DE102011003673A1 - Verfahren zum Betreiben einer sandsturmgefährdeten Eisenbahnstrecke und diesbezügliches Zugbeeinflussungssystem - Google Patents

Verfahren zum Betreiben einer sandsturmgefährdeten Eisenbahnstrecke und diesbezügliches Zugbeeinflussungssystem Download PDF

Info

Publication number
DE102011003673A1
DE102011003673A1 DE102011003673A DE102011003673A DE102011003673A1 DE 102011003673 A1 DE102011003673 A1 DE 102011003673A1 DE 102011003673 A DE102011003673 A DE 102011003673A DE 102011003673 A DE102011003673 A DE 102011003673A DE 102011003673 A1 DE102011003673 A1 DE 102011003673A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
sandstorm
train control
balises
control system
sensors
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Ceased
Application number
DE102011003673A
Other languages
English (en)
Inventor
Rainer Deitmar
Bastel Franke
Tobias Klingenberg
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Siemens AG
Original Assignee
Siemens AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Siemens AG filed Critical Siemens AG
Priority to DE102011003673A priority Critical patent/DE102011003673A1/de
Priority to PCT/EP2012/051647 priority patent/WO2012104334A1/de
Publication of DE102011003673A1 publication Critical patent/DE102011003673A1/de
Ceased legal-status Critical Current

Links

Images

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B61RAILWAYS
    • B61LGUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
    • B61L3/00Devices along the route for controlling devices on the vehicle or train, e.g. to release brake or to operate a warning signal
    • B61L3/02Devices along the route for controlling devices on the vehicle or train, e.g. to release brake or to operate a warning signal at selected places along the route, e.g. intermittent control simultaneous mechanical and electrical control
    • B61L3/08Devices along the route for controlling devices on the vehicle or train, e.g. to release brake or to operate a warning signal at selected places along the route, e.g. intermittent control simultaneous mechanical and electrical control controlling electrically
    • B61L3/12Devices along the route for controlling devices on the vehicle or train, e.g. to release brake or to operate a warning signal at selected places along the route, e.g. intermittent control simultaneous mechanical and electrical control controlling electrically using magnetic or electrostatic induction; using radio waves
    • B61L3/121Devices along the route for controlling devices on the vehicle or train, e.g. to release brake or to operate a warning signal at selected places along the route, e.g. intermittent control simultaneous mechanical and electrical control controlling electrically using magnetic or electrostatic induction; using radio waves using magnetic induction
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B61RAILWAYS
    • B61LGUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
    • B61L23/00Control, warning or like safety means along the route or between vehicles or trains
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B61RAILWAYS
    • B61LGUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
    • B61L27/00Central railway traffic control systems; Trackside control; Communication systems specially adapted therefor
    • B61L27/20Trackside control of safe travel of vehicle or train, e.g. braking curve calculation
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B61RAILWAYS
    • B61LGUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
    • B61L27/00Central railway traffic control systems; Trackside control; Communication systems specially adapted therefor
    • B61L27/20Trackside control of safe travel of vehicle or train, e.g. braking curve calculation
    • B61L2027/202Trackside control of safe travel of vehicle or train, e.g. braking curve calculation using European Train Control System [ETCS]

