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Die Erfindung betrifft eine Sitzlagerung für einen höhenverstellbaren Stuhl, insbesondere einen Büro-, Schreibtisch-, Arbeits- oder Schülerstuhl mit einer am Fußgestell angeordneten Höhenverstellmechanik, die eine „elastische” Neigung der Sitzfläche in alle möglichen Wipprichtungen der Sitzflächenebene ermöglicht.
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Mit der in den vergangenen Jahrzehnten deutlich angestiegenen Zahl der im Sitzen ausgeübten Tätigkeiten traten bei der Bevölkerung auch verstärkt Rückenschmerzen als eine Art „Volkskrankheit” auf.
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Selbst bei korrekter Sitzhaltung und orthopädisch einwandfrei geformten Sitzen lässt sich das Auftreten von Rückenschmerzen nicht vollständig verhindern, insbesondere dann wenn die Sitzhaltung ohne Bewegung der Wirbelsäule längere Zeit starr eingehalten wird.
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Nur bei dynamischer Bewegung der Wirbelsäule ist eine ausreichende Versorgung der Bandscheiben mit Nährstoffen gegeben.
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Eine durch starres Sitzen verursachte Unterversorgung der Bandscheiben führt daher über längere Zeiträume zu einer vorzeitigen Abnutzung der Bandscheiben und dem damit verbundenen Auftreten von Rückenschmerzen. Im Stand der Technik wurden daher vielfältige Konstruktionen vorbeschrieben, die ein dynamisches Sitzen ermöglichen sollen.
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Insbesondere wurden im allgemeinen Sitzlagerungen angestrebt, die eine in alle Richtungen abgefederte Pendelbewegung des Sitzes ermöglichen, um über die Abfederung des Sitzes hinaus ein pendelndes Sitzgefühl zu vermitteln. Die heutigen Büro-, Schreibtisch-, Arbeits- oder Schülerstühle sind zudem zumeist mit einer Höhenverstellung ausgestattet, welche durch Schraubenspindeln oder Gasfedern bewirkt wird.
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Aus der
WO 90/14031 ist ein Sitzträger bekannt, der mit einer auf einer Gasfeder angeordneten Kugel als Kugelgelenk in Wirkverbindung tritt, so dass der Sitz sowohl gedreht wie auch geneigt werden kann, wobei jedoch keine Abfederung der Pendelbewegung vorgesehen ist, lediglich im Sinne einer Veränderung der Sitzposition kann die jeweils am Kugelgelenk eingestellte Sitzposition mittels einer Sperre arretiert werden.
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Nachteil dieser Lösung ist, dass man zwar die Sitzposition verstellen und dann arretieren kann, doch ein elastisches Zurückfedern des Sitzes in die Ausgangslage ist mit dieser Lösung nicht möglich.
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Ein weiterer Nachteil dieser Lösung besteht auch darin, dass die vg. Sitzlagerung bei bereits vorhandenen/erworbenen, höhenverstellbaren Büro-, Schreibtisch-, Arbeits- oder Schülerstühlen nicht nachgerüstet werden kann, ohne dass der gesamte Sitz mit der kompletten Lagerung ausgetauscht werden müsste.
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Zudem sind im Stand der Technik auch „Wipp-Sitze” bekannt geworden. Eine derartige Lösungen ist in der
DE 199 16 833 A1 vorbeschrieben.
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Zwar erzeugen diese „Wipp-Sitze” ebenso wie die in der
WO 90/14031 vorgestellte Lösung ein pendelndes, jedoch elastisch nicht abgefedertes Sitzgefühl, d. h. auch bei dieser Lösung ist eine elastischen Rückholung nicht vorgesehen. Doch können derartige Lösungen auf Grund der nicht vorhandenen konstruktiven Einheit bei höhenverstellbaren Büro-, Schreibtisch-, Arbeits- oder Schülerstühlen nicht eingesetzt werden, da die einzelnen Baugruppen nur lose aufeinander gelegt sind, so diese Lösung im Berufsalltag keinesfalls problemlos zu handhaben ist.
