DE10150211C1 - Verfahren zur Erzeugung von Kondensationskernen für Regen in der Atmosphäre mittels Ultrakurzpulslaser - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von Kondensationskernen für Regen in der Atmosphäre mittels UltrakurzpulslaserInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Kondensationskernen für Regen in der Atmosphäre. Zur Bildung von Regentropfen der Atmosphäre sind auch bei hoher Luftfeuchtigkeit häufig Kondensationskerne erforderlich, an denen das Wasser kondensiert. Es kann vorkommen, daß Luftmassen mit hoher Luftfeuchtigkeit über einen Landstrich hinwegfließen, ohne daß es regnet, und sich erst später, z. B. an Bergketten, abregnen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein effektives Verfahren zur Erzeugung von Kondensationskernen in der Atmosphäre zu schaffen. Das wird erreicht durch die folgenden Verfahrensschritte: Erzeugen eines Laserpulses mittels eines Pulslasers, Aussenden des Laserpulses von der Erde in die Atmosphäre und zeitliches und räumliches Fokussieren des Laserpulses, derart, daß die Peak-Leistung des Laserpulses an einem Ort in der Atmosphäre die kritische Leistung für eine selbstfokussierende Wirkung des Laserpulses in Luft übersteigt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Kondensationskernen für Regen
in der Atmosphäre.
Zur Bildung von Regentropfen in der Atmosphäre sind auch bei hoher Luftfeuchtigkeit
häufig Kondensationskerne erforderlich, an denen das Wasser kondensiert. Es kann
vorkommen, daß Luftmassen mit hoher Luftfeuchtigkeit über einen Landstrich
hinwegfließen, ohne daß es regnet, und sich erst später, z. B. an Bergketten abregnen.
Ein anderes schwerwiegendes Problem ist Hagel. Hagel entsteht in Wolken, in denen
erhebliche Auf- und Abwinde herrschen. Ein Wasser-Kristallkern gelangt aus kalten
oberen Bereichen in wärmere, tiefere Bereiche mit hoher Luftfeuchtigkeit. In diesen
Bereichen schlägt sich an den Kristallkern Wasser nieder und gefriert, wenn das Gebilde
durch Aufwind wieder in höhere Schichten getragen wird. Durch mehrfaches Auf- und
Abbilden sich größere Hagelkörner, die schließlich so schwer werden, daß sie von den
Winden nicht mehr getragen werden und zur Erde herunterfallen. Durch Hagel können
erhebliche Schäden, insbesondere Ernteschäden auftreten.
Man hat versucht, in solchen feuchten Luftmassen künstliche Kondensationskerne zu
schaffen und dadurch Regen in gewünschten Regionen herbeizuführen. Man hat auch
versucht, Hagel über bewohnten oder bebauten Gebieten dadurch zu vermeiden, daß die
Luftfeuchtigkeit durch Bildung künstlicher Kondensationskerne zum Abregnen gebracht
wird. Ein Verfahren dieser Art besteht darin, mit Flugzeugen Regenwolken mit
Silberjodidkristallen als Kondensationskernen zu bestreuen und so zum Abregnen zu
bringen. Dieses Verfahren ist jedoch aufwendig und nur begrenzt wirksam.
Aus der DE 100 05 898 A1 ist ein Verfahren zur Erzeugung von Kondensationskernen
für Regen in der Atmosphäre bekannt. Die Kondensationskerne werden durch Zugabe
von Trockeneiskörnern (festem Kohlendioxid) geschaffen.
Aus der JP 2-225707 A ist ein Verfahren zur Auflösung von Nebel mittels einer CO2-
Laser-Anordnung bekannt. Die Auflösung des Nebels erfolgt durch die durch die
Laserstrahlen bedingte Temperaturerhöhung und die dadurch bedingte Verdampfung der
Wassertröpfchen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein effektives Verfahren zur Erzeugung von
Kondensationen in der Atmosphäre zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren der eingangs genannten Art
mit folgenden Verfahrensschritten gelöst:
- a) Erzeugen eines Laserpulses mittels eines Pulslasers,
- b) Aussenden des Laserpulses von der Erde in die Atmosphäre, und
- c) zeitliches und räumliches Fokussieren des Laserpulses derart, daß die Peak- Leistung des Laserpulses an einem Ort in der Atmosphäre die kritische Leistung für eine selbst-fokussierende Wirkung des Laserpulses in Luft übersteigt, so daß durch den Laserpuls ein Filament gebildet wird.
