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Die Erfindung betrifft ein System zur Ausbildung eines geschützten Arbeitsbereiches innerhalb eines durch eine Wandung begrenzten Arbeitsraumes, umfassend ein zusammengefaltetes oder aufgerolltes in den Arbeitsraum einbringbares, dort in eine Gebrauchsposition positionierbares und auffaltbares Abdeckelement und mindestens ein durch eine Durchgangsöffnung in der Wandung in den Arbeitsraum einführbares und an an dem Abdeckelement vorgesehenen Anschlagspunkten befestigbares Hebe- und/oder Spannseil, wobei in der Gebrauchsposition das Abdeckelement die Querschnittsfläche des Arbeitsraumes vollständig überspannt und unter sich einen geschützten Arbeitsbereich ausbildet. Ferner betrifft die Erfindung eine Verwendung eines derartigen Systems.
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Ein derartiges System ist beispielsweise aus der
DE 10 2005 053 048 B4 bekannt, welches innerhalb einer Brennkammer eines fossilbefeuerten Dampferzeugers einsetzbar ist.
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Mit fossilen Brennstoffen befeuerte Dampferzeuger weisen üblicherweise eine Brennerkammer auf, in die die Brenner einmünden, mit deren Hilfe die fossilen Brennstoffe verbrannt werden. Üblicherweise weisen solche Brennkammern einen rechteckigen oder quadratischen Querschnitt auf. Die Wände der Brennkammer sind aus Membranwandrohren, durch die ein Wärmeträgermedium, d. h. Wasser oder Dampf oder ein Wasser/Dampf-Gemisch geführt wird, das dann beispielsweise Dampfturbinen zugeleitet wird. Neben den üblicherweise vertikal längs der Brennkammerwand geführten Rohrleitungen sind auch weitere Heizflächen im oberen Bereich der Brennkammer angeordnet, die im wesentlichen horizontal ausgerichtet die Querschnittsfläche der Brennkammer überdecken. Dies sind sogenannte Bündelheizflächen. Unterhalb der Brennerebene ist insbesondere bei kohlebefeuerten Dampferzeugern ein Ascheaustragstrichter mit einer Austragsöffnung für die Asche angeordnet.
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Beim Betrieb derartiger Dampferzeuger entstehen an den Bündelrohren oder Dampferzeugerwänden Ablagerungen, die sich durch dort niederschlagende Schlacke- und Aschebestandteile bilden. Diese Ablagerungen wachsen im Laufe der Zeit an und bilden einen Belag, der die einzelnen Rohre an der Innenwandung des Dampferzeugers ummantelt. Hierdurch wird der Wärmedurchgang zwischen Kesselraum und Rohrinnerem negativ beeinträchtigt, so dass der Kesselwirkungsgrad deutlich abnimmt.
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Daher müssen derartige Dampferzeuger in regelmäßigen Abständen gereinigt und hinsichtlich des Verschleißes überprüft und gegebenenfalls instand gesetzt werden. Hierzu ist es erforderlich, dass der Dampferzeuger vor derartigen Revisionsarbeiten still gesetzt wird. In die Brennkammer werden dann Arbeitsbühnen eingezogen, so dass der Brennkammerinnenraum auf diesen Bühnen begehbar wird und Revisionsarbeiten an den Heizrohren, Heizflächen oder auch den Brennkammerwänden durchgeführt werden können. Beispielsweise ist aus der
DE-AS-1 167 476 ein Verfahren bekannt, bei welchem seitlich von außen durch die Brennkammeraußenwände hindurch Konsolrohre in die Brennkammer eingeschoben und befestigt werden. Auf diese Konsolrohre werden dann Gerüstbretter aufgelegt und damit eine begehbare Arbeitsbühne geschaffen.
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Bei den durchzuführenden Reinigungs-, Wartungs- oder Installationsarbeiten besteht die Gefahr, dass auf die auf der Arbeitsbühne arbeitenden Personen Schlacke- oder Asche- bzw. Abbrandbrocken herunterfallen, die sich an über der Arbeitsbühne befindlichen Heizflächen oder Heizrohren gebildet haben. Auch besteht die Gefahr, dass derartige Brocken, die durchaus ein Gewicht von 10 bis 30 kg oder mehr aufweisen können, in den Bereich unterhalb der Arbeitsbühne fallen. Der Arbeitsraum ist somit nicht sicher. Aus sicherheitstechnischen Gründen arbeiten diese begehbaren Arbeitsbühnen von oben nach unten in der Brennkammer, damit zunächst alle Abbrandbrocken etc., die herabfallen könnten, von oben nach unten entfernt werden können, so dass dann in dem jeweils an dem gereinigten Bereich anschließenden Bereich ungefährdet gearbeitet werden kann. Es ist bei der Beachtung dieser Arbeitsweise dann aber nicht möglich, dass unterhalb der Arbeitsbühne ebenfalls Personen arbeiten oder dass der untere Bereich von Personen betreten wird, ohne dass vorher im darüberliegenden Bereich der Brennkammer lose Brocken oder Anhaftungen beseitigt worden sind. Soll gleichzeitig im unteren und oberen Bereich bzw. nur im unteren Bereich, beispielsweise im Rostbereich einer Brennkammer gearbeitet werden, führt dies zu unverhältnismäßig langen unerwünschten Stillstandzeiten.
