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Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der Fahrzeugtechnik und betrifft eine Anordnung zum Sammeln von Kondensat, das beim Betrieb einer Kälteanlage eines Kraftfahrzeugs anfällt. Sie betrifft weiterhin ein Verfahren zum Sammeln des Kondensats, sowie ein mit einer solchen Anordnung ausgestattetes Kraftfahrzeug.
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Stand der Technik
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Moderne Kraftfahrzeuge sind oft schon serienmäßig mit einer Klimaanlage ausgestattet, durch die in den Fahrzeuginnenraum einströmende Luft gekühlt, entfeuchtet, gereinigt und durch Zumischen warmer Luft auf die gewünschte Temperatur gebracht werden kann. Da sich das Wohlbefinden generell auf die Leistungsfähigkeit von Fahrern auswirkt, kann durch eine gut regelbare Klimaanlage die aktive Verkehrssicherheit verbessert werden. Dies gilt in besonderem Maße für Fahrzeuge mit großflächigen Scheiben, die bei Sonneneinstrahlung zu einer starken Erwärmung des Fahrzeuginnenraums führen können.
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In Klimaanlagen wird die Luft durch eine spezielle Kälteanlage gekühlt, in denen ein Kältemittel mit einem relativ niedrigen Siedepunkt innerhalb eines geschlossenen Kreislaufs umströmt. Kälteanlagen von Kraftfahrzeugen haben in der Regel einen gleichartigen Aufbau, wobei flüssiges Kältemittel in einem Verdampfer in einen gasförmigen Zustand überführt, durch einen vom Motor angetriebenen Kompressor verdichtet und in einem Kondensator wieder verflüssigt wird. Für den Phasenwechsel in den gasförmigen Zustand ist Energie erforderlich, die der Umgebung des Verdampfers entzogen wird, so dass am Verdampfer vorbeiströmende Luft abgekühlt werden kann. Andererseits wird die aufgenommene Energie im Kondensator wieder abgegeben.
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Da die maximale Luftfeuchte von kälterer Luft geringer ist als von wärmerer Luft, entsteht am Verdampfer ein Kondensat, dessen Menge von der Dimensionierung und den speziellen Bedingungen beim Betrieb der Kälteanlage abhängt. Beispielsweise kann sich in herkömmlichen Personenkraftfahrzeugen Kondensat in einer Menge von 0,5 bis 1 Liter pro gefahrene 100 Kilometer bilden. Das Kondensat wird üblicher Weise zum Boden hin abgeführt, was für die Umwelt nicht schädlich ist, da es sich um reines Wasser ohne Verunreinigungen handelt. Jedoch können sich Wasserlachen auf dem Boden bilden, die beispielsweise in öffentlichen oder privaten Garagen nicht erwünscht sind. Zudem ist es aus ökologischer Sicht sinnvoll, das kondensierte Wasser einer weiteren Nutzung zuzuführen.
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Eine Lösung dieses Problems ist in der deutschen Patentschrift
DE 195 48 166 C2 gezeigt, in der eine Vorrichtung zur Sammlung von Kondensat einer Klimaanlage beschrieben ist. In dieser Vorrichtung wird das Kondensat über eine Auffangvorrichtung gesammelt und über eine Zuleitung einem Vorratsbehälter für Scheibenwaschwasser zugeführt. Eine Füllung des Vorratsbehälters erfolgt über ein Schwimmerventil, durch das eine Öffnung der Zuleitung, je nach Füllstand des Vorratsbehälters, geöffnet oder geschlossen werden kann.
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Aufgabenstellung
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Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, die im Stand der Technik bekannte Vorrichtung in vorteilhafter Weise weiterzubilden. Diese und weitere Aufgaben werden nach dem Vorschlag der Erfindung durch eine Anordnung und ein Verfahren zum Sammeln von Kondensat einer Kälteanlage eines Kraftfahrzeugs mit den Merkmalen der nebengeordneten Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche angegeben.
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Die im Weiteren verwendeten Begriffe ”verbunden”, ”verbindbar”, ”getrennt” und ”trennbar” sind mit dem Zusatz ”fluidisch” bzw. ”strömungstechnisch” zu verstehen und beziehen sich auf die Strömung von Flüssigkeiten.
