-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Scharnier, insbesondere zur Verwendung in einem Haushaltgerät, vorzugsweise in einem Kühl- und/oder Gefriergerät, mit einem korpusseitigen Beschlagskörper, mit einem türseitigen Beschlagskörper sowie mit einem Anschlagmittel, mittels dessen der maximale Öffnungswinkel des Scharniers begrenzbar ist.
-
Insbesondere im Falle von Einbaugeräten, wie Einbaukühl- und -gefriergeräten müssen aufgrund verschiedener Küchennormen und/oder unterschiedlicher Einbauvarianten ansonsten baugleiche Scharniere mit unterschiedlichen Öffnungswinkeln ausgeführt werden.
-
Darüber hinaus kann die Notwendigkeit bestehen, den Öffnungswinkel solcher Scharniere bei diversen Anwendungsfällen auf 90° zu begrenzen.
-
Aus dem Stand der Technik sind bereits Mittel bekannt, durch die der maximale Öffnungswinkel eines Scharniers begrenzbar ist. Exemplarisch sind hier unterschiedliche Kniehebel bzw. ein zusätzlicher Anschlagsstift zu nennen, mittels derer der Öffnungswinkel auf einen bestimmten maximalen Wert begrenzt werden kann.
-
Eine Festlegung auf einen bestimmten maximalen Öffnungswinkel bringt den Nachteil mit sich, dass mit ein- und demselben Scharnier keine Einstellung des maximalen Öffnungswinkels möglich ist und auch keine nachträgliche Justierung erfolgen kann.
-
Aus der
EP 0 703 336 A1 ist ein Kühlgerät bekannt, dessen gekühlter Innenraum durch eine Tür verschließbar ist, deren maximaler Öffnungswinkel einstellbar ist. Zu diesem Zwecke ist an der Tür ein Lenker angelenkt, der mittels eines Gleitstückes wahlweise in eine von zwei korpusseitig angeordneten Führungen einsetzbar ist. Die Enden dieser Führungen bilden Anschläge, die unterschiedliche maximale Öffnungswinkel der Tür festlegen. Somit ist es möglich, den maximalen Türöffnungswinkel dadurch zu wählen, dass der Lenker bzw. dessen Gleitstück in eine der genannten Führungen eingesetzt wird.
-
Die
US 5,265,954 offenbart ein Kühlgerät bekannt, dessen Türscharnier mit einer Abdeckung versehen ist, die ein Eingreifen in den bei geöffneter Tür entstehenden Scharnierspalt verhindern soll. Die Abdeckung weist Nuten auf, wobei in einer der Nuten eine Schraube oder ein Bolzen läuft, der die Rotationsbewegung der Abdeckung und damit auch den maximalen Türöffnungswinkel begrenzt.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Scharnier der eingangs genannten Art in vorteilhafter Weise weiterzubilden.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Scharnier mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Danach ist vorgesehen, dass das Anschlagmittel durch wenigstens einen verstellbaren Exzenter gebildet wird.
-
Der Exzenter kann beispielsweise als drehbarer Bolzen oder dergleichen ausgeführt sein, bei dem der Abstand der Außenfläche von der Drehachse nicht konstant ist, sondern sich in Umfangsrichtung ändert bzw. von der Drehstellung des Exzenters abhängt.
-
Anstelle eines Bolzens ist auch jedes andere geeignete Mittel denkbar, dessen Position, Dimensionierung bzw. Ausladung vom Drehwinkel abhängt.
-
Durch den Einsatz eines Exzenters ist es möglich, unterschiedliche maximale Öffnungswinkel des Scharniers einzustellen. Durch einen solchen einstellbaren maximalen Scharnieröffnungswinkel kann eine Reduktion der Scharniertypenvielfalt erreicht werden, da nicht für jeden bestimmten maximalen Öffnungswinkel ein bestimmter Scharniertyp erforderlich ist.
-
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Scharniers besteht darin, dass der Öffnungswinkel beispielsweise kundenspezifisch eingestellt werden kann bzw. nachträglich leicht vom Kunden nachjustiert werden kann. So ist es beispielsweise möglich, die Türöffnungswinkel z. B. auf 90° zu beschränken oder auch andere Winkel einzustellen.
