DE102010022671B4

DE102010022671B4 - Sitz- oder Liegemöbel

Info

Publication number: DE102010022671B4
Application number: DE102010022671.8A
Authority: DE
Inventors: Patentinhaber gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2010-06-04
Filing date: 2010-06-04
Publication date: 2018-01-25
Anticipated expiration: 2030-06-05
Also published as: DE102010022671A1

Abstract

Sitz- oder Liegemöbel mit einer Sitz- oder Liegefläche, einer Einrichtung zum Verstellen der Sitz- oder Liegefläche und einer Steuereinrichtung für die Verstelleinrichtung, wobei die Sitz- oder Liegefläche durch eine Vielzahl fluidgefüllter Hohlelemente mit druckabhängig veränderlicher Größe bestimmt ist und die Verstelleinrichtung die Sitz- oder Liegefläche durch Veränderung des Drucks in den Hohlelementen verstellt, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Erfassen eines Blutflusses einer auf dem Sitz- oder Liegemöbel sitzenden oder liegenden Person, wobei die Verstellung der Hohlelemente in Abhängigkeit von dem erfassten Blutfluss erfolgt, und zwar mit dem Ziel der Optimierung des Blutflusses.

Description

Die Erfindung betrifft ein Sitz- oder Liegemöbel nach dem Oberbegriff von Anspruch 1. Möbel dieser Art sind bekannt, beispielsweise aus der DE 60 2004 008 045 T2 , die ein verstellbares Matratzen- und Kissensystem beschreibt. Die Verstellung erfolgt dabei mit dem Ziel, den Druck, also den Quotienten aus der Gewichtskraft und der Fläche, möglichst gleichmäßig zu verteilen, im optimalen Falle überall gleich.
Bei dem erfindungsgemäßen Sitz- oder Liegemöbel kann es sich beispielsweise um einen Klavierstuhl, einen Bürostuhl, einen Fahrersitz eines PKW/LKW, einen Flugzeugsitz oder einen Sitz in einem Kino, einem Theater oder einem sonstigen Veranstaltungssaal handeln. Insbesondere kann es sich um einen Sitz handeln, der über eine Luftreinigungsinstallation verfügt, die schädliche Gase des Verdauungstraktes (Meteorismus, Flatulenz) absorbiert. Dadurch wird vermieden, dass sich diese Gase (im Folgenden kurz: GMF) infolge zu langen Sitzens gesundheitsschädlich im menschlichen Organismus aufstauen.
Die Erfindung soll ein bequemeres und für die Gesundheit minimal belastendes Sitzen ermöglichen. In diesem Zusammenhang sind verschiedene Ansätze bereits bekannt, die bei dauerndem Sitzen entstehenden Probleme zu lösen. Beispielhaft werden folgende Veröffentlichungen genannt: DE 694 29 177 T2 , DE 20 2007 001 409 U1 , DE 10 2005 052 590 A1 , DE 696 12 765 T2 , DE 100 09 312 A1 , DE 196 07 110 A1 , DE 60 2004 008 045 T2 , DE 202 17 645 U1 , DE 10 2007 014 152 A1 , DE 199 33 994 A1 .
Die DE 10 2006 040 828 A1 beschäftigt sich mit der Lösung des Dekubitus-Problems und schlägt vor, geformte Schalen, vorzugsweise aus einem steifen Schaum mit geschlossenen Zellen, Fluidkissen usw. anzuwenden. Nach der DE 20 2007 001 409 U1 wird die Körperlage auf dem Sitz mit Hilfe von Gebern bestimmt.
Aus der DE 10 2006 040 828 A1 sind Lösungen für die obigen Probleme (Meteorismus, Flatulenz etc.) bekannt, die bei dauerndem Sitzen/Liegen entstehen. Ein weiteres Problem liegt aber darin, dass bei dauerndem Sitzen/Liegen auf einem Sitz- oder Liegemöbel, insbesondere einem solchen Möbel, das mit einer Öffnung versehen ist, deren Größe und Form es ermöglicht, sich von den Gasen zu befreien, Schwierigkeiten beim Blutfluss entstehen. Diese Schwierigkeiten sind zurückzuführen auf Gefäßeinklemmungen und -knickungen an Berührungsstellen der Körperteile mit dem Sitz- bzw. Liegemöbel. Darüber hinaus ist es auch notwendig, die Belastung der Wirbelsäule und des Rückenmuskelkomplexes zu optimieren.
Die oben genannten Probleme entstehen auch beim Sitzen oder Liegen z. B. auf Möbeln nach der DE 196 07 110 A1 und der DE 197 09 880 A1 .
Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe mit einem Sitz- oder Liegemöbel nach Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 12.
Insbesondere werden nach der Erfindung veränderliche Hohlelemente, Detektoren (Geber) für „schädliche Gase des Verdauungstraktes”, Analyseeinrichtungen für den Blutfluss und ein Steuerblock (STB) eingesetzt, der aus einem Computer, Software und Antrieben besteht, wie z. B. elektrische, Druckluft-, hydraulische, manuelle und andere Antriebe.
In das erfindungsgemäße Möbel werden Geber/Analysatoren des Blutflusses eingebaut, die an den notwendigen Stellen angeordnet werden, an denen einschlägige Körperteile den Sitz berühren. Dabei handelt es sich beispielsweise um Ultraschallgeber und andere unschädliche Analysatoren. Aufgrund der von den Gebern erhaltenen Informationen optimiert der Steuerblock (STB) die Sitzform und gegebenenfalls die Öffnungsgröße und -lage, um den Blutfluss zu optimieren.
Nach einem individuell programmierten Zeitintervall vergrößert sich die Öffnung bis zum notwendigen Maß. Danach verkleinert sie sich wieder. Mit anderen Worten verändert die Öffnung ihre Maße entsprechend einem Programm und entsprechend individuell vorgegebenen Parametern.
Die Oberfläche des Sitzes besteht aus einer Vielzahl von veränderlichen Hohlelementen mit veränderlichem Innendruck. Die Hohlelemente können verschiedener Form sein. Der STB kann auf der Basis von Informationen arbeiten, die erhalten werden von Druck- und Körpergewichtsgebern in den Hohlelementen.
Die Hohlelemente können mit Luft oder Wasser gefüllt sein. Sie können aber auch gefüllt sein mit Stoffen, die einen niedrigen Siedepunkt haben (z. B. niedermolekularer Ether).
Die Hohlelemente können nicht nur einzeln, sondern auch blockweise angesteuert werden.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die Hohlelemente die gesamte Sitzflächenform ändern und dadurch eine Öffnung bilden, die unter Steuerung durch den STB ihre Form, ihre Größe und ihre Anordnung auf dem Möbel ändern kann. Dadurch kann eine auf dem Möbel sitzende Person die Möglichkeit erhalten, sich von Magengasen zu befreien, wobei sich gleichzeitig ihr Blutstrom optimiert, eine Massage stattfindet und die Belastung der Wirbelsäule und des Rückenmuskelkomplexes optimiert ist.
Im Folgenden ist die Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Dabei zeigen
1 eine Vorderansicht,
2 eine Seitenansicht,
3 eine Schnittdarstellung und
4 eine Sitzfläche ohne Bezug.
Bezugszeichenliste

