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Die Erfindung betrifft einen Badewannentisch, welcher an einer Seitenwand einer Badewanne befestigbar ist und dazu dient, eine zumindest temporäre Ablage für Bücher, Getränke und dergleichen zu bilden, beispielsweise während der Benutzer ein Bad nimmt.
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Badewannentische oder -ablagen, welche lösbar an einer oder beiden Badewannenwänden befestigt sind, um als Ablage für Bücher oder Getränke zu dienen, sind aus dem Stand der Technik bekannt.
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So ist beispielsweise in der
DE 299 04 957 U1 ein klappbarer Beistelltisch beschrieben, welcher bei der Benutzung mit einer ersten Kante am Badewannenrand aufliegt, während an der gegenüberliegenden Kante des Tisches zwei in der Länge verstellbare Tischbeine befestigbar sind, um den Beistelltisch außerhalb der Badewanne abzustützen. Der in der genannten Druckschrift beschriebene Tisch ist jedoch bezüglich seiner Verwendung kompliziert, da die Tischbeine jeweils erst auf die Höhe des entsprechenden Badewannenrandes eingestellt werden müssen. Zudem müssen die Tischbeine zum platzsparenden Verstauen abgenommen werden, was in Bezug auf die Handhabung umständlich ist.
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Darüber hinaus gibt die
US 5 381 564 A eine Beschreibung einer Vorrichtung, welche aus einer elastischen Matte besteht, die beim Gebrauch über den Rand einer Badewanne gehängt wird, wobei ein erstes Ende der Matte mit Saugnäpfen auf der Innenseite der Badewannenwand befestigt wird, während am anderen Ende der Matte an der Außenseite der Badewanne ein Aufnahmebehälter hängt und an der Außenseite der Badewanne anliegt. Dieser Aufnahmebehälter dient insbesondere dazu, überlaufendes Wasser aufzunehmen. Zum anderen können in dem Aufnahmebehälter auch beispielsweise Badeutensilien während des Badens gelagert werden. Ist diese Art von Halterung nicht in Gebrauch, so kann die Matte um den Behälter gewickelt werden, wodurch sich die Haltevorrichtung auf platzsparende Weise verstauen lässt. Jedoch ist eine solche Vorrichtung konstruktionsbedingt lediglich für schmale Aufnahmebehälter, nicht jedoch für das Abstützen weiter nach außen vorstehender Flächen, wie beispielsweise Tischplatten, geeignet. Weiter befindet sich die Auflagefläche eines derartigen Aufnahmebehälters konstruktionsbedingt immer unterhalb des Randes der Badewanne. Hierdurch wird ein Zugriff auf die im Aufnahmebehälter befindlichen Gegenstände erschwert.
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Eine speziell als Haltetischchen ausgebildete Vorrichtung ist dagegen in der
US 7 284 735 B1 beschrieben. Jene Vorrichtung weist eine Haltesäule auf, welche mittels eines Saugnapfs an der Außenseite einer Badewannenwand befestigbar ist, wobei an der Oberseite der Säule eine schwenkbare und bezüglich ihrer Höhe verstellbare Tischplatte vorhanden ist, welche bei Gebrauch vom Rand der Badewannenwand aus nach innen vorsteht. Als weiteres Befestigungsmittel neben dem Saugnapf dient ein rechtwinkliger und bezüglich seiner Länge verstellbarer Bügel, durch den die Vorrichtung am Rand der Badewannenwand eingehängt werden kann. Zum platzsparenden Verstauen ist die Ablagefläche einklappbar. Nachteilig an dieser Art einer Haltevorrichtung ist die Komplexität des Aufbaus mit den zahlreichen mechanischen Gelenk- bzw. Schiebeverbindungen und das hieraus resultierende Gewicht. Weiter ist sowohl für ein Befestigen an als auch für ein Lösen von der Badewanne eine Anpassung des Bügels erforderlich, was die Handhabung erschwert.
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Aus der
US 3 444 564 A ist ein Badewannentisch mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 bekannt. Dabei schließen die beiden miteinander verbundenen Schenkel des vorbekannten Badewannentisches einen Winkel von etwa 90° ein, und sind an beiden Schenkeln jeweils Saugnäpfe vorgesehen, die in Richtung des jeweils anderen Schenkels orientiert sind. Weiter weist einer der Schenkel des Badewannentisches entlang seines Umfangs mit Ausnahme der Seite, an welcher die Schenkel miteinander verbunden sind, Wände auf, um Wasser in das Innere der Badewanne zu leiten.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Badewannentisch anzugeben, der auf einfache Weise für Badewannen mit verschiedenen Seitenwandabmessungen einsetzbar ist, wobei insbesondere eine stabile Stellfläche bereitgestellt werden soll, die den Benutzer einer Badewanne in seiner Bewegungsfreiheit nicht beeinträchtigt.
