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Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung einer Durchführung durch ein Wand- oder Bodenelement eines Gebäudes, gemäß welchem eine Gebäudeeinführung mit einem Mantelrohr in das Wand- oder Bodenelement eingesetzt wird.
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Solche Gebäudeeinführungen sind als Ein- oder Mehrsparteneinführungen bekannt, wobei für eine Sparte typischerweise jeweils ein Mantelrohr vorgesehen ist, etwa für die Sparten Elektro, Sanitär und Gas. Ein Mantelrohr wird dann mit einem Schutzrohr erdreichseitig bis zu beispielsweise einem zugehörigen Spartenanschluss eines in Straßennähe verlaufenden Versorgungsnetzes hin verlängert, die entsprechende Medienleitung, wie etwa ein Wasserrohr oder ein Elektrokabel, verläuft dann also in dem Schutzrohr durch das Erdreich, sodass die Gefahr einer Beschädigung durch etwa spitze Steine verringert wird.
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So zeigt beispielsweise die
DE 197 29 021 A1 eine Durchführung mit in eine Wandöffnung hineinragenden Schutzhülsen, an die im Erdreich verlaufende Schutzrohre über Muffen angesteckt werden. Hülse und Schutzrohr dienen dann entweder der Führung von Rohren für Wasser oder Gas oder von Kabeln mit elektrischen Leitern.
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Auch die
DE 197 15 884 A1 offenbart ein mit einer Dichtpackung verbundenes Schutzrohr, durch welches ein Stromkabel, ein Wasserrohr oder auch ein Gasrohr geführt wird.
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Die
DE 100 07 527 A1 zeigt ebenfalls eine Durchführung mit einer in einem Schutzrohr geführten Gas- oder Wasserleitung.
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Die
CH 692 793 A5 zeigt eine Hauseinführung mit in einer Wandscheibe vorgesehenen Durchgangsöffnungen, in welche Trägerrohre eingeschweißt sind; an der Wandscheibe ist ferner ein die Trägerrohre über eine der Dicke der Wand entsprechende Länge umfassendes äußeres Schutzrohr vorgesehen. Das Schutzrohr ist über die schweißverbundene Wandscheibe zum Gebäudeinneren hin gedichtet und das Trägerrohr über eine wandbündig eingesetzte Pressdichtung.
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Der vorliegenden Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer besonders vorteilhaften Durchführung aus einer Gebäudeeinführung mit Mantelrohr anzugeben.
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Erfindungsgemäß löst dieses Problem ein Verfahren gemäß den unabhängigen Anspüchen.
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Eine erfindungsgemäße Durchführung kann auch aus einer bereits in dem Wand- oder Bodenelement vorgesehenen Gebäudeeinführung mit einem zu dem Element hin gedichteten und so darin befestigten Mantelrohr, an welches für eine gebäudeaußenseitige Verlängerung ein Schutzrohr angeschlossenen ist, hergestellt werden. Das Unterteilungsrohr wird dann also erst nachträglich in eine bereits zuvor fertig installierte Gebäudeeinführung eingezogen.
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Erfindungsgemäß wird somit ein als Hohlrohr ausgebildetes Unterteilungsrohr mit einem Außendurchmesser, der kleiner als ein Innendurchmesser von Mantel- und auch Schutzrohr ist, in die beiden eingebracht, also ein kleineres Volumen abgeteilt. Sowohl Mantel- als auch Schutzrohr können nämlich, was die Erfindung illustriert jedoch nicht einschränkt, einen Innendurchmesser von mindestens 60 mm haben. Gemäß dem Stand der Technik wird beim Durchführen eines Kabels zunächst ein Draht durch das Schutzrohr geführt, das hindurchzuführende Kabel dann mit einem Ende des Drahtes verbunden und so zusammen mit dem Draht durch das Schutzrohr gezogen; im Falle einer sich lösenden Verbindung zwischen Draht und Kabel muss der Vorgang entsprechend wiederholt werden.
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Die Erfinder haben nun festgestellt, dass ein Durchführen ohne Zuhilfenahme des Drahtes mühsam ist, weil ein flexibles Kabel mit einem typischen Außendurchmesser von nur einigen Millimetern Schlaufen ausbilden und sich verfangen kann. Dies gilt umso mehr, wenn das Schutzrohr zum Erreichen besonders kleiner Biegeradien typischerweise eine quer zur Leitungsrichtung gerillte Wandfläche hat.
