DE4229397A1 - Vorrichtung zum Abtragen von Material von einem Target - Google Patents
Vorrichtung zum Abtragen von Material von einem TargetInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abtragen von
Material von einem Target, umfassend einen Laserpulse mit
einer Pulsdauer im Pikosekundenbereich erzeugenden Hoch
leistungslaser mit einem Resonator, in welchem ein Moden
koppler und ein Güteschalter angeordnet sind, einen dem
Hochleistungslaser nachgeordneten Frequenzvervielfacher
und eine Strahlführung zur Fokussierung des aus dem Fre
quenzvervielfacher kommenden Laserstrahls auf das Target.
Eine derartige Vorrichtung ist beispielsweise aus dem
deutschen Patent 40 22 817 bekannt.
Bei dieser Vorrichtung findet ein konventioneller Hochlei
stungslaser Verwendung, welcher nicht einen einzelnen
Laserpuls mit einer Pulsdauer im Pikosekundenbereich er
zeugt, sondern einen ganzen Pulszug von mehreren Laserpul
sen mit jeweils einer Pulsdauer im Pikosekundenbereich,
die ebenfalls in Zeitabständen im Nanosekundenbereich auf
einander folgen, wobei diese Zeitabstände der einzelnen
Laserpulse der Umlaufzeit im Resonator entsprechen.
Eine derartige Vorrichtung hat den Nachteil, daß mit die
ser vielfach hohe Energien im Laserpuls schwerlich oder
nicht erreichbar sind, da sich die im Resonator erreich
bare Maximalenergie auf den gesamten Pulszug von Laserpul
sen verteilt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung der gattungsgemäßen Art derart zu verbessern, daß
die einzelnen Laserpulse mit einer Pulsdauer im Pikosekun
denbereich eine möglichst hohe Energie aufweisen.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs be
schriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur
Erzeugung einzelner hochenergetischer Laserpulse der Reso
nator vollverspiegelte Endspiegel aufweist, daß in dem
Resonator ein System zur gesteuerten Einzelpulsauskopplung
angeordnet ist und daß eine Steuerung vorgesehen ist, wel
che nach Freigabe der Lasertätigkeit durch den Güteschal
ter und mehrfachem Umlauf eines sich aufbauenden Einzel
pulses durch den Resonator diesen Einzelpuls auskoppelt.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist somit darin
zu sehen, daß im Gegensatz zu den bislang bekannten Syste
men kein Pulszug mit Laserpulsen im Pikosekundenbereich
erzeugt wird, sondern sich im Resonator ein einzelner Puls
aufbaut, welcher dann durch im Resonator angeordnete Ein
zelpulsauskopplung ausgekoppelt wird. Damit ist die im Re
sonator erreichbare Energie in dem Einzelpuls konzen
triert, so daß in einfacher Weise der Einzelpuls mit der
gewünschten hohen Energie zur Verfügung steht, um das Ab
tragen von Material von dem Target durchzuführen.
Hinsichtlich der Art der Steuerung der Einzelpulsaus
kopplung sind unterschiedliche Möglichkeiten denkbar. So
sieht ein zweckmäßiges Ausführungsbeispiel vor, daß die
Steuerung die Einzelpulsauskopplung innerhalb eines defi
nierten Zeitraums nach Freigabe der Lasertätigkeit durch
den Güteschalter ansteuert. Damit ist über die Steuerung
die Zahl der Umläufe des Einzelpulses im Resonator fest
legbar, wobei bei durch das Lasermedium vorgesehener Ver
stärkung auch die Intensität des Einzelpulses zumindest in
ungefähren Grenzen, vorgebbar ist.
