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Die vorliegende Erfindung betrifft ein optoelektronisches Halbleiterbauelement mit einem Träger und einem Halbleiterchip gemäß Patentanspruch 1. Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen optoelektronischen Bauelements gemäß Patentanspruch 10.
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Herkömmlicherweise weisen optoelektronische Halbleiterbauelemente einen Halbleiterchip auf, der auf einer AlN-Keramik angeordnet ist. Die AlN-Keramik mit aufgebrachtem Halbleiterchip ist auf einer Metallkernplatine aufgebracht, beispielsweise aufgeklebt. Nachteilig kann die AlN-Keramik aufgrund des thermischen Ausdehnungskoeffizienten nicht auf der Metallkernplatine aufgelötet werden. Aufgrund der Verwendung von Keramik und Metallkernplatine verschlechtert sich jedoch der thermische Widerstand des gesamten Bauelements. Beispielsweise setzt, sich bei derartigen Bauelementen der thermische Widerstand des gesamten Bauelements zusammen aus thermischem Widerstand des Halbleiterchips, thermischem Widerstand einer Anschlussschicht zwischen Halbleiterchip und AlN-Keramik, dem thermischen Widerstand der AlN-Keramik, dem thermischen Widerstand der Klebeschicht zwischen AlN-Keramik und Metallkernplatine und dem thermischen Widerstand der Metallkernplatine. Die Metallkernplatine weist beispielsweise Al auf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein optoelektronisches Halbleiterbauelement anzugeben, das sich durch einen verbesserten thermischen Widerstand auszeichnet. Weiter liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verkürzte und vereinfachte Herstellung eines derartigen Bauelements anzugeben.
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Diese Aufgaben werden unter anderem durch ein optoelektronisches Bauelement mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und ein Verfahren zu dessen Herstellung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Bauelements und dessen Verfahren sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Erfindungsgemäß ist ein optoelektronisches Halbleiterbauelement mit einem Träger und einem Halbleiterchip vorgesehen, wobei der Halbleiterchip eine aktive Schicht zur Erzeugung elektromagnetischer Strahlung aufweist. Der Träger weist auf einer Oberseite elektrische Leiterbahnen zur elektrischen Kontaktierung des Halbleiterchips auf. Der Halbleiterchip ist auf dem Träger befestigt. Der Träger enthält Si3N4 oder Molybdän (Mo).
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Ein optoelektronisches Bauelement ist insbesondere ein Bauelement, das die Umwandlung von elektronisch erzeugten Energien in Lichtemission ermöglicht oder umgekehrt. Beispielsweise ist das optoelektronische Bauelement ein strahlungsemittierendes Bauelement.
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Der Halbleiterchip weist eine Befestigungsseite auf, mit der der Halbleiterchip auf dem Träger angeordnet ist. In einer Weiterbildung ist der Halbleiterchip direkt auf dem Träger befestigt.
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Weiter weist der Halbleiterchip eine Strahlungsaustrittsseite auf, die der Befestigungsseite gegenüber liegt, und aus der die von dem Halbleiterchip emittierte Strahlung zum größten Teil austritt.
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Der Halbleiterchip ist beispielsweise ein oberflächenemittierender Chip, beispielsweise eine Licht emittierende Diode (LED).
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Die herkömmlicherweise verwendete AlN-Keramik als Träger ist insbesondere durch die Si3N4-Keramik als Träger oder Molybdän-Leiterplatte als Träger ersetzt. Durch den hohen Elektrizitätsmodul von Si3N4 und Molybdän kann der Träger mit aufgebrachtem Halbleiterchip direkt extern montiert werden. Die Verwendung einer zusätzlichen Metallkernplatine ist vorteilhafterweise nicht notwendig, sodass sich unter anderem der Herstellungsprozess vereinfacht und verkürzt.
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Der thermische Widerstand des Bauelements setzt sich hierbei zusammen aus dem thermischen Widerstand des Halbleiterchips, dem thermischen Widerstand des Lötmaterials zwischen Halbleiterchip und Träger und dem thermischen Widerstand des Trägers aus Si3N4 oder Molybdän. Im Vergleich zu herkömmlichen Bauelementen reduziert sich der thermische Widerstand somit um den thermischen Widerstand der AlN-Keramik und der Klebeschicht zwischen AlN-Keramik und Metallkernplatine.