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Train Traffic Observation, Control, And Security (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer sandsturmgefährdeten Eisenbahnstrecke sowie ein Zugbeeinflussungssystem, insbesondere ETCS, mit gleisseitigen Zugbeeinflussungselementen, insbesondere Balisen. Um auf plötzlich hereinbrechende Sandstürme sofort und gezielt durch Geschwindigkeitsverringerung reagieren zu können, ist vorgesehen, dass mittels gleisnaher Sandsturmsensoren (3, 3.1, 3.2) ermittelte Gefahrenzustände über ein Funksystem, insbesondere GSM-R und/oder über gleisseitige Zugbeeinflussungselemente, insbesondere Balisen (7a, 7b), an Schienenfahrzeuge übermittelt werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer sandsturmgefährdeten Eisenbahnstrecke sowie ein Zugbeeinflussungssystem, insbesondere ETCS – European Train Control System –, mit gleisseitigen Zugbeeinflussungselementen, insbesondere Balisen.
  • Das Verfahren und das Zugbeeinflussungssystem sind darauf gerichtet, sandsturmbedingte Unfälle zu verhindern. Bisher entgleisen häufig Züge in Wüstengebieten, wenn sie mit ihrer fahrplanmäßigen Geschwindigkeit auf einen Schienenbereich fahren, welcher von Wüstensand und Geröll überweht wurde. Derartige Sandverwehungen durch Wüstenstürme entstehen häufig sehr plötzlich. Aufgrund bestimmter Klimabedingungen treten extreme Sandstürme vorzugsweise in relativ genau begrenzbaren Gebieten auf. Die Länge der querenden Eisenbahnstrecken beträgt dabei bis ca. 80 km.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein Zugbeeinflussungssystem der gattungsgemäßen Art anzugeben, welche eine sofortige Reaktion auf plötzliche Sandstürme ermöglichen.
  • Verfahrensgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass mittels gleisnaher Sandsturmsensoren ermittelte Gefahrenzustände über ein Funksystem, insbesondere GSM-R – Global Positioning System for Mobile Communications at Railways –, und/oder über gleisseitige Zugbeeinflussungselemente, insbesondere Balisen, an Schienenfahrzeuge übermittelt werden.
  • Auf diese Weise kann rechtzeitig vor Einfahrt in das Sandsturmgebiet automatisch oder durch den Triebfahrzeugführer eine Herabsetzung der Geschwindigkeit eingeleitet werden. Ein Bremsweg von überwiegend mehreren Kilometern Länge kann dabei berücksichtigt werden. Bei geringer Geschwindigkeit, beispielsweise 30 km/h oder 60 k,/h ist die Entgleisungsgefahr durch versandete Schienen wesentlich geringer als bei einer Geschwindigkeit von beispielsweise 180 km/h. Der Sandsturmsensor in der Nähe des Schienenweges kann sein Sensorsignal oder ein abgeleitetes Warnsignal entweder direkt an das herannahende Schienenfahrzeug übermitteln oder indirekt über eine Auswerteeinrichtung in einer Überwachungszentrale. Über ein GSM-R-Funksystem kann beispielsweise eine entsprechende SMS-Short Message Service-Nachricht an das Schienenfahrzeug übermittelt werden. Für die Bestromung des Sandsturmsensors sollte in diesem Fall die Stromversorgung einer nahegelegenen GSM-R-Basisstation mitbenutzt werden. Die SMS- oder Sprachkommunikation bietet im Fall der indirekten, über eine Überwachungszentrale vorgesehenen Informationsübertragung zwischen dem Sandsturmsensor und dem Schienenfahrzeug zusätzlich die Möglichkeit, dass auch in die Rückrichtung Informationen übertragen werden können. Beispielsweise kann der Triebfahrzeugführer zusätzlich zu den Sandsturmsensoren Informationen über die aktuelle Sturmlage an die Überwachungszentrale weitergeben.
