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Stand der Technik
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Die Erfindung geht aus von einer Wischleistenvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Es ist bereits eine Wischleistenvorrichtung mit einer Wischleiste, die eine Wischkante für ein Wischen einer Fahrzeugscheibe sowie einen Federschienenkanal mit einem Aufnahmebereich für eine Federschiene umfasst, bekannt.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung geht aus von einer Wischleistenvorrichtung mit einer Wischleiste, die eine Wischkante für ein Wischen einer Fahrzeugscheibe sowie einen Federschienenkanal mit einem Aufnahmebereich für eine Federschiene umfasst.
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Es wird vorgeschlagen, dass der Federschienenkanal auf einer zur Wischkante abgewandten Seite zumindest teilweise offen ausgebildet ist, wodurch eine besonders einfache Montage mit einer Federschiene bei gleichzeitiger Vermeidung weiterer Bauteile erreicht werden kann. Unter einer „Wischleiste“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Element verstanden werden, das zumindest teilweise gummiartig ausgebildet ist und eine Wischlippe aufweist, die zum Wischen einer Fahrzeugscheibe, insbesondere einer Kraftfahrzeugscheibe, vorgesehen ist. Unter einer „Wischkante“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Kante verstanden werden, die dazu vorgesehen ist, über eine Fahrzeugscheibe zu wischen. Bevorzugt ist die Wischkante an einer Wischlippe angeordnet. Unter einem „Federschienenkanal“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Kanal verstanden werden, der zur Aufnahme einer Federschiene vorgesehen ist und zumindest eine Längsöffnung aufweist, die den Federschienenkanal senkrecht zu einer Federschienenlängserstreckung öffnet. Bevorzugt weist der Federschienenkanal zwei sich gegenüberliegende Kanalseitenwandungen auf, die an eine eingelegte Federschiene seitlich angrenzen. Besonders bevorzugt umfasst der Federschienenkanal eine Kanalgrundwandung, auf welcher eine eingelegte Federschiene aufliegt. Die Kanalwandung bildet somit ein Kanalbett. Unter einem „Aufnahmebereich“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Bereich verstanden werden, der dazu vorgesehen ist, eine Federschiene aufzunehmen. Bevorzugt wird der Aufnahmebereich von den Kanalseitenwandungen und der Kanalgrundwandung begrenzt. Die Federschiene kann dabei stoffschlüssig mit dem Federschienenkanal verbunden sein. Bevorzugt ist die Federschiene formschlüssig mit dem Federschienenkanal verbunden. Unter einer „Federschiene“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Element verstanden werden, das zumindest eine Erstreckung aufweist, die in einem normalen Betriebszustand um zumindest 10 %, insbesondere um wenigstens 20 %, vorzugsweise um mindestens 30 % und besonders vorteilhaft um zumindest 50 % elastisch veränderbar ist, und das insbesondere eine von einer Veränderung der Erstreckung abhängige Gegenkraft erzeugt, die der Veränderung entgegenwirkt. Unter einer „Erstreckung“ eines Elements soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein maximaler Abstand zweier Punkte einer senkrechten Projektion des Elements auf eine Ebene verstanden werden. Vorzugsweise besteht die Federschiene zumindest teilweise aus Federstahl. Vorzugsweise weist die Federschiene in einem unbelasteten Zustand im Wesentlichen eine Form eines gebogenen Stabs und besonders vorteilhaft eines abgeflachten gebogenen Stabs auf. Besonders vorteilhaft ist eine Krümmung der Federschiene entlang einer Längserstreckung in einem unbelasteten Zustand größer als eine Krümmung einer Fahrzeugoberfläche eines Kraftfahrzeugs, insbesondere einer Fahrzeugscheibe, über welche die Federschiene in wenigstens einem Betriebszustand geführt wird. Unter „offen“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere zumindest eine durchgehende Ausnehmung aufweisend verstanden werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Aufnahmebereich des Federschienenkanals in zumindest einem Bereich in einer von der Wischkante abgewandten Richtung eine Verjüngung aufweist, wodurch eine Federschiene in die von der Wischkante abgewandte Richtung formschlüssig und somit stabil im Federschienenkanal befestigt werden kann. Unter einer „Verjüngung“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Verkleinerung eines Federschienenkanalquerschnitts verstanden werden. Unter einem „Federschienenkanalquerschnitt“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Querschnitt des Federschienenkanals verstanden werden, wobei die Schnittebene senkrecht zur Federschienenlängserstreckung verläuft.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Verjüngung stufenlos ausgebildet ist, wodurch besonders starke Belastungen an Verbindungsstellen zwischen einer montierten Federschiene und der Wischleiste vermieden werden können.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass der Federschienenkanal zumindest teilweise schwalbenschwanzförmig ausgebildet ist, wodurch eine Verbindung zwischen der Wischleiste und einer Federschiene besonders belastbar ist und einfach hergestellt werden kann. Unter „schwalbenschwanzförmig“ soll dabei insbesondere trapezförmig verstanden werden. Bevorzugt weisen dabei die beiden Kanalseitenwandungen gleiche Längen auf.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Federschienenkanal zumindest teilweise einen rundlichen Federschienenkanalquerschnitt aufweist, wodurch vorteilhaft eine schwenkbare Lagerung der Federschiene an der Wischleiste erreicht werden kann. Unter „rundlich“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere gekrümmt und/oder bogenförmig und/oder bevorzugt kreisbogenförmig verstanden werden.
