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Die Erfindung betrifft eine Betätigungseinrichtung für eine Verriegelungsvorrichtung eines Bauteils, insbesondere einer Klappe oder Haube, eines Kraftwagens der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beziehungsweise 2 angegebenen Art.
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Aus dem Serienfahrzeugbau sind Klappen oder Hauben für Kraftwagen bekannt, welche mittels Verriegelungsvorrichtungen in ihrer Schließstellung gehalten werden. Diese Verriegelungsvorrichtungen werden mittels einer Betätigungseinrichtung mit einem Betätigungsgriff und mindestens einem mit diesem bewegungsgekoppelten Fernbetätigungselement entriegelt. Eine solche Betätigungseinrichtung ist in 1 dargestellt. Diese zeigt eine Innenansicht einer Wartungsklappe eines Lastkraftwagens, welche aufgrund der außerordentlichen Breite des Lastkraftwagens mittels einer Verriegelungsvorrichtung geschlossen ist, welche zwei voneinander und von der Fahrzeugmitte beabstandet angeordnete, hier schematisch dargestellte Verschlüsse umfasst.
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Die Betätigungseinrichtung 10 für die Verriegelungsvorrichtung 12 der Wartungsklappe 14 gemäß dem Stand der Technik besteht aus zwei Betätigungsgriffen 16 und jeweils einem mit diesen bewegungsgekoppelten Fernbetätigungselement 18 in Form eines Bowdenzugs oder Gestänge 20, mittels welchem ein korrespondierender Verschluss 22 der Verriegelungsvorrichtung 12 betätigt werden kann. Dabei ist jeder Betätigungsgriff 16 als ein Hebel ausgebildet, welcher an der Wartungsklappe 14 drehbar gelagert ist. Durch Drücken des Betätigungsgriffs 16, wie der Pfeil 24 zeigt, dreht sich dieser in Richtung des Pfeils 26, wodurch der korrespondierende Bowdenzug oder Gestänge 20, wie der Pfeil 28 zeigt, gezogen wird. Dadurch kann der korrespondierende Verschluss 22 entriegelt werden. Um die Wartungsklappe zu öffnen, müssen in diesem Fall beide Betätigungsgriffe 16 gleichzeitig gedrückt werden, damit beide Verschlüsse 22 der Verriegelungsvorrichtung 12 gleichzeitig deblockiert werden. Da die Betätigungsgriffe 16 in einem großen Abstand voneinander angeordnet sind, müssen die Betätigungsgriffe 16 hierzu mit jeweils zwei Händen gleichzeitig betätigt werden.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Betätigungseinrichtung für eine Verriegelungsvorrichtung eines Bauteils, insbesondere einer Klappe oder Haube, eines Kraftwagens, der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welcher ein einfaches Entriegeln der Verriegelungsvorrichtung ermöglicht werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Betätigungseinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 bzw. 2 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe wird einerseits eine Betätigungseinrichtung für eine Verriegelungsvorrichtung eines Bauteils, insbesondere einer Klappe oder Haube, eines Kraftwagens vorgesehen, mit einem Betätigungsgriff und mindestens einem mit diesem bewegungsgekoppelten Fernbetätigungselement, mittels welchem die Verriegelungsvorrichtung betätigbar ist, bei welcher mindestens zwei Fernbetätigungselemente vorgesehen sind, welche mittels eines gemeinsamen Betätigungsgriffs betätigbar sind. Dadurch kann das Deblockieren von mindestens zwei unabhängigen, mit jeweils einem der Fernbetätigungselemente gekoppelten Verschlüssen der Verriegelungsvorrichtung vereinfacht werden.
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Um eine Betätigungseinrichtung für eine Verriegelungsvorrichtung zu schaffen, mittels welcher das Entriegeln der Verriegelungsvorrichtung komfortabler wird, wird andererseits erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass der Betätigungsgriff einem Emblem des Kraftwagens zugeordnet ist, welcher um eine quer, insbesondere zumindest im Wesentlichen senkrecht, zur Ebene des Emblems verlaufende Mittelachse verdrehbar ist. Es ist somit vorgesehen, dass das mindestens eine Fernbetätigungselement der Betätigungseinrichtung einfach durch Verdrehen des Emblems die Verriegelungsvorrichtung betätigen kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Betätigungsgriff an einem Befestigungsteil festgelegt ist, welches an einem Bauteil des Kraftwagens, insbesondere an der Klappe oder Haube, um eine zumindest im Wesentlichen senkrecht zur Ebene des Bauteils verlaufende Drehachse drehbar gelagert ist, wobei ein Ende des mindestens einen Fernbetätigungselements, insbesondere jeweils ein Ende der mindestens zwei Fernbetätigungselemente, an dem Befestigungsteil in einem Abstand von seiner Drehachse befestigt ist. Dadurch können alle vorhandenen Fernbetätigungselemente gleichzeitig auf einfache Weise beim Verdrehen des Betätigungsgriffs betätigt werden. Durch den Abstand zwischen der Befestigungsstelle des mindestens einen Fernbetätigungselements und der Drehachse bewegt sich das eine Ende des mindestens einen Fernbetätigungselements bei der Drehbewegung des Befestigungsteils, wobei die Verriegelungsvorrichtung betätigt wird.
