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Die Erfindung betrifft ein Flüssigkeitstanksystem, insbesondere für ein Abgasnachbehandlungssystem eines Kraftfahrzeugs, mit einem Flüssigkeitstank und wenigstens einem durch eine Tanköffnung in den Tankinnenraum des Flüssigkeitstanks zumindest bereichsweise einsetzbaren/eingesetzten Flüssigkeitsentnahmemodul, das einen die Tanköffnung verschließenden Deckel aufweist.
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Stand der Technik
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Flüssigkeitstanks in und/oder an denen ein Flüssigkeitsentnahmemodul eine Tanköffnung verschließend anordenbar ist, sind aus dem Stand der Technik bekannt. Zur kostengünstigen Herstellung und zur variablen Ausbildung derartiger Flüssigkeitstanks können durch die Tanköffnung unterschiedliche Flüssigkeitsentnahmemodule in den Tankinnenraum geführt werden, die beispielsweise unterschiedliche Förderkapazitäten bereitstellen. Bei der Anbindung des Flüssigkeitsentnahmemoduls an den Flüssigkeitstank muss gewährleistet werden, dass keine Flüssigkeit aus dem Tank austreten kann. Insofern ist eine dichte Verbindung zwischen Tanköffnung beziehungsweise Flüssigkeitstank und Deckel erforderlich. Bekannte Flüssigkeitstanks sehen hierzu beispielsweise eine Schraubverbindung, eine Bajonettverbindung oder auch Rastverbindungen vor, die das Flüssigkeitsentnahmemodul an dem Flüssigkeitstank halten. Üblicherweise weist dazu das Flüssigkeitsentnahmemodul einen Deckel auf, der die Tanköffnung verschließt und an der Außenseite des Flüssigkeitstanks, insbesondere unter Zuhilfenahme einer Dichtung anliegt. Ebenfalls ist es bekannt, den Deckel mit dem Flüssigkeitstank zu verschweißen, um eine stoffschlüssige Verbindung, die die Dichtheit dauerhaft gewährleistet, bereitzustellen. Um den Schweißvorgang in kurzer Zeit und ohne großen Aufwand realisieren zu können, werden hierzu auch Induktionsschweißverfahren genutzt, die voraussetzen, dass an dem Flüssigkeitstank und/oder dem Flüssigkeitsmodul ein Induktionsschweißhilfsmaterial vorgesehen ist. Das Induktionsschweißhilfsmaterial umfasst neben Kunststoff auch Metall-Partikel oder mindestens einen Draht, die sich durch Induktion erhitzen und dadurch den Kunststoff des Induktionsschweißhilfsmaterials sowie des Flüssigkeitstanks und des Deckels zumindest bereichsweise zum Schmelzen bringen, sodass sich die Kunststoffe der unterschiedlichen Elemente miteinander vermischen und eine stoffschlüssige Verbindung hergestellt ist. Derartige Verbindungen haben jedoch den Nachteil, dass sie nur durch ihre Zerstörung wieder gelöst werden können und ein anschließendes, erneutes Verbinden in der Regel keine Dichtheit mehr gewährleisten kann.