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Erfindungsgemäß ist eine Anordnung zum Sammeln von Kondensat einer Kälteanlage eines Kraftfahrzeugs gezeigt. Die Kälteanlage kann in herkömmlicher Weise den eingangs beschriebenen Aufbau haben, in dem Kältemittel in einem Verdampfer vom flüssigen in den gasförmigen Zustand überführt und nach Kompression durch einen vom Motor angetriebenen Kompressor in einem Kondensator wieder verflüssigt wird.
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Die erfindungsgemäße Anordnung umfasst eine Auffangeinrichtung zum Auffangen des Kondensats, bei welcher es sich beispielsweise um das Gehäuse eines Verdampfers handeln kann, eine an die Auffangeinrichtung angeschlossene Ableitung zum Ableiten des Kondensats und einen an die Ableitung angeschlossenen Vorratsbehälter zur Aufnahme des Kondensats. Der Vorratsbehälter dient als Flüssigkeitsbehälter für Scheiben waschflüssigkeit.
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Der Vorratsbehälter weist zumindest zwei voneinander getrennte Kammern zur separaten Befüllung mit dem Kondensat auf, die jeweils über wenigstens einen Füllstandsensor zum Erfassen des Füllstands verfügen. Zudem ist ein regelbares Ventil, im Weiteren zur einfacheren Bezugnahme als ”Behälterventil” bezeichnet, angeordnet, durch das der Zulauf von Kondensat zum Vorratsbehälter steuerbar ist. Vorteilhaft, jedoch nicht zwingend, sind die beiden Kammern durch das Behälterventil jeweils einzeln mit der Ableitung verbindbar, während die andere Kammer von der Ableitung getrennt ist, und die beiden Kammern können gleichzeitig von der Ableitung getrennt werden. Insbesondere in diesem Fall ist es vorteilhaft, jedoch nicht zwingend, wenn die Anordnung einen an die Ableitung angeschlossenen Ablauf umfasst, durch den das aufgefangene Kondensat ablaufen kann, wenn die beiden Kammern des Vorratsbehälters von der Ableitung getrennt sind.
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Wesentlich hierbei ist, dass das Behälterventil mit den Füllstandsensoren so in Wirkverbindung steht, dass eine bis zu einem wählbaren oberen Füllstand befüllte Kammer von der Ableitung getrennt wird und die jeweils andere Kammer mit der Ableitung verbunden wird, falls diese nicht oder höchstens bis zu einem wählbaren unteren Füllstand befüllt ist. Vorteilhaft, jedoch nicht zwingend, ist der obere Füllstand so bemessen, dass jede Kammer über ein ausreichendes Restvolumen zum Zugeben eines oder mehrerer insbesondere flüssiger Additive verfügt.
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In der erfindungsgemäßen Anordnung kann somit eine der beiden Kammern mit der Ableitung verbunden sein, während die jeweils andere Kammer von der Ableitung getrennt ist, oder beide Kammern können von der Ableitung getrennt sein. Der letztgenannte Fall tritt ein, wenn beide Kammern zu einem selben Zeitpunkt bis zum oberen Füllstand befüllt sind.
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Die erfindungsgemäße Anordnung ermöglicht in vorteilhafter Weise eine sukzessive Befüllung der beiden Kammern mit Kondensat, das in einer definierten Menge in den Kammern enthalten ist. Additive, wie Reinigungs- oder Frostschutzmittel können zum Erreichen einer gewünschten Zusammensetzung (Konzentration) zum Kondensat in den bis zum oberen Füllstand befüllten Kammern zugegeben werden. Das Kondensat in einer Kammer dient mit oder ohne weitere Additive als Scheibenwaschflüssigkeit für die Scheibenwaschanlage. Da zu einer bis zum oberen Füllstand befüllten Kammer kein weiteres Kondensat mehr gegeben wird, bleibt die Zusammensetzung der Scheibenwaschflüssigkeit konstant. Insbesondere kann eine Verminderung der Reinigungswirkung oder ein Ansteigen des Gefrierpunkts der Scheibenwaschflüssigkeit durch eine fortwährende Verdünnung mit weiterem Kondensat vermieden werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung weist die Ableitung einen Siphon auf, durch den sie an den Vorratsbehälter und den Ablauf angeschlossen ist. Dies ermöglicht einen technisch besonders einfachen Anschluss des Auffangbehälters an Vorratsbehälter und Ablauf, der in der Serienfertigung von Kraftfahrzeugen kostengünstig und äußerst wartungsarm realisierbar ist. In besonders vorteilhafter Weise kann durch die Höhe des Siphons ein maximaler Füllstand der Kammern vorgegeben werden, der insbesondere dem wählbaren oberen Füllstand der Kammern entsprechen kann, so dass eine Befüllung der Kammern bis zum oberen Füllstand in einfacher Weise erreicht werden kann. In der Praxis kann es von Vorteil sein, wenn die durch den Siphon vorgegebene maximale Befüllung der Kammern etwas oberhalb des oberen Füllstands liegt. Der Siphon ermöglicht weiterhin einen besonders einfachen Anschluss der Ableitung an einer tiefsten Stelle des Vorratsbehälters, was sich in regeltechnischer Hinsicht vorteilhaft erweist.
