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Die Erfindung betrifft eine Portal-Waschanlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Reinigung eines Fahrzeugs.
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Bekannte Portal-Waschanlagen werden meist zur Reinigung von Fahrzeugen in Tankstellen verwendet, wobei die Fahrzeuge von einem Portal überfahren werden und durch ein Waschprogramm, ein Klarspülprogramm und ein Trocknungsprogramm gereinigt werden. Die Trocknung erfolgt über ein Gebläse, wobei nur relativ große Tropfen entfernt werden können. Kleinere Tropfen werden durch die Gebläsetrocknung nur unzureichend entfernt, so dass unerwünschte Trocknungsflecken an dem Fahrzeug auftreten können.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Portal-Waschanlage und ein Verfahren zur Reinigung eines Fahrzeugs zu schaffen, die eine verbesserten Trocknung des Fahrzeugs ermöglicht.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Portal-Waschanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 14.
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Bei der erfindungsgemäßen Portal-Waschanlage ist an dem Portal zur Trocknung des Fahrzeugs eine Anordnung aus mindestens einer Tuchlamelle vorgesehen, die in den Innenbereich bewegbar ist und nach der Trocknung in einen Trockenbereich in ein Gehäuse bewegbar ist. Durch die Aufnahme der Tuchlamellen in den Trockenbereich des Gehäuses werden die Tuchlamellen vor Feuchtigkeit geschützt, was andernfalls während des Wasch- oder Klarspülprogramms zur Aufnahme von Feuchtigkeit führen würde, so dass eine Trocknung des Fahrzeugs mit den feuchten Tuchlamellen nicht möglich wäre. Zusätzlich zum Schutz vor Feuchtigkeit, werden die Tuchlamellen ebenfalls vor Schmutzspritzern und Schmutzpartikeln geschützt, die sich in der textilen Struktur der Tuchlamellen festsetzen könnten.
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Vorzugsweise sind die Tuchlamellen durch ein umlaufendes Transportelement aus dem Trockenbereich in den Innenbereich bewegbar. Dadurch kann auch eine Vielzahl von Tuchlamellen gleichzeitig bewegt werden, wobei die Bewegung der Tuchlamellen während des Verfahrens des Portals stattfinden kann. Als umlaufendes Transportelement kann beispielsweise ein Seil, eine Kette oder Band eingesetzt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist das Gehäuse zumindest einen Schlitz auf, durch den die mindestens eine Tuchlamelle aus dem Trockenbereich in den Innenbereich bewegbar ist. Durch den Schlitz sind die Tuchlamellen schon weitgehend geschützt angeordnet, wobei es möglich ist, den Schlitz durch ein Verschlusselement zu verschließen, damit während der Fahrzeugwäsche keine Flüssigkeit oder Schmutz an die Tuchlamellen gelangt.
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Bevorzugt ist die Anordnung aus mindestens einer Tuchlamelle hängend an einem umlaufenden Transportelement gehalten ist. Die mindestens eine Tuchlamelle kann an dem zum Fahrzeug gewandten Ende geschlitzt ausgebildet sein oder es werden eine Vielzahl benachbarter Tuchlamellen vorgesehen. Für einen kompakten Aufbau des Gehäuses kann dabei das umlaufende Transportelement im Trockenbereich im Gehäuse um mehrere Umlenkrollen mäanderförmig geführt sein.
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Vorzugsweise ist an gegenüberliegenden Seiten des Portals ein Gehäuse mit einem Trockenbereich für Tuchlamellen angeordnet. Dann können die Tuchlamellen in mehreren voneinander beabstandeten Abschnitten an dem umlaufenden Transportelement bewegt werden, wobei ein Abschnitt auf einer Seite des Portals untergebracht wird und der andere Abschnitt auf der gegenüberliegenden Seite. Es ist natürlich auch möglich, nur ein einziges Gehäuse mit einem Trockenbereich für die Tuchlamellen an dem Portal vorzusehen.
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Ferner kann die Anordnung mit mindestens einer Tuchlamelle entlang einer Führungsschiene bewegbar sein. Hierfür ist vorzugsweise jede Tuchlamelle über eine Aufhängung mit einem Nutstein in der Führungsschiene bewegbar gelagert. Die Tuchlamellen können dann in den Innenbereich des Portals gezogen werden und dann wieder in das Gehäuse zurück bewegt werden.
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Im Anschluss wird die Erfindung anhand von mehreren Ausführungsbeispielen mit Hilfe von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
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1 eine schematische Frontansicht einer ersten Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Portal-Waschanlage,
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2 eine schematische Draufsicht der Portal-Waschanlage,
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3 eine schematische Detailansicht einer Anordnung von Tuchlamellen in einem Trocknungsbereich der Portal-Waschanlage,
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4 eine schematische Detailansicht der Befestigung einer Tuchlamelle in der Portal-Waschanlage,
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5 eine schematische Draufsicht einer zweiten Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Portal-Waschanlage, und
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6 einen Ausschnitt einer schematischen Draufsicht einer dritten Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Portal-Waschanlage.
