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Die vorliegende Erfindung betrifft schaumförmige Mittel zur Färbung keratinhaltiger Fasern sowie deren Verwendung. Die Mittel enthalten mindestens einen Farbstoffvorläufer für einen naturanalogen Farbstoff ausgewählt aus der Gruppe der Indol- bzw. Indolin-Derivate, mindestens ein Treibmittel sowie mindestens ein Alkalisierungsmittel und sind frei von zusätzlichen Oxidationsmitteln.
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Zur Bereitstellung farbverändernder kosmetischer Mittel, insbesondere für die Haut oder keratinhaltige Fasern wie beispielsweise menschliche Haare, kennt der Fachmann je nach Anforderungen an die Färbung diverse Färbesysteme. Neben Oxidationsfärbemitteln für permanente, intensive Färbungen mit entsprechenden Echtheitseigenschaften und Färbe- oder Tönungsmitteln für temporäre Färbungen, die als färbende Komponente sogenannte Direktzieher enthalten, sind Färbemittel bekannt, die als Farbstoffe Vorstufen des natürlichen Haarfarbstoffes Melanin enthalten, aus denen dann im Rahmen oxidativer Prozesse im Haar naturanaloge Farbstoffe ausgebildet werden.
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Diese Färbungen können sich bereits unter Oxidation durch Luftsauerstoff als einzigem Oxidationsmittel erfolgen, so dass auf keine weiteren zusätzlichen Oxidationsmittel zurückgegriffen werden muss. Daher sind solche Färbungen besonders schonend für die Haarstruktur. Die Mittel erlauben es bei, insbesondere mehrfacher, Anwendung, Menschen mit ergrauten Haaren die natürliche Haarfarbe wiederzugeben. Die Färbeleistungen der Mittel sind jedoch vielfach, und insbesondere bei Luftsauerstoffoxidation, nicht zufriedenstellend und erfordern lange Einwirkzeiten oder häufige Wiederholungen des Färbevorgangs.
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Aus der Druckschrift
EP-B1-1 098 627 sind Haarfärbemittel auf Basis von Farbstoffvorprodukten vom Indol- bzw. Indolin-Typ bekannt, die zur Verbesserung der Färbungen auf ergrautem Haar zusätzlich mindestens eine Aminosäure oder ein Oligopeptid enthalten. Die erzielten Färbungen besitzen auf blondem Haar allesamt einen unerwünschten Rot- oder Blaustich.
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Es besteht daher Bedarf nach leistungsfähigen Färbemitteln auf Basis von naturanalogen Farbstoffvorprodukten, die bereits mit Luftsauerstoff als einzigem Oxidationsmittel intensive Färbungen ausbilden. Die Färbungen fallen sollen dabei weiterhin ohne unerwünschte rötliche, bläuliche oder violette Farbverschiebungen ausfallen. Ferner sollten die Färbungen langlebig sein und sich rasch entwickeln. Aufgabe ist weiterhin eine Verkürzung der Einwirkzeit und verbesserte Applikation der Haarfarbe für den Anwender.
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In ihren Untersuchungen hat die Anmelderin gefunden, dass sich Farbintensität solcher naturanalogen Färbungen signifikant steigern lässt, wenn das Färbemittel als Schaum aufgetragen wird. Die Applikation war dabei gegenüber anderen Produktformen, wie Creme oder Gelen, deutlich verbessert. Auch die Einwirkzeit für solche Farbschäume ließ sich ohne Einbußen im Färbeergebnis deutlich verkürzen.
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Ein erster Gegenstand der Erfindung sind daher schaumförmiges Mittel zur durch Luftsauerstoff induzierten Färbung keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, welche in einem kosmetisch akzeptablen Träger bei einem alkalischen pH-Wert von 8,8 bis 10,5
- (a) als eine farbbildende Komponente in Form eines Farbstoffvorprodukts eines naturanalogen Farbstoffs mindestens ein Indol- und/oder Indolinderivat der Formel (I), worin unabhängig voneinander
– R1 für Wasserstoff, eine C1-C4-Alkylgruppe oder eine C1-C4-Hydroxyalkylgruppe steht,
– V für CHR3 und W für CHR2 stehen, so dass die Bindung zwischen V und W einer Einfachbindung entspricht,
oder V für CR3 und W für CR2 stehen, so dass die Bindung zwischen V und W einer Doppelbindung entspricht, wobei jeweils
– R2 für Wasserstoff oder eine -COOH-Gruppe steht, wobei die -COOH-Gruppe auch als Salz mit einem physiologisch verträglichen Kation vorliegen kann,
– R3 für Wasserstoff oder eine C1-C4-Alkylgruppe steht,
– R4 und R5 unabhängig voneinander für Wasserstoff, eine C1-C4-Alkylgruppe oder eine Gruppe -CO-R6, in der R6 steht für eine C1-C4-Alkylgruppe,
und/oder eines deren physiologisch verträgliche Salze mit einer organischen oder anorganischen Säure,
- (b) mindestens ein Alkalisierungsmittel, und
- (c) mindestens ein Treibmittel enthalten,
und dadurch gekennzeichnet sind, dass sie kein zusätzliches Oxidationsmittel für die farbbildenden Komponenten enthalten.
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Unter keratinhaltigen Fasern sind dabei erfindungsgemäß Pelze, Wolle, Federn und insbesondere menschliche Haare zu verstehen. Obwohl die erfindungsgemäßen Färbemittel in erster Linie zum Färben von keratinischen Fasern geeignet sind, steht prinzipiell einer Verwendung auch auf anderen Gebieten der Färbung nichts entgegen, solange dabei die der Erfindung zugrundeliegende technische Aufgabe gelöst wird.