  • Alternativ oder zusätzlich zu dem Funksystem können sensorisch ermittelte Gefahrenzustände auch mittels punktförmiger Zugbeeinflussungselemente, beispielsweise Balisen, an das Schienenfahrzeug übertragen werden. Die Balise wird dabei direkt durch das Sensorsignal des Sandsturmsensors oder bei der indirekten Variante durch die Überwachungszentrale derart angesteuert, dass bei Überfahrt eines Schienenfahrzeugs in Richtung auf den sandsturmgefährdeten Streckenabschnitt ein Datentelegramm mit einer von der Intensität des detektierten Sandsturmes abhängigen Maximalgeschwindigkeit an das Schienenfahrzeug übertragen wird.
  • Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auch mit einem gattungsgemäßen Zugbeeinflussungssystem, insbesondere ETCS, gelöst, bei dem gleisnahe Sandsturmsensoren zur Ansteuerung der Zugbeeinflussungselemente, insbesondere Balisen, vorgesehen sind.
  • Es kommt nur darauf an, die Sandsturmsensoren an einem geeigneten Ort, möglichst in der Nähe der Bahnstrecke, zu positionieren und die relevanten Messwerte direkt oder vermittelts einer Überwachungszentrale an das herannahende Schienenfahrzeug zu übertragen. Das Zugbeeinflussungssystem auf der Basis von Sandsturmsensorik arbeitet vorzugsweise vollkommen autark und unabhängig von anderen Systemen für die Zugbeeinflussung und Zugsicherung. Dadurch wird die nachträgliche Ausrüstung bestehender Eisenbahnstrecken mit Sandsturmsensorik wesentlich erleichtert.
  • Die Sandsturmsensoren sind gemäß Anspruch 3 zur Erzeugung eines Sensorsignals in Abhängigkeit von der Windgeschwindigkeit und/oder der Windrichtung und/oder der Umgebungstemperatur und/oder der Sandpartikeldichte der Umgebungsluft ausgebildet und mit einer Überwachungszentrale zur Auswertung der Sensorsignale verbunden. Natürlich muss der Sandsturmsensor selbst sandsturmresistent sein und in einer Höhe angebracht sein, beispielsweise ca. 3 m über den Boden, bei der ein für die Gefahrenwarnung von Schienenfahrzeugen verwertbares Sensorsignal erzeugt wird.
  • Gemäß Anspruch 4 ist in der Überwachungszentrale mindestens ein Display zur Visualisierung der Sensorsignale und/oder ein Alarmsystem zur visuellen und/oder akustischen Gefahrenwarnung bei Überschreitung vorgegebener Grenzwerte vorgesehen. Das spezielle Display kann dabei nach Art eines Achsen-Heißläufer-Melders designed sein, wobei die Ausdehnung und die Stärke eines Sandsturmes auf einem Gleisbild dargestellt werden. Dabei kann die Hardware anderer Systeme zumindest teilweise mitbenutzt werden. Das Sandsturmdetektionssystem sollte verschiedene manuelle Einflussnahmemöglichkeiten bieten, beispielsweise bezüglich der Alarmgrenzen für Windgeschwindigkeit und/oder Windrichtung und/oder Umgebungstemperatur und/oder Sandpartikeldichte in der Umgebungsluft. Außerdem sollte es möglich sein, aufgrund funkübermittelter aktueller Informationen durch Triebfahrzeugführer eine noch bestehende Gefahrenwarnung zu beenden, zu beginnen oder durch Verschärfung oder Entschärfung zu verändern. Alle manuellen Aktionen und die Sandsturmverläufe sollten gespeichert werden.
  • Gemäß Anspruch 5 ist vorgesehen, dass die Auswerteeinrichtung der Überwachungszentrale mit, insbesondere redundant angeordneten, Balisen zur Vorgabe sensorsignalabhängiger Maximalgeschwindigkeiten für die Balisen überfahrende Schienenfahrzeuge verbunden ist. Balisen als Bestandteile von ETCS-Systemen werden häufig gruppenweise angeordnet. Beispielsweise können zwei Festdatenbalisen für Ortungszwecke und zwei mit den Sturminformationen ansteuerbare Balisen eine Balisengruppe bilden, wobei keine Verlinkung der Balisengruppen untereinander vorgesehen ist. Die sensorsignalabhängigen Maximalgeschwindigkeiten können z. B. in 10 km/h-Schritten zwischen 30 km/h und 100 km/h durch Auswahl eines zugeordneten Balisentelegrammes vorgegeben werden. Übliche Balisen enthalten ein Register für 10 oder auch ganz erheblich mehr verschiedene Telegramme. Neben den Geschwindigkeitsvorgaben können in den Balisenregistern auch verschiedene Fehlerzustände gespeichert werden. Dadurch und durch die Redundanz ergibt sich eine hohe Sicherheit und Zuverlässigkeit des Gesamtsystems.