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Offenbarung der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Flüssigkeitstanksystem hat gegenüber bekannten Flüssigkeitstanksystemen den Vorteil, dass die Schweißverbindung zwischen dem Flüssigkeitsentnahmemodul und dem Flüssigkeitstank bei Notwendigkeit durch Einsatz von Induktionsschweißverfahren gelöst und wieder hergestellt werden kann. Damit können im Wartungsfall oder im Fehlerfall, zum Beispiel bei Beschädigungen einer Komponente, Flüssigkeitstank und Flüssigkeitsentnahmemodul getrennt von einander ausgetauscht werden. So kann die jeweilige funktionierende Komponente weiter benutzt und Wartungs- und Instandsetzungskosten reduziert werden. So kann die Induktionsschweißverbindung beispielsweise mittels Anlegen einer elektrischen Spule wieder gelöst, zum Beispiel das Flüssigkeitsentnahmemodul entfernt und anschließend durch ein neues ersetzt und mittels der zweiten Induktionsschweißverbindung befestigt werden, wobei dabei wieder eine dichte Verbindung zwischen Entnahmemodul und Flüssigkeitstank dauerhaft gewährleistet wird. Der erfindungsgemäße Flüssigkeitstank zeichnet sich dadurch aus, dass zwischen dem Deckel und dem Flüssigkeitstank eine die Tanköffnung umgebende erste Induktionsschweißverbindung ausgebildet ist, und wobei zwischen dem Deckel und dem Flüssigkeitstank mindestens ein Induktionsschweißhilfsmaterialring für mindestens eine zweite Induktionsschweißverbindung die Öffnung umgebend und beabstandet zu der ersten Induktionsschweißverbindung angeordnet ist. Die zweite Induktionsschweißverbindung ist im ursprünglichen Zustand noch nicht aktiviert beziehungsweise noch nicht hergestellt, es sind lediglich die dafür notwendigen Voraussetzungen, wie insbesondere das Induktionsschweißhilfsmaterial gegeben. Wird die ursprüngliche, erste Induktionsschweißverbindung gelöst, weil beispielsweise das Flüssigkeitsentnahmemodul aufgrund eines Schadens ausgewechselt werden muss, so kann das neu eingesetzte Flüssigkeitsentnahmemodul durch die zweite Induktionsschweißverbindung mit dem Flüssigkeitstank sicher und dicht verbunden werden, wobei hierzu der Induktionsschweißhilfsmaterialring insbesondere durch Anlegen von Strom an einer Spule aufgeschmolzen wird und das Kunststoffmaterial mit dem Deckel und dem Flansch verschweißt wird, sodass letztendlich der Induktionsschweißhilfsmaterialring aufgelöst ist und der Deckel und der Flansch mit einander eine dichte und dauerhafte Verbindung bilden. Durch die Ausbildung als Induktionsschweißhilfsmaterialring bildet die zweite Induktionsschweißverbindung einen dichten, die Öffnung umgebenden Stoffschluss. Dadurch, dass sie beabstandet zu der ersten Induktionsschweißverbindung angeordnet ist, wird verhindert, dass beim Erstellen der ersten Induktionsschweißverbindung auch die zweite Induktionsschweißverbindung aktiviert beziehungsweise erzeugt wird. Alternativ kann für die mindestens eine zweite Induktionsschweißverbindung auch nachträglich Schweißhilfsmaterial beziehungsweise leitender Draht vorgesehen werden. Der Abstand zwischen einem ersten Induktionsschweißhilfsmaterial(-ring) für die erste Induktionsschweißverbindung zu dem (zweiten) Induktionsschweißhilfsmaterial(-ring) für die zweite Induktionsschweißverbindung wird zweckmäßigerweise entsprechend groß gewählt. Vorzugsweise umfasst das Flüssigkeitstanksystem zumindest einen Tank und wenigstens zwei Flüssigkeitsentnahmemodule oder zumindest zwei Flüssigkeitstanks und mindestens ein Flüssigkeitsentnahmemodul, die miteinander durch unterschiedliche Induktionsschweißverbindungen verbindbar sind. Natürlich ist es auch denkbar, den Flüssigkeitstank sowie ein Flüssigkeitsentnahmemodul derart auszubilden, dass beide Induktionsschweißverbindungen erzeugbar sind, sodass das eine Flüssigkeitsentnahmemodul entnommen, repariert und wieder eingesetzt werden kann. Die Kontur des Induktionsschweißhilfsmaterialrings ist zweckmäßigerweise an die Kontur der Tanköffnung angepasst und kann entsprechend kreisförmig oval oder beispielsweise auch mehreckig geformt sein.