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Es ist daher aus der
DE 10 2005 053 048 B4 bekannt, ein auffaltbares oder aufspannbares Abdeckelement in einer gewünschten Höhe in einer Gebrauchsposition zu positionieren, welches in der Gebrauchsposition die Querschnittsfläche der Brennkammer überspannt und unter sich einen gegen das Herabfallen von Schlacke- oder Aschebrocken geschützten Arbeitsraum ausbildet. Das Abdeckelement ist dabei aus einem engmaschigen Netz, einem Gewebe oder einer Folie ausgebildet, wobei das Abdeckelement an den Anschlagspunkten entlang der Randbereiche des Abdeckelements in der Gebrauchsposition mittels Hebe- und/oder Spannseilen an der Brennkammerwand befestigt wird. Jedoch tritt hierbei das Problem auf, dass schon ein unbelastet gespanntes Abdeckelement zur Brennkammerwand hin den Arbeitsbereich nicht vollständig abdichtet, da sich zwischen den einzelnen Abspannpunkten aufgrund der Spannungen in dem Material des Abdeckelements Bögen bzw. Freiräume bilden. Wird das Abdeckelement zusätzlich durch herunterfallende Abbrandbrocken belastet, vergrößern sich die Freiräume, wodurch das Risiko, dass die Abbrandbrocken durch diese Freiräume hindurch fallen können und die darunter arbeitenden Personen verletzten können, weiter vergrößert wird.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein System zur Ausbildung eines geschützten Arbeitsbereiches innerhalb eines durch eine Wandung begrenzten Arbeitsraumes zur Verfügung zu stellen, mittels welchem die Sicherheit der darunter arbeitenden Personen verbessert werden kann.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße System zur Ausbildung eines geschützten Arbeitsbereiches innerhalb eines durch eine Wandung begrenzten Arbeitsraumes zeichnet sich dadurch aus, dass das Abdeckelement entlang der Randbereiche der Grundfläche des Abdeckelements einen umlaufenden Kragen aufweist, wobei der Kragen in der Gebrauchsposition unmittelbar an der Wandung des Arbeitsraumes anliegt.
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Durch die Ausbildung eines Kragens an dem Abdeckelement, welcher in der Gebrauchsposition unmittelbar an der Wandung des Arbeitsraumes anliegt, können die Freiräume, die sich zwischen der Wandung und dem Abdeckelement durch die Befestigung des Abdeckelements in der Gebrauchsposition mittels der Hebe- und/oder Spannseile ergeben, vollständig abgedeckt werden, so dass die Sicherheit für die unterhalb des Abdeckelements arbeitenden Personen erheblich verbessert werden kann, da nunmehr auch an den Randbereichen zwischen dem Abdeckelement und der Wandung auch kleinste Abbrandbrocken oder ähnliches von dem Abdeckelement aufgefangen werden können. Das erfindungsgemäße Abdeckelement weist eine flächig ausgebildete Grundfläche auf, welche hauptsächlich die Querschnittsfläche des Arbeitsraumes überspannt. Der Kragen ist entlang der Randbereiche der Grundfläche, welche in der Gebrauchsposition, zumindest im vorgespannten Zustand des Abdeckelements, an der Wandung des Arbeitsraumes angrenzen, umlaufend angeordnet, so dass vorzugsweise die gesamte Grundfläche von dem Kragen sozusagen umrandet ist. Der Kragen ist dabei vorzugsweise derart dimensioniert, dass er über die Grundfläche des Abdeckelements hinüber ragt und zu jedem Zeitpunkt in der Gebrauchsposition des Abdeckelements an der Wandung des Arbeitsraumes anliegen kann. Der Kragen ist dabei vorzugsweise derart ausgestaltet, dass er in der Gebrauchsposition alle Bewegungen des Abdeckelements kompensieren kann, ohne dabei selber unter Spannung zu geraten. Dadurch wird erreicht, dass auch bei hohen Belastungen, beispielsweise beim Auftreffen eines Abbrandbrocken oder ähnlichem mit einem hohen Gewicht auf das Abdeckelement, der Kragen an der Wandung des Arbeitsraumes anliegen bleibt, so dass sich zu keiner Zeit ein Spalt oder Freiräume zwischen dem Abdeckelement bzw. dem Kragen des Abdeckelements und der Wandung des Arbeitsraumes ausbilden können.
