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Die Erfindung betrifft einen Abgangskasten zur Anbringung an einem Schienengehäuse eines Stromschienen-Energieverteilersystems, wobei der Abgangskasten eine eigene Montagevorrichtung aufweist.
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Bei Stromschienen-Energieverteilersystemen erfolgt der Stromtransport in Stromschienen. Derartige Systeme dienen häufig zur Hochstromversorgung von elektrischen Verbrauchern in Industrieanlagen. Zur Stromentnahme können an den Stromschienen, die üblicherweise in einem Stromschienengehäuse angeordnet sind, sogenannte Abgangskästen befestigt werden. Diese Abgangskästen sind mit einem Kontaktapparat versehen, der beim Aufsetzen des Abgangskastens auf das Stromschienengehäuse die Stromschiene kontaktiert. Die Abgangskästen weisen in Abhängigkeit von ihrem Einsatzzweck Schaltgeräte, Schutzgeräte, Sicherungen oder dergleichen auf.
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Zur mechanischen Befestigung von Abgangskasten und Stromschienengehäuse dient eine Verbindungsmechanik. Aus Sicherheitsgründen muss bei Abgangskästen für Stromschienen-Energieverteilersysteme zudem sichergestellt sein, dass der Abgangskasten nur in einem lastfreien Zustand von der Stromschiene getrennt werden kann. Hierzu dient eine separate Verriegelungsmechanik.
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Aus dem Stand der Technik sind zahlreiche Lösungen zur mechanischen Verbindung und zur Verriegelung von Abgangskasten und Schienengehäuse bekannt. Häufig werden Abgangskästen mit Haken in Verbindung mit Anzugsbolzen oder aber mit Hilfe von Klemmstücken fixiert. Das Herstellen der Verbindung und/oder Verriegelung erfolgt umständlich. Die notwendige Montagevorrichtung ist konstruktiv aufwendig und die Bedienung wenig intuitiv. Sowohl das Befestigen des Abgangskastens an dem Schienengehäuse, als auch das Verriegeln bzw. das Entriegeln ist bei den bekannten Lösungen aufwendig und zumeist mit mehreren Arbeitsschritten verbunden. Zudem sind die verwendeten Verbindungs- und Verriegelungsmechaniken aufgrund ihrer hohen Komplexität fehleranfällig und teuer in der Herstellung. Eine einfache und intuitive Bedienung der komplizierten Mechaniken ist zumeist nicht möglich. Darüber hinaus sind die Mechaniken mit ihren verschiedenen Hebeln, Schraubbolzen und Klemmbacken usw. so an den Abgangskasten positioniert, dass sich keine sowohl aus technischer, wie auch aus ästhetischer Sicht vorteilhafte einheitliche, in sich geschlossene und im wesentlichen nach außen hin abgeschlossene Gesamtansicht des an einem Stromschienen-Energieverteilersystem angeschlossenen Abgangskastens ergibt.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das Anbringen eines Abgangskastens an einem Schienengehäuse eines Stromschienen-Energieverteilersystems zu vereinfachen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Abgangskasten nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Der Abgangskasten ist dadurch gekennzeichnet, dass die Montagevorrichtung ausgebildet ist zum selbständigen Herstellen der mechanischen Verbindung von Abgangskasten und Schienengehäuse bei einem Aufsetzen des Abgangskastens auf das Schienengehäuse, zu welchem Zweck die Montagevorrichtung eine Verbindungsmechanik mit einer Anzahl von Verbindungselementen aufweist, die in ihrer Montageendposition mit einer Anzahl von Profilelementen des Schienengehäuses kraft- und/oder formschlüssig verbunden sind, und wobei die Montagevorrichtung eine unabhängig von der Verbindungsmechanik betätigbare, gleichwohl aber mit der Verbindungsmechanik während des Aufsetzens des Abgangskastens zusammenwirkende Verriegelungsmechanik umfasst, die ausgebildet ist, die hergestellte mechanische Verbindung gegen ein Lösen zu sichern.