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Weiter ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Verwendung und Herstellung eines solchen Badewannentisches anzugeben.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Badewannentisch nach Anspruch 1, durch eine Verwendung nach Anspruch 6 oder ein Herstellverfahren nach Anspruch 7 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Gemäß einer Ausführungsform weist ein Badewannentisch einen ersten Schenkel sowie einen zweiten Schenkel auf, welche an einer gemeinsamen Kante miteinander verbunden oder unter Ausbildung einer gemeinsamen Kante einstückig ausgebildet sind. Dabei kann die Verbindung der Schenkel auch über ein Drehgelenk erfolgen, welches in einem bestimmten Winkel arretiert werden kann. An dem ersten Schenkel sind mehrere Befestigungsmittel ausgebildet, und der zweite Schenkel weist eine Auflagefläche auf. Die Befestigungsmittel sind zur selben Seite des ersten Schenkels gerichtet, wie der zweite Schenkel. Dies bedeutet, dass die Befestigungsmittel so orientiert sind, dass eine Wirkfläche der Befestigungsmittel in die Richtung orientiert ist, in der sich der zweite Schenkel erstreckt. Die Befestigungsmittel liegen somit bezogen auf einen zwischen dem ersten und zweiten Schenkel eingeschlossenen Winkel innen. Die Auflagefläche ist zu der entgegengesetzten Seite des zweiten Schenkels gerichtet, wie der erste Schenkel. Die Auflagefläche liegt somit bezogen auf einen zwischen dem ersten und zweiten Schenkel eingeschlossenen Winkel außen. Weiter schließen die beiden Schenkel an der Kante einen Winkel α miteinander ein, welcher größer ist als 90° und insbesondere größer ist als 92°.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der zweite Schenkel frei von Befestigungsmitteln.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform weist auch der zweite Schenkel Befestigungsmitteln auf, welche zur selben Seite des zweite Schenkels gerichtet, wie der ersten Schenkel. Die Befestigungsmittel liegen dann bezogen auf einen zwischen dem ersten und zweiten Schenkel eingeschlossenen Winkel innen.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform weist mindestens eines der Befestigungsmittel einen Abstand b2 senkrecht zur Kante auf, der mehr als das 1,5-fache und insbesondere mehr als das 2-fache eines Abstands b1 mindestens eines anderen Befestigungsmittels senkrecht zur Kante beträgt.
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Gemäß einer zweiten Ausführungsform, die auch mit der ersten Ausführungsform kombiniert werden kann, weist mindestens eines der Befestigungsmittel einen Abstand b1 zur Kante auf, der zwischen 10% und 30% einer Länge L2 des zweiten Schenkels beträgt, und mindestens ein anderes der Befestigungsmittel weist einen Abstand b2 zur Kante auf, der zwischen 80% und 140% einer Länge L2 des zweiten Schenkels beträgt.
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Wenn im Zusammenhang mit der Erfindung von den Abständen b1 und b2 der Befestigungsmittel zur Kante die Rede ist, so ist darunter die Länge eines Lotes vom Zentrum des jeweiligen Befestigungsmittels auf dem ersten Schenkel hin zu der genannten Kante gemeint.
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Von den beiden Schenkeln, welche gleichermaßen als ebene Platten ausgebildet sein können, dient somit der erste dazu, eine Montagefläche für die Befestigungsmittel bereitzustellen. Diese können über die Befestigungsmittel lösbar an einer Innenwand der Badewanne befestigt werden. Dann weist der zweite Schenkel eine Auflagefläche auf, auf der beispielsweise Gläser oder Flaschen mit Getränken oder Badezubehör abgestellt werden können, während sich der Benutzer in der Badewanne befindet. Da die Befestigungsmittel zur selben Seite des ersten Schenkels gerichtet sind, wie der zweite Schenkel, ragt der zweite Schenkel bei Befestigung des Badewannentisches an einer Innenwand einer Badewanne über deren Rand hinaus nach außen. Somit nimmt die Auflagefläche keinen Platz im Innenbereich der Badewanne ein und der Benutzer der Badewanne wird in seiner Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt. Weiter besteht nur eine geringe Gefahr, dass Gegenstände und insbesondere Gläser in die Badewanne hineinfallen. Darüber hinaus wird es aufgrund der Tatsache, dass der Winkel α an der Kante zwischen den beiden Schenkeln geringfügig mehr als 90° beträgt, ermöglicht, die Auflagefläche bei der Benutzung des Badewannentisches im Wesentlichen in einer horizontalen Position zu halten.
