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Um Gewebeveränderungen diagnostizieren zu können bedient man sich oft einer Röntgenaufnahme. Im Zuge der Weiterentwicklung der Röntgentechnik werden Röntgenverfahren mit immer weniger bestrahlungsintensiven Röntgenaufnahmeverfahren angewendet. In der Röntgentechnik kann die Dosis nach dem dicksten Bereich und somit nach dem Bereich mit der meisten Absorption ausgelegt werden. Existiert ein großer Unterschied zwischen dünnen und dicken Bereichen von zu durchleuchtenden Bereichen, werden die dünnen derart überstrahlt, dass der Detektor an diesen Stellen in die Sättigung geht. Dadurch geht Bildinformation verloren. Dies führt insbesondere bei Objekten mit unterschiedlicher Dicke dazu, dass eine Röntgenaufnahme partiell einerseits mit einer Überdosis und andererseits mit einer eventuell zu niedrigen Röntgendosis durchleuchtet wird. Dies bringt den Nachteil mit sich, dass wertvolle Röntgeninformation für die Diagnose nicht zur Beurteilung zur Verfügung steht. Um die Gesamtinformation des Objektes für die Diagnose zugänglich zu machen bedarf es weiterer Röntgenaufnahmen.
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US 2007/0280412 A1 offenbart ein Brust-Röntgenbildgebungsverfahren und -system, das besonders für die Tomosynthesebildgebung geeignet ist, sich aber auch für die herkömmliche Mammographie eignet. Ein Kissen oder eine Tasche mit Flüssigkeit wird zwischen der Brust und einem Halter angeordnet, der die Brust gegen eine Plattform drückt, die ein Bildgebungsgerät abdeckt.
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DE 60220680 T2 beschreibt eine Vorrichtung zur Kompression einer Gewebestruktur, mit einer Kompressionseinrichtung, die eine primäre Kontaktfläche aus einem röntgenstrahlendurchlässigen Material aufweist, und Seitenflächen aufweist, welche sich seitlich von der primären Kontaktfläche erstrecken, und mit einem Polster, welches ein zusammendrückbares Material aufweist und an der Kompressionseinrichtung fixiert ist, wobei das Polster eine Gewebekontaktfläche aufweist, welche strahlendurchlässiges Material aufweist und entfernbar an der primären Kontaktfläche fixiert ist, und Seitenbereiche aufweist, welche entfernbar entlang der jeweiligen Seitenflächen der Kompressionseinrichtung fixiert sind, wobei die Gewebekontaktfläche Markierungen zum Ausrichten einer gegen die Gewebekontaktfläche anliegenden Gewebestruktur aufweist.
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US 2010/0191104 A1 lehrt eine Vorrichtung zur Verwendung beim Abbilden einer Region des Körpers eines Patienten, wobei die Vorrichtung umfasst: eine Konstruktion zum Fixieren eines Patienten in Bezug auf einen Bildgebungsreferenzrahmen; ein erstes Bildgebungssystem zum Erfassen erster Bildgebungsinformationen, die einer ersten interessierenden Region entsprechen, unter Verwendung einer ersten Bildgebungsmodalität, wobei das erste Bildgebungssystem einen ersten Detektor umfasst; ein zweites Bildgebungssystem zum Erfassen zweiter Bildgebungsinformationen, die einer zweiten interessierenden Region entsprechen, unter Verwendung einer zweiten Bildgebungsmodalität, wobei das zweite Bildgebungssystem einen zweiten Detektor umfasst; ein erstes Antriebssystem, das dafür eingerichtet ist, den ersten Detektor während der Erfassung der ersten Bildgebungsinformationen relativ zu dem Bildgebungsreferenzrahmen zu bewegen; gekennzeichnet durch ein zweites Antriebssystem, das dafür eingerichtet ist, den zweiten Detektor während der Erfassung der zweiten Bildgebungsinformationen relativ zu dem Bildgebungsreferenzrahmen zu bewegen, wobei das erste und das zweite Antriebssystem einen von dem ersten und dem zweiten Detektor unabhängig von der Bewegung des anderen von dem ersten und dem zweiten Detektor bewegen.
