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Die Erfindung betrifft eine einseitige Wellpappenmaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruches 1.
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Bekannte Wellpappenmaschinen enthalten als Hauptelemente ein Maschinengestell mit zwei rotierbaren kämmenden Riffelwalzen, welche einer Papierbahn die charakteristische Wellung für die Herstellung von Wellpappe verleihen, eine Leimauftragsvorrichtung für die Beleimung der gewellten Gipfelabschnitte der Papierwellenbahn und ein Anpresssystem, welches durch entweder wenigstens eine rotierbare Anpresswalze oder ein Anpressband dargestellt wird und eine Deckbahn gegen die mit Leim bedeckten Kuppen der gewellten Bahn auf der inneren Riffelwalze andrückt. Die äussere und die innere Riffelwalze sowie die Anpresswalze oder das Anpressband wirken zusammen und werden unter einem gewissen Anpressdruck gegeneinander gehalten. Als Betriebsbedingung, wird hauptsächlich der Liniendruck zwischen den Riffelwalzen etwa zwei- oder mehrfach höher als der Liniendruck zwischen der inneren Riffelwalze und dem Anpresssystem (Anpresswalze oder Anpressband).
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Meistens sind die Riffelwalzenpaare zu einem Modul zusammengefasst, um eine kompakte und schnelle Auswechslung des Bausatzes zu ermöglichen. Ein Austausch ist erforderlich, wenn eine Riffelwalze beschädigt oder stark abgenutzt ist, oder eine andere Wellung für die Wellpappenbahn erwünscht ist.
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Eine bekannte einseitige Wellpappenmaschine, ist mit zwei bewegbaren Riffelwalzensätze und mit einer gemeinsamen ortfesten Anpresswalze vorgesehen, wobei jeder Riffelwalzensatz mittels eines Pneumatikzylinders gegen die Anpresswalze gedruckt wird. Nachteilig ist, dass die Liniendrücke zwischen Riffelwalzen und zwischen der inneren Riffelwalze und Anpresswalze gleich verteilt sind und nicht von unterschiedlichen Grössen, so wie in den oben erwähnten Betriebsbedingungen verlangt wird. (
DE 354292 ;
GB 2168396 A ) Bei anderer Bauform, enthält die Maschine ein ortfestes Anpresssystem (Anpresswalze oder Anpressband), ein Riffelwalzenmodul mit einem Satz von zwei Riffelwalzen die aneinander bewegbar sind, sowie eine Andrückvorrichtung, welche die äussere Riffelwalze an die innere Riffelwalze anstellt und ausserdem die innere Riffelwalze auf z. B. der ortfesten Anpresswalze drückt, sowie eine Entlastungsvorrichtung, welche auf die innere Riffelwalze entsprechend wirkt, um die unterschiedliche abgeforderte Druckerzeugung zwischen Riffelwalzen, sowie zwischen inneren Riffelwalze und Anpresssystem (Anpresswalze oder Anpressband) zu gewährleisten (
WO 2008/116450 ).
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Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass die Betriebsbedingungen der Wellpappenmaschine erfüllt sind, wenn das Verhältnis des Liniendruckes zwischen den Riffelwalzen und des Liniendruckes zwischen der inneren Riffelwalze und das Anpresssystem (Anpresswalze oder Anpressband), bei allen Betriebsbereichen immer gleich bleibt. Gemäss dieser Bedingung, welche durch eine bestimmte Bauart des Riffelwalzenmodulgestells, sowie durch eine bestimmte Position und Richtung der Walzenandrückvorrichtung erreichbar ist, kann man z. B. bei
WO 2008/116450 –
6,
8, auf die Entlastungsvorrichtung
32 verzichten. Grundsätzlich hat die Erfindung als Hauptzweck, dass die Wellpappenmaschine, bei einem bestimmten Verhältnis des Liniendruckes zwischen den Riffelwalzen und des Liniendruckes zwischen der inneren Riffelwalze und das Anpresssystem (Anpresswalze oder Anpressband), nur mit einer Andrückvorrichtung ausgerüstet wird, die für die Zusammenwirkung der Riffelwalzen und des Anpresssystems bestimmt ist.
