DE102005010674A1

DE102005010674A1 - Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, mit zumindest einer Tür

Info

Publication number: DE102005010674A1
Application number: DE200510010674
Authority: DE
Inventors: Paul Aschauer; Alfons Loibl
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2005-03-09
Filing date: 2005-03-09
Publication date: 2006-09-14

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, mit zumindest einer Tür (2), welche über eine Verbindungseinheit (4) mit der Karosserie (1) des Fahrzeugs verbunden ist. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Tür (2) mittels der Verbindungseinheit (4) drehbar und/oder verschiebbar ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, mit zumindest einer Tür, welche über eine Verbindungseinheit mit der Karosserie des Fahrzeuges verbunden ist.

Bisher bekannte Türen für Kraftfahrzeuge sind überwiegend über eine senkrecht stehende Scharnierachse, deren Scharniere an den Säulen angeschlagen sind, in Form einer Drehbewegung zu öffnen. Alternativ sind Schiebetüren auf dem Markt bekannt. Beide Ausführungen bieten dem Kunden entsprechende Vorteile wie auch Nachteile. Über eine Drehbewegung zu öffnende Türen weisen in einer Situation, in der die Breite des Zustiegraums in dem Fahrzeug eingeschränkt ist, z.B. enge Parklücken, den Nachteil auf, dass der Öffnungswinkel der Tür eingeschränkt und dadurch der Zustieg zum bzw. der Ausstieg aus dem Fahrzeug aufgrund der Platzverhältnisse nur erschwert möglich ist und Beschädigungen am eigenen und/oder fremden Fahrzeug auftreten können.

Diese Problematik ergibt sich zwar bei Schiebetüren nicht, jedoch haftet Schiebetüren der Makel an, dass Schiebetüren traditionell eher Nutzfahrzeugen zugeordnet werden. Käufer von Kraftfahrzeugen, insbesondere PKW's, legen jedoch Wert darauf, dass ihr erworbenes Fahrzeug nicht der Nutzfahrzeugschiene zugeordnet wird.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug mit zumindest einer Tür zu schaffen, welches einerseits die Vorzüge einer Schiebetür ermöglicht, jedoch andererseits optisch den Eindruck einer Drehtür im geschlossenen Zustand erweckt.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug mit zumindest einer Tür, gelöst, wobei die Tür über eine Verbindungseinheit mit der Karosserie des Fahrzeugs verbunden ist und mittels der Verbindungseinheit drehbar und/oder verschiebbar ist.

Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des Fahrzeugs mit zumindest einer Tür wird sichergestellt, dass sich die Tür mittels der Verbindungseinheit je nach Anforderungsprofil entweder nur verschwenken lässt, entsprechend den heute bekannten Drehtüren, oder bei entsprechend eng bemessenen Räumen, etwa in engen Parklücken, anstelle einer Schwenkbewegung eine Schiebetürfunktion ermöglicht wird, so dass auf engstem Raum die Tür geöffnet werden kann und gleichzeitig die maximale Ausstiegsöffnung aus dem Fahrzeug gewährleistet wird. Mit anderen Worten, die kombinierte erfindungsgemäße Dreh-/Schiebetür weist folgende Vorteile auf:
Sie ermöglicht einen komfortablen Ein- bzw. Ausstieg bei beengten seitlichen Platzverhältnissen, z.B. in Parklücken; sie dient der eigenen Sicherheit als auch der Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer beim Ein/Aussteigen zur befahrenen Straßenseite hin; und sie reduziert die Gefahr von Beschädigungen am eigenen oder fremdem Fahrzeug durch Türanschlagen beim Ein- oder Aussteigen.

Auch wird durch die erfindungsgemäße Lösung die Akzeptanz der "versteckten" Schiebetürfunktion beim Käufer eines Kraftfahrzeuges erhöht, da die Funktion Schiebetür nur bei Bedarf aktiviert wird.