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Die Mittel enthalten neben Luftsauerstoff, mit dem sie bei Herstellung, Lagerung oder Anwendung in Kontakt kommen, kein weiteres zusätzliches Oxidationsmittel, insbesondere jedoch keine Peroxoverbindungen wie Wasserstoffperoxid, Persulfate, Peroxomonosulfate, Perborate, Chlorite, Hypochlorite oder Peroxidsalze.
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Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten als zusätzliche Oxidationsmittel insbesondere auch keine oxidativ wirksamen Enzyme, wie Peroxidasen, Laccasen oder sogenannte 2-Elektronen-Oxidoreduktasen in Kombination mit den dafür spezifischen Substraten, wie z. B. Pyranose-Oxidase und z. B. D-Glucose oder Galactose, Glucose-Oxidase und D-Glucose, Glycerin-Oxidase und Glycerin, Pyruvat-Oxidase und Benztraubensäure oder deren Salze, Alkohol-Oxidase und Alkohol (MeOH, EtOH), Lactat-Oxidase und Milchsäure und deren Salze, Tyrosinase-Oxidase und Tyrosin, Uricase und Harnsäure oder deren Salze sowie Cholinoxidase und Cholin sowie Aminosäure-Oxidase und entsprechende Aminosäuren.
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Als kosmetisch akzeptabler Träger wird ein ansonsten üblicher Träger von Mitteln zur Färbung menschlicher Haare verstanden. Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten die erfindungsgemäßen Komponenten bevorzugt in einem geeigneten wässrigen, alkoholischen oder wässrig-alkoholischen Träger.
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Unter wässrig-alkoholischen Lösungen sind im Sinne der vorliegenden Erfindung wässrige Lösungen enthaltend 3 bis 70 Gew.-% eines C1-C4-Alkohols, insbesondere Ethanol bzw. Isopropanol, zu verstehen. Die erfindungsgemäßen Mittel können zusätzlich weitere organische Lösemittel, wie beispielsweise Methoxybutanol, Benzylalkohol, Ethyldiglykol oder 1,2-Propylenglycol, enthalten. Bevorzugt sind dabei alle wasserlöslichen organischen Lösemittel. Erfindungsgemäß bevorzugte kosmetische Träger enthalten mindestens ein wasserlösliches Lösungsmittel, insbesondere ausgewählt aus Ethanol, Isopropanol, Ethylenglycol, 1,2-Propylenglycol, 1,3-Propylenglycol, 1,2-Butylenglycol, 1,3-Butylenglycol sowie 1,4-Butylenglycol. Bevorzugt sind dabei das oder die Lösungsmittel in einem Gesamtanteil von 3 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 40 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der anwendungsbereiten Mittel enthalten.
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Als ersten wesentlichen Inhaltsstoff enthalten die erfindungsgemäßen Mittel mindestens eine farbbildende Komponente (a) in Form eines Farbstoffvorprodukts eines naturanalogen Farbstoffs mindestens ein Indol- und/oder Indolinderivat der Formel (I).
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Erfindungsgemäß besonders geeignete Indolderivate der Formel (I) sind 5,6-Dihydroxyindol, N-Methyl-5,6-dihydroxyindol, N-Ethyl-5,6-dihydroxyindol, N-Propyl-5,6-dihydroxyindol, N-Butyl-5,6-dihydroxyindol, 5,6-Dihydroxyindol-2-carbonsäure und/oder eines deren physiologisch verträgliche Salze mit einer organischen oder anorganischen Säure.
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Besonders gut als Vorstufen naturanaloger Haarfarbstoffe geeignet sind Derivate des 5,6-Dihydroxyindolins. Eine Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist daher dadurch gekennzeichnet, dass die Indolinderivate (a) ausgewählt werden aus Derivaten des 5,6-Dihydroxyindolins der Formel (Ia),
worin unabhängig voneinander
- – R1 für Wasserstoff, eine C1-C4-Alkylgruppe oder eine C1-C4-Hydroxyalkylgruppe steht,
- – R2 für Wasserstoff oder eine -COOH-Gruppe steht, wobei die -COOH-Gruppe auch als Salz mit einem physiologisch verträglichen Kation vorliegen kann,
- – R3 für Wasserstoff oder eine C1-C4-Alkylgruppe steht,
- – R4 und R5 unabhängig voneinander für Wasserstoff, eine C1-C4-Alkylgruppe oder eine Gruppe -CO-R6, in der R6 steht für eine C1-C4-Alkylgruppe,
und/oder eines deren physiologisch verträgliche Salze mit einer organischen oder anorganischen Säure.
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Eine weitere Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist dadurch gekennzeichnet, dass die die Indolinderivate des Merkmals (a) ausgewählt werden aus der Gruppe, gebildet aus 5,6-Dihydroxyindolin, N-Methyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Ethyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Propyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Butyl-5,6-dihydroxyindolin sowie 5,6-Dihydroxyindolin-2-carbonsäure und/oder deren physiologisch verträglichen Salzen mit einer organischen oder anorganischen Säure.
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Besonders bevorzugt ist insbesondere 5,6-Dihydroxyindolin und/oder deren physiologisch verträglichen Salzen mit einer organischen oder anorganischen Säure.
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Die Indolin- und Indol-Derivate können in den erfindungsgemäßen Färbemitteln sowohl als freie Basen als auch in Form ihrer physiologisch verträglichen Salze mit anorganischen oder organischen Säuren, z. B. der Hydrochloride, der Sulfate und Hydrobromide, eingesetzt werden.
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Die Vorstufen naturanaloger Farbstoffe sind in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in einem Anteil von 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 0,1 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 2,0 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,6 bis 1,2 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels, enthalten.