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Die Erfindung betrifft auch die einseitige Wellpappenmaschine ohne Leimauftragsvorrichtung, wo z. B. das Walzensystem der Maschine mit Vorrichtungen zum kontinuierlichen Verbinden von Materialbahnen mittels Ultraschall ausgestattet ist (
EP 1514670 B1 ;
EP 1815966 A2 ) und die Walzen in der Maschine gemäss der Erfindung eingebaut sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte einseitige Wellpappenmaschine so zu verbessern, so dass der Aufbau vereinfacht wird.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen (ohne Antrieb) näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 Prinzipschemata der einseitigen Wellpappenmaschine nach einer Ausführungsform der Erfindung;
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2 bis 5 Prinzipschemata der einseitigen Wellpappenmaschine nach einigen Ausführungsformen der Erfindung (ohne Leimauftragsvorrichtung);
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6 eine schematische Seitenansicht einer einseitigen Wellpappenmaschine nach einer Ausführungsform der Erfindung;
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7 weitere Ausführungsmöglichkeit der Erfindung (ohne Leimauftragsvorrichtung).
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Eine einseitige Wellpappenmaschine 1 nach 1 enthält ein Maschinengestell 2, ein Riffelwalzenmodul 3 mit einem schwenkbaren Modulgestell 4, mit einer Gelenkverbindung 10 und mit einem Schwenkhebel 5, mit einer Schwenkachse 9, einer äusseren Riffelwalze 6, die auf den Schwenkhebel 5 drehbar gelagert ist, eine innere Riffelwalze 7, die auf dem Modulgestell 4 drehbar gelagert ist, eine ortfeste am Maschinengestell 2 gestützt drehbar gelagerte Anpresswalze 8, sowie eine Leimauftragsvorrichtung 11 mit einer Leimauftragswalze 12. Die Gelenkverbindung 10 wird am Maschinengestell 2 befestigt. Die innere Riffelwalze 7 ist in der Arbeitsstellung, über einen nicht dargestellten Antrieb, in der angegebenen Pfeilrichtung, antreibbar. Die äussere Riffelwalze 6, sowie die Anpresswalze 8 werden dadurch zwangweise in der angegebene Pfeilrichtung mitgenommen.
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Wie aus 1 bis 7 ersichtlich, läuft die glatte Papierbahn 13, in der angegebenen Pfeilrichtung, der äusseren Riffelwalze 6 zu, wird durch das Zusammenwirken mit der inneren Riffelwalze 7 gewellt und läuft als einseitige Wellpappe 15 mit der Deckbahn 14, die in der angegebenen Pfeilrichtung der Anpresswalze zuläuft, in der angegebenen Pfeilrichtung aus.
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Die Wellpappenmaschine nach 1 besitzt ferner eine Andrückvorrichtung 16, welche, mit einer bestimmten dargestellten Kraft Fz und einem dargestellten Winkel α, das Riffelwalzenmodul 3 über die Gelenkverbindung 10 dreht, sodass die äussere Riffelwalze 6 an die innere Riffelwalze 7 anstellt und ausserdem die innere Riffelwalze 7 auf der ortfesten Anpresswalze 8 drückt.
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Die Betriebsbedingung dieser Wellpappenmaschine bestehet darin, dass das betriebsbestimmte Verhältnis des Liniendruckes zwischen der äusseren Riffelwalze 6 und der inneren Riffelwalze 7 (q1) und des Liniendruckes zwischen der inneren Riffelwalze 7 und der Anpresswalze 8 (q2), in allen Betriebsbereichen immer gleich bleiben soll. Diese Betriebsbedingung kann allein nur von der Andrückvorrichtung 16 erfüllt sein, durch die erfindungsgemässe Kombination z. B. mit einem entsprechenden Wirkungswinkel α der Andrückvorrichtung 16, bei einer gegebenen Bauart des Riffelwalzenmoduls 3, wobei die Kraftübersetzung der Hebelsysteme des Riffelwalzenmoduls 3, welche durch das schwenkbare Modulgestell 4 und den Schwenkhebel 5 dargestellt wird, bestimmt ist. Bei den üblichen Bauarten des Riffelwalzenmoduls 3 und z. B. bei einem Verhältnis der Liniendrücke q2:q1 = 0,5, kann der Wirkungswinkel α etwa 30° sein.
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Bei einer geänderten Ausführungsform nach 2, besitzt die Wellpappenmaschine 1 gleiche Bauelemente und hat das gleiche Funktionsprinzip gemäss 1, nur dass die Anpresswalze 8 mit dem Anpressband 17 und mit den Umlenkwalzen 18, 19 ersetzt wird. Wie aus dem Prinzipschema nach 2 ersichtlich, gewährleistet die Andrückvorrichtung 16 mittels der Riffelwalzen 6, 7 die Anpressung des Anpressbandes 17.
