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Die Erfindung betrifft eine Dichtleistenanordnung für eine Türe, mit einer ersten, wenigstens abschnittsweise gummielastischen Profilleiste und einer zweiten, wenigstens abschnittsweise gummielastischen Profilleiste, wobei wenigstens eine der Profilleisten eine erste Hohlkammer zur Aufnahme einer elektrischen Schaltleiste aufweist, wobei die Profilleisten einander gegenüberliegend angeordnet sind und jeweils wenigstens einen Vorsprung aufweisen, der sich in Schließrichtung der Türe auf die jeweils gegenüberliegende Profilleiste zu erstreckt, und wobei die Vorsprünge bei geschlossener Türe voneinander beabstandet sind aber quer zur Schließrichtung der Türe überlappen, um einen labyrinthartigen Pfad quer zur Schließrichtung zu definieren.
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Eine gattungsgemäße Dichtleistenanordnung ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2008 013 508 U1 bekannt. Dort ist der Vorsprung der jeweiligen Profilleiste seitlich an einer Hohlkammer zur Aufnahme einer elektrischen Schaltleiste angelenkt und verkippt bei Beaufschlagung. Beim Verkippen des Vorsprungs gelangt eine vorspringende Gummiwulst an der Rückseite des Vorsprungs auf die Umhüllung der Hohlkammer und drückt diese dadurch zusammen.
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Aus der internationalen Offenlegungsschrift
WO 2010/012492 sind kapazitiv wirkende elektrische Schaltleisten bekannt.
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Mit der Erfindung sollen bekannte Dichtleistenanordnungen für Türen verbessert werden.
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Erfindungsgemäß ist hierzu eine Dichtleistenanordnung für Türen, mit einer ersten, wenigstens abschnittsweise gummielastischen Profilleiste und einer zweiten, wenigstens abschnittsweise gummielastischen Profilleiste vorgesehen, wobei wenigstens eine der Profilleisten eine erste Hohlkammer zur Aufnahme einer elektrischen Schaltleiste aufweist, wobei die Profilleisten einander gegenüberliegend angeordnet sind und jeweils wenigstens einen Vorsprung aufweisen, der sich in Schließrichtung der Türe auf die jeweils gegenüberliegende Profilleiste zu erstreckt, wobei die Vorsprünge bei geschlossener Türe voneinander beabstandet sind aber quer zur Schließrichtung der Türe überlappen, um einen labyrinthartigen Pfad quer zur Schließrichtung zu definieren, und wobei die Vorsprünge mit der ersten Hohlkammer jeweils über einen Betätigungssteg verbunden sind, der mit der Wandung der Hohlkammer im Bereich der Mittelebene der Hohlkammer verbunden ist.
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Indem die Vorsprünge mit der Hohlkammer jeweils über einen Betätigungssteg verbunden sind, der im Bereich einer Mittelebene an der Hohlkammer angreift, kann die Auslösesicherheit einer Dichtleistenanordnung wesentlich verbessert werden. Besonders vorteilhaft ist dabei, dass die Auslösung, also das Komprimieren der Hohlkammer, in der sich die elektrische Schaltleiste befindet, nicht richtungsgebunden ist, sondern eine Komprimierung der Hohlkammer über den mittig angeordneten Betätigungssteg erfolgt, egal ob der Vorsprung in Richtung auf die Hohlkammer ausgelenkt wird oder relativ zur Hohlkammer seitlich abgeknickt wird. Ein solches seitliches Abknicken kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass ein dünnes Band, beispielsweise ein Gürtel oder eine Hundeleine, zwischen den beiden Profilleisten bei geschlossener Türe angeordnet ist und dann quer zur Schließrichtung zwischen den Profilleisten hindurchgezogen wird. Dadurch wird der oder die Vorsprünge der Profilleisten seitlich ausgelenkt, aufgrund des im Bereich der Mittelebene der Hohlkammer an dieser angreifenden Betätigungssteges wird die Hohlkammer aber zuverlässig komprimiert