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Wie bereits erwähnt, sind an dem ersten Schenkel mehrere Befestigungsmittel, d. h. mindestens zwei Befestigungsmittel, angebracht. Dabei sind die jeweiligen Abstände mindestens zweier Befestigungsmittel von der gemeinsamen Kante des ersten und zweiten Schenkels deutlich verschieden voneinander ausgebildet. Mit anderen Worten ist eines der Befestigungsmittel sehr viel näher an der Kante als ein anderes Befestigungsmittel. Dies bewirkt eine günstige Last- bzw. Momentverteilung, so dass ermöglicht wird, dass der zweite Schenkel mit seiner Auflagefläche freitragend eingesetzt werden kann und keine weitere Befestigung desselben notwendig ist. Grund ist, dass das wenigstens eine Befestigungsmittel, welches näher an der Kante des ersten und zweiten Schenkels angeordnet ist, bei Beachtung der Bemessregeln auf Druck belastet wird, wohingegen das wenigstens eine Befestigungsmittel, welches von der Kante weiter beabstandet angeordnet ist, bei Beachtung der Bemessregeln auf Zug belastet wird.
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Somit wird ein sehr einfacher Aufbau des Badewannentisches ermöglicht. Selbstverständlich können die Befestigungsmittel, um eine zusätzliche Abstützung des zweiten Schenkels zu erreichen, auf einer solchen Höhe an der Innenseite einer Badewannenwand fixiert werden, dass die Unterseite des zweiten Schenkels, also die der Auflagefläche gegenüberliegende Seite, auf dem Badewannenrand aufliegt. Auf diese Weise wird eine besondere Stabilität erzielt, die beispielsweise dann wünschenswert sein kann, wenn z. B. eine oder mehrere gefüllte Flaschen auf dem Badewannentisch abgestellt werden sollen.
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Was die Wahl des Winkels α zwischen den beiden Schenkeln betrifft, so liegt dieser vorzugsweise zwischen etwa 92° und 110° und besonders bevorzugt zwischen etwa 97° und 103°. Durch diese Ausgestaltung wird die Schräglage des zweiten Schenkels in Bezug auf die Horizontale je nach Art der Badewannenwand zumindest verringert oder sogar ganz ausgeglichen. Es wird hierdurch ein sicherer Halt für die auf der Auflagefläche abgestellten Gegenstände erzielt, weswegen darauf verzichtet werden kann, auf dem zweiten Schenkel einen nach oben vorstehenden Rand vorzusehen, um eine instabile Position der auf der Auflagefläche befindlichen Gegenstände auszugleichen. Es ist nicht wesentlich, dass der Winkel α exakt den Neigungswinkel der jeweiligen Badewannenwand trifft, da eine leichte Schräge der Auflagefläche toleriert werden kann. Aus diesem Grund ist es auch nicht nötig, dass der erfindungsgemäße Badewannentisch für jeden Badewannentyp speziell gefertigt wird. Vielmehr ist eine universelle Einsetzbarkeit gewährleistet.
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Weiter ist das Vorsehen eines Randes, welcher die Auflagefläche des zweiten Schenkels ganz oder teilweise umgibt, möglich. Dieser Rand kann einstückig mit dem zweiten Schenkel ausgebildet sein, oder (insbesondere dauerhaft) mit dem zweiten Schenkel verbunden sein. Alternativ oder zusätzlich zum Vorsehen eines Randes kann die Auflagefläche des zweiten Schenkels eine Beschichtung oder Auflage aus rutschhemmendem Material wie beispielsweise Elastomer aufweisen. Diese Beschichtung oder Auflage kann beispielsweise aufgespritzt, aufgedruckt oder aufgeklebt sein. Alternativ kann die Auflagefläche auch eine raue Oberfläche aufweisen. Dies ist jedoch nur fakultativ. Die Auflagefläche kann auch glatt und frei von einer Beschichtung oder Auflage sein.
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Die Befestigungsmittel können gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in zwei zueinander parallelen Reihen angeordnet sein.