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In einem deshalb erfindungsgemäß vorgesehenen Unterteilungsrohr ist ein Kabel hingegen eng geführt, kann also vorzugsweise einfach eingeschoben und muss nicht aufwendig mit einem Draht durchgezogen werden, insbesondere wenn die Innenwand des Unterteilungsrohres beispielsweise glatt ausgebildet ist. Die von etwa einem Installateur durchzuführenden Arbeitsschritte werden so erheblich vereinfacht und eine Zeitersparnis möglich.
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Das Unterteilungsrohr wird typischerweise aus einem Kunststoffmaterial sein, wobei etwa ein Rohr aus hochvernetztem Polyethylen dann eine gegenüber einem Kabel erhöhte Steifigkeit hat, also idealerweise auch ohne besondere Hilfsmittel einfach in das Mantel- und Schutzrohrsystem eingeschoben werden kann.
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Die Gebäudeeinführung wird in dem Wand- oder Bodenelement durch das außenseitige Abdichten des Mantelrohres befestigt, etwa durch Verspannen eines am Mantelrohr angeordneten Elastomerkörpers, der sich beispielsweise an eine Mantelrohraußenfläche sowie eine Laibung der Wandöffnung, etwa die Laibung einer Kernbohrung oder ein einbetoniertes Futterrohr, anlegt. Dabei muss der Elastomerkörper nicht notwendigerweise vor dem Anschließen des Schutzrohres und dem Einführen des Unterteilungsrohres verspannt werden, sondern kann zunächst noch lose oder leicht vorgespannt in dem Wand- oder Bodenelement sitzen, um erst später endgültig verspannt zu werden.
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Das Abdichten kann auch mit einem im Zuge der Verarbeitung zumindest teilweise aushärtenden Material erfolgen, etwa einem Verguss-, Verputz- oder Schaummaterial, welches beispielsweise zwischen die Mantelrohraußenfläche und die Laibung der Wandöffnung eingebracht wird. Das Abdichtmaterial kann also von dem Material des Wand- oder Bodenelements verschieden oder etwa im Falle eines einbetonierten Mantelrohres auch damit identisch sein.
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Die obige Aufzählung der Verfahrensschritte gibt keine zwingende Reihenfolge vor. Wird die Gebäudeeinführung etwa in ein Bodenelement gesetzt, kann beispielsweise zunächst ein Futterrohreinsatz mit einem oder mehreren bereits darin vorgesehenen und gegen den Einsatz gedichteten Mantelrohrstutzen mit einer Haltevorrichtung in Position gebracht werden. Typischerweise wird vor einem Gießen des Bodenelements und damit darin Integrieren des Einsatzes ein Mantelrohrstutzen erdreichseitig mit einem Schutzrohr verlängert. Die Gebäudeeinführung wird dann gewöhnlich erst später von dem Gebäudeinneren aus in den Einsatz geschoben, wobei ein Mantelrohr der Gebäudeeinführung dann an einen Mantelrohrstutzen anschließt beziehungsweise ein- oder aufgeschoben wird, womit auch das zuvor mit dem Mantelrohrstutzen verbundene Schutzrohr an das Mantelrohr angeschlossen wird. Das Anschließen des Schutzrohres kann bei dieser Ausführungsform also gleichzeitig mit dem Einsetzen der Gebäudeeinführung erfolgen.
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Sofern das Mantelrohr, welches generell auch eine seinen Durchmesser unterschreitende Länge haben kann, dann gleich beim Ein-, An- oder Aufsetzen mit einem Dichtelement gegen den Mantelrohrstutzen gedichtet wird und dieser schon gegen das Bodenelement gedichtet ist, erfolgt auch das Abdichten des Mantelrohres zu dem Bodenelement hin gleichzeitig mit dem Einsetzen der Gebäudeeinführung.
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Das Unterteilungsrohr kann beispielsweise auch zusammen mit einer anderen Medienleitung in dem Mantel- und Schutzrohrsystem angeordnet sein, sodass ein System vorteilhafterweise auch für verschiedene Sparten genutzt werden kann, deren Leitungen dann durch das Unterteilungsrohr voneinander getrennt sind.
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Sofern keine Durchmesser angegeben sind, ist der Begriff ”Rohr” nicht zwingend auf eine in Leitungsrichtung gesehen kreisförmige Geometrie beschränkt, es sind beispielsweise auch gerade ausgebildete Seitenflächen möglich.
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Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüche angegeben. Wie in der gesamten Offenbarung wird nicht im Einzelnen zwischen der Beschreibung des Herstellungsverfahrens und einer erfindungsgemäß hergestellten Durchführung sowie deren Verwendung unterschieden; die Offenbarung ist implizit im Hinblick auf sämtliche Kategorien zu verstehen.