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Eine Grundidee der Erfindung ist es, die Montagevorrichtung derart auszubilden, dass die mechanische Verbindung von Abgangskasten und Schienengehäuse bei dem Aufsetzen des Abgangskastens selbsttätig erfolgt. Die Befestigung des Abgangskastens an dem Schienengehäuse erfolgt automatisch bei Beendigung des Aufsetzvorganges. Dabei wird eine besonders kompakte, integrierte Montagevorrichtung verwendet, bei der die eigentliche Verbindungsmechanik, die zur Fixierung des Abgangskastens an dem Schienengehäuse ausgebildet ist, mit einer Verriegelungsmechanik zusammenwirkt, welche die Position des Abgangskastens im fixierten Zustand verriegelt. Die Besonderheit, dass Teile der Verriegelungsmechanik noch vor dem Zeitpunkt der eigentlichen Verriegelung mit Teilen der Verbindungsmechanik zusammenwirken und zum Herstellen der Verbindung des Abgangskasten mit dem Schienengehäuse dienen, ermöglicht es, die Verbindungsmechanik selbst besonders einfach aufzubauen. Mit anderen Worten muss die Verbindungsmechanik all diejenigen Konstruktionselemente nicht mehr aufweisen, deren Funktion von den Konstruktionselementen der Verriegelungsmechanik übernommen wird.
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Insgesamt ergibt sich dadurch ein äußerst kompakter Aufbau der Montagevorrichtung. Die Montagevorrichtung kann daher vollständig unterhalb des Abgangskastens angeordnet sein. Im Einzelnen bedeutet dies, dass die Montagevorrichtung vorzugsweise mit allen oder zumindest nahezu allen ihren Konstruktionselementen außerhalb des Abgangskastens angeordnet ist. Die Montagevorrichtung ist dabei in Richtung Schienengehäuse am Boden des Abgangskastens angebracht und derart dimensioniert, dass sie im Montageendzustand im Wesentlichen vollständig in dem Schienengehäuse eingebettet ist. Mit anderen Worten umschließt das Schienengehäuse im Montageendzustand die Montagevorrichtung derart, dass die Montagevorrichtung von außen vollständig oder nahezu vollständig unsichtbar und unzugänglich und damit manipulationssicher ist. Für einen außen stehenden Betrachter sitzt der Abgangskasten im montierten Zustand unmittelbar auf dem Schienengehäuse auf. Konstruktionselemente der Montagevorrichtung sind für den Betrachter nicht sichtbar, da das Schienengehäuse einen direkten Blick auf die Montagevorrichtung verwehrt. Das Design und die Anordnung der Verbindungs- und Verriegelungsvorrichtung am Boden des Abgangskastens ermöglicht im Zusammenspiel mit dem Stromschienengehäuse eine auch optisch ansprechende vorteilhafte technische Lösung.
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Das zur Betätigung der Verriegelungsmechanik verwendete Bedienelement befindet sich dabei vorzugsweise im Inneren des Abgangskastens und ist daher bei geschlossenem Abgangskasten ebenfalls nicht von außen sichtbar und bei geschlossenem Abgangskasten auch nicht zugänglich und damit ebenfalls manipulationssicher. Mit anderen Worten ist bei einem gesicherten Deckel oder einer gesicherten Tür des Abgangskastens eine Entriegelung und eine Demontage des Abgangskastens durch unautorisiertes Personal nicht möglich. Besonders vorteilhaft ist die Erfindung daher anwendbar in Kombination mit einer konstruktiven Gestaltung des Abgangskastens, bei welcher der Deckel oder die Tür des Abgangskastens im eingeschalteten Zustand, d. h. unter Last, verriegelt ist, beispielsweise weil das in dem Abgangskasten angeordnete Schaltgerät den Deckel bzw. die Tür im eingeschalteten Zustand stets verriegelt, so dass der Deckel oder die Tür nur im ausgeschalteten, lastfreien Zustand des Schaltgerätes geöffnet werden kann. In diesem Fall ist eine Entriegelung und nachträgliche Demontage des Abgangskastens nur im lastfreien, d. h. gefahrlosen Zustand möglich.
