DE102010018642B4 - Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung eines Sichtfensters in einem künstlichen Tarnnebel - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung eines Sichtfensters in einem künstlichen Tarnnebel Download PDFInfo
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Abstract
Verfahren zur Erzeugung eines Sichtfensters in einem -mit Hilfe eines nebelerzeugenden Materials hergestellten- künstlichen Tarnnebel (3), dadurch gekennzeichnet, dass dem nebelerzeugenden Material ein durch Laserstrahlen (6) entzündbares, brennbares Material (4) beigemischt wird, und dass nach dem Ausbringen des künstlichen Tarnnebels (3) das brennbare Material (4) durch einen fokussierten Laserstrahl (6) entzündet wird, dessen Querschnitt im Wesentlichen den seitlichen Abmessungen des zu erzeugenden Sichtfensters entspricht.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines Sichtfensters in einem künstlichen Tarnnebel. Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Nebelgranate und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
- Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise aus der
DE 196 01 506 A1 bekannt. Dabei besteht das nebelerzeugende Material aus Partikeln, welche ohne zusätzliche Maßnahmen eine durchsichtige Wolke bilden. Wird die Wolke hingegen mit Laserlicht bestrahlt, so emittieren die Partikel entweder Licht oder das Laserlicht wird diffus reflektiert, sodass eine Nebelbildung eintritt. Damit der Verwender des bekannten Tarnnebels durch diesen hindurchsehen kann, wird der Tarnnebel z. B. mittels eines gepulsten Lasers bestrahlt, wobei die Impulsfrequenz so hoch gewählt wird, dass der Gegner praktisch ständig einen leuchtenden Tarnnebel sieht. Bei dem Verwender des künstlichen Tarnnebels hingegen wird mittels einer Steuervorrichtung und eines Verschlusses das entsprechende Beobachtungsgerät während der Bestrahlung ausgeschaltet, sodass Strahlung nur während der Bestrahlungslücken empfangen werden kann. - Nachteilig bei diesem bekannten Verfahren ist vor allem, dass es sehr aufwendige Anregungs- und Detektionseinrichtungen sowie spezielles nebelerzeugendes Material erfordert, welches nur bei Bestrahlung mit elektromagnetischen Wellen undurchsichtig wird.
- Die
DE 690 14 111 T2 offenbart eine Anordnung eines rauchentwickelnden Tarnungssystems zur Tarnung und/oder Abschirmung von Punktzielen bei Festungen, Flughäfen etc. gegen angreifende präzise geleitete Waffen, wie z. B. lasergeführte Zielsucher. - Mit der
DE 101 50 211 C1 undJP H02 225 707 A DE 199 59 474 A1 beschäftigt sich ihrerseits mit einem Verfahren zur Beseitigung von militärischem Nebel im sichtbaren Bereich – HC-Nebel – mittels Einbringen von Trockeneis bzw. Trockeneisstrahlen. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber bekannten Verfahren kostengünstigeres Verfahren zur Erzeugung eines Sichtfensters durch einen künstlichen Tarnnebel anzugeben.
- Die Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Eine damit verbundene Nebelgranate wird durch die Merkmale des Anspruchs 4 und sowie Vorrichtung wird durch die Merkmale des Anspruchs 6 gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
- Die Erfindung beruht im Wesentlichen auf dem Gedanken, einem an sich bekannten Nebel erzeugenden Material ein (nicht detonativ) brennbares Material beizumischen, welches nach dem Ausbringen des Tarnnebels durch einen fokussierten Laserstrahl entzündet wird und lokal verbrennt. Dadurch wird der Tarnnebel neutralisiert, und der Laserstrahl schneidet sich quasi durch den Tarnnebel hindurch, sodass ein definiertes Sichtfenster in dem Tarnnebel erzeugt wird, durch welches der Verwender des Tarnnebels hindurchsehen kann, sodass eine Auflösung des Nebels nur lokal erfolgt und die flächenmäßige Schutzwirkung des Nebels weitererhalten bleibt. Daher ist die Fokussierung des Laserlichtes vorzugsweise derart zu wählen, dass sein Querschnitt im Wesentlichen den seitlichen Abmessungen des zu erzeugenden Sichtfensters entspricht und ansonsten die Schutzwirkung des Tarnnebels erhalten bleibt.