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Die erfindungsgemäßen Mittel liegen schaumförmig vor. Unter einem Schaum wird erfindungsgemäß ein Gebilde aus gasgefüllten, kugelförmigen oder polyederförmigen Zellen bezeichnet, welche durch flüssige Zellstege begrenzt werden. Dies führt zu einer großen Oberfläche und damit zu einer vergrößerten Kontaktfläche des Mittels mit seiner Umgebung. Weiterhin lässt sich ein schaumförmiges Mittel besonders gleichmäßig auf dem Anwendungsbereich verteilen.
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Zur Schaumbildung enthält das Mittel mindestens ein Treibmittel. Unter Treibmitteln werden Stoffe verstanden, die bereits selbst gasförmig sind oder in der Lage sind, Gas zu entwickeln. Bevorzugte Treibmittel sind ausgewählt aus Kohlenwasserstoffen, halogenierten Kohlenwasserstoffen, insbesondere Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffen und Fluorkohlenwasserstoffen, flüchtigen Ethern, insbesondere Dimethylether, Stickoxiden, insbesondere N2O, Kohlendioxid und komprimierte Luft. Besonders bevorzugte Treibmittel sind Alkane mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen.
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Eine weitere Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist daher ein Mittel, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass das Treibmittel (c) ausgewählt ist aus der Gruppe, gebildet aus Propan, n-Butan, i-Butan, Pentan und Gemischen dieser Verbindungen.
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Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten die Treibmittel in einem Anteil von bis zu 20 Gew.-%, insbesondere bis zu 15 Gew.-% und besonders bevorzugt bis zu 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels.
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Das erfindungsgemäße Mittel weist einen basischen pH-Wert im Bereich von 8 bis 10,5. Erfindungsgemäß bevorzugte Mittel besitzen einen pH-Wert von 8,8 bis 10,5, besonders bevorzugt 9,4 bis 9,9.
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Der alkalische pH-Wert der erfindungsgemäßen Mittel ist unter anderem notwendig, um die Haarstruktur für den Eintritt der naturanalogen Farbstoffvorprodukte zu öffnen und deren Penetration ins Haarinnere zu gewährleisten. Zur Einstellung des pH-Werts enthält das Mittel als weiteren wesentlichen Inhaltsstoff daher ein Alkalisierungsmittel.
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Zur Einstellung des pH-Werts von kosmetischen Zubereitungen sind dem Fachmann eine Vielzahl von unterschiedlichen Alkalisierungsmittel geläufig, insbesondere Ammoniak, organische Alkalisierungsmittel, wie Amine, Alkanolamine oder basische Aminosäuren, sowie anorganische Alkalisierungsmittel, wie Hydroxide, Metasilikate, Carbonate, Phosphate und Hydrogenphosphate von Ammonium, Alkalimetallen und Erdalkalimetallen.
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Ammoniak ist dafür bekannt, einen zusätzlichen Beitrag zur Farbtiefe leisten zu können. Jedoch kann es dabei auch zu unerwünschten Farbverschiebungen kommen. Für den Anwender besitzt ein solches Färbemittel jedoch den Nachteil, dass es durch Ammoniak neben zusätzlichen Schädigungen des Haares zu Reizungen von Augen oder Kopfhaut kommen kann, wodurch Sensibilisierungen oder gar allergische Reaktionen hervorgerufen werden können. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass Ammoniak aufgrund seiner relativen Flüchtigkeit dem Mittel einen intensiven, als störend empfundenen Geruch verleiht, der schlimmstenfalls auch zu Reizungen an Kopfhaut und Schleimhäuten, wie Nasen oder Augenschleimhäuten, führen kann.
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Da sich die Flüchtigkeit von Ammoniak in einem schaumförmigen Mittel aufgrund der vergrößerten Oberfläche besonders stark auf die Geruchsbildung auswirkt, ist es besonders wünschenswert, Mittel bereitzustellen, die zwar weiterhin zu sehr guten Färbeergebnissen führen, aber auf den Einsatz von Ammoniak verzichten. Es ist daher erfindungsgemäß besonders vorteilhaft, wenn das Mittel ammoniakarm, bevorzugt ammoniakfrei ist.
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Die Begriffe „ammoniakarm” bzw. „ammoniakfrei” im Sinne der Erfindung beziehen sich dabei auf die dem Mittel zugesetzte Ammoniakmenge, wobei der Ammoniakzusatz sowohl als wässrige, alkoholische, wässrig-alkoholische oder anderweitige Lösung als auch durch Ammoniakgaseinleitung oder durch Zusatz von verflüssigtem Ammoniak erfolgen kann. Die Begriffe „ammoniakfrei” bzw. „ammoniakarm” im Sinne der Erfindung beziehen sich insbesondere nicht auf im erfindungsgemäßen Mittel freigesetzten Ammoniak, der durch Deprotonierung von als Salz zugesetzten Ammonium-Kationen entsteht.
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Bevorzugte, ammoniakarme Mittel enthalten weniger als 0,5 Gew.-%, insbesondere weniger als 0,1 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt weniger als 0,05 Gew.-% zugesetzten Ammoniak, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Anwendungszubereitung. Ammoniakfrei im Sinne der Erfindung sind solche Mittel, denen kein Ammoniak durch eine der oben beschriebenen Methoden zugesetzt wurde. Solche Mittel sind ganz besonders bevorzugt.
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Es hat sich herausgestellt, dass das erfindungsgemäße Mittel als besonders geeignete Alkalisierungsmittel (b) anorganische Alkalisierungsmittel enthält. Besonders bevorzugt sind hierbei Carbonate und Hydroxide von Allakalimetallen. Eine besondere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist daher ein Mittel, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es als Alkalisierungsmittel (b) mindestens ein anorganisches Alkalisierungsmittel enthält, welches ausgewählt ist aus der Gruppe, gebildet aus Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat.