Wenn ein hochintensiver ultrakurzer Laserpuls (im Femtosekunden- und
Terawattbereich) in die Atmosphäre gesendet wird, treten nichtlineare optische Effekte
auf. Durch die auftretenden hohen Feldstärken wird der Brechungsindex auch von
Luftmolekülen durch den Kerr-Effekt erhöht. Da das Intensitätsprofil des Laserstrahls
über den Querschnitt des Laserstrahls hinweg etwa glockenförmig ist, ist diese Erhöhung
des Brechungsindex und damit die Verringerung der Lichtgeschwindigkeit an den
Rändern des Laserstrahls geringer als im mittleren Bereich des Laserstrahls. Die Luft
wirkt in diesem Bereich extrem hoher Feldstärken wie eine Sammellinse. Dadurch wird
der Laserstrahl fokussiert. Durch diese Fokussierung des ohnehin hochintensiven
Laserstrahls tritt eine extrem hohe Energiedichte auf, die zu einer Multi-Photon- bzw.
Feld-Ionisation der Luft führt. Die Ionisation führt ebenfalls zu einer Veränderung des
Brechungsindex der Luft. Diese Veränderung des Brechungsindex hängt auch von der
Lichtintensität ab, allerdings wird hier der Brechungsindex mit höherer Lichtintensität
vermindert. Da das Profil der Lichtintensität des fokussierten Laserstrahls auch wieder
über den Querschnitt des Laserstrahls hinweg etwa einer Glockenkurve entspricht,
wirken die ionisierten Bereiche wie eine Zerstreuungslinse. Der Laserstrahl wird wieder
defokussiert. Damit ergibt sich wieder ein Zustand, in welchem der geschilderte Kerr-
Effekt wirksam und der Laserstrahl erneut fokussiert wird. Es erfolgt also alternierend
eine Fokussierung und Defokussierung des Laserstrahls wie durch alternierend
angeordnete Sammel- und Zerstreuungslinsen, und zwar auf Grund der jeweiligen
Zustände des Laserstrahls selbst. Es erfolgt eine "Selbstfokussierung" und
"Selbstdefokussierung". Das führt zu einem über lange Strecken hinweg nicht wesentlich
auseinanderlaufenden, von dem gepulsten, hochintensiven Laserlichtbündel bestimmten
Schlauch von z. B. 100 µm Durchmesser mit ionisierten Abschnitten. Man bezeichnet
einen solchen durch das Laserlichtbündel hervorgerufenen Zustand als "Filament".
Theoretische Betrachtungen des Zusammenspiels dieser Effekte sind u. a. in der
Veröffentlichung BRAUN, A. u. a. "Self-channeling of high-peak-power femtosecond
laser pulses in air" in Opt. Lett., 1995, Vol. 20, No. 1, S. 73-75, und in der
Veröffentlichung KASPARIAN, J., SAUERBREY, R., CHIN, S. L. "The critical laser
intensity of self-guided light filaments in air" in Appl. Phys. B, 2000, Vol. 71, S. 877-879
aufgeführt.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß solche Filamente mit ihren ionisierten
Abschnitten geeignet sind, als Kondensationskerne für Luft hoher Luftfeuchtigkeit die
Bildung von Regentropfen auszulösen. Das ist ein Effekt ähnlich wie in einer
Nebelkammer, wo wasserdampfgesättigte Luft durch die von Teilchen wie von α-
Strahlen erzeugten Ionen zur Bildung von Tröpfchen veranlaßt wird, die dann eine Bahn
des Teilchens sichtbar werden lassen. Es hat sich gezeigt, daß ein solches "Filament"
hinreichend gebündelt über relativ lange Strecken bis in die feuchten Luftmassen geführt
werden kann, die zum Abregnen veranlaßt werden sollen.
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die
zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung und veranschaulicht die Bildung des
Filaments durch einen gepulsten, hochintensiven Laserstrahl.
Fig. 2 veranschaulicht die Bildung einer "Sammellinse" durch das Intensitätsprofil
über dem Querschnitt des Laserstrahls und die durch den Kerr-Effekt
hervorgerufene Änderung des Brechungsindex der Luft.
Fig. 3 veranschaulicht die Bildung einer "Zerstreuungslinse" durch das
Intensitätsprofil über dem Querschnitt des fokussierten Laserstrahls und die
durch Ionisation hervorgerufene Änderung des Brechungsindex der Luft.
Fig. 4 ist eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Erzeugen von
Kondensationskernen in feuchten Luftmassen, die zum Abregnen veranlaßt
werden sollen.
