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Die Erfindung betrifft eine Anordnung eines Muldenteils an einem Bodenteil eines Kraftwagenaufbaus der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art sowie ein Verfahren zum Verbinden eines Muldenteils mit einem Bodenteil eines Kraftwagenaufbaus der im Oberbegriff des Patentanspruchs 6 angegebenen Art.
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Die
DE 100 58 016 A1 offenbart ein Bodenteil eines Laderaums für ein Kraftfahrzeug, mit einer nach oben offenen Mulde. In einer Seitenwand der Mulde ist eine zur Mulde offene Ausbuchtung vorgesehen. Das Bodenteil ist zumindest aus einem Einsatzteil und einem Trägerteil zusammengebaut. Die Ausbuchtung ist im Einsatzteil ausgebildet. Das Trägerteil enthält die Seitenwand, wobei in der Seitenwand eine Aufnahmeöffnung ausgebildet ist. Das Einsatzteil ist in die Aufnahmeöffnung des Trägerteils eingesetzt und am Trägerteil befestigt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anordnung eines Muldenteils an einem Bodenteil eines Kraftwagenaufbaus sowie ein Verfahren zum Verbinden eines Muldenteils mit einem Bodenteil eines Kraftwagenaufbaus bereitzustellen, welche eine einfache Verbindung des Muldenteils mit dem Bodenteil ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung eines Muldenteils an einem Bodenteil eines Kraftwagenaufbaus mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Verfahren zum Verbinden eines Muldenteils mit einem Bodenteil eines Kraftwagenaufbaus mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentansprüchen angegeben.
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Der erste Aspekt der Erfindung betrifft eine Anordnung eines Muldenteils an einem Bodenteil eines Kraftwagenaufbaus, insbesondere an einer Kraftwagenkarosserie, bei welcher das Muldenteil und das Bodenteil über wenigstens einen jeweiligen Verbindungsbereich miteinander verbunden sind.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Muldenteil und das Bodenteil in den Verbindungsbereichen miteinander verklebt sind, wobei zumindest in einer Montagestellung des Muldenteils und des Bodenteils zumindest ein Halteelement vorgesehen ist, mittels welchem die Verbindungsbereiche unter Kraftbeaufschlagung gegeneinander gehalten sind.
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Das Verkleben des Muldenteils mit dem Bodenteil ermöglicht eine besonders großflächige und dadurch feste Verbindung des Muldenteils mit dem Bodenteil. Darüber hinaus kann so das Gewicht der erfindungsgemäßen Anordnung gering gehalten werden, was einem geringen Gesamtgewicht des Kraftwagens zugute kommt.
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Das Halteelement ermöglicht dabei eine besonders einfache und damit zeit- und kostengünstige Verbindung des Muldenteils und des Bodenteils miteinander, da es die Verbindungsbereiche und damit Klebeflächen des Muldenteils und des Bodenteils, über welche diese miteinander zu verbinden sind, unter Kraftbeaufschlagung gegeneinander und damit zusammenhält. Dadurch ist es ermöglicht, dass ein Klebstoff zum Verkleben des Muldenteils und des Bodenteils auch über eine längere Zeit trocknen und/oder aushärten und somit eine feste und dichte Verbindung des Bodenteils mit dem Muldenteil über die Verbindungsbereiche erzeugen kann.
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Bei solchen Verklebungen können Flächenformtoleranzen besonders hoch sein, um dieses vorteilhafte Trocknen und/oder Aushärten des Klebstoffs zu gewährleisten. Das wenigstens eine Halteelement reduziert diese Flächenformtoleranzen, da es die Verbindungsbereiche, insbesondere die Klebeflächen, unter Kraftbeaufschlagung gegeneinander hält.
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Das Halteelement, welches die Verbindungsbereiche gegeneinander hält, indem es die Verbindungsbereiche beispielsweise gegeneinander verspannt, kann beispielsweise als Clipselement ausgebildet sein. Dadurch können das Bodenteil und das Muldenteil besonders zeit- und damit kostengünstig miteinander verclipst werden, wodurch die Verbindungsbereiche unter Kraftbeaufschlagung gegeneinander gehalten werden, sodass der Klebstoff aushärten kann. Das Halteelement, insbesondere das Clipselement, kann dabei beispielsweise mit dem Muldenteil einstückig ausgebildet sein. Das Muldenteil ist beispielsweise aus einem Kunststoff ausgebildet. Ebenso kann das Halteelement, insbesondere das Clipselement, aus Kunststoff, insbesondere aus demselben Kunststoff, und einstückig mit dem Muldenteil ausgebildet sein. Das Muldenteil wird beispielsweise mittels eines Spritzgießverfahrens hergestellt, wobei das Halteelement, insbesondere das Clipselement, an das Muldenteil angeformt, insbesondere angespritzt, wird. Das Bodenteil ist bevorzugt aus Metall, insbesondere als Bodenblech, ausgebildet. So weist die erfindungsgemäße Anordnung ein besonders geringes Gewicht und gleichzeitig eine hohe Steifigkeit auf.