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Bevorzugt ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass in einem gespannten Zustand des Abdeckelements der Kragen winklig, vorzugsweise mit einem Winkel 0° < α ≤ 90°, bevorzugt 20° ≤ α ≤ 60°, zu der Grundfläche des Abdeckelements ausgebildet ist. Durch die winklige Ausbildung des Kragens zu der Grundfläche des Abdeckelements bildet der Kragen zu der vorzugsweise im Wesentlichen eben ausgebildeten Grundfläche in einem gespannten Zustand des Abdeckelements, d. h. wenn eine Last auf das Abdeckelement wirkt, eine Schräge aus, wodurch ein sicheres Anliegen des Kragens an der Wandung des Arbeitsraumes auch im Falle einer maximalen Auslenkung bzw. Belastung auf dem Abdeckelement, beispielsweise beim Auftreffen eines Abbrandbrocken auf das Abdeckelement, gewährleistet werden kann. Zudem wird durch die winklige Anordnung des Kragen erreicht, dass in dem Falle, dass beispielsweise ein Abbrandbrocken oder ähnliches im Bereich des Kragens auf das Abdeckelement auftrifft, dieses von dem Kragen in Richtung der Mitte des Abdeckelements und damit auf die Grundfläche des Abdeckelements abrollen kann, wo die Belastung durch den Abbrandbrocken oder dergleichen besser kompensiert werden kann und die Belastung an den Randbereichen des Abdeckelements dadurch reduziert werden können. Der Kragen ist dabei vorzugsweise derart winklig an der Grundfläche des Abdeckelements anordbar, dass sich je nach Belastung des Abdeckelements der Winkel zwischen Kragen und Grundfläche verändern kann, um unabhängig von der Höhe der Belastung des Abdeckelements ein sicheres Anliegen des Kragen an der Wandung des Arbeitsraumes gewährleisten zu können. Der Übergang zwischen dem Kragen und der Grundfläche ist dadurch vorzugsweise in einem engen Bereich flexibel ausgebildet, indem der Kragen beispielsweise über eine Naht mit der Grundfläche verbunden ist.
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Weiter ist es vorteilhafterweise vorgesehen, dass der Kragen in der Gebrauchsposition mittels eines im Wesentlichen unflexibel ausgebildeten Befestigungsmittels an der Wandung des Arbeitsraumes befestigbar/befestigt ist. Im Wesentlichen unflexibel bedeutet hierbei, dass das Befestigungsmittel keine oder nur eine geringe Elastizität aufweist. Durch die Befestigung des Kragens mittels eines im Wesentlichen unflexibel ausgebildeten Befestigungsmittels kann ein Anliegen des Kragens an der Wandung des Arbeitsraumes zu jeder Zeit besonders sicher gewährleistet werden. Das im Wesentlichen unflexibel ausgebildete Befestigungsmittel, welches beispielsweise als Stange, Profil oder Seil ausgebildet sein kann, ist vorzugsweise an einem freien Endbereich des Kragens, welcher dem Endbereich des Kragens, welcher unmittelbar an der Grundfläche des Abdeckelements befestigt ist, gegenüberliegt, an dem Abdeckelement angeordnet. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass der Kragen mit seinem freien Endbereich, wo das im Wesentlichen unflexibel ausgebildete Befestigungsmittel vorgesehen ist, entlang der Wandung sicher anliegt. An dem freien Endbereich des Kragens, wo das im Wesentlichen unflexibel ausgebildete Befestigungsmittel vorgesehen ist, kann beispielsweise eine Tasche ausgebildet sein, innerhalb welcher das im Wesentlichen unflexibel ausgebildete Befestigungsmittel geführt ist oder innerhalb welcher ein an die Umfangsfläche des Abdeckelements bzw. des Kragens angepasstes Profil angeordnet ist, an welchem das im Wesentlichen unflexibel ausgebildete Befestigungsmittel zur Positionierung des Kragens in der Gebrauchsposition befestigbar/befestigt ist. Das in der Tasche vorgesehene Profil kann dann zusätzlich zur Stabilisierung des Kragens selber dienen.
