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Die Erfindung betrifft ein Schloss für eine Kraftfahrzeugtür, eine Tür eines, Gebäudes oder eine sonstige Schließöffnung mit einem Einlaufpuffer mit aus vorzugsweise Kunststoff bestehendem Puffergehäuse für den Schlosshalter, wobei der mit dem Schlosshalter in Kontakt kommende klammerartige Abschnitt des Einlaufpuffers eine U-Form aufweist.
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Derartige Schlösser werden insbesondere für Kraftfahrzeuge in verschiedenen Ausführungsformen eingesetzt, wobei aus der
DE 103 92 815 T5 eine Ausführungsform bekannt ist, bei der das Schlossgehäuse und der Schlosshalter an der Kraftfahrzeugtür bzw. am festen Teil der Karosserie in der Nähe der eigentlichen Kraftfahrzeugtür angebracht sind. Beide werden beim Schließen der Tür in Kontakt und beim Öffnen der Tür außer Kontakt gebracht, wobei der Einlaufpuffer für den Schlosshalter elastisch nachgebend sein soll, um einen gedämpften Anschlag des Schlosshalters zu gewährleisten. Der Einlaufpuffer selbst ist mit einem Einsatz oder einer Abdeckung auf der dem Schlosshalter zugewandten Seite versehen. Dieser Einsatz weist eine U-Form auf, ist starr ausgebildet und weist eine Oberflächenverkleidung auf, die aus keramischem Material besteht, um einen möglichst niedrigen Reibwert zu erreichen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, den Einlaufpuffer insbesondere hinsichtlich der Geräuschdämpfung weiter zu optimieren.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass der Einlaufpuffer mit dem U-förmigen klammerartigen Abschnitt, der dem Schlosshalter eine Anschmiegefläche bietend ausgebildet ist, einteilig und als 2-Komponenten-Puffer ausgeführt ist.
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Bei einer derartigen Ausbildung wird in der Schließstellung eine 100-%ige Überdeckung des Schlosshalters und eine immer gleiche Positionierung des klammerartigen Abschnitts unabhängig von der jeweiligen Handhabung gewährleistet, wobei darüber hinaus eine Beschädigung des klammerartigen Abschnitts bei unglücklichem Einlaufen des Schlosshalters ausgeschlossen ist. Der Schlosshalter wird in der Schließstellung von der Anschmiegefläche sicher umfasst, wobei unabhängig vom jeweiligen Einführen des Schlosshalters in den Einlaufpuffer immer ein sicherer Sitz gewährleistet ist, sodass insbesondere auch immer ein gedämpfter Anschlag des Schlosshalters gegeben ist. All dies ist sowohl beim Einsatz an bzw. in Kraftfahrzeugtüren als auch bei Gebäudetüren von großem Vorteil, weil gerade bei diesen Türen der Schließvorgang nicht immer gleitend und vorsichtig erfolgen kann. Der 2-Komponenten-Puffer wird aus zwei Kunststoffen nach dem 2-Komponenten-Verfahren einteilig hergestellt. Nach Erstarren der ersten Komponente wird die zweite Komponente als klammerartiger Abschnitt in den übrigen Pufferkorpus angespritzt. So werden beide Komponenten wirksam miteinander verbunden.
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Nach einer zweckmäßigen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Puffergehäuse aus einem thermoplastischen Elastomer (TPE), vorzugsweise einem thermoplastischen Polyurethan (TPU) und/oder der klammerartige Abschnitt aus einem thermoplastischen Kunststoff, vorzugsweise einem auf Basis von Polyoxymethylen (POM) bestehen. Damit kann die einteilige Ausführungsform sicher und einfach gewährleistet werden, weil ein derartiger 2-Komponenten-Werkstoff anders als bei den bisher eingesetzten Einlaufpuffern von der jeweiligen Handhabung unabhängig Beschädigungen der Kontaktfläche ausschließt. Der zum Einsatz kommende Kunststoff bricht nicht und kann auch nicht einreißen, sodass damit die gewünschte Anschmiegefläche immer vorteilhaft verwirklicht werden kann und ein gleichmäßiges und weitgehend geräuschfreies Einführen des Schlosshalters in den Einlaufpuffer gegeben ist.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Puffergehäuse und/oder der klammerartige Abschnitt mit Ausnahme der aus Polyoxymethylen (POM) bestehenden Anschmiegefläche aus einem thermoplastischen Polyurethan (TPU) bestehen. Der für die Stabilität des Puffergehäuses wichtige Teil wird somit so weit wie möglich vergrößert, während der für das „sichere und geräuschfreie Auffangen” des Schlosshalters wichtige Teil für die 100-%ige Überdeckung, d. h. also die eigentliche Anschmiegefläche aus Polyoxymethylen besteht. Das eigentliche Puffergehäuse ist also vorteilhaft stabil, während die Anschmiegefläche auf den wirklich notwendigen Umfassungsteil des Schlosshalters begrenzt wird.
