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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Heizvorrichtung für ein Ofensystem, insbesondere ein Backofensystem, sowie ein Verfahren zu dessen Steuerung.
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In vielen Bäckereien, vor allem in mittelgroßen Betrieben, werden zwei oder sogar mehr Backöfen für die Produktion von Backwaren verwendet. Gründe dafür sind nicht zu letzt, dass verschiedene Backwaren bei verschiedenen Temperaturen hergestellt werden müssen, und natürlich die begrenzte Kapazität eines einzelnen Ofens.
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In der Regel werden diese einzelnen Backöfen autark betrieben und nicht als ein gemeinsames System von Backöfen (Ofenanlage). Das heißt, es erfolgt eine voneinander unabhängige Beheizung. Während dies bei elektrisch betriebenen Backöfen wirtschaftlich gesehen kein Problem darstellt, so ist es bei andersartig beheizten Öfen, beispielsweise bei Rauchgasöfen, notwendig, für jeden Backofen einen eigenen Brenner vorzusehen. Somit wird für jeden Brenner auch ein Anschluss für Öl oder Gas bzw. für die Zulieferung von Brennstoff benötigt, sowie jeweils ein geeignetes Abgassystem. Da zudem die Heizleistungen mitunter sehr hoch sind, kann es sogar notwendig sein, im Einzelfall mehrere Kamine für einen Brenner zu verwenden. Dies erhöht die Investitionskosten.
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Die Abgastemperaturen liegen in solchen Systemen im Schnitt um 60°C höher als die Temperatur, die zum Backen der verschiedenen Backwaren benötigt wird, wodurch sehr viel Energie verloren geht.
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Es sind Thermoölbacköfen bekannt, die mit einer zentralen Heizvorrichtung eine Mehrzahl von Backöfen beheizen können. Jedoch sind Thermoölbacköfen nicht für jeden Einsatzzweck geeignet und die Wartungskosten sind sehr hoch.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Heizvorrichtung für ein Ofensystem, beispielsweise eine Rauchgasofenanlage, zur Verfügung zu stellen, bei dem mehr als ein Backofengleichzeitig beheizt werden kann und das den Stand der Technik verbessert, sowie ein Verfahren zur Steuerung der Heizvorrichtung.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Heizvorrichtung gemäß Anspruch 1 und die Ofenanlage gemäß Anspruch 10, die Verwendung gemäß Anspruch 11 sowie durch das Verfahren gemäß Anspruch 12. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile können insbesondere in den folgenden Aspekten bestehen.
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Somit können zwei Wärmeleitungssysteme existieren, die jeweils in der Lage sind, separate Backöfen zu beheizen. Außerdem kann es hierbei ein Vorteil sein, dass nur ein Kamin für die Abgase vorgesehen sein muss. Dies kann die Investitionskosten und den Wartungsaufwand senken. So kann auch erreicht werden, dass es nur eine Gesamtabgastemperatur gibt, die deutlich näher an der Backraumtemperatur liegt, als bei den bekannten Öfen. Die verringerten Abgastemperaturen können auch die Energieverluste der Vorrichtung reduzieren und somit eine Kostenreduzierung bewirken.
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Dadurch ist es von Vorteil, dass der Heizluftkreislauf über einen Wärmetauscher an das Rauchgassystem gekoppelt ist, um so die Energie von dem Brenner auf beide Wärmeleitungssysteme zu verteilen.
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Es kann weiterhin vorteilhaft sein, dass an beide der Wärmeleitungssysteme jeweils eine Mehrzahl an Backöfen angeschlossen werden kann, und dass die einzelnen Backöfen oder auch ein gesamtes Wärmekreissystem durch geeignete Mittel geschlossen werden kann, so dass jeder an dem System angeschlossene Backofen auch alleine betrieben werden kann. So ist eine effiziente Ausnutzung der vorhandenen Wärme gewährleistet, ebenso wie eine bestmögliche Flexibilität in der Verwendung der Ofenanlage. Insbesondere kann es hier ein Vorteil sein, dass durch das gezielte An- oder Abschließen von Backöfen eine große Kosten- und Energieeffizienz folgt.