  • Bei der Vorgabe der sturmbedingten Maximalgeschwindigkeit können auch Besonderheiten des detektierten Sandsturmes, beispielsweise die Windrichtung, berücksichtigt werden. Bei in beiden Richtungen befahrenen Eisenbahnstrecken können somit einfahrtrichtungsspezifische Geschwindigkeitsvorgaben gelten.
  • Vorzugsweise ist gemäß Anspruch 5 vorgesehen, dass die Balise mindestens in Bremswegabstand vor einem sandsturmgefährdeten Streckenabschnitt und in diesem Streckenabschnitt mindestens ein Sandsturmsensor angeordnet sind. Der Bremswegabstand liegt bei Personenzügen, die von ca. 180 km/h auf ca. 30 km/h abgebremst werden sollen, in der Größenordnung von 2 km. Wenn zwei Sandsturmsensoren in den sandsturmgefährdeten Streckenabschnitt angeordnet sind, kann die Geschwindigkeitsreduzierung ggf. auch nur für die Umgebung eines der beiden Sandsturmsensoren gelten. In diesem Fall übermittelt die Balise einen zusätzlichen Parameter, anhand dessen der Triebfahrzeugführer oder ein automatisches System erkennen kann, in welchem Teilbereich des sandsturmgefährdeten Streckenabschnittes tatsächlich Sandsturm herrscht und deshalb die Geschwindigkeit reduziert werden muss.
  • Wenn der sandsturmgefährdete Streckenabschnitt jedoch eine sehr große Ausdehnung hat, beispielsweise ab 30 km Länge, ist gemäß Anspruch 7 vorgesehen, dass der sandsturmgefährdete Streckenabschnitt in mehrere durch Balisen begrenzte Unterabschnitte aufgeteilt ist. Durch diese zusätzlichen Balisen mitten im Sturmgebiet kann die Geschwindigkeitsreduzierung stufiger gestaltet werden und auf möglichst kurze Teilstrecken begrenzt werden, so dass die Fahrplanabweichung so gering wie möglich ist. In Abhängigkeit von den örtlichen Gegebenheiten und von der Sendeleistung der Balise müssen Vorkehrungen getroffen werden, durch die eine Versandung der Balise verhindert wird.
  • Zur Informationsübertragung von den Sandsturmsensoren zur Überwachungszentrale und von der Überwachungszentrale zu den Balisen ist gemäß Anspruch 8 ein Glasfaserkabel vorgesehen. Häufig sind Bahnstrecken in Wüstengebieten bereits für andere Zwecke mit Glasfaserkabeln ausgestattet. Als Datenübertragungsprotokoll ist Ethernet weit verbreitet.
  • Dabei ist das Glasfaserkabel gemäß Anspruch 9 über Balisenspeisebaugruppen mit den Balisen verbunden, wobei die Balisenspeisebaugruppen ein LEU – Lineside Electronic Unit – zur Auswahl von ETCS-Telegramme für die Balise umfasst. Die Balisenspeisebaugruppe sollte möglichst in der Nähe anderer Energieverbraucher, beispielsweise GSM-R-Basisstationen, angeordnet sein, um deren Stromversorgung mitbenutzen zu können. Allerdings sollte die Balisenspeisebaugruppe nicht mehr als ca. 300 m von der anzusteuernden Balisengruppe entfernt sein. Ein Ethernet-Relais-Ausgang der Balisenspeisebaugruppe ist mit der LEU verbunden, welche die Relais-Ausgänge liest und das zugeordnete ETCS-Telegramm zur Ansteuerung der Balise auswählt.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand figürlicher Darstellungen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 die wesentlichen Komponenten eines erfindungsgemäßen Zugbeeinflussungssystems,
  • 2 eine Ausführungsform in Anlehnung an 1,
  • 3 eine weitere Ausführungsform in Anlehnung an 1 und
  • 4 wesentliche Komponenten einer Balisenspeisebaugruppe.