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Zur Reduzierung des benötigten Platzbedarfes und um einen möglichst einfachen Aufbau und eine einfache Handhabung des Systems erreichen zu können, ist es weiter bevorzugt vorgesehen, dass in der Gebrauchsposition das im Wesentlichen unflexibel ausgebildete Befestigungsmittel zusammen mit dem Hebe- und/oder Spannseil in einem an der Wandung des Arbeitsraumes vorgesehenen Führungsmittel geführt sind. Das Führungsmittel kann dabei in Form eines Profils oder eines Rohres ausgebildet sein, in welchem das im Wesentlichen unflexibel ausgebildete Befestigungsmittel vorzugsweise parallel zu dem Hebe- und/oder Spannseil geführt ist.
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Eine weiter bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Hebe- und/oder Spannseil an der Grundfläche des Abdeckelements befestigbar ist, wobei das Hebe- und/oder Spannseil auf dynamische Beanspruchung ausgelegt ist. Das Hebe- und/oder Spannseil wird damit vorzugsweise nicht an dem Kragen des Abdeckelements, sondern an der Grundfläche des Abdeckelements, insbesondere in der Gebrauchsposition, befestigt. Dadurch können die Grundfläche und der Kragen des Abdeckelements getrennt voneinander an der Wandung des Arbeitsraumes befestigt werden, so dass das Abdeckelement besonders sicher an der Wandung des Arbeitsraumes befestigt werden kann. Die Auslegung auf dynamische Beanspruchung bedeutet dabei bevorzugt, dass das Hebe- und/oder Spannseil für eine maximale Belastung, d. h. große Impulskräfte und ein hohes Gewicht, ausgelegt ist, jedoch bei einem Aufprall eines Abbrandbrocken oder dergleichen auf dem Abdeckelement den Aufprall abfedern kann.
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Um eine Auslegung des Hebe- und/oder Spannseiles auf eine dynamische Beanspruchung realisieren zu können, ist das Hebe- und/oder Spannseil vorzugsweise zumindest teilweise elastisch ausgebildet und/oder weist eine Zugfeder und/oder eine Stoßbremse auf. Weist das Hebe- und/oder Spannseil eine Zugfeder und/oder eine Stoßbremse auf, so sind diese vorzugsweise unmittelbar im Bereich eines Anschlagspunktes, wo das Hebe- und/oder Spannseil an dem Abdeckelement bzw. der Grundfläche des Abdeckelements befestigt wird, an dem Hebe- und/oder Spannseil vorgesehen, so dass sie die Verbindung zwischen dem Anschlagpunkt und dem Hebe- und/oder Spannseil darstellen. Dadurch können die dynamischen Beanspruchungen, beispielsweise bei Aufprall eines Abbrandbrockens auf das Abdeckelement, unmittelbar von der Zugefeder und/oder der Stoßbremse aufgefangen werden, so dass diese nur noch zu einem geringen Anteil an das Hebe- und/oder Spannseil übertragen wird, wodurch die Lebensdauer des gesamten Systems erhöht werden kann.
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Eine weiter bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Messeinrichtung zur Bestimmung dynamischer und/oder statischer Beanspruchungen vor. Eine derartige Messeinrichtung ist bevorzugt an einem oder mehreren Hebe- und/oder Spannseilen angeordnet, wobei die Messeinrichtung vorzugsweise unmittelbar im Bereich eines Anschlagspunktes, bei welchem das Hebe- und/oder Spannseil an dem Abdeckelement bzw. der Grundfläche des Abdeckelements befestigt ist, an dem Hebe- und/oder Spannseil vorgesehen ist. Die Messeinrichtung kann dadurch die Verbindung zwischen dem jeweiligen Anschlagspunkt und dem Hebe- und/oder Spannseil und/oder zwischen Hebe- und/oder Spannseil und der Zugfeder und/oder der Stoßbremse darstellen. Dadurch können die dynamischen Beanspruchungen, beispielsweise bei Aufprall eines Abbrandbrockens auf das Abdeckelement, im Bereich des Anschlagspunktes der Hebe- und/oder Spannseile gemessen und ausgewertet werden. Hierdurch ist es möglich, dynamische sowie statische Belastungen, die auf das Abdeckelement einwirken, zu messen, zu analysieren und zu bewerten, um gegebenenfalls rechtzeitig Maßnahmen, wie eine Entleerung und/oder Kontrolle des Abdeckelementes, einzuleiten.
