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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf ein System und
ein Verfahren aus Resonatorbauelementen und insbesondere auf ein
System und ein Verfahren für
MEMS-Resonatorbauelemente (MEMS
= microelectromechanical system = mikroelektromechanisches System).
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Ein
Resonator ist ein Bauelement, das ein resonantes Verhalten zeigt,
d. h. bei einigen Frequenzen mit einer größeren Amplitude schwingt als
bei anderen Frequenzen. Ein Resonator oszilliert üblicherweise
bei spezifischen Frequenzen, da seine Eigenschaften und Abmessungen
ein ganzzahliges Mehrfaches der Wellenlänge bei diesen Frequenzen sind.
Resonatoren können
verwendet werden, um Wellen spezifischer Frequenzen zu erzeugen
oder um spezifische Frequenzen von einem Signal auszuwählen.
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Bei
einigen Anwendungen ist es wünschenswert,
einen Quarzkristall durch einen MEMS-Resonator zu ersetzen. Zum Beispiel
wurden Versuche unternommen, Hochfrequenz-MEMS-Bauelemente (HF-MEMS-Bauelemente)
für Zeitgebungsanwendungen
einzuführen.
Im Vergleich zu Quarzkristallen können MEMS-Resonatoren eine
reduzierte Größe sowie
eine verbesserte Integration mit einem Oszillator oder anwendungsspezifischen,
integrierten Schaltungen (ASIC; application specific integrated circuits)
liefern, wodurch reduzierte Gesamtsystemkosten geliefert werden.
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Um
Anwendungsspezifikationen zu erfüllen, muss
ein MEMS-Resonatorbauelement häufig
mehrere Charakteristika gleichzeitig aufweisen. Diese Charakteristika
können
Hochfrequenzstabilität,
niedrige Versorgungsspannung, niedrige Impedanz, was niedrigen Leistungsverbrauch
unterstützt,
niedriges Phasenrauschen und schnelles Hochfahrverhalten umfassen.
Um eine hohe Kompatibilität
für unterschiedliche
Anwendungen zu erreichen, ist es erwünscht, eine variable Resonatrfrequenz
zu haben, die durch den Entwurf und nicht durch eine Prozessänderung
skalierbar ist. Die Verhaltensparameter der Resonatoren hängen von
dem Prozesskonzept ab, wie z. B. von Materialien, Prozessstabilität und zu
einem großen
Ausmaß von
dem Resonatorentwurf selbst.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein mikroelektromechanisches
System, ein Verfahren zum Einstellen einer Resonanzfrequenz eines
mikroelektromechanischen Systems, ein Verfahren zum Herstellen eines
Resonatorbauelements und ein Verfahren zum Einstellen einer Resonanzfrequenz
eines Resonators mit verbesserten Charakteristika zu schaffen.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale der unabhängigen
Ansprüche.
Weiterbildungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
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Gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist ein mikroelektromechanisches System
(MEMS; microelectromechanical system) offenbart. Das MEMS umfasst
eine erste Ankerregion, eine schwingende MEMS-Struktur, die an der
ersten Ankerregion befestigt ist, eine erste Elektrode benachbart
zu der schwingenden MEMS-Struktur und eine zweite Elektrode benachbart
zu der schwingenden MEMS-Struktur.
Die schwingende MEMS-Struktur ist zwischen der ersten und der zweiten
Elektrode angeordnet.
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Gemäß einem
weiteren, bevorzugten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Einstellen einer
Resonanzfrequenz eines mikroelektromechanischen Systems (MEMS) offenbart.
Das Verfahren umfasst das Bereitstellen eines MEMS-Resonators, der ein
Resonatorelement, eine erste Elektrode und eine zweite Elektrode
aufweist, wobei das Resonatorelement zwischen der ersten und der
zweiten Elektrode angeordnet ist. Das Verfahren umfasst ferner das
Anlegen einer ersten Vorspannung an das Resonatorelement und die
erste Elektrode und das Anlegen einer zweiten Vorspannung an die
zweite Elektrode, wobei die zweite Vorspannung unabhängig von
der ersten Vorspannung ist.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Bezug nehmend auf
die beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
eines MEMS-Resonators mit zwei Ankerregionen;
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2 ein
anderes Ausführungsbeispiel
eines MEMS-Resonators mit zwei Ankerregionen;
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3 eine
Draufsicht eines Ausführungsbeispiels
eines MEMS-Resonators; und
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4 ein
Ausführungsbeispiel
eines MEMS-Resonators mit einer Ankerregion.
