DE102010025803B4

DE102010025803B4 - Dichtungsanordnung

Info

Publication number: DE102010025803B4
Application number: DE102010025803.2A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Sebald
Original assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Current assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Priority date: 2010-07-01
Filing date: 2010-07-01
Publication date: 2016-05-19
Anticipated expiration: 2030-07-02
Also published as: DE102010025803A1; WO2012000913A1; EP2588772A1; US20130101242A1

Abstract

Dünnringlagersystem, mit zumindest einem Lagerring und einer Dichtungsanordnung mit zumindest zwei, jeweils eine Radialdichtlippe (13) ausbildenden Elastomerkörpern (12), wobei axial zwischen den zumindest zwei Elastomerkörpern (12) ein Stützkörper (11) angeordnet ist, wobei der Lagerring eine Nut (7) oder eine Aussparung aufweist, in welche bzw. in welcher die Dichtungsanordnung eingesetzt ist, und der Lagerring oder ein mit dem Lagerring verbundener Dichtungsläufer zwei oder mehrere einseitig kegelförmige Bunde (16) aufweist, wobei eine Radiallippe (13) der Dichtungsanordnung jeweils an einer einseitig geneigten Seitenfläche (17) der zwei oder mehreren einseitig kegelförmigen Bunde (16) anliegt.

Description

Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung, insbesondere zur Abdichtung eines Dünnringlagers. Im Speziellen liegt die Erfindung auf dem Gebiet einer Abdichtung eines Dünnringlagers, wie es zur Lagerung einer Taumelscheibe von einem Hubschrauber, verwendet werden kann.
Eine Taumelscheibe eines Hubschraubers dient zu einer Steuerung eines Anstellwinkels eines Rotorblattes. Sie ist üblicherweise außerhalb eines Rotormasts angebracht und besteht aus einem nicht-drehenden inneren Teil sowie einem mit Rotorblättern drehenden äußeren Teil. Diese beiden Teile sind durch ein Wälzlager, häufig ein Dünnringlager in Ausgestaltung als zweireihiges Schrägkugellager, verbunden.
Dünnringlager sind allgemein bekannt und zeichnen sich durch eine relativ zu einem Durchmesser geringe Querschnittshöhe, beispielsweise in einem Durchmesser-Querschnittshöhe-Verhältnis von 10/1 bis über 50/1, aus.
Aufgrund einer exponierten Position eines solchen Taumelscheibenwälzlagers ist eine Abdichtung gegen ein Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit bzw. gegen einen Austritt von Schmierstoff in bzw. aus dem Taumelscheibenwälzlager von entscheidender Bedeutung und maßgeblich für einen zuverlässigen Gebrauch sowie eine lange Gebrauchsdauer des Taumelscheibenwälzlagers.
5 und 6 zeigt eine nach dem Stand der Technik übliche Abdichtung für ein solches Taumelscheibenwälzlager. 5 zeigt ein zweireihiges Schrägkugellager, welches an seinen beiden axialen Seiten vorrangig gegen das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit durch jeweils eine Dichtung (6) abgedichtet ist. Eine solche Dichtung in Ausgestaltung als axial-dichtende (Ein-)Lippendichtung mit einer Radiallippe, wie 6 näher zeigt, weist einen scheibenförmigen Stützkörper auf, an welchen ein Elastomerkörper anvulkanisiert ist. Der Elastomerkörper bildet die eine Radiallippe aus. Die Dichtung ist in einer Nut an einem Außenring des zweireihigen Schrägkugellagers angeordnet. Die eine Radiallippe der Dichtung liegt mit einem Gleitkontakt an einer Gleitkontaktfläche an einem Innenring des zweireihigen Schrägkugellagers auf.
Es hat sich gezeigt, dass bei dieser Dichtung aufgrund temperaturbedingter Ausdehnungen und elastischer Verwindungen der Teile unter Last eine (Dicht-)Effizienz der Dichtung begrenzt ist.