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Die herkömmlicherweise verwendete Metallkernplatine kann vorliegend also eingespart werden. Dadurch verbessert sich vorteilhafterweise der Wärmewiderstand, insbesondere der thermische Widerstand. Aufgrund der reduzierten Anzahl der verwendeten Komponenten des Bauelements verkürzt und vereinfacht sich zudem der Herstellungsprozess. Weiter kann das Bauelement vereinfacht extern montiert werden.
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Der Halbleiterchip ist mit einer Anschlussschicht, etwa einer elektrisch leitenden Klebstoffschicht oder einer Lötschicht elektrisch leitend mit dem Träger verbunden und auf diesem mechanisch befestigt.
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Die aktive Schicht des Halbleiterchips weist vorzugsweise einen pn-Übergang, eine Doppelheterostruktur, eine Einfachquantentopfstruktur (SQW, single quantum well) oder eine Mehrfachquantentopfstruktur (MQW, multi quantum well) zur Strahlungserzeugung auf. Die Bezeichnung Quantentopfstruktur entfaltet hierbei keine Bedeutung hinsichtlich der Dimensionalität der Quantisierung. Sie umfasst somit unter anderem Quantentröge, Quantendrähte und Quantenpunkte und jede Kombination dieser Strukturen.
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Der Halbleiterchip, insbesondere die aktive Schicht, enthält mindestens ein III/V-Halbleitermaterial, etwa ein Material aus den Materialsystemen InxGayAl1-x-yP, InxGayAl1-x-yN oder InxGayAl1-x-yAs, jeweils mit 0 ≤ x, y ≤ 1 und x + y ≤ 1. III/V-Halbleitermaterialien sind zur Strahlungserzeugung im ultravioletten (InxGayAl1-x-yN), über den sichtbaren (InxGayAl1-x-yN, insbesondere für blaue bis grüne Strahlung, oder InxGayAl1-x-yP, insbesondere für gelbe bis rote Strahlung) bis in den infraroten (InxGayAl1-x-yAs) Spektralbereich besonders geeignet.
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In einer Weiterbildung weist der Träger Befestigungselemente zur externen Befestigung des Bauelements auf. Insbesondere kann so eine direkte externe Befestigung des Bauelements an externen Komponenten ermöglicht werden. Vorteilhafterweise kann das Bauelement aufgrund des hohen Elektrizitätsmoduls von Si3N4 oder Molybdän als Träger direkt extern montiert werden.
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In einer Weiterbildung sind die Befestigungselemente Durchbrüche des Trägers, sodass das Bauelement mittels beispielsweise Schrauben oder Nieten extern befestigbar ist.
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Die Durchbrüche des Trägers sind in einer Weiterbildung lateral beabstandet von einem Montagebereich des Halbleiterchips angeordnet. Durch die Durchbrüche kann zur Befestigung des Bauelements jeweils eine Schraube oder eine Niete geführt werden, mittels derer das Bauelement extern befestigt wird. Die Durchbrüche können somit beispielsweise eine Schraubwindung aufweisen. Eine vereinfachte externe Befestigung des Bauelements für beispielsweise dem Endverbraucher ermöglicht sich so mit Vorteil.
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In einer Weiterbildung ist der Halbleiterchip eine Dünnfilm-LED. Als Dünnfilm-LED wird im Rahmen der Anmeldung eine LED angesehen, während dessen Herstellung das Aufwachssubstrat, auf den einer Halbleiterschichtenfolge, die den Halbleiterchip bildet, beispielsweise epitaktisch aufgewachsen wurde, abgelöst worden ist.
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Der Halbleiterchip weist in einer Weiterbildung eine zweiseitige Kontaktierung auf. In diesem Fall ist eine elektrische Kontaktierung des Chips von einer Unterseite des Chips über eine Anschlussschicht zu einer elektrischen Leiterbahn des Trägers geführt. Beispielsweise ist der Halbleiterchip direkt mit einer Kontaktfläche auf der Leiterbahn beispielsweise mit einer elektrischen Klebeschicht oder einer Lötschicht befestigt. An einer Oberseite des Chips, die der Unterseite gegenüberliegt, erfolgt die elektrische Kontaktierung des Chips mittels beispielsweise eines Bonddrahtes. Der Bonddraht wird in diesem Fall von der Oberseite des Chips zu einer weiteren Leiterbahn des Trägers geführt. Die Leiterbahn und die weitere Leiterbahn des Trägers sind dabei zur Kurzschlussvermeidung beispielsweise mittels eines Abstandes oder einer elektrisch isolierenden Schicht voneinander elektrisch isoliert angeordnet.
