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Die Erfindung betrifft eine Geschirrspülmaschine, insbesondere eine Haushalts-Geschirrspülmaschine, nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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In Geschirrspülmaschinen, werden Gehäusewandteile des Spülbehälters bekanntermaßen wärmeisoliert und/oder schallgedämmt und/oder, schallgedämpft um den Energieverbrauch zu senken bzw. Betriebsgeräusche zu verringern.
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So ist aus der
DE 42 27 957 C2 eine gattungsgemäße Geschirrspülmaschine bekannt, deren Spülbehälter außenseitig zumindest teilweise mit Isoliermatten aus Bitumen, Kunststoff, Mineralfasern oder dergleichen belegt sind. Die Isoliermatten sind üblicherweise in fester Klebe- oder Schmelzverbindung außenseitig am Spülbehälter befestigt. Mit solchen Isoliermatten wird zusätzliche Masse auf den aus Edelstahlblech gefertigten Spülbehälter aufgebracht, wodurch Schallschwingungen des Edelstahlblechs reduziert werden. Zusätzlich nehmen solche Bitumenmatten während des Spülbetriebs Wärme von den Gehäusewandteilen des Spülbehälters auf, wodurch die Gehäusewandtemperatur im Vergleich zur Spülbehälter-Innenraumtemperatur reduziert wird. Während eines Trocknungsschrittes im Spülgang der Geschirrspülmaschine können daher bekanntermaßen die Gehäusewandteile als Kondensationsflächen genutzt werden. Darüber hinaus ist es auch bekannt, zwischen dem mit den Isoliermatten schallisolierten Spülbehälter und den Wandungen eines Außengehäuses zusätzlich eine Auskleidung aus Kunststoffschaum, Mineralfasern oder Baumwollvlies zur Wärmeisolation vorzusehen.
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Alternativ zu der oben erwähnten Trocknung mittels Kondensationsflächen innerhalb des Spülbehälters ist es beispielsweise aus der
DE 10 2005 004 089 A1 bekannt, im Trocknungsschritt die zu trocknende Luft aus dem Spülbehälter in eine Sorptionskolonne mit reversibel dehydrierbarem Material zu führen, das der Luft die Feuchtigkeit entzieht und die so getrocknete Luft wieder in den Spülbehälter rückführt.
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Neben der Trocknung mit Hilfe einer Sorptionskolonne sind auch weitere Trocknungssysteme bekannt, welche die Gehäusewandteile des Spülbehälters nicht als Kondensationsflächen nutzen, das heißt keinen Temperaturaustausch zwischen einer Innentemperatur im Inneren des Spülbehälters und einer Umgebungstemperatur außerhalb des Spülbehälters erfordern. Derartige Trocknungssysteme werden im Folgenden als aktive Trocknungssysteme bezeichnet.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Geschirrspülmaschine, insbesondere eine Haushalts-Geschirrspülmaschine, mit reduziertem Energieverbrauch bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird durch eine Geschirrspülmaschine mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Erfindungsgemäß weist die Geschirrspülmaschine ein aktives Trocknungssystem auf und zumindest an einer der Seitenwände und/oder der Rückwand bestehen alle dort angeordneten Materiallagen aus Materialien, deren Wärmeleitfähigkeit kleiner als 0,08 W·m–1·K–1, insbesondere kleiner als 0,04 W·m–1·K–1, ist.
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Da bei Nutzung eines aktiven Trocknungssystems die Seitenwände und die Rückwand nicht als Kondensationsflächen genutzt werden, kann auf eine Materiallage mit hoher Wärmeleitfähigkeit verzichtet werden. Vielmehr können alle Materiallagen aus Materialien gefertigt sein, welche wärmeisolierend wirken. Diese können – ohne Zwischenschaltung einer wärmeleitenden Zwischenschicht – unmittelbar in Anlage mit der Seitenwand und/oder der Rückwand sein. Materiallagen mit hoher Wärmeleitfähigkeit führen dazu, dass während eines Spülvorgangs relativ viel Wärmeenergie aus dem Spülbehälter abgeführt wird, was zu einem unerwünschten Energieverlust führt. Ein Verzicht auf derartige wärmeleitende Materiallagen führt somit zu einer deutlichen Reduzierung der Energieverluste und damit zu einem verringerten Energieverbrauch.
