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Die Erfindung bezieht sich auf einen Schaltschrank mit einer Tür zur Aufnahme von mehreren übereinander und/oder nebeneinander angeordneten Einbaukomponenten in bestimmten vertikalen und horizontalen Einbaulagen, wobei der Tür in vorbestimmten Höhenlagen, die zu den Einbaulagen der Einbaukomponenten korrespondieren, bei übereinander angeordneten Einbaukomponenten senkrecht oder bei nebeneinander angeordneten Einbaukomponenten horizontal dazu verlaufend mindestens eine mit einer Auswerteeinheit verbundenen Detektoreinrichtung zugeordnet ist, die berührungslos mit eindeutig identifizierbaren Transpondern zusammenwirkt, die über in Richtung der Tür weisende Distanzelemente den Einbaukomponenten fest zugeordnet sind. Ein derartiger Schaltschrank ist aus der
US 2006/0165039 A1 bekannt.
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Schaltschränke sind aus der Praxis als so genannte Netzwerk- oder Serverschränke bekannt, die jeweils eine Vielzahl von Aufnahmen für elektronische Einbaukomponenten in genormten Höhen- und Breitenrastern umfassen, wobei sich die Einbaukomponenten sowohl über die gesamte Breite des Schaltschranks erstrecken können als auch mehrere Einbaukomponenten in einer horizontalen Einbaulage nebeneinander und/oder übereinander angeordnet sein können.
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Die
DE 10 2007 034 437 A1 offenbart einen Schaltschrank mit einer Vorrichtung zum Erkennen von darin aufgenommenen Einbaukomponenten mit einer Erfassungseinheit, die an eine Auswerte- und Registriereinrichtung angeschlossen ist. Die Erfassungseinheit ist in dem Schaltschrank im Aufnahmebereich mindestens einer eingesetzten Einbaukomponente wirksam und in der Weise ausgebildet ist, dass sie auf deren Vorhandensein oder Nicht-Vorhanden anspricht. Dieser Schaltschrank ist insofern problematisch, als einer horizontalen Ebene, also einem Aufnahmebereich, nur eine Erfassungseinheit zugeordnet ist. Werden bei einem 19-Zoll-Rack mehrere Einbaugeräte in einer horizontalen Ebene nebeneinander angeordnet, ist die Erfassung aller Einbaugeräte nicht möglich.
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Die
WO 2006/000 016 A1 zeigt eine Vorrichtung zum Erkennen der Entnahme von Artikeln aus einem Fach, die einen Leser für das Lesen von auf den Artikeln in dem Fach angebrachten RFID-Identifizierungscodes und einen mit dem Leser verbundenen Prozessor für die Identifizierung der aus dem Fach entnommenen Artikel umfasst. Die Entnahme eines Artikels aus dem Fach wird basierend auf das Fehlen eines RFID-Identifizierungscodes erkannt. Die RFID-Identifizierungscodes können ausschließlich bei einer geschlossenen Tür des Fachs gelesen werden, wobei die Vorrichtung weiterhin einen mit dem Prozessor verbundenen Detektor zum Erkennen des Offen/Zu-Status der Tür umfasst.
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Aus der
WO 2009/091 888 A1 sind RFID-Systeme und Verfahren zur automtischen Erkennung und/oder Anweisung physischer Konfiguration eines komplexen Systems bekannt, wobei RFID-Chips unmittelbar an Einschubgehäusen befestigt sind.
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Des Weiteren ist dem
DE 29 823 349 U1 ein Schaltschrank mit einer in den Schaltschrank-Innenraum eingebauten Klimatisierungseinrichung zu entnehmen, deren Rack-Höhe an den im Innnenraum zur Verfügung stehenden Freiraum angepasst ist.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Schaltschrank der eingangs genannten Art zu schaffen, der eine steckplatzbezogene Zuordnung einer Einbaukomponente und gleichzeitig die Überwachung des ordnungsgemäßen Verschlusses seiner Tür sicherstellt.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Distanzelemente jeweils ein Federelement umfassen, das mit einem Ende an der Einbaukomponente und mit dem anderen Ende an dem zugeordneten Transponder befestigt ist.
