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Die Erfindung bezieht sich auf einen Wischerarm für eine Scheibenwischervorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Stand der Technik
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In der
DE 103 08 786 A1 wird eine Scheibenwischervorrichtung zum Reinigen einer Scheibe beispielsweise in einem Kraftfahrzeug beschrieben, die einen über eine Antriebseinrichtung zu verstellenden Wischerarm umfasst, welcher Träger eines Wischblattes ist. Die Wischerstange ist als Stanzbiegeteil ausgebildet und besteht aus einem Federstahl, das Befestigungsteil aus einem biegesteifen Stahl. Die Wischerstange und das Befestigungsteil sind über eine Rastverbindung miteinander verbunden.
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Offenbarung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Maßnahmen einen Wischerarm für eine Scheibenwischervorrichtung zuverlässig arbeitend auszuführen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
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Der erfindungsgemäße Wischerarm wird in Scheibenwischervorrichtungen eingesetzt, mit denen eine Scheibe gereinigt werden kann, beispielsweise eine Kraftfahrzeugfrontscheibe oder -heckscheibe. Die Scheibenwischervorrichtung umfasst eine Antriebseinrichtung, mit deren Hilfe der Wischerarm in seiner auf der Scheibe aufliegenden Position eine Wischbewegung ausführt. Bei der Wischbewegung handelt es sich in der Regel um eine Drehbewegung bzw. Schwenkbewegung um eine Rotationsachse, der gegebenenfalls auch eine translatorische Bewegung überlagert sein kann.
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Der Wischerarm weist ein Befestigungsteil auf, über das der Wischerarm an die Antriebseinrichtung angekoppelt wird, sowie eine Wischerstange als Träger des Wischblattes. Das Befestigungsteil kann ein Lager aufweisen bzw. eine Lageröffnung, welche Teil eines Lagers ist, wobei über das Lager die Ankopplung an die Antriebseinrichtung erfolgt. Die Wischerstange weist ein Wischblattaufnahmeteil auf, an das das Wischblatt eingehängt wird.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Befestigungsteil und die Wischerstange als ein einteiliges Bauteil ausgeführt sind. Das Bauteil weist zudem federnde Eigenschaften auf. Diese Ausführung hat den Vorteil, dass zum einen die Anzahl der für den Wischerarm erforderlichen Teile auf ein Minimum reduziert ist. Dadurch entfallen auch zusätzliche Montageschritte zur Montage des Wischerarms. Durch die Teilereduzierung werden auch die Kosten zur Herstellung bzw. für die Montage signifikant reduziert. Im Unterschied zum Stand der Technik sind keine Befestigungsmaßnahmen zur Verbindung von Befestigungsteil und Wischerstange erforderlich.
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Der Wischerarm weist federnde Eigenschaften auf, wobei über eine entsprechende Einbaulage sichergestellt werden kann, dass in der Einbauposition der Wischerarm mit einer definierten Anpresskraft an der Scheibe aufliegt. Die hierfür erforderliche Kraft wird über den Wischerarm selbst erzeugt und über das Befestigungsteil an der Antriebseinrichtung bzw. einem Gestänge in der Scheibenwischervorrichtung abgestützt.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Wischerarm als Stanzbiegeteil ausgebildet ist. Das Stanzbiegeteil lässt sich mit verhältnismäßig geringem Aufwand in großen Stückzahlen herstellen.
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Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausführung besteht der Wischerarm aus einem Federstahl. Dies stellt sicher, dass die geforderte Anpresskraft des Wischerarms an die Scheibe auch über einen langen Betriebszeitraum aufgebracht werden kann. Erreicht wird dies durch eine Montage des Wischerarms in der Scheibenwischervorrichtung mit einer Vorspannung, welche das Wischblatt, das am Wischerarm befestigt ist, mit der gewünschten Anpresskraft auf die Scheibe beaufschlagt. Grundsätzlich kommen aber auch sonstige Materialien für den Wischerarm in Betracht, welche es erlauben, den Wischerarm unter eine entsprechende Vorspannung zu setzen.