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Ein besonders niedriger Energieverbrauch kann dadurch erreicht werden, dass alle an den Seitenflächen und an der Rückwand angeordneten Materiallagen aus Materialien bestehen, deren Wärmeleitfähigkeit kleiner als 0,08 W·m–1·K–1, insbesondere kleiner als 0,04 W·m–1·K–1, ist, und welche somit alle wärmeisolierend wirken. Eine weitere Reduzierung der Energieverluste kann erzielt werden, wenn auch an einer Bodenwand und/oder Deckenwand des Spülbehälters ausschließlich Materiallagen angeordnet sind, deren Materialien eine Wärmeleitfähigkeit kleiner als 0,08 W·m–1·K–1, insbesondere kleiner als 0,04 W·m–1·K–1, aufweisen.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann an der Deckenwand und/oder der Bodenwand des Spülbehälters aber auch zumindest eine Materiallage vorgesehen sein, welche aus einem Material besteht, dessen Wärmeleitfähigkeit größer ist als die Wärmeleitfähigkeit der Materialen der Materiallagen an den Seitenwänden und/oder der Rückwand.
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Eine derartige Materiallage mit erhöhter Wärmeleitfähigkeit kann einen Schalldämmstoff zur Dämmung von Luftschall aus dem Spülbehälterinnenraum enthalten. Der Schalldämmstoff kann wenigstens Bitumen und/oder Kunststoff und/oder Mineralfasern und/oder Gesteinmehl enthalten. Ein Vorsehen derartiger Materiallagen an der Deckenwand und/oder der Bodenwand kann trotz der damit verbundenen höheren Energieverluste in diesem Bereich sinnvoll sein, da im Bereich der Deckenwand und der Bodenwand des Spülbehälters in der Regel die größte Schwingungsanregung erfolgt.
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Zumindest eine der an den Seitenwänden und/oder der Rückwand angeordneten und als Wärmeisolierschicht wirkenden Materiallagen kann einen Schalldämpfstoff zur Schallabsorption von Luftschall enthalten. Der Schalldämpfstoff kann eine Porenstruktur aufweisen, welche vorteilhaft offen ausgeführt ist. Ferner kann der Schalldämpfstoff ein Fasern, etwa Baumwoll- und/oder Synthetikfasern, aufweisendes Material enthalten, welches gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung als Vlies ausgebildet ist.
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Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Geschirrspülmaschine; sowie
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2 und 3 jeweils vergrößerte schematische Schnittansichten der Geschirrspülmaschine im Bereich zwischen Außengehäusewänden und Spülbehälterwänden.
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In der 1 ist grob schematisch eine Geschirrspülmaschine mit einem Spülbehälter 1 gezeigt, in dem nicht dargestelltes, zu reinigendes Gut in Geschirrkörben 3, 5 angeordnet werden kann. Im gezeigten Spülbehälter 1 sind beispielhaft als Sprüheinrichtungen zwei in unterschiedlichen Sprühebenen vorgesehene Sprüharme 7, 9 angeordnet, über die das zu reinigende Spülgut mit Spülflüssigkeit beaufschlagt wird. Im Spülbehälterboden ist ein Pumpentopf 11 mit nachgeschalteter Umwälzpumpe 13 vorgesehen, die über Zuleitungen 14, 15 strömungstechnisch mit den Sprüharmen 7, 9 verbunden ist. Der Pumpentopf 11 ist außerdem über Anschlussstutzen mit einer mit dem Wasserversorgungsnetz gekoppelten Frischwasser-Zuleitung 16 sowie mit einer Ablaufleitung 17 in Verbindung, in der eine Laugenpumpe 18 zum Abpumpen der Spülflüssigkeit aus dem Spülbehälter 1 angeordnet ist.
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Der Spülbehälter 1 weist in seinem oberen Bereich eine Auslassöffnung 19 auf, die über eine Leitung 21 mit einem aktiven Trocknungssystem 20 verbunden ist. Das aktive Trocknungssystem 20 umfasst eine Sorptionskolonne 22, sowie ein Luftgebläse 23 und ein Heizelement 24. Die Sorptionskolonne 22 enthält als Trocknungsmittel ein reversibel dehydrierbares Material, wie z. B. Zeolith. In einem Trocknungsschritt wird Luft mit hoher Feuchtigkeit mittels des Luftgebläses 23 vom Spülbehälter 1 durch die Sorptionskolonne 22 geleitet. Das in der Sorptionskolonne 22 vorgesehene Zeolith nimmt die Feuchtigkeit der Luft auf. Die so getrocknete Luft wird dann im Kreislauf in den Spülbehälter 1 zurückgeführt.