-
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung handelt es sich bei dem Scharnier um ein Mehrgelenkscharnier.
-
Denkbar ist es, dass das Scharnier wenigstens einen Hebel aufweist, der derart angeordnet ist, dass er beim Öffnen des Scharniers eine Bewegung erfährt und dass der Exzenter beim Erreichen des maximalen Öffnungswinkels mit dem Hebel in Kontakt tritt. In diesem Fall schlägt der Hebel somit an dem Exzenter an, wenn der maximale Öffnungswinkel des Scharniers erreicht ist. Soll der Anschlagpunkt und damit der Öffnungswinkel des Scharniers geändert werden, erfolgt dies einfach durch Drehen des Exzenters.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der genannte Hebel mit dem korpusseitigen und/oder mit dem türseitigen Beschlagskörper schwenkbar verbunden ist.
-
Es kann sich somit beispielsweise um einen Hebel handeln, der beide Beschlagskörper miteinander verbindet. Denkbar ist es auch, dass der Hebel schwenkbar mit einem weiteren Hebel des Scharniers verbunden ist, der seinerseits unmittelbar oder mittelbar mit dem korpusseitigen und/oder mit dem türseitigen Beschlagskörper in Verbindung steht.
-
Der Exzenter selbst kann an diesem weiteren Hebel angeordnet sein. Er kann auch an dem türseitigen Beschlagskörper und/oder an dem korpusseitigen Beschlagskörper angeordnet sein.
-
Wesentlich ist es, dass der Exzenter so angeordnet ist, dass er auf einen oder mehrere Bestandteile des Scharniers dahingehend einwirkt, dass beim Erreichen des maximalen Öffnungswinkels eine weitere Scharnierbewegung nicht möglich ist.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass es sich bei dem Hebel, mit dem der Exzenter bei Erreichen des maximalen Türöffnungswinkels in Kontakt tritt, um einen Kniehebel handelt.
-
Der Exzenter kann des Weiteren derart ausgeführt sein, dass der maximale Öffnungswinkel bei wenigstens einem Wert im Bereich von 80° bis 120°, vorzugsweise im Bereich von 90° bis 105° einstellbar ist. Dabei handelt es sich selbstverständlich nur um exemplarische Werte. Grundsätzlich ist es ebenfalls denkbar, den Exzenter so zu wählen bzw. anzuordnen, dass auch andere Öffnungswinkel eingestellt werden können.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Exzenter derart ausgeführt ist, dass der maximale Öffnungswinkel stufenlos einstellbar ist. In diesem Fall ist eine besonders genaue Anpassung des maximalen Türöffnungswinkel an die Gegebenheiten wie beispielsweise an die Einbausituation eines Einbaugerätes möglich.
-
Von der Erfindung ist jedoch auch der Fall umfasst, dass der maximale Öffnungswinkel stufenweise verstellbar ist, beispielsweise in 1°-Schritten, 5°-Schritten, 10°-Schritten oder dergleichen.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass Mittel vorhanden sind, mittels derer durch einen Nutzer erfaßbar ist, auf welchen Wert der maximale Öffnungswinkel eingestellt ist.
-
So ist es möglich, beispielsweise anhand einer Skala oder anhand einer Markierung nutzerseitig zu erkennen, mit welchem maximalen Türöffnungswinkel welche Position des Exzenters korreliert bzw. welcher maximale Türöffnungswinkel gewählt ist.
-
Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren ein Haushaltsgerät, insbesondere ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit wenigstens einer Tür, die mittels wenigstens eines Scharniers an einem Korpus, vorzugsweise am Korpus des Gerätes angelenkt ist, wobei es sich bei dem Scharnier um ein Scharnier gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 handelt.
-
In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass der Begriff „Tür” allgemein zu verstehen ist und jedes beliebige mittels des Scharniers angelenkte Verschlusselement, wie beispielsweise auch eine Klappe oder einen Deckel umfasst und nicht nur eine herkömmliche, um eine vertikale Achse verschwenkbare Tür.