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Alternativ kann der Halbleiterchip ein Flip-Chip sein. In diesem Fall erfolgt eine einseitige elektrische Kontaktierung des Halbleiterchips. Die einseitige Kontaktierung erfolgt insbesondere bevorzugt an der Unterseite des Chips. Derartige Flip-Chips sind dem Fachmann bekannt und werden daher an dieser Stelle nicht näher erläutert.
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In einer Weiterbildung enthalten die Leiterbahnen des Trägers eine Metallisierung. Beispielsweise weisen die Leiterbahnen NiPdAu auf.
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In einer Weiterbildung ist eine Mehrzahl von Halbleiterchips direkt auf dem Träger befestigt. Die Halbleiterchips sind dabei bevorzugt jeweils mit einer Unterseite auf jeweils einer Leiterbahn des Trägers befestigt und mit 'diesen elektrisch leitend verbunden. Mittels eines Bonddrahtes sind die Oberseiten der Halbleiterchips vorzugsweise mit einer weiteren Leiterbahn des Trägers elektrisch leitend verbunden. Beispielsweise ist jeweils ein Halbleiterchip auf einer separaten ersten Leiterbahn des Trägers angeordnet, wobei der Bonddraht jedes Halbleiterchips mit der Leiterbahn eines benachbarten Halbleiterchips elektrisch leitend verbunden ist. In diesem Fall erfolgt somit eine Serienverschaltung der Halbleiterchips. Die Leiterbahnen des Trägers führen anschließend zu Kontaktflächen des Trägers, mittels derer das gesamte Bauelement elektrisch kontaktierbar ist.
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In einer Weiterbildung ist der Halbleiterchip oder sind die Halbleiterchips auf dem Träger aufgelötet, beispielsweise mittels einer elektrisch leitfähigen Lötschicht.
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In einem Verfahren zum Herstellen eines optoelektronischen Halbleiterbauelements mit einem Träger und einem Halbleiterchip finden folgende Verfahrensschritte Anwendung:
- – Bereitstellen des Trägers, der Si3N4 oder Molybdän enthält und der auf einer Oberseite zur elektrischen Kontaktierung des Halbleiterchips elektrische Leiterbahnen aufweist, und
- – Aufbringen des Halbleiterchips direkt auf dem Träger.
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Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens ergeben sich analog zu den vorteilhaften Weiterbildungen des Bauelements und umgekehrt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich insbesondere durch einen verkürzten und vereinfachten Herstellungsprozess aus. Insbesondere kann eine herkömmlicherweise verwendete Metallkernplatine eingespart werden, womit die herkömmlicherweise notwendigen Bearbeitungsschritte betreffend die Metallkernplatine wegfallen.
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In einer Weiterbildung wird der Halbleiterchip mittels eines Lötverfahrens auf dem Träger aufgebracht. Hierbei wird beispielsweise eine elektrisch leitfähige Lötschicht verwendet.
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In einer Weiterbildung werden eine Mehrzahl von Halbleiterchips direkt auf dem Träger aufgebracht.
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Beispielsweise werden die Halbleiterchips mittels eines Lötverfahrens direkt auf dem Träger aufgebracht. Vorzugsweise wird jeweils ein Halbleiterchip auf einer Leiterbahn des Trägers angeordnet und mit dieser elektrisch leitend verbunden. Die Leiterbahnen der einzelnen Halbleiterchips sind dabei mittels eines Abstandes oder einer elektrisch isolierenden Schicht elektrisch voneinander isoliert. Die weitere elektrische Kontaktierung erfolgt beispielsweise mittels eines Bonddrahtes von der Oberseite eines jeden Halbleiterchips zu einer benachbarten Leiterbahn, auf der bereits ein benachbarter Halbleiterchip angeordnet und elektrisch kontaktiert ist.
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In einer Weiterbildung werden Durchbrüche in dem Träger ausgebildet. Die Durchbrüche werden vorteilhafterweise lateral beabstandet von dem Montagebereich des oder der Halbleiterchips ausgebildet.
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In einer Weiterbildung werden zur externen Befestigung des Bauelements Schrauben oder Nieten durch die Durchbrüche geführt. Die Durchbrüche weisen beispielsweise eine Schraubwindung auf, in die eine Schraube eingeführt wird, durch die eine externe Montage ermöglicht wird. Durch die in den Träger ausgebildeten Durchbrüche ist das Bauelement somit direkt von beispielsweise dem Endverbraucher montierbar, beispielsweise schraubbar. Eine derartige direkte Montierbarkeit ermöglicht sich unter anderem durch den hohen Elektrizitätsmodul des Materials des Trägers, also des Si3N4 oder Molybdän.