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Alternativ wäre es auch denkbar, dass anstelle eines Siphons ein regelbares Ventil, im Weiteren zur leichteren Bezugnahme als ”Ableitungsventil” bezeichnet, in der Ableitung angeordnet ist, durch das der Vorratsbehälter und der Ablauf wechselweise mit dem Auffangbehälter verbindbar sind, so dass entweder der Vorratsbehälter oder der Ablauf mit dem Auffangbehälter verbunden sind.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung ist der Vorratsbehälter mit verschließbaren Behälteröffnungen ausgerüstet, die jeweils in eine separate Kammer münden. Durch eine solche Behälteröffnung kann in einfacher Weise ein Additiv in eine Kammer gegeben werden, falls die Kammer mit Kondensat bis zum oberen Füllstand befüllt ist. Ebenso kann bei einem nur in geringer Menge anfallenden Kondensat oder bei nicht betriebener Kälteanlage stets eine ausreichende Befüllung der Kammern mit Scheibenwaschflüssigkeit sichergestellt werden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung verfügt sie über eine optische und/oder akustische Ausgabeeinrichtung, welche mit den Füllstandsensoren so in Wirkverbindung steht, dass die Befüllung einer Kammer bis zum oberen Füllstand angezeigt wird. Der Fahrer kann dann insbesondere eine manuelle Zugabe eines Additivs in die bis zum oberen Füllstand mit Kondensat befüllte Kammer vornehmen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung ist jede Kammer über zumindest ein regelbares Ventil, im Weiteren zur einfacheren Bezugnahme als ”Scheibenwaschventil” bezeichnet, an eine Scheibenwaschanlage zum Waschen von Fahrzeugscheiben angeschlossen, wobei das Scheibenwaschanlagenventil so mit den Füllstandsensoren oder dem Behälterventil in Wirkverbindung steht, dass die Scheibenwaschanlage von einer mit der Ableitung verbundenen Kammer getrennt und mit einer von der Ableitung getrennten Kammer verbunden wird. Durch diese Maßnahme kann in einfacher Weise eine selbsttätige Entnahme von Scheibenwaschflüssigkeit aus der jeweils nicht unter Befüllung stehenden Kammer erreicht werden, wobei die Scheibenwaschflüssigkeit dadurch eine stets gleich bleibende Zusammensetzung hat.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung verfügt diese über zumindest einen Additivbehälter zum Aufnehmen eines flüssigen Additivs, der an die beiden Kammern jeweils separat angeschlossen ist. Der Additivbehälter für das Additiv ist vorzugsweise in den Vorratsbehälter für das Kondensat integriert, so dass der gesamte Raumbedarf für Additiv- und Vorratsbehälter optimiert werden kann. Zudem ist ein Zuführmechanismus zum Zuführen des Additivs zu jeweils eine der beiden Kammern vorgesehen, der mit den Füllstandssensoren so in Wirkverbindung steht, dass eine wählbare Menge des flüssigen Additivs zu einer bis zum oberen Füllstand mit Kondensat befüllten Kammer zugegeben wird. Diese Maßnahme schafft eine einfache und komfortable Möglichkeit für die selbsttätige Zugabe von Additiv, wenn eine Kammer bis zum oberen Füllstand mit Kondensat befüllt ist.
