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Die Erfindung betrifft einen elektrischen Nullkraftsteckverbinder mit einem Kontaktträger, welcher Aufnahmekammern für mehrere Hülsenkontakte aufweist, wobei die Hülsenkontakte jeweils einen Kontaktlamellen ausbildenden Grundkörper und eine gegenüber dem Grundkörper verschiebliche Spannhülse aufweisen, und mit einem Aggregateanschluß, der die Hülsenkontakte kontaktierende Kontaktstifte aufweist, und mit einem Gehäuseteil, das in wenigstens zwei Stellungen an dem Kontaktträger positionierbar ist, und wobei durch eine Verschiebung des Gehäuseteils gegen den Kontaktträger zugleich die Spannhülsen entlang des Grundkörpers der Hülsenkontakte verschoben werden und die Spannhülsen die Kontaktlamellen an die Kontaktstifte des Aggregateanschlusses anpressen.
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Ein derartiger elektrischer Nullkraftsteckverbinder ist aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2005 040 952 A1 bekannt. Dieser Nullkraftsteckverbinder weist zwei Gehäuseteile auf, in diesem Dokument als Umgehäuse und Fixiergehäuse bezeichnet, die zueinander zwei Raststellungen einnehmen können. Befinden sich die Gehäuseteile in einer ersten Raststellung relativ zueinander, so halten die mit dem Umgehäuse verbundenen Spannhülsen die Hülsenkontakte geöffnet, so dass die Kontaktstifte eines Gegensteckverbinders, der als Aggregateanschluß bezeichnet ist, kraftfrei mit den Hülsenkontakten verbunden werden können. Das Anfügen des Aggregateanschlusses löst die Fixierung der Rastverbindung zwischen den Gehäuseteilen und bringt die Gehäuseteile zueinander in eine zweite Raststellung, in der die Spannhülsen Kontaktlamellen der Hülsenkontakte an die Kontaktstifte des Aggregateanschlusses anpressen.
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Bei der Montage des Nullkraftsteckverbinders werden die Hülsenkontakte in Aufnahmekammern des Kontaktträgers eingesetzt und darin durch geeignet geformte Rastelemente gehalten. Bei bekannten Nullkraftsteckverbindern sind die Rastelemente parallel zur Anreihung der Hülsenkontaktelemente angeordnet und senkrecht zur Anreihung der Hülsenkontakte verschwenkbar. Die Rastelemente erfordern daher einen Anbauraum, der zur räumlichen Ausdehnung des Nullkraftsteckverbinders beiträgt.
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Es stellte sich die Aufgabe, auf einfache und kostengünstige Weise einen Nullkraftsteckverbinder zu schaffen, der einen besonders kompakten Aufbau aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Gehäuseteil angeformte, zumindest abschnittsweise elastische Zwischenwände aufweist, die angeformte Rastnasen aufweisen, die beim Einsetzen der Hülsenkontakte in die Aufnahmekammern die Hülsenkontakte rastend arretieren, wobei genau eine Zwischenwand zwei Rastnasen und alle weiteren Zwischenwände genau eine Rastnase aufweisen, und dass das Gehäuseteil in der Endraststellung die Positionen der Rastnasen arretiert.
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Unabhängig von der Anzahl der Aufnahmekammern ist es erfindungsgemäß vorgesehen, immer genau eine Zwischenwand mit zwei Rastnasen zu versehen, damit die gesamte Anzahl der Rastnasen der Anzahl der Aufnahmekammern entspricht und somit für jede Aufnahmekammer eine Rastnase zur Arretierung einer Spannhülse zur Verfügung steht.
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Aus der Druckschrift
FR 2 678 779 A1 ist bereits ein Steckverbinder bekannt, der an einem Gehäuseteil angeformte, zumindest abschnittsweise elastische Zwischenwände aufweist, die beim Einsetzen der Hülsenkontakte in die Aufnahmekammern die Hülsenkontakte rastend arretieren, und bei dem das Gehäuseteil in der Endraststellung die Positionen der Rastnasen arretiert. Der
1 dieses Dokuments ist zu entnehmen, dass eine Sperrklinke beim Einführen eines Anschlusses nach links ausweicht und einen Riegel platzsparend in einen benachbarten Durchgang verschwenkt.
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Erfindungsgemäß sind die die Hülsenkontakte arretierenden Rastnasen seitlich zwischen den Hülsenkontakten angeordnet und vergrößern damit die äußeren Abmessungen des Nullkraftsteckverbinders nicht oder nur geringfügig.
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Besonders vorteilhaft ist, dass die Rastnasen automatisch beim Zusammenfügen des Nullkraftsteckverbinders mit einem Gegensteckverbinder arretiert werden.
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Ebenfalls vorteilhaft ist, dass durch die Anordnung der Rastnasen zwischen den Hülsenkontakten der Nullkraftsteckverbinder problemlos auch mehr als zwei Reihen von Hülsenkontakten aufweisen kann.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen
- 1 bis 11 verschiedene Montagephasen beim Einsetzen von Hülsenkontakten in Aufnahmekammern eines Kontaktträgers,
- 12 bis 13 das Anfügen eines Steckverbinderteils an einen Aggregateanschluß in jeweils einer Schnittdarstellung.