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Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten die Alkalisierungsmittel in einem ausreichenden Anteil, um den gewünschten pH-Wert einzustellen. Bevorzugte Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass sie das oder die anorganischen Alkalisierungsmittel, ausgewählt aus Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat, in einem Anteil von 0,1 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,2 bis 1 Gew.-% enthalten.
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Weiterhin können die erfindungsgemäßen Mittel zusätzlich mindestens einen Fettalkohol enthalten. Es hat sich gezeigt, dass der Anteil der Fettalkohole im erfindungsgemäßen Mittel aus Anwendungsgründen und/oder zur optimalen Farbausbildung nicht zu hoch sein sollte, insbesondere 2 Gew.-% nicht überschreiten sollte.
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Eine weitere Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist daher ein Mittel, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es zusätzlich mindestens einen Fettalkohol in einem Anteil von 0 bis 2 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 2 Gew.-% und insbesondere bevorzugt 0,2 bis 1,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels, enthält.
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Unter einem Fettalkohol ist erfindungsgemäß ein nicht-cyclischer Monohydroxykohlenwasserstoff mit 8 bis 24 Kohlenstoffatomen verstanden. Bevorzugt handelt es sich dabei um langkettige, gegebenenfalls verzweigte Verbindungen, die gesättigt sind oder eine bis vier C-C-Doppelbindungen aufweisen können.
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Beispiele sind 1-Octanol, 6-Methylheptan-1-ol, 3,3-Dimethylhexan-1-ol, 3,5-Dimethylhexan-1-ol, 4,5-Dimethylhexan-1-ol, 3-Methylheptan-1-ol, 5-Methylheptan-1-ol (Isooctanole) und 2-Ethylhexan-1-ol (Ethylhexylalkohol), 1-Decanol, 1-Dodecanol (Laurylalkohol), 1-Tetradecanol (Myristylalkohol), 1-Hexadecanol (Cetylalkohol), 1-Octadecanol (Stearylalkohol) und 16-Methylheptadecan-1ol (Isostearylalkohol), Palmitoleylalkohol (C16:1; 9Z), Oleylalkohol (C18:1; 9Z), Elaidinylalkohol (C18:1; 9E), Eicosenylalkohol (C20:1; 11Z) sowie Fettalkoholschnitte aus natürlichen Quellen, wie Lanolinalkohol, Cocosfettalkohol und Talgfettalkohol, sowie aus synthetischen Quellen, wie Cetearylalkohol. Besonders bevorzugt sind Cetylalkohol, Stearylalkohol sowie Talgfettalkohol, Cetearylalkohol und Cocosfettalkohol.
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In vielen Fällen enthalten die Färbemittel mindestens ein Tensid, wobei prinzipiell sowohl anionische als auch zwitterionische, ampholytische, nichtionische und kationische Tenside geeignet sind. In vielen Fällen hat es sich aber als vorteilhaft erwiesen, die Tenside aus anionischen, kationischen oder nichtionischen Tensiden auszuwählen. Durch den Zusatz der Tenside kann insbesondere die Schaumstabilität des Mittels beeinflusst werden.
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Eine weitere Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist daher ein Mittel, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es zusätzlich mindestens ein Tensid in einem Anteil von 0,1 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,2 bis 3 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels, enthält.
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Als anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Zubereitungen alle für die Verwendung am menschlichen Körper geeigneten anionischen oberflächenaktiven Stoffe. Beispiele für geeignete anionische Tenside sind, jeweils in Form der Natrium-, Kalium- und Ammonium- sowie der Mono-, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2 oder 3 C-Atomen in der Alkanolgruppe,
- – anionische Alkyloligoglykoside bzw. anionische Alkenyloligoglykosid-Derivate, ausgewählt aus Alkyl- und/oder Alkenyl-Oligoglykosidcarboxylaten, -sulfaten, -phosphaten und/oder -isethionaten,
- – lineare Fettsäuren mit 10 bis 22 C-Atomen (Seifen),
- – Ethercarbonsäuren der Formel R-O-(CH2-CH2O)x-CH2-COOH, in der R eine lineare Alkylgruppe mit 10 bis 22 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 16 ist,
- – Acylsarcoside mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,
- – Acyltauride mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,
- – Acylisethionate mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,
- – Sulfobernsteinsäuremono- und -dialkylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen,
- – lineare Alkansulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen,
- – lineare Alpha-Olefinsulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen,
- – Alpha-Sulfofettsäuremethylester von Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen,
- – Alkylsulfate und Alkylpolyglykolethersulfate der Formel R-O(CH2-CH2O)x-SO3H, in der R eine bevorzugt lineare Alkylgruppe mit 10 bis 18 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 12 ist,
- – Sulfonate ungesättigter Fettsäuren mit 12 bis 24 C-Atomen und 1 bis 6 Doppelbindungen,
- – Ester der Weinsäure und Zitronensäure mit Alkoholen, die Anlagerungsprodukte von etwa 2–15 Molekülen Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen darstellen.
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Bevorzugte anionische Tenside sind Alkylsulfate, Alkylpolyglykolethersulfate und Ethercarbonsäuren mit 10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergruppen im Molekül.
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Nichtionische Tenside enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyolgruppe, eine Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolethergruppe. Solche Verbindungen sind beispielsweise
- – Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe,
- – C12-C22-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin,
- – C8-C22-Alkylmono- und -oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga sowie
- – Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizinusöl.
Erfindungsgemäß bevorzugte nichtionische Tenside sind die Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid an lineare Fettalkohole mit 12 bis 20 C-Atomen, wie beispielsweise Laureth-2, Laureth-10, Ceteareth-12, Ceteareth-20, Ceteareth-25, Oleth-12, und Alkylmono- und -oligoglycoside, wie Laurylglucoside, Stearylglucoside oder Cocoylglucoside.