  • 1 zeigt ein auf Sandstürme orientiertes Zugbeeinflussungssystem für einen relativ kurzen sandsturmgefährdeten Streckenabschnitt 1 in einem sandsturmgefährdeten Gebiet 2. Ungefähr in der Mitte dieses Streckenabschnittes 1 ist ein Sandsturmsensor 3 angeordnet, der über ein Glasfaserkabel 4 mit einer Auswerteeinrichtung 5 in einer Überwachungszentrale verbunden ist. Die Auswerteeinrichtung 5 generiert aus dem Sensorsignal ein Ansteuersignal für zwei Balisenspeisebaugruppen 6.1 und 6.2, welches ebenfalls über das Glasfaserkabel 4 übertragen wird. Jede Balisenspeisebaugruppe 6.1 und 6.2 erzeugt ETCS-Telegramme für zwei gleichartige redundante Balisen 7a und 7b. Die Balisen 7a und 7b gehören zu einer Balisengruppe, die außerdem zwei Festdatenbalisen 8a und 8b für Ortungszwecke umfasst.
  • Wenn der Sandsturmsensor 3 einen Sandsturm detektiert, wird dieses Sensorsignal über die Auswerteeinrichtung 5 in der Überwachungszentrale und die Balisenspeisebaugruppen 6.1 und 6.2 an die Balisen 7a und 7b weitergeleitet, wodurch diese an ein überfahrendes Schienenfahrzeug ein Datentelegramm übertragen, welches zum Abbremsen auf eine niedrigere Geschwindigkeit auffordert. In dem in 1 veranschaulichten Beispiel wird die Streckengeschwindigkeit von 180 km/h bei Sandsturm einer durch den Sandsturmsensor 3 festgestellten bestimmten Ausprägung auf 30 km/h herabgesetzt. Die Balisen 7a und 7b befinden sich ca. 2 km von der Einfahrt in das sandsturmgefährdete Gebiet 2 entfernt. Dieser Abstand entspricht mindestens dem Bremswegabstand, damit das Schienenfahrzeug mit der maximal zulässigen Geschwindigkeit in das Sandsturmgebiet 2 einfahren kann. Durch die verminderte Geschwindigkeit, die bei dem Ausführungsbeispiel auf einem 3 km langen Streckenabschnitt 1 durch das Sandsturmgebiet 2 gilt, wird die Entgleisungsgefahr infolge versandeter Schienen ganz erheblich reduziert.
  • Wenn der Streckenabschnitt 1 in dem sandsturmgefährdeten Gebiet 2 länger als 20 km ist, sind in dem sandsturmgefährdeten Gebiet 2 zwei Sandsturmsensoren 3 angeordnet, wie 2 zeigt. In diesem Fall übertragen die Balisen 7a und 7b zusätzlich die Information, in welchem der beiden den Sandsturmsensoren 3.1 und 3.2 zugeordneten Streckenabschnitte 1.1 und 1.2 ein Sandsturm festgestellt wurde beziehungsweise ob beide Streckenabschnitte 1.1 und 1.2 betroffen sind. Es ist ersichtlich, dass in dem dargestellten Beispiel nur in dem Streckenabschnitt 1.2 eine Geschwindigkeitsreduzierung von 180 km/h auf 60 km/h erforderlich ist.
  • Bei einem sehr langen, ein sandsturmgefährdetes Gebiet 2 durchquerenden Streckenabschnitt 1 ist in der Mitte dieses Streckenabschnittes 1 eine weitere Balisenspeisebaugruppe 6.3 mit anzusteuernden Balisen 7a und 7b angeordnet, wie in 3 dargestellt. Diese Balisenspeisebaugruppe 6.3 unterteilt den Streckenabschnitt 1 in Unterabschnitte 1a und 1b. Die mittlere Balisenspeisebaugruppe 6.3 verarbeitet Informationen der beiden Sandsturmsensoren 3.1 und 3.2 in analoger Weise wie die Balisenspeisebaugruppen 6.1 und 6.2 in 2. In dem Beispiel gemäß 3 ist nur in dem dem Sandsturmsensor 3.1 zugeordneten Überwachungsbereich eine Geschwindigkeitsreduzierung erforderlich.
  • Den prinzipiellen Aufbau einer Balisenspeisebaugruppe 6.1, 6.2, 6.3 veranschaulicht 4. Das Glasfaserkabel 4 ist an bestimmten Stellen mit Auskoppelmodulen 9 versehen. Als Übertragungsprotokoll wird üblicherweise Ethernet verwendet. Das Auskoppelmodul 9 ist mit einem Ethernet-Relais-Ausgang 10 verbunden. Die verschiedenen Relaisausgänge werden von der Auswerteeinrichtung 5 der Überwachungszentrale und damit letztlich von dem Sensorsignal des Sandsturmsensors 3, 3.1, 3.2 angesteuert. Ein LEU – Lineside Electronic Unit – 11 liest den Ethernet-Relais-Ausgang 10 und erzeugt daraus ETCS-Telegramme zur Ansteuerung der beiden zugeordneten Balisen 7a und 7b. Eine Stromversorgungseinrichtung 12 für das Auskoppelmodul 9 wird von der Balisenspeisebaugruppe 6.1, 6.2, 6.3 mitbenutzt.