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Die im Zeolith der Sorptionskolonne 22 gespeicherte Wassermenge m kann in einem Regenerationsvorgang, d. h. bei einer Desorption, durch Aufheizen des Zeolith in der Sorptionskolonne 22 wieder freigegeben werden. Hierzu wird mittels des Gebläses 23 Luft durch die Sorptionskolonne 22 geleitet, die vom Heizelement 24 auf sehr hohe Temperaturen erhitzt worden ist. Dadurch tritt das im Zeolith gespeicherte Wasser als heißer Wasserdampf aus und wird so in den Spülbehälter 1 rückgeführt.
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Der Spülbehälter 1 ist zusammen mit der Sorptionskolonne 22 sowie den strömungstechnischen Komponenten, etwa Umwälzpumpe 13 oder Laugenpumpe 18, in einem lediglich grob schematisch angedeuteten Außengehäuse 26 der Geschirrspülmaschine geräusch- und/oder wärmeisoliert angeordnet. Als Wärmeisolierschicht ist zwischen den Seitenwänden 27 des Spülbehälters 1 und dem Außengehäuse 26 eine Materiallage 28, z. B. in Form eines Baumwollvlieses 28' vorgesehen, deren Material eine geringe Wärmeleitfähigkeit von kleiner 0,08 W·m–1·K–1, insbesondere kleiner als 0,04 W·m–1·K–1, aufweist. Das Baumwollvlies 28' liegt dabei an den Seitenwänden 27 an und steht demzufolge unmittelbar in Kontakt mit den Seitenwänden 27 des Spülbehälters. Das Baumwollvlies 28' kann dabei nicht haftend und zerstörungsfrei lösbar anliegen. Nur aus Gründen der Übersichtlichkeit ist das Baumwollvlies 28' in 1 lediglich an einer der beiden Seitenwände 27 dargestellt. An einer Rückwand 30 des Spülbehälters 1 ist in gleicher Weise wie an den beiden Seitenwänden 27 eine Materiallage 28, z. B. in Form eines Baumwollvlieses 28' angeordnet, so dass auch die Rückwand 30 gegenüber dem Außengehäuse 26 wärmeisoliert ist. Alternativ zu der dargestellten Ausführungsvariante können an den Seitenwänden 27 und/oder an der Rückwand 30 selbstverständlich auch mehrere Materiallagen angeordnet sein, welche alle aus Materialien mit einer entsprechend geringen Wärmeleitfähigkeit bestehen und welche zusammen die Wärmeisolationsschicht bilden. Vorteilhaft werden dabei Materialien, wie z. B. Baumwolle, eingesetzt, welche auch als Schalldämpstoff wirken. Diese Wirkung kann verstärkt werden, wenn die eingesetzten Materialien eine Porenstruktur, insbesondere offene Porenstruktur aufweisen. Neben Baumwolle eignen sich insbesondere auch andere Fasern. Z. B. Synthetikfasern, aufweisende Materialien.
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Im Unterschied zu den beiden Seitenwänden 27 sowie der Rückwand 30 des Spülbehälters 1 ist an einer Deckenwand 31 sowie einer Bodenwand 32 außenseitig jeweils eine zusätzliche zweite Materiallage 33, z. B. in Form einer schwingungsdämmenden Bitumenmatte 33' vorgesehen, deren Material eine größere Wärmeleitfähigkeit aufweist, als das Material der Materiallage 28 an den Seitenwänden 27 und der Rückwand 30. Die üblicherweise steifen Bitumenmatten 33' können z. B. außenseitig auf das Edelstahlblech des Spülbehälters 1 aufgeschmolzen bzw. daran festgeklebt sein. Zwischen den Bitumenmatten 33' und dem Außengehäuse 26 ist zur Wärmedämmung dann die erste Materiallage 28, z. B. in Form des Baumwollvlieses 28' vorgesehen. Die Bitumenmatten 33' sind – im Gegensatz zum Baumwollvlies 28' – keine Wärmeisolierschichten, sondern wirken wärmeabsorbierend und vor allem auch schalldämmend. Neben Bitumen können selbstverständlich auch andere Schalldämmstoffe, wie Kunststoffe, Mineralfasern oder Gesteinmehl oder auch entsprechende Verbundmaterialien eingesetzt werden. Alternativ zu der dargestellten Ausführungsvariante können selbstverständlich auch an der Deckenwand 31 und/oder der Bodenwand 32 mehrere Materiallagen 33 mit entsprechenden physikalischen Eigenschaften angeordnet sein. Zur Beeinflussung der Dämmwirkung kann es auch sinnvoll sein, dass sich die Materialien der zweiten Materiallagen 33 auch hinsichtlich Wärmekapazität und/oder Dichte von den Materialien der Materiallagen 28 an den Seitenwänden 28 und/oder der Rückwand 30 unterscheiden, insbesondere dass die Materialien der zweiten Materiallagen 32 eine höhere Wärmekapazität und/oder eine höhere Dichte als die Materialien der ersten Materiallagen 28 aufweisen.