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Erfindungsgemäß können als kationische Tenside insbesondere solche vom Typ der quartären Ammoniumverbindungen, der Esterquats und der Amidoamine eingesetzt werden. Bevorzugte quaternäre Ammoniumverbindungen sind Ammoniumhalogenide, insbesondere Chloride und Bromide, wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammoniumchloride, z. B. Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetylmethylammoniumchlorid, sowie die unter den INCI-Bezeichnungen Quaternium-27 und Quaternium-83 bekannten Imidazolium-Verbindungen. Bei Esterquats handelt es sich um bekannte Stoffe, die sowohl mindestens eine Esterfunktion als auch mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe als Strukturelement enthalten. Bevorzugte Esterquats sind quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Triethanolamin, quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Diethanolalkylaminen und quaternierten Estersalze von Fettsäuren mit 1,2-Dihydroxypropyldialkylaminen, wie N,N-Bis(2-Palmitoyloxyethyl)dimethylammoniumchlorid. Die Alkylamidoamine werden üblicherweise durch Amidierung natürlicher oder synthetischer Fettsäuren und Fettsäureschnitte mit Dialkylaminoaminen hergestellt. Eine erfindungsgemäß besonders geeignete Verbindung ist Stearamidopropyl-dimethylamin. Weitere erfindungsgemäß verwendbare kationische Tenside stellen die quaternisierten Proteinhydrolysate dar. Erfindungsgemäß ebenfalls geeignet sind kationische Silikonöle wie beispielsweise die im Handel erhältlichen Produkte Q2-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes Trimethylsilylamodimethicon), Dow Corning 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxylamino-modifiziertes Silicon, das auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller: General Electric), SLM-55067 (Hersteller: Wacker) sowie Abil®-Quat 3270 und 3272 (Hersteller: Th. Goldschmidt; diquaternäre Polydimethylsiloxane, Quaternium-80). Ein Beispiel für ein als kationisches Tensid einsetzbares quaternäres Zuckerderivat stellt das Handelsprodukt Glucquat®100 dar, gemäß INCI-Nomenklatur ein ”Lauryl Methyl Gluceth-10 Hydroxypropyl Dimonium Chloride”.
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Weiterhin können, insbesondere als Co-Tenside, zwitterionische Tenside verwendet werden. Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktive Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine -COO(-)- oder -SO3 (-)-Gruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, beispielsweise das Kokosalkyl-dimethylammonium-glycinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.
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Ebenfalls insbesondere als Co-Tenside geeignet sind ampholytische Tenside. Unter ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer C8-C18-Alkyl- oder Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das C12-18-Acyl-sarcosin.
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Zusätzlich können die erfindungsgemäßen Mittel zusätzlich Oxidationsfarbstoffvorprodukte vom Entwicklertyp umfassen, die wiederum bevorzugt in einer Menge von 0.01 bis 5 Gew.-%, insbesondere von 0.1 bis 3 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des anwendungsbereiten Färbemittels, enthalten sind.
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Bevorzugte Entwicklerkomponenten werden ausgewählt, aus mindestens einer Verbindung aus der Gruppe, die gebildet wird aus p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-(β-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(α,β-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N,N-Bis-(β-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin, N,N'-Bis-(β-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4-aminophenyl)-1,3-diamino-propan-2-ol, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)-methan, 1,3-Bis-(2,5-diaminophenoxy)-propan-2-ol, N,N'-Bis-(4-aminophenyl)-1,4-diazacycloheptan, 1,10-Bis-(2,5-diaminophenyl)-1,4,7,10-tetraoxadecan, p-Aminophenol, 4-Amino-3-methylphenol, 4-Amino-2-aminomethylphenol, 4-Amino-2-(α,β-dihydroxyethyl)-phenol und 4-Amino-2-(diethylaminomethyl)-phenol, 4,5-Diamino-1-(β-hydroxyethyl)-pyrazol, 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin, sowie deren physiologisch verträglichen Salzen.
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Kupplerkomponenten bilden im Rahmen der oxidativen Färbung allein keine signifikante Färbung aus, sondern benötigen stets die Gegenwart von Entwicklerkomponenten. Daher ist es erfindungsgemäß bevorzugt, dass bei Verwendung mindestens einer Entwicklerkomponente zusätzlich mindestens eine Kupplerkomponente zum Einsatz kommt.
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Erfindungsgemäß bevorzugte Kupplerkomponenten werden ausgewählt unter m-Aminophenol, 5-Amino-2-methylphenol, 3-Amino-2-chlor-6-methylphenol, 2-Hydroxy-4-aminophenoxyethanol, 5-Amino-4-chlor-2-methylphenol, 5-(2'-Hydroxyethyl)-amino-2-methylphenol, 2,4-Dichlor-3-aminophenol, o-Aminophenol, m-Phenylendiamin, 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan, 1-Methoxy-2-amino-4-(2'-hydroxyethylamino)benzol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenyl)propan, 2,6-Bis(2'-hydroxyethylamino)-1-methylbenzol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-2-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4,5-dimethylphenyl}amino)ethanol, 2-[3-Morpholin-4-ylphenyl)amino]ethanol, 3-Amino-4-(2-methoxyethoxy)-5-methylphenylamin, 1-Amino-3-bis-(2'-hydroxyethyl)-aminobenzol, Resorcin, 2-Methylresorcin, 4-Chlorresorcin, 1,2,4-Trihydroxybenzol, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 3-Amino-2-methylamino-6-methoxypyridin, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, 3,5-Diamino-2,6-dimethoxypyridin, 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on, 1-Naphthol, 1,5-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin, 1,7-Dihydroxynaphthalin, 1,8-Dihydroxynaphthalin, 4-Hydroxyindol, 6-Hydroxyindol, 7-Hydroxyindol, 4-Hydroxyindolin, 6-Hydroxyindolin, 7-Hydroxyindolin oder Gemischen dieser Verbindungen oder deren physiologisch verträglichen Salzen.