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Nach einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Abdeckelement aus einem Gewebematerial ausgebildet ist. Vorzugsweise ist dabei sowohl die Grundfläche als auch der Kragen aus einem Gewebematerial ausgebildet. Durch die Ausbildung des Abdeckelements aus einem Gewebematerial weist das Abdeckelement ein relativ geringes Gewicht auf und ist somit ohne Probleme durch eine Öffnung in den Arbeitsraum einführbar. Beispielsweise kann im Falle der Ausbildung des Arbeitsraumes als eine Brennkammer in einer Trichterseitenwand oberhalb eines begehbaren Rostes, das oberhalb einer Ascheaustrittsöffnung angeordnet ist, ein Mannloch vorgesehen sein, so dass das Abdeckelement mit Hilfe einer Person in den Arbeitsraum einbringbar ist und dort aufgestellt bzw. an entsprechenden Vorrichtungen angebracht werden kann. Das Gewebematerial kann beispielsweise aus aromatischen Polyamiden (Kevlar®), Polyethylen (Dyneema®), Polyestern, Viskosefasern, Polypropylen oder Drahtgewebe ausgebildet sein.
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Bevorzugt ist es hierbei vorgesehen, dass das Gewebematerial eine Beschichtung aufweist. Durch die Beschichtung kann eine bessere Festigkeit und eine erhöhte Unempfindlichkeit des Gewebematerials, insbesondere gegenüber auf das Abdeckelement auftreffende Abbrandbrocken oder ähnlichem erreicht werden, welche eine sehr raue und unebene Oberfläche aufweisen und dadurch unbeschichtete Fasern des Gewebematerials beschädigen könnten, was zu einem unerwünschten Reißen des Abdeckelements führen kann. Mittels der Beschichtung kann insbesondere die Abriebfestigkeit der Oberfläche des Gewebematerials verbessert werden.
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Die Beschichtung ist hierbei vorzugsweise aus einem Polyurethan und/oder einem Chloropren-Kautschuk (Neopren®) ausgebildet. Mittels einer derartigen Beschichtung kann eine besonders hohe Abriebfestigkeit des Gewebematerials und damit des Abdeckelements erreicht werden.
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Weiter ist es bevorzugt vorgesehen, dass die Beschichtung über die Fläche des Abdeckelements in unterschiedlichen Dicken auf das Gewebematerial aufgebracht ist. Beispielsweise kann die Beschichtung mit einer anderen Dicke auf den Kragen als auf der Grundfläche des Abdeckelements aufgebracht sein. Auch im Bereich der Grundfläche selber können unterschiedliche Beschichtungsdicken auf das Gewebematerial aufgebracht sein, so dass Bereiche, welche besonders hohen Belastungen ausgesetzt sind, eine Beschichtung größerer Dicke aufweisen als Bereiche, welche geringeren Belastungen ausgesetzt sind. Durch die Aufbringung der Beschichtung in unterschiedlichen Stärken kann die Beschichtung und damit das Gewebematerial bzw. das Abdeckelement an unterschiedlichste Anforderungen individuell angepasst werden.
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Nach einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Gewebematerial aus mehreren Gewebebahnen ausgebildet, wobei zwei aneinander angrenzende Gewebebahnen an den sich überlappenden Randbereichen jeweils zumindest einmal umgeschlagen ausgebildet sind und im Bereich der sich überlappenden, umgeschlagenen Randbereiche miteinander vernäht sind. Durch eine derartige Ausbildung des Gewebematerials bzw. der Verarbeitung des Gewebematerials an den Randbereichen zweier aneinander angrenzender Gewebebahnen kann ein Auseinanderziehen der Gewebefasern der Gewebebahnen bzw. des Gewebematerials an ihren Randbereichen verhindert werden, wobei die Zugkraft bei Belastung unmittelbar in den Nahtfaden im Bereich der miteinander vernähten sich überlappenden, umgeschlagenen Randbereiche eingeleitet werden kann, so dass die Belastung von den Gewebefasern in den Nahtfaden geleitet werden kann. Hierdurch kann die Stabilität des Gewebematerials und damit des Abdeckelements, insbesondere der Grundfläche des Abdeckelements, weiter verbessert werden. Die Naht selber ist vorzugsweise mit einem 6-Loch Kreuzstich ausgeführt, um eine besonders stabile Naht und damit eine besonders stabile Verbindungsstelle zweier aneinandergrenzender Gewebebahnen zu erreichen.