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Gemäß einer ersten Ausgestaltung der Erfindung wird eine das Unterteilungsrohr in Bezug auf die Leitungsrichtung in Position haltende Befestigungsvorrichtung in das Mantel- oder Schutzrohr eingebracht. Diese kann beispielsweise als Kunststoffformteil oder Metallkörper ausgebildet und etwa in dem Mantel- oder Schutzrohr verspreizt sein; das Unterteilungsrohr kann über einen Klemmmechanismus oder eine Klammer in Position gehalten werden, sodass das Unterteilungsrohr idealerweise von einer Gebäudeinnenseite aus gut erreichbar ist.
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Das Einbringen kann beispielsweise einerseits von der Gebäudeinnenseite aus erfolgen, die Befestigungsvorrichtung also in das Mantelrohr gesetzt oder bis in das Schutzrohr vor geschoben werden. Andererseits kann die Befestigungsvorrichtung auch direkt in das Schutzrohr eingebracht werden und das Unterteilungsrohr beispielsweise in der Nähe eines Versorgungsanschlusses in Position halten; ein Rohr mit entsprechender Steifigkeit, zum Beispiel ein hochvernetztes PE-Rohr, wird dann trotz der Entfernung zwischen der Befestigungsvorrichtung und dem Mantelrohr vom Gebäudeinneren aus gut erreichbar in Position gehalten.
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Das Unterteilungsrohr kann beispielsweise auch durch eine aufblasbare Manschette, ein in das Mantelrohr eingeschobenes Kissen oder eine Ringdichtung gehalten werden; so kann das Unterteilungsohr etwa im Falle eines auf das Unterteilungsrohr aufgeschobenen Rollrings aus gummielastischem Material auch noch unter Kraftaufwendung in dem Mantelrohr verschiebbar und dennoch an einem Verrutschen gehindert sein.
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In weiterer Ausgestaltung ist dann eine Pressdichtung mit einem Elastomerkörper als Befestigungsvorrichtung vorgesehen, wobei der Elastomerkörper durch ein Verspannen in Leitungsrichtung quer zu dieser expandiert wird und sich dichtend an das ihn durchsetzende Unterteilungsrohr sowie eine Mantelrohr- oder Schutzrohrinnenfläche beziehungsweise an beide anlegt. Der Elastomerkörper wird etwa mit beidseits angeordneten Spannplatten verspannt, die durch Anziehen von einem ihn durchsetzenden Bolzen aufeinander zu bewegt werden.
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Für das Unterteilungsrohr wird durch den Elastomerkörper vorteilhafterweise nicht nur in Leitungsrichtung, sondern zumindest noch in dessen Nachbarschaft auch senkrecht dazu eine Position festgelegt, sodass etwa im Falle mehrerer Unterteilungsrohre eine klare räumliche An- und Zuordnung möglich ist. Darüberhinaus dichtet ein im Mantelrohr vorgesehener Elastomerkörper dann auch einen gebäudeseitigen Bereich des Mantelrohres gegen das Schutzrohr, schirmt diesen also beispielsweise im Falle eines beschädigten Schutzrohres ab.
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In weiterer Ausgestaltung wird ein gebäudeseitiges Ende des Unterteilungsrohres innerhalb des Mantel- oder Schutzrohres angeordnet, das Unterteilungsrohr also entweder nicht bis ins Gebäudeinnere geführt oder innerhalb des Mantel- oder Schutzrohres entsprechend gekappt. Diese Anordnung des Endes ist schon vorteilhaft, weil etwa bei einer vorläufigen Blindvorverlegung des Unterteilungsrohres diese nicht notwendigerweise von innerhalb des Gebäudes sichtbar ist.
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Neben dem optischen Gesichtspunkt kommt vor allem auch der Sicherheit der Durchführung im Störfall eine erhebliche Bedeutung zu. So könnte bei einem vorverlegten und erst im Gebäudeinneren gedichteten Unterteilungsrohr aus einer defekten benachbarten Sparte austretendes Gas in dem Unterteilungsrohr bis zu der Abdichtung, also schon ins Gebäudeinnere vordringen. Da in solchen Fällen immer kumulative Schadensszenarien zu betrachten sind, resultiert aus dem dann innerhalb des Gebäudes anstehenden Gas in Verbindung mit einem Brand in dem Gebäude eine erhebliche Gefahrenquelle.