Vorzugsweise ist die Verbindungseinheit zwischen Fahrzeugkarosserie und Tür an der Tür angeordnet, wodurch die erfindungsgemäße Tür zum einen bei heute üblichen Serienfahrzeugen nachgerüstet werden kann und zum anderen optional vom Verkäufer von Neufahrzeugen anbietbar ist, z.B. als Sonderausstattung und/oder nur an einer Tür des Fahrzeugs, etwa der Fahrertür.

Alternativ kann die Verbindungseinheit auch an der Karosserie des Fahrzeugs angeordnet sein, so dass heute übliche Türen mit Vertikalscharnieren ihre übliche Form und Ausgestaltung beibehalten können und lediglich die Fahrzeugkarosserie bzw. deren Verkleidung mit einer angepassten Verbindungseinheit aufgerüstet wird.

Um sicherzustellen, dass die erfindungsgemäße Tür in heute üblicher Form drehbar gelagert ist, weist die Verbindungseinheit vorzugsweise zumindest ein Drehgelenk, insbesondere ein Scharnier auf, welches einerseits an der Karosserie des Fahrzeugs und andererseits an der Tür befestigt ist.

Weiter bevorzugt umfasst die Verbindungseinheit einen Schiebetürmechanismus, so dass durch die Verbindungseinheit beide Funktionsweisen – Drehtür, Schiebetür – gewährleistet werden und andererseits der grundsätzliche Aufbau der Fahrzeugtür als auch der Fahrzeugkarosserie nicht verändert werden muss.

Entsprechend einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung weist die Verbindungseinheit zumindest ein zweites Drehgelenk auf, welches zwischen dem ersten Drehgelenk und dem Schiebetürmechanismus angeordnet ist. Dieses zweite Drehgelenk stellt sicher, dass die Tür derart verschwenkbar ist, dass sie mit ihrer Erstreckungsebene parallel zur Längserstreckung der zugeordneten Karosserieseite positionierbar ist. Hierauf kann der Schiebetürmechanismus aktiviert werden, wodurch sich eine reibungslose Öffnung der Tür mit sowohl Dreh- als auch Schiebebewegung erzielen lässt.

Um den ausreichenden Abstand zwischen Fahrzeugkarosserie-Außenverkleidung und sich öffnender Tür zu gewährleisten, ist erfindungsgemäß zwischen erstem und zweitem Drehgelenk ein Hebel angeordnet.

Da die erfindungsgemäße Tür sowohl ein Verdrehen als auch Verschieben einerseits in Abhängigkeit von den Raumvorgaben und andererseits in Abhängigkeit von den Wünschen des Benutzers sicherstellen soll, ist erfindungsgemäß das erste Drehgelenk und/oder das zweite Drehgelenk blockierbar. Wird das zweite Drehgelenk blockiert, ist ausschließlich ein Schwenkvorgang der erfindungsgemäßen Tür möglich. Befindet sich die Tür im geöffneten Schiebetürzustand, so muss für das Schließen im Schiebetürmodus das erste Drehgelenk vorab blockiert werden, da ansonsten bei einer frühzeitigen Drehbewegung des ersten Drehgelenkes möglicherweise eine minderoptimale Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Tür die Folge ist.

Um eine adäquate Führung der Tür im Schiebetürmodus zu erzielen, weist erfindungsgemäß die Tür eine Führungsschiene auf, innerhalb welcher die Tür beim Verschiebevorgang geführt ist.

Um ein adäquates Umschalten zwischen Schwenkmodus der Tür und Schiebetürmodus zu gewährleisten, ist eine mechanische, hydraulische oder elektrische Schaltung vorgesehen, welche die Tür in ihre Dreh- oder Schiebefunktion schaltet.