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Unter einem Schaltschrank ist im Sinne der Erfindung auch ein Serverschrank und ein Netzwerkschrank zu verstehen.
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Die Detektoreinrichtungen befinden sich demnach nicht im jeweiligen Aufnahmebereich der Einbaukomponenten, also an einem Rahmengestell eines Racks, sondern sind an der Tür befestigt, was den Vorteil hat, dass mehrere in einer horizontalen Ebene nebeneinander angeordnete Einbaukomponenten durch die entsprechenden frontseitigen Detektoreinrichtungen in den horizontalen Ebenen erkannt werden können. Mindestens eine Detektoreinrichtung ist senkrecht zu den über die Breite der Tür den horizontalen Einbauebenen zugeordneten Detektoreinrichtungen vorgesehen. Wenn in einer Einbauebene lediglich eine Einbaukomponente vorgesehen ist, genügt die sich über die Höhe der Tür verlaufende Detektoreinrichtung um mehrere übereinander installierte Einbaukomponente zu erkennen. Selbstverständlich sind neben den Transpondern die Positionen der Detektoreinrichtungen auf der Außen- oder Innenseite der Tür eindeutig bestimmt, damit die Auswerteeinheit eine Zuordnung eines Transponders und damit einer Einbaukomponente zu einem bestimmten Platz innerhalb des Schaltschrankes vornehmen kann. Im Weiteren ist eine Öffnung der Tür über den Abstand der Detektoreinrichtungen zu den Transpondern zu erfassen und gegebenenfalls durch die Auswerteeinheit sowohl zu protokollieren als auch zu alarmieren, da bei einer geöffneten Tür eine in dem Schaltschrank installierte Klimaanlage nicht zur Kühlung der Einbaukomponenten wirksam ist und eine unter Umständen unbefugte Öffnung der Tür festgestellt werden kann. Zur Vermeidung von Beschädigungen der Transponder sind die zwischen den Transpondern und den Einbaugeräten angeordneten Distanzelemente elastisch ausgebildet. Hierbei können elastische Werkstoffe verwendet oder Gelenke vorgesehen werden, die eine Bewegung des jeweiligen Transponders relativ zu dem zugeordneten Einbaugerät ermöglichen. Durch das Federelement ist der Transponder relativ sicher an der Einbaukomponente gehalten und wird beim Hantieren im Schaltschrank aufgrund der Elastizität der Feder nicht einfach von der Einbaukomponente gelöst und/oder beschädigt.
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In Ausgestaltung sind die Detektoreinrichtungen als RFID-Lesegeräte und die Transponder als, insbesondere passive, RFID-Chips ausgebildet. RFID-Technik lässt die Verarbeitung, also die Speicherung und Erkennung, einer Vielzahl von eindeutigen Codierungen zu und stellt eine zuverlässige Technik dar, wobei von besonderem Vorteil in dem vorliegenden Anwendungsfall die geringe Baugröße sowie die relativ geringe Reichweite sind. Denn wenn ein Abstand zwischen einem RFID-Chip und einem zugeordneten RFID-Lesegerät zu groß ist, wird zunächst alarmiert, dass die Tür des betroffenen Schaltschrankes geöffnet ist. Wird der RFID-Chip nach dem Schließen der Tür nicht erkannt, ist davon auszugehen, dass die entsprechende Einbaukomponente entfernt wurde. Durch die eindeutige Identifizierung des RFID-Chips ist auch ein Rückschluss auf die an dem Steckplatz vorhandene Einbaukomponente, also deren Erkennung, möglich.
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Um jeden über die Breite bzw. Höhe eines Schaltschrankes vorhandenen Slot, also Steckplatz für eine Einbaukomponente, abzudecken, erstrecken sich zweckmäßigerweise die Detektoreinrichtungen über die gesamte Breite bzw. Höhe der Tür.