Damit erweist sich an solchermaßen abgedichteten Taumelscheibenwälzlager insbesondere als nachteilig, dass auf Grund der unzureichenden Dichtfunktion der verwendeten Dichtungen, unter Anderem verhältnismäßig häufige Nachschmierungen von Schmierstoff bzw. kurze Nachschmierintervalle und damit ein hoher Wartungsaufwand erforderlich ist.
Auch kann die Gebrauchsdauer von solchermaßen abgedichteten Taumelscheibenwälzlagern auf Grund von Schädigungen resultierend aus in das Taumelscheibenwälzlager eingedrungener Schmutzpartikel zum Teil erheblich eingeschränkt sein.
Vor diesem Hintergrund besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Dichtungsanordnung zu schaffen, das genannten Anforderungen an eine effektive Abdichtung, insbesondere bei Taumelscheibendünnringlagern, gerecht wird sowie konstruktiv einfach und kostengünstig herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Dichtungsanordnung gemäß dem unabhängigen Patentanspruch.
Diese Dichtungsanordnung weist zumindest zwei, jeweils eine Radialdichtlippe ausbildende Elastomerkörper auf. Axial zwischen den zumindest zwei Elastomerkörpern ist ein Stützkörper angeordnet.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass in einfacher Weise die Dichtfunktion – insbesondere auf Grund der zwei Radiallippen – bei Wälzlagern verbessert wird, wodurch der Eintritt von Schmutz und/oder Feuchtigkeit in ein Wälzlager und/oder der Austritt von Schmiermittel aus dem Wälzlager verringert wird. So auch können mit der Erfindung Effizienzbeschränkungen durch temperaturbedingte Ausdehnungen und elastische Verwindungen der Teile unter Last entgegengewirkt werden.
Auf diese Weise lassen sich die Gebrauchsdauern derartig abgedichteter Wälzlager erhöhen und/oder Nachschmierintervalle derartig abgedichteter Wälzlager verkürzen – und in weitere Folge Kosten vermindern.
Insbesondere bei Anwendungen von abgedichteten Wälzlagern in Umgebungen, in denen Standzeiten/Lerrlaufzeiten – beispielsweise Standzeiten für Wartung – hohe Kosten verursachen bzw. Lagerausfälle zu kritischen Situationen, d. h. mit Möglichkeit von Personenschäden, führen können, wie zum Beispiel Flugzeug bzw. Hubschrauberanwendungen, erweist sich die Erfindung und deren verbesserte Dichtfunktion von großem Vorteil.
Darüber hinaus erweist sich bei der Erfindung von Vorteil, dass erfindungsgemäße Dichtungen bei Rückgriff auf bekannte Technologien, wie zum Beispiel Elastomer-Halbzeuge in Plattenform, wirtschaftlich und kostengünstig herstellbar sind.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind die zumindest zwei Elastomerkörper einstückig ausgebildet. Auch können mehrere, jeweils eine Radialdichtlippe ausbildende Elastomerkörper und mehrere Stützkörper vorhanden sein, wobei auch hier die mehreren jeweils eine Radiallippe ausbildenden Elastomerkörper einstückig ausgebildet sein können. Weiter kann vorgesehen sein, dass jeweils axial zwischen zwei von den mehreren Elastomerkörpern ein Stützkörper angeordnet ist.
Auch kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die zumindest zwei Elastomerkörper aus Kautschuk, insbesondere aus Nitrilkautschuk oder aus Fluorkautschuk, ausgebildet sind.
Bei einer weiteren Ausbildung ist vorgesehen, dass der Stützkörper eine höhere Steifigkeit als die zumindest zwei Elastomerkörper aufweist. So kann beispielsweise der Stützkörper aus einem Material mit höherer Steifigkeit als das Material der Elastomerkörper sein. Der Stützkörper kann aus einem Metall oder aus einem Duroplast, insbesondere mit Textil und/oder Glasfaserverstärkung, bestehen; die Elastomerkörper können aus Kautschuk, insbesondere aus Nitrilkautschuk oder aus Fluorkautschuk, bestehen.
