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Anwendungsgebiet und Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Gasbackofens sowie einen zur Durchführung dieses Verfahrens geeigneten Gasbackofen.
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Es sind Backöfen bekannt, bei denen die Gasbrenner mit ihrer Nennleistung betrieben werden und die zyklisch ein- und ausgeschaltet werden. Um akzeptable Aufheizzeiten zu erreichen, muss die Nennleistung jedoch entsprechend hoch gewählt werden. Dies hat zur Folge, dass im Normalbetrieb, insbesondere bei niedrigen gewünschten Backofentemperaturen, sehr kurze Einschaltdauern benötigt werden. Dadurch entstehen hohe Temperaturschwankungen im Backraum verbunden mit häufigen Zündvorgängen. Damit verbunden sind negative Beeinflussung der Verbrennungsemissionen, eine erhöhte Geräuschentwicklung und generell eine höhere Belastung des Gesamtsystems.
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Weiterhin sind Gasbacköfen mit modulierendem Betrieb der Gasbrenner bekannt, wobei der Gasbrenner zwischen seiner unteren Leistungsgrenze und seiner Nennleistung derart betrieben wird, dass die Gasmenge kontinuierlich moduliert wird, wobei ein zyklischen Ein- und Ausschalten bewusst vermieden wird. Die Problematik akzeptierbarer Aufheizzeiten bleibt auch hier ungelöst. Dies gilt auch für die in der
GB 2398626 A beschriebene Anordnung, bei der ein Absperrventil, das eine sichere Geschlossenstellung gewährleistet, und eine Gasventil zur Regelung der Backofentemperatur in Reihe geschaltet sind. Dabei regelt die Gasmengenregeleinrichtung die Gasmenge bewusst kontinuierlich, also ohne Unterbrechung des Gasflusses. Nachteilig ist hierbei der höhere technische Aufwand für das modulierende Gasventil und deren modulierende Ansteuerung. Außerdem ist beim kontinuierlich modulierenden Betrieb der einstellbare Leistungsbereich durch die untere Leistungsgrenze des Gasbrenners beschränkt, wodurch sich sehr niedrige Backofentemperaturen nicht einstellen lassen und die Problematik akzeptabler Aufheizzeiten ebenfalls unbeantwortet bleibt.
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Ein weiteres Verfahren ist aus der
DE 101 01 733 A1 bekannt und impliziert durch einen Start mit niedriger Leistung bzw. Kleinstellung eine lange Aufheizzeit. In
DE 101 01 733 A1 wird ein Verfahren zur Brennersteuerung bzw. -regelung bei Gasbacköfen beschrieben, bei dem ein Gasstrom in mindestens zwei parallel gesteuerte Teilgasströme aufgeteilt wird, die gesteuert der Brennerdüse zuführbar sind. Nach Überschreiten einer Kleinstellungsleistung bleibt der erste Teilgasstrom geöffnet. Nachteilig wirkt hier, wie bereits ausgeführt, die durch Start in der Kleinstellung bedingte lange Aufheizzeit.
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Aufgabe und Lösung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Verfahren sowie einen zu dessen Durchführung geeigneten Gasbackofen zu schaffen, mit denen Probleme des Standes der Technik beseitigt werden können und bei denen insbesondere das Aufheizverhalten verbessert wird.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie einen Gasbackofen mit den Merkmalen des Anspruchs 12. Vorteilhafte sowie bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Ansprüche und werden im Folgenden näher erläutert. Manche der im Folgenden genannten Merkmale werden nur für das Verfahren oder nur für den Gasbackofen beschrieben. Sie sollen jedoch unabhängig davon sowohl für das Verfahren als auch für den Gasbackofen gelten können. Der Wortlaut der Ansprüche wird durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der vorliegenden Beschreibung gemacht.