Fig. 5 ist eine schematische Darstellung der Erzeugung sehr kurzer, hochintensiver
Laserpulse.
Fig. 6 zeigt schematisch einen Pulsdehner ("stretcher") zu Erzeugung einer
spektralen Auffächerung des Laserpulses.
Fig. 7 zeigt schematisch einen Pulsverdichter zu Erzeugung eines kurzen,
hochintensiven Laserpulses.
Fig. 8 veranschaulicht die Bildung eines sehr kurzen Laserpulses im
Femtosekunden- und Terawattbereich aus einem ausgesandten Laserpuls
mit "negativem Chirp".
In Fig. 4 ist mit 10 eine Laseranordnung zur Erzeugung einer Folge von Laserpulsen 12
hoher Energie bezeichnet. Die Laserpulse weisen einen "negativen Chirp" auf, d. h. sie
sind spektral aufgefächert ("Chirp"), wobei die in dem Fortpflanzungsmedium langsamer
laufenden Wellenlängen die Vorderflanke des Laserpulses und die in dem
Fortpflanzungsmedium schneller laufenden Wellenlängen die Rückflanke des
Laserpulses bilden ("negativer Chirp"). Durch ein einstellbares Teleskop 14 wird der
gepulste Laserstrahl auf eine Luftmasse hoher Luftfeuchtigkeit in Form einer Wolke 18
gerichtet.
Die Gruppengeschwindigkeit der spektral aufgefächerten Laserpulse in der Luft als
Fortpflanzungsmedium weist eine Dispersion (GVD) auf. Kurze Wellenlängen laufen
langsamer als längere Wellenlängen, da der Brechungsindex in Luft für kurze
Wellenlängen größer ist als für lange. Dadurch wird der spektral aufgefächerte und mit
einem "negativen Chirp" versehene, ausgesandte Laserpuls beim Durchgang durch die
Luft komprimiert. Die längeren Wellenlängen an der Vorderflanke des Laserpulses
werden von den kürzeren Wellenlängen, welche die Rückflanke des spektral
aufgefächerten Laserpulses bilden, "eingeholt". Der Laserpuls wird kürzer und intensiver.
Der Punkt 20, in welchem das geschieht, liegt im Abstand von dem Teleskop 14.
Diese Kompression des Laserpulses nach einem bestimmten Weg durch das
Fortpflanzungsmedium Luft ist in Fig. 8 schematisch dargestellt: Mit 22 ist ein spektral
aufgefächerter Laserpuls mit "negativem Chirp" bezeichnet. Die schneller laufenden
kürzeren Wellenlängen liegen im Bereich der Rückflanke 24 des aufgefächerten
Laserpulses 22. Die langsamer laufenden längeren Wellenlängen liegen im Bereich der
Vorderflanke 26. Durch Gruppengeschwindigkeits-Dispersion GVD wird der Laserpuls
nach einem Weg 28 zu einem steilen Laserpuls 30 im Femtosekundenbereich mit hoher
Leistung im Bereich von Terawatt komprimiert.
Fig. 5 bis 7 zeigen schematisch die Erzeugung des ausgesandten Laserpulses und die
Erzeugung des "negativen Chirp".
Ein Laser 32 erzeugt eine Folge von kurzen Laserpulsen 34 von z. B. 80 fs geringer
Energie von z. B. 6 nJ mit einer Frequenz von z. B. 8.107 Hz. In einem Pulsdehner 36
werden diese Laserpulse in spektral aufgefächerten, relativ lange Laserpulse 38 von z. B.
200 ps Dauer und geringer Intensität von 2 bis 3 nJ, ebenfalls mit einer Frequenz von
8.107 Hz umgesetzt. Ein regenerativer Verstärker 40 wählt daraus einzelne Pulse aus und
verstärkt diese zu Impulsen 42 von 200 ps Dauer und mittlerer Energie von z. B. 5 mJ bei
einer Frequenz von z. B. 10 Hz. Diese Laserpulse 42 werden durch einen Verstärker 44
mit mehrerem Durchgängen zu Laserpulsen hoher Energie von z. B. 400 mJ verstärkt,
wobei Pulsdauer und Frequenz unverändert bleiben. Die so erhaltenen, spektral
aufgefächerten Laserpulse 46 werden dann durch einen Kompressor 48 zu sehr kurzen
und sehr intensiven Laserpulsen 22 komprimiert, die von der Laseranordnung 10 (Fig. 4)
ausgesandt wird. Der Kompressor 48 ist dabei aber so ausgelegt, daß der ausgesandte
Laserpuls 22 noch einen "negativen Chirp" aufweist, d. h. spektral noch derartig
aufgefächert bleibt, daß die kurzen Wellenlängen im Bereich der Rückflanke des
Laserpulses 22 und die längeren Wellenlängen im Bereich der Vorderflanke des
Laserpulses auftreten.