1: Sitzbezug
2: Hohlelement
3: Luftdruck
4: Lufteinlass- und -auslassventil
5: Hohlraum
6: Luftkanal zum Einführen oder Ablassen von Luft
7: Steuerblock (STB)
8: Blutgefäß
9: Blutflussgeber (Ultraschall)

Claims

Sitz- oder Liegemöbel mit einer Sitz- oder Liegefläche, einer Einrichtung zum Verstellen der Sitz- oder Liegefläche und einer Steuereinrichtung für die Verstelleinrichtung, wobei die Sitz- oder Liegefläche durch eine Vielzahl fluidgefüllter Hohlelemente mit druckabhängig veränderlicher Größe bestimmt ist und die Verstelleinrichtung die Sitz- oder Liegefläche durch Veränderung des Drucks in den Hohlelementen verstellt, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Erfassen eines Blutflusses einer auf dem Sitz- oder Liegemöbel sitzenden oder liegenden Person, wobei die Verstellung der Hohlelemente in Abhängigkeit von dem erfassten Blutfluss erfolgt, und zwar mit dem Ziel der Optimierung des Blutflusses.
Möbel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Ultraschallgeber zur Erfassung des Blutflusses.
Möbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dauer und der Abstand von Blutfluß-Erfassungsperioden einstellbar sind.
Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen von der Steuereinrichtung gesteuerten Druckgeber an jedem Hohlelement.
Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fluid in den Hohlelementen einen niedrigen Siedepunkt hat.
Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung dazu ausgelegt ist, Hohlelemente gruppen- oder blockweise anzusteuern.
Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine in ihrer Größe verstellbare Öffnung zum Ableiten von Verdauungsgasen.
Möbel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Größe der verstellbaren Öffnung zum Ableiten von Verdauungsgasen abhängt von der Größe der Hohlelemente.
Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung unter Steuerung durch die Steuereinrichtung auch zum Verstellen der Lage einer in ihrer Größe verstellbaren Öffnung zum Ableiten von Verdauungsgasen dient, und zwar mit dem Ziel einer Optimierung des Blutflusses.
Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung dazu ausgelegt ist, die Verstelleinrichtung derart anzusteuern, dass sich eine in ihrer Größe verstellbare Öffnung zum Ableiten von Verdauungsgasen zunächst für eine vorgegebene Zeit auf ein vorgegebenes Maß vergrößert und sich danach minimiert.
Möbel nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Erfassen von Verdauungsgasen, wobei das Ausgangssignal der Erfassungseinrichtung an die Steuereinrichtung geht.
Möbel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung die Größe der Hohlelemente ansprechend auf die Ausgangssignale der Einrichtung zum Erfassen des Blutflusses, einer Einrichtung zum Erfassen von Verdauungsgasen und der Druckgeber steuert, und zwar mit dem Ziel einer Optimierung des Blutflusses.