Claims (9)

  1. Verfahren zum Betreiben einer sandsturmgefährdeten Eisenbahnstrecke, dadurch gekennzeichnet, dass mittels gleisnaher Sandsturmsensoren (3, 3.1, 3.2) ermittelte Gefahrenzustände über ein Funksystem, insbesondere GSM-R – Global System for Mobile Communications at Railways –, und/oder über gleisseitige Zugbeeinflussungselemente, insbesondere Balisen (7a, 7b), an Schienenfahrzeuge übermittelt werden.
  2. Zugbeeinflussungssystem, insbesondere ETCS – European Train Control System –, mit gleisseitigen Zugbeeinflussungselementen, insbesondere Balisen (7a, 7b), gekennzeichnet durch, gleisnahe Sandsturmsensoren (3, 3.1, 3.2) zur Ansteuerung der Zugbeeinflussungselemente.
  3. Zugbeeinflussungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sandsturmsensoren (3, 3.1, 3.2) zur Erzeugung eines Sensorsignals in Abhängigkeit von der Windgeschwindigkeit und/oder der Windrichtung und/oder der Umgebungstemperatur und/oder der Sandpartikeldichte der Umgebungsluft ausgebildet und mit einer Überwachungszentrale zur Auswertung der Sensorsignale verbunden sind.
  4. Zugbeeinflussungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der Überwachungszentrale mindestens ein Display zur Visualisierung der Sensorsignale und/oder ein Alarmsystem zur visuellen und/oder akustischen Gefahrenwarnung bei Überschreitung vorgegebener Grenzwerte vorgesehen ist/sind.
  5. Zugbeeinflussungssystem nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung (5) der Überwachungszentrale mit, insbesondere redundant angeordneten, Balisen (7a, 7b) zur Vorgabe sensorsignalabhängiger Maximalgeschwindigkeiten für die Balisen (7a, 7b) überfahrende Schienenfahrzeuge verbunden ist.
  6. Zugbeeinflussungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Balise (7a, 7b) mindestens in Bremswegabstand vor einem sandsturmgefährdeten Streckenabschnitt (1, 1.1, 1.2) und in diesem Streckenabschnitt (1, 1.1, 1.2) mindestens ein Sandsturmsensor (3, 3.1, 3.2) angeordnet sind.
  7. Zugbeeinflussungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der sandsturmgefährdete Streckenabschnitt (1, 1.1, 1.2) in mehrere durch Balisen (7a, 7b) begrenzte Unterabschnitte (1a, 1b) aufgeteilt ist.
  8. Zugbeeinflussungssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungszentrale mit den Sandsturmsensoren (3, 3.1, 3.2) und den Balisen (7a, 7b) über ein Glasfaserkabel (4) verbunden ist.
  9. Zugbeeinflussungssystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Glasfaserkabel (4) über Balisenspeisebaugruppen (6.1, 6.2, 6.3) mit den Balisen (7a, 7b) verbunden ist, wobei die Balisenspeisebaugruppe (6.1, 6.2, 6.3) ein LEU – Lineside Electronic Unit – (11) zur Auswahl von ETCS-Telegrammen für die Balise (7a, 7b) umfasst.
DE102011003673A 2011-02-04 2011-02-04 Verfahren zum Betreiben einer sandsturmgefährdeten Eisenbahnstrecke und diesbezügliches Zugbeeinflussungssystem Ceased DE102011003673A1 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102011003673A DE102011003673A1 (de) 2011-02-04 2011-02-04 Verfahren zum Betreiben einer sandsturmgefährdeten Eisenbahnstrecke und diesbezügliches Zugbeeinflussungssystem
PCT/EP2012/051647 WO2012104334A1 (de) 2011-02-04 2012-02-01 Verfahren zum betreiben einer sandsturmgefährdeten eisenbahnstrecke und diesbezügliches zugbeeinflussungssystem