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Die
Herstellung und Verwendung der gegenwärtig bevorzugten Ausführungsbeispiele
wird nachfolgend detailliert erörtert.
Es sollte jedoch darauf hingewiesen werden, dass die vorliegende
Erfindung viele anwendbare, erfinderische Konzepte liefert, die in
einer großen
Vielzahl von spezifischen Kontexten verkörpert sein können. Die
spezifischen Ausführungsbeispiele,
die erörtert
werden, sind nur darstellend für
spezifische Weisen, die Erfindung herzustellen und zu verwenden,
und schränken
den Schutzbereich der Erfindung nicht ein.
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Die
vorliegende Erfindung wird im Hinblick auf bevorzugte Ausführungsbeispiele
in einem spezifischen Kontext beschrieben, d. h. in MEMS-Resonatorbauelementen.
Die Erfindung kann auch an wiederum andere Ausführungsbeispiele angewendet werden,
wie z. B. Resonatorbauelemente. Andere Anwendungen sind ebenfalls
vorgesehen.
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Genauigkeit
ist eines der Hauptthemen bei der MEMS-Technik. Geringe Prozessabweichungen (z.
B. Lithographie) können
zu leicht verändertem, mechanischem
Verhalten führen.
Für Resonatoranwendungen
von MEMS-Bauelementen wird die Resonanzfrequenz (f) durch die sich
bewegende Masse (m) und die Steifigkeit (k) des Resonators bestimmt:
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Geringe
Prozessabweichungen können
entweder zu einer leicht veränderten
Masse oder einer leicht veränderten
Steifigkeit oder zu beidem führen. Daher
wird sich auch die Resonanzfrequenz (f) leicht ändern:
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Herkömmliche
Verfahren liefern aktive oder passive Trimming-(Abgleichs- bzw.
Feinabstimmungs-)Techniken, um die Resonanzfrequenz (f) eines Resonatorbauelements
einzustellen.
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Bei
passiven Abgleichtechniken werden die Resonatorbauelemente direkt
nach einem Waferebenentest abgeglichen. Zwei Techniken wurden vorgeschlagen:
eine Aufbringungstechnik und eine Laserabgleichstechnik. Beide Verändern die
Masse des Resonators und daher die Resonanzfrequenz. Ein wesentlicher
Nachteil der Aufbringungstechnik ist, dass sie nur mit Bauelementen
verwendet werden kann, die nicht abgedichtet sind, d. h. wo das
Bauelement selbst direkt zugreifbar ist. Im Gegensatz dazu ist ein
Laserabgleich an abgedichtete Resonatoren anwendbar. Laserabgleichtechniken
erfordern jedoch mehrere Test- und Durchlaufzyklen, was die Herstellung
kostspielig macht.
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Die
meisten, üblicherweise
verwendeten Abgleichtechniken sind aktive Abgleichtechniken. Eine aktive
Abgleichtechnik verwendet eine Phasenregelschleife (PLL; phase locked
loop). Eine PLL ist ein aktives System und trägt zum Rauschen bei, was wiederum
einen negativen Einfluss auf das Rauschverhalten des Resonatorsystems
hat.
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Eine
andere aktive Abgleichtechnik ist das Erwärmen des Resonatorbauelements.
Das Erwärmen
des Bauelements jedoch, um die Materialeigenschaften zu ändern, erfordert
viel Leistung und ist daher nicht wünschenswert.
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Eine
wiederum weitere aktive Abgleichtechnik ist Vorspannungsabgleich,
was einen Effekt verwendet, der elektrische Federerweichung (electrical spring
softening) genannt wird. Die elektrische Federerweichung führt zu einer
Verschiebung bei der Resonanzfrequenz durch Anlegen einer Vorspannung
(VBias). Die elektrische Federerweichung
(kelec) hängt von einer Vorspannung (VBias) ab, die zwischen einer Elektrode und
einem Resonator angelegt ist. Die elektrische Federerweichung (kelec) wird weiter durch eine Abstandsdistanz
(d) und einen Bereich (A) zwischen den beiden beeinflusst.