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Weitere Merkmale, Vorteile, Weiterbildungen und Zweckmäßigkeiten des Bauelements und dessen Verfahren ergeben sich aus den im Folgenden in Verbindung mit den 1 bis 5 erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
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1, 2, 4 jeweils einen schematischen Querschnitt eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Bauelements,
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3A eine schematische Aufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bauelements,
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3B einen schematischen Querschnitt des Ausführungsbeispiels der 3A, und
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5 einen schematischer Querschnitt eines Ausführungsbeispiels eines herkömmlichen optoelektronischen Halbleiterbauelements.
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Gleiche oder gleich wirkende Bestandteile sind jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die dargestellten Bestandteile sowie die Größenverhältnisse der Bestandteile untereinander sind nicht als maßstabsgerecht anzusehen.
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In 5 ist ein herkömmliches optoelektronisches Halbleiterbauelement 10 dargestellt, das einen Halbleiterchip 1, einen Träger 2 und eine Metallkernplatine 3 aufweist. Der Halbleiterchip 1 ist auf dem Träger 2 aufgebracht, beispielsweise mittels einer Klebe- oder Lötschicht. Der Träger 2 ist auf der Metallkernplatine 3 mittels einer Befestigungsschicht 5 angeordnet.
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Der Träger 2 weist AlN auf. Die Metallkernplatine 3 weist Al auf. Die Befestigungsschicht 5 ist beispielsweise eine Silberschicht.
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In herkömmlichen optoelektronischen Bauelementen finden somit eine Metallkernplatine 3 und ein Träger 2 Anwendung, auf die der Halbleiterchip 1 angeordnet ist. Insbesondere weisen derartige herkömmliche Bauelemente drei Komponenten auf, nämlich den Chip 1, den Träger 2 und die Metallkernplatine 3.
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Durch diesen Dreikomponentenaufbau setzt sich der thermische Widerstand des gesamten Bauelements zusammen aus den einzelnen thermischen Widerständen der einzelnen Komponenten. Insbesondere setzt sich der thermische Widerstand des Bauelements zusammen aus dem thermischen Widerstand des Chips 1, dem thermischen Widerstand der Lötschicht 4, dem thermischen Widerstand des Trägers 2, dem thermischen Widerstand der Befestigungsschicht 5 und dem thermischen Widerstand der Metallkernplatine 3.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes optoelektronisches Bauelement, das einen Chip 1 und einen Träger 2 aufweist. Im Unterschied zu dem herkömmlichen Bauelement weist das erfindungsgemäße Bauelement 10 keine Metallkernplatine auf. Insbesondere ist die Verwendung einer Metallkernplatine nicht notwendig, wodurch sich der Herstellungsprozess eines erfindungsgemäßen Bauelements verkürzt und vereinfacht.
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Die Einsparung der herkömmlicherweise verwendeten Metallkernplatine ermöglicht sich insbesondere durch das spezielle Material des Trägers 2. Insbesondere weist der Träger 2 als Material Si3N4 auf. Dadurch verbessert sich mit Vorteil der thermische Widerstand des Bauelements.
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Insbesondere setzt sich der thermische Widerstand des Bauelements zusammen aus dem thermischen Widerstand des Chips, 1, dem thermischen Widerstand der Lötschicht 4 zwischen Chip 1 und Träger 2 und dem thermischen Widerstand des Trägers 2. Der thermische Widerstand des Bauelements reduziert sich demnach um den thermischen Widerstand der Metallkernplatine und dem thermischen Widerstand der Befestigungsschicht, die in herkömmlichen Bauelementen Anwendung finden.
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Das Bauelement 10 ist ein oberflächenmontierbares Bauelement. Das bedeutet, dass das Bauelement 10 mit einer Montageseite des Trägers 2 extern montierbar ist.
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Der Halbleiterchip 1 ist ein strahlungsemittierender Chip, insbesondere eine LED.
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Der Halbleiterchip 1 weist eine zur Erzeugung von elektromagnetischer Strahlung geeignete aktive Schicht auf. Der Halbleiterchip 1 ist insbesondere in Dünnfilmbauweise ausgeführt. Der Halbleiterchip 1 umfasst epitaktisch abgeschiedene Schichten, die den Chip 1 bilden. Die Schichten des Chips 1 basieren bevorzugt auf einem III/V-Verbindungshalbleitermaterial.