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FR 2702059 A1 betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verbesserung der Qualität von Röntgenaufnahmen. Das Verfahren besteht darin, auf dem Strahlengang zwischen dem Ziel und dem röntgenempfindlichen Film oder zwischen der Röhre und dem Ziel einen Beutel einzulegen, der aus verformbarem Material hergestellt und teilweise mit einer Flüssigkeit oder einem Gel unter Vakuum gefüllt ist.
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DE 69423778 T2 offenbart eine Vorrichtung zum Erzeugen mehrerer Ultraschallbilder eines biologischen Gewebes in Kombination mit einem Röntgensystem, das ein Bild des biologischen Gewebes in einem Rezeptor erzeugt, wobei die Vorrichtung zum Erzeugen der Ultraschallbilder einen Ultraschallwandler und eine Druckfläche aufweist, an der das biologische Gewebe immobilisiert ist; und die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, dass der Ultraschallwandler geeignet ist, mehrere Ultraschallbilder des biologischen Gewebes zu erzeugen, während das biologische Gewebe an der Druckfläche immobilisiert bleibt, so dass die mehreren Ultraschallbilder mit dem im Rezeptor erzeugten Bild geometrisch deckungsgleich sein können.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung anzugeben die die oben beschriebenen Nachteile überwindet.
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Die Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
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Die nachfolgend beschriebene Kompressionseinheit zur Kompression eines Objektes mit einer Kompressionsplatte und einer Auflageplatte weist mindestens ein Kompressionskissen zwischen Kompressionsplatte und Auflageplatte auf, wobei das Kompressionskissen derart ausgebildet ist, dass bei Druck auf dessen Oberfläche sich Teile der Form des zu komprimierenden Objektes in diesem wiedergegeben werden.
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Das Kompressionskissen ist mit Gel gefüllt, wobei das Gel derart beschaffen ist, dass die Röntgendosis absorbiert und die dünnen Bereiche nicht überstrahlt werden und wobei die in dem Kissen angeordnete Ausgleichsmasse die Eigenschaften eines Gels, bestehend aus Triglyceride aufweist.
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Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass sich das Kissen der Kompressionseinheit kontinuierlich des jeweiligen Objektes bzw. der Körperregion anpasst.
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Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass keine Information durch eine zu hohe oder zu niedrige Dosis verloren geht.
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Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass das im Kissen angeordnete Gel am Brustansatz verdrängt wird während sich am Brustanfang das Gel ansammelt.
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Die Erfindung wird im Folgenden mittels des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 eine Kompressionseinheit,
- 2 eine weitere Kompressionseinheit,
- 3 eine Seitenansicht der weiteren Kompressionseinheit und
- 4 eine Seitenansicht der weiteren Kompressionseinheit mit einem komprimierten Objekt.
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Bei dieser Ausgestaltung der Kompressionseinheit wird mindestens ein Kissen zwischen Kompressionsplatte und Auflageplatte verwendet, wobei dessen Form sich dem zu komprimierenden Objekt anpasst.
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1 zeigt eine schematische Anordnung einer Kompressionseinheit. Diese Kompressionseinheit kann beispielsweise in einem Mammographiegerät integriert sein.
Nicht dargestellt sind ein Stativ sowie eine an diesem angeordnete Röntgenquelle. Die Röntgenquelle ist oberhalb des Detektors der auch als Auflageplatte D für ein zu komprimierendes Objekt O dient angeordnet. Vor einer Röntgenaufnahme wird das Objekt O, beispielsweise die Mamma, auf der Oberfläche des Detektors D positioniert und komprimiert.