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Der
Einfluss der elektrischen Federerweichung auf die Resonanzfrequenz
(f) kann wie folgt beschrieben werden:
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Verhaltensparameter,
wie z. B. Qualitätsfaktor
und Bewegungswiderstand, hängen
stark von der elektromechanischen Kopplung (η) ab. Der elektromechanische
Kopplungsfaktor (η)
selbst hängt
von einer Kapazität
(C) zwischen der Elektrode und dem Resonator, einem Abstand (d)
zwischen den beiden und einer angelegten Vorspannung (VBias)
ab.
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Große Werte
der Vorspannung (VBias) können die
anderen Verhaltensparameter wesentlich beeinflussen. Um einen solchen
wesentlichen Einfluss auf diese Parameter zu vermeiden, kann die
Verwendung der Vorspannung (VBias), um die
Resonanzfrequenz (f) einzustellen, auf einen Abgleichsbereich von
kleinen Werten von mehreren zehn bis einigen hundert Teilen pro
Million (ppm; Parts per million) begrenzt sein. Das elektrische
und Qualitäts
Verhalten des Resonatorbauelements kann jedoch mit abnehmender Vorspannung
(VBias) ungenügend sein.
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Ferner,
da die Resonanzfrequenz (f) abhängig
von der Vorspannung (VBias) ist, kann jegliches Amplitudenrauschen
der Vorspannungsversorgung direkt in ein Phasenrauschen innerhalb
des Resonators des MEMS-Bauelements übersetzt werden. Dies kann
eine wesentliche Auswirkung auf die Ausgangsfrequenz von HF-MEMS-Anwendungen
auf hoher Ebene haben, wie z. B. GSM, UMTS oder WCDMA.
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Um
mehr Freiheit beim Einstellen der Resonanzfrequenz (f) zu geben,
wird ein zusätzliches, elektrisches
Feld an das Resonatorbauelement angelegt. Das zusätzliche,
elektrische Feld wird z. B. durch eine zusätzliche Elektrode eingeführt. Alternativ
können
das zusätzliche
elektrische Feld oder die zusätzlichen
elektrischen Felder durch eine Mehrzahl von zusätzlichen Elektroden eingeführt werden.
Das oder die zusätzlichen
elektrischen Felder oder die zusätzliche(n)
Elektrode(n) liefern einen zusätzlichen Freiheitsgrad
z. B. beim Einstellen der Resonatorbauelemente und insbesondere
der Resonanzfrequenzen der MEMS-Resonatoren. Das oder die zusätzlichen
elektrischen Felder oder die eine oder mehreren zusätzlichen
Elektroden können
bei anderen Ausführungsbeispielen
andere Verhaltensparameter nur auf sehr begrenzte Weise beeinflussen.
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Daher
kann eine zusätzliche
elektrische Steifigkeit (k
trim) zu der Resonanzfrequenzgleichung
hinzugefügt
werden und die Gleichung kann folgendermaßen geschrieben werden:
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Schließlich können Ausführungsbeispiele des
erfindungsgemäßen Verfahrens
eine Frequenzabstimmung während
der Lebensdauer des MEMS-Bauelements garantieren.
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Bezug
nehmend nun auf 1 ist eine schematische Ansicht
eines ersten Ausführungsbeispiels eines
MEMS-Bauelements 100 gezeigt. Das MEMS-Bauelement 100 umfasst
eine Schwingungsstruktur oder ein Resonatorelement, üblicherweise eine
Resonatorelektrode 101, eine erste Elektrode oder Treiberelektrode 102 und
eine zweite Elektrode oder externe Elektrode 103. Bei einem
Ausführungsbeispiel
ist das MEMS-Bauelement 100 ein Geklemmt-Geklemmt-Strahlresonator
(CC Beam; clamped-clamped beam), wobei der Strahl oder die Resonatorelektrode 101 an
dem Substrat an der Oberseite 104 und der Unterseite 105 verankert
ist.
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Das
MEMS-Bauelement 100 kann aus Silizium hergestellt sein,
wobei das bewegliche Teil, d. h. die Resonatorelektrode 101,
Polysilizium aufweisen kann. Alternativ umfasst das MEMS-Bauelement 100 eine
monokristallinen Siliziumschicht, wie z. B. ein Silizium-auf-Isolator-Substrat
(SOI-Substrat; silicon an insulator). Ein solches Resonatorbauelement
profitiert von gut definierten, monokristallinen Materialeigenschaften.
