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Die Erfindung betrifft eine Ventilatorkaskade für einen Saugbagger.
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Saugbagger, die mit einem Luftstrom Baggergut ansaugen, sind bekannt. Sie dienen vor allem dazu, komplizierte Schachtarbeiten zu unterstützen, die bis dahin manuell ausgeführt werden mussten.
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Hierzu wird gewöhnlich über eine Saugleitung, an der ein Saugrüssel oder eine Sauglanze angeordnet sind, lockeres Gut oder Flüssigkeiten angesaugt, im Abscheider des Saugbaggers wieder vom Transportmedium Luft getrennt und abgelagert.
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Die gattungsgemäßen Saugbagger bestehen deshalb wenigstens aus einem Antriebsorgan, das ein Sauggebläse antreibt, welches den erforderlichen Luftstrom erzeugt, und einer Abscheideeinrichtung, die angesaugte Feststoffe oder Flüssigkeiten vom Luftstrom trennen kann.
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Ein gattungsgemäßer Saugbagger ist beispielsweise in
DE 38 37 670 A1 beschrieben.
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Die gattungsgemäßen Saugbagger werden gewöhnlich auf dem Fahrgestell eines Lastkraftwagens aufgesattelt.
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Bei Saugbaggern dieser Art gibt es verschiedene Entwicklungszielstellungen und technische Beschränkungen. Prinzipbedingt ist es notwendig, einen energiereichen Luftstrom zu erzeugen, damit an der Saugstelle trotz aller bauartbedingten Strömungswiderstände immer noch ein ausreichender Unterdruck gepaart mit einer hohen Strömungsgeschwindigkeit vorhanden ist. Damit soll die Arbeitsleistung des Saugbaggers erhöht oder aber eine Verlängerung der Saugleitung ermöglicht werden, da Standort des Saugbaggers und tatsächlicher Arbeitsort häufig nicht identisch sind.
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Ein großer Volumenstrom ist erforderlich, um größere Stücke, die im Baggergut vorkommen, sicher bis zum Abscheider für das Baggergut zu transportieren.
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Aus
DE 191 405 A ist eine Ventilatorkaskade aus wenigstens zwei auf eigenen Wellen laufenden und mit jeweils einem eigenen Antrieb arbeitenden Radialventilatoren bekannt.
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DE 20 2005 008 785 U1 schlägt die Verwendung einer solchen Ventilatorkaskade in einem Saugbagger der gattungsgemäßen Art vor.
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Die vorgeschlagene zweistufige Ventilatorkaskade hat jedoch wesentliche Nachteile. So ist für jeden der beiden Ventilatoren eine eigene Antriebslösung notwendig. Dies ergibt sich beispielsweise durch die Forderung, dass die Drehzahlen der beiden Ventilatoren unabhängig voneinander regelbar sein sollen. Eine Lösung dieser Aufgabe besteht darin, das Antriebsorgan mit einer Hydraulikpumpe auszustatten und an jedem der beiden Ventilatoren je einen Hydraulikmotor anzuordnen. Um dem Erfordernis einer unabhängigen Regelung der Antriebsdrehzahlen gerecht zu werden, können hydraulische Antriebe jedoch nicht mit einfachen hydraulischen Kreisläufen realisiert werden. Es muss zwischen dem Antriebsorgan und den Antriebswellen der Ventilatoren entweder je ein separater hydraulischer Kreislauf installiert werden oder es muss eine Servosteuerung zur Aufteilung der jeweiligen Fluidströme installiert werden. Die aus fluidtechnischer Sicht sinnvollste Lösung für einen solchen Antrieb besteht jedoch in je einer in ihren Parametern regelbaren Pumpe für jeden Kreislauf und an den Antriebswellen der Ventilatoren angeordneten Konstantstrommotoren, wobei die Steuerung der Drehzahl der Motoren über eine Steuerung der Hydraulikpumpen erfolgen kann. Solcher Art Installationen sind extrem kostenaufwendig.