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Bevorzugt weist der Flüssigkeitstank eine die Tanköffnung umgebenden Flansch auf, der mindestens eine axiale und mindestens eine radiale Anschlagfläche für den Deckel aufweist. Der Flansch bildet vorzugsweise eine Zentrierhilfe für das in die Öffnung eingesetzte Flüssigkeitsentnahmemodul. Vorteilhafterweise weist der Flansch an seinem freien Ende einen radial vorstehenden Rand auf. Insbesondere der radial vorstehende Rand bildet die axiale Anschlagfläche für den Deckel. Die Innenseite des Flanschs bildet hingegen die radiale Anschlagfläche für den Deckel. Gegebenenfalls kann natürlich auch die Außenseite des Flanschs als radiale Anschlagfläche genutzt werden. Ebenso ist es denkbar, einen mehrstufigen Flansch vorzusehen, der eine weitere radiale und/oder eine weitere axiale Anlagefläche innerhalb des Flansches bildet.
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Vorzugsweise ist die erste Induktionsschweißverbindung an der axialen Anlagefläche oder an der radialen Anlagefläche ausgebildet. Entsprechend ist der Induktionsschweißmaterialring vorzugsweise an der radialen Anlagefläche oder an der axialen Anlagefläche des Flansches angeordnet. Durch die Anordnung in unterschiedlich ausgerichteten Anlageflächen wird auf besonders einfache und sichere Art und Weise ein ausreichender Abstand zwischen dem Induktionsschweißhilfsmaterialien gewährleistet.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der Deckel eine axiale und/oder radiale Flansch-Anlagefläche auf, wobei an einer der Flansch-Anlageflächen der Induktionsschweißhilfsmaterialring angeordnet ist. Der Induktionsschweißhilfsmaterialring muss also nicht unbedingt an dem Flüssigkeitstank vorgesehen sein. Vielmehr ist es auch denkbar, den Induktionsschweißhilfsmaterialring an dem Deckel des Flüssigkeitsentnahmemoduls anzuordnen. Natürlich ist es auch möglich, sowohl an dem Flüssigkeitsentnahmemodul als auch an dem Flüssigkeitstank einen entsprechenden Induktionsschweißhilfsmaterialring vorzusehen.
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Bevorzugt weist das Flüssigkeitsentnahmemodul einen von dem Deckel im Wesentlichen senkrecht in den Tankinnenraum ragenden, eine Entnahmeöffnung umfassenden Grundkörper auf. Besonders bevorzugt ist die Entnahmeöffnung dem Tankboden des Flüssigkeitstanks zugeordnet und nahe dazu angeordnet. Durch den Grundkörper führt dabei ein Entnahmekanal von der Entnahmeöffnung zu einer insbesondere an dem Deckel angeordneten Fördereinrichtung, die die in dem Tank befindliche Flüssigkeit durch die Entnahmeöffnung ansaugt und nach außen zu einem gewünschten Verbraucher fördert.
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Vorzugsweise weist der Grundkörper an einer dem Tankboden zugewandten Unterseite wenigstens einen Induktionsschweißhilfsmaterialkörper zum Verschweißen des Grundkörpers mit dem Tankboden auf. Durch das Verschweißen des Grundkörpers mit dem Tankboden wird eine sichere Arretierung und eine definierte Anordnung der Entnahmeöffnung zu dem Tankboden gewährleistet. So kann auch unter hohen Belastungen das Ausschöpfen des Flüssigkeitsvolumens des Flüssigkeitstanks zu jedem Zeitpunkt gewährleistet werden.
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Vorzugsweise ist die Tanköffnung des Flüssigkeitstanks in einer Seitenwand oder im Tankboden ausgebildet. Ist die Tanköffnung an der Seitenwand ausgebildet, so bietet sich die Ausbildung des Flüssigkeitsentnahmemoduls mit Deckel und Grundkörper, wie oben beschrieben, an. Ist die Tanköffnung im Tankboden ausgebildet, so ist entweder vorgesehen, dass der Grundkörper zumindest im Wesentlichen parallel zu dem Deckel ausgerichtet ist, oder das auf den Grundkörper gänzlich verzichtet und die Entnahmeöffnung an dem Deckel angeordnet, insbesondere von diesem gebildet ist.