Das MEMS-Bauelement 100 kann
auf anderen Materialien basieren als reinem Silizium, z. B. auf
Silizium-Germanium (SiGe).
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Unterschiedliche
Entwürfe
können
unterschiedliche Verhaltensparameter adressieren. Zum Beispiel weisen
Schwingungsstrukturen oder Resonatorelemente, wie z. B. Strahl-
bzw. Balken-Strukturen, die in einem Biegemodus arbeiten, eine relativ geringe
mechanische Federkonstante auf und können daher eine niedrige Impedanz
bei niedriger Versorgungsspannung erreichen. Andere Entwürfe können in
einem Pure-Breath-Mode oder einem akustischen Volumenmodus (bulk
acoustic mode) arbeiten und können
größere mechanische
Federkonstanten im Vergleich zu dem Biegebalkenentwurf (flexural beam)
aufweisen.
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Eine
Möglichkeit,
Resonatorbauelementparameter zu optimieren, wie z. B. gutes Phasenrauschen,
niedrige Impedanz, niedrige Vorspannung, ist mit einem akustischen
Volumenmodusentwurf zu beginnen und diesen für eine niedrige Vorspannung
und niedrige Impedanz zu optimieren. Resonatorabstandsbreite, mechanische
Federkonstante und Resonatorbereich können abgeändert werden, um diese Ergebnisse
zu erreichen.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
kann eine gewünschte
Resonanzfrequenz (f) eingestellt werden durch Anlegen einer Gleichvorspannung
(VDC) (DC = direct current = Gleichstrom) über die
Resonatorelektrode 101 und die Treiberelektrode 102.
VDC ist auch verantwortlich für die elektromechanische Kopplung
(η) und
hat daher eine Wirkung auf andere wichtige Parameter, wie z. B.
Qualitätsfaktor
und Bewegungswiderstand.
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Um
die Frequenz weiter hin zu der gewünschten Resonanzfrequenz (f)
abzustimmen, kann eine zusätzliche
Abgleichspannung (Vtrim) an die externe
Elektrode 103 angelegt werden. Die Gleichstrompotentialdifferenz
zwischen der Resonatorelektrode 101 und der externen Elektrode 103 ist Vtrim – VDC. Durch Abändern von ausschließlich Vtrim kann die Potentialdifferenz zwischen
der externen Elektrode 103 und der Resonatorelektrode 101 variieren,
wohingegen die Potentialdifferenz zwischen der Treiberelektrode 102 und
der Resonatorelektrode 101 (VDC)
konstant bleiben kann.
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Da
die Potentialdifferenz zwischen der Resonatorelektrode 101 und
der Treiberelektrode 102 praktisch unbeeinflusst durch
die Abänderung
des Potentials der externen Elektrode 103 verbleiben kann,
kann der elektromechanische Kopplungsfaktor (η) ebenfalls praktisch unbeeinflusst
durch die Potentialänderung
der externen Elektrode 103 bleiben.
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Das
Abgleichen der Resonanzfrequenz (f) durch Variieren bzw. Ändern des
Potentials einer externen Elektrode 103 kann nur einen
sehr eingeschränkten
nachteiligen Effekt auf die Verhaltensparameter haben. Ein Abgleichen
in einem Bereich von wenigen zehn Teilen pro Million (ppm) kann
mit einer sehr unwesentlichen Wirkung auf die anderen Verhaltensparameter
möglich
sein und ein Abgleichen in einem größeren Bereich kann nur eine
eingeschränkte
Wirkung auf diese Parameter haben.
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Wenn
Vtrim entweder größer ist als VDC oder kleiner
ist als VDC, wird eine Anziehungskraft Fext
110 auf die Resonatorelektrode 101 erzeugt,
die die Resonatorelektrode 101 hin zu der externen Elektrode 103 zieht.
Die Anziehungskraft Fext
110 reduziert
die Wirkung der elektrischen Kraft Fel
112,
die Kraft zwischen der Resonatorelektrode 101 und der Treiberelektrode 102.
Die Differenz bei den Potentialen Vtrim – VDC hat daher eine Wirkung auf die Kapazität Ce
120 zwischen der Resonatorelektrode 101 und
der externen Elektrode 103, und die Kapazität Co
122 zwischen der Resonatorelektrode 101 und
der Treiberelektrode 102. Zum Beispiel kann die Anziehungskraft Fext
110 die Kapazität Ce
120 erhöhen und kann gleichzeitig die
Kapazität
Co
122 reduzieren.