und dadurch mittels der elektrischen Schaltleiste ein Schaltsignal erzeugt. Aufgrund des labyrinthartigen Pfades zwischen den beiden Profilleisten erfolgt auch bei dickeren Gegenständen, beispielsweise eine menschliche Hand oder das Rad eines Kinderwagens, eine zuverlässige Auslösung, da dann der Vorsprung ebenfalls in Richtung auf die Hohlkammer zu bewegt wird und durch den Betätigungssteg diese dann komprimiert. Dadurch, dass die Vorsprünge bei geschlossener Türe aber voneinander beabstandet sind, ist die erfindungsgemäße Dichtleistenanordnung toleranzunempfindlich. Ein seitlicher Versatz von zwei Türflügeln bzw. der beiden Profilleisten oder eine sich verändernde Endstellung in Schließrichtung führt innerhalb bestimmter Grenzen noch nicht zu einem gegenseitigen Berühren der Vorsprünge der beiden Profilleisten und dadurch zu einer Komprimierung der Hohlkammer mit der darin angeordneten elektrischen Schaltleiste. Die Erfindung ist vor allem für die Türen in Fahrzeugen des öffentlichen Personenverkehrs vorgesehen, beispielsweise für Falttüren, Schiebetüren, Schwenkschiebetüren, Innenschwenktüren oder Außenschwenktüren an entsprechenden Fahrzeugen, wie Bussen und Bahnen.
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In Weiterbildung der Erfindung beträgt in einer toleranzfreien Sollposition der Profilleisten und bei geschlossener Türe einen Abstand zwischen den Vorsprüngen in Schließrichtung und quer zur Schließrichtung mindestens 3 mm.
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Auf diese Weise können Toleranzen der Türen bei der Schließstellung abgefangen werden, ohne dass die Sicherheit einer Auslösung eines Schaltsignals bei Gegenständen zwischen den Profilleisten beeinträchtigt wird.
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In Weiterbildung der Erfindung weist der Vorsprung einer ersten Profilleiste im Querschnitt gesehen eine U-Form auf.
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Eine U-Form eines Vorsprungs hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, um einen labyrinthartigen Pfad quer zur Schließrichtung zwischen den beiden Profilleisten bereitzustellen und gleichzeitig eine verlässliche Auslösung eines Schaltsignals unabhängig von einer Richtung zu gewährleisten, in der ein Gegenstand zwischen den beiden Profilleisten hindurchgezogen wird.
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Vorteilhafterweise ist der Vorsprung einer zweiten, der ersten gegenüberliegenden Profilleiste im geschlossenen Zustand der Türe abschnittsweise in dem U-förmigen Vorsprung der ersten Profilleiste aufgenommen. Der Vorsprung kann im Querschnitt gesehen eine U-Form aufweisen.
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Auf diese Weise können beide gegenüberliegenden Vorsprünge mit einer vorteilhaften U-Form ausgebildet werden und gleichzeitig kann ein labyrinthartiger Pfad zwischen den beiden Vorsprüngen bereitgestellt werden. Zur Bereitstellung eines labyrinthartigen Pfads muss der Querschnitt der zweiten Profilleiste nicht unbedingt eine U-Form aufweisen.
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In Weiterbildung der Erfindung weist der Vorsprung an wenigstens einer der Profilleisten eine zweite Hohlkammer zur Aufnahme einer kapazitiv wirkenden Schaltleiste auf.
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Auf diese Weise kann sowohl eine kapazitive und damit berührungslose Detektierung von Hindernissen im Türspalt als auch eine taktile Detektierung mittels der Schaltleiste in der ersten Hohlkammer erfolgen. Auf diese Weise kann die extrem zuverlässige taktile Detektierung mit der berührungslosen Detektierung kombiniert werden. Durch die berührungslose, kapazitive Detektierung kommt es somit gar nicht zum Einklemmen von Gegenständen, was die Sicherheit und den Fahrgastkomfort erheblich erhöht.