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Es ist vorgesehen, dass der Gasbackofen mindestens einen Brenner und eine Gaszuleitung zu dem Brenner aufweist. In der Gaszuleitung des Gasbackofens ist mindestens eine Ventileinrichtung vorgesehen, die so ausgebildet ist, dass zusätzlich zu einem Normal-Gasstrom zu dem Brenner ein Zusatz-Gasstrom für den Brenner eingestellt bzw. zur Verfügung gestellt werden kann. Diese beiden Gasströme, also der Normal-Gasstrom und der Zusatz-Gasstrom, werden demselben vorgenannten Brenner zugeführt. Zu Beginn eines Aufheizvorgangs des Gasbackofens wird dann ein sogenannter Aufheizbetrieb durchgeführt. Während des Aufheizbetriebs werden sowohl der Normal-Gasstrom als auch der Zusatz-Gasstrom dem Brenner zugeführt und erhöhen so dessen Leistung. Damit kann also der Gasbackofen schneller aufgeheizt werden auf eine von einem Bediener eingestellte Temperatur. Dies kann erfindungsgemäß sowohl zu Beginn des Betriebs des Gasbackofens erfolgen, wenn dieser also noch kalt ist, als auch dann, wenn von einer niedrigeren Temperatur wie beispielsweise 100°C für einen geänderten Betrieb auf eine höhere Temperatur, beispielsweise 200°C, umgestellt werden soll.
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Zwar kann hierbei der Fall auftreten, dass der Brenner durch Normal-Gasstrom und Zusatz-Gasstrom mit einer Leistung betrieben wird, die über der für seinen Dauerbetrieb zulässigen Leistung liegt. Für eine kurze Zeit, beispielsweise wenige Minuten oder sogar weniger als eine Minute, kann dies aber zulässig sein. So kann unter Umständen ein allzu großer konstruktiver Mehraufwand für den Brenner vermieden werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Zusatz-Gasstrom mindestens 50% des Normal-Gasstroms beträgt. In diesem Fall ist der Normal-Gasstrom derjenige Gasstrom, der im normalen Betrieb, also nicht im Aufheizbetrieb, bei maximaler Temperatureinstellung des Backofens vorhanden ist bzw. anliegt. In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung kann der Zusatz-Gasstrom noch größer sein, beispielsweise 100% bis 150% des Normal-Gasstroms betragen oder sogar noch etwas mehr. Mit einer derartigen Leistungsüberhöhung gelingt es dann sehr schnell, den Gasbackofen auf eine gewünschte Temperatur aufzuheizen.
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Vorteilhaft wird nach dem Aufheizbetrieb, wenn also die für den Gasbackofen eingestellte Temperatur erreicht ist, der Zusatz-Gasstrom abgestellt. Danach wird der Brenner für den dann folgenden Normal-Betrieb nur mit dem Normal-Gasstrom versorgt und betrieben. Dies kann auf übliche Art und Weise erfolgen, vorteilhaft durch Takten, indem der Brenner also ein- und ausgeschaltet wird im Wechsel mit einer jeweils vorgegebenen Leistung. Der Brenner kann so ausgelegt sein, dass er bei dieser Leistung bzw. dem Normal-Gasstrom optimal arbeitet, also mit möglichst großer Effizienz. Durch die Wahl des Taktverhältnisses wird dann die Leistung des Brenners bzw. die Temperatur im Gasbackofen eingestellt.
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Alternativ zu einem Heranziehen einer erreichten Temperatur im Gasbackofen als Anlass für das Umstellen von Zusatz-Gasstrom auf Normal-Gasstrom im Normalbetrieb kann vorgesehen sein, dass der Zusatz-Gasstrom nach Ablauf bzw. bei Erreichen einer für den Gasbackofen eingestellten Zeit abgestellt wird. Diese Zeit kann entweder davon abhängen, welche Zieltemperatur beim Aufheizbetrieb erreicht werden soll bzw. welche Temperatur der Gasbackofen erreichen soll, insbesondere bei Gasbacköfen mit entsprechenden elektronischen Steuerungen. Dann kann die Zeit sozusagen daraus berechnet werden, wobei thermisches Überschwingverhalten des Gasbackofens odgl. berücksichtigt werden kann. Somit könnte beispielsweise schon etwas vor dem Erreichen der gewünschten Temperatur der Zusatz-Gasstrom abgestellt werden, da er dann eigentlich nicht mehr nötig ist.