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Die Kupplerkomponenten werden bevorzugt in einer Menge von 0,005 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das anwendungsbereite Oxidationsfärbemittel, verwendet. Dabei werden Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten im Allgemeinen in etwa molaren Mengen zueinander eingesetzt. Wenn sich auch der molare Einsatz als zweckmäßig erwiesen hat, so ist ein gewisser Überschuss einzelner Oxidationsfarbstoffvorprodukte nicht nachteilig, so dass Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten in einem Mol-Verhältnis von 1:0,5 bis 1:3, insbesondere 1:1 bis 1:2, stehen können.
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Neben den erfindungsgemäßen Verbindungen können die erfindungsgemäßen Färbemittel in einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zur Nuancierung einen oder mehrere direktziehende Farbstoffe enthalten. Direktziehende Farbstoffe sind üblicherweise Nitrophenylendiamine, Nitroaminophenole, Azofarbstoffe, Anthrachinone oder Indophenole. Bevorzugte direktziehende Farbstoffe sind die unter den internationalen Bezeichnungen bzw. Handelsnamen HC Yellow 2, HC Yellow 4, HC Yellow 5, HC Yellow 6, HC Yellow 12, Acid Yellow 1, Acid Yellow 10, Acid Yellow 23, Acid Yellow 36, HC Orange 1, Disperse Orange 3, Acid Orange 7, HC Red 1, HC Red 3, HC Red 10, HC Red 11, HC Red 13, Acid Red 33, Acid Red 52, HC Red BN, Pigment Red 57:1, HC Blue 2, HC Blue 12, Disperse Blue 3, Acid Blue 7, Acid Green 50, HC Violet 1, Disperse Violet 1, Disperse Violet 4, Acid Violet 43, Disperse Black 9, Acid Black 1 und Acid Black 52 bekannten Verbindungen sowie 1,4-Diamino-2-nitrobenzol, 2-Amino-4-nitrophenol, 1,4-Bis-(β-hydroxyethyl)-amino-2-nitrobenzol, 3-Nitro-4-(β-hydroxyethyl)-aminophenol, 2-(2'-Hydroxyethyl)amino-4,6-dinitrophenol, 1-(2'-Hydroxyethyl)amino-4-methyl-2-nitrobenzol, 1-Amino-4-(2'-hydroxyethyl)amino-5-chlor-2-nitrobenzol, 4-Amino-3-nitrophenol, 1-(2'-Ureidoethyl)amino-4-nitrobenzol, 4-Amino-2-nitrodiphenylamin-2'-carbonsäure, 6-Nitro-1,2,3,4-tetrahydrochinoxalin, 2-Hydroxy-1,4-naphthochinon, Pikraminsäure und deren Salze, 2-Amino-6-chloro-4-nitrophenol, 4-Ethylamino-3-nitrobenzoesäure und 2-Chloro-6-ethylamino-1-hydroxy-4-nitrobenzol. Ferner können die erfindungsgemäßen Mittel einen kationischen direktziehenden Farbstoff enthalten. Bevorzugt sind dabei kationische Triphenylmethanfarbstoffe, wie beispielsweise Basic Blue 7, Basic Blue 26, Basic Violet 2 und Basic Violet 14, aromatische Systeme, die mit einer quaternären Stickstoffgruppe substituiert sind, wie beispielsweise Basic Yellow 57, Basic Red 76, Basic Blue 99, Basic Brown 16 und Basic Brown 17, sowie direktziehende Farbstoffe, die einen Heterocyclus enthalten, der mindestens ein quaternäres Stickstoffatom aufweist, wie sie beispielsweise Basic Yellow 87, Basic Orange 31 und Basic Red 51. Die kationischen direktziehenden Farbstoffe, die unter der Marke Arianor® vertrieben werden, sind erfindungsgemäß ebenfalls ganz besonders bevorzugte kationische direktziehende Farbstoffe. Die erfindungsgemäßen Mittel gemäß dieser Ausführungsform enthalten die direktziehenden Farbstoffe bevorzugt in einer Menge von 0,01 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Färbemittel.
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Weiterhin können die erfindungsgemäßen Zubereitungen auch in der Natur vorkommende Farbstoffe wie sie beispielsweise in Henna rot, Henna neutral, Henna schwarz, Kamillenblüte, Sandelholz, schwarzem Tee, Faulbaumrinde, Salbei, Blauholz, Krappwurzel, Catechu und Alkannawurzel enthalten sind, enthalten.