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Das Verhältnis b2/b1 beträgt gemäß einer Weiterbildung zwischen 3 und 6. Es hat sich herausgestellt, dass auf diese Weise bei den üblichen Belastungen eines derartigen Tisches sowohl das auf den ersten Schenkel bei Belastung des zweiten Schenkels wirkende Drehmoment als auch die vertikale Belastung nach unten optimal ausgeglichen werden können, ohne dass der erste Schenkel mit einer übermäßigen Länge ausgebildet werden muss.
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Die Längen der beiden Schenkel zueinander sind insbesondere bezüglich des Ausgleichs des Drehmoments von Bedeutung, welches auftritt, wenn der zweite Schenkel eine Belastung erfährt, d. h. wenn eine Getränkeflasche, gefüllte Gläser oder dergleichen auf der Auflagefläche abgestellt werden. Wegen der erfindungsgemäßen Anordnung der Befestigungsmittel ist es möglich, den ersten Schenkel in Bezug auf den zweiten Schenkel relativ kurz auszubilden, wobei dennoch die für diese Benutzung typischen Drehmomente ausgeglichen werden können. So kann das Verhältnis der Länge L1 des ersten Schenkels zur Länge L2 des zweiten Schenkels beispielsweise zwischen 1 und 1,5 und insbesondere zwischen 1,1 und 1,5 betragen. So bleibt das Verhältnis von nutzbarer Auflagefläche zur notwendigen Stützflache, welche durch den ersten Schenkel gebildet wird, günstig.
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Als Befestigungsmittel werden vorzugsweise solche eingesetzt, mit denen sich der erste Schenkel des Badewannentisches schnell und unkompliziert lösbar an einer Innenfläche einer Badewannenwand befestigen lässt. In diesem Zusammenhang haben sich Saugnäpfe oder, alternativ dazu, Magnete als besonders geeignet erwiesen. Beide Arten von Befestigungsmitteln haben den Vorteil, von Hand lösbar zu sein, so dass der Badewannentisch nach Benutzung schnell und einfach wieder entfernt werden kann, falls dies gewünscht ist. Zudem sind keine mechanischen Eingriffe in die Badenwannenwand zur Befestigung nötig, was bedeutet, dass diese unbeschädigt bleibt. Der Vorgang des Befestigens und des Lösens kann nahezu beliebig oft wiederholt werden.
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Im Zusammenhang mit dem Einsatz von Saugnäpfen als Befestigungsmitteln ist anzumerken, dass sowohl einfache Saugnäpfe, welche nur durch manuelles Andrücken an einer glatten Wand haften, als auch einstellbare Saugnäpfe, deren Unterdruck mittels eines Mechanismus, beispielsweise eines Verdrehmechanismus, verstärkt werden kann, verwendbar sind. Die Verwendung von Saugnäpfen als Befestigungsmittel ist gerade für die erfindungsgemäße Art von Badezimmertischen besonders geeignet, da die bestimmungsgemäße Befestigung des Tisches an der Innenwand der Badewanne stattfindet. Dies bedeutet, dass beim Befüllen der Badewanne mit Wasser der Wasserdruck die Haftung noch verstärkt, weswegen eine besonders sichere Abstützung des zweiten Schenkels bzw. der Auflagefläche verwirklicht werden kann.
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Auch Permanentmagnete sind im Zusammenhang mit Badewannen, deren Wände eine ferromagnetische Komponente aufweisen, wie beispielsweise Emaillebadewannen, geeignete Befestigungsmittel. Besonders gut einsetzbare Permanentmagnete umfassen insbesondere Neodymmagnete, genauer ausgedrückt Neodym-Eisen-Bormagnete, da diese eine hohe Tragkraft aufweisen und verhältnismäßig preiswert erhältlich sind.
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Die Befestigungsmittel können beispielsweise durch Einschnappen, Verschrauben, Vernieten oder Verkleben mit dem ersten Schenkel verbunden sein. Es kommt sowohl eine lösbare wie auch eine dauerhafte Befestigung der Befestigungsmittel an dem ersten Schenkel in Betracht.