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Das
MEMS-Bauelement 100 kann betrieben werden durch Anlegen
eines AC-Spannungssignals (VAC) (AC = alternating current = Wechselstrom)
an der Treiberelektrode 102 und durch Erfassen desselben
an der Resonatorelektrode 101. Wenn die Frequenz des AC-Spannungssignals
mit der Resonanzfrequenz der Resonatorelektrode 101 übereinstimmt, wird
die Impedanz des Wegs reduziert und somit wird ein größeres Signal
an der Resonatorelektrode 101 erfasst.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
kann der Temperaturkoeffizient zweiter Ordnung der Resonanzfrequenz
durch die vorgeschlagene Abgleichtechnik kompensiert werden, insbesondere
durch Anlegen einer Abgleichspannung (Vtrim) über die
externe Elektrode 103. Bei einem Ausführungsbeispiel kann das Anlegen
der vorgeschlagenen Abgleichtechnik mit der Verwendung einer Oxidfülltechnik kombiniert
werden, die in einer verwandten Patentanmeldung beschrieben ist,
Serien-Nr. 12/187,443, „Passive
Temperature Compensation of Silicon MEMS Devices”, und die hierin durch Bezugnahme aufgenommen
ist. Die Oxidfülltechnik
kann den Temperaturkoeffizienten erster Ordnung der Resonanzfrequenz
kompensieren, während
die vorgeschlagene Spannungsabgleichstechnik den Temperaturkoeffizienten
zweiter Ordnung der Resonanzfrequenz kompensieren kann.
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Die
Kombination von beiden Techniken kann die Driftresonanzfrequenz
in einem exemplarischen Temperaturbereich von –10°C bis 95°C von ungefähr 2.000 ppm (0,2% Drift) auf
0,8 ppm (8 e – 5%)
reduzieren, was sie geeignet z. B. für GSM-Anwendungen macht.
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Die
Abgleichspannung (Vtrim) kann ferner von einer
Temperatur abhängen.
Bei einem Ausführungsbeispiel
ist die Abhängigkeit
von der Temperatur relativ identisch zu der einer Bandabstandsspannungsreferenzquelle
von ungefähr
1,25 V. Das Verwenden der Bandabstandsreferenzspannung als Quelle macht
die Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindungen wünschenswert
für rauschempfindliche Anwendungen,
wie z. B. GSM.
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2 zeigt
eine Querschnittsansicht eines Ausführungsbeispiels eines MEMS-Bauelements in der
Form eines Platten-MEMS-Resonatorbauelements. Das MEMS-Resonatorbauelement 200 ist
ein Beispiel eines CC-Beam-Resonators. 2 zeigt eine
CC-Beam- oder erste bewegliche Plattenelektrode 201, eine
zweite Elektrode oder Treiberelektrode 202 und eine dritte
Elektrode oder externe Elektrode 203. Die bewegbare Plattenelektrode 201 ist über die
Ankerregionen 205, 207 an dem Substrat 220 befestigt.
Die zweite Elektrode oder Treiberelektrode 202 ist auf
dem Substrat 220 platziert und die dritte Elektrode oder
externe Elektrode 203 ist über die Ankerregionen 205–211 an
dem Substrat 220 befestigt.
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Das
Anlegen einer Gleichvorspannung (VDC) über die
erste bewegbare Plattenelektrode 201 und die Treiberelektrode 202 zieht
die erste bewegbare Plattenelektrode 201 hin zu der Treiberelektrode 202, was
zu einer elektrostatischen Kraft Fel
212 führt. Die elektrostatische
Kraft Fel
212 bewegt die erste,
bewegbare Plattenelektrode 201 hin zu der Treiberelektrode 202,
bis ein Equilibrium zwischen der Federkraft und der elektrostatischen
Kraft Fel
212 erreicht ist, was
zu einer Federkonstante (kelec) führt.
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Das
Anlegen einer positiven oder negativen Abgleichspannung (Vtrim) an die externe Elektrode 203 bewegt
die erste, bewegbare Plattenelektrode 201 hin zu der externen
Elektrode 203, was zu einer Anziehungskraft Fext
210 führt und
daher zu einer zusätzlichen
Federkonstante (ktrim), was die Wirkung der
elektrostatischen Kraft Fel
212 reduziert.