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Auch vor diesem Hintergrund wird erfindungsgemäß ein gebäudeaußenseitiges Innenvolumen des Unterteilungsrohres innerhalb des Mantel- oder Schutzrohres oder auch innerhalb beider gedichtet. Eine dem Erdreich abgewandte Innenseite des Unterteilungsrohres begrenzt besagtes Innenvolumen, das sich im Erdreich beispielsweise von einem Versorgungsanschluss zu dem Gebäude erstrecken kann. Indem nun dieses Volumen entweder in Gebäudenähe, etwa in bis zu maximal ein, zwei oder drei Metern Entfernung zu einer Gebäudeaußenwand, innerhalb des Schutzrohres oder vorzugsweise innerhalb des Mantelrohres und jedenfalls nicht erst im Gebäudeinneren gedichtet wird, kann Gas vorteilhafterweise nicht bis ins Gebäudeinnere vordringen.
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Eine entsprechende Abdichtung kann beispielsweise durch ein Verfüllen des Unterteilungsrohres mit fließfähigem und dann aushärtendem Material, etwa einem Harz, oder auch durch ein Verschäumen erfolgen. Ein bis ins Gebäudeinnere blind vorverlegtes Unterteilungsrohr kann andererseits ebenso durch ein in das Unterteilungsrohr eingesetztes und darin bis in den Bereich des Mantel- oder Schutzrohres vorgeschobenes Dichtelement mit einer entsprechenden Gassperre versehen werden.
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Vorzugsweise wird ein für eine gute Erreichbarkeit idealerweise innerhalb des Mantelrohres angeordnetes gebäudeseitiges Ende des Unterteilungsrohres mit einem Verschluss verschlossen, bei einer Blindvorverlegung also beispielsweise mit einem Stopfen oder einer Kappe versehen.
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Es wird dann weiter bevorzugt auch das Mantelrohr zum Gebäudeinneren hin mit einem Dichtkörper gedichtet. Das Ende des Unterteilungsrohres ist also innerhalb des Mantelrohres angeordnet und mit einem Verschluss versehen und das Mantelrohr mit einem weiteren Elastomerkörper an einem gebäudeseitigen Ende gedichtet. In dem zuvor genannten Fall einer Gasleckage könnte das Gas somit maximal bis zu dem Dichtkörper vordringen, ein an dessen anderer Seite anliegendes Feuer also bei entsprechender Gestaltung des Dichtkörpers allenfalls mit einer Zeitverzögerung zur Entzündung führen; im Brandfall verbleibt Zeit, um etwa eine Gashauptzufuhr abzustellen.
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Bei einer weiteren Ausführungsform wird ein Lichtwellenleiterkabel in das Unterteilungsrohr eingeführt; alle zuvor auf ein Kabel bezogenen Aussagen sind also auch als implizit für ein Lichtwellenleiterkabel getroffen zu sehen. Mit einem solchen Lichtwellenleiterkabel oder Lichtwellenleiter kann beispielsweise Licht im sichtbaren bzw. ultravioletten/infraroten Bereich durch einen Kern aus etwa Glas oder Kunststoff übertragen werden; es lassen sich auf diese Weise beispielsweise Kommunikationsdaten übermitteln. Das Übertragungsmedium kann dabei auch von einem Mantel aus etwa Polyethylen umfasst und dadurch geschützt sein.
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Auch bei einem derart ummantelten Lichtwellenleiterkabel kann ein Abknicken zum Bruch des spröden Kerns führen; dem wird vorteilhafterweise durch die enge Führung des Kabels in dem erfindungsgemäß vorgesehenen Unterteilungsohr vorgebeugt. Ferner hält ein erfindungsgemäß blind vorverlegtes Unterteilungsrohr idealerweise zunächst die Option offen, ein Lichtwellenleiterkabel dann auch erst später einzuziehen, wenn die Technologie beispielsweise flächendeckend verfügbar beziehungsweise Kommunikationsstandard ist.
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Das Einführen eines Lichtwellenleiterkabels (auch anderer Kabel, für welche alle nachfolgenden Ausführungen analog gelten) setzt im Falle eines in oben beschriebener Weise blind vorverlegten Unterteilungsrohres zunächst ein Öffnen des das Mantelrohr verschließenden Dichtkörpers und ein Entfernen der Abdichtung des Unterteilungsrohrs voraus.
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In weiterer Ausgestaltung wird dann das Lichtwellenleiterkabel innerhalb des Mantel- oder Schutzrohres oder auch innerhalb beider gegen das Unterteilungsrohr gedichtet, also wiederum ein gebäudeaußenseitiges Innenvolumen des Unterteilungsrohres außerhalb des Gebäudeinneren gedichtet. Die oben beschriebene Problematik bei innerhalb des Gebäudes anstehendem Gas ergibt sich nämlich auch, wenn ein Kabel durch das Unterteilungsrohr geführt und erst im Gebäudeinneren gegen dieses gedichtet ist.