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Da für die gesamte Montagevorrichtung lediglich eine einzige Durchgangsstelle in das Innere des Abgangskastens notwendig ist, nämlich die Öffnung, durch die hindurch das im Inneren des Abgangskastens angeordnete Bedienelement nach außen geführt ist, ist der Aufwand für Dichtungsmaßnahmen, z. B. für die Schutzart IP55, minimal.
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Die Verriegelungsmechanik ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass die Betätigungsvorrichtung des Bedienelements mit der Aufsetzrichtung des Abgangskastens übereinstimmt, wodurch eine besonders intuitive Montage des Abgangskastens möglich ist. Nach dem Aufsetzen des Abgangskastens auf das Schienengehäuse in Aufsetzrichtung muss lediglich das Bedienelement der Verriegelungsmechanik in die gleiche Richtung betätigt werden. Der Benutzer muss somit nach dem Aufsetzen des Abgangskastens die Betätigungsrichtung zum Verriegeln nicht ändern.
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Nachdem das Aufsetzen des Abgangskastens auf das Schienengehäuse abgeschlossen ist, befindet sich die Verbindungsmechanik in einer vorläufigen, d. h. fixierten, aber noch nicht verriegelten Endstellung. Die Montageendposition der Verbindungselemente und damit die endgültige Fixierung des Abgangskastens an dem Schienengehäuse wird erst durch das Verriegeln der Verriegelungsmechanik bewirkt. Auch durch dieses Funktionsmerkmal wird das enge Zusammenspiel von Verbindungs- und Verriegelungsmechanik deutlich. Die Verriegelungsmechanik übernimmt dabei zugleich Funktionen der Verbindungsmechanik.
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Die konstruktive Gestaltung der Teile von Verbindungs- und Verriegelungsmechanik ermöglicht zudem den Einsatz kostenoptimierter Materialien (z. B. Zink-Druckguss).
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Die Erfindung ist nicht auf Abgangskästen beschränkt. Sie kann gleichermaßen auch auf Einspeisekästen, welche zum Einspeisen des zu verteilenden Stroms in das Energieverteilersystem dienen, oder beliebige andere Kästen angewendet werden, die mit einem Stromschienen-Energieverteilersystem verbunden werden und zu diesem Zweck auf ein Stromschienengehäuse aufgesetzt werden. Vor diesem Hintergrund wird unter einem Abgangskasten im Sinne der Erfindung auch ein Einspeisekasten verstanden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 einen Teil eines Stromschienen-Energieverteilersystems mit aufgesetztem Abgangskasten,
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2 eine Detailansicht der Verbindungsmechanik,
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3 eine Detailansicht der Verriegelungsmechanik,
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4–8 das schrittweise Verriegeln und Entriegeln des Abgangskasten.
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Sämtliche Figuren zeigen die Erfindung lediglich schematisch und mit ihren wesentlichen Bestandteilen. Gleiche Bezugszeichen entsprechen dabei Elementen gleicher oder vergleichbarer Funktion.
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1 zeigt einen auf ein Stromschienengehäuse 2 eines Stromschienen-Energieverteilersystems 3 aufgesetzten Abgangskasten 1. Durch das Aufsetzen des Abgangskastens 1 wird dieser mit dem Schienengehäuse 2 verbunden. Die sich an dass Aufsetzen anschließende Verriegelung kann, wie weiter unten im Detail erläutert wird, nur innerhalb des Abgangskastens 1 aufgehoben werden. Der Abgangskasten 1 ist in 1 ohne Tür und Deckel dargestellt. Stattdessen sind nur die entsprechenden Gehäuseöffnungen abgebildet.
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Die Montagevorrichtung 4 des Abgangskastens 1 umfasst eine Verbindungsmechanik 5 und eine Verriegelungsmechanik 6.