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Dabei hat es sich in weiterer Ausgestaltung der Erfindung als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn das mindestens eine Fernbetätigungselement einen Bowdenzug oder Gestänge umfasst. Ein derartiger Bowdenzug oder Gestänge ist dabei auf kostengünstige und einfache Weise herstellbar und an dem Befestigungsteil montierbar. Dabei zeichnet sich ein derartiger Bowdenzug oder Gestänge darüber hinaus dadurch aus, dass dieser über den Lebenszyklus des Kraftwagens äußerst wartungsarm ist und zuverlässig funktioniert.
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Als zudem vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn das Befestigungsteil für das eine Ende des mindestens einen Fernbetätigungselements einen Einhängungsbereich aufweist, in welchen das eine Ende verankert ist. Eine derartige Verbindung des mindestens einen Fernbetätigungselements ist besonders günstig, da sie ohne zusätzliche Verbindungselemente realisiert werden kann.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als zudem vorteilhaft gezeigt, wenn das Befestigungsteil mindestens ein Aufrollhelfelement für den mindestens einen Bowdenzug oder Gestänge aufweist, auf welchem sich der mindestens eine Bowdenzug oder Gestänge bei der Drehung des Befestigungsteils aufrollen kann. Dadurch kann beim Drehen des Befestigungsteils, insbesondere beim Vorhandensein von mehr als einem Bowdenzug oder Gestänge, eine bestimmte Ordnung der Bowdenzugseile oder Gestänge gehalten werden.
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Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn der drehbare Betätigungsgriff mittels einer Blockiereinrichtung verriegelbar ist, sodass das Bauteil, insbesondere die Klappe oder Haube, des Kraftwagens nur nach einer Zugangsberechtigung geöffnet werden kann.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine Innenansicht einer Wartungsklappe eines Lastkraftwagens, welche mittels einer Verriegelungsvorrichtung mit zwei voneinander entfernt angeordneten Verschlüssen geschlossen ist, welche mittels einer Betätigungseinrichtung gemäß dem Stand der Technik zu entriegeln ist, welche Betätigungsgriffe und jeweils ein mit diesen bewegungsgekoppeltes Fernbetätigungselement in Form eines Bowdenzugs oder Gestänge aufweist, mittels welchem ein korrespondierender Verschluss der Verriegelungsvorrichtung betätigt werden kann;
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2 eine Innenansicht einer Wartungsklappe eines Lastkraftwagens, welche mittels einer Verriegelungsvorrichtung mit zwei voneinander entfernt angeordneten Verschlüssen geschlossen ist, welche mittels einer Betätigungseinrichtung zu entriegeln ist, welche einen Betätigungsgriff und zwei mit diesem bewegungsgekoppelte Fernbetätigungselemente aufweist, welche jeweils einen Bowdenzug oder Gestänge umfassen, mittels welchen die Verriegelungsvorrichtung betätigbar ist, wobei dieser gemeinsame Betätigungsgriff einem Emblem des Kraftwagens zugeordnet ist; und
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3 eine ausschnittsweise Schnittansicht der in 2 dargestellten Betätigungseinrichtung entlang einer durch die Linie III-III repräsentierten Schnittebene, bei welcher die als Bowdenzug oder Gestänge ausgebildeten Fernbetätigungselemente nicht mit der Betätigungseinrichtung verbunden sind, und von welchen ein Ende eines Bowdenzugs oder Gestänge dargestellt ist.
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Während in 1 eine Innenansicht einer Wartungsklappe 14 eines Lastkraftwagens gezeigt ist, welche mittels einer Verriegelungsvorrichtung 12 mit zwei voneinander entfernt angeordneten Verschlüssen 22 geschlossen ist, welche mittels einer Betätigungseinrichtung 10 gemäß dem Stand der Technik zu entriegeln ist, welche zwei Betätigungsgriffe 16 und jeweils ein mit diesen bewegungsgekoppeltes Fernbetätigungselement 18 in Form eines Bowdenzugs oder Gestänge 20 aufweist, mittels welchem ein korrespondierender Verschluss 22 der Verriegelungsvorrichtung 12 betätigt werden kann, ist in 2 eine Innenansicht einer Wartungsklappe 30 eines Lastkraftwagens mit einer Verriegelungsvorrichtung 32 dargestellt, deren Betätigungseinrichtung 34 einen Betätigungsgriff 36 und zwei mit diesem bewegungsgekoppelte, jeweils einen Bowdenzug oder Gestänge 40 umfassende Fernbetätigungselemente 38 aufweist, mittels welchen die Verriegelungsvorrichtung 32 betätigt werden kann bzw. ihre zwei Verschlüsse 42 entriegelt werden können, wobei dieser gemeinsame Betätigungsgriff 36 einem Emblem 44 des Kraftwagens zugeordnet ist.