- 14 ein Steckverbinderteil nach dem Stand der Technik.
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Das der Erfindung zugrunde liegende Problem soll zunächst anhand der 14 erläutert werden. In einer Schnittansicht dargestellt ist ein Steckverbinderteil nach dem Stand der Technik mit einem Hülsenkontakt 11, der in eine Aufnahmekammer 12 eines Kontaktträgers eingesetzt ist. Das Steckverbinderteil kann weitere nicht dargestellte Aufnahmekammern aufweisen, die sich an die dargestellte Aufnahmekammer 12 senkrecht zur Zeichenebene anschließen. Um den Hülsenkontakt 11 in der Aufnahmekammer 12 zu positionieren und sicher zu halten ist an einer Außenwand 13 der Aufnahmekammer 12 ein federnder Rasthaken 15 angeformt, der mit einem Vorsprung 14 des Hülsenkontakts 11 verrastet. Der relativ großvolumige Rasthaken 15 sowie dessen Verschwenkweg beeinflusst wesentlich die Breite des Gehäuses innerhalb der Zeichenebene.
Die nachfolgend beschriebene Erfindung ermöglicht es, die Verrastung von Hülsenkontakten in Aufnahmekammern wesentlich platzsparender auszubilden.
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Die 1 zeigt einen Kontaktträger 1, der in mehreren Aufnahmekammern 20, 20a, 20b Hülsenkontakte 2 halten kann. Der dargestellte Hülsenkontakt 2 besteht aus einem Grundkörper 16, der über eine Crimpverbindung 17 mit einer elektrischen Anschlussleitung 18 verbunden ist. Die Anschlussleitung 18 ist mit einem Dichtgummi 19 umgeben, das nach Einsetzen des Hülsenkontakts 2 in eine Aufnahmekammer 20 des Kontaktträgers 1, die Aufnahmekammer 20 gegen das Eindringen von Feuchtigkeit abdichtet.
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Der Hülsenkontakt
2 weist eine am Grundkörper
16 verschiebbar angeordnete Spannhülse
21 auf, die in einer Verschiebeposition Kontaktlamellen aufeinander zu bewegt. Ist in den Grundkörper
16 der Kontaktstift eines, in der
1 nicht dargestellten, Aggregateanschlusses eingesteckt, so werden die Kontaktlamellen in dieser Verschiebeposition gegen den Kontaktstift gepresst, wodurch eine sichere elektrische Kontaktierung hergestellt ist. Befindet sich die Spannhülse
21 dagegen in der entgegengesetzten Verschiebeposition, so wirken keine Kontaktkräfte auf den Kontaktstift, so dass dieser kraftfrei in den Grundkörper
16 des Hülsenkontakts
2 eingeschoben oder aus diesem entfernt werden kann. Weitere Details zum Aufbau und zur Funktionsweise derartiger Hülsenkontakte sind der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2005 040 952 A1 zu entnehmen.
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Bei einem montierten Steckverbinderteil ist die Spannhülse 21 mit einem Gehäuseteil 5 verbunden und wird durch eine Verschiebung des Gehäuseteils 5 gegen den Kontaktträger 1 mitbewegt und gegen den Grundkörper 16 des Hülsenkontakts 2 verschoben. Das Gehäuseteil 5 besitzt die Form einer Hülse, die den Kontaktträger 1 umgibt und die am Kontaktträger 1 in Richtung dessen Längsachse verschiebbar ist.
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Die 2 bis 11 verdeutlichen in jeweils einer Querschnittsansicht verschiedene Montagephasen beim Einsetzen mehrerer Hülsenkontakte 2, 2a, 2b in Aufnahmekammern 20, 20a, 20b des Kontaktträgers 1.
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Die 2 bis 4 zeigen das Einsetzen des ersten Hülsenkontakts 2 in die Aufnahmekammer 20 in verschiedenen Montagephasen. In der in der 3 dargestellten Montagephase ist der Hülsenkontakt 2 bereits soweit in die Aufnahmekammer 20 eingeschoben, dass die Spannhülse 21 den Y-förmigen Endabschnitt 9 eines elastischen Abschnitts 8 der Zwischenwand 6 erreicht, welche die Aufnahmekammer 20 auf einer Seite begrenzt. Ein Schenkel des Y-förmigen Endabschnitts 9 bildet durch eine angeformte Verbreiterung eine Rastnase 7 aus, während der der Rastnase 7 gegenüberliegen Schenkel 10 des Y-förmigen Endabschnitts 9 keine Verbreiterung aufweist.