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Das Riffelwalzenmodul 20 nach 3, ist eine geänderte Variante des Riffelwalzenmoduls 3 von 1. Wie aus 3 ersichtlich, ist die innere Riffelwalze 7 auf Schwenkhebel 21, der über Gelenkverbindung 10 am Maschinengestell 2 angehängt wird, drehbar gelagert und die äussere Riffelwalze 6 ist auf Modulgestell 22, welches über die Gelenkverbindung 23 am Schwenkhebel 21 verbunden ist, drehbar gelagert. Die Andrückvorrichtung 24 liegt an der Seite der Gelenkverbindung 10 des Riffelwalzenmoduls 20 und mit der bestimmten dargestellten Kraft Fz und dem Winkel α, dreht sich das Riffelwalzenmodul 20 über die Gelenkverbindung 10, sodass sich die äussere Riffelwalze 6 an die innere Riffelwalze 7 anstellt und weiter die innere Riffelwalze 7 auf die ortfeste Anpresswalze 8 drückt.
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Bei der Ausführungsform nach 4, ist das schwenkbare Riffelwalzenmodul 20 von 3 an der festen Stütze 25 gehalten und die Anpresswalze 8, die auf dem schwenkbaren Hebel 26 drehbar gelagert ist, mittels Andrückvorrichtung 27, zustellbar zur innere Riffelwalze 7 angeordnet wird.
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Bei einer geänderten Ausführungsform nach 5, besitzt die Wellpappenmaschine 1 die gleichen Bauelemente, sowie das gleiche Funktionsprinzip gemäss 4, nur dass die Schwenkbare Anpresswalze 8 mit dem Anpressband 17 und den Umlenkwalzen 18, 19 ersetzt wird, wobei die Umlenkwalze 18 mit einer Bahnspannvorrichtung 28, welche eine bestimmte Spannkraft Fs entwickelt, ausgerüstet ist. Das gespannte Anpressband 17 drückt mit bestimmter Anpresskraft auf die innere Riffelwalze 7 und weiterhin, wirkt die Riffelwalze 7, durch die ausführbare Kraftübersetzung der Hebelsysteme des Riffelwalzenmoduls 20, mit angemessener Kraft auf die äussere Riffelwalze 6.
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Die 6 zeigt eine schematische Seitenansicht der einseitigen Wellpappenmaschine 1 gemäss 1. Für eine schnelle Auswechslung des Riffelwalzenmoduls 3, wird die Gelenkverbindung 10 des Riffelwalzenmoduls 3, von einer Spannvorrichtung 30 gegen eine, am Maschinengestell 2, befestigte Backe 29, verriegelt. Für die Befestigung der Anpresswalze 8 am Maschinengestell 2, ist ein Lagerbock 31 vorgesehen.
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Bei einer geänderten Ausführungsform nach 7, ist eine Seitenansicht der Wellpappenmaschine 1 gemäss 3 dargestellt. Die Andrückvorrichtung 24 (z. B. Hydraulikzylinder) ist am Maschinengestell 2, an der Seite der Gelenkverbindung 10, schwenkbar befestigt und wird, wie aus Zeichnung ersichtlich, vom einen Gestellklotz 32, der am Riffelwalzemodul 20 befestigt ist, entsprechend gestützt, um der geforderten Wirkungswinkel α (von 3) auszuführen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- einseitige Wellpappenmaschine
- 2
- Maschinengestell
- 3
- Riffelwalzenmodul
- 4
- Modulgestell
- 5
- Schwenkhebel
- 6
- äussere Riffelwalze
- 7
- innere Riffelwalze
- 8
- Anpresswalze
- 9
- Schwenkachse
- 10
- Gelenkverbindung
- 11
- Leimauftragsvorrichtung
- 12
- Leimauftragswalze
- 13
- glatte Papierbahn
- 14
- Deckbahn
- 15
- einseitige Wellpappe
- 16
- Andrückvorrichtung
- 17
- Anpressband
- 18, 19
- Umlenkwalzen
- 20
- Riffelwalzenmodul
- 21
- Schwenkhebel
- 22
- Modulgestell
- 23
- Gelenkverbindung
- 24
- Andrückvorrichtung
- 25
- Stütze
- 26
- Hebel
- 27
- Andrückvorrichtung
- 28
- Bandspannvorrichtung
- 29
- Backe (Halter)
- 30
- Spannvorrichtung
- 31
- Lagerbock
- 32
- Gestellklotz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 354292 [0004]
- GB 2168396 A [0004]
- WO 2008/116450 [0004, 0005]
- EP 1514670 B1 [0006]
- EP 1815966 A2 [0006]