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Eine Portal-Waschanlage umfasst ein verfahrebares Portal 1, dass aus zwei schematisch dargestellten Seitenteilen 1a und 1b und ein horizontal auf den Seitenteilen 1a und 1b angeordnetes Oberteil 1c gebildet wird. Die Portal 1 ist verfahrbar auf Rollen 5 gelagert, die auf nicht dargestellten Schienen geführt sind. Das Portal 1 umfasst einen Innenbereich 1d, in dem ein Fahrzeugs 2 abstellbar ist, wobei das Portal 1 in Längsrichtung des Fahrzeuges bewegbar ist.
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1 zeigt die Portal-Waschanlage während dem Betriebszustand der Nachtrocknung durch Tuchlamellen 3. Während der Nachtrockung werden nach einer Gebläsetrocknung verbliebene Tropfen von dem Fahrzeug 2 durch eine Anordnung von Tuchlamellen 3 entfernt. Diese Tuchlamellen 3 sind durch eine Aufhängung 4 an einer Führung an dem Oberteil 1c gehalten und können bewegt werden.
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Die Tuchlamellen 3 erstrecken sich in 1 über fast die gesamte Länge der Seitenteile 1a und 1b, können aber auch etwas kürzer ausgebildet sein, beispielsweise bis oberhalb der Räder des Fahrzeuges 2.
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2 zeigt eine Draufsicht auf das Oberteil 1c. Die Portal-Waschanlage 1 befindet sich im Betriebszustand der Nachtrocknung und wird dabei in Längsrichtung A über das Fahrzeug 2 verfahren.
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Die Aufhängungen 4 der Tuchlamellen 3 sind in zwei voneinander beabstandeten Abschnitten angeordnet und an einem umlaufenden Transportband 6 festgelegt. Dadurch erstreckten sich zwei Reihen von Tuchlamellen 3 über die gesamte Breite des Innenbereichs 1d des Portals 1.
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Das Transportband 6 kann beispielsweise als Seil oder Kette ausgebildet sein und verläuft geschützt im Oberteil 1c, sowie teilweise in den Seitenteilen 1a und 1b. In den Seitenteilen 1a und 1b ist jeweils ein Gehäuse angeordnet, in dem ein Trockenbereich 9 für die Tuchlamellen 3 vorgesehen ist.
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An dem Portal 1 sind ferner ein oder mehrere Textilwalzen 7 angebracht, welche im Waschprogramm Rotationsbewegungen ausführen und mit Hilfe von aus Düsen 8 ausgespritzte Waschflüssigkeit auf das Fahrzeug 2 aufbringen und Verunreinigungen vom Fahrzeug 2 abtragen. Es können in einem Raum 18 auch noch weitere Reinigungseinrichtungen untergebracht sein, die über eine Wand 19 von dem Trockenbereich 9 getrennt sind.
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Im Trockenbereich 9 eines Gehäuses werden die Tuchlamellen 3 vor Feuchtigkeit durch Wasch- oder Klarspüllösung während der Reinigung des Fahrzeugs 2 geschützt. Die Tuchlamellen 3 werden hierfür durch Bewegung des Transportbandes 6 über jeweils zwei längs in den seitlichen Gehäusen an den Seitenteilen 1a oder 1b eingebrachte Schlitze 17 je nach Betriebszustand in den Trockenbereich 9 eingeführt oder ausgeführt.
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Im Trockenbereich 9 der Portal-Waschanlage befinden sich zudem mehrere Umlenkrollen 10a–10c. Diese Umlenkrollen 10a–10c lenken das Transportband 6 mehrfach um, so dass der Platzbedarf der Tuchlamellen 3 in dem Gehäuse gering ist. Zumindest eine Umlenkrolle 10a–10c ist dabei mit einem nicht dargestellten Antrieb gekoppelt, über den die jeweilige Umlenkrolle bewegt werden kann. Statt drei Umlenkrollen 10a, 10b und 10c können auch noch mehr Umlenkrollen vorgesehen werden.
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An den Schlitzen 17 sind Verschlusselemente 11 in Form von längliche Klappen angeordnet. Die Schlitze 17 werden durch Klappen 11 verschlossen, wenn die Tuchlamellen 3 geschützt im Gehäuse angeordnet werden sollen.
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3 zeigt den Trockenbereich 9 im Seitenteil 1a im Detail, wenn die Tuchlamellen 3 geschützt angeordnet sind. An den Schlitzen 17 ist jeweils eine Klappe 11 angeordnet, die das Eintreten von Spritzwasser in den Trockenbereich 9 verhindert.
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4 zeigt eine Aufhängung 4, mit der eine einzelne Tuchlamelle 3 am Transportband 6 befestigt ist. Die Aufhängung 4 kann als Haken oder Halter ausgebildet sein und bei Beschädigung einer Tuchlamelle 3 einfach ausgewechselt werden.