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Ein weiterer Vorteil kann darin bestehen, dass es unerheblich ist, was für ein Energieträger (z. B. Gas, Öl, Festbrennstoffe wie Pellets etc.) verwendet wird.
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Auch kann es in dieser Heizvorrichtung von Vorteil sein, dass eine Steuervorrichtung vorgesehen ist, die die Steuerung der Heizvorrichtung, der Ofenanlage, des Brenners und/oder der individuellen Backöfen zentral übernimmt. Dies kann die Nutzung und die Kontrolle der Anlage erleichtern.
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Außerdem kann es ein Vorteil der vorliegenden Erfindung sein, dass ein Wärmerückgewinnungsmittel vorgesehen sein kann, um die Wärme der Abluft zu nutzen. Dies kann einerseits die Energieausbeute der Heizvorrichtung erhöhen und andererseits die Temperatur der Abluft reduzieren.
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Einzelheiten, Vorteil und Weiterentwicklungen der Erfindung werden anhand der Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Ofenanlage mit einer zentralen Heizvorrichtung mit zwei Öfen;
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2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Ofenanlage mit Heizvorrichtung und drei angeschlossenen Öfen;
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3 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer Ofenanlage mit Heizvorrichtung und drei angeschlossenen Öfen.
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1 zeigt eine Ofenanlage 1 mit einer zentralen Heizvorrichtung 2. In der Heizvorrichtung 2 ist ein Brennerraum 2a vorgesehen, in dem ein Brennstoff verbrannt wird. Die Heizvorrichtung 2 ist mit einem ersten Wärmeleitungssystem verbunden. Das erste Wärmeleitungssystem ist in einer bevorzugten Ausführungsform ein Rauchgassystem 3. Weiterhin ist mittelbar an die Heizvorrichtung 2 ein zweiter Wärmekreislauf angeschlossen, der bevorzugt als ein Heizluftkreislauf 4 ausgebildet ist.
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In den Figuren kennzeichnen die Pfeile die Strömungsrichtung des wärmetragenden Fluids in den verschiedenen Wärmeleitungssystemen.
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Der Heizluftkreislauf 4 ist in der in 1 gezeigten Ausführungsform über einen Wärmetauscher (nicht gezeigt) mit dem Rauchgassystem 3 gekoppelt. Folglich wird die Wärme der Heizvorrichtung beiden Wärmeleitungssystemen 3, 4 zugeführt.
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In den Figuren zeigen die Pfeile an, in welche Richtung die Heizluft bzw. das Rauchgas in den Wärmeleitungssystemen 3, 4 strömt.
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In dem Heizgaskreislauf 4 ist ein erster Backofen 5 vorgesehen. Der erste Backofen 5 kann ein Backofensein, der normalerweise für die Verwendung mit Heizluft vorgesehen ist. Der erste Backofen 5 kann jedoch auch, wie in der bevorzugten Ausführungsform, ein Rauchgasofen sein, der für die Verwendung mit Heizluft angepasst worden ist. Weitere Backöfen sind vorstellbar, solange diese für die Verwendung in einem Heizluftkreislauf angepasst sind. Die nachfolgenden Beschreibungen inklusive der alternativen Ausführungsformen sind exemplarisch für den in einer bevorzugten Ausführungsform verwendeten Rauchgasofen ausgeführt. Sie können jedoch analog ebenso auf die anderen denkbaren Backöfen angewandt werden.
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Vor oder an dem ersten Backofen 5 ist ein Gebläse 5a vorgesehen, das die Zirkulation der Heizluft in dem Heizluftkreislauf 4 zu dem ersten Backofen 5 verursacht. Das Gebläse 5a ist dabei derart ausgelegt, dass eine Beheizung des ersten Ofens 5 möglich ist.
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Der erste Backofen 5 ist in eine Mehrzahl von Segmenten 5b unterteilt, die mittels einer Klappe 5c separat beheizt werden können.