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Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausführung ist auch ein Wischblattaufnahmeteil an der Wischerstange einteilig mit dem Wischerarm ausgeführt. Das Wischblattaufnahmeteil, das Träger des Wischblatts ist, weist beispielsweise einen U-förmigen Querschnitt auf und befindet sich in der Regel an der freien Stirnseite der Wischerstange auf der dem Befestigungsteil abgewandten Seite. Durch die einteilige Ausführung von Wischerstange und Wischblattaufnahmeteil wird eine weitere Teilreduzierung erreicht.
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Es kann zweckmäßig sein, das Befestigungsteil als Profilbauteil auszuführen, das beispielsweise einen U-förmigen Querschnitt aufweist. Dadurch wird die Steifigkeit gegenüber Torsions- und Biegebelastungen signifikant erhöht. Dagegen kann es grundsätzlich ausreichend sein, die sich an das Befestigungsteil anschließende Wischerstange mit einem runden oder eckigen Querschnitt zu versehen.
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Des Weiteren ist es zweckmäßig, den Übergangsbereich zwischen dem Befestigungsteil und der Wischerstange als ein Gelenk mit reduzierter Steifigkeit auszubilden. Das Gelenk erlaubt eine Anpassung der Winkelposition der Wischerstange gegenüber dem Befestigungsteil während des Wischvorgangs auf der Scheibe. Insbesondere aufgrund der Bombierung der Scheibe nimmt die Wischerstange bei einem Aufliegen des Wischblatts auf der Scheibe je nach aktueller Winkellage des Wischerarms gegenüber der Wischerstange einen unterschiedlichen Winkel ein. Durch die Vorspannung einerseits und die gelenkartige Verbindung zwischen Befestigungsteil und Wischerstange andererseits ist sichergestellt, dass trotz des sich ändernden Winkels zwischen Wischerstange und Befestigungsteil das Wischblatt mit dem erforderlichen Anpressdruck über seine axiale Länge plan auf der Scheibe aufliegt.
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Das Gelenk im Übergangsbereich zwischen Befestigungsteil und Wischerstange ist aufgrund der einteiligen Ausführung dieser Bauteile ebenfalls Bestandteil des Bauteils, so dass kein separates Gelenkbauteil erforderlich ist. Das Gelenk ist beispielsweise als eine Stufe ausgebildet oder mit einem zumindest annähernd U-förmigen Querschnitt, jeweils in der Ebene gesehen, in der sowohl das Befestigungsteil als auch die Wischerstange liegen. Aufgrund der Ausführung des Gelenks mit einer vom Befestigungsteil und der Wischerstange abweichenden Querschnittsgeometrie sind bei einer Biegebelastung auf die Wischerstange unterschiedliche Relativwinkellagen zwischen dem Befestigungsteil und der Wischerstange möglich.
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Das Gelenk kann zusätzlich oder alternativ zu einer geänderten Querschnittsgeometrie auch eine reduzierte Wandstärke aufweisen, um bei einer entsprechenden Belastung auf die Wischerstange eine Änderung der Relativwinkellage zwischen Wischerstange und Befestigungsteil zu ermöglichen.
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Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Scheibenwischervorrichtung in einem Kraftfahrzeug,
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2 ein Wischerarm der Scheibenwischervorrichtung, dargestellt in Seitenansicht,
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3 der Wischerarm in Draufsicht,
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4 einen Schnitt durch den Wischerarm in einer modifizierten Ausführung mit einem U-förmigen Gelenk zwischen Befestigungsteil und Wischerstange,
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5 ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einem stufenförmigen Gelenk zwischen Befestigungsteil und Wischerstange.