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In vorteilhafter Weise handelt es sich bei den Füllstandsensoren um elektronische Sensoren, die elektrische Sensorsignale bezüglich des Füllstands abgeben können. Gleichermaßen handelt es sich bei den Ventilen vorteilhaft um elektronisch regelbare Ventile, die beispielsweise elektromagnetisch betätigbar sind. In diesem Fall ist für die Steuerung der erfindungsgemäßen Anordnung eine elektronische Kontrolleinrichtung vorgesehen, die mit den Füllstandsensoren zum Empfangen von Sensorsignalen und den Ventilen zum Senden von Steuersignalen zu deren Steuerung auf Basis der Sensorsignale datentechnisch verbunden ist. Dabei ist die Kontrolleinrichtung programmtechnisch so eingerichtet, dass eine bis zum wählbaren oberen Füllstand befüllte Kammer von der Ableitung getrennt wird und die jeweils andere Kammer mit der Ableitung verbunden wird, falls diese nicht oder höchstens bis zum wählbaren unteren Füllstand befüllt ist. Weiterhin ist die Kontrolleinrichtung so eingerichtet, dass die Scheibenwaschanlage von einer mit der Ableitung verbundenen Kammer getrennt und mit einer von der Ableitung getrennten Kammer verbunden wird. Bei der Kontrolleinrichtung kann es sich insbesondere um ein programmtechnisch in geeigneter Weise eingerichtetes Motorsteuergerät handeln.
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Ferner erstreckt sich die Erfindung auf einen Vorratsbehälter für Scheibenwaschflüssigkeit zum Anschluss an eine Auffangeinrichtung zum Auffangen von Kondensat einer Kälteanlage eines Kraftfahrzeugs, welches zumindest zwei getrennten Kammern zur Befüllung mit dem Kondensat, die jeweils über wenigstens einen Füllstandsensor verfügen, aufweist. Der Vorratsbehälter umfasst weiterhin ein regelbares Behälterventil zum Steuern des Zulaufs von Kondensat zum Vorratsbehälter, welches mit den Füllstandsensoren so in Wirkverbindung steht, dass eine bis zu einem oberen Füllstand befüllte Kammer von der Ableitung getrennt wird und die jeweils andere Kammer mit der Ableitung verbunden wird, falls diese nicht oder höchstens bis zu einem unteren Füllstand befüllt ist.
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Die Erfindung erstreckt sich weiterhin auf ein Verfahren zum Sammeln von Kondensat einer Kälteanlage eines Kraftfahrzeugs, bei dem das Kondensat der Kälteanlage aufgefangen und an einen über zumindest zwei getrennte Kammern verfügenden Vorratsbehälter abgeleitet wird. Dabei werden die beiden Kammern bis zu einem wählbaren oberen Füllstand befüllt, wobei jeweils eine der beiden Kammern bis zum oberen Füllstand befüllt wird, falls die Kammer nicht oder höchstens bis zu einem wählbaren unteren Füllstand befüllt ist, und die andere Kammer während der Befüllung der Kammer nicht befüllt wird. Der obere Füllstand ist vorteilhaft so bemessen, dass die Kammern jeweils über ein Restvolumen zum Zugeben zumindest eines insbesondere flüssigen Additivs verfügen.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird aus den Kammern Scheibenwaschflüssigkeit für eine Scheibenwaschanlage zum Waschen von Fahrzeugscheiben entnommen, wobei die Scheibenwaschflüssigkeit jeweils nur aus der (gerade) nicht einer Befüllung unterliegenden Kammer entnommen wird.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird dem Kondensat in der Kammer ein flüssiges Additiv zugefügt, falls eine Kammer bis zum oberen Füllstand befüllt ist.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die erreichte Befüllung einer Kammer bis zum oberen Füllstand optisch und/oder akustisch angezeigt.
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Die Erfindung erstreckt sich weiterhin auf Kraftfahrzeug, das mit einer wie oben beschriebenen Anordnung zum Sammeln von Kondensat einer Kälteanlage ausgerüstet ist.
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Ausführungsbeispiel
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Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei Bezug auf die beigefügten Zeichnungen genommen wird. Es zeigen:
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1 eine schematische Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Anordnung, bei der Kammer A mit der Ableitung verbunden ist;
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2 eine weitere schematische Schnittdarstellung der Anordnung von 1, bei der Kammer B mit der Ableitung verbunden ist;
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3 eine weitere schematische Schnittdarstellung der Anordnung von 1, bei der Kammer A und Kammer B von der Ableitung getrennt sind.