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Die für die Umfassung des Schlosshalters wichtige Anschmiegefläche, die aus dem entsprechend wirkenden Kunststoff hergestellt ist, wird in ihrer Wirkung noch dadurch unterstützt, dass gemäß der Erfindung das Puffergehäuse einen Hohlraum aufweisend ausgebildet ist, wobei die Wandstärke im Bereich der Anschmiegefläche reduziert, vorzugsweise auf 30–50% reduziert ist. Dadurch wird das Überdecken des Schlosshalters weiter unterstützt und damit insbesondere die Geräuschdämmung optimiert, ohne dass die Gesamtstabilität des Puffergehäuses bzw. des entsprechenden Bauteils dadurch beeinträchtigt wird.
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Bei der Verwirklichung der Anschmiegefläche ist es vorteilhaft, wenn sie bis in die Klammerschenkel hineinreicht, vorzugsweise bis zu deren halber Höhe reichend ausgebildet ist. Dabei ist eine verzahnte Ausführung der „Naht” zwischen den beiden Kunststoffen denkbar, um so die Stabilität zusätzlich abzusichern. Der mit dem eingeführten Schlosshalter zunächst in Kontakt kommende Teil der Klammerschenkel besteht damit aus dem stabileren Kunststoff, während der anschließende Bereich dann aus dem Polyoxymethylen besteht, wie weiter vorne erläutert.
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Denkbar ist darüber hinaus, dass zusätzlich zu der Verringerung der Wandstärke im Bereich der Anschmiegefläche auch die äußere Wand des Puffergehäuses im Bereich der Anschmiegefläche beidseitig eine Zone verringerter und damit flexiblerer Wandstärke aufweist. Das Puffergehäuse kann sich somit, wenn auch nur begrenzt, im oberen Bereich des U-förmigen klammerartigen Abschnitts beim Einführen des Schlosshalters etwas in Richtung des Schlosshalters bewegen, um so das sichere und frühzeitige Umfassen des Schlosshalters zu gewährleisten.
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Um Stöße beim Einlaufen oder Einführen des Schlosshalters in den U-förmigen klammerartigen Abschnitt des Puffergehäuses auszuschließen, sieht die Erfindung vor, dass das Puffergehäuse im Einlaufbereich des Schlosshalters abgerundete Kanten aufweist. Ein eventuell etwas schräg auftreffender Schlosshalter wird somit gleichmäßig in den Trichter hineingeführt, ohne dass es zu nachteiligen Schlägen kommen kann.
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Eine weitere Geräuschdämmung wird gezielt damit erreicht, dass die Anschmiegefläche mit Noppen oder bei Golfbällen üblichen muldenförmigen Ausnehmungen versehen ist. Diese besondere Ausbildung der Anschmiegefläche im Berührungsbereich mit dem Schlosshalter führt gezielt zu einem Schlucken von Geräuschen, sodass insgesamt bei optimaler Überdeckung des Schlosshalters eventuell noch auftretende Geräusche absorbiert werden.
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Im Bereich der Gebäudetechnik, aber auch in anderen Bereichen, kann es notwendig sein, das sichere Abdecken des Schlosshalters durch ein Signal oder Ähnliches anzuzeigen, was gemäß der Erfindung dadurch möglich wird, dass die Wandung des Puffergehäuses im Tiefsten der Anschmiegefläche mit Sensoren bestückbar ausgerüstet ist. Kommt der Schlosshalter in Kontakt mit diesem Bereich der Anschmiegefläche, so wird der oder die Sensoren angesprochen und damit das Erreichen der Endposition des Schlosshalters angezeigt.
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Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass ein Schloss mit einem Einlaufpuffer geschaffen ist, der auch großen Beanspruchungen genügt und der unabhängig von den jeweiligen Einsatzbedingungen sicherstellt, dass der Schlosshalter in der Schließstellung des Schlosses 100-%ig von der Anschmiegefläche bzw. des gesamten klammerartigen Abschnittes überdeckt ist. In dieser Schließstellung liegt der Schlosshalter im Tiefsten des U-förmigen klammerartigen Abschnittes und zwar so, dass sowohl beim Einführen wie auch bei der gesamten Schließstellung Geräusche so stark gedämmt werden, dass sie keine Belastung darstellen können. Darüber hinaus ist der gesamte Einlaufpuffer so stabil ausgeführt, dass er auch größten Beanspruchungen genügen kann. Das Puffergehäuse des Einlaufpuffers insgesamt ist sehr stabil und der klammerartige Abschnitt so den Schlosshalter umfassend ausgebildet, dass Beeinträchtigungen in jeder Bewegungs- und Ruheposition nicht auftreten können. Da das Puffergehäuse mit dem U-förmigen klammerartigen Abschnitt als 2-Komponenten-Puffer, d. h. als einteiliger, nach dem 2-Komponenten-Verfahren, vorzugsweise aus Kunststoff hergestellter Puffer ausgebildet ist, kann es bei der Handhabung aufgrund von geometrischen Abweichungen zwischen der Kontaktfläche nicht kommen, sodass Brüche des Kunststoffes oder ein Einreißen ausgeschlossen sind. Die 2-Komponenten-Ausführung sichert dem gesamten Einlaufpuffer mit seinen beiden Komponenten eine vorteilhafte Stabilität und damit dem gesamten Schloss einen Langzeiteinsatz bei optimalen Geräuschdämpfungsbedingungen.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Wiedergabe eines 2-Komponenten-Einlaufpuffers und
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2 eine Seitenansicht des eingesetzten Einlaufpuffers mit Schlosshalter.