-
Der türseitige Beschlagskörper kann an der Tür des Gerätes selbst oder auch an einer vorgelagerten Möbeltür angeordnet sein. Der korpusseitige Beschlagskörper des Scharniers kann an dem Korpus des Gerätes oder auch an einem Korpus eines Möbelstückes angeordnet sein, in dem das Gerät angeordnet ist.
-
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
-
Die einzige Figur zeigt in einer schematischen Draufsicht ein Mehrgelenkscharnier gemäß der vorliegenden Erfindung mit einem als Exzenter ausgeführten Anschlagmittel.
-
1 zeigt in schematischer Ansicht einen korpusseitigen Scharnierkörper 10, der mit dem Korpus beispielsweise eines Kühl- und/oder Gefriergerätes verbunden sein kann. Denkbar ist beispielsweise eine Schraubverbindung oder dergleichen. Grundsätzlich ist die Erfindung jedoch nicht auf die Anordnung an einem Korpus eines Gerätes beschränkt. Von der Erfindung ist auch der Fall umfasst, dass der korpusseitige Scharnierkörper an einem Möbelkorpus angeordnet ist.
-
Mit dem Bezugszeichen 20 ist ein türseitiger Beschlagskörper gekennzeichnet, der fest, beispielsweise durch eine Schraubverbindung mit einer Tür 21 in Verbindung steht. Bei dieser Tür kann es sich um die eigentliche Tür eines Haushaltsgerätes, insbesondere eines Kühl- und/oder Gefriergerätes handeln. Von der Erfindung ist jedoch auch der Fall umfasst, dass es sich bei der Tür um eine Möbeltür handelt.
-
Wie aus der Figur ersichtlich, erstrecken sich zwischen dem korpusseitigen Beschlagskörper 10 und dem türseitigen Beschlagskörper 20 mehrere Hebel, die die beiden Beschlagskörper mittelbar oder unmittelbar verbinden.
-
Mit dem Bezugszeichen 40 ist ein Kniehebel gekennzeichnet, der einerseits schwenkbar an dem türseitigen Beschlagskörper 20 angeordnet ist und der andererseits schwenkbar an einen Hebel 50 angeordnet ist, der seinerseits schwenkbar an dem korpusseitigen Beschlagskörper 10 angelenkt ist.
-
Mit dem Bezugszeichen 30 ist ein verstellbarer Exzenter gekennzeichnet, der je nach Drehposition eine Bewegung des Kniehebels 40 bei einem kleineren oder größeren Öffnungswinkel des Scharniers begrenzt.
-
In dem in der Figur dargestellten Beispiel schlägt der Kniehebel 40 mit seiner vom Korpus weggewandten Seite an dem Außenumfang des Exzenters 30 an, was zur Folge hat, dass das Scharnier bzw. die Tür 21 nicht weiter geöffnet werden kann.
-
Wird nun der Exzenter 30 durch Drehen verstellt, kann der Kniehebel 40 je nach Drehrichtung des Exzenters 30 weiter oder weniger weit als in der Figur dargestellt verschwenkt werden, was dazu führt, dass ein größerer oder geringerer Öffnungswinkel als in der Figur dargestellt, realisierbar ist.
-
Der Erfindung liegt somit der Gedanke zugrunde, dass ein verstellbarer Exzenter 30 vorgesehen ist, der einen Anschlag für einen Hebel des Scharniers bildet, wenn das Scharnier seinen maximalen Öffnungswinkel erreicht hat. Durch Verstellen des Exzenters, vorzugsweise durch dessen Drehbewegung ist dieser Anschlagpunkt verändert. Dies ist beispielsweise dadurch denkbar, dass die Dimensionierung oder auch die Position des Exzenters 30 je nach dessen Drehwinkel unterschiedlich ist, so dass der Hebel 40 einen größeren oder kleineren Bewegungsspielraum erhält, was wiederum zu einem größeren oder kleinerer Türöffnungswinkel führt.