Fig. 6 zeigt schematisch den Aufbau eines Pulsdehners 36.
Der Laserpuls 34 als Strahl fällt in hoher Ordnung auf ein Gitter 52. An dem Gitter 52
erfolgt eine wellenlängenabhängige Diffraktion des Laserlichts. Das gebeugte Licht wird,
wie schematisch dargestellt, durch Linsen 54, 56 auf einem zweiten Gitter 58 gesammelt.
Durch das zweite Gitter 58 wird das Licht der verschiedenen Wellenlängen wieder zu
einem räumlichen Strahl 60 überlagert. Da die verschiedenen Wellenlängen aber
zwischen den Gittern unterschiedliche geometrische Weglängen durchlaufen haben, ist
der Laserpuls 38 im Strahl 60 verbreitert und spektral aufgefächert. Der Strahl 60 wird
dann durch einen Spiegel 62 umgelenkt. Der Laserpuls 38 im Strahl 60 erfährt dann die
Verarbeitung durch die Verstärker 40 und 44 von Fig. 5 und fällt dann als Laserpuls 46
auf den Kompressor 48.
Der Kompressor 48 ist in Fig. 7 schematisch dargestellt.
Der Kompressor 48 enthält ebenfalls zwei Gitter 64 und 66 und einen Spiegel 68. Der
Laserpuls 42 fällt als Strahl 70 auf das Gitter 64 und wird dort wellenlängenabhängig
gebeugt. Der an dem Gitter 64 räumlich spektral aufgefächerte Strahl 70 fällt auf das
zweite, zu dem ersten parallele Gitter 66. Durch das zweite Gitter werden die
verschiedenen Wellenlängen so gebeugt, daß ein Bündel zueinander und zu dem Strahl
70 paralleler Strahlen entsteht, von denen jeder einer bestimmten Wellenlänge
zugeordnet ist. Die Strahlen dieses Bündels werden durch den Spiegel 68 in sich
zurückgeworfen und durch die beiden Gitter 64 und 66 wieder räumlich zu einem
rücklaufenden Strahl vereinigt. Bei dieser Anordnung ist die von den - schnellen -
kurzwelligen Strahlen durchlaufene geometrische Weglänge länger als die von den
langsameren langwelligen Strahlen. Dadurch erfolgt eine Kompression zu dem intensiven
aber kurzzeitigen Laserpuls 22. Der Kompressor 48 kann aber so ausgelegt und ggf.
eingestellt werden, daß in dem Puls 22 ein "negativer Chirp" verbleibt, so daß eine
laufstreckenabhängige weitere Kompression durch die unterschiedlichen
Brechungsindizes erfolgen kann, wie im Zusammenhang mit Fig. 8 erläutert wurde.
Bei einer hohen Energiedichte und Feldstärke des Laserpulses im Bereich von
Femtosekunden Pulsdauer und Terawatt Leistung, wie sie im Punkt 20 (Fig. 4) erreicht
werden, treten nichtlineare optische Effekte auf. Durch den Kerr-Effekt in der Luft
erfolgt eine Selbstfokussierung. Die Luft wirkt in einem Bereich wie eine Sammellinse.
Durch die Selbstfokussierung tritt eine sehr hohe Energiedichte auf, die zu einer
Ionisation der Luft führt. Die Ionisation führt zu Bereichen, die wie eine
Zerstreuungslinse wirken. Der so wieder auseinanderlaufende Laserstrahl mit geringerer
Energiedichte erzeugt wieder durch den Kerr-Effekt einen als Sammellinse wirkenden
Bereich usw. Es erfolgt somit abwechselnd eine Selbstfokussierung und -defokussierung
des Laserstrahls.
Das ist in den Fig. 1 bis 3 schematisch dargestellt.
In Fig. 1 sind mit 70, 72 und 74 usw. "Sammellinsen" bezeichnet, wie sie von dem
Fortpflanzungsmedium Luft durch den Kerr-Effekt bei hoher Feldstärke des Laserpulses
30 gebildet werden. Zwischen diesen Sammellinsen sind durch die Ionisation der Luft
"Zerstreuungslinsen" 76, 78 usw. gebildet. Der Laserstrahl 14 erfährt durch die von dem
Kerr-Effekt hervorgerufenen "Sammellinsen" 70, 72, 74 usw. jeweils eine Fokussierung.