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Zur weiteren Verstärkung der Naht im Bereich der miteinander vernähten sich überlappenden, umgeschlagenen Randbereiche zweier aneinander angrenzender Gewebebahnen ist es weiter vorzugsweise vorgesehen, dass im Bereich der überlappenden Randbereiche zweier Gewebebahnen ein Stabilisierungsband mit eingenäht ist. Das Stabilisierungsband kann beispielsweise in Form eines Gurtbandes ausgebildet sein. Dadurch ist es möglich, dass an den sich überlappenden Randbereichen zweier Gewebebahnen vier Lagen Gewebematerial und eine Lage Stabilisierungsband miteinander vernäht sind. Dadurch kann eine Nahtfestigkeit erreicht werden, welcher der Festigkeit des Gewebematerials selber entspricht.
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Eine weiter vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Abdeckelement im Bereich seiner Grundfläche Verstärkungselemente aufweist, wobei ein Verstärkungselement jeweils einen ersten Anschlagspunkt mit einem dem ersten Anschlagspunkt gegenüberliegenden Anschlagspunkt verbindet. Durch das Vorsehen eines Verstärkungselements zwischen zwei sich gegenüberliegenden Anschlagspunkten können Spannungsrisse in dem Abdeckelement bzw. in dem Gewebematerial des Abdeckelements verhindert werden. Die Verstärkungselemente sind dabei entlang der Spannungslinien innerhalb des Abdeckelements vorgesehen, welche bevorzugt zwischen zwei sich gegenüberliegenden Anschlagspunkten ausgebildet sind. Dadurch kann das Abdeckelement mittels der Verstärkungselemente, welche bevorzugt als Verstärkungsband, insbesondere als Gurtband, ausgebildet sind, an den Spannungslinien zwischen den Anschlagspunkten verstärkt werden. Die auf das Abdeckelement wirkenden Kräfte können über die Verstärkungselemente unmittelbar in die Anschlagspunkte geleitet werden, wodurch das Abdeckelement und damit das Gewebematerial des Abdeckelements entlastet werden kann.
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Die Verstärkungselemente sind bevorzugt zumindest teilweise in das Gewebematerial des Abdeckelements eingearbeitet bzw. mit diesem an signifikanten Stellen verbunden. Hierbei sind die Verstärkungselemente vorzugsweise zumindest teilweise mit dem Gewebematerial des Abdeckelements vernäht und enden jeweils in den Anschlagpunkten. Die Verstärkungselemente können aber auch in das Gewebematerial des Abdeckelements eingeklebt sein.
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Weiter sind die Verstärkungselemente vorzugsweise derart vorgesehen, dass sie ein Verstärkungsnetz auf der in Richtung des geschützten Arbeitsbereichs zeigenden Unterseite des Abdeckelements in der Gebrauchsposition des Abdeckelements ausbilden. Durch die Ausbildung eines Verstärkungsnetzes kann die Stabilität des Abdeckelements weiter erhöht werden, wobei die auf das Abdeckelement wirkende Energie bei einem Aufprall, beispielsweise eines Abbrandbrockens auf das Abdeckelement, gemindert werden kann, da der Aufprall nicht mehr von dem gesamten Abdeckelement getragen werden muss, sondern hauptsächlich in einem Bereich des Abdeckelements, welcher durch sich überkreuzende Verstärkungselemente in Form eines Kastens ausgebildet ist, dessen Fläche wesentlich kleiner ist als die Gesamtfläche des Abdeckelements, wodurch die durch den Aufprall hervorgerufenen Schwingungen in dem Abdeckelement deutlich reduziert werden können, wodurch wiederum die Lebensdauer des Abdeckelements deutlich erhöht werden kann.
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Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung eines wie vorstehend aus- und weitergebildeten Systems zur Ausbildung eines geschützten Arbeitsbereiches innerhalb eines Arbeitsraumes eines fossilbefeuerten, insbesondere braunkohlebefeuerten, oder müllbefeuerten Dampferzeugers, einer Müllverbrennungsanlage, eines Gichtgaskraftwerks, eines Schornsteins, eines Silos und/oder eines Bunkers.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsformen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Schnittes durch einen Arbeitsraum in Form einer Brennkammer eines Dampferzeugers,
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2 eine schematische Darstellung eines Teilausschnittes eines erfindungsgemäßen Abdeckelements befestigt an der Wandung des Arbeitsraumes,
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3 eine schematische Darstellung sich überlappender Randbereiche zweier aneinander angrenzender Gewebebahnen des erfindungsgemäßen Abdeckelements, und
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4 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Abdeckelements in einer Gebrauchsposition mit entlang der Grundfläche des Abdeckelements vorgesehenen Verstärkungselementen.