Ferner kann bevorzugt vorgesehen werden, dass die zumindest zwei Elastomerkörper durch Verkleben und/oder Vulkanisation und/oder die zumindest zwei Elastomerkörper und der Stützkörper durch Verkleben und/oder Vulkanisation miteinander verbunden sind. Derartige Fertigungstechnologien sind im Allgemeinen bekannt und können insbesondere bei der Erfindung kostengünstig eingesetzt werden.
In einer werteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass eine axiale Seitenfläche der Dichtungsanordnung, insbesondere eines der zumindest zwei Elastomerkörper, eine oder mehrere ringförmige und/oder punktförmige Erhebungen aufweist. Dadurch kann die axiale Elastizität der Dichtungsanordnung erhöht und ein Sitz der Dichtungsanordnung in einer Befestigung, zum Beispiel in einer Nut, verbessert werden.
Besonders bevorzugt kann die Erfindung zur Abdichtung eines Dünnringlagers, insbesondere eines Dünnringlagers zur Lagerung einer Taumelscheibe von einem Hubschrauber, eingesetzt werden. Gerade hier in es von Bedeutung, wenn sich kostenintensive Wartungstätigkeiten, wie Nachschmierung, bzw. Wartungsintervalle verringern bzw. verkürzen lassen. Auch teure Standzeiten/Leerlaufzeiten – beispielsweise Standzeiten für Wartung – lassen sich verringern.
In einer weiteren bevorzugten Weiterbildung weist ein Lagersystem, insbesondere ein Dünnringlagersystem, zumindest einem Lagerring sowie die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung auf, wobei der Lagerring eine Nut oder eine Aussparung aufweist, in welche bzw. in welcher die Dichtungsanordnung eingesetzt, zentriert und/oder gehalten ist bzw. wird. Insbesondere ist es von Vorteil, wenn der zumindest eine Lagerring ein statischer Teil des Lagersystems ist, wobei die beiden Dichtlippen in Gleitkontakt mit einem relativ dazu bewegten Teil des Lagersystems stehen.
Auch kann vorgesehen sein, dass bei einem solchen Lagersystem zumindest ein Lagerring oder ein, mit dem Lagerring verbundener Dichtungsläufer zumindest einen Bund, insbesondere einen kegelförmigen Bund, aufweist, welcher zumindest zum Teil axial zwischen den zumindest zwei Elastomerkörpern angeordnet ist.
Eine Form, insbesondere eine Breite und/oder Neigung, des zumindest einen kegelförmigen Bundes kann derart ausgebildet sein, dass eine vorgebbare Anpresskraft des zumindest einen kegelförmigen Bundes an die Radialdichtlippen bzw. der Radiallippen an den zumindest einen kegelförmigen Bund erzielbar. Auch kann über die Form des zumindest einen kegelförmigen Bundes, z. B. eines einseitig geneigten kegelförmigen Bundes, und/oder der dadurch einstellbaren Anpresskraft eine Richtung der Abdichtung, d. h. eine Abdichtung in der einen bzw. oder in der dazu entgegen gesetzten Axialrichtung oder in beiden Axialrichtungen – oder in beliebiger Kombination, gesteuert bzw. eingestellt werden. Dadurch kann gezielt einem Eindringen von Verschmutzung in das Lagersystem bzw. einem Austritt von Schmierstoff aus dem Lagersystem verstärkt entgegengewirkt werden.