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Die Verbindungsmechanik 5 umfasst im wesentlichen einen U-förmigen Winkel 7, der mit seinem U-Grund 8 an der Unterseite 9 des Abgangskastens 1, beispielsweise mit Hilfe von Schrauben, befestigt ist (2). Der U-Grund 8 weist mittig eine kreisrunde Durchgangsöffnung 11 für einen Betätigungsbolzen 12 der Verriegelungsmechanik 6 auf. In den beiden sich ausgehend von dem U-Grund 8 senkrecht von dem Boden 9 des Abgangskastens 1 in Aufsetzrichtung 13 weg erstreckenden U-Schenkel 14 ist jeweils eine kreisrunde Halteöffnung 15 angebracht. In diesen Halteöffnungen 15 liegt eine parallel zum U-Grund 8 angeordnete Haltestange 16 ein, an deren sich gegenüberliegenden Enden mit verringertem Durchmesser klotzförmige Verbindungselemente 17 frei verschiebbar lagernd angeordnet sind. Zwischen den U-Schenkeln 14 und den Verbindungselementen 17 sind Federelemente 18, hier in Form von Schraubendruckfedern, angeordnet. Die Federelemente 18 stützen sich einerseits an den voneinander weg weisenden Außenseiten 21 der U-Schenkel 14 und andererseits an den aufeinander zu weisenden Innenseiten 22 der Verbindungselemente 17 ab (2). Die verwendeten Schraubendruckfedern weisen einen Innendurchmesser auf, der es ermöglicht, dass die Haltestange 16 durch die Federn hindurch verläuft. Die Federelemente 18 sind derart vorgespannt, dass auf die Verbindungselemente 17 ein nach außen, in Richtung der Seitenwände 27 des Schienengehäuses 2 gerichteter Federdruck wirkt, wenn die Verbindungsmechanik 5 mit der Verriegelungsmechanik 5 zusammenwirkt.
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Die Verbindungselemente 17 weisen an ihren voneinander weg weisenden Außenseiten 23 Aufnahmeaussparungen 24 auf dergestalt, dass sich im Wesentlichen eine L-Form der Verbindungselemente 17 ergibt (2). Die sich senkrecht zur Aufsetzrichtung 13 erstreckenden kurzen L-Schenkel 25 sind an ihren freien äußeren Enden um 90 Grad nach oben, d. h. entgegen der Aufsetzrichtung 13, umgeknickt, so dass sich an jedem Verbindungselement 17 eine senkrecht zu der Aufsetzrichtung 13 liegende Auflagefläche 26 ergibt, an der sich, wie weiter unten näher beschrieben, die Verbindungselemente 17 im Montageendzustand an Profilleisten 28 des Schienengehäuses 2 abstützen.
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Die voneinander weg weisenden Außenseiten 29 der in Aufsetzrichtung 13 verlaufenden langen L-Schenkel 31 sind aufgrund der Aufnahmeaussparungen 24 derart schräg angeordnet, dass sich der Abstand zwischen den Außenseiten 29 der beiden Verbindungselemente 17 ausgehend von der in Richtung des U-Grundes 8 weisenden Oberseite 32 der Verbindungselemente 17 in Aufsetzrichtung 13 verkleinert.
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Wie in 3 dargestellt, umfasst die Verriegelungsmechanik 6 im wesentlichen den in Betätigungsrichtung 33 verlaufenden Betätigungsbolzen 12, der an seinem oberen Ende mit einem im Inneren 34 des Abgangskastens 1 angeordneten Bedienelement (nicht abgebildet) verbunden ist, z. B. einem Schalter, einem Hebel oder Griff. Die Betätigungsrichtung 33 der Verriegelungsmechanik 6 entspricht dabei der Aufsetzrichtung 13 des Abgangskastens 1. Die Verriegelungsmechanik 6 umfasst weiterhin eine am unteren Ende des Betätigungsbolzens 12 mit dem Bolzen 12 verbundene Quertraverse 35, an deren beiden sich gegenüberliegenden Enden sich in Betätigungsrichtung 33 erstreckende Führungselemente 36 befinden. Die Quertraverse 35 verläuft im montierten Zustand parallel zur dem U-Grund 8 des Winkels 7 der Verbindungsmechanik 5.
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Jedes Führungselement 36 ist in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel als ein voneinander beabstandetes Paar von Führungsplatten 37 ausgebildet, wobei die Führungsplatten 37 an ihren aufeinander zu weisenden Innenseiten 38 jeweils eine definierte Führungskontur 39 aufweisen. Anstelle der Führungsplatten-Paare 37 können die Führungselemente 36 aber auch als Führungsblöcke aus Vollmaterial ausgebildet sein.