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In 2 ist eine schematische Anordnung einer weiteren Kompressionseinheit mit Kompressionsplatte KP und Auflageplatte D gezeigt. Die der Kompressionsplatte KP gegenüberliegende Auflageplatte D für einen zu komprimierenden bzw. fixierenden Gegenstand kann durch die Oberfläche des Detektors gebildet werden. Im beschriebenen Ausführungsbeispiel bildet die Oberfläche des Detektors die Auflageplatte D. Auf der Unterseite der Kompressionsplatte KP ist ein Kompressionskissen KK angeordnet. Auflagefläche der Kompressionskissen kann beispielsweise die Ausmaße der Kompressionsplatte KP haben. Entsprechend der Größe des Objektes O können in ihrer Höhe unterschiedlich ausgebildete Kompressionskissen KK unterhalb der Kompressionsplatte KP angeordnet werden. Das Kompressionskissen KK kann in der Art ausgestaltet sein, dass die Seitenwände verstärkt ausgebildet sind. Die zum Patienten weisende Kante des Kompressionskissens KK weist eine flexiblere Wandung auf. Diese Wandung ist einerseits so ausgebildet, dass ein exakter Ansatz am Brustansatz ermöglicht wird und andererseits bei steigender Kompressionskraft auch nachgibt. Die in dem Kissen angeordnete Ausgleichsmasse weist die Eigenschaften eines Gels, bestehend aus Triglyceride oder Luquasorb auf. Das Material der Wandungen und der Oberfläche des Kissens ist zu ihrer flexiblen Eigenschaft auch dehnbar ausgebildet. Dieses Gel ist derart beschaffen, dass die Röntgendosis absorbiert und die dünnen Bereiche nicht überstrahlt werden. Das Gel ist derart zusammengesetzt, dass dieses bei einem geringen Druck in Bereiche mit weniger Druckbelastung ausweicht. Das Gel ist in der Regel als ein feindisperses System aus mindestens einer festeren und einer flüssigen Phase gebildet. Diese festere Phase bildet dabei ein schwammartiges, dreidimensionales Netzwerk, dessen Poren durch eine Flüssigkeit bzw. auch ein Gas ausgefüllt sind. Beide Phasen durchdringen sich dabei vollständig. Die komprimierte Stelle bei dem Kompressionskissen führt nicht zu einer höheren Dichte der Kompressionsmasse innerhalb des Kompressionskissens KK. Die Dichte des Gels bleibt innerhalb des Kompressionskissens homogen. Am Ende des Kompressionsprozesses wirkt auf die Oberfläche des Objektes ein gleichmäßiger Druck. Anstatt der rechteckigen Ausprägung des Kompressionskissens kann dieses auch vieleckige oder runde Formen aufweisen. Eine Anordnung des Kompressionskissens kann auch auf der Detektoroberfläche erfolgen. In einer weiteren Ausgestaltung kann ein Kompressionskissen KK sowohl unterhalb der Kompressionsplatte KP als auch auf der Oberfläche des Detektors D angeordnet werden. In einer weiteren Ausgestaltung kann das Kompressionskissen zwischen Objekt und Auflageplatte angeordnet werden.
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Die beschriebene Funktionsweise des Kompressionskissens KK ist in den 3 und 4 näher verdeutlicht. In beiden Figuren ist eine Seitenansicht der Kompressionseinheit gezeigt. In 3 ist die Kompressionseinheit offen. Das Objekt O wird auf der Detektoroberfläche platziert. Ein beutelförmiges Behältnis, gefüllt mit Gel, ist an der Unterseite der Kompressionsplatte KP zwischen Brust und Bildempfänger/ Detektor angebracht. Bei der Kompression lagert sich das Gel automatisch um den dünnesten Brustbereich an wobei es an den dicken Stellen verdrängt wird.
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In 4 ist die Kompressionseinheit mit komprimierter Brust dargestellt. Hier verteilt sich das Füllmaterial des Kissens während eines Kompressionsvorganges entsprechend dem vom Objekt O auf die Oberfläche des Kissens ausgeübten Druckes.