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Vorzugsweise weisen der Grundkörper und/oder der Deckel die dem Tankinnenraum zugeordnete Entnahmeöffnung auf, die einer Flüssigkeitsentnahmeeinrichtung zugeordnet ist, welche beispielsweise auch die Fördereinrichtung umfasst, und/oder wenigstens einen Entnahmekanal, wenigstens ein Heizelement, wenigstens ein Filterelement und/oder wenigstens eine Füllstandserfassungseinrichtung. Das vorzugsweise elektrisch betriebene Heizelement sowie die vorzugsweise elektrisch betriebene Füllstandserfassungseinrichtung weisen zweckmäßigerweise Anschlussleitungen auf, die durch den Grundkörper und/oder den Deckel führen, um von außen elektrisch kontaktiert werden zu können. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Anschlussleitungen des Heizelements als passive und/oder aktive Heizleitungen ausgebildet und bevorzugt nahe zu dem Entnahmekanal und/oder der Entnahmeöffnung angeordnet sind, sodass ein schnelles Auftauen wesentlicher Bestandteile des Flüssigkeitsentnahmemoduls gewährleistet ist. Als Heizmittel umfasst das Heizelement vorzugsweise ein oder mehrere PTC-Heizelemente, die einem Aluminiumgrundkörper zugeordnet sind, wobei der Aluminiumgrundkörper und die PTC-Heizelemente vorzugsweise von einer Kunststoffumspritzung. umgeben sind.
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Vorzugsweise sind der Flansch, der Flüssigkeitstank, der Deckel und/oder der Grundkörper aus einem HDPE-Kunststoff (HDPE = hochdichtes Polyethylen) gefertigt. Dadurch wird eine sichere stoffschlüssige Verbindung bei der Aktivierung des Induktionsschweißhilfsmaterials gewährleistet, da auch die anschließenden Elemente des Flüssigkeitssystems stoffschlüssig miteinander verbindbar sind. Vorzugsweise ist auch der Kunststoff des Induktionsschweißhilfsmaterials aus dem gleichen HDPE-Kunststoff gefertigt. Vorzugsweise sind der Flansch und der Flüssigkeitstank einstückig miteinander ausgebildet. Ebenso ist es denkbar, dass der Deckel und der Grundkörper einstückig miteinander ausgebildet sind.
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert werden.
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Dazu zeigen
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1 ein Ausführungsbeispiel eines herkömmlichen Flüssigkeitstanksystems,
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2A und 2B eine vorteilhafte Ausführungsform des Flüssigkeitstanksystems,
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3 ein Flüssigkeitsentnahmemodul des Flüssigkeitstanksystems
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4 eine vorteilhafte Weiterbildung des Flüssigkeitsentnahmemoduls,
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5 eine alternative Ausführungsform des Flüssigkeitsentnahmemodus,
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6 eine weitere Ausführungsform des Flüssigkeitstanksystems und
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7 eine weitere alternative Ausführungsform des Flüssigkeitsentnahmemoduls.