Noch vorteilhafter ist es, wenn stets die gleiche Intensi
tät erreicht werden soll, wenn die Steuerung die Einzel
pulsauskopplung bei Erreichen eines Intensitätsschwell
wertes ansteuert. Diese Möglichkeit bezieht sich somit auf
einen vorgebbaren Intensitätsschwellwert, wobei allerdings
mit dieser Art der Steuerung mit einer Unschärfe im Nano
sekundenbereich nicht festlegbar ist, zu welchem Zeitpunkt
die Auskopplung des Einzelpulses erfolgt, da bei schwan
kender Verstärkung des Lasermediums eine unterschiedliche
Zahl von Umläufen des Einzelpulses im Resonator erforder
lich sind. Diese Unschärfe ist jedoch für das erfindungs
gemäße Verfahren unschädlich.
Auch die Einzelpulsauskopplung kann in unterschiedlichster
Art und Weise durchgeführt werden. So sieht ein vorteil
haftes Ausführungsbeispiel vor, daß die Einzelpulsaus
kopplung eine polarisationsdrehende Pockelszelle und einen
polarisationsabhängigen Transmissions-/Reflexionsspiegel
aufweist. Bei nicht angesteuerter Pockelszelle erfolgt
keine Polarisationsdrehung und somit läßt dieser polarisa
tionsabhängige Transmissions-/Reflexionsspiegel sich das
Resonatorstrahlungsfeld zwischen den Endspiegeln des Reso
nators aufbauen, während bei angesteuerter Pockelszelle
eine Polarisationsdrehung erfolgt, und zwar in die Rich
tung, in welcher der Transmissions-/Reflexionsspiegel re
flektiert und somit den Einzelpuls quer zur Resonatorachse
auskoppelt.
Eine noch bessere Leistungsausbeute läßt sich dann errei
chen, wenn zwischen dem Hochleistungslaser und dem Fre
quenzvervielfacher ein Laserverstärker angeordnet ist,
welche die Möglichkeit eröffnet, den Einzelpuls nochmals
zu verstärken.
Bei den bisherigen Systemen wird bei Einsatz eines Fre
quenzvervielfachers der Anteil des Laserpulses, welcher
nichtfrequenzvervielfacht wurde, entweder ausgeblendet
oder gemeinsam mit dem frequenzvervielfachten Anteil des
Laserpulses auf das Targets fokussiert.
Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn nach dem Fre
quenzvervielfacher ein Auskoppelelement für den nicht
frequenzvervielfachten Laserpulsanteil angeordnet ist.
In dem Moment, in dem der nicht frequenzvervielfachte
Laserpulsanteil ausgekoppelt ist, ist es zweckmäßig, eine
Strahlführung vorzusehen, welche den frequenzverviel
fachten Laserpulsanteil auf das Target fokussiert, wobei
der nicht frequenzvervielfachte Laserpulsanteil dabei in
eine definierte Zeitrelation zum frequenzvervielfachten
Laserpulsanteil bringbar ist.
Besonders zweckmäßig ist es dabei, wenn der nicht fre
quenzvervielfachte Laserpulsanteil gegenüber dem frequenz
vervielfachten Laserpulsanteil zeitverzögert auf dem
Target auftrifft.
Dies eröffnet die Möglichkeit, mit dem nichtfrequenz
vervielfachten Laserpulsanteil bei Erzeugung eines Plasmas
durch den frequenzvervielfachten Laserpulsanteil dieses
Plasma nachzuheizen und insbesondere die Teilchenenergie
im Plasma durch Nachheizen von rückwärtigen, d. h. dem
Target zugewandten Bereichen des Plasmas zu homogenisieren.
Eine derartige Verzögerung des nichtfrequenzvervielfachten
Laserpulsanteils läßt sich besonders einfach dann reali
sieren, wenn die Strahlführung für den nichtfrequenzver
vielfachten Laserpulsanteil eine Umwegleitung zur Pulsver
zögerung umfaßt.
Eine Fokussierung des frequenzvervielfachten und des
nichtfrequenzvervielfachten Laserpulsanteils auf das
Target läßt sich im einfachsten Fall dadurch erreichen,
daß der frequenzvervielfachte Laserpulsanteil und der
nichtfrequenzvervielfachte Laserpulsanteil mit getrennten
Strahlführungen auf das Target fokussiert sind.
