DE102010029611A1

DE102010029611A1 - Lenkbare Antriebsanordnung für ein deichselgeführtes Flurförderzeug

Info

Publication number: DE102010029611A1
Application number: DE201010029611
Authority: DE
Inventors: Frank Stübner; Norbert Hübner
Original assignee: ZF Friedrichshafen AG
Current assignee: ZF Friedrichshafen AG
Priority date: 2010-06-02
Filing date: 2010-06-02
Publication date: 2011-12-08

Abstract

Es wird eine lenkbare Antriebsanordnung für ein deichselgeführtes Flurförderzeug mit einem Antriebsmotor (1), einem Getriebe (15) zum Antrieb eines Laufrades des Flurförderzeuges und mit einem Drehkranzlager (6, 6A) mit einem die Lenkbewegungen ausführenden Lagerinnenteil (7, 7A) und einem feststehenden Lageraußenteil (8, 8A) vorgeschlagen, wobei das Lagerinnenteil (7, 7A) mit zumindest einem Zwischenteil (9, 9A) zum Realisieren einer Deichselanbindung und/oder einer Lenkhilfeanbindung gekoppelt ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine lenkbare Antriebsanordnung für ein deichselgeführtes Flurförderzeug gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
Aus der Fahrzeugtechnik sind lenkbare Antriebsanordnungen für deichselge führte Flurförderzeuge bekannt, welche beispielsweise von Mitgängern über eine Deichsel geführt werden.
Beispielsweise die Druckschrift EP 1 285 803 B1 offenbart ein Einradtriebwerk als lenkbare Antriebsanordnung für ein Flurförderzeug. Das Einradtriebwerk besteht aus einem Antriebsmotor, einem Getriebegehäuse mit einem zweistufigen Getriebe und einem Drehkranzlager zur schwenkbaren Lagerung des Getriebegehäuses. Das Drehkranzlager umfasst einen Außenring und einen Innenring, wobei der Außenring zur Montage des Einradtriebwerkes an einem fahrzeugseitigen Rahmen vorgesehen ist. Der Drehkranzlagerinnenring dient zur Aufnahme des senkrecht aufgesetzten Antriebsmotors und des unterhalb des Antriebsmotors befindlichen Getriebegehäuses. Somit kann der Antriebsmotor zusammen mit dem Gehäuse gegenüber dem anzutreibenden Flurförderzeug geschwenkt werden, um Lenkbewegungen auszuführen.
Wenn funktionale Bauteile, wie zum Beispiel eine Deichselanbindung zum Führen des Flurförderzeuges oder eine Lenkhilfeanbindung an der bekannten Antriebsanordnung angebracht werden, erfolgt dies kundenspezifisch am Getriebegehäuse. Deshalb sind spezielle konstruktive Änderungen an dem Getriebegehäuse je nach Anwendungsfall erforderlich, welches kostenintensiv ist. Darüber hinaus wird der Einsatzbereich aufgrund der erforderlichen Änderungen in nachteiliger Weise beschränkt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Antriebsanordnung für ein deichselgeführtes Flurförderzeug der eingangs beschriebenen Gattung vorzuschlagen, bei der eine konstruktiv einfache und kostengünstige Anbindung einer Deichsel und/oder einer Lenkhilfe auch bei der Verwendung eines standardisierten Getriebegehäuses ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst, wobei sich weitere vorteilhafte Ausgestaltungen aus den Unteransprüchen und der Zeichnung ergeben.
Es wird erfindungsgemäß eine lenkbare Antriebsanordnung für ein deichselgeführtes Flurförderzeug mit einem Antriebsmotor, einem Getriebe zum Antrieb eines Laufrades des Flurförderzeuges und mit einem Drehkranzlager mit einem die Lenkbewegungen mit ausführenden Lagerinnenteil und einem mit dem Fahrzeugrahmen verbundenen, feststehenden Lageraußenteil geschaffen, wobei das Lagerinnenteil mit zumindest einem Zwischenteil oder dergleichen zum Realisieren einer Deichselanbindung und/oder einer Lenkhilfeanbildung oder ähnlichem gekoppelt bzw. verbunden ist.
Durch die Verwendung zumindest eines Zwischenteiles wird eine Antriebsanordnung mit einem variablen Deichselanschluss und/oder einem variablen Lenkhilfeanschluss realisiert, wobei ein kostengünstiges Standardgehäuse für das Getriebe bei sämtlichen Versionen des Flurförderzeuges eingesetzt werden kann, da die bei bekannten Anordnungen zwingend notwendigen Änderungen bei der vorgeschlagenen Antriebsanordnung in vorteilhafter Weise nicht erforderlich sind. Auf diese Weise kann kundenseitig flexibel die benötigte Anbindung an dem Flurförderzeug realisiert werden.
Ein Zwischenteil kann bei lenkbaren Antriebsanordnungen eingesetzt werden, bei denen der Antriebsmotor mit dem Fahrzeugrahmen verbunden ist und somit rahmenfest ausgeführt ist. Es ist auch möglich, dass das Zwischenteil bei lenkbaren Antriebsanordnungen eingesetzt wird, bei denen der Antriebsmotor mit dem sich drehenden Lagerinnenteil verbunden ist und somit mitdrehend ausgeführt ist.