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5 zeigt eine zweite Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Portal-Waschanlage 1'. Dabei sind gleiche Bauteile wie bei dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel mit einem Strich versehen. Die Tuchlamellen 3' erstrecken sich nur über einen Teil der Breite zwischen den Seitenteilen 1a' und 1b'. Im jeweiligen Trockenbereich 9' ist jeweils nur eine Umlenkrolle 10' angeordnet, die mit einem nicht dargestellten Antrieb in Rotation versetzt werden kann. Ansonsten können die Tuchlamellen 3' wie bei dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel in den Seitenteilen 1a' und 1b' geschützt in einem Gehäuse geparkt weden.
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In jedem Gehäuse an einem Seitenteil 1a' und 1b' ist jeweils nur ein längs eingebrachter Schlitz 17' und ein Verschlusselement 11' erforderlich, um den Bereich des Transportbandes 6', der mit Tuchlamellen 3' bestückt ist in den jeweiligen Trockenbereich 9' ein- oder auszuführen, da das Transportband 6' nicht umlaufend bewegt wird sondern nur alternierend hin- und herbewegbar ist. Zur Rückführung des umlaufenden Transportbandes 6' aus dem jeweiligen Trockenbereich 9' ist eine kleine Öffnung im Gehäuse ausgespart.
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6 zeigt eine dritte Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Portal-Waschanlage mit ein nicht näher dargestellten Portal 1''. Statt einem umlaufenden Transportband ist ein elastisches Verbindungselement, beispielsweise ein Führungsseil, vorgesehen, welches die Tuchlamellen 3'' miteinander verbindet. Das Verbindungselement ist im Trocknungsbereich endseitig festgelegt.
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Dabei ist das Verbindungselement in einer Führungsschiene 13'' mit C-Profil angeordnet sein. Bei dieser Ausführungsvariante weisen die Aufhängungen 4'' endständig nicht dargestellte Nutsteine zur Führung in der Führungsschiene 13'' auf. Alternativ kann die einzelne Aufhängung 4'' einer Tuchlamelle 3'' kann über eine ösenartige Ausnehmung verfügen, durch welche das Transportband 14'' gefädelt ist, so dass die Führungsschiene 13'' und die daran befestigten Tuchlamellen 3'' nicht durchhängen.
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Die Tuchlamellen 3'' können aus dem Trockenbereich 9'' weg von der Außenwand 9a'' durch Ziehen des Transportbandes 14'' bewegt werden, wobei das elastische Verbindungselement die Tuchlamellen 3'' zusammenhält. Wird das Transportband 14'' in Einzugsrichtung zu der Außenwand 9a'' bewegt, so legt sich der Vorhang aus Tuchlamellen 3'' aufgrund des beweglichen Verbindungselements 20'' im Trockenbereich 9'' platzsparend zusammen.
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Alternativ oder zusätzlich zu dem Verschlusselement können an den Schlitzen andere bewegliche Dichtelemente angeordnet sein. Die Dichtelemente können derart ausgeformt sein, dass sie eine Führung und Orientierung der einzelnen Tuchlamellen beim Eintritt in den Trockenbereich ermöglichen und zugleich einen Auswringeffekt erzielen.
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Alternativ kann jeweils Verbindungselement und die Führungsschiene 13'' für jede Reihe aus Tuchlamellen sich in ihrer maximalen Länge zumindest über die gesamte Breite des Innenbereiches 1d'' erstrecken, so dass auch eine Doppelreihe an Tuchlamellen bei der Nachtrocknung gebildet werden kann. Es können auch mehrere Reihen von Tuchlamellen 3, 3', 3'' an dem Portal vorgesehen werden.
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Die Tuchlamellen 3, 3' und 3'' können im Trockenbereich 9, 9' oder 9'' durch eine Luftzirkulation mittels eines Gebläses getrocknet werden, damit die Feuchte der Tuchlamellen 3, 3' und 3'' auch bei vielen Trocknungsvorgängen nicht zu stark ansteigt.
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Die beschrieben Trocknungseinrichtung mit der mindestens einen Tuchlamelle 3, 3', 3'' kann sowohl bi neuen Portal-Waschanlagen eingesetzt werden als auch bei bestehenden Portal-Waschanlagen nachgerüstet werden. Bei einer Nachrüstung wird ein Gehäuse mit den Tuchlamellen, dem Transportelement so wie dem Antrieb an ein bestehendes Portal montiert und mit einer Steuerung gekoppelt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Portal
- 1a
- Seitenteil
- 1b
- Seitenteil
- 1c
- Oberteil
- 1d
- Innenbereich
- 2
- Fahrzeug
- 3
- Tuchlamellen
- 4
- Aufhängung
- 5
- Rollen
- 6
- Transportelement
- 7
- Textilwalzen
- 8
- Düsen
- 9
- Trockenbereich
- 10a
- Umlenkrolle
- 10b
- Umlenkrolle
- 10c
- Umlenkrolle
- 11
- Verschlusselement
- 13''
- Führungsschiene
- 14''
- Transportband
- 15''
- Verbinder
- 17
- Schlitz
- 18
- Raum für Reinigungseinrichtungen
- 19
- Wand
- A
- Längsrichtung
- B
- Bewegungs-/Einzugsrichtung