Alternativ dazu sieht ein weiteres vorteilhaftes Ausfüh
rungsbeispiel vor, daß ein Kolinearisierungselement vor
gesehen ist, welche den frequenzvervielfachten und den
nichtfrequenzvervielfachten Laserpulsanteil zusammenführt,
so daß insbesondere eine gemeinsame Fokussierung, bei
spielsweise durch eine gemeinsame Abbildungsoptik auf das
Target möglich ist.
Vorzugsweise ist dabei das Kolinearisierungselement als
Prisma ausgebildet, welches in der Lage ist, die unter
schiedlichen Laserpulsanteile aufgrund ihrer unterschied
lichen Wellenlänge oder Frequenz aus unterschiedlichen
Richtungen zu einem kolinearen Laserpuls zusammenzuführen.
Dieses Kolinearisierungselement erlaubt insbesondere ein
gemeinsames Fokussiersystem für den frequenzvervielfachten
Laserpulsanteil und den nichtfrequenzvervielfachten Laser
pulsanteil, so daß sich Justierprobleme bei getrennten
Fokussiersystemen erübrigen und lediglich gegebenenfalls
noch die chromatische Aberration in dem Fokussiersystem
berücksichtigt werden muß.
Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn der frequenzver
vielfachte und der nichtfrequenzvervielfachte Laserpulsan
teil eine definierte Pulsfolge bilden.
Insbesondere dann, wenn der Laserpuls bei einer Wellen
länge im UV-Bereich eingesetzt werden soll, hat es sich
als vorteilhaft erwiesen, wenn der Laserpuls einen mehr
fach frequenzvervielfachten Laserpulsanteil aufweist, so
daß die Erzeugung des Plasmas vorzugsweise durch einen
mindestens zweifach frequenzvervielfachten Laserpulsanteil
mit Wellenlängen im UV-Bereich erfolgt.
In diesem Fall ist vorgesehen, daß der mehrfach frequenz
vervielfachte und der einfach frequenzvervielfachte Laser
pulsanteil auf dem Target auftreffen.
Ferner ist entsprechend den vorstehenden Ausführungen zum
frequenzvervielfachten und nichtfrequenzvervielfachten
Laserpulsanteil vorgesehen, daß der mehrfach frequenzver
vielfachte Laserpulsanteil und der einfach frequenzver
vielfachte Laserpulsanteil einen Laserpulszug mit zeitver
setzten Laserpulsanteilen bilden, wobei vorzugsweise die
ser Pulszug auch noch den nicht frequenzvervielfachten
Laserpulsanteil umfaßt.
Als Laser wird vorzugsweise ein Laser eingesetzt, dessen
Laserpuls nach entsprechender Frequenzvervielfachung eine
Wellenlänge von weniger als 0,6 µm aufweist und Pulsdauern
Tp in der Größenordnung von 1 bis 100 Pikosekunden.
Vorzugsweise sind Leistungsdichtungen im Fokus von 109 bis
1012 Watt pro cm2 vorgesehen.
Die einzelnen Laserpulse mit Pulsdauern im Pikosekundenbe
reich oder anstelle der Einzelpulszüge mit frequenzver
vielfachten und nicht frequenzvervielfachten oder mehrfach
frequenzvervielfachten und einfach frequenzvervielfachten
Laserpulsanteilen werden vorzugsweise mit einer Repiti
tionsrate im Bereich von ungefähr 10 kHz erzeugt.