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Wenn gemäß einer weiteren Ausführungsform eine Muffe auf ein gebäudeseitiges Ende des Unterteilungsrohres gesetzt und mit dieser ein weiteres Unterteilungsrohr mit dem ersten verbunden und ins Gebäude geführt wird, ist das erste Unterteilungsrohr also vorteilhafterweise bereits vor dem Gebäudeinneren abgedichtet. Die Muffe kann zur Verbindung der Unterteilungsrohre beispielsweise deren Enden umschließen beziehungsweise auch in diese greifen.
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Eine solche Abdichtung zum Glasfaserkabel hin kann beispielsweise wiederum mit einem von der Gebäudeinnenseite aus in das Unterteilungsrohr injizierten und darin bis in den Mantelrohrbereich vordringenden Harz realisiert werden. Ferner lässt sich auch ein entsprechendes Dichtelement in das Unterteilungsrohr setzen und bis in den Mantelrohrbereich vorschieben.
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Im Falle eines innerhalb des Mantelrohres angeordneten gebäudeseitigen Endes des ersten Unterteilungsrohres und eines daran angemufften weiteren wird das Lichtwellenleiterkabel dann jedoch vorzugsweise durch ein sich quer zur Leitungsrichtung erstreckendes Dichtelement der Muffe aus vorzugsweise elastischem Material geführt oder ein dazu mit einem sich quer zur Leitungsrichtung erstreckenden Schnitt versehenes Dichtelement auf das Lichtwellenleiterkabel gesetzt; das Dichtelement dichtet dann die Enden der Unterteilungsrohre gegeneinander und gegen das Lichtwellenleiterkabel. Das Dichtelement kann beispielsweise auch einstückig mit der Muffe ausgebildet sein, sodass die Enden der Unterteilungsrohre dann von demselben elastischen Material umschlossen und gedichtet werden.
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Sowohl bei einer Blindvorverlegung als auch im Falle eines durchgeführten Kabels erfolgt die Abdichtung des gebäudeaußenseitigen Innenvolumens des Unterteilungsrohres vorzugsweise innerhalb des Mantelrohres, weiter bevorzugt innerhalb des Wand- oder Bodenelements, also in Leitungsrichtung von einer gebäudeinnenseitigen sich quer zur Leistungsrichtung erstreckenden Wand- oder Bodenfläche um in dieser Reihenfolge zunehmend bevorzugt mindestens 10 mm, 20 mm, 30 mm, 50 mm, 100 mm, 200 mm beabstandet.
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In weiterer Ausgestaltung hat das Unterteilungsrohr einen Außendurchmesser von maximal 20 mm, vorzugsweise maximal 14 mm, weiter bevorzugt maximal 7 mm.
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Das Mantelrohr hat gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einen Innendurchmesser von mindestens 50 mm, vorzugsweise mindestens 55 mm, weiter bevorzugt mindestens 60 mm. Der Außendurchmessers des Unterteilungsrohres kann in dieser Reihenfolge zunehmend bevorzugt maximal 40%, 30%, 25%, 20%, 15%, 12% des Innendurchmessers des Mantelrohres betragen. Es können also beispielsweise auch mehrere Unterteilungsrohre, etwa 2, 3 oder 4, durch das Mantelrohr geführt werden. Die Dimensionen des Schutzrohres weichen typischerweise nicht wesentlich von jenen des Mantelrohres ab, etwa um höchstens 10 mm.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf eine entsprechende Durchführung für ein Wand- oder Bodenelement eines Gebäudes, die sich aus einer in dem Wand- oder Bodenelement vorgesehenen Gebäudeeinführung mit einem Mantelrohr sowie einem das Mantelrohr in einer zur Leitungsrichtung senkrechten Ebene nicht vollständig ausfüllenden Unterteilungsrohr darin zusammensetzt. Dabei ist an dem Mantelrohr eine außenseitige Abdichtung zu dessen Befestigung vorgesehen, vorzugsweise ein in dem Wand- oder Bodenelement verspannter Elastomerkörper. Ferner ist an das Mantelrohr zu dessen gebäudeaußenseitiger Verlängerung ein Schutzrohr angeschlossen, welches dann ebenfalls von dem Unterteilungsrohr durchsetzt wird, und ist ein gebäudeaußenseitiges Innenvolumen des Unterteilungsrohres innerhalb des Mantel- und/oder Schutzrohres gedichtet, also in Leitungsrichtung von einer gebäudeinnenseitigen Wand- oder Bodenfläche um mindestens 10 mm beabstandet, und zwar mit einem Verschluss; das Mantelrohr ist zum Gebäudeinneren hin mit einem Dichtkörper, nämlich mit einem weiteren Elastomerkörper, gedichtet.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung einer solchen Durchführung zum Einführen eines Lichtwellenleiterkabels in ein Gebäude sowie auf die Verwendung einer Gebäudeeinführung mit Mantelrohr zum Einführen eines Unterteilungsrohres in das Mantelrohr und Abdichten eines gebäudeaußenseitigen Innenvolumens des Unterteilungsrohres innerhalb des Mantel- und/oder Schutzrohres, also in Leitungsrichtung von einer gebäudeinnenseitigen Wand- oder Bodenfläche um mindestens 10 mm beabstandet, und zwar mit einem Verschluss; das Mantelrohr wird zum Gebäudeinneren hin mit einem Dichtkörper, nämlich mit einem weiteren Elastomerkörper, gedichtet.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, wobei die einzelnen Merkmale auch in anderer Kombination erfindungswesentlich sein können.