In einer weiteren Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Lagerring oder ein, mit dem Lagerring verbundener Dichtungsläufer zwei oder mehrere Bunde, insbesondere einseitig kegelförmige Bunde (im Querschnitt ähnlich einem Sägezahnprofil), aufweist, wobei eine Ractiallippe der Dichtungsanordnung jeweils an einer Seitenfläche der zwei oder mehreren Bunde, insbesondere an einer einseitig geneigten Seitenfläche der zwei oder mehreren einseitig kegelförmigen Bunde, anliegt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand von Figuren beschrieben. Dabei zeigen:
1 einen Ausschnitt eines abgedichteten, zweireihigen Schrägkugellagers, beispielsweise für die Lagerung eine Taumelscheibe eines Hubschraubers, gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
2 eine axial-dichtende Lippendichtung mit zwei Radiallippen für das abgedichtete, zweireihige Schrägkugellager nach 1 (oder 3);
3 einen Ausschnitt eines abgedichteten, zweireihigen Schrägkugellagers mit einer axial-dichtenden Lippendichtung mit zwei Radiallippen (Doppeldichtung) gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung;
4 einen Ausschnitt eines abgedichteten, zweireihigen Schrägkugellagers mit einer axial-dichtende Lippendichtung mit drei Radiallippen (Dreilippendichtung) gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung;
5 einen Ausschnitt eines abgedichteten, zweireihigen Schrägkugellagers für die Lagerung eine Taumelscheibe eines Hubschraubers gemäß dem Stand der Technik;
6 eine axial-dichtende (Ein-)Lippendichtung mit einer Radiallippe für das abgedichtete, zweireihige Schrägkugellager nach 5.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
Ausführungsbeispiel 1 – beidseitig abgedichtetes, zweireihiges Schrägkugellager mit Doppeldichtung
1 zeigt einen Ausschnitt eines beidseitig abgedichteten, zweireihigen Schrägkugellagers 1, wie es für die Lagerung eine Taumelscheibe eines Hubschraubers eingesetzt wird.
Das beidseitig abgedichtete, zweireihige Schrägkugellager 1 weist einen Außenring 3, einen geteilten Innenring 2 sowie zwei Reihen von Wälzkörpern 4 bzw. Kugeln 4 auf, welche jeweils zwischen Laufbahnen 8 am Außenring 3 bzw. am geteilten Innenring 2 angeordnet sind. Die Wälzkörper 4 der beiden Reihen sind jeweils durch einen Käfig 5 gehalten. In einem Bereich axial zwischen den beiden Laufbahnen 8 des Außenrings 3 weist der Außenring 3 dieses Schrägkugellagers 1 ein Schmierbohrung 6 auf.
In einem Bereich jeweils an beiden axialen Enden dieses Schrägkugellagers 1 ist eine axial-dichtende Lippendichtung 10 mit zwei Radiallippen 13 (Doppeldichtung) angeordnet. 2 zeigt diese Doppeldichtung 10 näher im Detail.
Wie 2 zeigt, weist diese Doppeldichtung 10 einen Stützkörper 11 auf, welcher aus einem Metall oder aus einem Duroplast mit Textil- oder Glasfasergewebeverstärkung ist.
Der Stützkörper 11 wird auf beiden axialen Seiten 14 und einer radialen (Unter-)Seite 15 von einem Elastomer 12 umschlossen, wobei Elastomer 12 und Stützkörper 11 durch Vulkanisation miteinander verbunden sind. Das Elastomer 12 besteht aus einem synthetischen Nitrilkautschuk (NBR) oder aus einem Flourkautschuk (FKM) und weist damit eine geringere Steifigkeit aus als der Stützkörper 11.
In radialer Richtung bildet das Elastomer 12 zwei radiale Fortsätze 13, d. h. die beiden Radiallippen 13, aus. Das Elastomer 12 ist – wie 2 zeigt – hier einstückig ausgebildet, wobei allerdings auch zwei miteinander verbundene Teilelastomere, welches jedes Teilelastomer eine der beiden Radiallippen 13 ausbilden könnte, vorstellbar ist. Auch andere Teilungen des Elastomers 12 in beliebig geformte Teilelastomerkörper sind vorstellbar. Eine Verbindung von Teilelastomeren zum Gesamtkörper 12 bzw. zum Elastomer 12 kann auch durch Vulkanisation sowie durch Verkleben erfolgen.