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Vorteilhafterweise weist der Vorsprung einen T-förmigen Querschnitt auf, wobei ein Fußende des T-förmigen Querschnitts ein freies Ende des Vorsprungs bildet und in Richtung auf die gegenüberliegende Profilleiste vorragt.
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Auch eine T-Form des Querschnitts wenigstens eines Vorsprungs hat sich als vorteilhaft herausgestellt. Ein Betätigungssteg kann dann mittig an dem Querbalken des T's angeordnet sein, wohingegen sich ein Fuß des T's in Schließrichtung in Richtung auf die gegenüberliegende Profilleiste zu erstreckt, um den labyrinthartigen Pfad zwischen den beiden Vorsprüngen zu realisieren.
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In Weiterbildung der Erfindung weist der T-förmige Vorsprung eine, insbesondere T-förmige Hohlkammer auf.
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Auf diese Weise kann eine Profilleiste materialsparend hergestellt werden und beim Einklemmen von sehr dicken Gegenständen ist die Profilleiste noch ausreichend elastisch, um zu große Druckkräfte auf den eingeklemmten Gegenstand bei geschlossener Schiebetüre zu vermeiden. Die T-förmige Hohlkammer kann zur Aufnahme einer im Querschnitt ebenfalls T-förmigen, kapazitiv wirkenden Schaltleiste verwendet werden.
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Vorteilhafterweise ist bei geschlossener Türe zwischen den Profilleisten ein Zwischenraum definiert, durch den sich der labyrinthartige Pfad erstreckt, wobei der Zwischenraum seitlich mittels Dichtlippen verschlossen ist, wobei bei geschlossener Türe eine erste Dichtlippe und eine zweite, gegenüberliegende Dichtlippe aneinander anliegen und wobei die erste Dichtlippe biegesteifer als die zweite, gegenüberliegende Dichtlippe ist.
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Überraschenderweise hat sich herausgestellt, dass durch eine solche Ausbildung aneinander anliegender Dichtlippen mit unterschiedlicher Biegesteifigkeit definierte Verhältnisse beim Aneinanderanlegen der beiden Dichtlippen geschaffen werden können. Gerade bei Schiebetüren oder Schwenkschiebetüren, die in der Regel eine Höhe von wenigstens zwei Metern aufweisen, kann dadurch erreicht werden, dass sich die Dichtlippen über die gesamte Höhe der Türe definiert aneinander anlegen, indem die biegesteifere Dichtlippe die biegeweichere Dichtlippe umklappt. Dadurch kann eine verlässliche und über die gesamte Höhe der Türe gleiche Dichtwirkung erzielt werden.
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In Weiterbildung der Erfindung weist jede Profilleiste an beiden Seiten des Zwischenraums jeweils eine Dichtlippe auf, wobei an der einen Seite die biegesteifere Dichtlippe und an der gegenüberliegenden Seite die biegeweichere Dichtlippe vorgesehen ist.
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Eine solche Ausbildung ermöglicht es beispielsweise, dieselbe Profilleiste an beiden Seiten der Türe zu verwenden. Dies vereinfacht die Herstellung und Lagerhaltung der Profilleisten.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung im Zusammenhang mit den Zeichnungen. Einzelmerkmale der unterschiedlichen, dargestellten Ausführungsformen lassen sich dabei in beliebiger Weise miteinander kombinieren, ohne den Rahmen der Erfindung zu überschreiten. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine Vorderansicht einer ersten Profilleiste für eine erfindungsgemäße Dichtleistenanordnung,
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2 eine Vorderansicht einer zweiten Profilleiste für die erfindungsgemäße Dichtleistenanordnung,
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3 eine Vorderansicht einer Profilleiste für eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Dichtleistenanordnung,
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4 die erfindungsgemäße Dichtleistenanordnung mit den Profilleisten der 1 und 2,
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5 die Dichtleistenanordnung der 4 mit einem zwischen den Profilleisten angeordneten Band,
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6 die Dichtleistenanordnung der 5 bei straff gespanntem Band,
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7 die weitere erfindungsgemäße Dichtleistenanordnung mit den Profilleisten gemäß 3,
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8 die Dichtleistenanordnung der 7 in einer gegenüber der 7 seitlich versetzten Position der Profilleisten und
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9 die Dichtleistenanordnung der 7 mit einem zwischen den Profilleisten angeordneten Band.