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Der größte Nachteil der Hydraulikanlagen besteht jedoch in den Wärmeverlusten, da Antriebsleistungen in einer Größenordnung notwendig sind, die bei hydrostatischen Systemen zu einer erheblichen Wärmeentwicklung führen. Die Beherrschung der entstehenden thermischen Probleme macht es zwingend erforderlich, eine Kühlung des Fluids vorzusehen, wodurch die Kosten solcher Art Antriebe weiter steigen.
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Nachteilig ist dabei, dass zwar über eine solche Kühlung eine Senkung der Temperatur des Fluids erreicht werden kann, jedoch keine Senkung der Objekttemperaturen an den Hydraulikpumpen bzw. -motoren.
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Da die Kühleinrichtung aus nahe liegenden Gründen in das so genannte Maschinenhaus des Saugbaggers integriert werden muss, entsteht darin ein Temperaturniveau, das kaum noch beherrschbar ist.
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Deshalb ist in
DE 299 02 562 U1 bereits ein Saugstutzen für eine Verbindung des Maschinenhauses mit der Ausströmeinrichtung für das Arbeitsmedium eines solchen Saugbaggers vorgeschlagen. Damit kann das Temperaturproblem jedoch nicht gelöst werden. Die zur Fluidkühlung im Maschinenhaus installierten Wärmetauscher geben ständig Verlustwärme ab, wodurch das Temperaturniveau hoch bleibt. Das schränkt die Einsatzfähigkeit solcher Art Saugbagger in warmen Klimazonen ein oder macht sie unmöglich.
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Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Ventilatorkaskade vorzuschlagen, die mit einer einfachen, zuverlässigen und nur minimal wärmeentwickelnden Antriebslösung versehen ist, die weitgehend wartungsfrei und kostengünstig ist, zwischen den beiden Ventilatoren der Ventilatorkaskade angeordnet werden kann und im übrigen die Nachteile der im Stand der Technik geschilderten Lösungen nicht hat.
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Nach der Erfindung wird die Aufgabe durch eine Ventilatorkaskade für Saugbagger mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Patentanspruches 1 in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes dieses Patentanspruches gelöst. Neben- und nachgeordnete Patentansprüche betreffen weitere Ausbildungen der Erfindung und beschränken diese nicht.
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In der nachstehenden Beschreibung, den Ausführungsbeispielen und den Patentansprüchen werden die verwendeten Begriffe mit folgenden Bedeutungsinhalten verwendet, wobei die aufgeführten Definitionen zugleich Merkmale der Erfindung. bestimmen:
Sauggebläse – ist eine Anordnung, die entweder einen einzelnen Radialventilator oder eine Ventilatorkaskade und Teile des Antriebes dafür umfasst.
Ventilatorkaskade – ist eine Anordnung, die wenigstens aus einem ersten und wenigstens einem zweiten Radialventilator besteht.
Welle – ist eine in einer Ventilatorkaskade angeordnete Baueinheit, die vom Antriebsorgan auf geeignete Weise mit Antriebsenergie versorgt wird und diese auf geeignete Weise auf die in der Ventilatorkaskade vorhandenen Ventilatoren überträgt, wenigstens aus einer Welle und Lagerungen für diese bestehend.
Antriebsbauteil – ist ein mit der Welle verbundenes Bauteil, das die Übertragung der Antriebsenergie zu einem der Ventilatoren ermöglicht.
Zugmittel – ist eines der im Maschinenbau bekannten technischen Mittel zur Übertragung der in einem Zugmittelgetriebe auftretenden Zugkräfte, wie beispielsweise Flach-, Keil-, Rillen-, Zahnriemen, Ketten oder Schnüre, soweit sie mit den Antriebsbauteilen zusammenwirken können.
Anfahrklappe – ist ein Bauteil, das entweder im Ansaugkanal des ersten oder im Ausblaskanal nach dem letzten Ventilator angeordnet ist. Bei einer Ventilatorkaskade kann sie auch zwischen zwei Ventilatoren angeordnet sein.
Bypassklappe – ist ein im Verbindungskanal zwischen der Saugseite eines ersten Ventilators und der Auslassseite des letzten Ventilators angeordnetes Bauteil, das im Normalbetrieb diesen Verbindungskanal verschließt.