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1 zeigt ein Flüssigkeitstanksystem 1, das einen Flüssigkeitstank 2 sowie ein Flüssigkeitsentnahmemodul 3 umfasst. Der Flüssigkeitstank 2 weist in einer Seitenwand 4 eine Tanköffnung 5 auf, die kreisförmig ausgebildet ist. Die Tanköffnung 5 wird von einem Flansch 6 umgeben, der von der Seitenwand 4 nach außen absteht. An seinem freien Ende weist der Flansch 6 einen sich über den gesamten Umfang erstreckenden Radialvorsprung 7 auf. Das Flüssigkeitsentnahmemodul 3 umfasst einen Deckel 8 sowie ein mit dem Deckel 8 verbundenes Grundteil 9. Der Deckel 8 weist eine kreisförmige Kontur auf und ist die Tanköffnung 5 verschließend an dem Flansch 6 angeordnet. Das Grundteil 9 weist eine flächige Gitterstruktur auf und erstreckt sich senkrecht zu dem Deckel 8 in den Tankinnenraum 10 des Flüssigkeitstanks 2 hinein. Das Grundteil 9 ist dazu über eine keilförmige Rippe 11 mit dem Deckel 8 verbunden. Das Grundteil 9 ist dabei außermittig in einem Randbereich des Deckels 8 angeordnet. Durch die versetzte Anordnung des Grundteils 9 zu dem Deckel 8 liegt das Grundteil 9 nahe zu dem Tankboden 12 und gegebenenfalls auf dem Tankboden 12 auf. Die Rippe 11 ist in ihrer Fläche wellenförmig ausgebildet und elastisch verformbar derart, dass das Grundteil 9 in dem montierten, dargestellten Zustand des Flüssigkeitsentnahmemoduls 3 vorgespannt gegen den Tankboden 12 gehalten ist.
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Zur Befestigung und dichten Verbindung des Flüssigkeitsentnahmemoduls 3 an dem Flüssigkeitstank 2 weist der Deckel 8 einen in den Flansch 6 hineinragenden Abschnitt 13 auf, der eine radiale Flansch-Anlagefläche 14 bildet. Die Innenseite des Flanschs 6 bildet eine entsprechende radiale Anlagefläche 15 für den Deckel 8. Dort, wo die radiale Anlagefläche 15 und die radiale Flansch-Anlagefläche 14 aufeinandertreffen, ist eine erste Induktionsschweißverbindung 16 vorgesehen, durch welche eine stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Deckel 8 und dem Flansch 6 bietet. Die Induktionsschweißverbindung 16 erstreckt sich zweckmäßigerweise über den gesamten Umfang der Anlagenflächen 14 und 15. Der Flansch 6 ist zweckmäßigerweise, wie dargestellt, einstückig mit dem Flüssigkeitstank 2 ausgebildet.
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Der Radialvorsprung 7 bildet weiterhin eine axiale Anlagefläche 17 für eine axiale Flansch-Anlagefläche 18 des Deckels 8. Zwischen den axialen Anlageflächen 17 und 18 ist ein Induktionsschweißhilfsmaterialring 19 für eine zweite. Induktionsschweißverbindung 20 vorgesehen. Der Induktionsschweißhilfsmaterialring 19 besteht vorzugsweise aus einem Kunststoff der mit Metallpartikeln versehen ist, die sich durch Induktion erhitzen und den Kunststoff des Induktionsschweißhilfsmaterialrings 19 sowie des daran. angrenzenden Deckels 8 und des Flansches 6 zum Schmelzen bringt, sodass eine stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Deckel 8 und dem Flansch 6 entsteht. Alternativ zu den Metallpartikeln kann auch ein Draht vorgesehen. werden, um eine Widerstandsdrahtschweißverbindung als Induktionsschweißverbindung, zu erzeugen beziehungsweise herzustellen. In dem vorliegenden Ausgangszustand jedoch ist der Induktionsschweißhilfsmaterialring 19, der die Tanköffnung 5 umgibt, nicht aktiviert, beziehungsweise die zweite Induktionsschweißverbindung noch nicht erzeugt. Zur Herstellung der ersten Induktionsschweißverbindung 16 war ursprünglich ebenfalls ein Induktionsschweißhilfsmaterialring vorgesehen, der sich jedoch entlang der axialen Anlageflächen 15, 16 erstreckte und nach Durchführung des Induktionsschweißvorgangs eine stoffschlüssige Verbindung mit dem Flansch 6 sowie dem Deckel 8 bildet.