-
Der Exzenter 30 kann beispielsweise in dem Hebel 50 angeordnet sein, der einerseits schwenkbar mit dem korpusseitigen Beschlagskörper 10 in Verbindung steht und der andererseits schwenkbar mit dem Kniehebel 40 in Verbindung steht.
-
Um dem Nutzer die Möglichkeit zu geben, den gewünschten maximalen Öffnungswinkel genau einstellen zu können, kann eine Markierung, beispielsweise in Form von Buchstaben oder Zahlen, insbesondere von Winkelangaben vorgesehen sein, so dass der Nutzer erkennen kann, welche Einstellung des Exzenters zu welchem maximalen Öffnungswinkel der Tür bzw. des Scharniers führt. Dies ist in der Figur durch die beiden exemplarisch genannten Öffnungswinkel 80° und 130° gekennzeichnet. Diese Markierung kann sich um den Exzenter erstrecken, beispielsweise in Form einer Skala oder dergleichen, auf die eine Markierung des Exzenters gegebenenfalls in Form eines Pfeils weist.
-
Durch den Exzenter ist es vergleichsweise einfach möglich, den maximalen Türöffnungswinkel einzustellen. Insbesondere, wenn Sicherungsmittel vorgesehen sind, die eine Verstellung des Exzenters während des Betriebes und insbesondere nach zahlreichen Türöffnungen zuverlässig verhindern, kann der maximale Türöffnungswinkel zuverlässig bei dem eingestellten Wert verbleiben. Als ein solches Sicherungsmittel kommt beispielsweise eine Mutter in Betracht, die auf einen Gewindeabschnitt des Exzenters aufgeschraubt wird und eine Drehbewegung des Exzenters bei angezogener Mutter verhindert. Der Exzenter kann seinerseits mit einem Schlitz oder mit einer speziellen Kontur ausgeführt sein, mittels derer nutzerseitig eine bestimmte Position bzw. Drehstellung des Exzenters eingestellt wird. Ist die gewünschte Position durch den Nutzer eingestellt, ist es denkbar, den Exzenter mit einem Werkzeug (z. B. mit einem Schraubenzieher oder Schraubenschlüssel), das mit dem Schlitz oder der Kontur zusammenwirkt, zu fixieren und dann mit dem Sicherungsmittel, d. h. vorzugsweise mit einer Mutter oder dergleichen zu arretieren, so dass eine ungewollte Verstellung des Exzenters während des Betriebes ausgeschlossen ist.
-
Vorzugsweise ist der Exzenter 30 so ausgeführt, dass dessen Verstellung nur unter einem gewissen Kraftaufwand möglich ist. Gegebenenfalls können Arretierungsmittel vorgesehen sein, die zunächst gelöst werden müssen, um den Exzenter zu verstellen.
-
Somit kann verhindert werden, dass während des Betriebs des Kühl- und/oder Gefriergerätes oder sonstigen Haushaltsgerätes eine Verstellung des Exzenters 30 und damit eine Verstellung des maximalen Öffnungswinkels erfolgt, die unerwünscht ist.
-
Wie oben ausgeführt, kann der Exzenter beispielsweise als Bolzen oder dergleichen ausgeführt sein. Dieser kann sich in dem Hebel 50 erstrecken oder er kann auch zwischen zwei voneinander beabstandeten Hebeln des Scharniers, vorzugsweise eines Mehrgelenkscharniers angeordnet sein.
-
In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel weist die für den Nutzer zugängliche Oberseite des Exzenters die Form und Ausgestaltung eines Schraubenkopfes auf, so dass ein Nutzer beispielsweise mittels eines Schraubenziehers einfach den maximalen Öffnungswinkel des Scharniers und damit der Tür einstellen kann.
-
Unter dem „Öffnungswinkel des Scharniers” ist der Winkel zu verstehen, den ein mit dem türseitigen Beschlagskörper in Verbindung stehendes Verschlusselement, wie beispielsweise eine Tür, eine Klappe oder dergleichen relativ zu seinem geschlossenen Zustand einzunehmen vermag.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 0703336 A1 [0006]
- US 5265954 [0007]