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Der Halbleiterchip 1 weist eine Strahlungsaustrittsseite auf, an der die in der aktiven Schicht erzeugte Strahlung aus dem Chip 1 zum größten Teil austritt. Die Strahlungsaustrittsseite des Chips 1 ist an der von dem Träger gegenüberliegenden Seite des Chips angeordnet. Der Chip 1 ist mit einer der Strahlungsaustrittsseite gegenüberliegenden Seite auf einer Leiterbahn 6 des Trägers 2 angeordnet. Insbesondere ist der Halbleiterchip 1 direkt mit einer elektrischen Leiterbahn 6 des Trägers elektrisch leitend und mechanisch verbunden, beispielsweise mittels der elektrisch leitfähigen Lötschicht 4.
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Der Halbleiterchip 1 ist im Ausführungsbeispiel der 1 ein Halbleiterchip, der eine zweiseitige Kontaktierung aufweist. Der Halbleiterchip 1 weist somit auf der von der Strahlungsaustrittsseite gegenüberliegenden Seite eine erste Kontaktfläche auf, die über die Lötschicht 4 mit der Leiterbahn 6 des Trägers elektrisch leitend verbunden ist. Auf der Strahlungsaustrittsseite weist der Halbleiterchip 1 eine weitere Kontaktfläche auf, die beispielsweise mittels eines Bonddrahtes mit einer weiteren Leiterbahn des Trägers 2 elektrisch leitend verbunden ist (nicht dargestellt). Die einzelnen elektrischen Leiterbahnen des Trägers 2 sind voneinander elektrisch isoliert angeordnet, beispielsweise mittels eines Abstandes oder einer elektrisch isolierenden Schicht. Die auf dem Träger 2 angeordneten Leiterbahnen 6 ermöglichen so eine elektrische Kontaktierung des Halbleiterchips 1.
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Die Leiterbahnen 6 weisen eine Metallisierung auf, insbesondere NiPdAu.
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In dem Träger 2 sind Durchbrüche 7 angeordnet. Mittels der Durchbrüche 7 ist das Bauelement 10 direkt extern montierbar. Je nach gewünschter Anwendung kann so vom Endverbraucher das Bauelement 10 direkt extern befestigt werden.
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Durch die Durchbrüche 7 können beispielsweise Schrauben oder Nietenbohrungen durchgeführt werden, sodass eine externe Montage erzielt werden kann. Beispielsweise ist das Bauelement 10 so extern anschraubbar.
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Das erfindungsgemäße Bauelement zeichnet sich somit durch eine vereinfachte externe Befestigung aus. Gleichzeitig kann eine herkömmlicherweise verwendete Metallkernplatine eingespart werden, wodurch sich der Herstellungsprozess verkürzt und vereinfacht. Zudem verbessert sich durch die gezielte Materialauswahl des Trägers der thermische Widerstand des Bauelements.
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Das Ausführungsbeispiel der 2 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel der 1 dadurch, dass der Halbleiterchip 1 eine einseitige Kontaktierung aufweist. Insbesondere erfolgt die Kontaktierung des Halbleiterchips 1 auf der der Strahlungsaustrittsseite gegenüberliegenden Seite.
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Der Halbleiterchip 1 ist somit als so genannter Flip-Chip ausgebildet. Insbesondere sind beide Kontaktflächen des Halbleiterchips 1 auf der dem Träger 2 zugewandten Seite des Chips 1 angeordnet. Die Kontaktflächen des Halbleiterchips 1 sind voneinander elektrisch isoliert angeordnet. Dabei kontaktiert die erste Kontaktfläche die Halbleiterschichten des Chips, die von der aktiven Schicht gesehen dem Träger zugewandt sind. Die zweite Kontaktfläche kontaktiert die Halbleiterschichten des Chips, die von der aktiven Schicht gesehen vom Träger abgewandt sind, wobei zwischen den Halbleiterschichten und der zweiten Kontaktfläche eine Isolationsschicht 12 zur Kurzschlussvermeidung angeordnet ist. Eine derartige elektrische Kontaktierung kann beispielsweise mittels eines Durchbruchs durch die aktive Schicht zu den vom Träger abgewandten Schichten des Chips ermöglicht werden.
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Im Übrigen stimmt das Ausführungsbeispiel der 2 im Wesentlichen mit dem Ausführungsbeispiel der 1 überein.
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In den 3A, 3B ist jeweils ein Halbleiterbauelement 10 dargestellt, das eine Mehrzahl von Halbleiterchips 1 aufweist.