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Durch das vorteilhafte Flüssigkeitstanksystem 1 ist es nunmehr möglich, das Flüssigkeitsentnahmemodul 3 durch Reaktivieren der ersten Induktionsschweißverbindung 16 von dem Flüssigkeitstank 2 zu lösen und ein neues Flüssigkeitsentnahmemodul an dem Flüssigkeitstank 2 zu befestigen, und zwar unter Zuhilfenahme der vorbereiteten zweiten Induktionsschweißverbindung 20.
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Anhand von 2A und 2B soll dies näher erläutert werden. In diesen Figuren ist ein vergrößerter Querschnitt durch das Flüssigkeitstanksystem 1 im Bereich des Flansches 6 dargestellt. 2A zeigt das Flüssigkeitstanksystem 1 in einem Zustand, bevor die erste Induktionsschweißverbindung 16 erzeugt wurde. Hierbei ragt der Deckel 8 mit seinem Abschnitt 13 axial in den Flansch 6 hinein. Der Deckel 8 liegt dabei mit seiner axialen Flanschanlagefläche 18 an der Anlagefläche 17 des Flanschs 6 an. Zwischen dem Flansch 6 und dem Deckel 8 ist dabei im Bereich der radialen Anlageflächen 14, 15 eine Aussparung 21 gebildet, in welcher ein erster Induktionsschweißhilfsmaterialring 22 einliegt. Zum Erzeugen der Induktionsschweißverbindung 16 muss nur noch das entsprechende Induktionsschweißwerkzeug zugeführt und der Schweißvorgang durchgeführt werden.
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2B zeigt das Flüssigkeitssystem 1 nachdem das den Deckel 8 aufweisende Flüssigkeitsentnahmemodul 3 durch Reaktivieren der ersten Induktionsschweißverbindung 16 entfernt und ein neues Flüssigkeitsentnahmemodul 23, das im Wesentlichen dem Flüssigkeitsentnahmemodul 3 entspricht und einen Deckel 24 aufweist, in die Tanköffnung 5 eingesetzt wurde. Der Deckel 24 unterscheidet sich von dem Deckel 8 dahingehend, dass er eine vergrößerte axiale Flansch-Anlagefläche 18 aufweist, die sich weiter radial nach außen erstreckt, sodass sie sich über die gesamte axiale Anlagefläche 17 des Flansches erstreckt. Die axiale Anlagefläche 17 des Flanschs 6 weist eine Axialaussparung 25 auf, in welcher der zweite Induktionsschweißhilfsmaterialring 19 zum Bilden der zweiten Induktionsschweißverbindung 20 liegt. Durch Erzeugen der zweiten Induktionsschweißverbindung wird wieder ein sicheres und dichtes Anbinden des Flüssigkeitsentnahmemoduls 23 an den Flüssigkeitstank 2 gewährleistet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Induktionsschweißhilfsmaterialringe 19 und 22 an dem Flansch 6 gehalten. Alternativ kann einer der Induktionsschweißhilfsmaterialringe 19, 22 auch. an dem jeweiligen Deckel 8 oder 24 als Vormontagegruppe gehalten sein. Ebenso ist es denkbar, dass beide Induktionsschweißhilfsmaterialringe 19, 22 an dem Deckel 24 und/oder dem Deckel 8 angeordnet sind, wobei bei der Anordnung mit dem Deckel 8 die Flansch-Anlagefläche 18 des Deckels 8 der des Deckels 24 entspricht. Der jeweilige Induktionsschweißhilfsmaterialring ist bevorzugt in einer entsprechenden Vertiefung oder Aufnahme des Deckels 8, 24 oder des Flanschs 6 angeordnet und darin kraft- und/oder formschlüssig gehalten. Insgesamt wird hierdurch eine besonders einfache Montage und ein einfaches Auswechseln des Flüssigkeitsentnahmemoduls an dem Tank 2 ermöglicht.