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Die Darstellung der 1 zeigt in einer Vorderansicht eine erste Profilleiste für eine erfindungsgemäße Dichtleistenanordnung. Die Profilleiste 10 weist eine Hohlkammer 12 auf, in der eine elektrische Schaltleiste 14 angeordnet ist. Die elektrische Schaltleiste 14 gibt dann, wenn sie komprimiert wird, ein elektrisches Schaltsignal ab. Wenn die Profilleiste 10 an der Vorderkante einer Schiebetüre oder Schwenkschiebetüre montiert ist, führt eine Komprimierung der Hohlkammer 12 und damit der Schaltleiste 14 zu einem Schaltsignal, das den Schließvorgang der Türe reversiert.
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Die Profilleiste 10 weist weiter einen U-förmigen Vorsprung 16 auf, der mittels eines Betätigungssteges 18 an der Hohlkammer 12 angreift. Der Betätigungssteg 18 ist im Bereich einer Mittelebene der Hohlkammer 12 mit dieser verbunden. Der Betätigungssteg 18 geht in zwei Schenkel 20, 22 über, die sich von der Hohlkammer 12 weg erstrecken und insgesamt die U-Form des Vorsprungs 16 definieren. Die Schenkel 22 sind beabstandet von der Hohlkammer 12 mit zwei Haltestreben 24, 26 verbunden, die von den jeweiligen Schenkeln 20, 22 zu einer jeweiligen Seitenwand 28, 30 der Profilleiste 10 führen. Zu beiden Seiten des Vorsprungs 16 ist jeweils eine Dichtlippe 32, 34 angeordnet, die die Seitenwände 28, 30 verlängert. Die Dichtlippen 32, 34 sind geringfügig länger als der Vorsprung 16 und überragen diesen daher geringfügig.
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Auf der Innenseite der Hohlkammer 12 sind in Verlängerung des Betätigungssteges 18 zwei leistenförmige Vorsprünge 40 vorgesehen. Diese Vorsprünge 40 liegen auf der elektrischen Schaltleiste 14 an und sorgen dafür, dass eine auch nur geringfügige Bewegung des Betätigungssteges 18 in Richtung auf die Hohlkammer 12 zu oder ein seitliches Verkippen des Betätigungssteges 18 zu einer Komprimierung der Schaltleiste 14 und damit zu einer Auslösung eines Schaltsignals führt.
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Gegenüber den leistenförmigen Vorsprüngen 40 ist die Hohlkammer 12 mittels zweier vergleichsweise dicker und dadurch steifer Haltestege 42 mit einer Basis 44 der Profilleiste 10 verbunden. Mittig an der Basis 44 ist ein Halteabschnitt mit zwei hinterschnittenen Rasthaken 46 angeordnet. Mittels der Rasthaken 26 kann die Profilleiste 10 in einer passenden Haltenut an einer Türe verankert werden.
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Die Vorderansicht der 2 zeigt eine weitere Profilleiste 50, die in einer erfindungsgemäßen Dichtleistenanordnung mit der Dichtleiste 10 der 1 zusammenwirkt. Die Profilleiste 50 unterscheidet sich von der Profilleiste 10 lediglich in der Formgebung eines Vorsprungs 52 sowie eines Betätigungssteges 54, der die Hohlkammer 12 mit dem Vorsprung 52 verbindet. Der Vorsprung 52 weist ebenfalls eine U-Form auf, die beiden Schenkel 56, 58 sind aber weniger weit voneinander beabstandet, als die Schenkel 20, 22 bei der Profilleiste 10. Wie noch anhand der 4 erläutert wird, kann sich der Vorsprung 52 der Profilleiste 50 dadurch abschnittsweise in den Vorsprung 16 der Profilleiste 10 hinein erstrecken.