Insbesondere dient die erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Abtragen von Material von einem Target bei der Herstellung
von Schichten für die Funktionsstruktur eines Halbleiter
bauelements, insbesondere das Auftragen von Schichten der
Funktionsstruktur eines Halbleiterbauelements, wonach ins
besondere clusterfreie Schichten entsprechend dem deut
schen Patent 40 22 817 aufgetragen werden, auf welches
diesbezüglich vollinhaltlich bezug genommen wird.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind Gegen
stand der nachfolgenden Beschreibung sowie der zeichneri
schen Darstellung einiger Ausführungsbeispiele. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines ersten
Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemäßen
Lasersystems;
Fig. 2 eine ausschnittsweise Darstellung eines zwei
ten Ausführungsbeispiels eines erfindungsge
mäßen Lasersystems;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Pulszuges
mit Laserpulsanteilen mit unterschiedlicher
Frequenz;
Fig. 4 eine schematische ausschnittsweise Darstellung
eines dritten Ausführungsbeispiels eines er
findungsgemäßen Lasersystems und
Fig. 5 ein Ausführungsbeispiel einer Beschichtungs
station als Anwendungsbeispiel einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung.
Ein Ausführungsbeispiel eines in Fig. 1 als Ganzes mit 10
bezeichneten erfindungsgemäß eingesetzten Lasersystems um
faßt einen Laserresonator 12, welcher endseitig durch zwei
vollreflektierende Endspiegel 14 und 16 abgeschlossen ist.
Eine Resonatorachse 18 legt dabei das sich zwischen den
Endspiegeln 14 und 16 ausbildende Resonatorstrahlungsfeld
20 fest.
Zwischen den Endspiegeln ist ferner ein Oszillatorkristall
22 angeordnet, welcher das laseraktive Medium darstellt.
Dieser Oszillatorkristall 22 wird durch Diodenreihen 24
gepumpt, welche längs der Pfeile 26 und zwar quer zur Re
sonatorachse 18 den Oszillatorkristall mit Pumplicht be
aufschlagen. Bei diesen Diodenreihen 24 handelt es sich um
Halbleiterdioden, beispielsweise aus GaAlAs oder InGaAlAs.
Vor dem Endspiegel 16 sind ferner zwei Modulatoren 26 und
28 angeordnet, welche zur Modenkopplung (Modelocking) im
Resonatorstrahlungsfeld dienen, wobei deren Transmission
mit der Frequenz der Umlaufzeit (round trip time) des
Laserresonators 12 moduliert ist. Ferner sitzt zwischen
den Modulatoren 26 und 28 noch eine Pockelszelle 30, wel
che zur Güteschaltung im Laserresonator dient, um den Auf
bau des Resonatorstrahlungsfeldes 20 mit einem Puls mit
einer Halbwertsbreite im Pikosekundenbereich zu steuern.
Die bislang beschriebenen Komponenten des erfindungsge
mäßen Lasersystems 10 stellen die Komponenten eines aus
dem Stand der Technik bekannten Lasersystems zur Erzeugung
von Laserpulsen im Pikosekundenbereich mittels Modenkopp
lung dar.
Zwischen dem Oszillatorkristall 22 und dem Endspiegel 14
ist ferner eine weitere Pockelszelle 32 vorgesehen und
zwischen der Pockelszelle 32 und dem Endspiegel 14 ein
polarisationsabhängiger Transmissions- und Reflexionsspie
gel 34, welcher so steht, daß er eine Polarisationsrich
tung zum Endspiegel 14 passieren läßt, während die andere,
senkrecht dazu stehende Polarisationsrichtung reflektiert
wird.
Bei nicht angesteuerter Pockelszelle 32 läßt der Trans
missions- und Reflexionsspiegel 34 das Resonatorstrah
lungsfeld 20 zum Endspiegel 14 hindurchtreten, bei ange
steuerter Pockelszelle 32 erfolgt eine Drehung der Polari
sationsebene derart, daß der Transmissions- und Refle
xionsspiegel 34 die Laserstrahlung auf einen Umlenkspiegel
36 aus dem Laserresonator 12 herausreflektiert und somit
den Laserpuls P auskoppelt. Hierzu ist eine Steuerung 38
vorgesehen, welche einerseits die Pockelszelle 30 ansteu
ert, so daß sich in dem Resonator 12 ein Laserpuls P durch
Hin- und Herreflektion zwischen den Endspiegeln 14 aufbau
en kann. Nach einer bestimmten Zeit erfolgt dann eine An
steuerung der Pockelszelle 32, welche die Polarisations
ebene des Laserpulses P so dreht, daß dieser durch den
Transmissions- und Reflexionsspiegel 34 aus dem Laserreso
nator 12 heraus auf den Umlenkspiegel 36 reflektiert wird.