Unabhängig von den vorgenannten Ausführungen der Antriebsanordnung kann im Rahmen einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung vorgesehen sein, dass das Zwischenteil in axialer Richtung bezogen auf die Antriebswelle des Antriebsmotors zwischen dem Lagerinnenteil und dem Gehäuse des Getriebes angeordnet ist. Somit wird das Zwischenteil in die vorgeschlagene Antriebsanordnung integriert, ohne dass konstruktive Änderungen an dem Lagerinnenteil und dem Gehäuse erforderlich sind. Vorzugsweise ist das Zwischenteil fest mit dem Gehäuse des Getriebes und dem Lagerinnenteil verbunden.
Um eine optimale Zugänglichkeit von außen zu ermöglichen, kann gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass an einem radial außen liegenden Bereich des Zwischenteiles ein Deichselanschluss und/oder ein Lenkkranz als Lenkhilfeanbindung vorgesehen sind. Es sind auch andere Anordnungspositionen für die funktionalen Bauteile denkbar.
Der Deichselanschluss oder auch der Lenkkranz als Lenkhilfeanbindung können sowohl als separates Bauteil mit dem Zwischenteil verbunden sein oder auch an das Zwischenteil angeformt sein. Somit wird bei der letztgenannten Variante die jeweilige Anbindung in das Zwischenteil integriert.
Die vorliegende Erfindung wird anhand der Zeichnung, in der beispielhaft zwei Ausführungsvarianten der Antriebsanordnung dargestellt sind, näher erläutert.
Die einzige Figur der Erfindung zeigt eine geschnittene Teilansicht der erfindungsgemäßen Antriebsanordnung für ein deichselgeführtes Flurförderzeug exemplarisch. Die vorgeschlagene Antriebsanordnung umfasst einen Antriebsmotor 1 mit einer Antriebswelle 2, die ein Antriebsritzel 3 antreibt. Das Antriebsritzel 3 steht mit einem Stirnrad 4 einer ersten Getriebestufe eines Getriebes 15 in einem Getriebegehäuse 5, 5A in Eingriff, um ein nicht weiter dargestelltes Laufrad des Flurförderzeuges anzutreiben.
Zum Ausführen der Lenkbewegungen ist ein Drehkranzlager 6, 6A mit einem die Lenkbewegungen ausführenden Lagerinnenteil 7, 7A und einem mit dem Fahrzeugrahmen 10, 10A feststehenden Lageraußenteil 8, 8A vorgesehen, welche im Wesentlichen ringförmig gestaltet sind. Eine Lenkbewegung kann zum Beispiel über eine nicht weiter dargestellte Deichsel oder eine Lenkhilfe je nach Ausführungsvariante der Antriebsanordnung auf das Laufrad übertragen werden.
Erfindungsgemäß ist bei der Antriebsanordnung vorgesehen, dass das Lagerinnenteil 7, 7A mit einem Zwischenteil 9, 9A verbunden ist. Auf diese Weise kann an das die Lenkbewegungen ausführende Lagerinnenteil 7, 7A ein funktionales Bauteil zur Deichselanbindung oder auch zur Lenkhilfeanbindung befestigt werden.
In der Figur ist bezogen auf die Mittellinie 11 linksseitig eine erste Ausführungsvariante der Antriebsanordnung und rechtsseitig eine zweite Ausführungsvariante dargestellt.
Bei der ersten Ausführungsvariante der Erfindung ist der Antriebsmotor 1 fest mit dem Fahrzeugrahmen 10 verbunden, so dass eine Ausführung der Antriebsanordnung mit stehendem Antriebsmotor 1 gebildet wird. Das Zwischenteil 9 ist über eine Befestigungsschraube 12 axial zwischen dem die Lenkbewegungen ausführenden Lagerinnenteil 7 und dem Getriebegehäuse 5 angeordnet und mit diesen Bauteilen verbunden. Das etwa scheibenförmig ausgebildete Zwischenteil 9 weist an seinem radial äußeren Bereich einen Deichselanschluss 13 auf, an denen eine nicht weiter dargestellte Deichsel befestigt werden kann. Der Deichselanschluss 13 ist an das Zwischenteil 9 beispielhaft angeformt und bildet somit mit dem Zwischenteil 9 ein gemeinsames Bauteil. Die konstruktive Ausführung des Deichselanschlusses ist lediglich beispielhaft.
Bei der zweiten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Antriebsanordnung ist der Antriebsmotor 1 mit dem die Lenkbewegungen ausführenden Lagerinnenteil 7A verbunden, so dass eine Ausführung der Antriebsanordnung mit mitdrehendem Antriebsmotor 1 realisiert wird. Des Lageraußenteil 8A ist über eine in der Figur nur angedeutete Befestigungsschraube 14 mit dem Fahrzeugrahmen 10A verbunden. Auch bei dieser zweiten Ausführungsvariante ist das Zwischenteil 9A axial zwischen dem Lagerinnenteil 7A und dem Getriebegehäuse 5A angeordnet und mit diesen Bauteilen verbunden. Beispielsweise könnte bei dieser Ausführungsvariante zur Lenkhilfeanbindung der radial äußere Bereich des Zwischenteiles 9A als Lenckranz einer Lenkhilfeeinrichtung ausgebildet oder als separates Bauteil befestigt sein.
Bezugszeichenliste