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3 zeigt
ein anderes Ausführungsbeispiel eines
MEMS-Bauelements in der Form eines radförmigen MEMS-Resonatorbauelements.
Bei einem Ausführungsbeispiel
weist das Bauelement 300 eine Radmasse 301 auf,
die als eine Resonatorelektrode funktioniert. Die Radmasse 301 ist
von der Treiberelektrode 302 durch einen Abstand 306 beabstandet. die
Radmasse 301 ist bei einem Ausführungsbeispiel rund, obwohl
andere Formen und Konfigurationen möglich sind. Zum Beispiel kann
der Resonator bei Ausführungsbeispielen
einen Umfang aufweisen, eine Peripherie mit zumindest einem Abschnitt,
der einen Radius aufweist, oder eine andere Form.
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Die
Treiberelektrode 302 und der Abstand 306 erstrecken
sich entlang eines Umfangs des MEMS-Resonatorbauelements 300.
Die Treiberelektrode 302 kann eine Einzelelektrode aufweisen,
kann aber alternativ eine Mehrzahl von Elektroden aufweisen. Das
MEMS-Resonatorbauelement 300 weist auch
eine Ankerregion 307 auf, die mit der Radmasse 302 durch
eine Mehrzahl von Strahl- bzw. Balkenelektroden 308 gekoppelt
ist. Während
das Resonatorbauelement 300 acht Strahlenelemente 308 aufweist,
kann die Anzahl, Platzierung und Konfiguration bei anderen Ausführungsbeispielen
variieren. Eine Mehrzahl von Aperturen bzw. Öffnungen 309 sind
in der Ankerregion 307 gebildet und die Ankerregion 307 ist
mit einem Substrat durch einen Ankerabschnitt 304 gekoppelt.
Die Anzahl, Konfiguration und Platzierung der Aperturen 309 kann
bei anderen Ausführungsbeispielen
variieren. Das MEMS-Resonatorbauelement 300 weist ferner
eine oder mehrere externe Elektroden 303 auf.
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Die
Treiberelektrode 302 liefert einen großen Elektrodenbereich, und
die Radmasse 301 ist konfiguriert, um sich in einem Radial-Breathing-
oder Längs-Modus
zu schwingen oder zu vibrieren, was zu einer großen, mechanischen Federkonstante
in der Lage ist.
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Die
externen Elektroden 303 liefern ebenfalls einen großen Elektrodenbereich,
um die Radmasse 301 effizient abzustimmen. Die externen
Elektroden 303 können
elektrisch individuell oder in jeglicher Konfiguration in Kontakt
sein, z. B. Gruppieren der externen Elektroden 303 in zwei,
vier oder acht Elemente.
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Das
Anlegen einer Vorspannung (VBias) über die
Radmasse 301 und die Treiberelektrode 302 zieht
die Radmasse 301 hin zu der Treiberelektrode 302,
was zu einer elektrostatischen Kraft Fel führt. Die elektrostatische
Kraft Fel bewegt die Radmasse 301 hin
zu der Treiberelektrode 302, bis ein erstes Equilibrium
zwischen der Federkraft und der elektrostatischen Kraft Fel erreicht ist, was zu einer Federkonstante
(kelec) führt.
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Das
Anlegen einer positiven Abgleichspannung (Vtrim)
an die eine oder die mehreren externen Elektroden 303 bewegt
die Radmasse 301 hin zu der externen Elektrode 303,
was zu einer zusätzlichen Federkonstante
(ktrim) führt, was die Wirkung der elektrostatischen
Kraft Fel reduziert.
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4 stellt
eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines MEMS-Resonatorbauelements
dar. 4 zeigt ein MEMS-Bauelement 400 mit nur
einer Ankerregion, z. B. nur ein Teil der Schwingungsstruktur ist
fest. Dieselben Bezugszeichen werden bei diesem Ausführungsbeispiel für dieselben
oder ähnliche
Elemente des Ausführungsbeispiels
von 1 verwendet.
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Das
MEMS-Resonatorbauelement 400 umfasst eine Schwingungsstruktur
oder ein Resonatorelement, üblicherweise
eine Resonatorelektrode 401, eine erste Elektrode oder
Treiberelektrode 402 und eine zweite Elektrode oder externe
Elektrode 403. Bei einem Ausführungsbeispiel ist die Resonatorelektrode 401 an
dem Substrat an dem Boden 405 verankert mit einem freien
Ende.