Wie weiter 2 zeigt, weist das Elastomer 12 an einer (axialen) Seite 14 zwei ringförmige Erhebungen auf, welche eine axiale Elastizität der Doppeldichtung 10 erhöhen und damit einen Einbau der Doppeldichtung 10 in das Schrägkugellager 1 erleichtern bzw. einen Sitz der Doppeldichtung 10 in einer Dichtungsaufnahme 7 verstärken.
Die beiden Doppeldichtungen 10 sind jeweils im axialen Endbereich des Schrägkugellagers 1 angeordnet. Dazu weist der Außenring 3 des Schrägkugellagers 1, d. h. in diesem Fall der statische Teil des Schrägkugellagers 1, in beiden axialen Endbereichen jeweils eine Nut 7 (Dichtungsaufnahme) auf. In diesen Nuten 7 werden die beiden Doppeldichtungen 10 zentriert und – durch die ringförmigen Erhebung 18 verbessert – gehalten.
Der Innenring 2 des Schrägkugellagers 1 weist im Bereich seiner axialen Enden jeweils einen radial nach Außen, d. h. in Richtung zum Außenring 3, gerichteten kegelförmigen Bord bzw. Bund 16 auf. Die beiden – annähernd symmetrisch in radialer Richtung aufeinander zulaufenden – axialen Seitenflächen des kegelförmigen Bundes 16 bilden Gleitkontaktflächen 17 aus, an welchen die beiden Radiallippen 13 der Doppeldichtung 10 im Gleitkontakt anliegen.
Über die Geometrie des kegelförmigen Bundes 16, d. h. unter anderem die Neigung bzw. der Neigungswinkel, die Richtung der Neigung und den Durchmesser, bestimmt sich unter anderem die Anpresskraft der Dichtung 10, die beispielsweise entsprechend der Anwendung gewählt werden kann, sowie die (axiale) Richtung der Dichtwirkung.
Wie sich aus 2 erkennen lässt, erfolgt durch das Anliegen der beiden Radiallippen 13 beiderseits des kegelförmigen Bundes 16 eine Dichtwirkung in beide axialen Richtungen. Dieses verhindert sowohl ein Eindringen von Verschmutzung in als auch einen Austritt von Schmierstoff aus dem Schrägkugellager 1.
Ausführungsbeispiel 2 – beidseitig abgedichtetes, zweireihiges Schrägkugellager mit Doppeldichtung, insbesondere gegen Eindringen von Verschmutzung
3 zeigt einen Ausschnitt eines beidseitig abgedichteten, zweireihigen Schrägkugellagers 1 mit Doppeldichtung 10 ähnlich dem nach 1 und 2 (Ausführungsbeispiel 1) mit allerdings etwas geänderter Dichtwirkung. Die Doppeldichtung 10 selbst ist dabei identisch der zu 2 und 1 ausgebildet.
In Abweichung zu 1 bzw. des in 1 dargestellten beidseitig abgedichteten, zweireihigen Schrägkugellagers 1 weist das Schrägkugellager 1 gemäß 3 einen veränderten Innenring 2 auf.
Dieser veränderte Innenring 2 des Schrägkugellagers 1 besitzt im Bereich seiner axialen Enden jeweils zwei radial nach Außen, d. h. in Richtung zum Außenring 3, gerichtete, einseitig geneigte kegelförmige Bunde bzw. Borde 16. Nur jeweils eine axiale Seitenfläche dieser beiden einseitigen, kegelförmigen Bunde 16 – in diesem Fall diejenige Seitenfläche des einseitig geneigten, kegelförmigen Bundes 16, welche geneigt ist – bildet die Gleitkontaktfläche 17 aus, an welche eine der beiden Radiallippen 13 der Doppeldichtung 10 im Gleitkontakt anliegt.