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In den Figuren ist anhand schematischer Schnittdarstellungen ein Ausführungsbeispiel einer insgesamt mit der Bezugszahl 1 bezeichneten Anordnung zum Sammeln von Kondensat einer Kälteanlage eines Kraftfahrzeugs veranschaulicht.
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Demnach umfasst die Anordnung 1 einen Auffangbehälter 2 für Kondensat 3 eines Verdampfers 4 einer weiters nicht dargestellten Kälteanlage eines Kraftfahrzeugs. In dem durch eine mäandrisch geschwungene Rohrleitung veranschaulichten Verdampfer 4 kann Kältemittel verdampfen, wobei die Energie für den Phasenübergang der Umgebung, insbesondere einem am Verdampfer 4 vorbeiströmenden Luftstrom entnommen wird, der sich dabei abkühlt und zur Kühlung des Fahrzeuginnenraums verwendet werden kann. Bei dem Auffangbehälter 2 handelt es sich hier beispielsweise um ein Gehäuse des Verdampfers 4, das im unteren Bereich mit einem trichterförmigen Abschnitt bzw. Trichter 5 zum Sammeln des Kondensats 3 versehen ist.
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Der Trichter 5 ist an seiner tiefsten Stelle mit einer Trichteröffnung 6 versehen, an die eine rohrförmige Ableitung 7 angeschlossen ist. Die Ableitung 7 kann zumindest gedanklich in verschiedene rohrförmige Abschnitte unterteilt werden. So umfasst die Ableitung 7 einen an die Trichteröffnung 8 angeschlossenen ersten Verbindungsabschnitt 8, der sich hier beispielsweise senkrecht nach unten erstreckt und den Auffangbehälter 2 mit einem Siphon 9 verbindet. Wie üblich besteht der Siphon 9 aus zwei hier in etwa halbkreisförmigen Bogenabschnitten 10, 11 mit gegensätzlicher Krümmung, nämlich einem unteren Bogenabschnitt 10 und einem oberen Bogenabschnitt 11, der sich oberhalb des unteren Bogenabschnitts 10 an diesen anschließt. Der obere Bogenabschnitt 11 geht in einen sich senkrecht nach unten erstreckenden Ablauf 12 mit einer ins Freie mündenden Ablauföffnung 13 über. An der tiefsten Stelle des unteren Bogenabschnitts 10 ist ein zweiter Verbindungsabschnitt 14 angeschlossen, der den Auffangbehälter 2 mit einer Behälteröffnung 15 eines Vorratsbehälters 16 verbindet. Die Behälteröffnung 15 befindet sich an einer tiefsten Stelle des Vorratsbehälters 16.
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Der Vorratsbehälter 16 verfügt über zwei Kammern zur Aufnahme von Kondensat, welche in den Figuren als Kammer ”A” und Kammer ”B” bezeichnet sind. Die beiden Kammern haben in etwa ein gleiches Volumen und sind durch eine mittig des Vorratsbehälters 15 angeordnete Trennwand 17 voneinander getrennt. Durch ein regelbares Behälterventil 18 zum Regeln von Flüssigkeitsströmen kann jede der beiden Kammern mit der Ableitung 7, speziell mit dem zweiten Verbindungsabschnitt 14, jeweils einzeln verbunden werden, wobei die andere Kammer gleichzeitig von der Ableitung 7 getrennt ist. Andererseits können beide Kammern A, B durch das Behälterventil 18 gleichzeitig von der Ableitung 7 getrennt werden.
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Jede der beiden Kammern A, B ist mit elektronischen Füllstandsensoren 19 versehen, durch die ein wählbarer oberer Füllstand 20 und ein wählbarer unterer Füllstand 21 der beiden Kammern A, B erfasst werden kann. Die Füllstandsensoren 19 können zu diesem Zweck beispielsweise einen auf dem Kondensat 3 aufschwimmenden Schwimmer enthalten. Der obere Füllstand 20 ist so gewählt, dass in jeder der beiden Kammern A, B ein ausreichendes Restvolumen verbleibt, das eine Zugabe insbesondere flüssiger Additive ermöglicht. Dabei befindet sich der obere Bogenabschnitt 11 des Siphons 9 auf einer solchen Höhe, dass eine höchste Stelle der Innenwand 25 des Siphons 9 bzw. Siphonmaximum 24 etwas oberhalb des oberen Füllstands 20 der Kammern A, B angeordnet ist.