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In dem Heizluftkreislauf 4 ist des Weiteren ein Mittel zum Kurzschließen des Kreislaufs vorgesehen. Dieses Mittel kann beispielsweise in Form eines Bypass vorgesehen sein (vgl. 1). Der Bypass besteht dabei aus einer Bypassklappe 7 und einer Bypassleitung 8. Durch Verschließen der Bypassklappe 7 wird die Heizluft, die in dem Heizluftkreislauf 4 zirkuliert nicht mehr durch den ersten Backofen 5 geleitet. Vielmehr zirkuliert die Heizluft bei verschlossener Bypassklappe 7 durch die Bypassleitung 8 an dem ersten Backofen vorbei. Wie in der Ausführungsform in 1 gezeigt ist, wird die Luft dann zurück in die Heizvorrichtung 2 geleitet.
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Der Bypass ist dabei derart ausgebildet, dass im Falle des Schließens des Bypasses, das wärmetragende Fluid (im Falle des Heizluftkreislaufs 3 also die Heizluft) die jeweilige Zuleitung zu dem entsprechenden Backofen geschlossen wird, und das Fluid dann entlang der Bypassleitung 8 strömt (vgl. 1). Das Verschließen der Zuleitung zu dem Backofen kann beispielsweise durch ein Umlenkelement an der Kontaktstelle der Bypassleitung 8 mit der Zuleitung des Ofens 5 erfolgen. Das Umlenkmittel würde dabei an einem Ende der Bypassleitung in den Luftpfad der Zuleitung des Ofens 5 eingebracht werden, wenn die Bypassklappe 7 betätigt wird, und die Luft würde entlang der Bypassleitung 8 strömen. Eine ähnliche Umlenkvorrichtung an dem anderen Ende der Bypassleitung 8 ermöglicht dann ein Kurzschließen des Heizluftkreislaufs 4.
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Es ist in alternativen Ausführungsformen denkbar, dass die Bypassklappe 7 auch nur teilweise schließbar ist. Somit könnte ein Teil der Luft zum Beheizen dem ersten Backofen zugeführt werden, während ein anderer Teil der Luft nicht zum Beheizen verwendet wird. Dadurch kann die Bypassklappe 7 als eine Mischeinrichtung, beispielsweise als eine Mischerklappe, fungieren, die die Temperatur in dem ersten Backofen 5 steuern kann.
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Auch ist es in einer weiteren alternativen Ausführungsform denkbar, dass die Bypassklappe 7 elektronisch steuer- oder regelbar ist. Dazu kann beispielsweise eine Steuervorrichtung zum Steuern der Klappe vorgesehen sein.
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Das Rauchgassystem 3 ist unmittelbar mit der Heizvorrichtung 2 verbunden. Das Rauchgassystem besteht dazu aus einem Leitungssystem, in dem das wärmetragende Fluid zirkulieren kann. So werden in das Rauchgassystem 3 die Abgase der Verbrennung eines Brennstoffs eingeleitet (Rauchgas). Der Brennstoff kann dabei sowohl gasförmig als auch flüssig oder fest sein.
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In dem Rauchgassystem 3 ist ein zweiter Backofen 6 vorgesehen, wie in 1 gezeigt ist. In der gezeigten Ausführungsform ist der zweite Backofen 6 als ein Rauchgasofen ausgebildet. Ein Gebläse 6a, das vor oder an dem zweiten Backofen 6 vorgesehen ist, ermöglicht die Versorgung des zweiten Ofens 6 mit den heißen Abgasen (Rauchgasen), um den zweiten 6 zu beheizen.
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Zudem ist an dem zweiten Backofen 6 ein Kamin 11 vorgesehen, durch den die Abgase aus dem Rauchgassystem abgelassen werden können.
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Analog zu dem ersten Mittel zum Kurzschließen (erster Bypass) in dem Heizluftkreislauf 4 weist auch das Rauchgassystem 3 einen Bypass auf, der aus einer zweiten Bypassklappe 9 und einer zweiten Bypassleitung 10 besteht. Ebenfalls analog zu dem ersten Bypass kann durch entsprechendes Einstellen oder Steuern bzw. Regeln der zweite Backofen 6 von dem Rauchgassystem 3 abgetrennt werden, so dass der zweite Backofen 6 nicht beheizt wird.