Verbindungskanal – ist ein zwischen der Saugseite und der Auslassseite eines Sauggebläses verlaufender Kanal, der eine Rückführung des Saugstromes ermöglicht.
Energiequelle – ist ein Antriebsorgan, das in der Lage ist, die zum Betrieb des Saugbaggers, insbesondere des Sauggebläses eines Saugbaggers, notwendige Antriebsenergie aufzubringen.
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Nach der Erfindung wird ein Sauggebläse im Maschinenhaus eines Saugbaggers angeordnet, das als Ventilatorkaskade ausgelegt ist und wenigstens aus einem ersten und einem zweiten Radialventilator besteht.
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Erster und weiterer Radialventilator sind parallel und versetzt zueinander angeordnet. Das heißt, jeder der beiden Radialventilatoren hat eine eigene Antriebswelle und wird über auf dieser angeordneten Antriebsorganen mit der notwendigen Antriebsenergie beaufschlagt.
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Im Zwischenraum zwischen beiden Radialventilatoren ist in etwa mittig eine Welle angeordnet, die gleichfalls Antriebsbauteile trägt. Diese Welle ist separat gelagert und hat eine Verbindung zu den Wellen der beiden Radialventilatoren.
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Diese Verbindung erfolgt über Zugmittel, wie Riemen oder Ketten.
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Die oben beschriebene Anordnung kann als Baueinheit auf einem gemeinsamen Rahmen angeordnet sein oder auf andere geeignete Weise in das Maschinenhaus des Saugbaggers als Einzelkomponenten integriert sein. Ebenso kann die oben beschriebene Anordnung in Längs- oder Querrichtung oder aber in jeder anderen Ausrichtung im Maschinenhaus angeordnet sein.
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Auf geeignete Weise wird die Ventilatorkaskade mit der notwendigen Antriebsenergie versorgt. Dies kann beispielsweise ein Antriebsstrang sein, der mit der oben beschriebenen Welle direkt oder über ein Zugmittelgetriebe verbunden ist.
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Ebenso kann dies ein elektromotorischer Antrieb sein.
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Es ist ebenso möglich, einen hydraulischen Antriebsmotor mit der Welle zu verbinden.
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Die oben beschriebene Ventilatorkaskade hat zunächst den Vorteil, dass sie die für einen zuverlässigen Betrieb des Saugbaggers erforderliche Saugleistung bereitstellen kann. Das heißt, sie kann den erforderlichen Volumenstrom ebenso erzeugen, wie den erforderlichen Unterdruck auch bei einer größeren Länge der Saugleitung, bei einer Lösung für einen vorgeschalteten Abscheider, die einen größeren Strömungswiderstand verursacht, bei durch das Baggergut bedingten erhöhten Saugwiderständen (temporäre Verstopfung) und bei stark verschmutzten Filtereinheiten, soweit solche dem eigentlichen Abscheider nachgeschaltet sind.
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Die erfindungsgemäße Ventilatorkaskade hat deshalb den weiteren Vorteil, dass sie einen längeren Betrieb zwischen notwendigen Wartungsintervallen des Abscheiders bzw. der Feinfiltereinheit ermöglicht.
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Da Saugbagger gewöhnlich nicht kontinuierlich betrieben werden, sondern zumeist an wechselnden Einsatzorten für bestimmte Zeitintervalle zum Einsatz kommen, kann so ein Einsatzintervall ohne zwischenzeitliche Wartungsleistungen absolviert werden.
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Die zwischen den Radialventilatoren angeordnete Welle muss zunächst die gesamte Antriebsleistung für beide Radialventilatoren bereitstellen, was zu einer erhöhten Lagerbelastung bei dieser Welle führt.
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Erfindungsgemäß ist diese Welle deshalb in einer Ausführungsform der Ventilatorkaskade in annähernd gleicher Höhe wie die Antriebswelle angeordnet. Die auf die Zugmittel zu übertragenden Zugkräfte bzw. die resultierenden Drehmomente heben sich dabei teilweise auf und vermindern so die Lagerbelastung.