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Als Material für den Badewannentisch bietet sich gemäß einer Ausführungsform korrosionsbeständiges Material und insbesondere Kunststoff oder ein Kunststoff-Metall-Mehrschichtmaterial an. Solche Materialien haben den Vorteil einer geringen Masse, weswegen der Badezimmertisch bezüglich seiner Tragkraft nicht zusätzlich durch ein hohes Eigengewicht belastet wird. Darüber hinaus kann der Tisch komplett aus korrosionsbeständigem Material und/oder mit wasserabweisender Oberfläche gefertigt werden, was insbesondere in Bezug auf leichte Reinigung sowie die Aufrechterhaltung hygienischer Verhältnisse vorteilhaft ist. Zudem lassen sich geeignete Kunststoffe, wie beispielsweise Acrylnitril-Butadien-Styrol, Polymethylmethacrylat, Polycarbonat, Polyethylen oder Polypropylen, leicht biegen, so dass der Badewannentisch mit geringem Arbeitseinsatz gefertigt werden kann. In Bezug auf das erwähnte Kunststoff-Metall-Mehrschichtmaterial ist zu erwähnen, dass diese Art von Material insbesondere bei der Verwendung von Permanentmagneten als Befestigungsmittel sinnvoll ist, da die Magnete damit gegebenenfalls am ersten Schenkel angebracht werden können, ohne dass eine Durchbohrung der Schenkelwand zur mechanischen Befestigung notwendig ist. Aufgrund der magnetischen Eigenschaften dieses Materials kann die Haltekraft der Magnete die notwendige Haftung an der Schenkelwand hervorrufen, wobei gegebenenfalls mittels eines Klebstoffes eine Positionsfixierung der Magnete erreicht werden kann.
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Bei der Verwendung eines erfindungsgemäßen Badewannentisches nach einer der vorstehenden Ausführungsformen als temporäre Ablage wird der erste Schenkel über die Befestigungsmittel am Inneren einer Wand einer Badewanne so angebracht, dass der zweite Schenkel mit der Auflagefläche über die Wand der Badewanne nach außen ragt. Sodann können auf der Auflagefläche des zweiten Schenkels Gegenstände abgelegt werden, welche ein Benutzer der Badewanne beim Baden in Griffweite haben möchte, ohne jedoch bezüglich seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt zu werden. Auf der Auflagefläche können insbesondere Getränkeflaschen und -gläser positioniert werden. Aufgrund der durch die Konstruktion bedingten sicheren Haltekraft und Stabilität des Badewannentisches ist die Gefahr eines Kippens des Tisches und damit eines Herabrutschens der abgestellten Gegenstände gering. Somit können auch teure Gläser sicher auf der Auflagefläche positioniert werden. Dies ist für viele Benutzer von Bedeutung, denen daran gelegen ist, ihr Badezimmer als Wellnessoase einzusetzen und die zur Entspannung gern auf stilvolle Art Getränke wie Champagner oder dergleichen trinken. Selbst wenn jedoch die Gläser oder Flaschen durch einen Stoß an das Glas bzw. die Flasche selbst kippen, so fallen sie aufgrund des Überstands des Badewannentisches nach außen auf den Badezimmerboden und nicht in das Innere der Badewanne, wo sie den Benutzer durch Scherbenbildung verletzen könnten.
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Wie bereits erwähnt, kann ein erfindungsgemäßer Badewannentisch auf äußerst einfache Weise und mit nur einer geringen Anzahl an Schritten hergestellt werden. Insbesondere umfassen die Schritte das Biegen einer Platte aus einem Kunststoffmaterial oder einem Kunststoff-Metall-Mehrschichtmaterial unter Ausbildung einer Kante mit einen Winkel α von mehr als 90°, um einen ersten Schenkel und einen zweiten Schenkel zu erzeugen; das Anbringen von Befestigungsmitteln auf dem ersten Schenkel so, dass sie zur selben Seite des ersten Schenkels gerichtet sind wie der zweite Schenkel, wobei mindestens eines der Befestigungsmittel so angebracht wird, dass es einen Abstand b2 zur Kante aufweist, der mehr als das 1,5-fache und insbesondere mehr als das 2-fache des Abstands b1 mindestens eines anderen Befestigungsmittels beträgt und/oder wobei mindestens eines der Befestigungsmittel so angebracht wird, dass es einen Abstand b1 zur Kante aufweist, der zwischen 10% und 30% einer Länge L2 des zweiten Schenkels beträgt, und mindestens ein anderes der Befestigungsmittel so angebracht wird, dass es einen Abstand b2 zur Kante aufweist, der zwischen 80% und 140% einer Länge L2 des zweiten Schenkels beträgt.