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Weiterhin ist aus dem
DE 92 17 661 U1 ein elastisch gelagerter Stuhlsitz bekannt, dessen Höhenverstellbarkeit mittels zweier ineinander gesteckter Rohre realisiert wird, die miteinander mittels einer Feststellschraube verspannt werden.
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Die elastische Sitzlagerung wird dabei mittels eines verdrehsicher gelagerten Gummizylinders realisiert, wobei die beiden dem Gummizylinder benachbarten Platten mittig des Gummizylinders mittels einer Spannschraube gegeneinander verspannt werden, wobei die Platten beim Sitzen bis zu einer den Gummizylinder umschließenden Endlagenbegrenzung gegen die Federkraft des Gummizylinders zusammengedrückt werden können.
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Charakteristisch für den Einsatz von Gummifedern ist, dass mit zunehmender Verformung des Gummis dessen Federkonstante steigt, so dass nach der Belastung der Gummifedern mit dem Körpergewicht dann einerseits der noch verbleibende Federweg der Gummifedern deutlich reduziert, und andererseits die Federkonstante der Gummifeder mit zunehmenden Federweg steigt, d. h. härter wird, so dass eine weitere Verformung der Gummifeder dann deutlich höhere Kräfte erfordert.
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Wird unter diesem Gesichtspunkt von vornherein ein weicherer Gummi ausgewählt so sind wesentlich größere „Bauhöhen” erforderlich, da sich nach der Belastung mit dem Körpergewicht der noch verbleibende Federweg bis zur jeweiligen Endlagenbegrenzung deutlich verkürzt.
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Daraus folgt, dass mittels Körpergewicht belasteter Gummifedern eine weiche Rückstellkraft mit großem Federweg keinesfalls bei kleinem Bauraum realisiert werden kann.
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Das von der Gummifeder aufzunehmende Eigengewicht der jeweiligen Person verformt diese derart, dass die Gummifederkonstante stark ansteigt und sich der verbleibende Federweg Körpergewichtsgewichtsabhängig reduziert. Andere Bauformen von in ihre Ausgangslage zurück federnden Sitzflächen wurden im Stand der Technik beispielsweise in der
FR 1,426.292 A1 , der
DE 92 17 661 U1 der
NL 1031798 A1 oder auch in der
DE 101 53 285 B4 vorbeschrieben.
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Bei all diesen Lösungen wurden, analog zur Schwingungsdämpfung im Maschinenbau, die insbesondere aus der Motorlagerung bekannten „Silent-Blöcke” mit den an Gummiblöcken anvulkanisierten Stahlplatten eingesetzt. Die Stahlplatten wurden mit der Sitzplatte verbunden, um so eine mit einer „Rückstellkraft” beaufschlagte Beweglichkeit der Sitzplatte gegenüber dem Fußgestell zu erzielen.
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Einerseits steigt mit zunehmender Verformung des Gummis auch bei dieser Lösung dessen Federkonstante, so dass nach der Belastung mit dem Körpergewicht die Federkonstante der eingesetzten Gummifeder deutlich ansteigt, so dass auch bei dieser Lösung wiederum die bereits erläuterten Nachteile auftreten.
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Andererseits bieten die „Silent-Blöcke” zudem keine starre Arretierung der Sitzfläche in waagerechter Richtung, da sich sie beiden am Gummi anvulkanisierten Platten auch parallel zueinander verschieben können.
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Darüber hinaus bewirkt, insbesondere nach längerer Einsatzzeit, eine Zug- und/oder Schubbelastungen am „Silent-Block”, welche zumeist beim „Kippen” der Stuhlfläche oder beim „Vor- und/oder Zurückrutschen” auftritt, ein Abreißen der anvulkanisierten Stahlplatten, und führt bei diesen Lösungen dann stets dazu, dass sich der gesamte mit dieser Stahlplatte verbundene Sitz vom Stuhlgestell löst, und im ungünstigsten Fall (bei Einsatz nur eines „Silent-Blockes”) herunterfällt.