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Nach einer Weiterbildung ist die Länge des Federelementes derart bemessen, dass sich bei geschlossener Tür der Transponder in unmittelbarer Nähe der Detektoreinrichtung befindet. Bei einer Ausgestaltung als RFID-System mit passiven RFID-Transpondern genügt aufgrund des geringen Abstandes zwischen den Transpondern und den Detektionseinrichtungen eine Reichweite von wenigen Millimetern bis zu einigen Zentimetern. Vorzugsweise ist das Federelement als eine Druckfeder ausgebildet, die an einer Frontplatte der Einbaukomponente festgelegt ist. Die Druckfeder kann den Transponder mit geringer Kraft gegen die zugeordnete Detektionsvorrichtung an der geschlossenen Tür pressen bzw. in Reichweite halten.
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Zweckmäßigerweise sind in dem Schaltschrank ein 19-Zoll-Rack mit vorzugsweise 42 Höheneinheiten und eine Lüftungs- und/oder Klimaanlage installiert. Die Installation eines solchen Racks in dem Schaltschrank ermöglicht die Unterbringung einer Vielzahl von Einbaukomponenten mit genormten Maßen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand zweier Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine schematische Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Schaltschranks mit einer geschlossenen Tür,
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2 eine vergrößerte schematische Darstellung einer Einzelheit II nach 1, wobei die Tür des Schaltschranks geöffnet ist, und
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3 eine schematische Darstellung der Einzelheit III nach 2 in alternativer Ausgestaltung.
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Der Schaltschrank ist mit einer Tür 1 zum Verschließen eines Schrankgehäuses 2 ausgestattet und weist in seinem Inneren ein genormtes 19-Zoll-Rack mit 42 Höheneinheiten zur Aufnahme von neben- und/oder übereinander angeordneten Einbaukomponenten 3 in bestimmten vertikalen und horizontalen Einbaulagen auf. Der Tür 1 sind in Höhenlagen, die zu den Einbaulagen der Einbaukomponenten 3 korrespondieren, Detektoreinrichtungen 4 zugeordnet, die sich über die gesamte Breite bzw. Höhe der Tür 1 erstrecken und mit einer zentral angeordneten Auswerteeinheit gekoppelt sind. Bei den Detektoreinrichtungen 4 handelt es sich um RFID-Lesegeräte, die berührungslos und auf kurze Entfernung Daten aus Transpondern 5 auslesen, die als passive RFID-Chips ausgebildet und den Einbaukomponenten 3 fest zugeordnet sind. Die Transponder 5 sind über als Federelemente 6 gestaltete Distanzelemente 11 an den Einbaukomponenten 3 derart befestigt, dass sie sich bei geschlossener Tür 1 in unmittelbarer Nähe der Detektoreinrichtungen 4 befinden bzw. an den Detektoreinrichtungen 4 anliegen. Die Federelemente 6 können beliebig gebogene Federstäbe 7 sein, um an einer geeigneten Stelle eines Gehäuses 10 der jeweiligen Einbaukomponenten 3 befestigt zu werden. In alternativer Ausgestaltung sind die Federelemente 6 als Druckfedern 8 ausgebildet, deren eines Ende an einer Frontplatte 9 der zugeordneten Einbaukomponente 3 festgelegt ist und deren anderes Ende den Transponder 5 trägt.
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Da die Transponder 5 eine geringe Reichweite besitzen, besteht bei einer geöffneten Tür 1 des Schaltschranks, bei der zum Beispiel eine Klimaanlage wirkungslos ist, kein Kontakt zu der entsprechenden Detektoreinrichtung 4 und die Auswerteeinheit kann einen Alarm auslösen. Besteht bei einer geschlossenen Tür 1 kein Kontakt zwischen einem mit einer eindeutigen Codierung versehenen Transponder 5 zu der entsprechenden Detektoreinrichtung 4, dann ist anzunehmen, dass die Einbaukomponente 3 entfernt oder gegen eine andere Einbaukomponente 3 ersetzt wurde, die nicht in der Auswerteeinheit registriert ist. Der fehlende Kontakt wird alarmiert und das Bedienungspersonal kann aufgrund einer eindeutigen Anordnung der Detektoreinrichtung 4, beispielsweise anhand von Koordinaten oder einer Nummerierung von Steckplätzen innerhalb des Schaltschrankes, feststellen welche Einbaukomponente 3 fehlt oder geändert wurde. Eine entsprechende Protokollierung kann von der Auswerteeinheit vorgenommen werden.