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1 zeigt eine Gebäudeeinführung in einem Wandelement.
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2 zeigt eine erfindungsgemäße Durchführung mit einem blind vorverlegten Unterteilungsrohr.
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3 zeigt eine erfindungsgemäße Durchführung mit Unterteilungsrohr und Lichtwellenleiterkabel darin.
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4 zeigt eine erfindungsgemäße Durchführung, die in einem Wandelement verputzt ist.
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1 zeigt eine Gebäudeeinführung 1 mit einem Mantelrohr 2, das in einer Kernbohrung 3 eines Wandelements 4 über Elastomerkörper 5/6 gehalten ist. Bei der Installation einer solchen Gebäudeeinführung 1 wird zunächst der gebäudeinnenseitige Elastomerkörper 5, der das Mantelrohr 2 radial umschließt und zur Sicherung gegen ein Verrutschen in Leitungsrichtung 7 in eine am Mantelrohr 2 außenseitig vorgesehene Nut 8 greift, zusammen mit dem Mantelrohr 2 eingesetzt. Elastomerkörper 5 und Mantelrohr 2 werden also von der Gebäudeinnenseite aus in die Kernbohrung 3 geschoben, bis eine in Leitungsrichtung 7 an den Elastomerkörper 5 anschließende Flanschplatte 9 eine Anlage an der Gebäudeinnenwand 10 findet. Von der Gebäudeaußenseite wird dann der zu diesem Zweck mit einem radialen Schnitt versehene und somit aufklappbare Elastomerkörper 6 auf das Mantelrohr 2 gesetzt und in Leitungsrichtung 7 in die Kernbohrung 3 geschoben.
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Der erste Elastomerkörper 5 wird durch Anziehen der Spannbolzen 11 in Leitungsrichtung 7 gestaucht, indem die Spannplatte 12 auf die Flanschplatte 9 zu bewegt wird, sodass sich der Elastomerkörper 5 dichtend an die Laibung der Kernbohrung 3 sowie das Mantelrohr 2 anlegt. In gleicher Weise wird der zweite Elastomerkörper 6 durch Anziehen der Spannbolzen 13 und damit Aufeinanderzubewegen der Spannplatten 14 gegen die Laibung sowie das Mantelrohr 2 verspannt.
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Bei dem Wandelement 4 handelt es sich um eine Kellerwand, an der Gebäudeaußenseite ist bei der Montage der Gebäudeeinführung das Erdreich also entsprechend ausgehoben. Das Mantelrohr 2 wird dann mit einem Schutzrohr 21, das über eine Ringdichtung 22 gegen das Mantelrohr 2 gedichtet ist, bis zu der entsprechenden Versorgungsleitung verlängert; der Graben kann anschließend wieder mit Erdreich aufgefüllt werden.
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Im Zuge der weiteren Installation wird ein Draht von der Gebäudeinnenseite aus durch Mantel- und Schutzrohr 2/21 gefädelt, dann ein Ende eines Elektrokabels 23 damit verbunden und anschließend mit dem Draht durch das Schutzrohr 21 sowie das Mantelrohr 2 bis ins Gebäudeinnere gezogen; dort wird das Kabel dann mit einem Verteilerkasten des Hauses verbunden.
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Zur Abdichtung des Mantelrohres 2 gegen das Gebäudeinnere ist ein weiterer Dichtkörper 25 aus einem elastischen Material vorgesehen, der mit einer durch nicht gezeigte Bolzen zu der Flanschplatte 9 hin verspannten Spannplatte 26 in Leitungsrichtung 7 gestaucht und dadurch quer dazu expandiert ist, also dichtend an dem Elektrokabel 23 und einem radial nach innen hervorspringenden Abschnitt 28 sowie einer Innenwand 27 der Flanschplatte 9 anliegt.