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Die Führungskonturen 39 verlaufen in einer Art und Weise, dass sich der Abstand zwischen den Innenseiten 38 der Führungselemente 36 ausgehend von der Quertraverse 35 in Betätigungsrichtung 33 verringert.
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Die Quertraverse 35 weist an ihrer Unterseite 41 ein Verriegelungselement 42 auf, das in dem Zwischenraum 43 zwischen den Führungskonturen 39 der Führungsplatten-Paare 37 angeordnet ist. Das Verriegelungselement 42 ist von den Führungsplatten-Paaren 37 beabstandet, erstreckt sich jedoch in dieselbe Richtung wie diese. Zum Verriegeln der Montageendposition, wie es später beschrieben wird, ist es nicht erforderlich, dass sich das Verriegelungselement 42 einstückig über die gesamte Breite der Quertraverse 35 erstreckt. Es ist vielmehr ausreichend, wenn das Verriegelungselement 42 aus zwei plattenförmigen Teilelementen 44 gebildet wird, die sich an den Längsseiten 45 der Quertraverse 35 voneinander beabstandet und parallel zu den Führungsplatten 37 nach unten aus der Unterseite 41 der Quertraverse 35 heraus erstrecken.
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Bei einem Zusammenwirken von Verbindungsmechanik 5 und Verriegelungsmechanik 6 greifen die Führungsplatten 37 der Verriegelungsmechanik 6 in die dafür vorgesehenen Aufnahmeaussparungen 24 der Verbindungselemente 17 der Verbindungsmechanik 5 ein, wobei die Führungskonturen 39 der Innenseiten 38 der Führungsplatten 37 dem Verlauf der durch die Außenseiten 29 der langen L-Schenkel 31 definierten Aufnahmeaussparungen 24 entspricht. Im montierten Zustand wirken beide Konstruktionselemente 17, 36 zusammen, wodurch sich bei einer Relativbewegung von Verbindungsmechanik 5 und Verriegelungsmechanik 6 zueinander die endseitig an der Haltestange 16 angebrachten Verbindungselemente 17 auf der Haltestange 16 in Verschieberichtung 46, d. h. senkrecht zur Aufsetzrichtung 13 bzw. Betätigungsrichtung 33, unter Be- bzw. Entlastung der Federelemente 18 verschieben.
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Neben der Befestigung des Winkels 7 der Verbindungsmechanik 5 ist für das Zusammenwirken von Montagevorrichtung 4 und Abgangskasten 1 lediglich eine einzige Bodenöffnung 10 im Boden 9 des Abgangskastens 1 erforderlich, nämlich diejenige Öffnung 10, durch die hindurch sich der Betätigungsbolzen 12 der Verriegelungsmechanik 6 hindurch erstreckt.
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Nachfolgend wird die Montage des Abgangskastens 1 auf das Schienengehäuse 2 beschrieben. Das Schienengehäuse umfasst eine nur teilweise dargestellte Umhüllung 52 für eine oder mehrere Stromschienen 53 und ist nach oben mit einem Deckelement 54 abgeschlossen. Aus dem Deckelement 54 heraus erstrecken sich senkrecht die in Schienenlängsrichtung 55 verlaufende Seitenwände 27, so dass sich ein im Wesentlichen U-förmiger Aufnahmekanal 56 des Schienengehäuses 2 ergibt, der im Montageendzustand die Montagevorrichtung 4 vollständig aufnimmt.
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Die parallel zu der Aufsetz- und Betätigungsrichtung 13, 33 verlaufenden Seitenwände 27 weisen an ihren aufeinander zu weisenden Innenseiten 48 in den Aufnahmekanal 56 des Schienengehäuses 2 gerichtete Profilleisten 28 auf. Die Profilleisten 28 verlaufen im Wesentlichen senkrecht zu der Aufsetz- und Betätigungsrichtung 13, 33 und weisen an ihrer von dem Abgangskasten 1 weg weisenden Unterseite Anlageflächen 51 auf.