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1 zeigt in einer schematischen Schnittdarstellung einen insgesamt mit 10 bezeichneten Feuerraum in der Ausgestaltung als fossilbefeuerter oder müllbefeuerter Dampferzeuger in einer Teildarstellung, die den Feuerraum bzw. die Brennkammer 12 ohne Darstellung der Brenner umfasst, wobei bei diesem Ausführungsbeispiel die Brennkammer 12 des Dampferzeugers den Arbeitsraum darstellt, innerhalb welchem ein System zur Ausbildung eines geschützten Arbeitsbereiches vorgesehen wird. Bei dem Dampferzeuger 10 handelt es sich vorzugsweise um einen braunkohlestaubbefeuerten Dampfkessel, wobei der Begriff ”fossilbefeuert” oder auch „müllbefeuert” alle fossilen Brennstoffe, also beispielsweise auch Steinkohle und Öl umfasst. Ebenfalls nicht dargestellt sind die an der Innenseite der Brennkammerwände vertikal verlaufenden Heizrohre oder Heizrohrspiralen. Unterhalb der Brennkammer 12 ist ein Aschetrichter 14 mit einer zentralen Ascheaustragsöffnung 16 ausgebildet. Oberhalb der Brennkammer 12 sind horizontal ausgerichtete, in ihrer Gesamtheit die Querschnittsfläche des Dampferzeugers 10 bzw. der Brennkammer 12 überdeckende Heizflächen, sogenannte Bündelheizflächen 18 angeordnet. Die freie Querschnittsfläche der Brennkammer 12 ist rechteckig, insbesondere im Wesentlichen quadratisch ausgebildet, wobei eine Seitenlänge 20 ca. 21 m beträgt. Die Brennkammer 12 ist umlaufend von einer Wandung 22 umschlossen.
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Zur Einbringung eines Abdeckelementes 24 ist die Brennkammer 12 bei der in 1 gezeigten Ausführungsform mit Öffnungen 26a, 26b in der Wandung 22 versehen, durch welche hindurch der Innenraum der Brennkammer 12 von außen zugänglich ist. In der 1 sind sowohl eine Öffnung 26a als auch eine Öffnung 26b dargestellt, wobei es ausreicht, wenn lediglich eine der beiden Öffnungen 26a oder 26b vorhanden ist. Durch die jeweilige Öffnung 26a oder 26b hindurch, die als alternative und optionale Möglichkeiten beide in der 1 eingezeichnet sind, wird ein zusammengefaltetes oder zusammengeklapptes oder zusammengerolltes Abdeckelement 24, dessen Zustand schematisch durch die Form einer Ellipse in der 1 angedeutet ist, von außen in den Innenraum der Brennkammer 12 bzw. den Innenraum des Aschetrichters 14 eingeschoben. Alternativ ist es aber auch möglich, dass das zusammengefaltete oder zusammengerollte Abdeckelement 24 über eine hier nicht gezeigte Öffnung im Nachbrennrost des Dampferzeugers 10 in die Brennkammer 12 eingebracht wird.
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Vor dem Einziehen, während des Einziehens oder spätestens am Ende nach Abschluss des Einzug- und Einbringvorganges des Abdeckelements 24 werden an dem Abdeckelement 24 Hebe- und/oder Spannseile 30a, 30b befestigt. Die Hebe- und/oder Spannseile 30a, 30b sind zuvor durch im oberen Bereich der Brennkammer 12 im Bereich der Bündelheizfläche 18 in der Wandung 7 der Brennkammer 12 ausgebildete Durchgangsöffnungen 32 hindurch von außen ins Innere der Brennkammer 12 eingeführt worden. Diese Hebe- und/oder Spannseile werden an dem Abdeckelement 24 befestigt. Das Abdeckelement 24 wird, nachdem es vollständig in die Brennkammer 12 eingeführt worden ist, aufgefaltet, ausgerollt oder aufgeklappt und mit Hilfe der Hebe- und/oder Spannseile 30a, 30b, die an dem Abdeckelement 24 befestigt werden, in die Gebrauchsposition 34 des aufgefalteten Abdeckelementes 24 gebracht. Dies geschieht dadurch, dass von außen an den Hebe- und/oder Spannseilen in Richtung der Pfeile 36 gezogen wird. Die Gebrauchsposition 34 befindet sich in Höhe der Durchgangsöffnungen 32. In dieser Höhe überspannt das Abdeckelement 24 die Querschnittsfläche der Brennkammer 12 vollständig, so dass sich unterhalb des Abdeckelementes 24 in dessen Gebrauchsposition 34 ein geschützter Arbeitsbereich ausbildet, in den keine von den Bündelheizflächen 18 herabfallende Abbrand-, Schlacke- oder Aschebrocken hineinfallen werden/können. Derartige Abbrand-, Asche- oder Schlackebrocken werden von dem Abdeckelement 24 aufgefangen und bleiben auf dessen in Richtung Bündelheizfläche 18 zeigenden Oberseite liegen.