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Durch das Auftreffen der Spannhülse 21 auf die Rastnase 7 wird der elastische Abschnitt 8 der Zwischenwand 6 nach links ausgelenkt, so dass die Spannhülse 21 daran vorbei geschoben werden kann, was in der 4 ersichtlich ist. Erreicht der Hülsenkontakt 2 seine in der 5 dargestellte Endposition, so rastet die Rastnase 7 hinter der Spannhülse 21 ein und arretiert hierdurch die Position der Spannhülse 21.
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Auf entsprechende Weise erfolgt das Einführen des Hülsenkontakts 2a in die Aufnahmekammer 20a, was in den 6 bis 8 skizziert ist. Der Hülsenkontakt 2a trifft auf die Rastnase 7a des elastischen Abschnitts 8a der Zwischenwand 6a, wobei die Spannhülse 21a in der Endposition des Hülsenkontakts 2a hinter der Rastnase 7a verrastet.
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Wie insbesondere aus der 8 hervorgeht, bildet der Y-förmige Endabschnitt 9a des elastischen Abschnitts 8a der Zwischenwand 6a, im Gegensatz zu dem Y-förmige Endabschnitt 9 des elastischen Abschnitts 8 der Zwischenwand 6, zwei Rastnasen 7a, 7b aus. Diese ermöglichen es, Spannhülsen in zwei benachbarten Aufnahmekammern 20a, 20b zu arretieren.
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Unabhängig von der Anzahl der Aufnahmekammern 20, 20a, 20b ist es erfindungsgemäß vorgesehen, immer genau eine Zwischenwand 6a mit zwei Rastnasen 7a, 7b zu versehen, damit die gesamte Anzahl der Rastnasen 7, 7a, 7b der Anzahl der Aufnahmekammern 20, 20a, 20b entspricht und somit für jede Aufnahmekammer 20, 20a, 20b eine Rastnase 7, 7a, 7b zur Arretierung einer Spannhülse 21, 21a, 21b zur Verfügung steht.
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Die 9 bis 11 verdeutlichen das Anfügen eines dritten Hülsenkontakts 2b in eine dritte Aufnahmekammer 20b, wobei die Rastnase 7b für die Arretierung der zugehörigen Spannhülse 21b sorgt. Beim Einsetzen des Hülsenkontakts 2b wird der Y-förmige Endabschnitt 9a des elastischen Abschnitts 8a der Zwischenwand 6a am bereits eingesetzten Hülsenkontakt 2a vorbei nach rechts verschoben und rastet danach hinter der Spannhülse 21b ein. Mit Erreichen des in der 11 dargestellten Montagezustands ist die Montage des ersten Steckverbinderteils abgeschlossen.
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Die 12 zeigt das Anfügen des Steckverbinderteils an einen Aggregateanschluß 3, in einer Phase, in der die Kontaktstifte 4, 4a, 4b des Aggregateanschlusses 3 erst teilweise in die Hülsenkontakte 2, 2a, 2c eingeschoben sind. Das Einfügen der Kontaktstifte 4, 4a, 4b in die Hülsenkontakte 2, 2a, 2b erfolgt kraftfrei, da sich das mit den Spannhülsen 21, 21a, 21b verbundene Gehäuseteil 5 relativ zum Kontaktträger 1 in einer Position befindet, in der die Spannhülsen 21, 21a, 21b die Hülsenkontakte 2, 2a, 2b zum Einschieben der Kontaktstifte 4, 4a, 4b offen halten. Diese Positionierung wird durch eine nicht dargestellte Verschiebesicherung festgelegt, welche in dieser Anfügephase eine Verschiebung des Gehäuseteils 5 gegen den Kontaktträger 1 verhindert.
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In der abschließenden Fügephase, welche die 13 darstellt, erfolgt eine Verschiebung des Gehäuseteils 5 gegen den Kontaktträger 1. Hierdurch werden die mit dem Gehäuseteil 5 verbundenen Spannhülsen 21, 21a, 21b gegen die mit dem Kontaktträger 1 verbundenen Grundkörper 16, 16a, 16b verschoben, so dass von den Hülsenkontakten 2, 2a, 2b eine Kontaktkraft auf die Kontaktstifte 4, 4a, 4b einwirkt und so eine vollständige elektrische Verbindung hergestellt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kontaktträger
- 2, 2a, 2b
- Hülsenkontakte
- 3
- Aggregateanschluß
- 4, 4a, 4b
- Kontaktstifte
- 5
- Gehäuseteil
- 6, 6a
- Zwischenwände
- 7, 7a, 7b
- Rastnase(n)
- 8, 8a
- elastische Abschnitte (der Zwischenwände)
- 9, 9a
- Y-förmige Endabschnitte
- 10
- Schenkel
- 11
- Hülsenkontakt
- 12
- Aufnahmekammer
- 13
- Außenwand
- 14
- Vorsprung
- 15
- Rasthaken
- 16, 16a, 16b
- Grundkörper
- 17
- Crimpverbindung
- 18
- Anschlussleitung
- 19
- Dichtgummi
- 20, 20a, 20b
- Aufnahmekammer(n)
- 21, 21a, 21b
- Spannhülsen