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Ein anderer Grund für ein Abschalten nach einer eingestellten Zeit könnte darin bestehen, dass der Brenner eben nur für eine bestimmte maximale Zeit mit Normal-Gasstrom und zusätzlich mit Zusatz-Gasstrom betrieben werden kann, beispielsweise weil er sonst zu heiß bzw. beschädigt werden könnte. Ist die gewünschte Temperatur so niedrig, dass sie vor Ablauf dieser maximal zulässigen Zeit erreicht wird, so ist dies kein Problem und diese Temperatur kann mit dem Zusatz-Gasstrom schneller erreicht werden. Liegt die Temperatur jedoch deutlich darüber, so hilft der Zusatz-Gasstrom immerhin schon einmal, dieser Temperatur schneller nahe zu kommen, auch wenn letztlich zum vollständigen Erreichen der Temperatur der Gasbrenner dann nur noch nach Abstellen wegen der abgelaufenen maximal zulässigen Zeit mit dem Normal-Gasstrom betrieben wird.
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Während der Brenner im Normalbetrieb auf vorbeschriebene Art und Weise taktend betrieben werden kann, ist es während des Aufheizvorgangs vorteilhaft, wenn er kontinuierlich arbeitet bzw. dauerhaft betrieben wird, und zwar sowohl mit dem Normal-Gasstrom als auch mit dem Zusatz-Gasstrom. Ein Takten würde hier die Aufheizzeiten nur ungewünscht verlängern.
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Zusätzlich zu einer Nutzung des Aufheizbetriebs zu Beginn des Betriebs des Gasbackofens kann er auch im Falle eines plötzlichen Wärmeverlusts im Gasbackofen aktiviert werden, vor allem dann, wenn dieser signifikant ist. Dies entspricht dem vorbeschriebenen Fall, wenn nach längerer Betriebsdauer des Gasbackofens von einer niedrigeren Temperatur auf eine höhere Temperatur gewechselt werden soll. Ein solcher Wärmeverlust kann beispielsweise durch das Öffnen der Backofentür auftreten, wenn darin befindliches Gargut ausgewechselt oder überprüft wird. Es ist möglich, einen solchen abrupten Wärmeverlust zu erkennen durch einen Temperatursensor oder einen Temperaturfühler im Gasbackofen bzw. dessen Muffel. Dabei kann das Ausmaß des Wärmeverlusts gleich mit erkannt werden zur besseren Steuerung des dann folgenden beschleunigten Aufheizbetriebs. Alternativ kann er durch das Betätigen des Öffnensschalters an einer Backofentür erkannt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass eine Strömung im Abgaskanal abreißt. Durch einen Aufheizbetrieb kann hier erreicht werden, dass möglichst schnell wieder die vorher vorhandene Temperatur im Gasbackofen hergestellt wird.
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Einerseits ist es möglich, dass der Brenner ein normaler Brenner ist mit einer Brennerdüse, der sowohl der Normal-Gasstrom als auch der Zusatzgasstrom zugeführt wird. Im Aufheizbetrieb wird dann eben an dieser Brennerdüse erheblich mehr Gas als sonst verbrannt.
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Alternativ kann der Brenner als grundsätzlich bekannter Zweikreisbrenner ausgebildet sein bzw. mindestens zwei Brennerdüsen aufweisen. Der Normal-Gasstrom wird einer ersten Brennerdüse zugeführt und der Zusatz-Gasstrom wird einer zweiten Zusatz-Brennerdüse zugeführt. Diese zweite Zusatz-Brennerdüse ist also nur im Aufheizbetrieb benutzt. Dabei kann dann die erste Brennerdüse für den Normalbetrieb mit dem Normal-Gasstrom ausgelegt sein, was vor allem in einem möglichen taktenden Betrieb von Vorteil ist, weil dann beim Arbeiten des Brenners stets eine in etwa gleiche Menge an Gas verbrannt wird.
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Es sind vorteilhaft mehrere Ventileinrichtungen vorgesehen, wobei eine Ventileinrichtung für den Normal-Gasstrom bzw. zu dessen Steuerung ausgebildet ist. Sie ist vorteilhaft besonders gut zum Takten ausgebildet, also zum häufigen Öffnen und Schließen. Zusätzlich kann sie auch noch dazu ausgebildet sein, die Menge des durchgelassenen Gases unterschiedlich einstellen zu können, und zwar insbesondere zwischen einer Mindestmenge und einer Maximalmenge. Diese entsprechen den Betriebsgrenzen des Brenners im Normalbetrieb.