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Die beiden Schenkel 56, 58 gehen in den Betätigungssteg 54 über, der mittig an einer Oberseite der Hohlkammer 12 angreift. Ein Verkippen der Schenkel 56, 58 oder eine Bewegung des gesamten Vorsprungs 52 in Richtung auf die Hohlkammer 12 zu, führt dadurch zu einer Komprimierung der Hohlkammer 12 und damit zur Auslösung eines elektrischen Schaltsignals durch die in der Hohlkammer 12 angeordnete elektrische Schaltleiste 14.
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Die Vorderansicht der 3 zeigt eine Profilleiste 60 für eine weitere erfindungsgemäße Dichtleistenanordnung. Die Profilleiste 60 weist ebenfalls eine erste Hohlkammer 12 mit einer darin angeordneten elektrischen Schaltleiste 14 auf. Die erste Hohlkammer 12 ist zwar außermittig zu einer Mittelebene der Profilleiste 60 angeordnet, ist aber ebenfalls mittels zweier stabiler Haltestege 42 mit einer Basis 44 der Profilleiste 60 verbunden, an der wieder zwei Rasthaken 46 zur Anordnung der Profilleiste 60 in einer passenden Nut angeordnet sind.
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Auch die Profilleiste 60 weist zu beiden Seiten Dichtlippen 32, 34 auf, die einen außermittig zwischen den Dichtlippen 32, 34 angeordneten Vorsprung 62 geringfügig überragen.
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Der Vorsprung 62 weist im Querschnitt gesehen eine T-Form auf, wobei ein Fuß der T-Form sich von der ersten Hohlkammer 12 weg erstreckt und ein freies Ende des Vorsprungs 62 bildet. Ein Querbalken der T-Form liegt auf der Seite der ersten Hohlkammer 12 und ist mittig mit einem Betätigungssteg 64 versehen, der auch mittig auf einer Oberseite der ersten Hohlkammer 12 angreift.
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Wird daher der Vorsprung 62 in Richtung auf die erste Hohlkammer 12 zu bewegt, so wird diese Bewegung über die beiden leistenförmigen Vorsprünge 40 auf der Innenseite der ersten Hohlkammer 12 an die elektrische Schaltleiste 14 weitergegeben und ein Schaltsignal wird ausgelöst. Auch ein Verkippen des Vorsprungs 62 um den Betätigungssteg 64 führt zu einer Komprimierung der elektrischen Schaltleiste 14 und dadurch zur Auslösung eines Schaltsignals.
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Der Vorsprung
62 definiert eine zweite Hohlkammer, die im Querschnitt ebenfalls T-förmig ausgebildet ist. Der Vorsprung
62 weist eine umlaufende Berandung von annähernd konstanter Materialstärke auf, so dass die Hohlkammer innerhalb des Vorsprungs
62 eine der Querschnittsform des Vorsprungs
62 vergleichbare Querschnittsform aufweist. Innerhalb dieser zweiten Hohlkammer ist eine kapazitiv wirkende Schaltleiste
66 angeordnet. Solche kapazitiv wirkenden Schaltleisten sind beispielsweise aus der internationalen Offenlegungsschrift
WO 2010/012492 bekannt. Ein erster Leiter
67 wird dabei mit einem elektrischen Wechselsignal beaufschlagt und sendet dadurch ein elektrisches Feld aus. Dieses elektrische Feld wird von einem zweiten Leiter
68 der Schaltleiste
66 aufgenommen und durch diesen zweiten Leiter
68 weiter ausgesendet.