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung ersichtlich. Es zeigt:
1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Fahrzeugtür im geschlossenen Zustand;
2 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Fahrzeugtür im Drehmodus;
3 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Fahrzeugtür im Schiebetürmodus; und
4 eine 3 ähnliche Darstellung, wobei sich die erfindungsgemäße Tür im maximal geöffneten Schiebetürmodus befindet.
In 1 ist in schematischer Draufsicht die Ein- bzw. Ausstiegsöffnung eines Fahrzeuges dargestellt. Hierbei wird die Ein- bzw. Ausstiegsöffnung in 1 links und rechts durch die Karosserie 1 bzw. deren Verkleidung begrenzt. Gleichzeitig ist die Ein- oder Ausstiegsöffnung durch eine Tür 2 verschlossen, welche einen Türgriff 3 aufweist. Die Tür 2 ist hierbei in 1 mittels einer Verbindungseinheit 4 mit dem linken Karosserieteil 1 verbunden.
Die Verbindungseinheit 4 umfasst ein erstes Drehgelenk 5 in Form eines Scharniers sowie ein zweites Drehgelenk 6, wobei das erste Drehgelenk 5 und das zweite Drehgelenk 6 über einen Hebel 7 miteinander verbunden sind. Zudem ist die Tür 2 mit einer Verriegelungseinrichtung 9 ausgebildet, deren Wirkungsweise nachfolgend beschrieben wird. Schließlich weist die Tür 2 eine Führungsschiene 10 auf, in welcher das zweite Drehgelenk 6 verschiebbar geführt ist. Hierbei bilden das zweite Drehgelenk 6 sowie die Führungsschiene 10 als wesentliche Komponenten den Schiebetürmechanismus 8.
Nach der Darstellung des grundsätzlichen Aufbaus der erfindungsgemäßen Tür 2 mit Verbindungseinheit 4 wird im Folgenden anhand der 2 bis 4 die Dreh-/Schiebetürfunktion dargestellt.
In 2 ist die Tür 2 in leicht geöffneter Position dargestellt. Die Öffnungsbewegung der Tür 2 ist durch den Pfeil P gekennzeichnet.
In 2 ist der Drehtürmodus der erfindungsgemäßen Tür 2 verwirklicht, d.h., die Tür 2 verschwenkt um das erste Drehgelenk 5 mit eingezeichneter Drehachse 5a. Gleichzeit befindet sich die Verriegelungseinrichtung 9 in ihrer versperrten Position, so dass ein Verdrehen des Hebels 7 zwar um die Drehachse 5a des ersten Drehgelenkes 5, aber nicht um die Drehachse 6a des zweiten Drehgelenks 6 möglich ist. Folglich kann in diesem Drehtürmodus die Tür 2 ausschließlich um das erste Drehgelenk 1 verschwenkt werden.
In 3 ist im Gegensatz zu 2 der Schiebetürmodus der erfindungsgemäßen Tür 2 dargestellt.
In 3 ist das Verschwenken der Tür 2 in den Schiebetürmodus durch den Pfeil F gekennzeichnet. Hierbei findet sowohl ein Verschwenken des Hebels 7 um die Drehachse 5a des ersten Drehgelenks 5 als auch ein Verschwenken der Tür 2 um die Drehachse 6a des zweiten Drehgelenks 6 statt. Dieses zweite Verschwenken der Tür 2 um die zweite Drehachse 6a ist dadurch möglich, da die Verriegelungseinrichtung 9 die Verriegelung des Hebels 7 gelöst hat.
Wie 3 zu entnehmen ist, ist die Länge des Hebels 7 derart zu wählen, dass ein adäquater Abstand zwischen Außenseite der Karosserie 1 bzw., im vorliegenden Fall der A-Säule des Fahrzeugs und Innenseite der Tür 2, erzielt wird.
Befindet sich nunmehr die erfindungsgemäße Tür 2 in der in 3 dargestellten Position, kann, wie in 4 dargestellt, die Schiebetür 2 parallel zur Längsachse der Karosserie 1 in 4 nach links – siehe Pfeil A – verschoben werden, so dass schlussendlich die Tür 2 ihre maximal geöffnete Position einnimmt. Dieses Verfahren der Tür 2 erfolgt durch Verschieben der Führungsschiene 10 relativ zum zweiten Drehgelenk 6.
Obgleich in 4 nicht dargestellt, ist natürlich die Verriegelungseinrichtung 10 weiterhin vorhanden, und bedingt in vorteilhafter Ausgestaltung eine Verriegelung des ersten Drehgelenkes 5. Dies ist erforderlich, da etwa ein Schließen der Tür 2, ausgehend von der in 4 dargestellten Position der Tür, gleichzeitig auch zu einem Verschwenken des ersten Drehgelenks 5 führen kann, wodurch möglicherweise der Schließvorgang nicht reibungslos durchführbar ist.
Es ist anzumerken, dass eine nicht dargestellte mechanische, hydraulische oder elektrische Schaltung vorgesehen ist, welche die Tür in ihre Dreh- oder Schiebetürfunktion schaltet. Hierbei kann etwa die mechanische Schaltung über den Türöffner oder Außenschließer erfolgen. Alternativ ist natürlich auch eine Fernbedienung oder spezielle Sensorik denkbar, welche in Abhängigkeit von den Außenplatzverhältnissen automatisch den adäquaten Öffnungsmodus einstellt.
Da die Anbringung des ersten Drehgelenkes an der A-Säule einer Karosserie dem Serienzustand heutiger Fahrzeuge entspricht, kann die erfindungsgemäße Dreh-/Schiebetür auch optional angeboten werden, z.B. als Sonderausstattung und/oder nur an der Fahrertür des Fahrzeugs. Auch ist die Nachrüstung der erfindungsgemäßen Tür denkbar.
Von außen unterscheidet sich das Fahrzeug nicht von anderen Fahrzeugen mit Standardtüren, da die Führungselemente und der Gelenkmechanismus innen am Fahrzeug angebracht sind. Gleichzeitig ist der seitliche Platzbedarf der Schiebetür eine feste Größe und nicht abhängig vom Öffnungswinkel der Tür.
Alternativ zur Anordnung der Verbindungseinheit 4 auf der Türseite, kann natürlich die Verbindungseinheit auch auf der Karosserieseite vorgesehen werden. Hierbei ist vorstellbar, dass die Führungsschiene an der Karosserie befestigt wird sowie das zweite Drehgelenk gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel bei dieser alternativen Ausgestaltungsform die Funktion des ersten Drehgelenkes gemäß vorliegender Figuren übernimmt. Mit anderen Worten, bei der Zuordnung der Verbindungseinheit 4 zur Karosserieseite können die gleichen Dreh- und Schiebetürfunktionen auch mit herkömmlichen Türen erzielt werden.