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Für den Zusatz-Gasstrom kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass er sozusagen nur einen festen Wert betragen kann oder eben nicht vorliegt. Die Ventileinrichtung für den Zusatz-Gasstrom kann also ebenfalls vorteilhaft nur zum Öffnen und Schließen ausgebildet sein und muss nicht unbedingt dazu ausgebildet sein, eine beliebige Menge an durchgelassenem Gas einzustellen. So kann sie einfacher aufgebaut sein.
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Für die beiden Gasströme kann die Gaszuleitung im Gasbackofen geteilt werden. Vor der Teilung kann ein übliches Sicherheits-Absperrventil vorgesehen sein. Hinter der Teilung kann einerseits ein Normal-Gaszweig vorgesehen sein, insbesondere mit der vorbeschrieben Ventileinrichtung für den Normal-Gasstrom. Des Weiteren ist ein Zusatz-Gaszweig vorgesehen, um den Zusatz-Gasstrom zu erzeugen. Dieser weist ein Zusatz-Gasventil als Ventileinrichtung auf. Normal-Gaszweig und Zusatz-Gaszweig sind parallel und führen, jeweils mit der Ventileinrichtung bzw. dem Gasventil darin, von der Teilung der Gaszuleitung zu dem Brenner. Dort können sie dann entweder zu einer gemeinsamen Brennerdüse oder mindestens zwei unterschiedlichen Brennerdüsen führen. Dies ist zuvor beschrieben.
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Vorteilhaft weist der Gasbackofen eine elektronische Steuerung auf. Diese verbessert die Möglichkeiten, die Leistung am Brenner einstellen zu können sowie auch das Erkennen der Notwendigkeit des Aufheizbetriebs, wie es zuvor beschrieben worden ist, sowie des Zeitpunkts zu seinem Abschalten.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann in den Normal-Gaszweig ein weiteres Drosselorgan vorgesehen sein, um eine Gasartumstellung vornehmen zu können. Dieses Drosselorgan kann vorteilhaft manuell verstellbar sein, da es nicht sehr häufig benutzt wird.
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In Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, anstatt mehrerer einzelner Ventileinrichtungen eine einzige Ventileinheit vorzusehen, in der insbesondere die Ventileinrichtungen für den Normal-Gaszweig und den Zusatz-Gaszweig integriert sind. Ein separates Sicherheits-Absperrventil davor ist aus Vorschriftsgründen immer noch vorhanden.
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Es kann vorgesehen sein, dass bei einem Aufheizbetrieb stets und automatisch der Zusatz-Gasstrom aktiviert wird, also immer ein besonders schnelles Aufheizen erfolgt. Alternativ kann es, beispielsweise durch Betätigen eines entsprechend ausgebildeten Bedienelements, abgeschaltet oder speziell dazu geschaltet werden.
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Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung der Anmeldung in Zwischen-Überschriften und einzelne Abschnitte beschränkt die unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt und werden im Folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Backofens mit einem Brenner mit zwei Brennerdüsen, die jeweils von einem eigenen Ventil aus einer abgezweigten Gaszuleitung angesteuert werden
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2 eine Abwandlung des Backofens aus 1 und
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3 ein Diagramm der Leistung über der Zeit an den beiden Brennerdüsen des Brenners gemäß 1 sowie der Gesamtleistung.
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Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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In 1 ist schematisch ein Gasbackofen 11 dargestellt mit einer Muffel 12, die durch eine Tür 13 verschlossen werden kann. In der Muffel 12 des Gasbackofens 11 befindet sich wie üblich ein Brenner 15. Dieser Brenner 15 weist zwei Brennerdüsen 16a und 16b auf. Der Deutlichkeit halber sind sie hier mit etwas seitlichem Abstand zueinander dargestellt. Dies muss jedoch nicht so sein, sie können auch konzentrisch oder sehr nahe beieinander vorgesehen sein.