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Zudem könnten derartige „Silent Block” Sitzlagerungen bei bereits vorhandenen/erworbenen, höhenverstellbaren Büro-, Schreibtisch-, Arbeits- oder Schülerstühlen wenn überhaupt, dann nur mit erhöhten Aufwand nachgerüstet werden.
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Keinesfalls ist es jedoch möglich mit derartigen „Silent-Block” Sitzlagerungen ein abgefedertes, pendelndes Sitzgefühl zu erzielen
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Eine weitere Bauform eines höhenverstellbaren Büro-, Schreibtisch-, Arbeitsstuhles mit einer elastischen Sitzlagerung ist aus der
EP 1197 168 B1 bekannt.
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Diese Bauform ermöglicht neben der Höhenverstellbarkeit mittels einer Gasdruckfeder gleichzeitig auch ein mit einer elastischen Rückstellkraft verbundenes dynamisches Sitzen auf dem Stuhl, da ein mit einer Durchgangsbohrung für die Gasfeder versehener Kern nahezu kugelförmig mit einem Gummi umgeben ist.
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Diese „Gummikugel” ist in einem Topf eingespannt, wobei an diesem Topf der Sitzträger angeordnet ist.
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Nachteil ist jedoch wiederum, dass auch bei dieser Lösung der „Gummi-Federweg” gewichtsabhängig beschränkt wird, da auch das zentral angreifende vom Stuhl aufzunehmende Eigengewicht der jeweiligen Person vollständig von der Gummikugel aufgenommen werden muss.
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Dadurch steigt auch bei dieser Lösung mit dem Eigengewicht der jeweiligen Person von vornherein die Verformung des Gummis und damit dessen Federkonstante, so dass auch hier die bereits erläuterten Nachteile voll zum Tragen kommen.
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Ein wesentlicher weiterer Nachteil dieser Lösung besteht auch dann, dass diese elastische Sitzlagerung bei bereits vorhandenen/erworbenen, höhenverstellbaren Büro-, Schreibtisch-, Arbeits- oder Schülerstühlen nicht kostengünstig nachgerüstet werden kann, d. h. ohne dass der gesamte Sitz mit der kompletten Lagerung und der Sitzaufnahme ausgetauscht werden müsste. Weiterhin ist aus der
DE 10 2005 061 260 B3 ein Stuhl mit einer querverlaufenden Schwenkachse, in Form eines Schwenkzylinder bekannt geworden, bei dem zwischen dem Sitz und den Untergestell, d. h. beidseitig neben dem Schwenkzylinder, welcher schwenkbar und höhenverschiebbar mit dem Sitzgestell verbunden ist, ein in Längsrichtung des Schwenkzylinders ausgerichteter U-förmiger Gummiblock angeordnet ist.
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Auch bei dieser Lösung muss die „Sitzlast” wiederum voll vom Gummiblock aufgenommen werden, so dass auch bei dieser Lösung wiederum der „Gummi-Federweg” und die Gummifederkonstante gewichtsabhängig eingeschränkt werden und daher zunächst all die bereits vorgenannten Nachteil auftreten.
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Es ist selbstverständlich, dass mit der in der
DE 10 2005 061 260 B3 vorgestellten Lösung keinesfalls ein abgefedertes, pendelndes Sitzgefühl zu erzielen ist, da die Sitzfläche nur um eine Achse schwenkbar ist.
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Zudem kann auch diese elastische Sitzflächenlagerung bei bereits vorhandenen/erworbenen, höhenverstellbaren Büro-, Schreibtisch-, Arbeits- oder Schülerstühlen nicht nachgerüstet werden.