- Die chemischen Eigenschaften des brennbaren Materials, bei dem es sich beispielsweise um Magnesiumpulver handeln kann, sind dabei so auszulegen, dass das Material durch einen Laser entzündbar ist, aber nicht explosiv oder detonativ wirkt, damit ein unkontrolliertes Abbrennen des brennbaren Materials innerhalb des künstlichen Tarnnebels sicher vermieden wird.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das brennbare Material dem nebelerzeugenden Material vor dem Ausbringen des künstlichen Tarnnebels beigemischt, sodass beispielsweise im Falle einer Nebelgranate diese eine Mischung aus dem nebelerzeugenden und dem brennbaren Material enthält.
- Das brennbare Material kann dem nebelerzeugenden Material aber auch erst nach dem Ausbringen des künstlichen Tarnnebels durch einen separaten Ausbringmechanismus beigemischt werden. In einem derartigen Fall wird beispielsweise nach Erzeugung des Tarnnebels das brennbare Material mittels eines sich in dem Tarnnebel zerlegenden Geschosses verbracht, sodass sich innerhalb des Tarnnebels eine aus den Partikeln des brennbaren Materials bestehende Aerosolwolke ausbildet.
- Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem folgenden, anhand einer Figur erläuterten Ausführungsbeispiel.
- In der Figur ist mit
1 ein gepanzertes Fahrzeug bezeichnet. Zur Tarnung hat der Kommandant des Fahrzeuges1 mit Hilfe einer Abschußeinrichtung2 eine Nebelgranate verschossen, sodass sich zwischen dem Fahrzeug1 und einem nicht dargestellten gegnerischen Ziel eine Nebelwand3 ausgebildet hat. - Erfindungsgemäß war in der Granate dem nebelerzeugenden Material ein (nicht detonativ) brennbares Material (beispielsweise ein Magnesiumpulver) beigemischt, welches sich beim Ausbilden der Nebelwand
3 in dieser verteilt (die entsprechenden Partikel des brennbaren Materials sind in der Fig. mit4 bezeichnet). - Mit Hilfe eines an dem Fahrzeug
1 angeordneten Leistungslasers5 wird das brennbare Material4 durch einen fokussierten Laserstrahl6 entzündet, sodass dieses Material4 lokal verbrennt. Der Tarnnebel3 wird in diesem Bereich neutralisiert, und der Laserstrahl6 schneidet sich quasi durch die Nebelwand3 hindurch. Dadurch wird ein definiertes Sichtfenster in der Nebelwand3 erzeugt, durch welches der Kommandant des Fahrzeuges1 kurzzeitig hindurchsehen und das entsprechende Ziel bekämpfen kann. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeug
- 2
- Abschußeinrichtung
- 3
- Nebelwand, Tarnnebel
- 4
- (brennbares) Material, Partikel
- 5
- Laser, Leistungslaser
- 6
- Laserstrahl
Claims (6)
- Verfahren zur Erzeugung eines Sichtfensters in einem -mit Hilfe eines nebelerzeugenden Materials hergestellten- künstlichen Tarnnebel (
3 ), dadurch gekennzeichnet, dass dem nebelerzeugenden Material ein durch Laserstrahlen (6 ) entzündbares, brennbares Material (4 ) beigemischt wird, und dass nach dem Ausbringen des künstlichen Tarnnebels (3 ) das brennbare Material (4 ) durch einen fokussierten Laserstrahl (6 ) entzündet wird, dessen Querschnitt im Wesentlichen den seitlichen Abmessungen des zu erzeugenden Sichtfensters entspricht. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das brennbare Material (
4 ) dem nebelerzeugenden Material vor dem Ausbringen des künstlichen Tarnnebels (3 ) beigemischt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das brennbare Material (
4 ) dem nebelerzeugenden Material erst nach dem Ausbringen des künstlichen Tarnnebels (3 ) durch einen separaten Ausbringmechanismus beigemischt wird. - Nebelgranate mit einem nebelerzeugenden Material zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem nebelerzeugenden Material ein durch Laserlicht entzündbares Material beigemischt ist.
- Nebelgranate nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem brennbaren Material um Magnesiumpulver handelt.
- Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, mit den Merkmalen: a) die Vorrichtung umfasst eine Abschußeinrichtung (
2 ) zum Verschießen von Nebelgranaten, bei denen dem nebelerzeugenden Material ein durch Laserlicht entzündbares, brennbares Material (4 ) beigemischt ist, sowie b) einen Laser (5 ) zum Bestrahlen des das brennbare Material (4 ) enthaltenden Tarnnebels.
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