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In den Gasbackofen 11 führt von außen eine Gaszuleitung 18, welche wie üblich über ein Sicherheitsventil 19 abgesperrt werden kann. Insbesondere im ausgeschalteten Zustand des Gasbackofens 11 ist das Sicherheitsventil 19 geschlossen.
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Die Gaszuleitung 18 weist hinter dem Sicherheitsventil 19 eine Verzweigung 20 auf in einerseits einen Normal-Gaszweig 21, der mit einem Normal-Ventil 22 zur ersten Brennerdüse 16a führt. Des Weiteren geht von der Verzweigung 20 ein Zusatz-Gaszweig 24 mit einem Zusatz-Ventil 25 ab zur zweiten Brennerdüse 16b.
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Sämtliche Ventile 19, 22 und 24 sind mit einer Steuerung 27 des Gasbackofens 11 verbunden bzw. werden von dieser angesteuert. Die Steuerung 27 ist außerdem noch mit einem üblicherweise vorhandenen Temperatursensor 29 in der Muffel 12 verbunden. Des Weiteren ist sie optional mit einem Türsensor 30 verbunden, der erkennen kann, ob die Tür 13 geöffnet oder geschlossen ist. Schließlich ist die Steuerung 27 noch mit einem Bedienknopf 32 verbunden. Auch darauf wird nachfolgend noch genauer eingegangen.
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Betriebsverfahren
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Wird der Gasbackofen 11 eingeschaltet und mittels eines nicht näher dargestellten Bedienelements über die Steuerung 27 auf eine bestimmte Temperatur, beispielsweise 200°C, eingestellt, so öffnet die Steuerung 27 das Sicherheitsventil 19. Des Weiteren öffnet die Steuerung 27 das Normal-Ventil 22 zum Brenner 15 vollständig, um ein schnelles Aufheizen zu erreichen. Dies bedeutet, dass die Brennerdüse 16a also mit maximal viel Gas versorgt wird und mit entsprechender Leistung P1 brennt bzw. die Muffel 12 aufheizt.
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Um nun für ein schnelleres Aufheizen die gewünschte noch höhere Brennerleistung zu erreichen ist die zweite Brennerdüse 16b am Brenner 15 vorgesehen. Sie wird mittels des Zusatz-Gaszweiges 24 mit Gas versorgt, in welchem das Zusatz-Ventil 25 von der Steuerung 27 voll geöffnet worden ist, und brennt mit entsprechender Leistung P2. Der Brenner 15 brennt bzw. arbeitet also mit sehr großer und maximaler Leistung Pges = P1 + P2.
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Nach einer bestimmten Zeit T hat die Temperatur in der Muffel 12 die gewünschten 200°C erreicht, was die Steuerung 27 über den Temperatursensor 29 erkennt. Dann schaltet die Steuerung 27 das Normal-Ventil 22 bzw. schließt es, insbesondere für den taktenden Dauerbetrieb, und schließt ebenfalls das Zusatz-Ventil 25. Das Zusatzventil 25 wird aber dauerhaft geschlossen und auch nicht wieder geöffnet, zumindest solange nicht, wie der Gasbackofen 11 ganz aus- und wieder eingeschaltet worden ist oder wie ein zuvor beschriebener größerer Temperaturabfall in der Muffel 12 aufgetreten ist. Das Normal-Ventil 22 wird von der Steuerung 27 in Abhängigkeit von der Temperatur am Temperatursensor 29 bald wieder eingeschaltet, um nämlich die Temperatur auf den eingestellten 200°C zu halten.
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Durch die zusätzliche Brennerleistung an der zweiten Brennerdüse 16b mit Gas aus dem Zusatz-Gaszweig 24 ist dieses Aufheizen dann erheblich schneller gegangen als ohne diese. Für den weiteren Betrieb bzw. zum Halten der eingestellten Temperatur von beispielsweise 200°C wird jedoch nur eine wesentlich geringere Leistung als die Gesamtleistung Pges benötigt, so dass die Zusatz-Brennerdüse 16b und deren Leistung eben nicht mehr benötigt wird. Das Halten dieser Temperatur kann entweder durch Takten der ersten Brennerdüse 16a mit Öffnen und Schließen des Normal-Ventils 22 im Normal-Zweig 21 erfolgen auf bekannte Art und Weise mit unterschiedlich langen Ein-Zeiten und Aus-Zeiten. Alternativ dazu kann am Normal-Ventil 22 auch ein reduzierter Durchfluss eingestellt werden und die Brennerdüse 16a dauerhaft arbeiten mit der entsprechend gewünschten Leistung, um die Temperatur zu halten.