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Der zweite Bypass 9, 10 ist dabei derart angeordnet, dass die Abgase trotz eines abgetrennten zweiten Ofens 6 noch durch den Kamin 11 entweichen können.
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Es ist anzumerken, dass die Einstellung des ersten Bypasses und des zweiten Bypasses unabhängig voneinander erfolgen kann. Somit ist es gewährleistet, dass der erste Backofen 5 und der zweite Backofen 6 unabhängig voneinander betrieben werden können.
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Der Bypass ist dabei derart ausgebildet, dass im Falle des Schließens des Bypasses, das wärmetragende Fluid (im Falle des Rauchgassystems 3 also das Rauchgas) die jeweilige Zuleitung zu dem entsprechenden Backofen geschlossen wird, und das Fluid dann entlang der Bypassleitung 10 strömt (vgl. 1). Die technische Ausgestaltung des Bypasses 9, 10 kann dem des oben beschriebenen Bypasses 7, 8 entsprechen, so dass ein Kurzschließen des 3 ermöglicht ist.
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Analog zu der ersten Bypassklappe 7 kann auch die zweite Bypassklappe 9 als eine Mischerklappe eingesetzt werden, die durch gezieltes Einstellen einer Öffnung der Bypassleitung 10 bzw. des Rauchgassystems 3 die Wärmezufuhr an den zweiten Backofen 6 einstellt.
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Die Steuerung der zweiten Bypassklappe 9 kann ebenfalls mit Hilfe einer Steuereinrichtung erfolgen.
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2 zeigt eine weitere Ausführungsform, in der ein weiterer, dritter Backofen 5' an den Heizluftkreislauf 4 angeschlossen ist. Dieser dritte Backofen 5' ist in der gezeigten Ausführungsform gleich dem ersten Backofen 5 ausgebildet. Er kann jedoch auch ein Backofen eines anderen Typs oder für einen verschiedenen Einsatzzweck sein, ohne, dass sich hier von dem Erfindungsgedanken entfernt wird. Der Backofen muss lediglich dazu geeignet sein, an den Heizluftkreislauf anschließbar zu sein.
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In der bevorzugten Ausführungsform, die in 2 gezeigt ist, ist dieser dritte Backofen 5' ebenfalls mit einem Gebläse 5a' sowie mit einem Bypass, bestehend aus einer Bypassklappe 7' und einer Bypassleitung 8' ausgebildet.
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Weiterhin ist eine Zuleitung 13 vorgesehen, die eine direkte Verbindung des dritten Ofens 5' mit dem Heizluftkreislauf herstellt. Diese Zuleitung ist wiederum mit einer Verschlussklappe 12 von dem Heizluftkreislauf abtrennbar.
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Durch das Vorsehen der Bypassklappen 7, 7' und der Verschlussklappe 12 ist es wiederum möglich, den dritten Backofen 5' separat und unabhängig von dem ersten Backofen 5 zu beheizen.
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Es ist in einer anderen Ausführungsform auch denkbar, dass der dritte Backofen 5' nicht parallel zu dem ersten Backofen 5, wie in dem in 2 gezeigten Fall, sondern seriell angeordnet ist.
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Wiederum in einer alternativen Ausführungsform ist es denkbar, dass ein dritter Backofen nicht in dem Heizluftkreislauf 4 sondern in dem Rauchgassystem 3 vorgesehen ist, wie in 3 gezeigt ist. Analog zu der vorherigen Ausführungsform ist dieser weitere Backofen (zum verbesserten Verständnis im Folgenden als vierter Backofen 6' bezeichnet) vorzugsweise parallel zu dem zweiten Backofen 6 an das Rauchgassystem 3 angeschlossen. Dazu ist auch in dieser Ausführungsform eine separate Zuleitung 15 und ein Verschluss 14, zum Verschließen der Zuleitung 15 vorgesehen (3).