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Erfolgt die Zuführung der Antriebsenergie gleichfalls über ein Zugmittelgetriebe, kann die Welle gegenüber der Lage der Wellen der Radialventilatoren nach unten versetzt sein, sodass auch in diesem Fall eine teilweise Kompensation der Kräfte bzw. Drehmomente möglich ist.
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Die eng beieinander angeordneten Radialventilatoren ermöglichen es, den durch die Zugmittelgetriebe benötigen Raum zwischen ihnen zu kapseln und auf diese Weise eine Geräuschdämmung für die Zugmittelgetriebe und weitere beigeordnete Komponenten des Antriebsstranges zu erreichen. Die Kapselung kann mit einer zusätzlichen Dämmschicht versehen sein.
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Ein weiterer Vorteil einer solchen antriebsseitig gekapselten Ventilatorkaskade besteht darin, dass der entstandene Hohlraum über eine Öffnung, einen Kanal oder einen Saugrüssel einerseits und über eine Ansaugöffnung andererseits entlüftet werden kann. Dabei kann über die Ansaugöffnung Außenluft zugeführt werden, während die Verbindung zum Kanal des Arbeitsmediums die Luft im gekapselten Raum absaugt und auf diese Weise Überhitzungen der Zugmittel und der vorhandenen Lagerungen vermieden werden können.
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Im Ansaug- oder im Auslasskanal nach dem letzten Ventilator ist bei einer weiteren Ausführungsform der Ventilatorkaskade eine Anfahrklappe angeordnet, die beim Anfahren geschlossen wird. In diesem Zustand fördert die Ventilatorkaskade keine Luft und läuft weitgehend leer, wodurch sich der Anlassvorgang erheblich verkürzt und energiegünstiger gestaltet.
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Die auch als Blende oder Schieber ausführbare Anfahrklappe ist betätigbar und verschließt den Ansaug- oder Ausblaskanal. Das Sauggebläse kann somit keinen Volumenstrom fördern. Dadurch wird verhindert, dass bereits beim Anfahren des Sauggebläses ein hoher Volumenstrom gefördert wird, das Sauggebläse einen hohen Energiebedarf hat, den Antriebsstrang zu stark belastet und der Anfahrvorgang sich deutlich verlängert.
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Es ist ebenso möglich, die Anfahrklappe in die Saugseite des ersten oder auch in Verbindungskanäle zwischen zwei. Ventilatoren einzubauen. Wesentlich ist dabei lediglich der weitgehende Verschluss des jeweiligen Kanals und damit die Unterbrechung des sich sonst aufbauenden Luftstroms.
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Von der Auslassseite des letzten Ventilators zur Ansaugseite des ersten Ventilators ist bei einer weiteren Ausführungsform der Ventilatorkaskade ein Verbindungskanal geführt, der bei bestimmungsgemäßem Betrieb der Ventilatorkaskade durch eine Bypassklappe verschlossen ist. Ist im Ansaugstrang jedoch eine Verstopfung vorhanden, variieren Unterdruck und Strömungsgeschwindigkeit erheblich, kann die Bypassklappe selbsttätig oder gesteuert öffnen und die Betriebsparameter der Ventilatorkaskade sowie den gesamten Antriebsstrang bis hin zur Energiequelle stabilisieren. Gleichzeitig kann dabei ein Aufschaukeln des Saugstromes und daraus folgende unkontrollierbare Schwingungen des gesamten Saugbaggers vermieden werden.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Ventilatorkaskade besteht deshalb darin, dass ein Anlaufverhalten sichergestellt werden kann, das die Ventilatorkaskade selbst, den zu dieser führenden Antriebsstrang, die Energiequelle und ein möglicherweise zwischengeschaltetes Getriebe bzw. eine möglicherweise zwischengeschaltete Kupplung wesentlich geringer belastet. Die Radialventilatoren können deshalb leistungsstärker ausgelegt und in ihren Parametern an vorhandene Belastungsgrenzen stärker angenähert werden, als bei den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen.