Die durch die Fokussierung erhaltene extrem hohe Leistungsdichte bewirkt jeweils eine
Ionisation der Luft, die sich wie "Zerstreuungslinsen" 76, 78 usw. auswirkt und eine
Defokussierung bewirkt. Der Laserstrahl wird so durch Selbstfokussierung und -
defokussierung weitgehend ohne Auseinanderlaufen geführt. Ein so geführter Laserstrahl
mit hochintensiven und ultrakurzen Laserpulsen wird als "Filament" bezeichnet.
Fig. 2 veranschaulicht die Bildung der Kerr-"Sammellinsen". Die Intensität und damit
Feldstärke des Laserstrahls ist nicht über den gesamten Querschnitt des Laserstrahls
konstant. Sie folgt vielmehr einem glockenförmigen Profil, wie es durch Kurve 80 links
in Fig. 2 dargestellt ist. Diese Feldstärke bewirkt durch den Kerr-Effekt eine
näherungsweise dazu proportionale Änderung des Brechungsindex des
Fortpflanzungsmediums, so daß der Brechungsindex sich über den Querschnitt des
Laserstrahls hinweg ebenfalls nach einem glockenförmigen Profil positiv ändert. Die
positive Änderung ΔnKerr ist in der Mitte von Fig. 2 durch Kurve 82 dargestellt. Am Rand
des Laserstrahls ist daher der Brechungsindex geringer als im mittleren Bereich. Die
Randstrahlen laufen schneller als die Mittelstrahlen. Das ist die Wirkung einer
Sammellinse 70, wie sie rechts in Fig. 2 dargestellt ist.
Auch in dem fokussierten Laserstrahl ändert sich die Intensität oder Leistungsdichte über
den Querschnitt des Laserstrahls hinweg nach einem glockenförmigen Profil, das in Fig. 3
durch Kurve 84 dargestellt ist. Die durch den Laserstrahl hervorgerufene Ionisation folgt
auch im wesentlichen diesem glockenförmigen Profil und dementsprechend auch die
durch die Ionisation hervorgerufene Änderung ΔnIonis. des Brechungsindex, die durch
Kurve 86 dargestellt ist. Diese Änderung ist jedoch negativ. Der Brechungsindex wird
am Rand des fokussierten Laserstrahls größer - oder weniger vermindert - als in der Mitte.
Die Randstrahlen laufen langsamer als die Mittelstrahlen. Das entspricht einer
Zerstreuungslinse 76 und bewirkt eine Defokussierung.
In Fig. 4 ist das so erzeugte Filament gestrichelt dargestellt und mit 88 bezeichnet. Durch
geeignete Wahl des "negativen Chirp" kann erreicht werden, daß erst in einem im
Abstand von der Laseranordnung 10 und dem Teleskop 14 liegenden Punkt der Laserpuls
30 so komprimiert ist, daß eine für die Ausbildung des Filaments ausreichende Feldstärke
erreicht wird. Das Filament 88 geht also vom Punkt 20 aus. Das Filament wird auf die
Wolke 18 geleitet.
Das Filament bildet einen elektrisch leitenden Kanal mit Ionen. Diese Ionen bilden
Kondensationskerne, um die herum sich Regentropfen bilden. Durch die
Selbstfokussierung und -defokussierung des Laserstrahls kann das Filament sich ohne
wesentliches Auseinanderlaufen über große Entfernungen, z. B. bis hinauf in eine Wolke
erstrecken und dort zur Bildung von Kondensationskernen wirksam werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Erzeugung von Kondensationskernen für Regen in der Atmosphäre
mit den Verfahrensschritten:
- a) Erzeugen eines Laserpulses mit eines Pulslasers,
- b) Aussenden des Laserpulses von der Erde in die Atmosphäre, und
- c) zeitliches und räumliches Fokussieren des Laserpulses derart, daß die Peak- Leistung des Laserpulses an einem Ort in der Atmosphäre die kritische Leistung für eine selbst-fokussierende Wirkung des Laserpulses in Luft übersteigt, so daß durch den Laserpuls ein Filament gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Pulslaser
eine Folge von Laserpulsen erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pulsbreite
des Laserpuls kleiner als 10-14 s ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausgangsleistung des Pulslasers größer als 1011 Watt ist.
Priority Applications (3)
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