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Der Verlauf der Leistungen P ist auch aus dem Diagramm in 2 zu ersehen. Daraus wird auch deutlich, dass die punktiert dargestellte zusätzliche Leistung P2 der zweiten Brennerdüse 16b und des Zusatz-Gaszweigs 24 größer ist als die gestrichelt dargestellte Leistung P1 der ersten Brennerdüse 16a. Es ergibt sich die durchgezogen dargestellte Gesamtleistung Pges. So kann ein sehr wirksamer Boost-Betrieb bzw. ein beschleunigtes Aufheizen in der Muffel 12 erreicht werden. Für den Dauerbetrieb bei einmal erreichter Temperatur wird diese hohe Gesamtleistung nicht mehr benötigt und somit wird sie sozusagen durch dauerhaftes Schließen des Zusatz-Ventils 25 weggeschaltet, es wird nur noch mit P1 getaktet.
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Anhand 1 ist ebenfalls leicht vorstellbar, wie bei einem plötzlichen deutlichen Wärmeabfall in der Muffel 12, beispielsweise nach längerem Öffnen von einigen Sekunden bis wenigen Minuten, ein stärkeres Aufheizen notwendig ist. Dazu kann dann wieder die zweite Brennerdüse 16b mit dem Zusatz-Gaszweig 24 und dem Zusatz-Ventil 25 aktiviert werden von der Steuerung 27.
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Alternativ zu der in 1 dargestellten Ausführung des Brenners 15 mit zwei Brennerdüsen 16a und 16b kann auch gemäß 2 ein Brenner 115 mit nur einer einzigen Brennerdüse 116 verwendet werden. Dann laufen ein Normal-Gaszweig 121 und ein Zusatz-Gaszweig 124 kurz vor dem Brenner 115 wieder zusammen und versorgen dessen einzige Brennerdüse 116. Diese muss dann so ausgebildet sein, dass sie zumindest kurzzeitig mit der aufaddierten Gasmenge zurecht kommt und verbrennt bzw. die aufaddierte Leistung erbringen kann. Es reicht hier eine Zeit von wenigen Minuten, da aufgrund der sehr hohen erzeugten Leistung das Aufheizen sehr schnell geht. Der Backofen 111 gemäß 2 weist auch eine Gaszuleitung 118, ein Sicherheitsventil 119 und eine Verzweigung 120 vor einem Normal-Ventil 122 und einem Zusatz-Ventil 125 auf. Hinter den Ventilen laufen Normal-Gaszweig 121 und Zusatz-Gaszweig 124 wieder zusammen, und zwar zur Brennerdüse 116. Ebenso sind eine Steuerung 127 mit Türsensor 130 an einer Tür 113 einer Backofenmuffel 112 und ein Bedienknopf 132 vorgesehen.
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Des Weiteren sollte allgemein auch bei einem Brenner 115 mit nur einer einzigen Brennerdüse 116, in der beide Gaszweige 121 und 124 münden, diese Brennerdüse möglichst so optimiert sein, dass sie in einem üblichen Leistungsbereich, wenn also die Gasversorgung nur über den Normal-Gaszweig 121 und das Normal-Ventil 122 erfolgt und Temperaturen von etwa 150°C bis 250°C in der Muffel 112 gewünscht sind, möglichst optimal arbeitet bzw. das Gas möglichst effizient verbrennt und in Wärme umsetzt. Schließlich wird dieser Betrieb zeitlich gesehen am längsten gewählt und deswegen ist für eine Energieeffizienz dieser Betrieb der wichtigste. Die Brennerdüse 116 bzw. der Brenner 115 sollte dann nur in der Lage sein, zumindest für kurze Zeit auch mit erheblich höherer Leistung bzw. Gaszufuhr zu arbeiten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- GB 2398626 A [0003]
- DE 10101733 A1 [0004, 0004]