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Zur Befestigung des Abgangskastens 1 wird dieser zunächst im entriegelten Zustand auf das Schienengehäuse 2 aufgesetzt (4). Die Verriegelungsmechanik 6 ist entriegelt, wenn die Führungselemente 36 der Verriegelungsmechanik 6 soweit nach oben bewegt sind, dass sich die Verbindungselemente 17 der Verbindungsmechanik 5 frei auf der Haltestange 16 bewegen können.
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Nach dem Aufsetzen des Abgangskastens 1 wird dieser in Aufsetzrichtung 13 in Richtung Schienengehäuse 2 bewegt. Die ortsfest zu dem Abgangskasten 1 angeordneten Verbindungselemente 17 gleiten von der Haltestange 16 in Verschieberichtung 46 geführt an ihren an den kurzen L-Schenkeln 25 ausgebildeten äußeren Anlaufschrägen 57 an den an der Innenseite 48 der Seitenwände 27 des Schienengehäuses 2 angeordneten und in den Aufnahmekanal 56 des Schienengehäuses 2 gerichteten Profilleisten 28 entlang, wodurch die Verbindungselemente 17 entgegen der sie beaufschlagenden Federelemente 18 nach innen aufeinander zu bewegt werden (5). Durch die fortgesetzte Aufsetzbewegung 13 des Abgangskastens 1 setzt dieser mit seinem Boden 9 auf der durch die oberen Abschlüsse der Seitenwände 27 gebildeten Oberseite 57 des Schienengehäuses 2 auf. Aufgrund der entsprechenden Dimensionierung der Montagevorrichtung 4 rasten die Verbindungselemente 17 gleichzeitig unter die Profilleisten 28 ein (6), wobei die Bewegung der Verbindungselemente 17 unter die Profilleisten 28 des Schienengehäuses 2 durch die nach außen wirkende Federkraft der Federelemente 18 unterstützt wird. Das Verbleiben der Verbindungselemente 17 in ihrer jetzigen Position wird durch die auf sie wirkenden Federelemente 18 gewährleistet. Der Abgangskasten 1 ist damit mit dem Schienengehäuse 2 kraftschlüssig verbunden. Die Verbindungselemente 17 befinden sich in einer vorläufigen Endposition, in der sie mit ihren Auflageflächen 26 an den Anlageflächen 51 an den Unterseiten der Profilleisten 28 anliegen und somit bereits die Befestigung des Abgangskastens 1 an dem Schienengehäuse 2 sicherstellen.
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Die Verbindung kann bei einer alternativen Ausgestaltung der Verbindungsmechanik 5 auch auf eine andere Art und Weise hergestellt werden, beispielsweise mit einer Rast- und/oder Schnappverbindung, insbesondere durch elastische Formänderung der Verbindungselemente 17, oder durch eine anderweitige Keil- oder Federwirkung. Aber auch eine formschlüssige Verbindung ist denkbar.
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Bis zu diesem Zeitpunkt wurde die Verriegelungsmechanik 6 nicht betätigt und daher auch nicht mitbewegt. Die in den entsprechend dafür ausgebildeten Aufnahmeaussparungen 24 der Verbindungselemente 15 einliegenden Führungsplatten 37 der Verriegelungsmechanik 6 haben während der Aufsetzbewegung des Abgangskastens 1 jedoch die Bewegung der Verbindungselemente 17 auf einer definierten Bahn bewirkt.
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Durch ein Betätigen des im Inneren 34 des Abgangskastens 1a angeordneten Bedienelements (nicht abgebildet) und damit des Betätigungsbolzens 12 in Aufsetzrichtung 13 werden die Führungsplatten 37 in den Verbindungselementen 17 nach unten in Richtung Deckelelement 54 bewegt, wodurch sich die Verbindungselemente 17 aufgrund des Verlaufes der gegeneinander anliegenden Führungskonturen 29, 39 noch einmal weiter nach außen bewegen und sich vollständig unter die Profilleisten 28 des Schienengehäuses 2 bewegen. Die Auflageflächen 26 der Verbindungselemente 17 liegen dann vollflächig an den Anlageflächen 51 der Profilleisten 28 an (7). Mit anderen Worten befinden sich die Verbindungselemente 17 erst jetzt in ihrer Montageendposition.
