DE102010054568A1

DE102010054568A1 - Schutzeinrichtung gegen Geschosse

Info

Publication number: DE102010054568A1
Application number: DE102010054568A
Authority: DE
Inventors: Frank Haas; Ralf Koch
Original assignee: Rheinmetall Landsysteme GmbH
Current assignee: Rheinmetall Waffe Munition GmbH
Priority date: 2010-12-15
Filing date: 2010-12-15
Publication date: 2012-06-21
Anticipated expiration: 2030-12-16
Also published as: DE102010054568B4

Abstract

Vorgeschlagen wird eine Schutzeinrichtung (10) gegen insbesondere Multislug-Geschosse mit mehreren Schutzplatten (1–4) bzw. Würfelteilen (1.1, 1.2, 2,1, 2.2, 3.1, 3.2, 4.1, 4.2) die sich dadurch auszeichnet, dass in den Schutzplatten (1–4) bzw. Würfelteilen (1.1, 1.2, 2,1, 2.2, 3.1, 3.2, 4.1, 4.2) Metall- und/oder Keramikkörper eindotiert sind.

Description

Die Erfindung beschäftigt sich mit einer Schutzeinrichtung gegen Multislug-Geschosse (AMPA-E), die sich dadurch auszeichnet, dass in den Schutzplatten Metall- oder Keramikkugeln eingebracht (dotiert) sind, so dass ein erstes Fragment des Geschosses zwar in die Schutzplatte eindringen kann, jedoch durch die Kugeln verformt wird. Nachfolgende Fragmente treffen anschließend auf das erste Fragment, das stecken geblieben ist, sodass es zu einem Zusammentreffen der Fragmente und weiterer Kugeln kommt, ähnlich wie bei einem Auffahrunfall. So kann den Einzelteilen schrittweise Energie entzogen und das zu schützende Objekt, wie beispielsweise ein Fahrzeug, geschützt werden.
Mit der nicht vorveröffentlichten DE 10 2009 036 956.2 wird eine Schutzeinrichtung zum Schutz gegen Projektile, Munitionen und andere Geschosse beschrieben. Gegenstand des Schutzkonzeptes ist, eine zu schützende Fläche mit vielen kleinen Platten abzudecken, deren Befestigung aber so labil ausgelegt ist, dass eine einzelne Platte bei Beschuss nicht durchschlagen sondern vom Geschoss beschleunigt wird. Dabei nimmt die Platte die vom Geschoss übertragene kinetische Energie auf bzw. bremst das Geschoss. Beide werden danach von einer zweiten Schicht Platten oder einem anderen konventionellen Schutz aufgefangen. Dabei kann die Schutzplatte, je nach Material brechen, knicken oder einreißen. Dadurch wird Energie umgewandelt.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Schutzeinrichtung insbesondere gegen Multislug-Geschosse aufzuzeigen, die bei einfachem Aufbau einen effektiven Schutz gewährleistet.
Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, die Schutzeinrichtung aus mehreren, mit Metall- und/oder Keramikkugeln dotierten Platten zusammenzusetzen. Durch ein gezieltes Dotieren wird der Effekt erzielt, dass das erste gehaltene Fragment nachfolgende Fragmente stört und diese aufpilzt (verformt). Die Kollision von nachfolgenden Fragmenten mit dem ersten führt durch die starke Aufpilzung zur starken Verzögerung der Wirkung dieser Fragmente.
Anhand eines einfachen Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt die einzige Figur eine Anordnung von mehreren, hintereinander angebrachten Schutzplatten 1 (1.1), 2 (2.1, 2.2), 3 (3.1), 4 (4.1, 4.2), die eine Schutzeinrichtung 10 für ein Fahrzeug oder anderes zu schützendes Objekt gegen ein Geschoss (nicht näher dargestellt) bilden. Die Platten 1–4 selbst sind bevorzugt würfelartig – in Form von Dyneemawürfel – ausgeführt. Die mehreren Lagen der Schutzplatten sind in einem Rahmen eingefasst und können auch nachträglich an verschiedene Objekte montiert werden. Die Schutzplatten 1–4 können in verschiedenen Größen angeboten bzw. hergestellt werden.
In der besonderen Variante sind die Plattenwürfel 2.1, 2.2 und 4.1, 4.2 der Schutzeinrichtung so ausgerichtet, dass die Übergänge 2.3, 4.3 zwischen den Platten bzw. den Würfeln durch die davor befindlichen Teile 1.1, 3.1 jeweils abgedeckt werden.
Die Platten 1–4 bzw. Dyneemawürfel 1.1, 2,1, 2.2, 3.1, 4.1, 4.2 zeichnen sich dadurch aus, dass sie gezielt mit Metall- und/oder Keramikkörpern 5, wie Kugeln, dotiert sind. Die Dotierung kann beispielsweise mittels Kupferkugeln mit einer Masse von 50 g erfolgen und wird bei der Herstellung der Platten 1–4 bzw. Würfel 1.1, 2,1, 2.2, 3.1, 4.1, 4.2 definiert eingebracht.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102009036956 [0002]

Claims

Schutzeinrichtung (10) mit mehreren Schutzplatten (1–4) bzw. Würfelteilen (1.1, 2,1, 2.2, 3.1, 4.1, 4.2) gegen Geschosse, insbesondere Multislug-Geschosse, gekennzeichnet durch eine Dotierung mit Metall- und/oder Keramikkörpern (5) in den Schutzplatten (1–4) bzw. Würfelteilen (1.1, 2,1, 2.2, 3.1, 4.1, 4.2).
Schutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten (1–4) bzw. Würfelteile (1.1, 2,1, 2.2, 3.1, 4.1, 4.2) versetzt zueinander angeordnet sind, derart, dass die Übergänge (2.3, 4.3) durch die davor befindliche Platte (1–4) oder davor befindliche Würfelteil (1.1, 2,1, 2.2, 3.1, 4.1, 4.2) geschützt ist.
Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallkörper oder die Keramikkörper (5) kugelförmig, zylindrisch oder dergleichen sind.
Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dotierung einstellbar erfolgt, beispielsweise mit Metall- und/oder Keramikkörpern (5) mit einer Masse von ca. 50 g und mehr.
Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzplatten (1–4) verschieden groß sein können.