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Insoweit besteht ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Ventilatorkaskade darin, dass diese dem Kennlinienverlauf der in Fahrzeugen üblicherweise vorhandenen Verbrennungsmotoren entgegen kommt. Durch das weiche Anlaufverhalten wird die Drehzahl des Verbrennungsmotors nicht so stark abfallen, wie im Falle einer vergleichsweise starren Verbindung des Antriebsstranges gepaart mit einem hohen Anlaufdrehmoment der Radialventilatoren.
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Es ist deshalb auch ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Ventilatorkaskade, dass Überbeanspruchungen im Antriebsstrang derselben stark abgeschwächt werden und daraus entstehende Lastwechselreaktionen ebenfalls geringer ausfallen. Dies hat weiterhin die Wirkung, dass die Energiequelle, das heißt der Verbrennungsmotor, nahe seinem optimalen Betriebspunkt betrieben werden kann und eine Überdimensionierung desselben nicht notwendig ist.
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Anfahr- und Bypassklappe haben zudem zusätzlich den Effekt, dass sie auch während des Betriebes des Saugbaggers zum Aussteuern von Lastwechselreaktionen eingesetzt werden können. Kommt es beispielsweise zum Verschluss der Saugleitung, können eine oder beide Klappen geöffnet werden und Lastwechselreaktionen und die sonst unvermeidliche Drehzahlsteigerung der Radialventilatoren wird zumindest abgemildert.
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Ein weiterer Vorteil dieser Klappen besteht auch darin, dass bei einem temporären Verschluss des Saugrüssels oder der Saugleitung der Saugdruck durch Öffnen der Klappen reduziert werden kann, sodass beispielsweise angesaugtes und den Saugrüssel verstopfendes grobstückiges Gut von selbst wieder abfallen oder leichter entfernt werden kann. Gleiches gilt für Fehlbedienung von Saugrüssel oder -lanze oder bei Unfällen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand einiger Ausführungsbeispiele und Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 – eine stark schematisierte Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Ventilatorkaskade mit den für deren Betrieb zwingend erforderlichen Elementen.
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2 – eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ventilatorkaskade in einer Anordnung, bei der im Zwischenraum zwischen den Ventilatoren deren Antrieb in der Form von Zugmittelgetrieben und einer Kupplung angeordnet ist.
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Ein erster Radialventilator 1 ist mit seinem Sockel 2 auf einer Grundfläche 3 angeordnet. Dessen Ausblasöffnung 5 ist zu der nicht dargestellten Ansaugöffnung eines zweiten Ventilators 7 geführt. Von der Ausblasöffnung 5 des ersten Ventilators 1 ist ein Verbindungskanal 6 zur nicht dargestellten Ansaugöffnung des zweiten Ventilators 7 geführt. Dessen Ausblasöffnung führt den Luftstrom über einen Auslasskanal 8 von der Ventilatorkaskade fort. Dabei führt der Auslasskanal 8 den geförderten Luftstrom entweder ins Freie, in eine Einrichtung zur Geräuschdämpfung oder in eine Filtereinheit.
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Vom Auslasskanal 8 ist ein Verbindungskanal 9 zum Ansaugkanal des ersten Ventilators 1 geführt.
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Der zweite Ventilator 7 ist mit seinem Sockel 10 auf stabilem Grund befestigt, wobei Sockel 2 des ersten Ventilators 1 und Sockel 10 des zweiten Ventilators 7 auch gemeinsam auf einem Hilfs- oder Zwischenrahmen, der in 1 nicht dargestellt ist, befestigt sein können.
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Auslasskanal 8 hat in seinem fortführenden Abschnitt 11 eine seitliche Ausbuchtung 12, in der eine so genannte Anfahrklappe 13 liegt. Die Anfahrklappe 13 ist bei Normalbetrieb der Ventilatorkaskade geöffnet, während sie beim Anfahren der Ventilatorkaskade den Auslasskanal 8 verschließt, indem sie in ihre Arbeitsstellung 14 bewegt wird.
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Im Verbindungskanal 9 ist weiterhin eine so genannte Bypassklappe 15 angeordnet, die bei Normalbetrieb geschlossen ist. Über ein Betätigungsorgan 16 kann die Bypassklappe 15 vollständig geöffnet werden oder bei Erfordernis auch Zwischenstellungen einnehmen.