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102011003673A DE102011003673A1 (de) 2011-02-04 2011-02-04 Verfahren zum Betreiben einer sandsturmgefährdeten Eisenbahnstrecke und diesbezügliches Zugbeeinflussungssystem

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102011003673A1 true DE102011003673A1 (de) 2012-08-09

Family

ID=45569615

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102011003673A Ceased DE102011003673A1 (de) 2011-02-04 2011-02-04 Verfahren zum Betreiben einer sandsturmgefährdeten Eisenbahnstrecke und diesbezügliches Zugbeeinflussungssystem

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE102011003673A1 (de)
WO (1) WO2012104334A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2016000906A1 (de) * 2014-06-30 2016-01-07 Siemens Aktiengesellschaft Sicherheitstechnische einrichtung für ein bahngleis und zugsicherungsverfahren für ein bahngleis

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102012217817A1 (de) * 2012-09-28 2014-04-03 Siemens Aktiengesellschaft Steuerung eines Schienenfahrzeugs

Family Cites Families (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4305513A1 (de) * 1993-02-16 1994-08-18 Siemens Ag Verfahren zur Verbesserung der Laufzielbremsung aus den Richtungsgleisbremsen einer Ablaufanlage
DE102005051077A1 (de) * 2005-10-25 2007-04-26 Siemens Ag Verfahren zum Erfassen und Berücksichtigen von Seitenwindbelastungen bei einem in Fahrt befindlichen Schienenfahrzeug und dessen entsprechend ausgeführter Endwagen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2016000906A1 (de) * 2014-06-30 2016-01-07 Siemens Aktiengesellschaft Sicherheitstechnische einrichtung für ein bahngleis und zugsicherungsverfahren für ein bahngleis

Also Published As

Publication number Publication date
WO2012104334A1 (de) 2012-08-09

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP3448736B1 (de) Verfahren sowie anordnung zum sichern eines bahnübergangs
EP2879934B1 (de) Steuerung eines schienenfahrzeugs
EP2170673B1 (de) Verfahren und anordnung zum betreiben einer eisenbahnstrecke
WO2009109475A1 (de) Verfahren zur signaltechnischen sicherung schienengebundener fahrzeuge und diesbezügliches sicherungssystem
DE102017209926A1 (de) Verfahren zum Betreiben eines spurgebundenen Verkehrssystems
DE102015210427A1 (de) Verfahren sowie Einrichtung zum Ermitteln einer Fahrerlaubnis für ein spurgebundenes Fahrzeug
DE102014210190A1 (de) Fahrerlaubnis für ein Schienenfahrzeug
EP2421737A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur steuerung von eisenbahnsicherungssystemen
DE102016211481A1 (de) Verfahren zum Sichern eines Bahnübergangs sowie stationäre Steuereinrichtung für ein Zugbeeinflussungssystem
EP3124351A1 (de) Verfahren zum nachrüsten von bestehenden eisenbahn-netzteilen mit dem zugsicherungssystem etcs
WO2019042752A1 (de) Vorrichtungen verfahren zum betreiben eines schienenfahrzeugnetzes
DE102019209395A1 (de) Zug und Verfahren zum Betreiben eines Zugs
DE102019204135A1 (de) Verfahren zum gemischten Betrieb eines gleisgebundenen Streckenabschnitts mit Weiche sowie Streckenabschnitt und Weiche
EP2619067B1 (de) Verfahren zur automatischen steuerung einer mehrzahl spurgebundener fahrzeuge
DE102016220215A1 (de) Verfahren zum Betreiben von Schienenfahrzeugen
EP2819907B1 (de) Verfahren zur hilfsbedienung eines fahrwegelements sowie betriebsleittechnisches system
DE102011003673A1 (de) Verfahren zum Betreiben einer sandsturmgefährdeten Eisenbahnstrecke und diesbezügliches Zugbeeinflussungssystem
EP3681779B1 (de) Verfahren, streckenseitige übertragungseinrichtung und subsystem für ein zugbeeinflussungssystem
DE102019211966A1 (de) Gleisgebundener Streckenabschnitt, ausgestattet mit einem automatischen Zugsicherungssystem, und Verfahren zu dessen Betrieb
DE102013226728A1 (de) Steuerung eines Schienenfahrzeugs
EP1561663B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Zugvollständigkeitskontrolle eines schienengebundenen Zuges
EP3692731A1 (de) Verfahren und steuereinrichtung zur kommunikationsbasierten fahrzeugbeeinflussung
DE10015575A1 (de) Fahrbefehlsüberwachungssystem für Triebfahrzeuge
EP3558787A2 (de) Anzeigesystem für eine fahrzeugseitige anordnung
DE102016217900A1 (de) Überwachung eines Schienenfahrzeugs

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R002 Refusal decision in examination/registration proceedings
R003 Refusal decision now final
R003 Refusal decision now final

Effective date: 20140701