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Das Mantelrohr 2 hat einen Außendurchmesser von 75 mm und einen Innendurchmesser von 67 mm, die Kernbohrung hat im Falle einer solchen Einspartengebäudedurchführung einen Durchmesser von typischerweise 100 mm.
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2 zeigt eine erfindungsgemäß hergestellte Durchführung mit einer Gebäudeeinführung 1 mit Mantelrohr 2 und einem blind vorverlegten Unterteilungsrohr 41 darin. Das Unterteilungsrohr 41 hat einen Außendurchmesser von 14 mm und einen Innendurchmesser von 11 mm und teilt somit von dem Mantelrohr 2 mit einem Innendurchmesser von 67 mm ein nur etwa 3%-iges Teilvolumen ab, stellt also einen engen Führungskanal für ein später einzuführendes Kabel dar.
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Das Unterteilungsrohr 41 aus Polyethylen-Material wird als Rollenware in den Kellerraum transportiert und von diesem aus in das Mantel- und Schutzrohrsystem 2/21 eingeschoben; die Installation könnte jedoch auch von der Versorgungsseite aus erfolgen und das Unterteilungsrohr 41 durch das Schutzrohr 21 über das Mantelrohr 2 bis in den Kellerraum vor geschoben werden.
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Die Bestandteile der Gebäudeeinführung 1 sind analog zu 1 beziffert und haben die dort beschriebene Funktionalität. Das Unterteilungsrohr 41 wird in dem Mantelrohr 2 mit einer Pressdichtung 42 in Leitungsrichtung 7 und lokal auch senkrecht dazu in Position gehalten, indem der Elastomerkörper 43 mit beidseits davon angeordneten und mit einem Bolzen 44 gegeneinander verspannten Spannplatten 45 in Leitungsrichtung gestaucht und quer dazu expandiert wird, sich also dichtend an eine Mantelrohrinnenfläche 46 sowie das Unterteilungsrohr 41 anlegt.
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Ein gebäudeseitiges Ende 51 des Unterteilungsrohres 41 ist innerhalb des Mantelrohres 2 angeordnet, liegt also in Bezug auf die Leitungsrichtung 7 und senkrecht dazu in diesem. Das Ende 51 ist mit einer Kappe 52 verschlossen, ein erdreichseitiges Volumen des Unterteilungsrohres 41 also gegenüber der Gebäudeeinführung 1 gedichtet. Die Kappe 52 kann beispielsweise aus zwei dann gegeneinander verklemmten Halbschalen zusammengesetzt werden, die miteinander das Unterteilungsrohr 41 umgreifen und ein das Ende 51 verschließendes Dichtelement in Position halten. Wenngleich das Mantelrohr 2 auch mit dem zu 1 beschriebenen Dichtkörper 25 zum Gebäudeinneren hin gedichtet ist, erhöht diese Anordnung die Sicherheit weiter.
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So kann aus einer benachbarten Sparte austretendes Gas in dem Mantelrohr 2 bloß bis zu der Pressdichtung 42 und in dem Unterteilungsrohr 41 nur bis zu der Kappe 52 vordringen; im Falle der gezeigten Einsparteneinführung könnte das Gas beispielsweise aus einem im Erdreich benachbarten, über eine andere Einführung mit dem Gebäude verbundenen Schutzrohr austreten. Ein entsprechender Schutz vor im Gebäude anstehendem Gas ist insbesondere auch bei einer (nicht gezeigten) Mehrsparteneinführung mit zwei, drei, vier oder noch mehr Mantelrohren vorteilhaft, weil hierbei die Mantel- und damit auch die Schutzrohre zwangsläufig nahe beieinander angeordnet sind. Das Gas ist im Brandfall dann also von einer auf die rechte Seite des Wandelements 4 einwirkenden Hitzequelle beabstandet und die Gefahr einer Gasentzündung entsprechend verringert bzw. bei einer brandbedingten Degradation des Dichtkörpers 25 zumindest verzögert.
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Die Kappe 52 verhindert ferner auch unabhängig von einem erdreichseitigen Verschluss des Unterteilungsrohres 41 einen Eintrag von Verschmutzung, Wasser oder auch Insekten in die Durchführung, was insbesondere angesichts der relevanten Zeiträume von mehreren Jahrzehnten vorteilhaft ist, weil die Durchführung unabhängig von versorgungsseitigen Änderungen an der Dichtung der Schutzrohre 21 geschützt ist.
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In dem Dichtkörper 25 ist ein herausnehmbarer Blindstopfen 53 vorgesehen, dessen Außendurchmesser in etwa jenem des Unterteilungsrohres 41 entspricht, es kann dann also wie in 3 auch ein weiteres Unterteilungsrohr 61 durch den Dichtkörper 25 in das Gebäudeinnere geführt werden.