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Ferner können die erfindungsgemäßen Färbemittel weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe, wie beispielsweise
- – kationische und/oder amphoteres Polymere wie Polyquaternium 2, Polyquaternium-4, Polyquaternium-6, Polyquaternium-7, Polyquaternium-10, Polyquaternium-11, Polyquaternium-16, Polyquaternium-17, Polyquaternium-18, Polyquaternium-22, Polyquaternium-24, Polyquaternium-27, Polyquaternium-28, Polyquaternium-32, Polyquaternium-37, Polyquaternium-39, Polyquaternium-44, Polyquaternium-46, Polyquaternium-55, Polyquaternium-59, Polyquaternium-67, Polyquaternium-68, Polyquaternium-69, Polyquaternium-87;
- – nichtionische Polymere wie Vinylpyrrolidinon/Vinylacrylat-Copolymere, Polyvinylpyrrolidinon und Vinylpyrrolidinon/Vinylacetat-Copolymere und Polysiloxane,
- – anionische Polymere wie Polyacrylsäuren, vernetzte Polyacrylsäuren, Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymere, Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere, Vinylacetat/Butylmaleat/Isobornylacrylat-Copolymere, Methylvinylether/Maleinsäureanhydrid-Copolymere und Acrylsäure/Ethylacrylat/N-tert.Butyl-acrylamid-Terpolymere,
- – amphiphile Polymere, wie die Polymere gemäß der INCI-Bezeichnung: Acrylates/Beheneth-25 Methacrylate Copolymer, Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer, Acrylates/Ceteth-20 Itaconate Copolymer, Acrylates/Ceteth-20 Methacrylate Copolymer, Acrylates/Laureth-25 Methacrylate Copolymer, Acrylates/Palmeth-25 Acrylate Copolymer, Acrylates/Palmeth-25 Itaconate Copolymer, Acrylates/Steareth-50 Acrylate Copolymer, Acrylates/Steareth-20 Itaconate Copolymer, Acrylates/Steareth-20 Methacrylate Copolymer, Acrylates/Stearyl Methacrylate Copolymer, Acrylates/Vinyl Isodecanoate Crosspolymer,
- – Verdickungsmittel wie Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate, Xanthan-Gum, Gummi arabicum, Karaya-Gummi, Johannisbrotkernmehl, Leinsamengummen, Dextrane, Cellulose-Derivate, z. B. Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Carboxymethylcellulose, Stärke-Fraktionen und Derivate wie Amylose, Amylopektin und Dextrine, Tone wie z. B. Bentonit oder vollsynthetische Hydrokolloide wie z. B. Polyvinylalkohol,
- – Strukturanten wie Maleinsäure und Milchsäure,
- – haarkonditionierende Verbindungen wie Phospholipide, Sojalecithin, Ei-Lecitin und Kephaline,
- – Proteinhydrolysate, insbesondere Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Milcheiweiß, Sojaprotein- und Weizenproteinhydrolysate, deren Kondensationsprodukte mit Fettsäuren sowie quaternisierte Proteinhydrolysate,
- – Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine,
- – faserstrukturverbessernde Wirkstoffe, insbesondere Mono-, Di- und Oligosaccharide wie beispielsweise Glucose, Galactose, Fructose, Fruchtzucker und Lactose,
- – Entschäumer wie Silikone,
- – Farbstoffe zum Anfärben des Mittels,
- – Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol,
- – Lichtschutzmittel, insbesondere derivatisierte Benzophenone, Zimtsäure-Derivate und Triazine,
- – Wirkstoffe wie Allantoin, Pyrrolidoncarbonsäuren und deren Salze sowie Bisabolol,
- – Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen, insbesondere solche der Gruppen A, B3, B5, B6, C, E, F und H,
- – Pflanzenextrakte,
- – Cholesterin,
- – Konsistenzgeber wie Zuckerester, Polyolester oder Polyolalkylether,
- – Fette und Wachse wie Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine,
- – Fettsäurealkanolamide,
- – Komplexbildner wie EDTA, NTA, β-Alanindiessigsäure und Phosphonsäuren, insbesondere Etidronsäure,
- – Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether, Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate,
- – Trübungsmittel wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid-Copolymere
- – Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-distearat,
- – Pigmente,
- – Stabilisierungsmittel für Wasserstoffperoxid und andere Oxidationsmittel,
enthalten.
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Bezüglich weiterer fakultativer Komponenten sowie die eingesetzten Mengen dieser Komponenten wird ausdrücklich auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher, z. B. Kh. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, Hüthig Buch Verlag, Heidelberg, 1989, verwiesen.
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Die Anwendungstemperaturen können in einem Bereich zwischen 15 und 40°C liegen. Nach einer Einwirkungszeit von in der Regel 2 bis 45 min, bevorzugt 5 bis 20 min wird das Haarfärbemittel durch Ausspülen von dem zu färbenden Haar entfernt.
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Zur graduellen Anpassung von ergrautem Haar an die ursprüngliche Naturhaarfarbe eines Probanden ist es erfindungsgemäß bevorzugt, das ergraute Haar in Abständen von einem bis mehreren Tagen, insbesondere 1 bis 20 Tagen, wiederholt wie oben beschrieben mit dem erfindungsgemäßen Mittel des ersten Erfindungsgegenstandes zu behandeln. Bei dieser kontinuierlichen Wiederholung des erfindungsgemäßen Verfahrens sollten die Einwirkzeiten von 2 bis 45 min, bevorzugt 5 bis 20 min, eingehalten werden.
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Bei Probanden mit teilweise ergrautem Haar kann es erfindungsgemäß bevorzugt sein, nur die ergrauten Haarpartien mit dem erfindungsgemäßen Mittel des ersten Erfindungsgegenstandes zu behandeln. Zu diesem Zweck bedient sich der Proband selbst oder ein Friseur einer Applikationshilfe, bevorzugt in Form eines kleinen Pinsels oder einer Mascarabürste. Hier ist es erfindungsgemäß bevorzugt, die oben beschriebene wiederholte Anwendung zur graduellen Farbanpassung zu wählen.
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Ein weiterer Erfindungsgegenstand ist die Verwendung eines Mittels des ersten Erfindungsgegenstands zur Farbintensivierung von durch Luftsauerstoff induzierten Färbungen keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare.
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Die weiteren Ausführungsformen des ersten Erfindungsgegenstands gelten mutatis mutandis auch für die erfindungsgemäße Verwendung.