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Gleichzeitig verhindert die Verriegelungsmechanik 6 eine Bewegung der Verbindungselemente 17 nach innen aufeinander zu, zu welchem Zweck das an der Quertraverse 35 angeordnetes Verriegelungselement 42 vorgesehen ist, das in der Verriegelungsposition der Quertraverse 35 unmittelbar hinter den Innenseiten 22 der Verbindungselemente 17 in deren durch die Haltestange 16 definierte Bewegungsbahn hineinragt und damit eine Bewegung der Verbindungselemente 17 aufeinander zu sperrt, siehe Pfeil 49 in 7. In dem dargestellten Beispiel weist das Verriegelungselement 42 zwei voneinander beabstandete, plattenförmige Teilelemente 44 auf, welche die Bewegung der Verbindungselemente 17 jeweils an zwei Stellen zugleich verhindern. Für eine Verriegelung ausreichend wäre allerdings bereits ein einziges dieser Teilelemente 44.
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Zum Entriegeln wird die Quertraverse 35 mit den daran befestigten Führungsplatten 37 durch das Betätigungselement (nicht dargestellt) mit Hilfe des Betätigungsbolzens 12 nach oben bewegt (8), wodurch sich aufgrund der zusammenwirkenden Führungsflächen 39, 29 von Führungsplatten 37 und Verbindungselementen 17 die Verbindungselemente 17 nach innen aufeinander zu bewegen und die Profilleisten 28 freigeben. Damit ist die Verriegelung aufgehoben und der entriegelte Abgangskasten 1 kann von dem Schienengehäuse 2 abgenommen werden. Das Entriegeln erfolgt somit, so wie das Verriegeln, jeweils in einem einzigen Arbeitsschritt, nämlich dem Betätigen des Betätigungselements.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abgangskasten
- 2
- Schienengehäuse
- 3
- Stromschienen-Energieverteilersystem
- 4
- Montagevorrichtung
- 5
- Verbindungsmechanik
- 6
- Verriegelungsmechanik
- 7
- Winke
- 8
- U-Grund
- 9
- Unterseite des Abgangskastens, Boden
- 10
- Bodenöffnung
- 11
- Durchgangsöffnung
- 12
- Betätigungsbolzen
- 13
- Aufsetzrichtung
- 14
- U-Schenkel
- 15
- Halteöffnung
- 16
- Haltestange
- 17
- Verbindungselement
- 18
- Federelement
- 19
- (frei)
- 20
- (frei)
- 21
- Außenseite des U-Schenkels
- 22
- Innenseite des Verbindungselements
- 23
- Außenseite des Verbindungselements
- 24
- Aufnahmeaussparung
- 25
- kurzer L-Schenkel
- 26
- Auflagefläche
- 27
- Seitenwand
- 28
- Profilleiste
- 29
- Außenseite des langen L-Schenkels
- 30
- (frei)
- 31
- langer L-Schenkel
- 32
- Oberseite des Verbindungselements
- 33
- Betätigungsrichtung
- 34
- Inneres des Abgangskastens
- 35
- Quertraverse
- 36
- Führungselement
- 37
- Führungsplatte
- 38
- Innenseite der Führungsplatte
- 39
- Führungskontur
- 40
- (frei)
- 41
- Unterseite der Quertraverse
- 42
- Verriegelungselement
- 43
- Zwischenraum
- 44
- Verriegelungsteilelement
- 45
- Längsseite der Quertraverse
- 46
- Verschieberichtung
- 47
- Durchgangsöffnung
- 48
- Innenseite des Schienengehäuses
- 49
- Verriegelung
- 50
- (frei)
- 51
- Anlagefläche
- 52
- Umhüllung
- 53
- Stromschiene
- 54
- Deckelement
- 55
- Schienelängsrichtung
- 56
- Aufnahmekanal
- 57
- Oberseite des Schienengehäuses