DE102010049941A1

DE102010049941A1 - Drehgelenk und höhenverstellbarer Tisch

Info

Publication number: DE102010049941A1
Application number: DE201010049941
Authority: DE
Inventors: Anmelder Gleich
Original assignee: Gerg Blasius
Current assignee: Gerg Blasius
Priority date: 2010-10-28
Filing date: 2010-10-28
Publication date: 2012-05-03
Anticipated expiration: 2030-10-29
Also published as: DE102010049941B4

Abstract

Erfindungsgegenstand ist ein erweiterbares Drehgelenk, bei dem mehrere gegeneinander in einem Freiheitsgrad verdrehbare Befestigungselemente (A, B) vorhanden sind, an deren einander zugekehrten Verbindungsseiten jeweils in bestimmter Anordnung ausgerichtete Gleitlagerbuchsen (3, 4) angesetzt sind. An der äußeren Umfangskontur der Buchsen ist eine Gleitschale (7) ausgebildet, wobei bei Fixierung der Befestigungselemente an über das Drehgelenk verschwenkbar verbundenen Bauteilen die Gleitschale der einen Gleitlagerbuchse (3) mit der Außenkontur der zweiten Gleitlagerbuchse (4) des jeweils anderen Befestigungselements (A) zusammenwirkt. Das Drehgelenk (Scharnier) eignet sich zur gegenseitig verschwenkbaren Fixierung von zwei, drei, vier oder mehr Bauteilen, beispielsweise als verstellbarer Drehpunkt an den sich überkreuzenden Beinen eines höhenverstellbaren Tischs, eines Klappstuhls, für Raumteiler mit mehreren Trennwänden und dergleichen.