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Von 2 ausgehend wird dazu zunächst die Spannplatte 26 nach einem Lösen der sie haltenden Bolzen entfernt und der Dichtkörper 25 aus der Flanschplatte 9 genommen. Da das Ende 51 des Unterteilungsrohres 41 durch die Pressdichtung 42 in Position gehalten ist, kann ein Monteur die Kappe 52 von der Gebäudeinnenseite aus gut erreichen und abnehmen.
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Anschließend wird eine im Gebäudeinneren platzierte Druckluftquelle mit dem nun offenen Ende 51 des Unterteilungsrohres 41 verbunden und ein Ende eines auf einer Trommel vorgehaltenen Lichtwellenleiterkabels 62 eingeführt, und das Lichtwellenleiterkabel 62 dann unter stetem Abrollen von der Trommel durch die Druckluft in den erdreichseitigen Bereich des Unterteilungsrohres 41 geblasen. In ein Unterteilungsrohr 41 mit hinreichend kleinem Innendurchmesser kann das Lichtwellenleiterkabel 62 so über eine Distanz von bis zu einem Kilometer eingebracht werden, bis es dann mit einem entsprechenden Versorgungsanschluss verbunden wird.
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Nach dem Einblasen wird die Pressluftvorrichtung entfernt und ein gebäudeseitiges Ende des Lichtwellenleiterkabels 62 durch einen sich quer zur Leitungsrichtung 7 erstreckenden Abschnitt 63 einer Muffe 64 aus einem elastischen Material geführt. Die Muffe 64 wird dann in Leitungsrichtung 7 auf das gebäudeseitige Ende des Unterteilungsrohres 41 geschoben, dichtet also wie zuvor die Kappe 52 das Unterteilungsrohr 41 gegen die übrige Durchführung.
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Anschließend wird das Lichtwellenleiterkabel 62 im Gebäudeinneren durch das noch lose weitere Unterteilungsrohr 61 geführt und dieses dann auf dem Lichtwellenleiterkabel 62 in die Muffe 64 geschoben, sodass der Muffenabschnitt 63 ein gebäudeseitiges Unterteilungsrohr 61 gegen ein erdreichseitiges 41 dichtet.
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Im Falle einer Gasleckage könnte Gas in dem Unterteilungsrohr 41 also allenfalls bis zu dem Muffenabschnitt 63 vordringen. Da im Gegensatz zu der in 2 gezeigten Blindvorverlegung das Schutzrohr 61 nun bis ins Gebäudeinnere führt, der Dichtkörper 25 allein die Durchführung also nicht vollständig gegenüber dem Gebäudeinneren dichtet, ist eine solche Abdichtung zwischen Unterteilungsrohr 41 und Lichtwellenleiterkabel 62 im Bereich des Mantelrohres 2 aus Sicherheitsgründen notwendig.
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Nachdem das zweite Unterteilungsrohr 61 mit der Muffe 64 verbunden ist, kann der Blindstopfen 53 aus dem Dichtkörper 25 genommen und dieser wieder in die Flanschplatte 9 gesetzt und mit dem Spannring 26 dagegen verspannt werden.
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4 zeigt eine Durchführung mit einem analog zu 2 vorverlegten Unterteilungsrohr 41, das in dem Mantelrohr 2 von einer Pressdichtung 42 mit Elastomerkörper 43 in Position gehalten und endseitig mit einem Verschluss 52 gedichtet ist.
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Das Mantelrohr 2 ist bei dieser Ausführungsform nicht wie zu 1 beschrieben über Elastomerkörper 5/6, sondern durch ein Verputzmaterial 71, in diesem Fall durch mit einer Kelle in den Spalt zwischen Mantelohr 2 und Wandelement 4 eingebrachten Mörtel, in dem Wandelement 4 befestigt und dagegen gedichtet. Anstelle des Verputzmaterials 71 kann auch ein Verguss- oder Schaummaterial vorgesehen werden, etwa ein Harz oder PU-Schaum; auch ein Verfüllen mit silikonartiger Masse ist möglich.
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Anstelle des zu 1 beschriebenen Dichtkörpers 25 mit Flanschplatte 9 dichtet bei dieser Ausführungsform eine weitere Pressdichtung 72 mit einem Elastomerkörper 73 und beidseits davon angeordneten Spannplatten 74 das Mantelrohr 2 zum Gebäudeinneren hin; in dem Elastomerkörper 73 ist wiederum ein herausnehmbarer Blindstopfen 75 vorgesehen.