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3A zeigt eine Aufsicht auf das Bauelement 10. Insbesondere sind auf einem Träger 2 fünf Halbleiterchips 1 angeordnet. Jeweils ein Halbleiterchip 1 ist auf einer Leiterbahn 6 aufgebracht und mittels einer Lötschicht mit der jeweiligen Leiterbahn 6 elektrisch kontaktiert. Die einzelnen Leiterbahnen 6 sind voneinander mittels eines Abstands elektrisch isoliert.
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Die Halbleiterchips 1 des Ausführungsbeispiels der 3A weisen eine zweiseitige Kontaktierung auf. Das bedeutet, dass von einer Strahlungsaustrittsseite der Halbleiterchips 1 ein Bonddraht von einer Kontaktfläche des Halbleiterchips zu einer Leiterbahn 6 des Trägers 2 geführt ist. Insbesondere ist jeweils ein Bonddraht eines Halbleiterchips 1 mit einer Leiterbahn 6 eines benachbarten Halbleiterchips 1 elektrisch leitend verbunden. Die Halbleiterchips 1 sind somit seriell miteinander elektrisch verschaltet.
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Auf dem Träger 2 sind zudem Leiterbahnen 6 angeordnet, auf denen kein Halbleiterchip 1 angeordnet ist, und die eine elektrische externe Kontaktierung ermöglichen. Diese Leiterbahnen 6 führen zu Kontaktflächen 8 des Trägers 2. Die Kontaktflächen 8 sind insbesondere jeweils an einem Eck des Trägers 2 angeordnet. Dadurch ermöglicht sich eine einfache elektrische Kontaktierung des Bauelements 10.
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Der Träger 2 weist vier Durchbrüche 7 auf, die beispielsweise als Schrauben- oder Nietbohrungen ausgeführt sind. Mittels der Durchbrüche 7 ist das Bauelement 10 extern montierbar, beispielsweise mittels Nieten oder Schrauben, die durch die Durchbrüche 7 geführt werden.
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In 3B ist ein Querschnitt des Bauelements aus 3A im Schnitt durch die Linie A-A gezeigt. Die Halbleiterchips 1 sind auf einer Leiterbahn 6 aus NiPdAu befestigt und mit dieser elektrisch kontaktiert. Zudem erfolgt die oberseitige elektrische Kontaktierung des Chips 1 mittels eines Bonddrahtes 9.
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Die Leiterbahn 6 ist hierbei auf dem Träger 2 angeordnet. Der Träger 2 weist Si3N4 als Material auf. Durch den Träger 2 sind Durchbrüche 7 geführt, durch die Schrauben durchführbar sind, sodass das Bauelement 10 elektrisch kontaktierbar ist. Insbesondere ist das Bauelement 10 mittels der von dem Halbleiterchip 1 abgewandten Seite des Trägers elektrisch und mechanisch befestigbar.
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Im Übrigen stimmt das Ausführungsbeispiel der 3A, 3B mit dem Ausführungsbeispiel der 1 überein.
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Das Ausführungsbeispiel der 4 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel der 1 dadurch, dass der Träger 2 als Material anstatt Si3N4 Molybdän (Mo) aufweist. Der Träger 2 ist weiter im Unterschied zu 1 mit einer NiAu-Ummantelung ausgebildet.
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Weiter ist im Unterschied zu 1 eine Zwischenkomponente 11 zwischen Chip 1 und Träger 2 angeordnet. Die Zwischenkomponente 11 weist beispielsweise AlN auf.
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Der Halbleiterchip 1 ist somit mittels einer Lötschicht 4 auf der Zwischenkomponente 11 aufgebracht. Die Zwischenkomponente 11 ist wiederum mittels einer Befestigungsschicht 5 auf dem Träger 2 angeordnet. Beispielsweise ist die Zwischenkomponente 11 auf dem Träger 2 mittels einer Lötschicht 5 befestigt.
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Im Unterschied zu herkömmlicherweise hergestellten Bauelementen findet zwischen Zwischenkomponente 11 und Träger 2 keine Silberschicht Anwendung. Vielmehr kann eine Lötschicht verwendet werden. Dadurch verbessert sich mit Vorteil der thermische widerstand des Bauelements.
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Im Übrigen stimmt das Ausführungsbeispiel der 4 mit dem Ausführungsbeispiel der 1 im Wesentlichen überein.
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Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele auf diese beschränkt, sondern umfasst jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben ist.