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In 3 ist eine ausschnittsweise Schnittansicht der in 2 dargestellten Betätigungseinrichtung 34 entlang einer durch die Linie III-III repräsentierten Schnittebene dargestellt, bei welcher die Einzelteile der Betätigungseinrichtung 34 erkennbar sind. Der als Emblem 44 ausgebildete Betätigungsgriff 36 ist mittels einer Verschraubung 48 an einem Ende 49 eines Befestigungsteils 46 festgelegt, welches zum einem zum Befestigen von jeweils einem Ende 50 der zwei Fernbetätigungselemente 38 bzw. der zwei Bowdenzüge oder Gestänge 40 vorgesehen ist.
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Das Befestigungsteil 46 ist zum anderen als Lagerung des Emblems 44 bzw. Betätigungsgriffs 36 relativ zu der Wartungsklappe 30 vorgesehen. Dabei ist das Befestigungsteil 46 an einem Teil 52 der Wartungsklappe 30, beispielsweise einem Ziergitter, um eine senkrecht zur Ebene des Teils 52 der Wartungsklappe 30 verlaufende Drehachse 54 drehbar gelagert. Das Emblem 44 ist mit seiner senkrecht zur Ebene des Emblems 44 verlaufenden Mittelachse 56 koaxial zu dem Befestigungsteil 46 angeordnet, wodurch das Emblem 44 um diese Mittelachse 56 verdrehbar ist.
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In 3 ist erkennbar, dass die als Bowdenzüge oder Gestänge 40 ausgebildeten Fernbetätigungselemente 38 hier zur Darstellung nicht mit dem Befestigungsteil 46 verbunden sind, und dass ein Ende 50 eines Bowdenzugs oder Gestänge 40 dargestellt ist. Zum Befestigen der Enden 50 der zwei Fernbetätigungselemente 38 bzw. der zwei Bowdenzüge oder Gestänge 40 sind an einem innenseitig der Wartungsklappe 30 liegenden Ende 58 des Befestigungsteils 46 zwei Einhängungsbereiche 60 vorgesehen, in welchen jeweils ein Ende 50 der Bowdenzüge oder Gestänge 40 mittels jeweils eines Einhängungselements 62 verankert werden kann.
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Die Enden 50 der Bowdenzüge oder Gestänge 40 sind dabei in einem Abstand von der Drehachse 54 des Befestigungsteils 46 befestigt, sodass die Bowdenzüge oder Gestänge 40 beim Verdrehen des Befestigungsteils 46 gezogen werden. Des Weiteren weist das Befestigungsteil 46 für jeden Bowdenzug oder Gestänge 40 ein Aufrollhelfelement 64 auf, auf dem sich der korrespondierende Bowdenzug oder Gestänge 40 bei der Drehung des Befestigungsteils 36 aufrollen kann, sodass eine bestimmte Ordnung der Bowdenzugseile oder Gestänge 66 gehalten werden kann.
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Es ist somit vorgesehen, dass beim Drehen des Emblems 44 an der Wartungsklappe 30 um einem Winkelgrad, wie der Pfeil 65 zeigt, die zwei Verschlüsse 42 der Verriegelungsvorrichtung 32 gleichzeitig entriegelt werden können, indem die Bowdenzugseile oder Gestänge 66 der beiden Bowdenzüge oder Gestänge 40 durch die Drehung des mit dem Emblem 44 fest verbundenen Befestigungsteils 46 gleichzeitig in Richtung der Pfeile 67 gezogen werden. Das Öffnen der Wartungsklappe 30 ist somit mittels dieser Betätigungseinrichtung 34 für die Verriegelungsvorrichtung 32 auf einfache Weise mit einer einzigen Hand möglich.
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Ist das Öffnen nur per Zugangsberechtigung erwünscht, wie dies bei Personenkraftwagen und bei Großraumlimousinen oft der Fall ist, kann eine Drehung des Emblems mittels einer Blockiereinrichtung verhindert werden. In 3 ist eine solche Blockiereinrichtung 68 mit einem Blockierelement 72 dargestellt, welches an dem Teil 52 der Wartungsklappe 30 geführt ist und in eine Aufnahme 74 an der Rückseite des Emblems 44 einrastbar ist. Die Blockiereinrichtung 68 kann beispielsweise mechanisch mittels eines Bowdenzugs oder Gestänge 70 vom Innenraum heraus oder durch elektrische Betätigung eines Elektromagnetschalters per Knopfdruck aus dem Innenraum des Kraftwagens deblockiert werden, sodass das Blockierelement 72 aus der Aufnahme 74 entfernt wird. Im Fall einer elektrischen Betätigung mittels eines Elektromagnetschalters könnte die Blockiereinrichtung 68 auch per Funk mit einer Fernbedienung realisiert sein.