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Das elektrische Feld erstreckt sich dadurch von der Schaltleiste 66 und dem Vorsprung 62 weg in Richtung auf die gegenüberliegende Profilleiste 60, siehe 7 bis 9. Befindet sich nun beispielsweise ein elektrisch leitfähiger Gegenstand, beispielsweise eine menschliche Hand in dem Spalt zwischen den beiden Profilleisten 60, so führt dies zu einer Veränderung des elektrischen Feldes, das vom zweiten Leiter 68 ausgeht. Diese Veränderung des elektrischen Feldes erfolgt noch bevor der Gegenstand, beispielsweise die menschliche Hand, den Vorsprung 62 berührt. Diese Veränderung des elektrischen Feldes kann anhand einer Veränderung des an dem zweiten Leiter 68 anliegenden Signals detektiert werden, wobei das am zweiten Leiter 68 anliegende Signal hochohmig abgegriffen wird, um dieses am zweiten Leiter 68 anliegende Signal möglichst wenig zu beeinflussen. Wenn dann ein Gegenstand im Spalt zwischen den beiden Profilleisten 60 detektiert wird, kann die Türbewegung angehalten oder reversiert werden.
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Befindet sich ein elektrisch nicht leitender Gegenstand im Spalt zwischen den Profilleisten 60, so ist dieser mit der kapazitiv wirkenden Schaltleiste 66 nicht berührungslos zu erfassen. In diesem Fall wird die Türe zugefahren, bis der Vorsprung 62 an den Gegenstand stößt und dadurch die elektrische Schaltleiste 14 in der Hohlkammer 12 komprimiert und dadurch ebenfalls ein elektrisches Schaltsignal auslöst, das dann für eine Reversierung der Türbewegung benutzt werden kann.
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Die Kombination einer kapazitiv wirkenden Schaltleiste 66 und einer taktil wirkenden Schaltleiste 14 in der Profilleiste 60 ermöglicht es, in einem Spalt zwischen den Profilleisten 60 befindliche Gegenstände mit extrem hoher Sicherheit und dabei hohem Fahrgastkomfort zu detektieren. Denn elektrisch leitfähige Gegenstände können berührungslos detektiert werden und nur dann, wenn ein Gegenstand nicht elektrisch leitfähig ist, kommt die taktile Detektierung zum tragen. Da der menschliche Körper grundsätzlich elektrisch leitfähig ist, kann auf diese Weise das Einklemmen von menschlichen Gliedmaßen oder auch Tieren vollständig vermieden werden.
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Die Profilleiste 60 kann an beiden Seiten einer Türe verwendet werden, wie noch anhand der 7 bis 9 erläutert wird.
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Die Darstellung der 4 zeigt eine Vorderansicht einer ersten erfindungsgemäßen Dichtleistenanordnung. Die Dichtleistenanordnung besteht gemäß 4 aus den beiden Profilleisten 10 und 50, die einander gegenüberliegend angeordnet sind. Die Profilleisten 10, 50 werden dabei jeweils an ein Ende einer Schiebetüre 70, 72 angeordnet, siehe 6. Eine Schließrichtung der Schiebetüre 70 ist dabei durch einen Pfeil 74 angedeutet, eine Schließrichtung der Schiebetüre 72 durch einen Pfeil 76. Alternativ könnten die Schiebetüren 70, 72 auch als Schwenkschiebetüren ausgebildet sein, die kurz vor Ende des Schließvorgangs eine annähernd parallele Bewegung zueinander ausführen.
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Anhand der 4 ist zu erkennen, dass sich der Vorsprung 52 der Profilleiste 50 abschnittsweise in die U-Form des Vorsprungs 16 an der Profilleiste 10 hinein erstreckt. Dadurch ist zwischen den beiden Vorsprüngen 16, 52 ein labyrinthartiger Pfad bereitgestellt. Auch wenn sich die beiden Vorsprünge 52, 16 daher nicht berühren, führt ein steifer Gegenstand zwischen den beiden Profilleisten 10, 50 sofort zu einer Bewegung der Vorsprünge 16, 52 in Richtung auf die jeweilige Hohlkammer 12 der Profilleiste 10, 50 und damit zur Auslösung eines Schaltsignals durch die elektrischen Schaltleisten 14 in den Hohlkammern 12.