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Anfahr- 13 und Bypassklappe 15 können auch als Schieber oder Blende ausgeführt sein.
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Beim Anfahren der Ventilatorkaskade wird zunächst die Anfahrklappe 13 mit Hilfe des Betätigungsorgans 16 in ihre Arbeitsstellung 14 bewegt. Somit ist beim Anfahren der Ventilatorkaskade der Auslasskanal 8 verschlossen und die Ventilatoren 1 und 7 können keinen Luftstrom fördern. Dadurch sinkt deren Leistungsbedarf erheblich und Antriebsquelle 18 wird deutlich entlastet.
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Sobald die Ventilatoren 1 und 7 ihre Solldrehzahl erreicht haben, wird die Anfahrklappe 13 über ihr Betätigungsorgan 16 in die Ausgangsstellung zurück bewegt und gibt den Auslasskanal 8 frei. Die Ventilatorkaskade kann angesaugte Luft verdichten und über den Auslasskanal 8 weiter befördern.
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Es ist möglich, den Anfahrvorgang unter Verwendung der Bypassklappe auch mehrstufig zu gestalten. Hierbei wird ausgehend vom Verschluss des Auslasskanals 8 durch die Anfahrklappe 13 bei Erreichen einer Solldrehzahl zunächst die Bypassklappe ganz oder teilweise geöffnet, sodass ein Umluftstrom über den Verbindungskanal 9 strömen kann und die Ventilatoren 1 und 7 bereits eine etwas erhöhte Belastung erfahren.
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Im Normalbetrieb der Ventilatorkaskade sind die Anfahrklappe 13 vollständig geöffnet und die Bypassklappe 15 vollständig geschlossen. In diesem Betriebszustand können Störungen der Gestalt auftreten, dass ein am Saugbagger angeschlossener Saugrüssel sich festsaugt, grobstückiges Gut angesaugt wird und den Saugrüssel oder den Saugkanal verstopft oder anderweitige Einflüsse zur Druckschwankungen im Saugkanal führen. Daraus resultieren Schwankungen des Leistungsbedarfs der Ventilatorkaskade, die sich in Drehzahlschwankungen äußert. Über den Antriebsstrang 19 des Saugbaggers, der in 1 nur schematisiert dargestellt ist, werden solche Lastschwankungen bis zur Antriebsquelle 18 geleitet, die gewöhnlich ein Verbrennungsmotor ist.
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Die daraus entstehenden Belastungen aller beteiligten Baueinheiten werden abgemildert, indem bei solchen Lastschwankungen die Bypassklappe 15 geöffnet wird und sich im Verbindungskanal 9 eine Strömung aufbauen kann. Der Verbindungskanal 9 wirkt damit als Kurzschlussleitung zwischen der Ausblasseite des Ventilators 7 und dem Ansaugkanal 4 des Ventilators 1. Damit kann ein im Ansaugkanal 4 plötzlich entstandener übermäßiger Unterdruck ausgeglichen werden durch Öffnen der Bypassklappe 15 und Rückführung eines Teils des Luftstromes von der Ausblasseite des Ventilators 7.
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Um solche plötzlich auftretenden Lastschwankungen ausregeln zu können, kann die Bypassklappe 15 über ihr Betätigungsorgan manuell, mit Stellorganen oder selbsttätig gesteuert sein. Im Fall der selbsttätigen Steuerung wird die Bypassklappe 15 so gelagert, dass sie aufgrund ihres Eigengewichtes bei Normalbetrieb in der geschlossenen Stellung verbleibt und durch ein Gegengewicht in dieser Stellung ausbalanciert ist. Steigt im Ansaugkanal 4 des ersten Ventilators 1 der Unterdruck an, öffnet die Bypassklappe 15 selbsttätig und gleicht durch Rückführung bereits geförderter Luft den Druckabfall wenigstens teilweise aus.