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Auf seiner Oberseite weist der Vorratsbehälter 16 zwei jeweils durch einen abnehmbaren Deckel 23 verschließbare Behälteröffnungen 22 auf, die jeweils in eine separate Kammer A, B münden, so dass flüssige oder feste Substanzen, insbesondere Additive, von oben zugeführt werden können.
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Die Anordnung 1 umfasst weiterhin eine Ausgabeeinrichtung 27, beispielsweise eine LED-Anzeige, durch die optische und/oder akustische Signale ausgegeben werden können.
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In den Figuren nicht dargestellt ist eine Scheibenwaschanlage, die an die beiden Kammern A, B angeschlossen ist. Die Scheibenwaschanlage umfasst zu diesem Zweck ein regelbares Scheibenwaschventil, durch die jede Kammer A, B jeweils einzeln mit der Scheibenwaschanlage verbindbar ist, wobei die andere Kammer gleichzeitig von der Scheibenwaschanlage getrennt ist.
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Die Anordnung 1 kann über eine elektronische Kontrolleinrichtung 26 gesteuert werden, die über jeweilige Datenleitungen mit den Füllstandsensoren 19 zum Empfangen von Sensorsignalen und dem Behälterventil 18 sowie dem nicht dargestellten Scheibenwaschventil zum Übertragen von Steuersignalen zu deren Steuerung auf Basis der Sensorsignale datentechnisch verbunden ist. Zudem ist die Kontrolleinrichtung 26 mit der Ausgabeeinrichtung 27 zum Übertragen von Steuersignalen zu deren Steuerung datentechnisch verbunden. Die jeweiligen Datenleitungen sind (nur in 1) gestrichelt dargestellt. Die Kontrolleinrichtung 26 ist programmtechnisch so eingerichtet, dass der im Folgenden beschriebene Ablauf gesteuert wird.
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In der Anordnung 1 wird das am Verdampfer 4 auftretende Kondensat 3 vom Auffangbehälter 2 gesammelt und über die Ableitung 7 dem Vorratsbehälter 15 zugeführt. 1 zeigt eine Situation, bei der lediglich Kammer A durch das Behälterventil 18 mit der Ableitung 7 bzw. der Auffangeinrichtung 2 verbunden ist und zugleich Kammer B durch das Behälterventil 18 von der Ableitung 7 getrennt ist. Somit kann ausschließlich Kammer A mit Kondensat 3 befüllt werden. Kammer B ist in dieser Situation mit der Scheibenwaschanlage verbunden, die andererseits von Kammer A getrennt ist, so dass ausschließlich von Kammer B Scheibenwaschflüssigkeit entnommen werden kann.
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Erreicht nun der Füllstand in Kammer A den oberen Füllstand 20, so wird dies der Kontrolleinrichtung 26 durch entsprechende Sensorsignale des Füllstandsensors 19 mitgeteilt. Daraufhin sendet die Kontrolleinrichtung 26 entsprechende Steuersignale an das Behälterventil 18, durch die das Behälterventil 18 so geschaltet wird, dass Kammer A von der Ableitung 7 getrennt ist und somit keine weitere Füllung von Kammer A mit Kondensat erfolgen kann. Dem Fahrer wird dies durch ein optisches und/oder akustisches Signal der Ausgabeeinrichtung 27 angezeigt. Der Fahrer kann nun nach Belieben ein oder mehrere beispielsweise flüssige Additive, wie Reinigungs- oder Frostschutzmittel, durch die Behälteröffnung 22 zu dem in Kammer A befindlichen Kondensat 3 geben. Die Konzentration der Additive kann durch die definierte Menge des Kondensats 3 in der Kammer A in gewünschter Weise eingestellt werden. Durch ein ausreichendes Restvolumen der Kammer A ist die Zugabe von Additiven stets ermöglicht.