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1 zeigt einen Einlaufpuffer 4 mit einem Puffergehäuse 5 in 2-Komponenten-Ausführung. Gut erkennbar ist der U-förmige klammerartige Abschnitt 6, der den hier nicht gezeigten Schlosshalter aufnehmen soll. Für diese Ausführung des Einlaufpuffers 4 weist das Gesamtbauteil die Bezeichnung 2-Komponenten-Puffer 12 auf.
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Angedeutet ist in 1, dass das Puffergehäuse 5 im Bereich des klammerartigen Abschnittes 6 eine Art Materialgrenze aufweist, die rein optisch aber gar nicht erkennbar ist. Bis zu dieser Grenze besteht das Puffergehäuse 5 aus Polyurethan und im Bereich des klammerartigen Abschnitts 6 aus Polyoxymethylen. Dieser klammerartige Abschnitt 6 verfügt im „inneren” Teil über eine Anschmiegefläche 10, die in der Schließstellung den hier nicht gezeigten Schlosshalter weitgehend überdecken soll. Die in 1 angedeutete Grenzlinie zwischen den beiden Komponenten ist allenfalls optisch erkennbar, von der Stabilität her ist eine innige Verbindung beider Komponenten sicher gewährleistet.
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2 zeigt einen derartigen Einlaufpuffer 4 im eingebauten Zustand, d. h. in das Schloss 1 und damit in beispielsweise in eine Kraftfahrzeugtür 2 eingebaut. Die Wandung 7 des Puffergehäuses 4 ist bei der Ausführung nach 2 im dort gezeigten Bereich gleichmäßig ausgebildet, während nach einer Ausführungsform die Wandung 7 im Bereich der Anschmiegefläche 10 eine unterschiedliche Stärke aufweisen kann.
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Erkennbar ist der Einlaufbereich 19 für den hier gezeigten Schlosshalter 8, der bei der Schließbewegung dafür Sorge trägt, dass der Schlosshalter 8 in die in 2 gezeigte Position hineinschwenkt.
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Die unterschiedlichen Wandstärken im Bereich des Puffergehäuses 5 sind in 2 angedeutet. Erkennbar ist, dass das Puffergehäuse 5 einen Hohlraum 14 aufweist, der von entsprechend stabilen Seitenwänden 17 eingeschlossen ist. Diese führen hoch bis zu den abgerundeten Kanten 20, 20' und verlaufen dann über den klammerartigen Abschnitt 6. Dieser klammerartige Abschnitt 6 mit seinen Klammerschenkeln 15, 16 hat eine zum Tiefsten 24 der Anschmiegefläche 10 bezüglich der Dicke sich verringernde Wandung 7. Diese sich verringernde Wandung bzw. die Zone ist mit dem Bezugszeichen 18 versehen. Diese Verringerung der Wandstärke beginnt üblicherweise etwa mittig der Höhe der Klammerschenkel 15, 16 und erreicht ihren geringsten Betrag im Tiefsten 24. Dort können auch Sensoren 25 angeordnet sein, die melden, wenn der in 3 nicht gezeigte Schlosshalter 8 seine optimale Ruheposition erreicht hat.
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1 zeigt, dass im Bereich der Anschmiegefläche 10 und zwar nicht nur, wie hier gezeigt, im Grenzbereich Noppen 21 angeordnet sein können, um so zur Geräuschminderung weiter beizutragen, was auch durch hier bei Golfbällen ähnliche Ausnehmungen 22 im Tiefsten 24 erreicht werden kann. Die gesamte Anschmiegefläche 10 ist durch eine Straffierung 26 verdeutlicht, um so auch optisch anzuzeigen, dass nicht der gesamte Bereich des U-förmigen klammerartigen Abschnittes 6 aus dem besagten Polyoxymethylen bestehen. muss, sondern nur die wirklich für die Überdeckung des Schlosshalters 8 benötigte Zone dieses U-förmigen klammerartigen Abschnittes 6.
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Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden, werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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