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Aus der
US 7,396.080 B2 ist weiterhin eine Bauform eines höhenverstellbaren Büro-, Schreibtisch-, Arbeits- oder Schülerstuhl bekannt geworden, bei dem ein die Gasfeder aufnehmender Konus mit einem ringförmigen Tragsteg derart in einem Gehäuse gelagert ist, dass der Tragsteg oben an einem kugelsegmentförmigen Druckring anliegt, welcher zwischen dem Gehäuse und dem Sitzträger angeordnet ist und der zugleich unten an vier im Gehäuse gelagerten rechteckigen Gummistäben anliegt.
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Diese Lagerung ermöglicht zwar eine körpergewichtsunabhängige Rückstellkraft, jedoch auf Grund der mit sehr großen Arbeitsspielen behafteten Lagerung des ringförmigen Tragsteges, in Verbindung mit den quadratisch um den Schwenkmittelpunkt angeordneten rechteckigen Gummistäben, sowie der Tatsache, dass die einzelnen Bauteile erfindungsgemäß so miteinander verspannt sein müssen, dass die einzelnen Komponenten nicht gegeneinander verschoben werden können, kann auch mittels dieser Lösung nur unzureichend das eigentlich vom Benutzer gewünschte, in alle Richtungen abgefederte, spielfreie, ruckfreie pendelnde Sitzgefühl erzielt werden.
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Zudem kann auch diese Sitzlagerung bei bereits vorhandenen/erworbenen, höhenverstellbaren Büro-, Schreibtisch-, Arbeits- oder Schülerstühlen nicht, oder wenn gewünscht, nur mit erheblichen Kostenaufwand nachgerüstet werden, da die gesamte Betätigung der Gasdruckfeder in der erfindungsgemäß vorgestellte „Schwenkeinrichtung” integriert ist.
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Ein weiterer Nachteil dieser Lösung besteht darin, dass zudem aufgrund des Einsatzes einer Vielzahl von speziell für diese Lösung anzufertigenden Einzelteile erhöhte Fertigungskosten verursacht werden.
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Die Erfindung hat es sich daher zum Ziel gesetzt, die vorgenannten Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen und eine problemlos zu handhabende Sitzlagerung für einen höhenverstellbaren Stuhl, insbesondere einen Büro-, Schreibtisch-, Arbeits- oder Schülerstuhl mit einer am Fußgestell angeordneten Höhenverstellmechanik zu entwickeln, die in jeder beliebigen Sitzposition, unabhängig von der Sitzhöhe und vom Körpergewicht, dem Benutzer ein in alle Richtungen abgefedertes, spielfreies, ruckfreies, nicht vom Haftgleiteffekt/„Stick-Slip-Effekt” überlagertes, pendelndes Sitzgefühl vermittelt, und dabei eine elastisch abgestützte Variation der Beckenneigung, d. h. eine elastische Neigung der Sitzfläche in alle möglichen Wipprichtungen der Sitzflächenebene ermöglicht, ohne dass sich der nach Belastung des Sitzes verbleibende Federweg gewichtsabhängig verändert, mit einer körpergewichtsunabhängigen, wenn gewünscht auch sehr weichen, an der ausgelenkten Sitzflächenebene angreifenden Rückstellkraft, und einem für alle Körpergewichte einheitlich einstellbaren Federweg, wobei all diese Ziele bei minimalem Bauraum der Sitzlagerung realisiert werden sollen und die Sitzlagerung dabei zudem fertigungstechnisch einfach und kostengünstig herstell- und montierbar sein soll, wobei die zu entwickelnde Sitzlagerung zudem selbst bei bereits vorhandenen/erworbenen, höhenverstellbaren Büro-, Schreibtisch-, Arbeits- oder Schülerstühlen einfach und kostengünstig nachrüstbar sein soll, und sich die zu entwickelnde Sitzlagerung zudem gleichzeitig durch einen geringen Verschleiß, eine hohe Zuverlässigkeit und eine lange Lebensdauer auszeichnen soll.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Sitzlagerung für einen höhenverstellbaren Stuhl, nach den Merkmalen des Hauptanspruches der Erfindung gelöst.