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3 zeigt eine weitere Ausführungsform des Flüssigkeitsentnahmemoduls 3 in einer perspektivischen Darstellung. Der Deckel 8 weist in dieser Ausführungsform eine Aufnahmewanne 26 für eine Fördereinrichtung 27, die vorzugsweise eine Pumpe umfasst, auf. Von der Fördereinrichtung 27 führt ein von dem Grundteil 9 gebildeter Entnahmekanal bis zu einer an der Unterseite 28 des Grundteils 9 vorgesehenen Entnahmeöffnung 29, die vorzugsweise dem Tankboden 12 zugeordnet oder zuordenbar ist, wie in einer vergrößerten Darstellung in. 4 gezeigt. Auf der Oberseite des Grundteils 9 ist ein Heizelement 31 angeordnet, das eine dem Grundteil 9 im Wesentlichen entsprechende Gitterstruktur aufweist. Zwischen dem Heizelement 31 und. dem Grundteil 9 ist ein Filterelement 32 angeordnet. Das Filterelement 32 ist vorzugsweise zwischen dem Heizelement 31 und dem Grundteil 9 um-/eingespritzt, oder verklemmt beziehungsweise verspannt gehalten. Alternativ oder zusätzlich kann das Filterelement 32 mit dem Grundteil 9 und/oder dem Heizelement 31 verschweißt sein. Das Heizelement 31 weist vorzugsweise einen Aluminiumgrundkörper auf, der durch eine Kunststoffumspritzung eingehaust ist. Darüber hinaus sind dem Aluminiumgrundkörper vorteilhafterweise ein oder mehrere PTC-Heizelement zugeordnet, die vorzugsweise in Aufnahmetaschen des. Aluminiumgrundkörpers einliegen und über elektrische Anschlussleitungen verbunden sind, die entlang des Entnahmekanals 33 zu der Fördereinrichtung 27 und/oder zu einem auf der Außenseite des Deckels 8 angeordneten Anschlusssteckers führen. Vorzugsweise sind die Anschlussleitungen als aktive und/oder passive Heizleitungen ausgebildet, sodass sie den Entnahmekanal 33 beheizen. Auf der Außenseite des Deckels 8 ist außerdem ein Hydraulikanschluss 34 angeordnet, der mit der Druckseite der Fördereinrichtung 27 verbunden ist.
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Wie aus 4 weiterhin ersichtlich ist, weist der Grundkörper 9 an seiner Unterseite 28 vorzugsweise mindestens einen oder mehrere Induktionsschweißhilfsmaterialkörper 35 auf, die zum Bilden einer Induktionsschweißverbindung mit dem Tankboden 12 dienen. Durch Erzeugen der jeweiligen Induktionsschweißverbindung wird hierbei das Grundteil 9 sicher an dem Tankboden 12 arretiert, sodass das Flüssigkeitsentnahmemodul 3 hohen Belastungen standhält, ohne dass sich die Entnahmeöffnung 29, die bevorzugt nahe zu dem Tankboden 12 angeordnet ist, von diesem entfernt. Dadurch wird gewährleistet, dass das Flüssigkeitsvolumen des Flüssigkeitstanks 2 stets optimal ausgenutzt werden kann. Zusätzlich oder alternativ kann an dem Tankboden 12 ein Fanghaken 36 vorgesehen sein, wie in der 1 dargestellt ist, in welchen das Grundteil 9 bei der Montage einschiebbar ist. Besonders bevorzugt wird durch den Fanghaken 36 eine kraftschlüssige und/oder formschlüssige Verbindung zwischen dem Grundteil 9 und den Tankboden 12 hergestellt. Insbesondere wird hierbei eine Rastverbindung erzeugt. Bei Induktionsschweißverbindung und/oder beim Fanghaken 36 wird eine Verbindung zum Tankboden 12 hergestellt, welche keine zusätzliche Öffnung im Tankbenötigt und welche zerstörungsfrei gelöst werden kann. Dadurch wird bei gleichzeitiger Robustheitssteigerung die Wirtschaftlichkeit verbessert.