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Der vierte Backofen 6' weist zudem ein Gebläse 6a' auf, das die Beheizung des vierten Ofens 6' ermöglicht. Auch ansonsten kann der vierte Backofen 6' analog dem zweiten Backofen 6 ausgebildet sein. So weist in der gezeigten Ausführungsform der vierte Backofen 6' ebenfalls einen Bypass bestehend aus einer Bypassleitung 10' und einer Bypassklappe 9', sowie einen Kamin 11' auf. Auch bei dem zweiten Backofen ist der Bypass vorteilhafterweise derart angeordnet, dass ein Entweichen der Abluft noch gewährleistet ist, selbst wenn der vierte Backofen 6' von dem Rauchgassystem 3 abgetrennt ist.
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Es ist auch denkbar, dass der vierte Backofen 6' andere Merkmale aufweist, als der zweite Backofen 6, solange sich der vierte Backofen 6' zum Anschluss an das Rauchgassystem 3 eignet.
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Es ist auch denkbar, dass die oben erwähnten Kamine 11, 11' einen gemeinsamen Abluftkamin bilden, oder an einem gemeinsamen Abluftkamin angeschlossen sind.
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Es ist weiterhin in einer alternativen Ausführungsform denkbar, dass entweder in dem Heizluftkreislauf oder, vorzugsweise, in dem Rauchgassystem eine Vorrichtung zur Rückgewinnung von Energie vorgesehen ist.
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In alternativen Ausführungsformen ist es auch denkbar, dass sowohl in dem Heizluftkreislauf als auch in dem Rauchgassystem jeweils mehr als ein Backofen angeordnet sind. Eine Voraussetzung dafür ist lediglich, dass eine ausreichende Wärmeleistung des Brenners zur Verfügung steht.
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Vorzugsweise ist die oben beschriebene Heizvorrichtung in einer Ofenanlage gemäß einer der bevorzugten Ausführungsformen vorgesehen. Die Heizvorrichtung kann dabei von einer Steuervorrichtung (nicht gezeigt) gesteuert werden. Die Steuervorrichtung ist dabei derart ausgebildet, dass sie zumindest die einzelnen Bypassklappen 7, 7', 9, 9' oder die Verschlussklappen 12, 14 steuern kann. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Steuervorrichtung auch die Brennertemperatur, die an den Backöfen angeschlossenen Gebläse und/oder die Brennstoffzufuhr etc. steuert oder vorzugsweise mit Hilfe von Sensoren auch regeln kann. Die Sensoren können dabei Sensoren zum Erfassen von Informationen wie Backraumtemperatur, Gebläseleistung, Öffnung der Mischer-/Verschlussklappen etc. sein.
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In einer weiteren Ausführungsform ist in der Ofenanlage mindestens ein solcher Sensor zum Erfassen von steuerrelevanten Parametern vorgesehen. Vorzugsweise ist eine Mehrzahl von Sensoren in der Ofenanlage vorgesehen. Damit kann eine effiziente Steuerung und/oder Regelung der Ofenanlage und auch der individuellen Backöfen erreicht werden.
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Zum Beheizen der Backofenanlage wird zunächst Brennstoff in einem Brennraum der Heizvorrichtung 2 verbrannt. Die dabei entstehenden heißen Abgase werden in den oben beschriebenen Ausführungsformen in einen Rauchgaskreislauf 3 eingeleitet. Darin werden die Gase zunächst einem Wärmetauscher zugeführt, der Wärme aus dem Rauchgasstrom einem Heizluftkreislauf 4 zuführt.
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Im weiteren Verlauf des Rauchgassystems befindet sich ein oder alternativ mehrere Backöfen 6, 6'. Die Luftzufuhr zu den Backöfen 6, 6' wird durch Mischerklappen (Bypässe 9, 9') eingestellt, was vorzugsweise von einer Steuervorrichtung gesteuert wird. Bei einer hohen Temperaturanforderung werden die Mischerklappen dabei weit geöffnet, um möglichst viele heiße Abgase zum Beheizen des Ofens 6, 6' einzuleiten. Ist eine geringere Wärmeleistung nötig, so werden die Mischerklappen derart eingestellt, dass dem Backofen 6, 6' entsprechend weniger heiße Abgase zugeführt werden.