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Dabei ist es prinzipiell nicht kritisch, ob das Anbringen der Befestigungsmittel vor oder nach dem Schritt des Biegens erfolgt, solange die Befestigungsmittel nicht den Biegevorgang beeinträchtigen oder durch diesen beschädigt werden. Das Anbringen der Befestigungsmittel kann beispielsweise das Bohren oder Stanzen von Löchern bzw. Öffnungen in den ersten Schenkel beinhalten, in welche dann das entsprechende Befestigungsmittel eingefügt wird. Gleichfalls kann das Anbringen der Befestigungsmittel das Kleben der Rückseiten des Befestigungsmittels an den ersten Schenkel umfassen.
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Weiter geht in Ausführungsformen dem Schritt des Biegens der Platte ein Schritt des Zuschneidens der Platte und/oder lokalen Erwärmens der Platte voran.
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Auch wenn in den vorstehenden Ausführungsformen ein Winkel zwischen dem ersten Schenkel und dem zweiten Schenkel größer 90° ist, kann der Winkel gemäß einer alternativen Ausführungsform auch den Winkel von 90° umfassen.
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Weitere Ausgestaltungen und Vorteile eines erfindungsgemäßen Badewannentisches werden nachstehend anhand eines nicht beschränkenden Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. In den Figuren werden gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, um auf gleiche oder ähnliche Elemente zu verweisen. In der Zeichnung zeigen:
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1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Badewannentisches;
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2 eine perspektivische Ansicht des Badewannentisches der Ausführungsform von 1 von rechts unten;
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3 eine Schnittansicht des Badewannentisches der Ausführungsform von 1, welcher an der Innenwand einer Badewanne befestigt ist; und
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4 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Badewannentisches gemäß einer alternativen Ausführungsform von links oben.
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In den 1 und 2 ist ein Badewannentisch gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung dargestellt, der in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 10 gekennzeichnet ist.
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Der Badewannentisch 10 umfasst einen ersten Schenkel 11 sowie einen zweiten Schenkel 12, die miteinander über eine gemeinsame Kante 13 unter einem Winkel von 100° verbunden sind. In der hier gezeigten Ausführungsform sind der erste Schenkel 11 und der zweite Schenkel 12 einstückig ausgebildet, was bedeutet, dass sie aus demselben Material, im vorliegenden Fall weißem Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) Kunststoffmaterial, hergestellt und durch den mechanischen Verarbeitungsschritt des Biegens nach vorangegangener lokaler Erwärmung ausgeformt sind. Dies ist insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Einfachheit der Herstellung sowie der Reduzierung der benötigten Einzelteile von Vorteil. Alternativ zu einer einstückigen Ausbildung der beiden Schenkel können diese auch zweistückig ausgebildet und dauerhaft miteinander entlang der Kante verbunden sein, beispielsweise durch Verschweißen oder Verlöten.
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Selbstverständlich kann der Badewannentisch alternativ aus Material beliebiger anderer Farbe als weiß gebildet sein. Auch eine Ausgestaltung aus transparentem Material wie beispielsweise bruchsicheres Glas oder Acrylglas oder opakem Material ist möglich. Wenn das Material durchgefärbt ist, ist auch im Falle kleinerer Kratzer ein guter optischer Eindruck gewährleistet. Alternativ kann die Farbe auch einfach auf das Material aufgebracht sein.
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In der Ausführungsform der 1 und 2 sind auf der Innenseite des ersten Schenkels 11, also in derjenigen Richtung, nach welcher der zweite Schenkel 12 absteht, Saugnäpfe 14a, 14b, 14c, 14d angebracht, wobei in der Querschnittsansicht von 1 nur zwei Befestigungsmittel 14a, 14c zu erkennen sind. Die Saugnäpfe 14a, 14b, 14c, 14d sind mit ihrer Rückseite am ersten Schenkel 11 befestigt. Hierzu sind rückwärtige Nippel (nicht gezeigt) der Saugnäpfe in entsprechende Bohrungen bzw. Löcher im ersten Schenkel eingefügt. Hierdurch wird ein besonders guter Halt vermittelt und es muss kein Klebstoff zur Anbringung der Befestigungsmittel am ersten Schenkel eingesetzt werden.
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Wie aus 2 ersichtlich, bildet der zweite Schenkel 12 eine Auflagefläche 15, die dem Abstellen von Flaschen, Gläsern, Büchern, Badeutensilien wie Schampon oder dergleichen dient. Um einen sicheren Halt der abgestellten Gegenstände weiter zu begünstigen, weist die Auflagefläche 15 in der gezeigten Ausführungsform eine Auflage aus Gummi auf. Dies ist jedoch nur optional.
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Wie in den Figuren gezeigt ist der zweite Schenkel 12 in dieser Ausführungsform frei von Befestigungsmitteln.