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In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die in 1 dargestellte Scheibenwischervorrichtung 1 kann in Kraftfahrzeugen zum Reinigen einer Fahrzeugscheibe 2 eingesetzt werden, beispielsweise für die Frontscheibe oder die Heckscheibe. Die Scheibenwischervorrichtung 1 umfasst eine Antriebseinrichtung 3, einen Wischerarm 4 und ein am Wischerarm 4 befestigtes Waschblatt 5, das auf der Fahrzeugscheibe 2 aufliegt. Der Wischerarm 4 ist über ein Befestigungsteil 6 mit der Antriebseinrichtung 3 gekoppelt, welche eine Drehpendelbewegung erzeugt, die über das Befestigungsteil 6 auf den Wischerarm 4 übertragen wird. Die Antriebseinrichtung 3 umfasst einen Elektromotor sowie ein Getriebe, über das die Bewegung des Elektromotors in die Drehpendelbewegung umgesetzt wird.
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Wie den 2 und 3 zu entnehmen, ist der Wischerarm 4, welcher das Befestigungsteil 6 zur Anbindung an die Antriebseinrichtung und die Wischerstange 7 als Träger des Wischblattes 5 umfasst, als einteiliges Bauteil ausgeführt. Im Befestigungsteil 6 befindet sich auf der der Wischerstange 7 abgewandten Seite eine Lageröffnung 8 zur Anbindung an die Antriebseinrichtung 3. Die Wischerstange 7 weist auf der dem Befestigungsteil 6 abgewandten Stirnseite ein Wischblattaufnahmeteil 9 in Form eines Hakens auf. Das Befestigungsteil 6 einschließlich Lageröffnung 8, die Wischerstange 7 und das Wischblattaufnahmeteil 9 bilden insgesamt ein einteiliges, gemeinsames Bauteil. Dieses ist vorzugsweise als Stanzbiegeteil ausgeführt und besteht aus Federstahl, um eine Federung der Wischerstange 7 gegenüber dem Befestigungsteil 6 zu ermöglichen.
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Der Übergangsbereich zwischen dem Befestigungsteil 6 und der Wischerstange 7 ist als ein Gelenk 10 ausgebildet, das ebenfalls einteilig mit Befestigungsteil 6 bzw. Wischerstange 7 ausgeführt ist und eine Änderung der Relativdrehlage der Wischerstange 7 gegenüber dem Befestigungsteil 6 ermöglicht, so wie dies in 2 mit strichlierter Linie dargestellt ist.
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Das Befestigungsteil 6 ist in sich mit hoher Steifigkeit ausgebildet und weist einen Profilquerschnitt auf, beispielsweise einen U- oder C-förmigen Querschnitt. Die Wischerstange 7 ist dagegen als Flachstahl ausgeführt.
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In 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen Wischerarm 4 dargestellt. Das Gelenk zwischen Befestigungsteil 6 und Wischerstange 7 ist U-förmig ausgebildet, wobei sich die Seitenwände des U's etwa ortssenkrecht zum Befestigungsteil 6 und der Wischerstange 7 erstrecken. Die Ausführung des Gelenks 10 als U-Form unterstützt die Relativdrehbewegung der Wischerstange 7 gegenüber dem Befestigungsteil 6.
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In 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein Wischblatt 5 mit einem stufenförmigen Gelenk 10 zwischen dem Befestigungsteil 6 und der Wischerstange 7 dargestellt. Auch in der stufenförmigen Ausführung des Gelenks 10 kann sich die Wischerstange 7 bei einer Biegebelastung um das Gelenk 10 gegenüber dem Befestigungsteil 6 verdrehen.
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Der Gelenkeffekt kann auch durch eine reduzierte Wandstärke im Bereich des Gelenks erreicht werden. Die reduzierte Wandstärke wird gegebenenfalls mit einer konstruktiven Ausführungsform des Gelenks, so wie dies beispielhaft in den 4 und 5 dargestellt ist, kombiniert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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