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Ebenso kann vorgesehen sein, dass das Halteelement, insbesondere das Clipselement, separat von dem Muldenteil ausgebildet und an dem Muldenteil befestigt ist. Ist der Klebstoff ausgehärtet und das Bodenteil und das Muldenteil fest miteinander verbunden, so kann vorgesehen sein, dass nach dem Aushärten das Halteelement. insbesondere wenn es separat von dem Muldenteil ausgebildet ist, von dem Muldenteil (oder gegebenenfalls von dem Bodenteil) gelöst und entfernt wird. Mit anderen Worten wird das Halteelement lediglich temporär während der Montagestellung des Bodenteils und des Muldenteils eingesetzt, um die Verbindungsbereiche gegeneinander zu halten und so den Klebstoff vorteilhaft auszuhärten. Ist der Klebstoff ausgehärtet, so wird das Halteelement entfernt, um das Gewicht der Anordnung besonders gering zu halten.
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Wird das Halteelement auch nach dem Aushärten des Klebstoffs nicht von dem Muldenteil bzw. dem Bodenteil entfernt, sondern verbleibt es vielmehr an dem Muldenteil bzw. an dem Bodenteil, so ist das Haltelement nicht nur in der Montagestellung sondern dauerhaft vorgesehen.
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Der zweite Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden eines Muldenteils mit einem Bodenteil eines Kraftwagenaufbaus, insbesondere einer Kraftwagenkarosserie, bei welchem das Muldenteil mit dem Bodenteil über wenigstens einen jeweiligen Verbindungsbereich verbunden wird.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Muldenteil und das Bodenteil in den Verbindungsbereichen miteinander verklebt werden, wobei die Verbindungsbereiche zumindest in einer Montagestellung des Muldenteils und des Bodenteils mittels zumindest eines Halteelements, insbesondere eines Clipselements, unter Kraftbeaufschlagung gegeneinander gehalten werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen des ersten Aspekts der Erfindung sind als vorteilhafte Ausgestaltungen des zweiten Aspekts der Erfindung anzusehen und umgekehrt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine besonders einfache und zeit- und kostengünstige Verbindung des Muldenteils mit dem Bodenteil, da Flächenformtoleranzen von Klebeflächen in den Verbindungsbereichen, über welche das Bodenteil und das Muldenteil miteinander verklebt werden, groß gehalten werden können, was sich Kosten reduzierend auf Fertigungs- und Montagekosten auswirkt. Dies ist der Fall, da die Verbindungsbereiche mittels des zumindest einen Halteelements gegeneinander gehalten werden und so ein Klebstoff zum Verkleben des Bodenteils mit dem Muldenteil besonders gut aushärten kann.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann vorgesehen sein, dass das Halteelement nach dem Aushärten des Klebstoffs entfernt wird, sodass es lediglich in der Montagestellung und damit vorübergehend vorgesehen ist, um die Verbindungsbereiche gegeneinander zu halten. Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Halteelement nicht entfernt wird, sondern an dem Bodenteil und/oder dem Muldenteil verbleibt.
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Auch im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass das Halteelement als Clipselement ausgebildet ist, mittels welchem das Muldenteil und das Bodenteil zumindest in der Montagestellung miteinander verclipst werden, um so die Verbindungsbereiche unter Kraftbeaufschlagung gegeneinander zu halten. Das Clipselement kann dabei einstückig mit dem beispielsweise aus einem Kunststoff ausgebildeten Muldenteil ausgebildet und im Rahmen eines Spritzgießverfahrens an dieses angespritzt sein. Das Muldenteil wird beispielsweise über das als Clipselement ausgebildete Halteelement mit dem Bodenteil verclipst, indem eine Hintergreifung ausgebildet wird, bei welcher das Clipselement mit einer Rastnase einen Wandungsbereich des beispielsweise als Bodenblech ausgebildeten Bodenteils hintergreift.
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Das Halteelement birgt weiterhin den Vorteil, dass das Bodenteil und das Muldenteil durch das Halteelement gegenseitig fixiert sind, sodass eine Relativbewegung insbesondere bei noch nicht ausgehärtetem Klebstoff vermieden ist. Dies hält den Handhabungsaufwand und damit den gesamten Montageaufwand bzw. Verbindungsaufwand zum Verbinden des Bodenteils mit dem Muldenteil gering.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 ausschnittsweise eine schematische und perspektivische Draufsicht eines Heckbereichs eines Rohbaus eines Kraftwagens mit einer durch ein Bodenteil gebildeten Öffnung, in welche ein Muldenteil eingesetzt ist;
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2 ausschnittsweise eine schematische und perspektivische Draufsicht des Rohbaus gemäß 1, wobei das Muldenteil in die Öffnung eingesetzt ist;
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3 ausschnittsweise eine schematische Perspektivansicht eines jeweiligen Verbindungsbereichs des Bodenteils und des Muldenteils gemäß 2, über welche diese miteinander verbunden sind;
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4 eine schematische Perspektivansicht eines Clipselements, mittels welchem die Verbindungsbereiche des Bodenteils und des Muldenteils zumindest in einer Montagestellung derselbigen unter Kraftbeaufschlagung gegeneinander gehalten sind; und
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5 eine schematische Schnittansicht entlang einer Schnittlinie A-A in 2 des Bodenteils und des Muldenteils in einem jeweiligen Verbindungsbereich dieser.