Alternativ dazu ist es ebenfalls denkbar, beispielsweise
hinter dem Endspiegel 16 einen Detektor 40 vorzusehen,
welcher bei geringfügig transmittierendem Endspiegel 16 in
der Lage ist, die Intensität des sich im Laserresonator 12
aufbauenden Laserpulses P zu messen. Durch Abfrage dieses
Detektors 40 kann über die Steuerung 38 dann die Pockels
zelle 32 angesteuert werden, so daß stets bei Überschrei
ten einer Schwellintensität des Laserpulses P eine Aus
kopplung desselben durch Reflexion auf den Umlenkspiegel
36 erfolgt.
Der Umlenkspiegel 36 lenkt den austretenden Laserstrahl 42
weiter um und zwar durch einen Verstärkerkristall 44, der
gleich wie der Oszillatorkristall 22 aufgebaut und durch
Diodenreihen 46 optisch gepumpt ist. Nach Verstärken des
Laserpulses P in dem Verstärkerkristall 44 erfolgt eine
Frequenzverdopplung in einem Verdopplerkristall 48 auf die
von der Frequenz w1 auf die Frequenz 2×w1 und eine wei
tere Frequenzverdopplung durch einen Verdopplerkristall 50
von der Frequenz 2×w1 auf die Frequenz 4×w1.
Der austretende Laserpuls P mit der Frequenz 4w1 wird auf
ein Target T fokussiert und erzeugt beispielsweise auf
diesem im Bereich eines Fokus 58 ein Plasma, wobei damit
entweder ein Beschichten eines Substrats mit Teilchen aus
dem Plasma oder dem Target oder ein Abtragen von Material
von den Target erfolgt.
Eine derartige Frequenzverdopplung ist dann erforderlich,
wenn man - was üblicherweise der Fall sein wird - einen
Neodymkristall als Oszillatorkristall verwendet, bei
spielsweise Nd-YAP oder Nd-YLF. Nach zweifacher Frequenz
verdopplung erhält man damit Wellenlängen im UV-Bereich.
Im einfachsten Fall wird bei dem erfindungsgemäßen Laser
system mit dem Teil des Laserpulses P mit der Frequenz 4×w1
gearbeitet und die anderen Frequenzanteile werden nicht
eingesetzt.
Besonders vorteilhaft ist jedoch ein zweites Ausführungs
beispiel des erfindungsgemäßen Lasersystems, dargestellt
in Fig. 2, bei welchem nach dem ersten Verdopplerkristall
48 mittels eines wellenlängenselektiven Reflexionselements
52 ein Ausblenden des Teils Tw1 des Laserpulses mit der
Frequenz w1 erfolgt, während der Teil T2w1 des Laserpulses
P mit der Frequenz 2×w1 in den zweiten Verdopplerkri
stall 50 eintritt und dort teilweise auf die Frequenz 4×w1
verdoppelt wird. Der Anteil des Teils T2w1 wird eben
falls durch ein weiteres wellenlängenselektives Refle
xionselement 54 nach dem zweiten Verdopplerkristall 50
ausgekoppelt, so daß der Laserpuls P in seine einzelnen
Laserpulsanteile mit den unterschiedlichen Frequenzen auf
geteilt ist. Der Laserpulsanteil P0 mit der Frequenz 4×w1
wird mittels einer Linse 56 direkt in einen Fokus 58
fokussiert, der Laserpulsanteil P1 des Laserpulses P mit
der Frequenz 2×w1 wird durch ein weiteres Umlenkelement
60 umgelenkt und ebenfalls mittels einer Linse 62 auf den
Fokus 58 fokussiert, allerdings mit durch Verlängerung der
optischen Weglänge bedingter Zeitverzögerung, so daß zu
nächst im Fokus der Laserpulsanteil P0 ankommt und mit
zeitlicher Verzögerung der Laserpulsanteil P1 mit der Fre
quenz 2×w1 des Laserpulses.