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Anfahrklappe 13 und Bypassklappe 15 können auch über Stellorgane angesteuert werden, die aufgrund externer Steuerbefehle reagieren. in einem solchen Fall kann eine Steuereinheit für die Ventilatorkaskade oder eine erweiterte Steuereinheit für die gesamte Saugbaggeranordnung notwendige Messwerte erfassen, verarbeiten und daraus Steuerbefehle für die Ventilatorkaskade, das heißt insbesondere für die Anfahrklappe 13 und die Bypassklappe 15 generieren, die dann durch die Betätigungsorgane 16 und 17 ausgeführt werden.
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In einer realisierten Ausführungsform besteht die Ventilatorkaskade aus einem ersten Radialventilator 20 und einem zweiten Radialventilator 21, die beide über eine gemeinsame Antriebslösung mit Energie versorgt werden.
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Erster 20 und zweiter Ventilator 21 sind nebeneinander und in der Höhe und seitlich versetzt zueinander angeordnet. Der erste Radialventilator 20 ist mit seinem Ausgang 22 über einen Verbindungskanal 23 mit der in 2 nicht dargestellten Ansaugöffnung des zweiten Radialventilators 21 verbunden. Der erste Radialventilator 20 saugt über seinen Ansaugkanal 24 die Prozessluft an, die er zugleich aus dem vorgeschalteten Ansaugsystem (Saugrüssel, Saugleitung, Abscheideorgane) ansaugt.
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Der zweite Radialventilator 21 ist mit seiner Austrittsöffnung 25 an einen Abluftkanal angeschlossen. Zusätzlich kann im Abluftkanal ein Mittel zur Geräuschdämmung vorgesehen sein.
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Der Antrieb der Ventilatorkaskade erfolgt über einen in 2 nicht dargestellten Antriebsstrang des Fahrzeuges. Der Antriebsstrang der Ventilatorkaskade besteht aus einem Wellenstumpf 26 mit Mitteln zum Anschluss an den fahrzeugeigenen Antriebsstrang in Form von Zapfen, Flansch oder umfangsseitigen Profilierungen. Vorzugsweise wird an die Anschlussseite 27 eine Gelenkwelle angeschlossen. Der Wellenstumpf 26 ist in einem Lagerbock 28 gelagert und geht durch diesen hindurch. Rückseitig ist sodann eine Riemenscheibe 29 montiert, die vorzugsweise für die Verwendung mit einem Zahnriemen ausgelegt ist. Ein Zahnriemen 30 führt von dem Wellenstumpf 26 die Antriebsenergie zu einer Riemenscheibe 31, die auf einer nicht dargestellten Welle im Lagerbock 32 gelagert ist und durch diesen hindurch geht. Auf der gegenüber liegenden Seite des Lagerbocks 32 ist eine Strömungskupplung 33 angeordnet, die an ihrem Außengehäuse 34 wiederum Riemenscheiben 35 und 36 trägt. Von der Riemenscheibe 35 ist ein Zahnriemen 37 geführt, der über eine Riemenscheibe 38 auf der Welle 39 des ersten Ventilators 20 angeordnet ist und diesen antreibt. Von Riemenscheibe 36 ist ein Riementrieb 40 zur Riemenscheibe 41 geführt, die wiederum auf der Welle 42 des zweiten Ventilators 21 angeordnet ist.
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Die Anordnung ist so ausgelegt, dass entsprechend den zu übertragenden Leistungen eine Ausgewogenheit hinsichtlich aller eingesetzten Komponenten erreicht wird. So wirken die Zahnriemen 30, 37 und 40 in ihrem Laufverhalten leicht elastisch und damit schwingungsdämpfend. Zwischen Riemenscheibe 29 und Riemenscheibe 31 ist ein Übersetzungsverhältnis von ungefähr 1 realisiert.
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Die Übersetzungsverhältnisse zwischen den Riemenscheiben 35 und 38 sowie 36 und 41 sind so gewählt, dass eine Übersetzung ins Schnelle erfolgt. Die notwendige Drehzahlerhöhung ist somit in einem Bereich des Antriebsstrangs realisiert, in dem nicht mehr die Maximalleistung übertragen werden muss.