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Wird ein Backofen 6, 6' gar nicht benötigt, so werden die entsprechenden Mischerklappen komplett geschlossen. Es wird dem entsprechenden Backofen 6, 6' dann keine Wärme mehr zugeführt. So ist es möglich, jeden an das Rauchgassystem angeschlossen Backofen 6, 6' individuell zu Beheizen, unabhängig von den anderen Backöfen 6, 6'.
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Nach Durchlaufen des Rauchgassystems 3 wird die Abluft durch einen Kamin ausgestoßen.
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Analog dazu wird die in dem Wärmetauscher aufgeheizte Luft in dem Heizluftkreislauf 4 zu einem oder mehreren Backöfen 5, 5' geleitet, die in den bevorzugten Ausführungsweise in der selben Weise parallel angeordnet sind, für den Fall, dass eine Mehrzahl an Backöfen 5, 5' vorgesehen ist.
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Auch hier erfolgt die Steuerung in derselben Weise, wie dies oben für das Rauchgassystem 3 beschrieben worden ist. So kann auch hier eine individuelle, von anderen Backöfen separate Einstellung der Beheizung der Backöfen 5, 5' vorgenommen werden. Vorzugsweise wird auch diese Einstellung von einer Steuervorrichtung gesteuert.
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Die Heizluft wird nach dem Durchlaufen des Heizluftkreislaufs 4 vorzugsweise wieder in den Wärmetauscher eingeleitet, um die Restwärme der Heizluft ausnutzen zu können.
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Wird nur einer der beiden Wärmeleitungssysteme (Rauchgassystem 3 oder Heizluftkreislauf 4) benötigt, so wird das nicht benötigte Wärmeleitungssysteme durch Einstellen der Bypässe geschlossen, wie oben beschrieben. Damit geht eine veränderte Wärmeanforderung der gesamten Ofenanlage einher, die dann an der Heizvorrichtung angepasst wird. Diese Anpassung erfolgt vorzugsweise wiederum regelungstechnisch mit Hilfe einer Steuervorrichtung. Auch bei dem Auswählen einzelner Backöfen in einem der Wärmeleitungssysteme wird idealerweise solch eine Anpassung der Wärmeanforderung berücksichtigt und entsprechend geregelt.
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Es ist zu bemerken, dass neben der reinen Luft oder dem Rauchgas auch alternative Wärmeträger vorstellbar sind, insbesondere für den Heizluftkreislauf. Dieses können beispielsweise überhitztes Wasser, Öl oder andere Fluide sein. Ein derartiges Fluid kann beispielsweise auch Luft sein, deren Wärmeleitfähigkeit erhöht wurde. Diese Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit wäre beispielsweise durch Beimischen von schwerem Wasser in geringen Teilen, aber auch durch andere Verfahren möglich. Es ist zudem auch denkbar, dass mehrere Wärmeleitungssysteme vorgesehen werden, die sich nicht auf Heizluft- und/oder Rauchgassysteme beschränken müssen und die unterschiedliche Wärmeträger verwenden. Somit kann der Einsatzzweck der Backöfen ideal an die vorherrschenden Bedürfnisse angepasst werden.
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Zusammenfassend ist eine Heizvorrichtung für eine Ofenanlage beschrieben, die einen Brennraum 2a, eine Rauchgassystem 3 sowie einen Heizluftkreislauf 4 aufweist, wobei die Heizvorrichtung derart ausgebildet ist, dass eine Mehrzahl von Backöfen 5, 5', 6, 6' in den verschiedenen Wärmeleitungssystemen 3, 4 gleichzeitig beheizbar ist. Dazu wird ein Verfahren zum gleichzeitigen Aufheizen und Betreiben von mindestens zwei Backöfen an einer zentralen Heizvorrichtung 2 etabliert, wobei Heizluft und Rauchgas in getrennten Wärmeleitungssystemen 3, 4 geleitet werden, die jeweils mindestens einen Backofen aufheizen können.