Der Laserpulsanteil P2 mit der Frequenz w1 wird ebenfalls
durch ein Umlenkelement 64 umgelenkt und mittels einer
Linse 66 auf den Fokus 58 fokussiert, wobei eine weitere
Verlängerung der optischen Weglänge gegenüber dem Laser
pulsanteil P1 erzeugt wird, so daß der Laserpulsanteil P2
wiederum mit zeitlicher Verzögerung gegenüber dem Puls P1
am Fokus 58 ankommt (Fig. 3).
Im übrigen ist das zweite Ausführungsbeispiel gleich kon
zipiert wie das erste Ausführungsbeispiel, so daß auf die
ses vollinhaltlich Bezug genommen wird.
Bei einem dritten Ausführungsbeispiel eines erfindungsge
mäßen Lasersystems, dargestellt in Fig. 4, erfolgt eben
falls ein Auskoppeln der Frequenzanteile w1 nach dem er
sten Verdopplerkristall 48 und der Frequenzanteile mit 2×w1
nach dem zweiten Verdopplerkristall 50 mittels der
wellenlängenselektiven Reflexionselemente 52 und 54.
Gleichzeitig erfolgt eine Verzögerung des Laserpulsanteils
P1 gegenüber dem Laserpulsanteil P0 und des Laserpulsan
teils P2 gegenüber dem Laserpulsanteil P1 ebenfalls durch
entsprechende Verlängerung der optischen Weglänge.
Dagegen werden alle Laserpulsanteile wiederum mittels
eines Prismas 70 in einer Richtung 72 vereinigt und
mittels einer gemeinsamen Linse 74 auf den Fokus 58
fokussiert, so daß die Pulse P0, P1 und P2 kolinear
zueinander verlaufen und auf dem Fokus 58 auftreffen.
Im übrigen ist das dritte Ausführungsbeispiel gleich kon
zipiert wie das erste Ausführungsbeispiel, so daß auf die
ses vollinhaltlich Bezug genommen wird.
Als Lasersystem kommt vorzugsweise ein Lasersystem in Be
tracht, welches eine auf dem Target T auftreffende Wellen
länge von weniger als 0,6 µm aufweist und Pulsdauern Tp in
der Größenordnung von 1 bis 100 psek.
Die Leistungsdichte im Fokus 58 liegt vorzugsweise bei 109
bis 1012 w/cm2.
Die einzelnen Pulse P haben eine Pulsfolge, die ungefähr
im 10 kHz-Bereich liegt, wobei erfindungsgemäß pro einzel
nem Puls P in einem Beschichtungsfleck auf dem mit Target
material zu beschichtenden Prozeßsubstrat maximal ungefähr
eine Atomlage des jeweiligen Targetmaterials aufgetragen
wird.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten bevorzugten Ausführungs
beispiel folgen dem Laserpulsanteil P0 mit der Wellenlänge
von weniger als 500 nm weitere Laserpulsanteile P1 und P2
in zeitlichen Abständen von ungefähr 0,5 bis ungefähr 5
Nanosekunden, wobei diese Laserpulsanteile ebenfalls eine
Pulsdauer Tp aufweisen, welche im Bereich von 1 bis 100
psek liegt.