Wie sich aus 3 erkennen lässt, erfolgt durch das Anliegen der beiden Radiallippen 13 jeweils an der entsprechenden (geneigten) axialen Seitenfläche der zwei Bunde 16 eine verstärkte Dichtwirkung in eine axiale Richtung. Wie sich aus 3 erkennen lässt, wird hier eine Dichtwirkung gegen das Eindringen von Verschmutzung in das Schrägkugellager 1 verstärkt.
Ausführungsbeispiel 3 – abgedichtetes, zweireihiges Schrägkugellager mit Dreilippendichtung
4 zeigt einen Ausschnitt eines weiteren beidseitig abgedichteten, zweireihigen Schrägkugellagers 1. Auch dieses ist ähnlich den nach 1 und 2 (Ausführungsbeispiel 1) bzw. 3 (Ausführungsbeispiel 2) ausgebildet.
Abweichungen zu beschriebenen Schrägkugellagern 1 nach den 1 bis 3 liegen bei der Ausgestaltung nach 4 in der Art der Dichtung, d. h. Dreilippendichtung 10 nach 4, sowie einem weiter – entsprechend bzw. der Dreilippendichtung 10 angepassten – veränderten Innenring 2 des Schrägkugellagers 1.
Dieser weiter veränderte Innenring 2 des Schrägkugellagers 1 besitzt im Bereich seiner axialen Enden jeweils zwei radial nach Außen, d. h. in Richtung zum Außenring 3, gerichtete kegelförmige Bunde 13. Der erste, axial weiter außen liegende Bund 13 der beiden Bunde 13 weist eine einseitig geneigte Kegelform auf, wohingegen der zweite, axial weiter innen liegende Bund 13 der beiden Bunde 13 eine beidseitig geneigte Kegelform besitzt.
Wie 4 weiter zeigt, besitzt diese Dreilippendichtung 10 zwei Stützkörper 11, welche jeweils auch aus einem Metall oder aus einem Duroplast mit Textil- oder Glasfasergewebeverstärkung sind.
Beide Stützkörper 11 werden jeweils auf beiden axialen Seiten 14 und der radialen (Unter-)Seite 15 von einem Elastomer 12 umschlossen, wobei das Elastomer 12 und die Stützkörper 11 durch Vulkanisation miteinander verbunden sind. Das Elastomer 12 besteht auch aus einem synthetischen Nitrilkautschuk (NBR) oder aus einem Flourkautschuk (FKM) und weist damit eine geringere Steifigkeit aus als die Stützkörper 11.
In radialer Richtung bildet das Elastomer 12 drei radiale Fortsätze 13, d. h. die drei Radiallippen 13 der Dreilippendichtung 10, aus. Das Elastomer 12 ist – wie 4 zeigt – auch hier einstückig ausgebildet, wobei allerdings auch hier mehrere miteinander verbundene Teilelastomere, welches jedes Teilelastomer eine der drei Radiallippen 13 ausbilden könnte, vorstellbar ist. Eine Verbindung von Teilelastomeren zum Gesamtkörper 12 bzw. zum Elastomer 12 kann auch durch Vulkanisation sowie durch Verkleben erfolgen.
Wie weiter 4 zeigt, weist das Elastomer 12 ebenfalls an einer (axialen) Seite 14 zwei ringförmige Erhebungen 18 auf, welche die axiale Elastizität der Doppeldichtung 10 erhöhen und damit einen Einbau der Dreilippendichtung 10 in das Schrägkugellager 1 erleichtern bzw. einen Sitz der Dreilippendichtung 10 in der Nut 7 verstärken.
Auch hier bilden die jeweils geneigten Seitenflächen der beiden kegelförmigen Bunde 16 die Gleitkontaktflächen 17 aus, an welchen die drei Radiallippen 13 der Dreilippendichtung 10 im Gleitkontakt anliegen.
Wie sich aus 4 erkennen lässt, liegt dabei eine Radiallippe 13 der Dreilippendichtung 10 an der „nur” einen geneigten axialen Seite der ersten Bundes 16 an; die anderen beiden Radiallippen 13 der Dreilippendichtung 10 liegen an den beiden geneigten axialen Seitenflächen des zweiten Bundes 16 an.