Description

Die Erfindung betrifft ein Drehgelenk mit einem Freiheitsgrad das auch als Scharnier bezeichnet werden könnte. Ein solches Drehgelenk dient im Allgemeinen zur gegenseitig verschwenkbaren oder verdrehbaren Fixierung zweier Bauteile, beispielsweise eines Fensters an einem Fensterrahmen, von zwei stangenartigen Teilen, die gegeneinander verschwenkbar sein sollen, als Türscharnier und dergleichen, wobei die Anzahl der Einsatzmöglichkeit von Scharnieren fast unbegrenzt ist. Im hier verwendeten Sinne ist beispielsweise auch ein Knie- oder Ellbogengelenk ein Drehgelenk mit einem Freiheitsgrad, also ein Scharnier.
Wie die obigen Beispiele erkennen lassen, ermöglicht ein Scharnier die punktuelle oder – beispielsweise bei zwei oder mehr Scharnieren – auch die axiale Verbindung zweier Bauteile, die gegeneinander verschwenkbar sein sollen, insbesondere und in der Regel um einen festgelegten Drehwinkel.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein erweiterbares Drehgelenk zu schaffen, mit dem sich außer zwei auch mehrere Bauteile, z. B. die Beine von Tischen, von Stühlen, auch von Klappstühlen, Stellwände, Türen und dergleichen um ein Verschwenkzentrum oder eine Verschwenkachse gegeneinander verdrehen bzw. verschwenken lassen. Das zu schaffende Drehgelenk soll also mindestens zwei, jedoch bei Erweiterung auch drei, vier oder mehr Bauteile gegeneinander in einem Drehpunkt oder entlang einer Drehachse gegeneinander verschwenkbar halten.
Ein im Sinne der Erfindung erweiterbares Drehgelenk besteht aus mindestens zwei baugleichen, gegeneinander in einem Freiheitsgrad verdrehbaren Befestigungselementen, an deren einander zugekehrten Verbindungsseiten jeweils eine erste und eine zweite in deren Achsrichtung parallel zueinander stehende und in Querrichtung gegeneinander um gleiche Abstände gegenüber einer zur Drehebene senkrecht verlaufenden Ebene versetzte Gleitlager-Buchsen angesetzt sind, wobei die äußere Umfangskontur der Buchsen des Buchsenpaars eines Befestigungselements in einem der jeweiligen Partnerbuchse zugewandten inneren Teilbereich nach Art einer Gleitschale so ausgebildet ist, dass bei Fixierung der beiden Befestigungselemente an über das Drehgelenk verschwenkbar verbundenen Bauteilen die Gleitschale auf der Umfangskontur der ersten Gleitlager-Buchse des einen Befestigungselements an die Außenkontur der zweiten Gleitlager-Buchse des jeweils anderen Befestigungselements angepasst ist.
Vorzugsweise sind die paarweisen Gleitlager-Buchsen einstückig mit dem jeweiligen Befestigungsabschnitt des betreffenden Befestigungselements verbunden und beispielsweise aus Stahl, aus Metallguss oder allgemeiner aus Gusswerkstoffen, beispielsweise Aluminium-Druckguss, aus Schmiedeeisen, Messing, aus Holz oder anderen Blockmaterialien, aus denen sich die erfindungsgemäßen Drehgelenkteile aus dem Vollen fräsen lassen, oder auch aus geeignetem belastbarem Kunststoff berge stellt.
Die Befestigungselemente, beispielsweise für Stellwände, Raumteiler, Platten, Drehtüren, sich kreuzende Stangen oder dergleichen, sind so an den gegeneinander zu verschwenkenden erwähnten Bauteilen fixiert, dass die jeweils ersten und zweiten Buchsen fluchten und zur gegeneinander verschwenkbaren Fixierung von jeweils einem Achsbolzen durchsetzt sind, der gegen axiale Verschiebung gesichert sein kann.
Ein besonders vorteilhaftes Anwendungsbeispiel für die Erfindung mit vier in einem Drehpunkt bzw. einer Drehachse miteinander verbundenen und gegeneinander winkelverstellbaren Teilen ist ein höhenverstellbarer Tisch, bei dem jeweils zwei sich kreuzende Beinpaare im Kreuzungszentrum über ein erfindungsgemäßes Drehgelenk mit vier der Befestigungselemente verbunden sind.
Ein anderes Anwendungsbeispiel ist ein Stellwand-Raumteiler, bei dem mindestens zwei in der Regel jedoch drei oder mehr Stellwände über erfindungsgemäße Drehgelenke verbunden sind.
Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten werden nachfolgend unter Bezug auf die Zeichnung in beispielsweisen Ausführungsvarianten näher erläutert. Es zeigen:
1 ein erfindungsgemäßes Drehgelenk mit vier Befestigungselementen oder Fixierelementen für vier um einen gemeinsamen Drehpunkt bzw. eine gemeinsame Drehachse gegeneinander verschwenkbare gleichartige Bauteile, wobei,
1(a) die Vorderansicht des Drehgelenks, etwa Maßstab 1:1,
1(b) die Draufsicht auf das Drehgelenk und
1(c) die Seitenansicht des Drehgelenks von links zeigt;
2 die isometrische Ansicht des Drehgelenks nach 1;
3 die isometrische Darstellung eines Drehgelenks in diesem Fall mit zwei Befestigungselementen erfindungsgemäßer Bauart; und
4 ein Anwendungsbeispiel für das Drehgelenk (Scharnier) gemäß den 1 und 2.
Einander entsprechende Bauteile oder Bezeichnungen sind mit den gleichen Bezugshinweisen angegeben.
Die 1 und 2 zeigen ein erprobtes Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Drehgelenk mit vier Befestigungselementen A, B, C und D, deren gegenseitige Verbindung und deren Zusammenwirken nachfolgend anhand der 3 erläutert wird.
Die 3 zeigt in gegenseitiger Zuordnung zwei Befestigungselemente A und B, die jeweils im Wesentlichen aus zwei auf Abstand stehenden plattenartigen Flanschelementen 1, 2 und in besonderer Weise angeordneten Gleitbuchsen 3, 4 bestehen. Die Flanschelemente 1, 2 sind auf einer Seite, der Verbindungsseite, über ein Verbindungsstück 11 auf Abstand gehalten und verbunden, wobei der gegenseitige Abstand der Dicke eines schwenkbar anzulenkenden Bauteils, beispielsweise einer Platte oder eines Tischbeins oder dergleichen entsprechen kann, die über (nicht dargestellte) Schrauben oder ähnliche Befestigungselemente, welche die Flanschteile 1, 2 über Bohrlöcher 10 durchsetzen, fixiert sind. Die Gleitlagerbuchsen 3, 4 sind auf der Verbindungsseite, also auf der Außenseite des Verbindungsstücks 11 so und vorzugsweise einstückig angesetzt, dass ihre Achsrichtungen parallel zueinander stehen. Andererseits verläuft die Drehachse der ersten Gleitlagerbuchse 3 bzw. die Drehachse der zweiten Gleitlagerbuchse 4 in einem gegenseitigen, jeweils gleichen Abstand von einer (gedachten) Ebene X–X', die im dargestellten Beispiel auch den halben Abstand zwischen den plattenartigen Flanschelementen 1, 2 definiert. Die erste Gleitlagerbuchse 3 bzw. die zweite Gleitlagerbuchse 4 weist im dargestellten Beispiel die gleiche axiale Länge auf und grenzen, höhenversetzt, aneinander. Zwischen den Buchsen eines Buchsenpaars kann jedoch auch ein gegenseitiger Abstand vorgesehen sein. Auf einem im dargestellten Beispiel oberen Teilbereich der an die zur Achsrichtung vertikal versetzte zweite Gleitlagerbuchse 3 des Buchsenpaars 3, 4 angrenzt, ist eine Gleitschale 7 beispielsweise durch Fräsen ausgebildet, deren Kontur auf die Außenumfangskontur einer zugeordneten Gleitlagerbuchse angepasst ist. Eine ganz entsprechende Gleitschale ist auf der im dargestellten Beispiel unteren Außenkonturseite der zweiten Gleitlagerbuchse 3 vorhanden. Entsprechendes gilt für das im Beispiel der 3 gegenüberstehend angeordnete Befestigungselement A (bzw. B). Werden die beiden Befestigungselemente A und B in Pfeilrichtung F, F so zusammengefügt, dass die Bohrungen 5 bzw. 6 der jeweils oberen, ersten Gleitlagerbuchsen 3 bzw. der jeweils unteren, zweiten Gleitlagerbuchsen 4 miteinander fluchten, so lässt sich das Drehgelenk oder Scharnier durch Einschieben eines Achsbolzens 8 in die jeweils erste Gleitlagerbuchse 3 bzw. eines Achsbolzens 9 in die Bohrung 6 der jeweils unteren Gleitlagerbuchse 4 vervollständigen. Das Drehgelenk (Scharnier) wird dabei nur durch die beiden Achsbolzen 8 bzw. 9 geführt. Werden die beiden Befestigungselemente A, B gegeneinander verschwenkt, so bewegt sich ein äußerer Umfangsabschnitt der zweiten Gleitlagerbuchse 3 des einen Befestigungselements A mit geringem Spiel entlang der entsprechend angepassten Gleitschale 7 auf der zweiten Gleitlagerbuchse 4 des anderen Befestigungselements B. Entsprechendes gilt für die Außenkontur der ersten Gleitlagerbuchse 3 des Befestigungselements B mit der Gleitschale 7 auf der Gleitlagerbuchse 4 des Befestigungselements A.
Das erfindungsgemäße Drehgelenk ist erweiterbar auf die gegeneinander verschwenkbare Verbindung von drei oder mehr Bauteilen, beispielsweise wie in den 1 und 2 dargestellt auf vier Bauteile A, B, C und D oder gegebenenfalls auch mehr für beispielsweise bis zu sechs Bauteilen. Je nach den mechanischen Anforderungen an das Drehgelenk werden die Befestigungselemente A, B, C, D aus gehärtetem Stahlguss, aus Metall-, insbesondere aus Aluminium-Druckguss einstückig, gegebenenfalls auch aus Holz hergestellt oder auch aus belastbarem Kunststoff, beispielsweise geeigneten Melamin- oder Polycarbonatharzen.
Die 4 zeigt als ein Anwendungsbeispiel für die Erfindung die isometrische Ansicht eines Unterbaus eines beispielsweise über Gewindespindeln 23 bis 25 höhenverstellbaren Tisches, bei dem als wesentliches Element der Verstelleinrichtung zwei sich überkreuzende Beinpaare vorhanden sind, deren jeweils obere und untere Schenkel im Kreuzungszentrum durch ein erfindungsgemäßes Drehgelenk mit vier Befestigungselementen A, B, C und D verbunden sind.