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Umfasst die Wischleiste ein Verstärkungselement, welches an den Federschienenkanal angrenzt, kann eine besonders stabile Verbindung mit einer Federschiene hergestellt werden. Unter einem „Verstärkungselement“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Element verstanden werden, das aus einem härteren Material als die Wischleiste ausgebildet ist.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass das Verstärkungselement und die Wischleiste in einem Coextrusionsverfahren hergestellt sind, wodurch vorteilhaft geringe Herstellungskosten erreicht werden können.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Wischleistenvorrichtung eine Federschiene umfasst, die einen mit dem Federschienenkanalquerschnitt korrespondierenden Federschienenquerschnitt aufweist. Bevorzugt füllt die Federschiene den Federschienenkanal vollständig aus. Unter „korrespondierend“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine im Wesentlichen identische Querschnittskontur aufweisend verstanden werden.
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Ein besonders gutes Wischergebnis kann erzielt werden, wenn die Wischleiste relativ zur Federschiene schwenkbar gelagert ist.
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Zeichnung
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
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1 ein Wischblatt mit einer Wischleistenvorrichtung in einer Seitenansicht,
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2 eine Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Wischleistenvorrichtung und
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3 eine Schnittdarstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Wischleistenvorrichtung.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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1 zeigt ein Wischblatt 28a mit einer erfindungsgemäßen Wischleistenvorrichtung. Das Wischblatt 28a ist zum Wischen einer Fahrzeugscheibe 32a vorgesehen. Dazu weist die Wischleistenvorrichtung eine Wischleiste 10a auf, die eine Wischkante 12a umfasst. Die Wischkante 12a wischt in einem Betriebszustand über eine Oberfläche 34a der Fahrzeugscheibe 32a und reinigt somit die Fahrzeugscheibe 32a von darauf befindlichen Flüssigkeiten oder Feststoffen, wie beispielsweise Regenwasser oder Schnee.
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Wird das Wischblatt 28a über die Fahrzeugscheibe 32a bewegt, kippt die Wischkante 12a der Wischleiste 10a um eine Längsachse, die parallel zu einer Längsrichtung 36a bzw. einer Längserstreckung der Wischleiste 10a verläuft. Zur beweglichen Lagerung der Wischkante 12a weist die Wischleiste 10a einen Kippsteg 38a auf, der elastisch ausgebildet ist.
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Zur Stabilisierung und Formgebung umfasst die Wischleistenvorrichtung eine Federschiene 18a. Die Federschiene 18a besteht aus einem Federstahl. Auf der Federschiene 18a ist ein Windabweiserelement 30a angeordnet, das dazu vorgesehen ist, einen auf die Wischleistenvorrichtung wirkenden Fahrtwind abzuweisen und für ein Anpressen der Wischleiste 10a auf die Fahrzeugscheibe 32a zu nutzen. Das Windabweiserelement 30a erstreckt sich über eine Gesamtlängserstreckung der Federschiene 18a. Das Windabweiserelement 30a ist stoffschlüssig mit der Federschiene 18a verbunden. Es ist in diesem Zusammenhang jedoch auch denkbar, das Windabweiserelement 30a über einen Stoffschluss und/oder einen Formschluss mit der Wischleiste 10a zu verbinden.
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In 2 ist eine Schnittdarstellung der Wischleistenvorrichtung gezeigt. Das Windabweiserelement 30a ist aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt. Die Wischleiste 10a umfasst einen Federschienenkanal 14a mit einem Aufnahmebereich 16a für die Federschiene 18a. Der Federschienenkanal 14a ist auf einer zur Wischkante 12a abgewandten Seite 20a offen ausgebildet.