Auch hier wird eine Dichtwirkung gegen das Eindringen von Verschmutzung in das Schrägkugellager 1 – bei gleichzeitig hoher Dichtungswirkung gegen Austritt des Schmierstoffes – verstärkt.
Bezugszeichenliste

1: Wälzlageranordnung, abgedichtetes, zweireihiges Schrägkugellager
2: Innenring bzw. geteilter Innenring
3: Außenring
4: Wälzkörper, Kugel
5: Käfig
6: Bohrung, Schmierbohrung
7: (Befestigungs-)Nut (am Außenring)
8: Laufbahn
10: Lippendichtung
11: Stützkörper
12: Elastomer, Elastomerkörper
13: Radiallippe
14: (axiale) Seitenfläche
15: radiale (Unter-)Seite
16: Bord (am Innenring)
17: Gleitkontaktfläche
18: Erhebungen, insbesondere punkt- oder ringförmig, an der Lippendichtung 10 bzw. des Elastomerkörpers 12

Claims

Dünnringlagersystem, mit zumindest einem Lagerring und einer Dichtungsanordnung mit zumindest zwei, jeweils eine Radialdichtlippe (13) ausbildenden Elastomerkörpern (12), wobei axial zwischen den zumindest zwei Elastomerkörpern (12) ein Stützkörper (11) angeordnet ist, wobei der Lagerring eine Nut (7) oder eine Aussparung aufweist, in welche bzw. in welcher die Dichtungsanordnung eingesetzt ist, und der Lagerring oder ein mit dem Lagerring verbundener Dichtungsläufer zwei oder mehrere einseitig kegelförmige Bunde (16) aufweist, wobei eine Radiallippe (13) der Dichtungsanordnung jeweils an einer einseitig geneigten Seitenfläche (17) der zwei oder mehreren einseitig kegelförmigen Bunde (16) anliegt.
Dünnringlagersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest zwei Elastomerkörper (12) einstückig und/oder dass die zumindest zwei Elastomerkörper (12) aus Nitrilkautschuk oder aus Fluorkautschuk ausgebildet sind.
Dünnringlagersystem nach mindestens einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper (11) eine höhere Steifigkeit als die zumindest zwei Elastomerkörper (12) dadurch aufweist, dass der Stützkörper (11) aus einem Material mit höherer Steifigkeit als das Material der Elastomerkörper (12) ausgebildet ist.
Dünnringlagersystem nach mindestens einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkörper (11) aus einem Metall oder aus einem Duroplast mit Textil und/oder Glasfaserverstärkung besteht.
Dünnringlagersystem nach mindestens einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest zwei Elastomerkörper (12) und/oder dass die zumindest zwei Elastomerkörper (12) und der Stützkörper (11) durch Verkleben und/oder Vulkanisation miteinander verbunden sind.
Dünnringlagersystem nach mindestens einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine axiale Seitenfläche eines der zumindest zwei Elastomerkörper (12) eine oder mehrere ringförmige und/oder punktförmige Erhebungen (18) aufweist.
Dünnringlagersystem nach mindestens einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere, jeweils eine Radialdichtlippe (13) ausbildende Elastomerkörper (12) und mehrere Stützkörper (11) vorhanden sind, wobei jeweils axial zwischen zwei Elastomerkörpern (12) ein Stützkörper (11) angeordnet ist.
Dünnringlagersystem nach mindestens einem der voranstehenden Ansprüche, eingesetzt zur Abdichtung eines Dünnringlagers zur Lagerung einer Taumelscheibe von einem Hubschrauber.
Dünnringlagersystem nach mindestens einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerring oder ein mit dem Lagerring verbundener Dichtungsläufer zumindest einen kegelförmigen Bund aufweist, welcher zumindest zum Teil axial zwischen den zumindest zwei Elastomerkörpern (12) angeordnet ist.