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Die Dichtlippen 32, 34 sowie 46, 48 liegen aneinander an. Die Dichtlippe 32 der Profilleiste 10 ist dabei biegesteifer ausgeführt, als die Dichtlippe 48 der Profilleiste 50. Infolgedessen biegt die Dichtlippe 32 die Dichtlippe 48 um, wobei dies in der Darstellung der 4 zur Verdeutlichung übertrieben dargestellt ist.
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Die Dichtlippe 46 der Profilleiste 50 ist biegesteifer ausgeführt als die Dichtlippe 34 der Profilleiste 10, so dass die Dichtlippe 46 die Dichtlippe 34 umbiegt. Bei geschlossener Schiebetüre, also in dem in 4 dargestellten Zustand, werden dadurch definierte Verhältnisse beim Aufeinanderzufahren der Dichtlippen 34, 46 bzw. 32, 48 geschaffen. Über die gesamte Länge der Profilleisten 10, 50 wird sich daher immer die jeweils biegeweichere Dichtlippe 34, 48 umbiegen, so dass die Dichtheit zuverlässig sichergestellt werden kann.
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In der Darstellung der 5 sind die Dichtlippen der beiden Profilleisten 10, 50 der Einfachheit halber überkreuzt dargestellt. In der Darstellung der 5 ist ein biegeschlaffes Band 78 zwischen die Profilleisten 10, 50 gelegt. Wie zu erkennen ist, verläuft das Band 78 entlang dem labyrinthartigen Pfad zwischen den beiden Vorsprüngen 52, 16. In dem in 5 dargestellten Zustand würde noch kein Schaltsignal durch die Schaltleisten 14 ausgelöst werden, da das biegeschlaffe Band 78 so weich ist, dass allein dadurch, dass das Band 78 zwischen den Profilleiten 10, 50 liegt, die Vorsprünge 16, 52 nicht in Richtung auf die jeweiligen Hohlkammern 12 zu bewegt werden.
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In dem in 6 dargestellten Zustand ist das Band 78 dann aber gespannt. Dieser Zustand tritt beispielsweise dann ein, wenn ein Gürtel eines Mantels zwischen die Profilleisten 10, 50 gerät. Ein Fahrgast wird dann sofort versuchen, diesen Gürtel aus dem Zwischenraum zwischen den Schiebetüren 70, 72 herauszuziehen, wodurch dieser dann gespannt wird. Ein ganz ähnlicher Fall tritt beispielsweise auf, wenn das Band 78 eine Hundeleine ist. Auch dann wird bei geschlossenen Schiebetüren 70, 72 entweder der an der Hundeleine angebundene Hund oder der Hundehalter am anderen Ende der Leine diese stramm ziehen, so dass der Zustand gemäß 6 erreicht wird. Wenn das biegeschlaffe Band 78 gespannt ist, so werden dadurch die Vorsprünge 52, 60 in Richtung auf die jeweils zugeordnete Hohlkammer 12 bewegt, wodurch die Hohlkammer 12 jeweils komprimiert und Schaltsignale ausgelöst werden. Die erfindungsgemäße Dichtleistenanordnung ermöglicht es dadurch zuverlässig, auch biegeschlaffe eingeklemmte Gegenstände, beispielsweise textile Bänder, zu detektieren und zuverlässig eine Reversierung des Schließvorgangs der Schiebetüren 70, 72 auszulösen.
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Eine Detektierung des Bandes 78 kann auch dadurch erfolgen, dass dieses aus dem labyrinthartigen Pfad herausgezogen wird. Dies wird zu einem Verkippen der beiden Vorsprünge 16, 52 und damit ebenfalls zur Auslösung eines Schaltsignals führen.