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Gemäß einer nicht eigens gezeigten alternativen Ausführungsform weist auch der zweite Schenkel 12 (nicht gezeigte) Befestigungsmitteln auf, welche zur selben Seite des zweite Schenkels 12 gerichtet, wie der ersten Schenkel 11. Die Befestigungsmittel liegen dann bezogen auf einen zwischen dem ersten und zweiten Schenkel eingeschlossenen Winkel innen, und können beispielsweise so am zweiten Schenkel 12 befestigt sein, dass sie von oben am oberen Rand einer Badewanne befestigt werden können.
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Bei der in 3 gezeigten Verwendung des Badewannentisches 10 wird der erste Schenkel 11 so gegen eine Innenseite einer Badewannenwand gedrückt, dass die Saugnäpfe 14a, 14b, 14c, 14d zwischen der Badewannenwand 20 und dem ersten Schenkel 11 angeordnet werden. Die Saugnäpfe 14a, 14b, 14c, 14d haften dann an der Innenwand 20 der Badewanne. Dabei steht der zweite Schenkel 12 mit seiner Auflagefläche 15 über die Badewannenwand nach außen hin vor, so dass er keinen Platz im Inneren der Badewanne beansprucht, und aus diesem Grund den Benutzer der Badewanne in seiner Bewegungsfreiheit nicht beeinträchtigt. Bekanntlich ist beim Einsatz der Saugnäpfe ein gewisser Druck aufzuwenden, um einen Unterdruck in den Saugnapfhöhlen zu erzeugen und auf diese Weise die Haftvermittlung zu gewährleisten.
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Anders als nach dem Stand der Technik sind zur Höhenverstellung des Badewannentisches keine separaten Mechanismen erforderlich, weswegen der erfindungsgemäße Badewannentisch mit sparsamen Einsatz von Mitteln hergestellt werden kann.
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Da der Winkel α zwischen dem ersten Schenkel 11 und dem zweiten Schenkel 12 mehr als 90° beträgt, befindet sich die Auflagefläche 15 näherungsweise in der Horizontalen, wenn die Badewannenwand, wie im gezeigten Beispiel, nach oben hin leicht nach außen geneigt ist.
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Auf welcher Höhe die Befestigungsmittel an der Badewannenwand angebracht werden, ist in einem weiten Bereich dem Benutzer überlassen. Selbstverständlich kann die Höhe sinnvoll nur so gewählt werden, dass sich der zweite Schenkel 12 mindestens auf der Höhe des Randes der Badewannenwand befindet oder auch darüber. Liegt der zweite Schenkel 12 am Rand der Badewannenwand auf, erfährt er eine zusätzliche Abstützung. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich, da der erfindungsgemäße Badewannentisch, wie nachstehend noch erörtert, aufgrund seiner stabilen Konstruktion auch mit freitragendem zweiten Schenkel 12 eingesetzt werden kann. Dies bedeutet, dass sich der zweite Schenkel 12 oberhalb des Randes der Badewannenwand befinden kann. Der erfindungsgemäße Badewannentisch 10 ist folglich bezüglich seiner Höhe einstellbar, indem die als Befestigungsmittel dienenden Saugnäpfe 14a, 14b, 14c, 14d einfach auf der gewünschten Höhe auf der Badewannenwand positioniert werden.
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Die erwähnte einfache Konstruktion bei gleichzeitig ausgezeichneter Stabilität gegen Verkippen wird dadurch gewährleistet, dass das Verhältnis der Abstände b1 und b2 der als Befestigungsmittel dienenden Saugnäpfe 14a, 14b, 14c, 14d zueinander und/oder das Verhältnis der Abstände b1 und b2 zu der Länge L1 des ersten Schenkels 11 gewissen Bedingungen genügt: Wie dies in 2 zu erkennen ist, sind die Saugnäpfe 14a, 14b, 14c, 14d in der gezeigten Ausführungsform in zwei zueinander parallelen Reihen angeordnet, wobei sich jeweils ein Saugnapf 14c, 14d der ersten Reihe senkrecht oberhalb eines Saugnapfs 14a, 14b der zweiten Reihe befindet. Dabei weisen die Befestigungsmittel 14a, 14b der zweiten Reihe den Abstand b2 und die Befestigungsmittel 14c, 14d der ersten Reihe den Abstand b1 von der Kante 13 auf, wobei gilt: b2 ≥ 2·b1 und bevorzugt: 6·b1 ≥ b2 ≥ 3·b1. Mit anderen Worten sind die beiden Reihen von Befestigungsmitteln in einem Verhältnis zueinander positioniert, welches einerseits eine optimale Abstützung gegen das durch Belastung des zweiten Schenkels 12 erzeugte Drehmoment sowie andererseits gegen die nach unten gerichtete Schwerkraft der Belastung ermöglicht. In der gezeigten Ausführungsform beträgt der Abstand b2 das 4,5-fache des Abstandes b1.