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Vorteilhafte Ausführungen, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich neben dem Wortlaut der Ansprüche, auch in Verbindung mit den zugehörigen Zeichnungen, aus den nachfolgenden Erläuterungen zum Ausführungsbeispiel.
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Nachfolgend wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit drei Figuren näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1: den erfindungsgemäßen Stuhl in der Seitenansicht;
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2: den erfindungsgemäßen Stuhl gemäß 1 im Schnitt bei A-A;
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3: den erfindungsgemäßen Stuhl gemäß 2 im Teilschnitt bei B-B.
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Diese in den 1 bis 3 dargestellte Sitzlagerung für einen Büro-, Schreibtisch-, Arbeits- oder Schülerstuhl mit einer an einem Fußgestell 1 angeordneten Stuhlsäule 2, einer Stuhlsäulenaufnahme 3, einer Höhenverstellmechanik 4, einer Sitzaufnahme 5 und einer Sitzschale 6 mit Rückenlehne, sowie einer unter der Sitzaufnahme 5 angeordneten ringförmigen Gummiplatte 7 zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass oberhalb der Stuhlsäulenaufnahme 3 ein starr mit der Stuhlsäulenaufnahme 3 verbundener Lagerblock 8, und diesem benachbart die Gummiplatte 7 angeordnet ist, an welcher die Sitzaufnahme 5 mit der an dieser befestigten Sitzschale 6 anliegt, wobei im Lagerblock 8, der Stuhlsäulenaufnahme 3 benachbart, eine Durchgangsbohrung 9 und dieser benachbart eine Lagerbohrung 10 angeordnet sind, und am Boden der Lagerbohrung 10 eine mit einer Ringnut 11 versehene Distanzringscheibe 12 angeordnet ist, wobei der Lagerblock 8 eine Anlagefläche 13 für die Gummiplatte 7 aufweist und im Bereich der Lagerbohrung 10 an der Anlagefläche 13 ein Zentrierbund 14 angeordnet ist. Erfindungsgemäß ist dabei auch, dass in der Lagerbohrung 10 der Distanzringscheibe 12 benachbart der Außenring 15 eines Pendellagers 16 fest eingespannt ist, und dass im Innenring 17 des Pendellagers 16 ein zentrisch an der Sitzaufnahme 5 angeordneter und starr mit der Sitzaufnahme 5 verbundener, frei in die Distanzringscheibe 12 hineinragender Tragbolzen 18 angeordnet ist, wobei die Gummiplatte 7 eine Durchgangsbohrung 19 aufweist durch die der Tragbolzen 18 hindurchragt, und dabei die Durchgangsbohrung 19 so bemessen ist, dass deren Innendurchmesser 20 im Bereich des Zentrierbundes 14 auf diesen aufgesetzt ist, so dass die Gummiplatte 7 in ihrer Lage gegenüber dem Lagerblock 8 festgelegt ist.
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Erfindungswesentlich ist aber auch, dass in der Stuhlsäulenaufnahme 3 Schraubendurchgangsbohrungen 21 und zu diesen fluchtend im Lagerblock 8 Gewindebohrungen 22 angeordnet sind, und die Stuhlsäulenaufnahme 3 mit dem Lagerblock 8 mittels in den Schraubendurchgangsbohrungen 21 angeordneten und in den Gewindebohrungen 22 verspannten Befestigungsschrauben 23 verbunden ist.
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Diese hier vorliegende Lösung gewährleistet auf Grund der kompakten Bauweise eine problemlos zu handhabende Sitzlagerung für einen höhenverstellbaren Stuhl, insbesondere einen Büro-, Schreibtisch-, Arbeits- oder Schülerstuhl mit einer am Fußgestell angeordneten Höhenverstellmechanik.