Mit diesen Laserpulsanteilen P1 und P2 mit einer längeren
Wellenlänge erfolgt eine Nachbeschleunigung des bereits im
Fokus 58 auf der Targetoberfläche durch ein Plasma erzeug
ten Partikelstroms, insbesondere eine Homogenisierung der
Teilchenenergie durch Nachheizen der rückwärtigen, dem
Target T zugewandten langsameren Bereiche des Partikel
stroms, so daß dieser sich mit homogener Geschwindigkeit
und effektiver in Richtung des Beschichtungsflecks auf
einer Oberfläche eines Substrats ausbreitet.
Ein derartiges Lasersystem ist insbesondere bei Beschich
tungsstationen und Strukturierstationen, vorzugsweise zur
Herstellung von Funktionsstrukturen von Halbleiterbau
elementen einsetzbar.
In einer derartigen Beschichtungsstation ist, wie in Fig.
5 dargestellt, ein Laser 120 angeordnet, welcher gemäß
einem der voranstehenden Ausführungsbeispiele ausgebildet
ist. Die Laserpulse P werden von einem über einen Antrieb
122 ansteuerbaren Umlenkspiegel 124 auf das Target T re
flektiert.
Dieses Target T ist beispielsweise, wie in Fig. 5 darge
stellt, aus drei auf einem Targetträger 126 sitzenden
Einzeltargets 130a, 130b und 130c aufgebaut, wobei jeweils
beispielsweise zu jedem Zeitpunkt eines derselben durch
den Laserstrahl 28 bestrahlbar ist.
Wird, wie in Fig. 5 dargestellt, das Einzeltarget 130b im
Bereich eines Bestrahlungsflecks 132 bestrahlt, so findet
eine Ausbreitung des Targetmaterials vorzugsweise in Rich
tung einer Senkrechten 134 zu einer Targetoberfläche 136
in Form einer zu dieser Senkrechten 134 symmetrischen
Keule 138 statt, wobei die Keule beispielsweise einen
Öffnungswinkel α von ungefähr 60° aufweist. Diese Keule
schneidet eine Oberfläche 140 eines Prozeßsubstrats 112
oder der jeweils obersten Schicht desselben mit einem Be
schichtungsfleck 142, im Bereich von welchem durch die
Keule 138 ein Auftrag des Targetmaterials auf der Ober
fläche 140 erfolgt.
Um nun mit den Laserpulsen P einen gleichmäßigen Abtrag
von Targetmaterial beispielsweise von dem Einzeltarget
130b zu erreichen, ist der Bestrahlungsfleck 132 auf der
Targetoberfläche 136 beispielsweise längs einer Linie 144
und vorzugsweise auch noch quer zu dieser bewegbar. Dies
ist dadurch erreichbar, daß der Umlenkspiegel 124 den
Laserstrahl 28 so umlenkt, daß der Bestrahlungsfleck 132
relativ zum Targetträger 126 längs der Linie 144 und ge
gebenenfalls quer zu dieser wandert.
Damit wandert in geringem Male auch die Keule 138 und so
mit der Beschichtungsfleck 142 auf der Oberfläche 140, die
Strecke ist allerdings in der Regel nicht ausreichend, um
eine vollflächige Beschichtung der Oberfläche 140 zu er
reichen.
Aus diesem Grund ist vorzugsweise noch zusätzlich ein Sub
strathalter 104 eines an Führungen 108 verfahrbaren Posi
tioniertisches 102 relativ zu einer Basiseinheit 106 in
einer XZ-Ebene bewegbar, so daß der Beschichtungsfleck 142
über die gesamte Oberfläche 140 wandert.
Alternativ dazu ist es aber auch möglich, den Targetträger
126 so mittels einer Verschiebe- und Positioniereinheit zu
bewegen, daß die Keule 128 und der Beschichtungsfleck 142
bei feststehendem Substrat 112 oder feststehender Oberflä
che 140 über die gesamte Oberfläche 140 wandern, bei ent
sprechender Nachführung der Laserpulse P mittels des Um
lenkspiegels 124, wobei bei der Nachführung noch zusätz
lich die Relativbewegung des Bestrahlungsflecks 132 auf
der Targetoberfläche 136 relativ zum Einzeltarget 130b zu
berücksichtigen ist.