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In den Figuren ist das Verhältnis der Abstände b1, b2 zur Länge L1 des ersten Schenkels 11 darüber hinaus so, dass gilt: 0,3·L2 ≥ b1 ≥ 0,1·L2 und 1,4·L2 ≥ b2 ≥ 0,8·L2. Mit anderen Worten sind die Befestigungsmittel 14c, 14d der ersten Reihe in einem bestimmten oberen Bereich des ersten Schenkels 11 angeordnet, während die Befestigungsmittel 14a, 14b der zweiten Reihe in einem bestimmten, weit darunter liegenden zweiten Bereich des ersten Schenkels 11 positioniert sind, wobei die jeweiligen Abstände von der Länge des zweiten Schenkels L2 abhängen. Auf diese Weise wird die Belastung des ersten Schenkels 11 optimal aufgeteilt, so dass eine herausragende Kippstabilität mit einfachen Mitteln erreicht werden kann. Es ist dabei anzumerken, dass die beiden geschilderten Anordnungen nicht zwingend kumulativ verwirklicht werden müssen, um eine ausreichende Stabilität zu gewährleisten. In der gezeigten Ausführungsform beträgt b1 = 0,2·L2 und b2 = 1·L2.
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Was die Abmessungen eines erfindungsgemäßen Badewannentisches 10 betrifft, so können diese je nach Bedarf in weitem Umfang beliebig gewählt werden. Lediglich beispielhaft sei erwähnt, dass sich für die beschriebene Verwendung für das Abstellen von Getränken und dergleichen eine Länge L2 für den zweiten Schenkel 12 zwischen etwa 20 cm und 30 cm und eine Breite zwischen etwa 18 cm und 28 cm als ausreichend erwiesen haben. Anders als in den 1 und 2 dargestellt, kann die Kante 13 auch in abgerundeter Form ausgebildet sein, um die Benutzung komfortabler zu gestalten. Darüber hinaus können natürlich auch alle anderen Ecken und/oder Kanten, anders als hier gezeigt, abgerundet sein. Materialstärken zwischen 3 mm und 1 cm haben sich als ausreichend erwiesen. In der in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsform beträgt die Materialstärke 5 mm.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform ist es auch möglich, zwei Platten unter Ausbildung eines Winkels α von mehr als 90° mittels einer Gelenkverbindung, die auf verschiedene Winkel fixierbar ist, im Bereich der Kante 13 miteinander zu verbinden. Diese Fixierung in wenigstens einer Winkelstellung erfolgt in der gezeigten Ausführungsform alleine durch die Schwergängigkeit des Gelenks, kann alternativ beispielsweise aber auch über Anschläge erfolgen. Ein Badewannentisch 10' mit einem Gelenk 16 im Bereich der Kante 13 ist in 4 in Seitenansicht gezeigt.
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Eine derartige zweiteilige Ausgestaltung des Badewannentischs aus zwei im Bereich der Kante 13 miteinander verbundenen Platten weist allgemein den Vorteil auf, dass für den ersten und zweiten Schenkel 11, 12 unterschiedliche Materialien und/oder Materialstärken verwendet werden können.
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Die in 4 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von der in 1 und 2 gezeigten Ausführungsform weiter in der Verwendung von Neodymmagnete als Befestigungsmittel 14a, 14b, 14c, 14d, welche bereits durch ein einfaches Anlegen des ersten Schenkels 11 an die Badewannenwand 20 an dieser befestigt werden können.
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Schließlich weist die Auflagefläche 15 der in 4 gezeigten Ausführungsform einen diese zumindest teilweise umgebenden Rand 17 auf, der mit dem zweiten Schenkel 12 einstückig ausgebildet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10, 10'
- Badewannentisch
- 11
- erster Schenkel
- 12
- zweiter Schenkel
- 13
- Kante
- 14a, 14b, 14c, 14d
- Befestigungsmittel
- 15
- Auflagefläche
- 16
- Gelenk
- 17
- Rand der Auflagefläche
- 20
- Innenwand der Badewanne
- 21
- Rand der Badewanne