Claims

Erweiterbares Drehgelenk bestehend aus mindestens zwei baugleichen, gegeneinander in einem Freiheitsgrad verdrehbaren Befestigungselementen (A, B), an deren einander zugekehrten Verbindungsseiten jeweils eine erste und eine zweite in deren Achsrichtung parallel zueinander stehende und in Querrichtung gegeneinander um gleiche Abstände gegenüber einer zur Drehebene senkrecht verlaufenden Ebene (X, X') versetzte Gleitlager-Buchse (3, 4) angesetzt sind, wobei die äußere Umfangskontur der Buchsen des Buchsenpaars (3, 4) eines Befestigungselements in einem der jeweiligen Partnerbuchse zugewandten inneren Teilbereich nach Art einer Gleitschale (7) so ausgebildet ist, dass bei Fixierung der beiden Befestigungselemente an über das Drehgelenk verschwenkbar verbundenen Bauteilen die Gleitschale auf der Umfangskontur der ersten Gleitlager-Buchse (3) des einen Befestigungselements (B) an die Außenkontur der zweiten Gleitlager-Buchse (4) des jeweils anderen Befestigungselements (A) angepasst ist.
Drehgelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die paarweisen Gleitlager-Buchsen (3, 4) einstückig mit dem jeweiligen Befestigungsabschnitt des betreffenden Befestigungselements verbunden sind.
Drehgelenk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungselemente (A, B) so an den gegeneinander zu verschwenkenden Bauteilen fixiert sind, dass die jeweils ersten (3, 3) und die jeweils zweiten Buchsen (4, 4) fluchten und zur gegenseitig verschwenkbaren Fixierung jeweils durch einen Achsbolzen (8 bzw. 9) durchsetzt sind.
Drehgelenk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Achsbolzen gegen axiale Verschiebung gesichert ist.
Drehgelenk nach einem der vorstehenden Ansprüche, gebildet aus mindestens drei der Befestigungselemente (A, B, C, ...) zur gegenseitig verschwenkbaren Fixierung von mindestens drei Bauteilen.
Höhenverstellbarer Tisch mit über Kreuz angeordneten Beinen, dadurch gekennzeichnet, dass an den Kreuzungspunkten eines Beinpaares (20, 21) jeweils ein Drehgelenk mit vier Befestigungselementen (A, B, C, D) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche vorhanden ist.