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Eine
gewünschte
Resonanzfrequenz (f) kann auf ähnliche
Weise eingestellt werden, wie für die
CC-Beam-Anordnung aus 1 beschrieben wurde. Um eine
gewünschte
Resonanzfrequenz (f) einzustellen, kann eine Gleichvorspannung (VDC) über
die Resonatorelektrode 401 und die Treiberelektrode 402 eingestellt
werden. Um die Frequenz weiter hin zu der gewünschten Resonanzfrequenz (f) abzustimmen,
kann eine zusätzliche
Abgleichspannung (Vtrim) an die externe
Elektrode 403 angelegt sein. Die Gleichstrom-Potentialdifferenz
zwischen der Resonatorelektrode 401 und der externen Elektrode 403 ist
Vtrim – VDC. Durch Verändern von nur Vtrim kann
die Potentialdifferenz zwischen der externen Elektrode 403 und
der Resonatorelektrode 401 variieren, wohingegen die Potentialdifferenz
zwischen der Treiberelektrode 402 und der Resonatorelektrode 401 (VDC) konstant bleiben kann.
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Wenn
Vtrim entweder größer ist als VDC oder kleiner
ist als VDC, wird eine Anziehungskraft Fext
410 auf die Resonatorelektrode 401 erzeugt,
was die Resonatorelektrode 401 hin zu der externen Elektrode 403 zieht.
Die Anziehungskraft Fext
410 reduziert
die Wirkung der elektrischen Kraft Fel
412,
die Kraft zwischen der Resonatorelektrode 401 und der Treiberelektrode 402.
Die Differenz bei den Potentialen Vtrim – VDC hat daher eine Wirkung auf die Kapazität Ce
420, zwischen der Resonatorelektrode 401 und
der externen Elektrode 403, und die Kapazität Co
422 zwischen der Resonatorelektrode 401 und
der Treiberelektrode 402.
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Das
MEMS-Bauelement 400 kann betrieben werden durch Anlegen
eines Wechselstrom-Spannungssignals
(VAC) an der Treiberelektrode 402 und durch
Erfassen desselben an der Resonatorelektrode 401. Wenn
die Frequenz des AC-Spannungssignals mit der Resonanzfrequenz der
Resonatorelektrode 401 übereinstimmt,
wird die Impedanz des Wegs reduziert und somit wird ein größeres Signal
an der Resonatorelektrode 401 erfasst.
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Im
Gegensatz jedoch zu der CC-Beam-Anordnung in 1 ist der
einzeln verankerte MEMS-Resonator äußerst nichtlinear und liefert
im Allgemeinen z. B. eine niedrige Resonanzfrequenz.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung und ihre Vorteile detailliert beschrieben
wurden, sollte darauf hingewiesen werden, dass verschiedene Änderungen,
Ersetzungen und Abänderungen
hierin ausgeführt
werden können,
ohne von dem Wesen und dem Schutzbereich der Erfindung abzuweichen,
wie sie durch die beiliegenden Ansprüche definiert sind. Zum Beispiel
können
viele der Merkmale und Funktionen, die oben erörtert wurden, in anderen Hardwarelösungen implementiert
sein.
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Ferner
soll der Schutzbereich der vorliegenden Anmeldung nicht auf die
bestimmten Ausführungsbeispiele
von Prozess, Maschine, Herstellung, Materialzusammensetzung, Einrichtung,
Verfahren und Schritten beschränkt
sein, die in der Beschreibung beschrieben sind. Wie ein Durchschnittsfachmann
auf dem Gebiet ohne weiteres aus der Offenbarung der vorliegenden
Erfindung erkennen wird, können
Prozesse, Maschinen, Herstellung, Materialzusammensetzungen; Einrichtungen,
Verfahren oder Schritte, die bereits existieren oder später entwickelt werden,
die im Wesentlichen dieselbe Funktion ausführen oder im Wesentlichen dasselbe
Ergebnis erreichen wie die entsprechenden Ausführungsbeispiele, die hierin
beschrieben sind, gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden. Dementsprechend sollen die beiliegenden
Ansprüche
innerhalb ihres Schutzbereichs solche Prozesse, Maschinen, Herstellung,
Materialzusammensetzungen, Einrichtungen, Verfahren oder Schritte
umfassen.