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Da die Sitzlagerung nicht in die Höhenverstellmechanik integriert ist, kann diese selbst bei bereits vorhandenen/erworbenen, höhenverstellbaren Büro-, Schreibtisch-, Arbeits- oder Schülerstühlen einfach und kostengünstig nachgerüstet werden, wobei eine Nachrüstung sowohl bei Höhenverstellungen mit Schraubspindeln, wie auch wie beim vorliegenden Ausführungsbeispiel vorgestellt, bei Höhenverstellungen mit Gasdruckfedern, oder auch bei anderen Höhenverstellsystemen möglich ist.
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Die vorliegende Erfindung bewirkt, da die Sitzschale 6 von der mit dem Tragbolzen 18 starr verbundenen Sitzaufnahme 5 getragen wird, und der Tragbolzen 18 im Innenring 17 des Pendellagers 16 fest gelagert ist, dass das Körpergewicht im Gleichgewichtszustand (horizontal über den Lager) voll vom Lager aufgenommen wird. Erst beim Wippen der Sitzfläche wird die Gummiplatte 7 belastet, so dass mittels der erfindungsgemäßen Lösung dem Benutzer in jeder Sitzposition unabhängig von der Sitzhöhe ein in alle Richtungen abgefedertes, spielfreies, pendelndes Sitzgefühl vermittelt wird, welches sich insbesondere durch ein nicht vom Haftgleiteffekt/„Stick-Slip-Effekt” überlagertes ruckfreies Pendeln auszeichnet, da die Pendelbewegung über ein zweireihiges Pendelkugellager realisiert wird.
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Somit ermöglicht die erfindungsgemäße Lösung eine elastisch abgestützte Variation der Beckenneigung und damit eine elastische Neigung der Sitzfläche in alle möglichen Wipprichtungen der Sitzflächenebene, ohne dass sich bei Belastung des Sitzes der verbleibende Federweg gewichtsabhängig verändert, so dass bei minimalem Bauraum ein großer Federweg mit einer körpergewichtsunabhängigen, wenn gewünscht auch sehr weichen, Rückstellkraft realisiert werden kann.
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Die vorliegende Lösung ist dabei zudem fertigungstechnisch einfach herstell- und auch leicht montierbar.
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Zudem können durch den Einsatz von Normteilen (Pendelkugellagern) die Fertigungskosten reduziert werden, zugleich wird der Verschleiß minimiert und bei hoher Zuverlässigkeit eine lange Lebensdauer gewährleistet.
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Erfindungsgemäß ist auch, dass in den Gummiplatten 7 Bohrungen und/oder sonstige Aussparungen angeordnet sind, wodurch die elastischen Eigenschaften der Platte auf speziell gewünschte, richtungsabhängige Pendelwiderstände eingestellt werden können.
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Kennzeichnend ist weiterhin, dass Gummiplatten 7 unterschiedlicher Dicke und/oder unterschiedlicher Elastizität eingesetzt werden. Damit kann der Trainingseffekt für die Rückenmuskulatur optimiert werden.
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Je weicher die Elastizität der Platte um so größer ist die von der der Rückenmuskulatur aufzubringende „Rückstellkraft”.
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Selbstverständlich kann man Platten mit unterschiedlicher Elastizität auch in Abhängigkeit vom Körpergewicht einsetzen um dadurch für alle „Gewichtsklassen” einen etwa gleichartigen Trainingseffekt für die Rückenmuskulatur zu erzielen.
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Erfindungsgemäß ist aber auch, dass die Bohrungen 24 in der Gummiplatte 7 zu den Gewindebohrungen 22 fluchtend angeordnet sind und dass gleichzeitig die die Stuhlsäulenaufnahme 3 mit dem Lagerblock 8 verbindenden Befestigungsschrauben 23 den Lagerblock 8 bereichsweise derart überragen, dass diese zugleich auch bereichsweise in diese in der Gummiplatte 7 angeordnete Bohrungen 24 hineinragen.