Beispielsweise ist das erfindungsgemäße System auch bei
dem Verfahren gemäß dem deutschen Patent 40 22 817 ein
setzbar.
Claims (14)
1. Vorrichtung zum Abtragen von Material von einem
Target, umfassend einen Laserpulse mit einer Puls
dauer im Pikosekundenbereich erzeugenden Hochlei
stungslaser mit einem Resonator, in welchem ein
Modenkoppler und ein Güteschalter angeordnet sind,
einen dem Hochleistungslaser nachgeordneten Frequenz
vervielfacher und eine Strahlführung zur Fokussierung
des aus dem Frequenzvervielfacher kommenden Laser
strahls auf das Target,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung einzelner hochenergetischer Laser
pulse (P) der Resonator (12) vollverspiegelte End
spiegel (14, 16) aufweist, daß in dem Resonator (12)
ein System (32, 34) zur gesteuerten Einzelpulsaus
kopplung angeordnet ist und daß eine Steuerung (38)
vorgesehen ist, welche nach Freigabe der Lasertätig
keit durch den Güteschalter (30) und mehrfachem Um
lauf eines sich aufbauenden Einzelpulses durch den
Resonator (12) diesen Einzelpuls (P) auskoppelt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerung (38) die Einzelpulsauskopplung
(32, 34) innerhalb eines definierten Zeitraums nach
Freigabe der Lasertätigkeit durch den Güteschalter
(30) ansteuert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerung die Einzelpulsauskopplung (32, 34)
bei Erreichen eines Intensitätsschwellwertes des sich
im Resonator aufbauenden Einzelpulses (P) ansteuert.
4. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelpulsauskopplung
eine polarisationsdrehende Pockelszelle (32) und
einen polarisationsabhängigen Transmissions-/Refle
xionsspiegel (34) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Hochlei
stungslaser (10) und dem Frequenzvervielfacher
(48, 50) ein Laserverstärker (44) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Frequenzverviel
facher (48, 50) ein Auskoppelelement (52, 54) für den
nichtfrequenzvervielfachten Laserpulsanteil (P1, P2)
angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Strahlführung (60, 62; 64, 66, 70, 74) vorgesehen
ist, welche den nichtfrequenzvervielfachten Laser
pulsanteil (P1, P2) auf das Target (T) fokussiert.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der nichtfrequenzvervielfachte Laser
pulsanteil (P1, P2) gegenüber dem frequenzverviel
fachten Laserpulsanteil (P0) zeitverzögert auf dem
Target (T) auftrifft.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlführung (60, 62; 64, 66, 70, 74) für den
nichtfrequenzvervielfachten Laserpulsanteil (P1, P2)
eine Umwegleitung zur Pulsverzögerung umfaßt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der frequenzvervielfachte Laser
pulsanteil (P0) und der nichtfrequenzvervielfachte
Laserpulsanteil (P1, P2) mit getrennten Strahlführun
gen (56; 60, 62; 64, 66) auf das Target (T) fokussiert
sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Kolinearisierungselement (70)
vorgesehen ist, welches den frequenzvervielfachten
Laserpulsanteil (P0) und den nichtfrequenzverviel
fachten Laserpulsanteil (P1, P2) zusammenführt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Kolinearisierungselement (70) ein ge
meinsames Fokussiersystem (74) für den frequenzver
vielfachten Laserpulsanteil (P0) und den nichtfre
quenzvervielfachten Laserpulsanteil (P1, P2) vorgese
hen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß der frequenzvervielfachte
Laserpulsanteil (P0) und der nichtfrequenzverviel
fachte Laserpulsanteil (P1, P2) eine definierte Puls
folge bilden.
14. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Laserpuls (P) einen
mehrfach frequenzvervielfachten Laserpulsanteil (P0)
aufweist.
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