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Der Federschienenkanal 14a weist zwei sich gegenüberliegende Kanalseitenwandungen 40a, 42a auf. Ferner weist der Federschienenkanal 14a eine Kanalgrundwandung 44a auf, die ein Kanalbett bildet. Die Kanalseitenwandungen 40a, 42a grenzen an die Kanalgrundwandung 44a an. Die Kanalseitenwandungen 40a, 42a und die Kanalgrundwandung 44a schließen jeweils einen Winkel von 45° ein. Der Aufnahmebereich 16a ist von den Kanalseitenwandungen 40a, 42a und der Kanalgrundwandung 44a begrenzt. Die Federschiene 18a ist in den Federschienenkanal 14a eingeschoben und liegt formschlüssig an den Kanalseitenwandungen 40a, 42a und an der Kanalgrundwandung 44a an.
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Der Aufnahmebereich 16a des Federschienenkanals 14a weist in einer von der Wischkante 12a abgewandten Richtung 22a eine Verjüngung 24a auf. Durch die Verjüngung 24a wird ein Federschienenkanalquerschnitt in die von der Wischkante 12a abgewandte Richtung 22a verkleinert. Die Verjüngung 24a ist stufenlos ausgebildet. Die Kanalseitenwandungen 40a, 42a verjüngen den Federschienenkanal 14a linear. Es ist in diesem Zusammenhang jedoch auch denkbar, eine andere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Verjüngung zu verwenden, wie insbesondere eine stufenförmige oder gezahnte Verjüngung. Der Federschienenkanal 14a ist schwalbenschwanzförmig ausgebildet. Die beiden Kanalseitenwandungen 40a, 42a weisen dabei gleiche Längen auf.
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Die Federschiene 18a weist einen mit dem Federschienenkanalquerschnitt korrespondierenden Federschienenquerschnitt auf. Somit füllt die Federschiene 18a den Federschienenkanal 14a vollständig aus.
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In der 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt. Die nachfolgenden Beschreibungen beschränken sich im Wesentlichen auf die Unterschiede zwischen den Ausführungsbeispielen, wobei bezüglich gleich bleibender Merkmale und Funktionen auf die Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels verwiesen werden kann. Zur Unterscheidung der Ausführungsbeispiele ist der Buchstabe a in den Bezugszeichen des Ausführungsbeispiels in den 1 und 2 durch den Buchstaben b in den Bezugszeichen des Ausführungsbeispiels der 3 ersetzt. Bezüglich gleich bezeichneter Bauteile, insbesondere in Bezug auf Bauteile mit gleichen Bezugszeichen, kann grundsätzlich auch auf die Zeichnungen und/oder die Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels verwiesen werden.
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Ein Federschienenkanal 14b einer Wischleiste 10b weist einen rundlichen Federschienenkanalquerschnitt auf. Der Federschienenkanal 14b umfasst eine einzige kreisförmig gekrümmte Kanalwandung 46b. Der Federschienenkanal 14b ist auf einer zu einer Wischkante 12b der Wischleiste 10b abgewandten Seite 20b offen ausgebildet. An der Kanalwandung 46b ist ein Verstärkungselement 26b angeordnet. Das Verstärkungselement 26b ist aus einem härteren Material als die Wischleiste 10b ausgebildet. Ein Aufnahmebereich 16b für eine Federschiene 18b ist vom Verstärkungselement 26b begrenzt. Das Verstärkungselement 26b und die Wischleiste 10b sind in einem Coextrusionsverfahren hergestellt. Es ist in diesem Zusammenhang jedoch auch denkbar, andere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Verbindungsverfahren zur Verbindung des Verstärkungselements 26b und der Wischleiste 10b zu verwenden, wie insbesondere Spritzverfahren, Klebeverfahren und/oder Schweißverfahren.
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In den Federschienenkanal 14b ist eine Federschiene 18b eingeschoben. Die Federschiene 18b weist eine kreisbogenförmige, rundliche Auswölbung auf, die am Verstärkungselement 26b anliegt. Die Wischleiste 10b ist dadurch zur Federschiene 18b schwenkbar gelagert. Ein separater Kippsteg zur schwenkbaren Lagerung der Wischleiste 10b beziehungsweise der an der Wischleiste 10b angeformten Wischkante 12b ist im gezeigten Ausführungsbeispiel vermieden.