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Dadurch kann eine sichere Lagepositionierung der Gummiplatte 7 gegenüber dem Lagerbock 8 gewährleistet werden.
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Wesentlich ist auch, dass in der Sitzaufnahme 5, im Anlagebereich der Gummiplatte 7 Versteifungsrippen 25 angeordnet sind, die mit in der Gummiplatte 7 gegenüberliegend angeordneten Lagesicherungsnuten 26 in Wirkverbindung treten um so eine sichere Lagepositionierung der Gummiplatte 7 gegenüber der Sitzaufnahme 5 zu gewährleisten.
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Erfindungswesentlich ist weiterhin, dass die Ringnuten 11 in den Distanzringscheiben 12 unterschiedlich tief eingearbeitet sind.
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Erfindungsgemäß wird über die Tiefe der Ringnut 11 in der Distanzringscheibe 12 der Wippweg der Sitzschale 6 eingestellt, da beim Kippen des Tragbolzens 18 der Innenring 17 des Pendellagers 16 gegenüber dem Außenring 15 des Pendellagers so weit verdreht wird bis der Innenring 17 an der Ringnut 11 in der Distanzscheibe 12 anliegt.
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Mit der Tiefe der Ringnut 11 kann daher somit der Pendelweg der Sitzschale 6 eingestellt werden.
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In speziellen Ausführungsformen, kann durch eine unterschiedliche Tiefe der Ringnut 11 über den Umfang der Distanzscheibe 12 ein unterschiedlicher Pendelweg beispielsweise derart eingestellt werden, dass man nach rechts und links die Sitzschale 6 gleich weit, nach vom etwas weniger und nach hinten am weitesten abkippen/ankippen kann.
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Vorteilhaft ist auch, dass der der Distanzringscheibe 12 benachbart angeordnete Außenring 15 des Pendellagers 16 sitzaufnahmeseitig mit einem Nabensicherungsring 27 in der Lagerbohrung 10 festgelegt ist. Dies ist eine sehr kostengünstig herstellbare und auch leicht montierbare Möglichkeit der Lagerbefestigung.
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Wesentlich ist weiterhin, dass der Innenring 17 des Pendellagers 16 sitzaufnahmeseitig an einem Bolzenabsatz 28 und stuhlsäulenseitig an einem Wellensicherungsring 29 anliegt. Auch diese Lösung ist beispielsweise gegenüber einer stuhlsäulenseitigen Befestigung beispielsweise mittels einer Gewindemutter wesentlich kostengünstiger und erfordert zudem einen deutlich geringeren Bauraum und Materialeinsatz.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fußgestell
- 2
- Stuhlsäule
- 3
- Stuhlsäulenaufnahme
- 4
- Höhenverstellmechanik
- 5
- Sitzaufnahme
- 6
- Sitzschale
- 7
- Gummiplatte
- 8
- Lagerbock
- 9
- Durchgangsbohrung
- 10
- Lagerbohrung
- 11
- Ringnut
- 12
- Distanzringscheibe
- 13
- Anlagefläche
- 14
- Zentrierbund
- 15
- Außenring
- 16
- Pendellager
- 17
- Innenring
- 18
- Tragbolzen
- 19
- Durchgangsbohrung
- 20
- Innendurchmesser
- 21
- Schraubendurchgangsbohrung
- 22
- Gewindebohrung
- 23
- Befestigungsschraube
- 24
- Bohrung
- 25
- Versteifungsrippe
- 26
- Lagesicherungsnut
- 27
- Nabensicherungsring
- 28
- Bolzenabsatz
- 29
- Wellensicherungsring
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 90/14031 [0007, 0011]
- DE 19916833 A1 [0010]
- DE 9217661 U1 [0012, 0017]
- FR 1426292 A1 [0017]
- NL 1031798 A1 [0017]
- DE 10153285 B4 [0017]
- EP 1197168 B1 [0024]
- DE 102005061260 B3 [0029, 0031]
- US 7396080 B2 [0033]