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Die Strömungskupplung 33 hat eine nachgiebige Charakteristik, das heißt, sie hat beim Anlaufen aus dem Stand einen erheblichen Schlupf, während dieser bei steigender Drehzahl geringer wird. Treten beim Betrieb der Ventilatorkaskade Druckstöße auf, die zu Drehzahlveränderungen der Radialventilatoren 20 und 21 führen, werden diese vor allem durch die Strömungskupplung 33 abgefangen und nicht auf den äußeren Energieerzeuger übertragen. In gleicher Weise wirken die Zahnriemen 30, 37 und 40. Außerdem kann über zusätzlich anzuordnende Anfahr- und Bypassklappen eine Steuerung der Druckverhältnisse im Saugkanal erreicht werden, wodurch erhebliche Drehzahlschwankungen und damit einhergehende Belastungen der beteiligten Komponenten abgebaut werden können. Die Lagerböcke 28 und 32 sind so ausgeführt, dass sie die Lagerung der jeweiligen Wellen mittig mit nur einem Lagerungspunkt ermöglichen. Dadurch ist eine kleine Bauweise und. die Einsparung wenigstens einer weiteren Lagerung bei jeder der beiden Wellen möglich.
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Die Riementriebe mit den Zahnriemen 37 und 40 liegen diametral gegenüber. Damit heben sich von ihnen ausgehende Radialbelastungen auf das Lager im Lagerbock 32 weitgehend auf. Radialkräfte vom Riementrieb mit dem Zahnriemen 30 werden durch das statische Gegengewicht der Strömungskupplung 33 ebenfalls ausgeglichen. Auf diese Weise werden extreme Kräfte im Antriebsstrang der Ventilatorkaskade weitgehend vermieden.
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Die oben beschriebene Antriebslösung ist in einer weiteren Ausführungsform mit einer Einhausung versehen. Diese ist in 2 nicht dargestellt, da ansonsten Details der Antriebslösung unsichtbar wären.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, diese Einhausung mit einer Zuluftöffnung oder einem Zuluftanschluss und einer Verbindung zum Saugkanal auszustatten. Damit wird erreicht, dass der Antriebsstrang ständig mit einem Luftstrom beaufschlagt ist und die durch die hohen zu übertragenden Antriebsleistungen entstehende Wärme zuverlässig abgeführt wird.
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Die dabei erreichte Absenkung des Temperaturniveaus im Antriebsstrang ermöglicht es wiederum, die erfindungsgemäße Ventilatorkaskade bei erhöhten Umgebungstemperaturen zu betreiben.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ventilator
- 2
- Sockel
- 3
- Grundfläche
- 4
- Ansaugkanal
- 5
- Ausblasöffnung
- 6
- Verbindungskanal
- 7
- Ventilator
- 8
- Auslasskanal
- 9
- Verbindungskanal
- 10
- Sockel
- 11
- Fortführender Abschnitt des Kanals [8]
- 12
- Ausbuchtung
- 13
- Anfahrklappe
- 14
- Arbeitsstellung
- 15
- Bypassklappe
- 16
- Betätigungsorgan
- 17
- Betätigungsorgan
- 18
- Antriebsquelle
- 19
- Antriebsstrang
- 20
- Erster Radialventilator
- 21
- Zweiter Radialventilator
- 22
- Ausgang des Radialventilators [20]
- 23
- Verbindungskanal
- 24
- Ansaugkanal
- 25
- Austrittsöffnung des Radialventilators [21]
- 26
- Wellenstumpf
- 27
- Anschlussseite
- 28
- Lagerbock
- 29
- Riemenscheibe
- 30
- Zahnriemen
- 31
- Riemenscheibe
- 32
- Lagerbock
- 33
- Strömungskupplung
- 34
- Außengehäuse
- 35
- Riemenscheibe
- 36
- Riemenscheibe
- 37
- Zahnriemen
- 38
- Riemenscheibe
- 39
- Welle
- 40
- Riementrieb
- 41
- Riemenscheibe
- 42
- Welle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3837670 A1 [0005]
- DE 191405 A [0009]
- DE 202005008785 U1 [0010]
- DE 29902562 U1 [0015]