1: Antriebsmotor
2: Antriebswelle
3: Antriebsritzel
4: Stirnrad
5, 5A: Getriebegehäuse
6, 6A: Drehkranzlager
7, 7A: Lagerinnenteil
8, 8A: Lageraußenteil
9, 9A: Zwischenteil
10, 10A: Fahrzeugrahmen
11: Mittellinie
12: Befestigungsschraube
13: Deichselanschluss
14: Befestigungsschraube
15: Getriebe

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

EP 1285803 B1 [0003]

Claims

Lenkbare Antriebsanordnung für ein deichselgeführtes Flurförderzeug mit einem Antriebsmotor (1), einem Getriebe (15) zum Antrieb eines Laufrades des Flurförderzeuges und mit einem Drehkranzlager (6, 6A) mit einem die Lenkbewegungen ausführenden Lagerinnenteil (7, 7A) und einem feststehenden Lageraußenteil (8, 8A), dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerinnenteil (7, 7A) mit zumindest einem Zwischenteil (9, 9A) zum Realisieren einer Deichselanbindung und/oder einer Lenkhilfeanbindung gekoppelt ist.
Lenkbare Antriebsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenteil (9, 9A) in axialer Richtung bezogen auf die Antriebswelle (2) des Antriebsmotors (1) zwischen dem Lagerinnenteil (7, 7A) und einem Getriebegehäuse (5, 5A) angeordnet ist und mit dem Lagerinnenteil (7, 7A) und dem Getriebegehäuse (5, 5A) verbunden ist.
Lenkbare Antriebsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (1) mit dem Fahrzeugrahmen (10) oder mit dem Lagerinnenteil (7A) verbunden ist.
Lenkbare Antriebsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einem radial äußeren Bereich des Zwischenteiles (9) ein Deichselanschluss (13) vorgesehen ist.
Lenkbare Antriebsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Deichselanschluss (13) als separates Bauteil mit dem Zwischenteil (9) verbunden oder der Deichselanschluss (13) an das Zwischenteil (9) angeformt ist.
Lenkbare Antriebsanordnung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einem radial äußeren Bereich des Zwischenteiles (9A) ein Lenkkranz als Lenkhilfeanbindung vorgesehen ist.