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Die 1 zeigt einen Rohbau 10 eines Kraftwagens, insbesondere eines Personenkraftwagens. In einem Heckbereich 12 des Rohbaus 10 ist eine Durchtrittsöffnung 14 vorgesehen, in welche ein Muldenteil 16 (2) einzusetzen ist. Zur Darstellung der Durchtrittsöffnung 14 ist durch zumindest ein Bodenteil 16 des Rohbaus 10 ein Rahmen mit Fügflanschen 19 gebildet, über welche das Bodenteil 16 mit dem Muldenteil 18 zu verkleben ist. Das Bodenteil 16 ist dabei als Blechbauteil ausgebildet, sodass der Rohbau 10 eine hohe Steifigkeit aufweist.
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Im Gegensatz dazu ist das Muldenteil 18 aus einem Kunststoff ausgebildet, was das Gewicht des Kraftwagens besonders gering hält.
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Wie insbesondere der 2 zu entnehmen ist, ist durch das Muldenteil 18 ein Aufnahmeraum 20 zumindest bereichsweise begrenzt, welcher in Hochrichtung gemäß einem Richtungspfeil 22 von oben her zu zugänglich ist. Das Muldenteil 18 ist dabei in einem Stauraumbereich im Heckbereich 12 des Rohbaus 10 angeordnet und erfüllt beispielsweise die Aufgabe, ein Ersatzrad für den Kraftwagen aufzunehmen. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass das Muldenteil 18 bzw. dessen Aufnahmeraum 20 dazu dient, Werkzeug und/oder anderweitige Gegenstände aufzunehmen und im Stauraum verstauen zu können. Das Muldenteil 18 weist zu den Fügflanschen 19 korrespondierende Fügflansche 22 auf, über welche das Muldenteil 18 mit dem Bodenteil 16 zu verbinden ist.
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Durch die Fügflansche 19 und 22 sind jeweilige Klebeflächen gebildet, über welche das Bodenteil 16 und das Muldenteil 18 miteinander mittels eines Klebstoffs zu verkleben sind. Dadurch können das Bodenteil 16 und das Muldenteil 18 besonders großflächig, fest und gleichzeitig gewichtssparend miteinander verbunden werden.
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Um ein vorteilhaftes Aushärten und damit eine feste Verbindung des Muldenteils 18 mit dem Bodenteil 16 zu ermöglichen, sind eine Mehrzahl von Clipselementen vorgesehen, wobei in den 3 bis 5 ein Clipselement 24 dieser Clipselemente stellvertretend für die Clipselemente gezeigt ist. Das bezüglich des in den 3 bis 5 gezeigten Clipselements 24 Geschilderte trifft dabei analog auf die anderen Clipselemente zu.
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Wie insbesondere den 3 und 5 zu entnehmen ist, ist das Clipselement 24 zumindest in der Montagestellung mit dem Muldenteil 18 verbunden. Dabei kann es separat von dem Muldenteil 18 ausgebildet und an diesem montiert sein. Ebenso ist es möglich, dass auch das Clipselement 24 aus einem Kunststoff bzw. aus demselben Kunststoff wie das Muldenteil 18 ausgebildet und an dieses angeformt, insbesondere angespritzt, ist. Dieses Anspritzen kann dabei während einer Herstellung des Muldenteils 18 im Rahmen eines Spritzgießverfahrens durchgeführt werden.
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Mittels des Clipselements 24 bzw. der Clipselemente wird das Muldenteil 18 mit dem Bodenteil 16 verclipst. Dazu wird das Muldenteil 18 in Fahrzeughochrichtung gemäß dem Richtungspfeil 23 von oben her gemäß einem Richtungspfeil 25 in die Durchtrittsöffnung 14 eingesetzt, wodurch das Clipselement 24 mit dem Bodenteil 16 und insbesondere mit den Fügflanschen 19 eine Hintergreifung ausbildet. Dazu hintergreift eine Rastnase 26 des Clipselements 24 einen entsprechenden Wandungsbereich des Bodenteils 16.
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Durch das Clipselement 24 ist es ermöglicht, dass die Fügflansche 19 und 22 unter Kraftbeaufschlagung gemäß Richtungspfeilen 28 gegeneinander verspannt und dadurch gegeneinander gehalten sind, sodass einerseits eine Relativbewegung des Bodenteils 16 und des Muldenteils 18 bei noch nicht ausgehärtetem Klebstoff vermieden ist sowie die Fügflansche 19 und 22 und damit die entsprechenden Klebeflächen flächig aneinander gehalten sind, sodass der Klebstoff aushärten und dadurch eine dichte Klebverbindung erzeugt werden kann. Das Clipselement 24 ermöglicht eine besonders einfache und zeit- und kostengünstige Verbindung des Bodenteils 16 und des Muldenteils 18 durch einfaches Verclipsen, ohne dass anderweitige, zusätzliche und zeitaufwändige Verbindungsschritte durchgeführt werden müssten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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