1: Karosserie
2: Tür
3: Türgriff
4: Verbindungseinheit
5: Erstes Drehgelenk
5a: Erste Drehachse
6: Zweites Drehgelenk
6a: Zweite Drehachse
7: Hebel
8: Schiebetürmechanismus
9: Verriegelungseinrichtung
10: Führungsschiene
P: Pfeil
F: Pfeil
A: Pfeil

Claims

Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, mit zumindest einer Tür (2), welche über eine Verbindungseinheit (4) mit der Karosserie (1) des Fahrzeugs verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Tür (2) mittels der Verbindungseinheit (4) drehbar und/oder verschiebbar ist.
Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinheit (4) an der Tür (2) angeordnet ist.
Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinheit (4) an der Karosserie (1) des Fahrzeugs angeordnet ist.
Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinheit (4) zumindest ein Drehgelenk (5), insbesondere ein Scharnier aufweist, welches einerseits an der Karosserie (1) des Fahrzeugs und andererseits an der Tür (2) befestigt ist.
Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinheit (4) einen Schiebetürmechanismus (8) aufweist.
Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinheit (4) zumindest ein zweites Drehgelenk (6) aufweist, welches zwischen dem ersten Drehgelenk (5) und dem Schiebetürmechanismus (8) angeordnet ist.
Fahrzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen erstem und zweiten Drehgelenk (5, 6) ein Hebel (7) angeordnet ist.
Fahrzeug nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Drehgelenk (5) und/oder das zweite Drehgelenk (6) blockierbar sind.
Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Tür (2) eine Führungsschiene (10) aufweist, innerhalb welcher die Tür (2) beim Verschiebevorgang geführt ist.
Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine mechanische, hydraulische oder elektrische Schaltung vorgesehen ist, welche die Tür in ihre Dreh- oder Schiebefunktion schaltet.