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Die Darstellung der 7 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Dichtleistenanordnung, wobei hier zwei identische Profilleisten 60 gemäß 3 einander gegenüberliegend angeordnet sind. Um eine Unterscheidung der beiden Profilleisten 60 zu ermöglichen, wird im Folgenden die in 7 untere Profilleiste mit der Bezugsziffer 60A und die in 7 obere Profilleiste mit der Bezugsziffer 60B bezeichnet. Wie 7 zu entnehmen ist, ist der Vorsprung 62A der Profilleiste 60A seitlich versetzt zu dem Vorsprung 62B der Profilleiste 60B angeordnet. Die beiden Vorsprünge 62A, 62B sind sowohl in Schließrichtung als auch quer hierzu voneinander beabstandet. Ein Abstand sowohl in Schließrichtung als auch quer hierzu beträgt dabei mindestens 3 mm, um Toleranzen bei der Schließstellung der Schiebetüren 70, 72 ausgleichen zu können.
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Die Darstellung der 8 zeigt eine seitlich, quer zur Schließrichtung versetzte Anordnung der Profilleiste 60B relativ zur Profilleiste 60A. Es ist zu erkennen, dass trotz eines vergleichsweise großen seitlichen Versatzes der Profilleiste 60B die Vorsprünge 62A, 62B zwar aneinander anliegen, dieser große seitliche Versatz aber noch nicht zu einem Verkippen der Vorsprünge 62A, 62B und damit zu einer Komprimierung der jeweiligen Hohlkammern 12 und der Auslösung von Schaltsignalen führt.
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Die erfindungsgemäße Dichtleistenanordnung ist dadurch toleranz unempfindlich.
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Dies gilt auch für die Dichtleistenanordnung der 4 bis 6. Es ist ohne weiteres zu erkennen, dass die Profilleisten 10, 50 sowohl in Schließrichtung als auch quer hierzu versetzt angeordnet werden können, ohne eine Auslösung eines Schaltsignals zu verursachen.
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Anhand der Darstellung der 9 ist zu erkennen, dass zwischen den Profilleisten 60A, 60B ein labyrinthartiger Pfad gebildet ist, entlang dem ein biegeschlaffes Band 80 angeordnet ist. Die Anordnung des biegeschlaffen Bandes 80 in dem labyrinthartigen Pfad führt noch nicht zur Auslösung eines Schaltsignals, erst dann, wenn vergleichbar zu 6 das Band 80 gestrafft wird, werden die Vorsprünge 62a, 62b entweder in Richtung auf die jeweilige Hohlkammer 12 zu bewegt oder um den Betätigungssteg 64 verkippt, so dass in beiden Fällen dann die Hohlkammern 12 komprimiert und Schaltsignale ausgelöst werden.
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Wird statt dessen anstelle des Bandes 80 ein steifer Gegenstand zwischen den Profilleisten 60A, 60B eingeklemmt, so werden die Vorsprünge 62A, 62B gleichzeitig mit dem Einklemmen dieses steifen Gegenstandes in Richtung auf die Hohlkammern 12 zu bewegt und es werden Schaltsignale ausgelöst.
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Wie bereits erläutert wurde, können in einem oder beiden der Vorsprünge 62A, 62B kapazitiv wirkende Schaltleisten angeordnet sein.
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Die erfindungsgemäße Kombination einer Dichtleistenanordnung mit Profilleisten, wobei sich die Vorsprünge der Profilleisten in einem Sollzustand nicht berühren, mit der Anordnung eines Betätigungssteges zwischen den Vorsprüngen und einer jeweiligen Hohlkammer auf einer Mittenebene der Hohlkammer, führt zu einer erheblichen Verbesserung der Auslösesicherheit der erfindungsgemäßen Dichtleistenanordnung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008013508 U1 [0002]
- WO 2010/012492 [0003, 0043]