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Beispiele
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1. Folgende Mittel wurden hergestellt (Mengenangaben in Gew.-%) Tabelle 1
| E1 | E2 | E3 | V1 |
Cetearylalkohol | - | 2,0 | - | 9,5 |
Cetylalkohol | 0,49 | - | - | - |
Cocosfettalkohol | - | - | - | 2,4 |
Ceteareth-12 | - | - | 1,0 | 0,5 |
Ceteareth-20 | - | - | - | 0,5 |
Laureth-2 | - | - | 2,0 | - |
Sodium Laureth-6 Carboxylate | - | 0,5 | - | 2,1 |
Sodium Myreth-3 Sulfate | - | - | - | 2,0 |
Sodium Laureth-2 Sulfate | - | 0,68 | - | - |
Lauryl Glucoside | - | - | - | 1,0 |
2-Octyldodecanol | - | - | - | 1,0 |
Cetyltrimethylammoniumchlorid | 0,40 | - | - | - |
L-Arginin | - | - | - | 0,6 |
Isopropanol | 7,5 | - | - | - |
1,3-Butylenglycol | - | - | 10,0 | - |
1,2-Propylenglycol | - | - | 5,0 | - |
5,6-Dihydroxyindolin-HBr | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 |
Ascorbinsäure | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,2 |
Methylparaben | 0,25 | - | - | - |
Propylparaben | 0,25 | - | - | - |
Natriumhydroxid | 0,98 | 0,58 | 0,8 | - |
Ammoniak | - | - | - | 0,6 |
Parfum | qs |
Wasser, vollentsalzt | ad 100 |
pH-Wert | 9,6 | 9,5 | 9,7 | 9,0 |
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1.2 Anwendung
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Die erfindungsgemäßen Mittel E1 bis E3 wurden in einem Druckbehälter (normale Schaumfestigerdose) eingewogen, die Dose verschlossen („verclincht”) und dann mit einem Treibgasgemisch aus 49% n-Butan, 48% Propan, 2% Isobutan sowie 1% Pentan im Gewichtsverhältnis 89 g Wirkstofflösung: 9 g Treibgasgemisch versetzt.
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Die anwendungsbereiten Mittel wurden auf Büffelbauchhaar im Flottenverhältnis 1 g Schaum pro 1 g Haare (Mittel E1 bis E3) bzw. 2 g Creme pro 1 g Haare (Mittel V1) aufgetragen und für eine bestimmte Dauer einwirken gelassen. Anschließend wurde das Mittel aus dem Haar ausgespült und die Haare getrocknet. Der Färbevorgang wurde bei Bedarf anschließend wiederholt.
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Anschließend erfolgte die Bestimmung der Farbintensität über farbmetrische Vermessung und die Berechnung von ΔE (coloriert gegen uncoloriert). Die Bestimmung des ΔE-Werts erfolgt nach der Formel
Je größer der ΔE-Wert ist, desto farbintensiver ist die Färbung.
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2. Ergebnisse
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2.1 Einfache und vierfache Anwendung
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Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse nach der einfachen und nach der vierfachen Anwendung der Färbemittel bei jeweils 20 min Einwirkzeit. Tabelle 2:
Eintrag | Behandlung | Anwendungen | L | a | b | ΔE |
#2.0 | uncoloriert | - | 74,07 | 0,31 | 10,64 | |
#2.1 | V1 | 1× | 58,53 | 1,66 | 9,71 | 15,6 |
#2.2 | E1 | 1× | 34,14 | 2,04 | 4,08 | 40,5 |
#2.3 | E2 | 1× | 55,18 | 1,56 | 6,08 | 19,5 |
#2.4 | E3 | 1× | 51,96 | 1,01 | 5,18 | 22,8 |
#2.5 | V1 | 4× | 38,95 | 2,79 | 5,93 | 35,5 |
#2.6 | E1 | 4× | 21,62 | 1,24 | 2,57 | 53,1 |
#2.7 | E2 | 4× | 35,80 | 1,18 | 3,45 | 39,0 |
#2.8 | E3 | 4× | 28,66 | 1,37 | 1,89 | 46,3 |
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Es zeigt sich, dass die erfindungsgemäßen Mittel sowohl nach einfacher als auch nach vierfacher Anwendung zu deutlich farbintensiveren Färbungen der Haare führen. Diese Ergebnisse sind auch von daher bemerkenswert, als weniger als die Hälfte der Farbstoffvorproduktmenge der Vergleichszubereitung bei den erfindungsgemäßen Mitteln auf das Haar aufgetragen (vgl. Flottenverhältnis 1.2).
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Mit dem Mittel E1 wird nach einfacher Anwendung bereits eine intensivere Färbung erzielt, als mit dem Vergleichsmittel V1 nach vierfacher Anwendung (Tabelle 2, Einträge #2.2 und #2.5).
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2.2 Anwendungsdauer
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Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse nach der einfachen und nach der vierfachen Anwendung der Färbemittel bei unterschiedlichen Einwirkzeiten. Tabelle 3:
Eintrag | Behandlung | Einwirkzeit [min] | Anwendungen | L | a | b | ΔE |
#3.0 | uncoloriert | | - | 74,07 | 0,31 | 10,64 | |
#3.1 | V1 | 20 | 1× | 58,53 | 1,66 | 9,71 | 15,6 |
#3.2 | E1 | 5 | 1× | 43,45 | 2,11 | 5,96 | 31,0 |
#3.3 | E1 | 20 | 1× | 34,14 | 2,04 | 4,08 | 40,5 |
#3.4 | V1 | 20 | 4× | 38,95 | 2,79 | 5,93 | 35,5 |
#3.5 | E1 | 5 | 4× | 24,35 | 1,69 | 3,45 | 50,3 |
#3.6 | E1 | 20 | 4× | 21,62 | 1,24 | 2,57 | 53,1 |
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Mit dem Mittel E1 wird nach einer Einwirkzeit von 5 min bereits ein deutlich besseres Färbeergebnis erzielt als mit der Vergleichszubereitung nach 20 min. Dieses Ergebnis ist bereits nach einfacher Anwendung deutlich (Tabelle 3, Einträge #3.1 und #3.2) und ist auch nach 4 Anwendungen mit unterschiedlichen Einwirkzeiten (Tabelle 3, Einträge #3.4 und #3.5) noch klar erkennbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Kh. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, Hüthig Buch Verlag, Heidelberg, 1989 [0053]