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2 zeigt einen Teilausschnitt eines erfindungsgemäßen Abdeckelements 24 in seiner Gebrauchsposition 34. Das Abdeckelement 24 weist eine in der hier gezeigten Gebrauchsposition 34 eben ausgebildete Grundfläche 38 und einen Kragen 40 auf, wobei der Kragen 40 entlang der Randbereiche der Grundfläche 38 umlaufend ausgebildet ist und in der Gebrauchsposition 34 unmittelbar an der Wandung 22 des Arbeitsraumes bzw. der hier gezeigten Brennkammer 12 anliegt. Der Kragen 40 ist in der hier gezeigten Gebrauchsposition 34 des Abdeckelements 24 in einem gespannten Zustand dargestellt, bei welchem der Kragen 40 winklig zu der Grundfläche 38 des Abdeckelements 24 ausgebildet ist.
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Um ein sicheres Anliegen des Kragens 40 an der Wandung 22 zu jeder Zeit in der Gebrauchsposition 34 gewährleisten zu können, ist der Kragen 40 mittels eines im Wesentlichen unflexibel ausgebildeten Befestigungsmittels 42, in diesem Fall einem Seil, an der Wandung 22 befestigt. Das Befestigungsmittel 42 ist an einem in einer an einem Endbereich 44 des Kragens 40 ausgebildeten Tasche 46 angeordneten Profils 48 befestigt, wobei die Tasche 46 und das Profil 48 vorzugsweise über die gesamte Länge des Kragens 40 an dem Endbereich 44 ausgebildet sind.
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Zusätzlich zu der Befestigung des Abdeckelements 24 über den Kragen 40 ist das Abdeckelement 24 in der Gebrauchsposition 34 über die Hebe- und oder Spannseile 30a, 30b an der Wandung 22 der Brennkammer 12 befestigt, welche an der Grundfläche 38 des Abdeckelements 24 angeordnet sind. Die Hebe- und/oder Spannseile 30a, 30b sind dabei zumindest teilweise elastisch ausgebildet. Die Hebe- und/oder Spannseile 30a, 30b sind zusammen mit den Befestigungsmitteln 42 jeweils in einem an der Wandung 22 vorgesehenen Führungsmittel 50 gemeinsam geführt.
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Das Abdeckelement 24 ist aus einem Gewebematerial ausgebildet, welches mit einer Beschichtung versehen ist. Das Abdeckelement 24 ist dabei aus mehreren Gewebebahnen 52a, 52b gebildet, welche im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Zwei aneinander angrenzende Gewebebahnen 52a, 52b sind dabei, wie in 3 zu erkennen ist, an den sich überlappenden Randbereichen 54a, 54b jeweils einmal umgeschlagen ausgebildet und im Bereich der sich überlappenden, umgeschlagen Randbereiche 54a, 54b miteinander vernäht. Zusätzlich ist in dem Bereich der sich überlappenden, umgeschlagenen Randbereiche 54a, 54b ein Stabilisierungselement 56 in Form eines Gurtbandes mit eingenäht.
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Zur weiteren Stabilisierung des Abdeckelements 24 kann das Abdeckelement 24, wie in 4 gezeigt ist, im Bereich seiner Grundfläche 38 Verstärkungselemente 58 aufweisen, wobei jeweils ein Verstärkungselement 58 einen ersten Anschlagspunkt 60a, an welchem ein Hebe- und/oder Spannseil 30a, 30b befestigbar ist, mit einem dem ersten Anschlagspunkt 60a gegenüberliegenden Anschlagspunkt 60b verbindet. Die Verstärkungselemente 58 sind überkreuz über die gesamte Fläche der Grundfläche 38 des Abdeckelements 24 vorgesehen, so dass sie eine Art Verstärkungsnetz auf der in Richtung des geschützten Arbeitsbereichs zeigenden Unterseite des Abdeckelements 24 in der Gebrauchsposition 34 des Abdeckelements 24 ausbilden. Die Verstärkungselemente 58 sind in Form von Verstärkungsbändern, insbesondere in Form von Gurtbändern, ausgebildet, welche zumindest teilweise in das Gewebematerial des Abdeckelements 24 eingearbeitet, insbesondere eingenäht, sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005053048 B4 [0002, 0007]
- DE 1167476 [0005]