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Reicht der Füllstand von Kammer B höchstens bis zum unteren Füllstand 21 oder ist Kammer B gänzlich geleert, so wird Kammer B durch das Behälterventil 18 mit der Ableitung 7 verbunden und kann somit fortan mit Kondensat 3 befüllt werden. Diese Situation ist in 2 gezeigt. Liegt der Füllstand von Kammer B jedoch oberhalb des unteren Füllstands 21, so wird Kammer B nicht mit der Ableitung 7 verbunden. Eine Verbindung mit der Ableitung 7 erfolgt erst dann, wenn der Füllstand von Kammer B höchstens dem unteren Füllstand 21 entspricht oder wenn Kammer B gänzlich geleert ist.
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Falls Kammer B mit der Ableitung 7 strömungstechnisch verbunden wird, d. h. falls der Füllstand von Kammer B höchstens dem unteren Füllstand entspricht oder Kammer B gänzlich geleert ist, wird zudem Kammer A mit der Scheibenwaschanlage verbunden und Kammer B von der Scheibenwaschanlage getrennt, so dass nun ausschließlich von Kammer A Scheibenwaschflüssigkeit, d. h. Kondensat 3 in dem gegebenenfalls ein oder mehrere Additive enthalten sind, entnommen werden kann.
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Tritt der Fall ein, dass beide Kammern A, B bis zum oberen Füllstand mit Kondensat 3 befüllt sind, so werden beide Kammern A, B durch das Behälterventil 18 von der Ableitung 7 getrennt, wobei entweder Kammer A oder Kammer B mit der Scheibenwaschanlage verbunden sein kann. Diese Situation ist in 3 gezeigt. In diesem Fall wird das Kondensat 3 durch den Ablauf 12 ins Freie abgegeben.
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Die Anordnung 1 ermöglicht eine einfache und zuverlässige Bereitstellung von Scheibenwaschflüssigkeit durch die beiden Kammern A, B, wobei eine sukzessive Befüllung der beiden Kammern A, B mit Kondensat 3 erfolgt, das in einer definierten Menge in den bis zum oberen Füllstand befüllten Kammern A, B enthalten ist. Flüssige Additive können bis zum Erreichen einer gewünschten Konzentration zu dem in einer Kammer A, B enthaltenen Kondensat 3 gegeben werden, wobei die Konzentration während der Entnahme der Scheibenwaschflüssigkeit konstant bleibt, da keine Verdünnung der Scheibenwaschflüssigkeit mit einem weiter zugeführten Kondensat 3 erfolgt. Ein Verminderung der Reinigungswirkung oder eine Erhöhung des Gefrierpunkts der Scheibenwaschflüssigkeit kann dadurch in vorteilhafter Weise vermieden werden.
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In der Anordnung 1 können zahlreiche Modifikationen und Änderungen vorgenommen werden, ohne aus dem Schutzumfang der Erfindung zu gelangen. Insbesondere wäre denkbar, anstelle einer manuellen Zugabe eine selbsttätige Zugabe von Additiven zum Kondensat 3 in den Kammern A, B vorzusehen. Zu diesem Zweck wäre es möglich, einen oder mehrere Behälter für Additive anzuordnen, aus denen durch von der Kontrolleinrichtung 26 gesteuerte Aktuatoren die Additive zu einer jeweiligen Kammer A, B zugegeben werden, sobald der zugehörige Füllstandsensor 19 eine Befüllung bis zum oberen Füllstand anzeigt. Ebenso könnte der Siphon 9 durch ein regelbares Ventil ersetzt werden, das wahlweise entweder den Vorratsbehälter 15 oder den Ablauf 12 mit dem Auffangbehälter 2 verbindet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anordnung
- 2
- Auffangbehälter
- 3
- Kondensat
- 4
- Verdampfer
- 5
- Trichter
- 6
- Trichteröffnung
- 7
- Ableitung
- 8
- erster Verbindungsabschnitt
- 9
- Siphon
- 10
- unterer Bogenabschnitt
- 11
- oberer Bogenabschnitt
- 12
- Ablauf
- 13
- Ablauföffnung
- 14
- zweiter Verbindungsabschnitt
- 15
- Vorratsbehälter
- 16
- Behälterwand
- 17
- Trennwand
- 18
- Behälterventil
- 19
- Füllstandsensor
- 20
- oberer Füllstand
- 21
- unterer Füllstand
- 22
- Behälteröffnung
- 23
- Deckel
- 24
- Siphonmaximum
- 25
- Innenwand
- 26
- Kontrolleinrichtung
- 27
- Ausgabeeinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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