11-25 | Verfahren zum Hinterschäumen von eine Kappnaht aufweisenden Lederformstücken |
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