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Vorteilhaft werden die Wärmeisolierschichten an allen Wänden des Spülbehälters 1 durch jeweils dieselben Materiallagen gebildet. Dies ist aber für die Anwendbarkeit der Erfindung nicht erforderlich, so dass sich die Materiallagen auch hinsichtlich Anzahl und Material unterscheiden können. Dies gilt analog auch für die jeweils zweiten Materiallagen 33 an der Bodenwand 32 und/oder Deckenwand 31 des Spülbehälters 1. Entscheidend ist lediglich, dass die jeweils verwendeten Materialien die jeweils notwendigen Eigenschaften aufweisen. Die einzelnen Materiallagen 28 und/oder 33 können die jeweilige Wand des Spülbehälters 1 vollständig oder auch nur in Teilbereichen, vorzugsweise großflächig, überdecken.
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In der in der 1 gezeigten Geschirrspülmaschine erfolgt der Trocknungsschritt mithilfe des außerhalb des Spülbehälters 1 angeordneten aktiven Trocknungssystems 20. Im Unterschied zu herkömmlichen Geschirrspülmaschinen müssen daher in einem Trocknungsschritt während eines Spülgangs die Innenseiten der Gehäusewandteile 27, 30 nicht als Kondensationsflächen mit entsprechend reduzierter Temperatur wirken. Entsprechend ist trotz der geringen Wärmeleitfähigkeit der an den Seitenwänden 27 sowie der Rückwand 30 angeordneten Materiallagen 28 die Trocknungsleistung nicht beeinträchtigt.
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Alternativ zu der dargestellten Ausführungsform ist es grundsätzlich möglich, auch an der Deckenwand 31 und/oder der Bodenwand 32 des Spülbehälters 1 auf eine Materiallage mit höherer Wärmeleitfähigkeit, also z. B. die Bitumenmatte 33', zu verzichten, um auf diese Weise den Energieverbrauch der Geschirrspülmaschine weiter zu senken. Dies macht insbesondere dann Sinn, wenn bei einer konkreten Ausgestaltung der Geschirrspülmaschine und insbesondere des Spülbehälters 1 eine zusätzliche Geräuschdämmung nicht erforderlich ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spülbehälter
- 3, 5
- Geschirrkörbe
- 7, 9
- Sprüheinrichtungen
- 11
- Pumpentopf
- 13
- Umwälzpumpe
- 14, 15
- Zuleitungen
- 16
- Frischwasser-Zuleitung
- 17
- Ablaufleitung
- 18
- Laugenpumpe
- 19
- Auslassöffnung
- 20
- aktives Trocknungssystem
- 21
- Luftleitung
- 22
- Trocknungseinrichtung
- 23
- Luftgebläse
- 24
- Heizelement
- 26
- Außengehäuse
- 27
- Seitenwand des Spülbehälters 1
- 28
- Materiallage
- 28'
- Baumwollvlies
- 30
- Rückwand
- 31
- Deckenwand des Spülbehälters 1
- 32
- Bodenwand des Spülbehälters 1
- 33
- Materiallage
- 33'
- Bitumenmatte
- m
- Wassermenge, die während eines Regenerationsvorgangs der Trocknungseinrichtung freigegeben wird
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4227957 C2 [0003]
- DE 102005004089 A1 [0004]