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5 zeigt eine alternative Ausführungsform des Deckels 8 an seiner Außenseite, insbesondere bezüglich der Aufnahme der Fördereinrichtung 27. Anstelle der Aufnahmewanne 26 sind nunmehr mehrere Schraubenlöcher 37 vorgesehen, in welche Schrauben direkt in den Kunststoff des Deckels 8 einschraubbar sind. So kann durch Verschrauben auf einfache Art und Weise eine Fördereinrichtung 27 an dem Deckel 8 befestigt werden, um eine kompakte Baueinheit mit dem Flüssigkeitsentnahmemodul 3 zu bilden.
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Vorzugsweise sind beidseitig des jeweiligen Schraubenlochs 37 zwei wellenförmig ausgebildete Halteelemente 38 einstückig mit dem Deckel 8 ausgebildet, die elastisch verformbar sind. Die Halteelemente 38 dienen zur Aufnahme entsprechender Gegenelemente der Fördereinrichtung 27 derart, dass die die Fördereinrichtung 27 einen Deckel 8 haltende Schraubverbindung im Wesentlichen nur axial belastet wird.
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6 zeigt eine alternative Ausführungsform des Flüssigkeitstanksystems 1 bei welchem die Tanköffnung 5 im Tankboden 12 des Flüssigkeitstanks 2 ausgebildet ist. In diesem Fall ist das Rundteil 9 im Wesentlichen parallel zu dem Deckel 8 ausgerichtet, sodass es weiterhin im Wesentlichen flächig auf dem Tankboden 12 aufliegt. Muss das hier dargestellte Flüssigkeitsentnahmemodul 3 ausgetauscht werden, so kann wie oben stehend bezüglich den Induktionsschweißverbindungen vorgegangen werden. Der Flansch 6, der hier an dem Tankboden 12 ausgebildet beziehungsweise angeordnet ist, weist dazu bereits eine entsprechende, ringförmig die Tanköffnung 5 umgebende Aussparung 21 für einen Induktionsschweißhilfsmaterialring auf.
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7 zeigt eine weitere Ausführungsform für ein austauschbares Flüssigkeitsentnahmemodul 3. in diesem Fall sind das Heizelement 31 und das Filterelement 32 direkt an dem Deckel 8 angeordnet. Ebenso wird die Entnahmeöffnung 29 sowie der Entnahmekanal 33 von dem Deckel 8 gebildet Vorzugsweise ist die entsprechende Tanköffnung 5 im Tankboden 12 ausgebildet und bereits mit zwei Induktionsschweißhilfsmaterialringen 19 und 22 versehen, um zunächst eine Induktionsschweißverbindung, und bei einem notwendigen Austausch des Flüssigkeitsentnahmemoduls 3 die zweite Induktionsschweißverbindung herzustellen.
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Darüber hinaus ist es denkbar, an dem jeweiligen Flüssigkeitsentnahmemodul 3 außerdem elektrische Steckanschlüsse, ein Füllstandssensor, ein Temperatursensor und/oder andere Funktionselemente anzuordnen. Besonders bevorzugt ist die Kunststoffumspritzung des Heizelements 31 mit dem Deckel 8 oder dem Grundteil 9 verschweißt oder einstückig damit ausgebildet.
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Vorzugsweise sind der Deckel 8 beziehungsweise 24, das Rundteil 9 sowie der Flüssigkeitstank 2 aus dem gleichen Kunststoff, insbesondere aus HDPE-Kunststoff gefertigt.
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Das Flüssigkeitsentnahmemodul 3 gemäß 3 unterscheidet sich weiterhin dahingehend von der vorhergehenden Ausführungsform, das die Rippe 11 nicht vorgesehen ist. Ist die Rippe 11 vorgesehen, ist sie vorzugsweise mit dem Deckel 8 unter dem Grundteil 9 verschweißt, insbesondere durch Spiegelschweißung. Dies hat den Vorteil, dass die Funktionsbauteile des Flüssigkeitsentnahmemoduls 3 ohne Druckaufbau Durchfrieren und somit durch das Eis geschützt sind.